Itivuttakam 50 - 59 - [Pali Version]

50. Wurzeln des Unheilsamen - 1. Mūla Sutta

Drei Wurzeln des Unheilsamen gibt es? Welche drei? Sucht ist eine Wurzel des Unheilsamen und Haß und Irre. Das sind die drei Wurzel des Unheilsamen (s. M 9).

 

Sucht, Haß und Irre sie zerstörn,
im eignen Innern aufgezeugt,
den Menschen, der da bösen Sinns,
wie Bambusrohr die eigne Frucht.

(= S 3.2 = S 3.23)

 


51. Drei Artungen - 2. Dhātu Sutta

Diese drei Artungen gibt es. Welche drei? Art der Form, Art ohne Form, Art der Auflösung. Das sind die drei Artungen.

 

Die Formen, wer sie durchgedacht,
formlosen Welten nicht geneigt,
Auflösung wem sie einzig taugt:
ein solcher hat den Tod besiegt.

(= Sn 755 = It 73 m. Ä.)

 

Die Artung "Todlos" wer erfährt,
leibhaftig, von Bezügen frei,
Bezüge lassend gänzlich los,
verwirklicht das, was trieblos ist,
die Stätte kummer-, makellos,
wie sie Erwachter aufgezeigt.

(= It 73)


52./53. Drei Gefühle - 3-4. Paṭhamavedanā, Dutiyavedanā Sutta

Diese drei Gefühle gibt es. Welche drei? Wohlgefühl, Wehgefühl, Weder-wohl-noch-weh-Gefühl.

52: Das sind die drei Gefühle.

 

Geeinigt und auch klarbewußt,
achtsamer Jünger Buddhas, er
verstehet die Gefühle wohl
und auch, wodurch Gefühl entsteht,

 

sowie wo dieses untergeht,
den Pfad, der zur Versiegung führt.
Gefühlsversiegung läßt den Mönch
ohn' Hunger wahnerloschen sein.

(Verse s. auch It 54, 56)

 

53: Das Wohlgefühl ist als leidig, das Wehgefühl als Pfeil, das Weder-wohl-nochweh-Gefühl als unbeständig zu betrachten. Wer die Gefühle so betrachtet, den nennt man einen recht sehenden edlen Mönch: abgeschnitten hat er den Durst, gesprengt die Fessel, durch völlige Dünkeleroberung dem Leiden ein Ende gemacht.

 

Wer Wohl als leidig angesehn,
und Wehe sieht als einen Pfeil,
wer das, was weder Wohl noch Weh
als unbestäindig angesehn,

 

der heißt ein Mönch, der recht gesehn:
Der also dabei wird erlöst,
vollendet ist sein Überblick,
er ist ein Denker ohne Joch.

(Vers 2 = It 72 = It 85)

 


54./55. Drei Wünsche - 5-6. Paṭhamaesanā, Dutiyaesanā Sutta

Diese drei Wünsche gibt es. Welche drei? Den Wunsch nach Sinnlichem, den Wunsch nach Dasein, den Wunsch nach Reinheitswandel. Das sind die drei Wünsche.

 

Geeinigt und auch klarbewußt,
achtsamer Jünger Buddhas, er
verstehet wohl, was Wünsche sind
und auch, wodurch ein Wunsch entsteht,

 

sowie wo dieses untergeht,
den Pfad, der zur Versiegung führt.
Die Wunschversiegung läßt den Mönch
ohn' Hunger wahnerloschen sein.

(Verse vgl. It 52 u.56)

 

Der Sinnenwunsch, der Daseinswunsch,
der Wunsch nach Reinheitswandel auch,
wer dies für höchste Wahrheit hält,
er hat nur Ansicht aufgehäuft.

 

Wer alle Reize hat entreizt,
wer durstversieget ist erlöst,
wer Wünsche losgelassen hat,
hat Ansicht ausgerissen ganz.
Der Mönch, der Wünsche hat versiegt,
ist hoffensledig fraglos dann.

 


56./57. Drei Triebe - 7-8. Paṭhamaāsava, Dutiyaāsava Sutta

Diese drei Triebe gibt es. Welche drei? Den Trieb zur Sinnlichkeit, den Trieb nach Dasein, den Trieb nach Unwissen. Dies sind die drei Triebe.

56:

Geeinigt und auch klarbewußt,
achtsamer Jünger Buddhas, er
verstehet wohl, was Triebe sind
und auch, wodurch ein Trieb entsteht,

 

sowie, wo dieses untergeht,
den Pfad, der zur Versiegung führt.
Die Triebversiegung läßt den Mönch
ohn' Hunger wahnerloschen sein.

(s. It 52,54)

 

57:

Wer Trieb nach Sinnlichkeit versiegt,
Unwissen wer da hat entreizt,
den Daseinstrieb wer ganz versiegt -
ganz abgelöst, bezugsgelöst
trägt er den letzten Körper hier,
hat Māro und sein Heer besiegt.

(Z.5/6 = It 62)

 


58. Drei Dürste - 9. Taṇhā Sutta

Diese drei Dürste gibt es. Welche drei? Den Durst nach Sinnlichkeit, den Daseinsdurst, den Durst nach Vernichtung. Dies sind die drei Dürste.

 

Gefesselt wer vom Durstesjoch,
das Herz voll Reiz am Weitersein,
an Māros Joch wer angejocht,
als Mensch wer ohne Sicherheit:
solch Wesen gehn durch Wandelsein,
gehn immer zu Geburt und Tod.

 

Doch die verwanden hier den Durst,
die frei von Durst nach Weitersein,
das andre Ufer in der Weit
erreichen sie, die triebversiegt.

 


59. Māros Bereich - 10. Māradheyya Sutta

Ein Mönch, der Maros Reich durch drei Dinge überwunden hat, strahlt wie die Sonne. Durch welche drei Dinge? Da hat ein Mönch den Tugendabschnitt erfüllt und ist ein Nichtmehrübender, hat den Abschnitt des Herzensfriedens erfüllt und ist ein Nichtmehrübender, hat den Abschnitt der Weisheit erfüllt und ist ein Nichtmehrübender. Ein Mönch, der Maros Reich durch diese drei Dinge überwunden hat, strahlt wie die Sonne.

 

Die Tugend, Frieden, Weisheit auch,
wer diese wohl entfaltet hat,
entkommet wohl aus Maros Reich
und leuchtet, wie die Sonne scheint.

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