„Die ganze Welt“
§A. Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Laienbruder, der ein Gärtner war.
§D. Die Begebenheit ist schon im ersten Buche [2] erzählt. —
Damals aber fragte der Meister den Laienbruder: „Warum, o Laienbruder, kommst du erst nach so langer Zeit?“ Dieser antwortete: „Herr, meine Tochter zeigt immer ein lächelndes Antlitz. Nachdem ich sie auf die Probe gestellt, gab ich sie einem jungen Manne von guter Familie. Wegen der damit verbundenen Geschäfte hatte ich keine Zeit, Euch zu besuchen.“ Darauf sprach der Meister zu ihm: „Nicht nur jetzt, o Laienbruder, ist dies Mädchen tugendhaft, sondern auch schon früher war sie tugendhaft; und du hast sie nicht allein jetzt auf die Probe gestellt, sondern auch früher schon stelltest du sie auf die Probe.“ Nach diesen Worten erzählte er, von jenem gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.
§B. Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva eine Baumgottheit. Damals führte eben dieser Gärtner-Laienbruder seine Tochter, um sie auf die Probe zu stellen, in den Wald und fasste sie an der Hand, als ob er sie in Lust begehrte. Als sie nun darüber jammerte, redete er sie mit der folgenden ersten Strophe an:
Als das Mädchen dies hörte, sagte sie: „Ja, Vater, ich bin eine Jungfrau; ich kenne keinen geschlechtlichen Verkehr.“ Und klagend sprach sie folgende zweite Strophe:
Nachdem damals so der Gärtner seine Tochter auf die Probe gestellte hatte, führte er sie nach Hause zurück und gab sie einem jungen Mann von guter Familie. Dann gelangte er an den Ort seiner Verdienste.
§C. Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangte der Gärtner-Laienbruder zur Frucht der Bekehrung): „Die damalige Tochter war auch die jetzige Tochter, der Vater war der nämliche; die Baumgottheit aber, die dies Ereignis mit eignen Augen beobachtete, war ich.“
Ende der Erzählung von Seggu
[1] Dies ist der nur in der ersten Strophe vorkommende Name des Mädchens.
[2] Nämlich im 102. Jātaka.
[3] Rouse übersetzt mit Umstellung der Zeilen folgendermaßen: „Now I've caught you, pray don't cry; As the town does, so do I“. Er gibt der Strophe also einen ganz andern Sinn wie er beabsichtigt ist.
[4] Dies ist zugleich die Strophe des Jātaka 102.