19
Den kranken, unreinen und faulen,
sieh, Nandā, diesen Körperhaufen!
Durch Unschönes das Herz entfalte,
das einspitzige, gut gesammelte!
20
Das Zeichenlose dir entfalte!
Die Stolzesneigung treibe aus!
Hast du den Stolz gründlich durchdrungen,
im Frieden wirst du wandern dann.
21
Was sieben sind Erwachensglieder,
die Wege zum Nibbānam hin:
entfaltet sind sie von mir alle,
wie von dem Buddho aufgezeigt.
22
Erkannt hab den Erhab’nen ich:
dies ist der letzte Körperhaufen,
erschöpft ist der Geburtenkreislauf,
nicht ist jetzt mehr ein Wiederwerden.
23
So gut befreit bin ich nun frei,
frei bin ich von dem Stößelwerk!
Der Schamlose lockt nicht mehr in den Sonnenschatten,
mein Reistopf ist nun leer geworden.
24
Den Lustreiz und das Hassen auch
ich spalte weiter eifrig auf, -
geh unter eine Baumeswurzel:
„Ach, welch ein Glück!“ - ich glücklich mich vertiefe.
25
Im weiten ganzen Kāsiland
war mir erfreulich einst Gewinn, -
als dann die Stadt den Preis gemacht,
da sank mein Wert zum Nichtwert ab.
26
Da wurd’ ich müde der Gestalt,
ermüdend löste ich mich los:
nicht länger im Geburtenkreislauf
mag kreisen wieder, wieder ich, -
drei Wissen sind verwirklicht nun,
getan des Buddho Weisung ist.
27
Und wenn ich auch ganz hager bin
und krank nun und auch äußerst schwach,
auf einen Stock mich stützend geh’ ich
und steige ins Gebirge hoch.
28
Die Robe hab ich abgelegt,
die Bettelschale umgestülpt, -
im Fels ich stützte da das SELBST:
Die Dunkelmasse ich durchdrang.
29
Und wenn ich auch im Leiden bin
und schwach und weit entfernt der Jugend,
auf einen Stock mich stützend geh ich
und steige ins Gebirge hoch.
30
Die Robe hab ich abgelegt,
die Bettelschale umgestülpt, -
im Felsen hab ich mich gesetzt:
und da das Herz sich löste mir, -
drei Wissen sind von mir erlangt,
getan des Buddho Weisung ist.
31
Am vierzehnten, am fünfzehnten
und auch am achten einer Monatshälfte
bewahrend gut den Wochengang,
und die acht Glieder gut verbindend:
32
Uposathā beging ich so
und freute mich am Götterreich.
Und heut’ mit einem einz’gen Mahl
und kahl, bedeckt mit einer Robe,
das Götterreich erseh’n ich nicht,
im Herzen zügl’ ich alle Furcht.
33
Was, Mama, oberhalb der Fußsohle
und was da unterhalb der Haaresspitze:
betrachte diesen ganzen Körper
als unrein und nur faulig riechend.
34
Und als ich dann verweilt so,
entfernt’ ich allen Reiz aus mir, -
das Fieber ist nun abgeschnitten,
bin kühl geworden, bin erloschen.
35
Ach, Abhayā, zerbrechlich ist der Körper,
wo immer Wesen, Menschen sind!
Ich lege einmal ab den Leib,
in vollem Wissen, achtsam ganz.
36
Bei vielen, vielen Leidensdingen
stets an Nichtlässigkeit erfreut,
des Durstes Ende haberreicht:
Getan des Buddho Weisung ist.
37
Vier Male und auch fünfmal noch
ging aus dem Kloster ich hinaus,
erreichte nicht des Herzens Stille,
im Geiste kraftlos mich bemühend.
38
Doch in der achten Nacht sodann
zog ich den Durst aus mir heraus, -
bei vielen leidensvollen Dingen
war ich nicht lässig, war nur froh:
Das Durstversiegen ist erlangt,
getan des Buddho Weisung ist.