Kusinara

Kusinara, der Ort der Verbrennung, soll das heutige Kasia sein.

H. Pischel berichtet darüber in „Leben und Lehre des Buddha":

„Der Leichnam wurde mit allen Ehren verbrannt, wie man sie einem Weltherrscher zu erweisen pflegt. Die Überreste wurden verteilt. Einen Teil erhielten auch die Sakyas von Kapilavatthu, die darüber einen Stupa (Reliquienhügel) errichteten. Dieser ist 1898 von W. E. Heppe bei Piprava im Tarai gefunden und geöffnet worden.

Er zeichnete sich vor den anderen dort befindlichen Stupas durch seinen Umfang und seine auffallende Gestalt aus. Zehn Fuß von der Spitze entfernt fand sich eine kleine zerbrochene Steatiturne, die voll Lehm war, in dem Kügelchen, Kristalle, Goldschmuck, geschnittete Sterne und dgl. eingebettet waren. Von dem Standort der Urne zog sich in die Tiefe hinab ein kreisrunder Schacht, der mit Lehm angefüllt und von Mauerwerk umschlossen war. Nachdem man 18 Fuß durch dieses feste Mauerwerk gegraben hatte, stieß man auf eine riesige Steinplatte, die sich bei weiterer Ausgrabung als der Deckel eines massiven Sandsteinkastens erwies. Der Deckel war durch den Druck des Mauerwerks in vier Teile zerbrochen, der Kasten aber trotzdem völlig geschlossen, da die Stücke durch die Art der Befestigung des Deckels fest zusammenhielten. Sie konnten ohne Beschädigung des Inhalts des Kastens entfernt werden. Der Kasten selbst war aus hartem, feinem Sandstein von hervorragender Güte und mit gewaltiger Arbeit und großen Kosten aus einem massiven Felsblock ausgehöhlt, der von weit her hingeschafft worden sein muss, da sich in der Nähe ähnliches Gestein nicht findet. Im Innern des Kastens stand eine Steatiturne, die in alter Brahmaschrift und in Magadhi-Sprache die Inschrift zeigte:

„Dieser Behälter der Reliquien des erhabenen Buddha aus dem Geschlecht der Sakhyas ist die fromme Stiftung der Brüder samt den Schwestern mit Kindern und Frauen."

Unmittelbar rechts von dieser Urne stand eine prachtvolle Kristallbüchse, zu der ein Deckel gehörte, der hohl und mit gekörnten Sternen aus Blattgold angefüllt war. Der Griff des Deckels hat die Gestalt eines Fisches. Links von der Urne stand eine Vase, vor beiden ein flaches, korbartiges Kästchen mit Deckel und links von der Vase eine zweite Steatiturne, die größer als die erste ist, aber keine Inschrift hat. Alle diese Gefäße waren zur Hälfte angefüllt mit Zierraten aus Gold, Silber, Edelsteinen Kristall, die die verschiedensten Formen aufweisen, wie Sterne Blumen, Figuren von Männern, Frauen, Vögeln, Elephanten und dgl., Stücken aus Blattgold, in die die Figur eines Löwen und das Zeichen des Svastika eingeprägt war, das auf anderen Stücken auch allein steht.

Fachmännische Untersuchung hat gezeigt, dass der Stupa von Piprava vor 1898 nie geöffnet worden ist, so da฿ an der Echtheit der Reliquien des Buddha nicht gezweifelt werden kann.


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