Zurueck Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

Mahā Vagga - Großes Buch

Zweiter Teil - Erste Rede

14. Mahāpadāna Sutta, Offenbarung - (Pali)

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos,in der Laube der Holunderkappern. Als nun manche der Mönche, nach dem Mahle, vom Almosengange zurückgekehrt, unter dem Dach im Umkreis der Holunderkappern sich eingefunden, versammelt hatten, kam unter ihnen ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform auf: 'Das eben war frühere Daseinsform, das eben war frühere Daseinsform.'

Es hörte aber der Erhabene mit dem himmlischen Gehör, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, das gegenseitige Gespräch jener Mönche. Da stand nun der Erhabene von seinem Sitze auf, begab sich nach der Holunderlaube hin, in den Umkreis des Daches, und nahm, dort angelangt, auf dem angebotenen Sitze Platz. Dann wandte sich der Erhabene an die Mönche:

„Zu welchem Gespräch, ihr Mönche, seid ihr jetzt hier zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?"

Also gefragt gaben da jene Mönche dem Erhabenen die Antwort:

„Als wir uns da, o Herr, nach dem Mahle, vom Almosengange zurückgekehrt, unter dem Dach im Umkreis der Holunderstaude eingefunden, versammelt hatten, war unter uns ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform aufgekommen: 'Das eben war frühere Daseinsform, das eben war frühere Daseinsform.' Das war, o Herr, das Gespräch unter uns, das wir unterbrachen als der Erhabene ankam."

„Möchtet ihr nun, Mönche, ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform hören?"

„Da ist es, Erhabener, Zeit, da ist es, Willkommener, Zeit, daß der Erhabene ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform halte: des Erhabenen Wort werden die Mönche bewahren."

„Wohlan denn, ihr Mönche, so höret und achtet wohl auf meine Rede."

„Gewiß, o Herr", sagten da aufmerksam jene Mönche zum Erhabenen. Der Erhabene sprach also:

 

 

 

 

Also sprach der Erhabene. Nach diesen Worten stand der Willkommene vom Sitze auf und zog sich in das Wohnhaus zurück.

Da kam denn unter jenen Mönchen, bald nachdem der Erhabene fort gegangen war, folgende Rede auf:

„Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich, ihr Brüder, ist des Vollendeten hohe Macht, hohe Gewalt, wie ja doch der Vollendete die dahingegangenen Erwachten, die zur Erlöschung gelangten, dem geistigen Gestalten entrückten, der Wandelheit entrückten, dem Kreislauf entfahrenen, allem Weh entschwundenen, der Geburt nach wiederzukennen vermag, dem Namen nach, dem Stamme nach, der Lebensdauer nach wiederzukennen vermag, dem Jüngerpaar nach, der Jüngerversammlung nach wiederzukennen vermag: „Also geboren waren jene Erhabenen, so und so, also genannt, also abgestammt, hatten also gelebt, also gelehrt, also gewußt, also geweilt, also erlöst waren jene Erhabenen, so und so. „Wie doch nun, ihr Brüder: hat eben wohl der Vollendete diese Art Dinge durchaus angeschaut, so daß, weil diese Art Dinge durchaus angeschaut wurde, der Vollendete die dahingegangenen Erwachten, die zur Erlöschung gelangten, dem geistigen Gestalten entrückten, der Wandelheit entrückten, dem Kreislauf entfahrenen, allem Weh entschwundenen, der Geburt nach wiederkennt, dem Namen nach, dem Stamme nach, der Lebensdauer nach wiederkennt, dem Jüngerpaare nach, der Jüngerversammlung nach wiederkennt: „Also geboren waren jene Erhabenen, so und so, also genannt, also abgestammt, hatten also gelebt, also gelehrt, also gewußt, also geweilt, also erlöst waren jene Erhabenen, so und so"; oder haben etwa Gottheiten dem Vollendeten diesen Gegenstand angezeigt, so daß der Vollendete die dahingegangenen Erwachten so und so wiederkennt?"

Das eben war unter jenen Mönchen hin und wider zur Sprache gekommen, als der Erhabene gegen Abend, nach gelöster Eingezogenheit, zur Holunderlaube herankam, in den Umkreis des Daches trat und auf dem angebotenen Sitze Platz nahm. Dann wandte sich der Erhabene an die Mönche:

„Zu welchem Gespräch, ihr Mönche, seid ihr jetzt hier zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?"

Also gefragt gaben da jene Mönche dem Erhabenen die Antwort:

„Es war da, o Herr, bald nachdem der Erhabene fort gegangen war, folgende Rede unter uns aufgekommen: 'Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich, ihr Brüder, ist des Vollendeten hohe Macht, hohe Gewalt, wie ja doch der Vollendete die dahingegangenen Erwachten, die zur Erlöschung gelangten, dem geistigen Gestalten entrückten, der Wandelheit entrückten, dem Kreislauf entfahrenen, allem Weh entschwundenen, der Geburt nach wiederzukennen vermag, dem Namen nach, dem Stamme nach, der Lebensdauer nach wiederzukennen vermag, dem Jüngerpaare nach, der Jüngerversammlung nach wiederzukennen vermag: Also geboren waren jene Erhabenen, so und so, also genannt, also abgestammt, hatten also gelebt, also gelehrt, also gewußt, also geweilt, also erlöst waren jene Erhabenen, so und so.' Wie doch nun, ihr Brüder: hat eben wohl der Vollendete diese Art Dinge durchaus angeschaut, so daß, weil diese Art Dinge durchaus angeschaut wurde, der Vollendete die dahingegangenen Erwachten so und so wiederkennt; oder haben etwa Gottheiten dem Vollendeten diesen Gegenstand angezeigt, so daß der Vollendete die dahingegangenen Erwachten so und so wiederkennt? Das war, o Herr, unser Gespräch hin und wider, als der Erhabene ankam."

„Der Vollendete hat eben, ihr Mönche, diese Art Dinge durchaus angeschaut, so daß, weil diese Art Dinge durchaus angeschaut wurde, der Vollendete die dahingegangenen Erwachten so und so wiederkennt; und auch Gottheiten haben dem Vollendeten diesen Gegenstand angezeigt, so daß der Vollendete die dahingegangenen Erwachten so und so wiederkennt. - Möchtet ihr nun, Mönche, immer noch weiter ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform hören?"

„Da ist es, Erhabener, Zeit, da ist es, Willkommener, Zeit, daß der Erhabene immer noch weiter ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform halte: des Erhabenen Wort werden die Mönche bewahren."

„Wohlan denn, ihr Mönche, so höret und achtet wohl auf meine Rede."

„Gewiß, o Herr", sagten da aufmerksam jene Mönche zum Erhabenen. Der Erhabene sprach also:

„Es ist nun, ihr Mönche, einundneunzig Zeitalter her, seitdem Vipassi als Erhabener, Heiliger, vollkommen Erwachter in der Welt erschien. Da war denn, ihr Mönche, Vipassi als Erwachsamer aus Seliger Gestalt hinweggeschwunden und kam klar bewußt in den Leib der Mutter herab. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus Seliger Gestalt hinweggeschwunden in den Leib der Mutter herabkommt, dann erhebt sich in der Welt mit ihren Göttern, mit ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schar von Priestern und Büßern, Göttern und Menschen, ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Und auch die Zwischenwelten, die traurigen, trostlosen, finsteren, finster umnachteten, wo selbst dieser Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit ihrem Scheine nicht hindringen, auch dort erhebt sich ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Die aber dort als Wesen weilen, die erschauen in diesem Glanze sich selber und sagen: „Andere sind es ja noch der Wesen, die hier weilen!" Diese zehntausendfache Welt aber wankt und erbebt und erzittert, und es erhebt sich aus ihr ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame in den Leib der Mutter herabgekommen ist, dann nahen sich ihm vier Göttersöhne zum Schutze nach den vier Seiten: „Keiner soll ihn, den Erwachsamen, oder des Erwachsamen Mutter, versehren, weder Mensch noch Nichtmensch noch irgend wer." Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame in den Leib der Mutter herabgekommen ist, bleibt des Erwachsamen Mutter ihrer Natur nach tugendhaft und hütet sich Lebendiges umzubringen, hütet sich Nichtgegebenes zu nehmen, hütet sich vor Ausschweifung, hütet sich vor Lüge, hütet sich berauschende und berückende Getränke, betäubende und betörende Mittel zu gebrauchen. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame in den Leib der Mutter herabgekommen ist, mag des Erwachsamen Mutter nach Männern kein Liebesverlangen mehr anwandeln, und nicht mehr kann des Erwachsamen Mutter von irgend einem Manne in Leidenschaft umfangen werden. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame in den Leib der Mutter herabgekommen ist, ist des Erwachsamen Mutter mit den fünf Begehrungen begabt und wird in ihrem Gebrauche gehegt und gepflegt. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame in den Leib der Mutter herabgekommen ist, wird des Erwachsamen Mutter von keinerlei Krankheit befallen, wohl befindet sich des Erwachsamen Mutter, ohne körperliche Gebrechen, und erblickt den Erwachsamen in ihrem Leibe liegen, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig. Gleichwie etwa, ihr Mönche, ein Juwel, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, um den ein Faden geschlungen wäre, ein blauer oder ein gelber, ein roter oder ein weißer oder ein grüner, und ein scharfsehender Mann habe ihn an die Hand gesteckt und betrachtete ihn: 'Das ist ein Juwel, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, und dieser Faden ist herum geschlungen, der blaue oder der gelbe, der rote oder der weiße oder der grüne': ebenso nun auch, ihr Mönche, erblickt des Erwachsamen Mutter den Erwachsamen in ihrem Leibe liegen, mit allen Gliedern begliedert, sinnenfällig. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: sieben Tage nach der Geburt des Erwachsamen stirbt des Erwachsamen Mutter und kehrt in Selige Gestalt empor. Das ist da bestimmte Art".

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wenn da wohl andere Weiber neun oder zehn Monde die Frucht im Leibe tragen und dann gebären, doch nicht also den Erwachsamen des Erwachsamen Mutter: zehn Monde erst nachdem des Erwachsamen Mutter den Erwachsamen im Leibe getragen gebiert sie, Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wenn da wohl andere Weiber sitzend oder liegend gebären, doch nicht also den Erwachsamen des Erwachsamen Mutter: stehend nur gebiert den Erwachsamen des Erwachsamen Mutter. Das ist da bestimmte Art".

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, wird er zuerst von Göttern entgegengenommen, hernach von Menschen. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, berührt der Erwachsame nicht den Boden, sondern von vier Göttersöhnen empfangen wird er der Mutter dargebracht: 'Beseligt sei, o Fürstin, ein hochbegabter Sohn ist dir geboren'. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, kehrt er makellos hervor, unbefleckt von Nässe, unbefleckt von Schleim, unbefleckt von Blut, unbefleckt von irgendwelcher Unsauberkeit, rein und abgeklärt. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn eine kostbare Perle in ein seidenes Tuch eingehüllt ist, weder die kostbare Perle das seidene Tuch befleckt noch auch das seidene Tuch die kostbare Perle: und warum nicht? Weil beide rein sind,: ebenso nun auch, ihr Mönche, kehrt der Erwachsame, wann er aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, makellos hervor, unbefleckt von Nässe, unbefleckt von Schleim, unbefleckt von Blut, unbefleckt von irgendwelcher Unsauberkeit, rein und abgeklärt. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, ergießen sich zwei Regenströme aus den Wolken herab, einer kühl, einer warm, woraus dem Erwachsamen der Wasserguss gemischt wird und der Mutter. Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: alsbald nach der Geburt faßt der Erwachsame mit beiden Füßen zugleich Boden, wendet das Antlitz gegen Norden und schreitet mit sieben Schritten geradeaus, während ein weißer Schirm über ihm schwebt: und er blickt nach allen Seiten hin und spricht das gewaltige Wort:

Der Höchste bin ich in der Welt,
Der Hehrste bin ich in der Welt,
Der Erste bin ich in der Welt,
Das letzte Leben leb' ich,
Und nimmer gibt es Wiedersein.
Das ist da bestimmte Art.

„Bestimmte Art ist es, ihr Mönche: wann der Erwachsame aus dem Leibe der Mutter hervorkehrt, erhebt sich wiederum in der Welt mit ihren Göttern, mit ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schar von Priestern und Büßern, Göttern und Menschen, ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Und auch die Zwischenwelten, die traurigen, trostlosen, finsteren, finster umnachteten, wo selbst dieser Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit ihrem Scheine nicht hindringen, auch dort erhebt sich ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Die aber dort als Wesen weilen, die erschauen in diesem Glanze sich selber und sagen: 'Andere sind es ja noch der Wesen, die hier weilen!' Diese zehntausendfache Welt aber wankt und erbebt und erzittert, und es erhebt sich aus ihr ein unermeßlich mächtiger Glanz, überstrahlend sogar der Götter göttliche Pracht. Das ist da bestimmte Art.

„Nach der Geburt aber, ihr Mönche, des Prinzen Vipassi, wurde Bandhuma dem Könige verkündet: 'Ein Sohn, Majestät, ist dir geboren: den möge Majestät ansehen!' Da sah, ihr Mönche, König Bandhuma den Prinzen Vipassi. Als er ihn gesehen, ließ er zeichenkundige Priester berufen und sprach also: 'Betrachten mögen die Herren Priester, die die Zeichen verstehen, den Prinzen.' Da betrachteten, ihr Mönche, die zeichenkundigen Priester den Prinzen Vipassi. Nachdem sie ihn betrachtet hatten, sprachen sie also zu König Bandhuma: 'Beseligt sei, Majestät, ein hochbegabter Sohn ist dir, Majestät, geboren. Beglückt bist du, großer König, hochbeglückt bist du, großer König, daß in deinem Geschlecht ein solcher Sohn geboren ward! Denn dieser Prinz, Majestät, ist mit den zweiunddreißig Merkmalen eines großen Mannes begabt, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. Das aber sind seine sieben Juwelen: das beste Land, der beste Elefant, das beste Roß, die beste Perle, das beste Weib, der beste Bürger, und siebentens der beste Staatsmann. Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.

„Was sind das aber, Majestät, für zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes bei diesem Prinzen, mit denen er da begabt nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte?

 

Das sind, Majestät, die zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes bei diesem Prinzen, mit denen er da begabt nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. Das aber sind seine sieben Juwelen: das beste Land, der beste Elefant, das beste Ross, die beste Perle, das beste Weib, der beste Bürger, und siebentens der beste Staatsmann. Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.

„Daraufhin nun, ihr Mönche, ließ König Bandhuma den zeichenkundigen Priestern golddurchwirkte Gewänder anlegen und aller Wünsche Erfüllung angedeihen.

„Da ließ denn, ihr Mönche, König Bandhuma dem Prinzen Vipassi Ammen aufnehmen. Die einen dort säugten ihn, die anderen badeten ihn, die einen trugen ihn, die anderen schaukelten ihn rittlings zu Hüften (*4). Von Geburt an aber, ihr Mönche, wurde über Vipassi den Prinzen ein weißer Baldachin gehalten, bei Tag und bei Nacht, auf daß ihn weder Kälte noch Hitze, kein Strohhalm, kein Staubkorn, kein Tautropfen belästigen möchte. Und von Geburt an, ihr Mönche, war Vipassi der Prinz vielem Volk eine Freude und Augenweide. Gleichwie etwa, ihr Mönche, eine blaue oder eine rote oder ein weiße Lotusrose vielem Volk eine Freude ist und Augenweide: ebenso nun auch, ihr Mönche, war Vipassi der Prinz vielem Volk eine Freude und Augenweide. So wurde er da immer vorzüglicher geschätzt.

„Von Geburt an aber, ihr Mönche, hatte Vipassi der Prinz eine angenehme Stimme, eine liebliche Stimme, eine holde, einnehmende Stimme. Gleichwie etwa, ihr Mönche, auf den Halden des Himalayo der Karaviko genannte Waldkukuk eine angenehme Stimme ertönen läßt, eine liebliche Stimme, eine holde, einnehmende Stimme: ebenso nun auch, ihr Mönche, hatte Vipassi der Prinz eine angenehme Stimme, eine liebliche Stimme, eine holde, einnehmende Stimme.

„Von Geburt an aber, ihr Mönche, war Vipassi dem Prinzen das himmlische Auge aufgegangen, die Vergeltung der Taten wahrzunehmen, womit er da eine Meile in der Runde übersehn konnte, Tag und Nacht.

„Von Geburt an aber, ihr Mönche, hatte Vipassi der Prinz den Blick ohne Blinzeln, gleichwie etwa die Dreiunddreißig Götter. 'Ohne zu blinzeln blickt der Prinz' sagte man: und so wurde denn, ihr Mönche, Vipassi der Prinz eben 'Vipassi', 'Klaräugig' mit Namen genannt.

[Fortgesetzt]


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(*1) BackDer Trompetenbaum 'patali', der Lotusmango 'pundariko', der Kronbaum 'salo', die Akazie 'siriso', die Doldenfeige 'udumbaro', die Luftwurzelfeige 'nigrodho', die Pappelfeige 'assattho', die Blätter dieser Bäume sind in den Skulpturen und Malereien zum Wappen oder Emblem geworden, angebracht über den Haupt des jeweiligen Meisters, wurde damit jeder der sieben Gestalten bestimmt und gekennzeichnet.

(*2) BackNach dieser Angabe hat der Orden zu Lebzeiten des Meisters nur so viele Jünger gezählt. Entgegen den Übertreibungen im Vinaya Pitaka (enthält die Ordensregeln), wo im Laufe der Jahrhunderte einiges verändert und hinzugefügt wurde (Buddha hatte am Sterbebett die Erlaubnis gegeben an den weniger wichtigen Ordensregeln Änderungen vorzunehmen). Z.B. siehe im Mahavagga I,21 der Bericht über die tausend Jünger, mit der entsprechenden Stelle im Majjhima Nikaya 148. Rede wo es sechzig Jünger sind. Oder z.B. hat der Kommentar Buddhagosa aus den einigen tausend Anhängern des zukünftigen Buddhas 'Metteyyo', sieben mal hunderttausend gemacht.

(*3) BackKönig Kikki, der 'Krti-raja' der 'Puranen', wird ständig in Legenden, wie 'Vessantara-jatakam' als Zeitgenosse Kassapos angeführt. - Kiki, Krti-raja entspricht unserem 'König Karl', von der selben Wurzel 'kr karoti'.

(*4) BackDie indische Frau hält ihr Kind im Arme indem sie es, frei beweglich, rittlings gegen die Hüfte stemmt.