Therigāthā (Vers 196-203)
Lieder der Nonnen (Übersetzt von KE Neumann)
Achter-Bruchstück - Aṭṭhakanipāto
Sīsūpacālā
- 196
- Sīsūpacālā:
- Im Orden tapfer, tugendecht,
- Beraten tüchtig, sinnbezähmt,
- Gewinn' ich wohl der Ruhe Ziel,
- So heilig ladend, lieblich hell.
-
- 197
- DER VERSUCHER:
- Der Dreiunddreißig Götter, ach,
- Der Schattengötter denke du,
- Der Götter selig, unbeschränkt,
- Der Götter selbstgenugsam all:
- Dahin, ja, sollst du sehnen dich,
- O Nonne, wo du einst geweilt!
-
- 198 - 199
- Sīsūpacālā:
- Der Dreiunddreißig Götter, ach,
- Der Schattengötter denk' ich schon,
- Der Götter selig, unbeschränkt,
- Der Götter selbstgenugsam all:
- Vernarrt, verfangen wieder neu
- Von Sein zu Sein in Eigensucht,
- Entgehn sie nie dem eignen Selbst,
- Erstanden bald, erstorben bald.
-
- 200
- In Flammen leuchtet alle Welt,
- In Flammen lodert alle Welt,
- In Flammen flackert alle Welt:
- Entsetzt erzittert alle Welt!
(Vergl. M 38)
- 201
- Was nicht erzittern, beben kann,
- Was kein Gemeiner fassen mag,
- Hat mir der Meister offenbart:
- Beseligt also ist mein Sinn.
-
- 202
- Sein Wort, ich nahm es willig auf,
- Die frohe Botschaft merkt' ich wohl;
- Drei Wissen fand ich, unvertrübt:
- Erfüllt ist was der Herr befiehlt.
-
- 203
- Und alle Neigung ist vertilgt,
- Und Nacht und Nebel durchgeteilt;
- Ich raun' es dir, Verruchter, zu:
- Zermalmt ist deine Todesmacht.