Übersetzt von NYANAPONIKA
Das vorliegende Buch ist ein fotografischer Neudruck aus des Übersetzers vergriffenem Werk Satipatthāna. Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung (Verlag Christiani, Konstanz 1951). Da die veränderte Neuauflage dieses Werkes ("Geistestraining durch Achtsamkeit", Verlag Christiani, Konstanz 1970) den Kommentar zur Lehrrede von den "Grundlagen der Achtsamkeit" nicht einschließt, hat sich der Verlag freundlicherweise bereit erklärt, eine gesonderte Neuausgabe des Kommentarteils in beschränkter Auflage herauszugeben. Dies ist dankbar zu begrüßen, da dieser alte Kommentar ein wertvolles Hilfsmittel zum genaueren Verständnis des Satipatthāna-Sutta darstellt und auch eine Fülle von Wissenswertem aus dem buddhistischen Lehrgut bietet.
Im neuen Buch des Übersetzers wurde der Titel der Lehrrede mit "Grundlagen der Achtsamkeit" wiedergegeben, statt, wie in der Erstauflage und in diesem Abdruck, mit "Vergewärtigung der Achtsamkeit".
Forest Hermitage
Kandy, Ceylon Nyanaponika
VERLAG CHRISTIANI KONSTANZ
Reprint 1973 aus »Satipatthāna. Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung. Verlag Christiani Konstanz 1951«
Reproduktion und Druck: Strauss & Cramer, Leutershausen
Aus der Einleitung der Erstauflage folgen hier einige Angaben über den hier abgedruckten Kommentar und Subkommentar.
Das Original der hier gegebenen Übersetzung findet sich in Papañcasudanī, dem Kommentar zur Mittleren Sammlung der Lehrreden Buddhas (Majjhima-Nikāya) Dieser Kommentar geht unter dem Namen des großen Gelehrten des 4.-5. Jahrhunderts, Buddhaghosa, der jedoch nicht eigentlich der Verfasser dieses Kommentars ist. Er hatte vielmehr die alten Kommentare, die jetzt verloren sind und schon zu Buddhaghosas Zeit nur noch in singhalesischer Übersetzung vorlagen, in die Pāli-Sprache zurückübersetzt und nur gelegentlich einige persönliche Zusätze gemacht, die er, wenn es sich um Exegetisches handelt, meist als solche kennzeichnete. Im vorliegenden Kommentar gehören zu diesen Zusätzen auch die illustrierenden Geschichten, soweit sie Ceylon als Schauplatz haben. Der weitaus größte Teil des Kommentars darf jedoch ziemlich sicher als eine getreue Wiedergabe ältesten Traditionsgutes angesehen werden.
Die vorliegende Übersetzung gibt den weitaus größten Teil des Kommentars. Rein sprachliche Erläuterungen, soweit sie nicht dem Sinnverständnis dienen, wurden benutzt, aber nicht wiedergegeben. Fortgelassen wurden Weitschweifigkeiten allzu scholastischen Gepräges und einige entbehrlich erscheinende illustrierende Geschichten. Benutzt wurde die Ausgabe des "Simon Hewavitarne Bequest" in singhalesischen Charakteren (Colombo 1933). Zum Vergleich herangezogen wurde die gleichfalls singhalesische Ausgabe der Royal Asiatic Society (Ceylon Branch), herausgegeben von Dhammakitti Sri Dhammananda.
In der Buchausgabe sind die Auszüge aus dem Subkommentar in Kursivdruck (Italic) angegeben. In der hier vorliegenden digitalisierten Ausgabe wurde wegen der besseren Lesbarkeit darauf verzichtet.
Für die Auszüge aus dem Subkommentar wurde eine burmesische Druckausgabe des Subkommentars zur Längeren Sammlung (Dīgha-Nikāya-Tīkā) benutzt, die im Schlußvermerk Līnattbappakāsanī genannt und dem Ehrw. Dhammapāla zugeschrieben wird. Die beiden späten, in Pāli geschriebenen Literaturgeschichten "Ganthavamsa" und "Sāsanavamsa" identifizieren den Autor mit dem berühmtesten Kommentator dieses Namens, einem älteren Zeitgenossen Buddhaghosas.