Mit fünf Eigenschaften behaftet, ihr Mönche, verdient der im Kloster lebende Mönch keine Verehrung. Welches sind diese fünf Eigenschaften?
(Ein Verehrung verdienender Mönch hat die fünf entgegengesetzten Eigenschaften.)
(Gleichlautend mit Text A.V.87)
Mit fünf Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, ist der im Kloster lebende Mönch eine Zierde seines Klosters. Welches sind diese fünf?
Mit diesen fünf Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, ist der im Kloster lebende Mönch eine Zierde seines Klosters.
(Vollständiger Text in A.IV.22.)
Mit fünf Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, ist der im Kloster lebende Mönch eine große Stütze seines Klosters. Welches sind diese fünf?
Mit diesen fünf Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, ist der im Kloster lebende Mönch eine Stütze seines Klosters.
Mit fünf Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, besitzt der im Kloster lebende Mönch Mitleid mit den Hausleuten. Welches sind diese fünf?
(Vergl. A.V.116. mit Anm.)
(*1) arahaggatam; K: die drei Kleinodien: Buddha, Dhamma, Sangha.
Mit fünf Dingen behaftet, ihr Mönche, gelangt der im Kloster lebende Mönch, wie er sich's erwirkt, zur Hölle. Welches sind diese fünf?
(236a)
(237a)
(238a)
(239a)
(240a)
(236b-240b) Mit fünf Eigenschaften ausgestattet, gelangt der im Kloster lebende Mönch, wie er sich's erwirkt, in himmlisches Dasein.
(Die Antworten sind eine Umkehrung des Vorhergehenden.)
Fünf Nachteile, ihr Mönche, hat der schlechte Wandel (242 - 244: in Werken - Worten - Gedanken). Welche fünf?
(Die fünf Vorteile des guten Wandels bestehen in der Umkehrung des Vorhergehenden.)
(Analog 245 - 244; der vierte und fünfte Nachteil lautet hier: von der Guten Lehre fällt man ab; man ergibt sich einer schlechten Lehre. Umkehrung entsprechend.)
Fünf Nachteile, ihr Mönche, hat das Leichenfeld:
Ebenso auch, ihr Mönche, zeigen sich bei einem dem Leichenfelde ähnlichen Menschen fünf Nachteile. Welche fünf?
Diese fünf Nachteile, ihr Mönche, besitzt der dem Leichenfelde ähnliche Mensch.
Fünf Nachteile hat die persönliche Zuneigung, ihr Mönche. Welche fünf?
Da, ihr Mönche, hat die Person, zu der man starke Zuneigung hegt, ein derartiges Vergehen begangen, daß ihn die Mönchsgemeinde [zeitweilig] ausschließt. Da wird einem also zumute: »Der Mensch, der mir lieb und teuer ist, wurde von der Mönchsgemeinde ausgeschlossen.« Darob ist man voll Ärger gegen die Mönche, und, verärgert, pflegt man mit den anderen Mönchen keinen Verkehr. Wenn man aber mit den anderen Mönchen keinen Verkehr pflegt, so bekommt man nicht die Gute Lehre zu hören. Wenn man aber die Gute Lehre nicht zu hören bekommt, fällt man von ihr ab. Das ist der erste Nachteil persönlicher Zuneigung.
Ferner, ihr Mönche: da hat die Person, zu der man starke Zuneigung hegt, ein derartiges Vergehen begangen, daß ihn die Mönchsgemeinde auffordert, sich abseits niederzusetzen. Da wird einem also zumute: »Der Mensch, der mir lieb und teuer ist, wird da von der Mönchsgemeinde aufgefordert, sich abseits niederzusetzen!« Darob ist man voll Ärger gegen die Mönche, und, verärgert, pflegt man mit den anderen Mönchen keinen Verkehr. Wenn man aber mit den anderen Mönchen keinen Verkehr pflegt, so bekommt man nicht die Gute Lehre zu hören. Wenn man aber die Gute Lehre nicht zu hören bekommt, so fällt man von ihr ab. Das ist der zweite Nachteil persönlicher Zuneigung.
Ferner, ihr Mönche: Da ist die Person, zu der man starke Zuneigung hegt, in ferne Länder fortgezogen - hat den Orden verlassen - ist gestorben. Da wird einem also zumute: »Ach, der Mensch, der mir lieb und teuer war, ist gestorben!« Darob pflegt man keinen Verkehr mehr mit den anderen Mönchen. Wenn man aber mit den anderen Mönchen keinen Verkehr mehr pflegt, so bekommt man nicht die Gute Lehre zu hören. Wenn man aber die Gute Lehre nicht zu hören bekommt, so fällt man von ihr ab. Das ist der . . . fünfte Nachteil persönlicher Zuneigung.
Diese fünf Nachteile persönlicher Zuneigung gibt es, ihr Mönche.
Der mit fünf Eigenschaften ausgestattete Mönch, ihr Mönche, mag die volle Mönchsweihe (*1) erteilen - mag den Beistand (*2) [anderer Mönche] übernehmen - mag einen Novizen aufnehmen. Welches sind diese fünf Eigenschaften?
Da ist, ihr Mönche, der Mönch ausgerüstet mit der dem Kampfesledigen [Heiligen] eigenen Fülle der Sittlichkeit (asekhena sīla-kkhandhena), der Sammlung, der Weisheit, der Befreiung und des Erkenntnisblickes der Befreiung.
(*1) upasampādessanti, d.i. sie werden die volle Bhikkhu-Weihe (upasampadā) erteilen.
(*2) Jeder Mönch hat die ersten fünf Jahre seiner Ordensangehörigkeit in Abhängigkeit von seinem 'Berater' (upajjhāya) zu leben; oder, wenn dieser abwesend oder gestorben ist, in Abhängigkeit von einem anderen, von ihm selber gewählten Ordensälteren. Dieser ist dann der Vertreter oder Nachfolger des Beraters und wird als der 'Beistand' (nissaya) bezeichnet.
(254) Fünf Arten der Eifersucht gibt es, ihr Mönche: die Eifersucht hinsichtlich der Wohnstätte, hinsichtlich der Unterstützer-Familien, hinsichtlich der Geschenke, hinsichtlich des Ansehens und hinsichtlich des geistigen Besitzes. Die gemeinste aber unter diesen fünf Arten der Eifersucht ist die Eifersucht hinsichtlich des geistigen Besitzes.
(255) Zur Überwindung der fünf Arten der Eifersucht führt man den heiligen Wandel. Welcher fünf? Der Eifersucht hinsichtlich der Wohnstätte, hinsichtlich der Unterstützer-Familien, hinsichtlich der Geschenke, hinsichtlich des Ansehens und hinsichtlich des geistigen Besitzes.
(256-263) Ohne die fünf Arten der Eifersucht überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man unfähig, die vier Vertiefungen zu erreichen - die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit zu verwirklichen. (Doch wenn man diese fünf Dinge überwunden hat, ist man dazu fähig.)
Ohne fünf Dinge überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man unfähig, die vier Vertiefungen zu erreichen - die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder Heiligkeit zu verwirklichen. Welches sind diese fünf Dinge?
Die Eifersucht hinsichtlich der Wohnstätte, hinsichtlich der Unterstützer-Familien, hinsichtlich der Geschenke und hinsichtlich des Ansehens, sowie Undank und Unerkenntlichkeit. (Doch wenn man diese fünf Dinge überwunden hat, ist man dazu fähig.)
(272) Sind, ihr Mönche, bei einem Mönch fünf Dinge anzutreffen, so sollte er nicht zum Speiseverteiler ernannt werden. Welches sind diese fünf Dinge?
Wenn er auf dem üblen Wege (agati) des Begehrens wandelt, auf dem üblen Wege des Hasses, der Verblendung und der Furcht, und wenn er nicht weiß, was ausgeteilt wurde und was nicht.
Sind aber bei einem Mönche diese fünf Dinge nicht anzutreffen, so mag er zum Speisenverteiler ernannt werden.
Sind bei einem Mönche diese fünf Dinge anzutreffen, so sollte er, falls er bereits zum Speisenverteiler ernannt wurde, nicht [zum Verteilen] aufgefordert werden. Sind aber diese fünf Dinge bei ihm nicht anzutreffen, so mag er, wenn er ernannt wurde, aufgefordert werden.
Wer diese fünf Dinge besitzt, hat als ein Tor zu gelten; wer sie nicht besitzt, als ein Weiser. Wer diese fünf Dinge besitzt, der untergräbt und schädigt seinen Charakter; wer sie nicht besitzt, hält seinen Charakter unversehrt und unbeeinträchtigt. Wer diese fünf Dinge besitzt, gelangt, wie er sich's erwirkt, zur Hölle; wer sie nicht besitzt, in himmlisches Dasein.
(273-285) Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, welcher Wohnraum in Ordnung gebracht ist und welcher nicht, der sollte nicht zum Wohnstätten-Fürsorger ernannt werden.
Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, welcher Wohnraum besetzt und welcher frei ist, der sollte nicht als Wohnstätten-Zuweiser ernannt werden. Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, was gut verwahrt ist und was nicht gut verwahrt ist, der sollte nicht als Vorratsverwalter ernannt werden.
Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, was an Gewändern empfangen wurde und was nicht, sollte nicht als Gewänder-Verwalter ernannt werden.
Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, was verteilt wurde und was nicht verteilt wurde, der sollte nicht als Verteiler von Gewändern, Reisbrei, Früchten oder Gebäck ernannt werden.
Wer [als 5. Eigenschaft] nicht weiß, was ausgeteilt wurde und was nicht, der sollte nicht als Austeiler von kleinen Gegenständen (wie Nadel, Gürtel usw) ernannt werden. (Schlußabschnitte wie oben.)
Ein Mönch, bei dem fünf Dinge anzutreffen sind, der, o Mönche, gelangt, wie er sich's erwirkt, zur Hölle. Welches sind diese fünf Dinge?
Das Töten, das Nehmen von Nichtgegebenem, die Unkeuschheit, das Lügen und der Genuß von Rauschmitteln.
Wer von diesen Dingen absteht, der, o Mönche, gelangt, wie er sich's erwirkt, in himmlisches Dasein.
Eine Nonne - eine Klosterschülerin - ein männlicher oder weiblicher Novize - ein Laienjünger - eine Laienjüngerin, bei denen fünf Dinge anzutreffen sind, die gelangen, wie sie sichs erwirkt, zur Hölle. Welches sind diese fünf Dinge?
Das Töten, das Nehmen von Nichtgegebenem, der Ehebruch (*1), das Lügen und der Genuß von Rauschmitteln.
Wer aber von diesen Dingen absteht, der, o Mönche, gelangt, wie er sich's erwirkt, in himmlisches Dasein.
Ein nackter Bettelasket (ājīvaka), ein Niganther (*2), ein Anhänger der Niganther (*3), ein Flechtenträger, ein Wanderasket, ein Māgandika, ein Dreistabträger, ein Āruddhaka, ein Gotamaka, ein Gottergebener (*4), bei dem fünf Dinge anzutreffen sind, der gelangt, wie er sich's erwirkt, zur Hölle. Welches sind diese fünf Dinge?
Das Töten, das Nehmen von Nichtgegebenem. die Unkeuschheit, das Lügen und der Genuß von Rauschmitteln.
(Diese Texte haben kein positives Gegenstück wie 286-292.)
(*1) kāmesu micchācāra, 'unrechter Wandel in Sinnenlüsten': Dies bezieht sich in diesem, auch im Orig. gekürzten Text offenbar nur auf die letztgenannten zwei Personengruppen; für die erst genannten vier gilt die Regel völliger Keuschheit.
(*2) Die niganthā, d.h. 'Ungebundenen', bilden den von Nātaputta gestifteten und noch heute bestehenden Orden der Jainas.
(*3) So erklärt K den im Orig. stehenden Ausdruck munda-sāvakā, 'geschorene Jünger'.
(*4) All dies sind Bezeichnungen indischer Asketengruppen.
Zur völligen Erkenntnis der Gier, des Hasses, der Verblendung, von Zorn, Wut, Verkleinerungssucht, Herrschsucht, Neid, Geiz, Gleisnerei, Falschheit, Hartnäckigkeit, Heftigkeit, Dünkel, Hochmut, Rausch, Lässigkeit; und zu deren Durchschauung, Überwindung, Vernichtung, Erlöschung, Abwendung, Zerstörung, Entäußerung und zur Loslösung von ihnen sind fünf Dinge zu entfalten. Welche fünf?
Die Betrachtung über die Unreinheit, über den Tod, das Elend, die Widerlichkeit der Nahrung und die Reizlosigkeit des ganzen Daseins;
die Betrachtung über die Vergänglichkeit, die Ichlosigkeit, den Tod, die Widerlichkeit der Nahrung und die Reizlosigkeit des ganzen Daseins;
die Betrachtung über die Vergänglichkeit, das Leidvolle der Vergänglichkeit, die Ichlosigkeit beim Leidvollen, die Überwindung und Entsüchtung;
die Fähigkeiten und Kräfte des Vertrauens, des Willens, der Achtsamkeit, der
Geistessammlung und der Weisheit.