121
Kein irgend Werden ist beständig,
Sankhāras sind auch ewig nicht, -
nur Khandhas tauche nimmer auf
und gleiten fort schon immer wieder.
122
Als ich dies Elend klar erkannt,
gab ich den Wunsch nach Werden auf, -
kam raus aus allen Sinnesdrängen,
erfuhr den Einfluß-Untergang.
123
Nicht ist dies Leben da für Not,
die Nahrung nicht für Herzensnähe, -
die Nahrung stellt den Körper auf:
so sah ich, gehe suchend nun.
124
Als „Schmutz“ hab’ ich es bald erkannt:
Gruß und Verehrung bei Familien, -
ist feiner Pfeil, schwer auszuziehn,
schwer läßt man Gastfreundschaft bei Schlechten.
125
Der Affe aus den Fünfertoren
an dieser Hütte drängt hinaus.
Durchs Tor er wandert viel herum,
klopft immer wieder: bum, bum, bum.
126
Steh still, du Affe! Rase nicht!
Verhalt’ dich nicht wie früher mehr!
Mit Weisheit halt’ ich dich zurück,
wirst nicht mehr in die Ferne schweifen.
127
Drei Palmenwedel reichten aus
zur Gangesuferhütte mir, -
die Schädelschale nahm ich mir,
zog Müllplatzfetzenrobe an.
128
Im Laufe zweier ganzer Jahre
hab ich ein einzig Wort gesprochen, -
im Laufe dann des dritten Jahrs
die Dunkelwand war schon durchbrochen.
129
Selbst wenn er ein Drei-Wisser ist,
der Tod gelassen, einflußfrei:
„Hat nichtsverstanden“, so die Toren
verleumden ihn, die nicht erkennen.
130
Doch wer zu essen und zu trinken
ganz ohne Müh’ bekommt, der Mensch,
auch wenn von schlechter Art er ist,
ist er von ihnen doch geehrt.
131
Als ich die Lehre angehört
beim Meister, der so ruhig sprach:
kein Zweifel wurde mir bewußt
beim Alleswisser, Unbesiegten.
132
Beim Menschenführer, Karawanenführer, (großen) Helden,
beim Besten-Höchsten aller Lenker.
Und auf dem Weg, dem Übungspfad,
den Zweifel gibts nicht mehr für mich.
133
Wie in ein Haus, das schlecht gedeckt,
der Regen ungehindert dringt,
so in ein Herz, das nicht geübt,
der Reiz der Sinnenwünsche dringt.
134
Wie in ein Haus, das gut gedeckt,
kein Regen ungehindert dringt,
so in ein Herz, das gut geübt,
kein Reiz der Sinnenwünsche dringt.
135
Erschöpft ist nun von mir Geburt,
gelebt die Siegerbotschaft schon,
verlassen das, was „Netz“ genannt,
der Werdensführer ganz entfernt.
136
Aus welchem Grund ich zog hinaus
vom Haus in die Hauslosigkeit,
den Grund hab ich gefunden mir:
All-Fesselwerk-Beseitigung.
137
Im Glück nur schlafen stets die Munis,
die nicht an Frauen mehr gebunden,
die wahrlich stets zu schützen sind,
bei denen Wahrheit schwer erlangbar.
138
Zu töten gingen wir die Lüste
und sind jetzt frei von jeder Schuld, -
jetzt gehen wir zum Nibbānam hin,
wo, angelangt, man nicht mehr trauert.
139
Zuerst er tötet sich das Selbst,
dann tötet er die Anderen, -
er tötet gut getötet Selbst,
wie mit der Falle einen Vogel.
140
Nicht macht Brahmanen Außenfarbe,
die Innenfarbe macht Brahmanen, -
bei wem sich schlechte Taten finden,
der dunkel ist, Sujampati!
141
Durch Hörwunsch nimmt Gehörtes zu,
Gehörtes bringt Weisheitsvermehrung,
durch Weisheit man den Sinn versteht,
erkannter Sinn bringt Glück mit sich.
142
Sucht weit entfernte Lager-Sitze auf!
Verbleiben möge man in Fesselfreiheit!
Wenn sich die Freude dort noch nicht einstellt,
im Sangho lebe man im Selbstschutz achtsam.
143
Und die mit Hilfe von Gewalt,
mit vielfachzweck-gebundner Tat,
die Menschen immer weiter hindern,
die grob im Umgang sind, die Leute,
die streuen da nur immer aus,
denn keine Tat geht je verloren.
144
Was er auch tut, der Mann, an Tat:
ob gut sie oder ob sie schlecht, -
er ist stets ganz ihr Erbe eben,
was er für Tat auch immer tut.
145
Es gehen hin die Tage-Nächte,
das Leben wird zu Ende sein, -
die Zeit der Sterblichen verdorrt,
gleichwie der Flüßchen Wasserlauf.
146
Und dann nur immer schlechte Taten
vollbringt der Tor und wird nicht wach, -
und späterhin fühlt er nur Bitteres,
nur schlechte Frucht wird ihm zuteil.
147
Auf kleines Holz nur aufgestiegen,
will sitzen er in großer Flut, -
so grad nur bis zur Trägheit kommend,
im Guten Lebenderwohl sitzt.
Darum er möge das vermeiden,
was träge ist und Mindertatkraft.
148
Mit Abgeschiedenen, mit Edlen,
mit Selbstgesammelten, Vertiefern,
mit immer Tatkraft-Angefüllten,
mit Weisen möge er nur leben.
149
Der Mensch am Menschen ist gebunden,
gestützt vom Menschen ist der Mensch, -
der Mensch vom Menschen wird gequält,
es quält der Mensch das Menschenkind.
150
Wer durch den Menschen hat Gewinn,
den Menschen, der geboren ist?
Den Menschen laß ich, gehe nun, -
wie sehr hab ich gequält den Menschen.
151
Die dunkle Frau, so übergroß, der Krähe gleich,
den Schenkel ausgespreizt und auch den andern Schenkel,
den Arm hat sie gespreizt und auch den andern Arm,
das Haar hat sie gespreizt und ihre Dickmilchbrust:
so sitzt sie da, vertrauensvoll ergeben ganz.
152
Wer dieses wahrlich nicht erkannt und darauf baut,
der geht ins Leiden immer wieder, dieser Träge, -
darum der Menschen Baustoff sollte er nicht liefern:
„Nicht werd ich wieder mit gespalt’nem Kopfe liegen!“
153
Viel Feinde er nur stets bekommt,
der Kahle, den die Robe deckt,
erlangt er leicht zu essen, trinken,
die Kleidung und das Lager auch.
154
Dies als Gefahr, wenn er erkannt,
zeigt er bei Spendern große Scheu, -
mit wenig nur, nicht ausgedörrt,
mag achtsam wandern wohl der Mönch.
155
Im Osten, in dem Bambuswald,
die Sakyersöhne, meine Freunde,
die ließen nicht geringen Reichtum,
am Bettelschalenmahl nun froh,
156
die voller Tatkraft, Selbst-entschlossen,
die ständig fest im Streben sind:
sie freu’ n sich an der Dhammafreude,
wenn sie gelassen Weltenfreude.
157
Nicht bis zum Grund hab ich gedacht,
dem Körperschmuck gab ich mich hin,
unruhig, schwankend war ich nur,
vom Sinnenlustreiz arg geplagt.
158
Dem Wegetüchtigen ich bin,
dem Buddha-Sonnen-Anverwandten,
vom Grunde her nun ganz gefolgt:
zog aus dem Sein das Herz heraus.
159
Die einen wohl, sie loben ihn,
wenn ungesammelt ist das Selbst:
den Narren loben diese einen,
ist ungesammelt ganz das Selbst.
160
Die anderen, sie tadeln ihn,
wenn ungesammelt ist das Selbst:
den Narren tadeln andere,
ist gut gesammelt ganz das Selbst.
161
Die Khandhas sind von mir erkannt,
der Durst von mir herausgezogen,
entfaltet die Erwachungsglieder,
erlangt der Einfluß-Niedergang.
162
Der ich die Khandhas tief erkannt
und hab’ entferntden Netzesspanner,
entfaltet die Erwachungsglieder:
erlöschen werd’ ich, einflußfrei.
163
„Aufschrei“ - so war des Königs Name,
aus Gold war sein Palast gebaut:
ging in die Breite sechzehnfach,
nach oben, heißts, auf tausend Wegen.
164
Mißt tausend Pfeilschuß, 100 Kuppeln,
geschmückt mit gold gewirkten Flaggen, -
es tanzten dort die Sänger froh,
sechstausend wohl in sieben Gruppen.
165
Als achtsam-weisheitsvoller Mönch,
mit Einsatz aller Tatkraftmacht,
500 langeWeltzeitalter
in einer Nacht dacht’ ich zurück.
166
Die vier Satipatthānas gut,
die sieben und acht geworden schon:
500 lange Weltzeitalter
in einer Nacht dacht’ ich zurück.
167
Was da zutun mit fester Tatkraft,
was da zu tun, aus Wunschwelt aufzuwachen,
ich wird’ es tun, wird’ nichts versäumen:
sieh diese Tatkraft, angespannt!
168
Und Du, erkläre mir den Weg,
der ins Todlosegerade eingetaucht! (dringt)
Mit Muni-Sein ich werde Muni werden,
wie Gangesstrom das Meer erreicht.
169
„Die Haare werd’ ich scheren mir!“
So ging ich zum Haarschneider hin.
Da nahm den Spiegel ich zur Hand,
betrachtete das Corpus lang.
170
Leer ist der Körper, sah ich da:
im Blindsein Dunkelheit ging fort.
Die Kleider alle legt’ ich ab:
nicht gibt es mehr ein Wiederwerden.
171
Fünf Hemmungen, ich hob sie auf,
um Yogafrieden zu erlangen, -
den Dhammaspiegel nahm ich mir:
Erkenntnis-Schauen ganz des Selbst.
172
Als ich betrachtet’ diesen Körper,
das ganze Innen und das Außen:
von innen und von außen da
„leer ist der Körper“, sah ich nur.
173
Gleichwie ein gutes Rassepferd,
ist es gestolpert, wieder steht
und mehr noch zeigt Ergriffenheit,
nicht hängen läßt die Wagendeichsel:
174
So den mit Schauen wohl Verseh’nen,
den Voll-Erwachten-Schüler da,
den Durchtrainierten mich behaltet,
den Sohn des Buddho, legitim.
175
Komm, Nandaka, wir gehen jetzt
ganz nahe zum Vertiefer hin,
das Löwenbrüllen woll’n wir brüllen
im Angesicht des Buddhabesten.
176
Aus tiefem Mitleidwohl für uns,
für uns zog er hinaus, der Muni,
ist an das Ziel für uns gelangt,
hat alle Fesseln abgetan.
177
Es brüllen so die Weisheitsvollen,
wie Löwen in der Felsenspalte, -
die Helden, die in Kämpfen siegen,
besiegten Māro und sein Nehmen.
178
Der Lehrer wird von mir verehrt,
geschätzt der Dhammo und der Sangho, -
ich bin so froh, mein Sinn ist heiter:
sah schon den Sohn, den Einflußfreien.
179
Bin immer nah den Edelmenschen
und hab’ die Lehren oft gehört, -
was ich gehört, werd’ ich verfolgen,
ins Todlos geradewegs getaucht.
180
Den Werdensreiz hab’ ich zerschlagen mir,
nicht wieder wird der Werdensreiz erscheinen, -
nicht war er mehr, nicht wird er mir mehr sein,
und auch nicht jetzt wird er mir mehr erscheinen.
181
Als ich hinausgezogen war,
auf wahre Buddhaweisung hin,
da wurd’ ich frei und hob mich hoch,
entkam dem Kern der Sinnenlust.
182
Ich sah nur noch auf Brahmā hin,
da wurde mir das Herz befreit:
„Undankbar ist die Freiheit mir!
Die Fesseln all’ sind abgetan!“
183
Vergänglich sind die Hausnersachen
zu allen Zeiten, immer wieder, -
den Hauserbauer, wer da sucht,
hat Leidgeburt nur immer wieder.
184
Du, Hauserbauer, bist durchschaut,
nicht wieder wirst ein Haus du bau’n!
Die Rippen all’ gebrochen sind,
der Giebel völlig eingestürzt.
Ein Herz, das aus der Bahn geworfen,
das wird hier eben abgetan.
185
Der heil, der rechtging in der Welt,
an Schmerzen ist erkrankt der Muni.
Wenn sich hier heißes Wasser findet,
dem Muni gibs, Brahmane, du!
186
Verehrt sei’n die Zu-Ehrenden!
Die Zu-Bedienenden bedient!
Geschätzt sei’n die Zu-Schätzenden:
so wünsche ich zu folgen nur.
187
Durchschaut von mir die dhammatreu’n Upāsakas:
„Vergänglich Sinnenfreuden“, sagen sie
und sind erregt bei Ohrenringjuwelen,
die sich nach Kindern und nach Frauen sehnen.
188
Schon lange Zeit sie kennen wohl den Dhammo:
„Vergänglich Sinnenfreuden“, sprechen sie, -
doch Reiz zu brechen, reicht die Kraft nicht hin,
so haften sie an Kind und Frau und Reichtum.
189
Ein Gott gibt Regenjetzt, ein Gott läßt Regenströme pladdern,
allein bin ich in tiefer Wildnis, leb’ in einer Höhle, -
der ich allein in tiefer Wildnis bin, in einer Höhle,
kenn’ keine Furcht, bin nicht erstarrt, bin ohne Haaressträuben.
190
Für mich ist dies des Dhammo eigenstes Gesetz,
daß ich allein in tiefer Wildnis leb’ in einer Höhle,
bin ohne Haaressträuben, kenn’ keine Furcht, bin nicht erstarrt.
191
Bei wem ist felsengleich das Herz,
steht fest und wankt nicht hin und her,
ist nicht erregt bei schönen Dingen,
bei den bewegenden nicht bebt:
bei wem entfaltet so das Herz,
woher noch Leiden wird da kommen?
192
Bei mir ist felsengleich das Herz,
steht fest und wankt nicht hin und her,
ist nicht erregt bei schönen Dingen,
bei den bewegenden nicht bebt:
mir ist entfaltet so das Herz,
woher mir Leiden noch wird kommen?
193
Nicht ist so lang zu schlafen jetzt,
die Nacht trägt ihren Sternenkranz,
tief anzuschauen ist sie eben,
die Nacht, für den, der wissen will.
194
Vom Elefantenrücken fallen,
will der Trompeter vorwärtsgeh’ n:
im Kampfe tot zu sein, ist besser,
als wenn im Leben ich besiegt.
195
Fünf Sinnenstränge gab ich auf,
die lieben, die den Geist enzückt, -
und aus Vertrauen zog ich fort,
des Leidens Endiger will sein.
196
Bin nicht erfreut am Tode mehr,
bin nicht erfreut am Leben mehr, -
die Zeit nur wünsche ich herbei,
sie tief verstehend, achtsam stets.
197
Als wenn ein Mangosproß erscheint,
schlang um die Schulter ich die Robe, -
ich saß mit Elefantennacken,
ins Dorf um Almosen ich trat.
198
Den Elefantenrücken tragend,
durchzog Ergriffenheit mich tief, -
hinausgehoben war ich da,
erlangt der Einflußniedergang.
199
Das ist Schmutzlumpenträger Kappatakuro,
er zog sich an, was schwer nur ist zu tragen, -
das Todlos-Bettelschälchen hat das Dhamma-Maß,
der Weg ist da, Vertiefungen zu sammeln.
200
Nun schwanke du nicht, Kappata, mehr hin und her!
Nicht sei beim Ohr mehr schweifend ungezügelt! -
Nicht hast, oKappata, du dann das Maß gekannt,
wenn in der Sanghamitte wird dein Auge schwer.
201
Ach, der Buddho! Ach, der Dhammo!
Ach, Vollkommenheit des Lehrers!
Wo den so geformten Dhammo,
wird verwirklichen der Jünger.
202
In unzählbaren Weltzeitlagern
war ich in Körper eingefügt,
von denen dieser sei der letzte:
zu Ende sei dies Körperhäufchen,
Geburts- und Todeswandel kreisen:
nicht ist jetzt mehr ein Wiederwerden.
203
Wer wahrlich schon als junger Bhikkhu
sich bindet an die Buddha-Weisung,
ganz wach unter den Schlafversunk’nen,
nicht sinnlos ist für den das Leben.
204
Darum an das Vertrau’n, die Tugend,
an Klarheit, an das Dhamma-Schau’n
mag schließen sich der Weise an,
erinnernd sich der Buddha Weisung.
205
Bei wem die Sinne sind zur Ruh’ gekommen,
wie Pferde, die ein Trainer gut gezähmt, -
wer Stolz gelassen, wer von Einfluß frei,
die Götter selbst beneiden einen solchen.
206
Bei mir die Sinne sind zur Ruh’ gekommen,
wie Pferde, die ein Trainer gut gezähmt, -
hab Stolz gelassen, bin von Einfluß frei,
die Götter mich beneiden, einen solchen.
207
Von schlechter Haut, du, doch von gutem Geist,
du Mogharājā, immerfort gesammelt, -
die langen winterlichen Frostzeitnächte,
Mönch, der du bist, wie wirst du sie durchstehen?
208
Die reichen Ernten Magadhās,
ich hab von ihnen wohl gehört, -
doch ist das Strohdachhüttchen besser,
als dort wie andere im Glück zu leben.
209
Nicht heb’ er hoch und nicht umkreise er die andern,
er lass’ nicht fallen den, der rüberging, - bewege nichts, -
nicht vom verlor’nen Ruhm er bei den Treffen spreche,
der unverwirrt und maßvoll redet, gut in Übung.
210
Für den, der allerfeinstentiefen Sinn sieht,
im Geist geschickt und wie im Windschutz lebt,
wer willig folgt der Buddha-Tugend-Art:
Nibbānam ist für den nicht schwer erreichbar.
211
Es schrei’n die Pfau’n, mit schöner Krone, schönem Federschmuck,
mit schönem Blauhals, schöner Brust, dem schönen Donnerruf, -
und schön begrast liegt diese große Erde da,
gut angefüllt mit Wasser ist der Regenwolkenhimmel.
212
Wie wohlgestaltet ist dem Geistesfrohen das Vertiefte!
Wer leicht hinauszieht, der bejaht die gute Buddhaweisung:
den schönen, überaus so reinen, feinen, schwer zu seh’nden,
berühre ihn, den höchsten, unerschütterlichen Weg!
213
Zum Freudenstolz kam dieses Herz, -
den Pfahl des Stolzes stellst du auf,
gehst immer gerade dort nur hin,
wohin der Pfahl, der Klotz, dich führt.
214
Ich nenne, Herz, dich: Unglückswurf!
Dich nenn’ ich, Herz, verräterisch!
Zum selt’nen Lehrerkam ich hin:
zum Unglück drängte er mich nicht.
215
Den Weltenlauf solange Zeit,
auf Fährten viel durchstreifte ich,
sah nicht die edlen Wahrheiten:
ein blind geword’ner Massenmensch.
216
Da war ich lässig länger nicht,
entschilfte alle Weltenläufe,
die Fährten alle schnitt ich ab:
nicht gibt es jetzt ein Wiederwerden.
217
Beim Bodhi-Baum, im grünen Glanz,
beim hochgewachs’nen, starken Baum
den einen Buddha-Ziel-Gedanken
erfuhr ich voller Achtsamkeit.
218
Sind einunddreißig Kappas jetzt,
daß den Gedanken ich erfuhr, -
durch diesen einzigen Gedanken
kam ich zum Einfluß-Untergang.