Theragāthā, Vers 597-607

(von Ekkehard Saß)

 

Samikicco

597

Was findest Du am Walde, Vater?

Wie Ujjuhāno tief im Regen?

Die Höhenwinde tun Dir wohl?

Die Einsamkeit der Meditierer?

598

Gleichwie der Höhenwind die Wolken

vorübertreibt in Regenzeit,

so mich Gesichte überkamen,

die an die Einsamkeit gebunden.

599

Der gar nicht weiße Rabenvogel,

der auf dem Leichenfeld in Scharen lebt,

ließ Sati grad in mir entsteh’n,

die auf Reizfreiheit zielt am Körperhaufen.

600

Wenn wen die andern nicht beschützen,

und wer die andern nicht beschützt,

der ist ein Mönch, den Glück bewohnt,

bei Sinneslüsten ohn’ Verlangen.

601

Das Wasser in den vielen Klippen,

in denen wilde Tiere hausen,

mit Wasserpflanzen ganz bedeckt,

die Felsen, sie erfreuen mich.

602

Ich hab gelebt in tiefen Wäldern,

in Schluchten und in dunklen Höhlen,

mein Lager und mein Sitz war einsam,

von wilden Tieren nur besucht.

603

„Die tötet nur und schlachtet sie!

Nur Leid die Wesen soll’n erfahren!“

Von der Gesinnung weiß ich nichts,

der unedlen und haßverbundnen.

604

Verehrt von mir der Meister ist,

getan des Buddho Weisung ist,

und abgelegt die schwere Last,

der ganze Werdensfluß entfernt.

605

Zu welchem Zweck ich zog hinaus,

vom Haus in die Hauslosigkeit,

der Zweck ist nun von mir erreicht:

all meiner Fesseln Untergang.

606

Bin tief erfreut am Tode nicht,

bin tief erfreut am Leben nicht,

die Todeszeit ich warte ab,

gleichwie der Diener seinen Lohn.

(zur Todeszeit(Sterbezeit) ich schaue aus,

gleichwie der Knecht auf seinen Lohn.)

607

Bin tief erfreut amTode nicht,

bin tief erfreut am Leben nicht,

die Todeszeit ich warte ab,

verstehend alles, achtsam ganz.