Majjhima Nikāya

Zusammenfassung der mittleren fünfzig Lehrreden

51. Kandaraka Sutta - An Kandaraka

- bei Campā, am Ufer des Gaggarā Sees

- der Erhabene an Pessa, den Sohn des Elefantenführers, und Kandaraka den Wanderasketen

Der Erhabene bestätigt Kandaraka, daß in der Eigenschaft, die Sangha zu führen und anzuleiten, die Buddhas aller Zeiten gleich sind. Er preist die Eigenschaften der Sangha, erwähnt das Verankertsein in den vier Grundlagen der Achtsamkeit. Pessa weist darauf hin, daß auch Laien die vier Grundlagen praktizieren. Der Erhabene zeigt vier Arten von Personen auf: Personen, die sich quälen; Personen, die andere quälen; Personen, die sich und andere quälen; Personen, die weder sich, noch andere quälen. Pessa erkennt sofort, welche Art die beste ist. Dann nimmt er Abschied. Anschließend erläutert der Erhabene den Bhikkhus diese vier Arten von Personen im Detail: die erste ist der Asket; die zweite ist ein Schlachter, Jäger, Fischer, Gefängnisaufseher etc; die dritte ist ein König, der ein großes Tieropfer anordnet; die vierte ist einer, der der Botschaft eines Tathāgata folgt. Es folgt eine Beschreibung des heiligen Lebens: Übungsregeln, Achtsamkeit, Sinneskontrolle, die Vertiefungen, das wahre Wissen, Befreiung.

52. Aṭṭhakanāgara Sutta - Bei Aṭṭhakanāgara

- bei Beluvagāma nahe Vesālī

- Ānanda an den Haushälter Dasama

Der Haushälter Dasama fragt Ānanda, ob der Erhabene eine einzelne Sache lehre, die für sich allein schon genüge, um Befreiung zu erlangen. Ānanda bestätigt das und listet elf Dinge auf: die vier Vertiefungen, die vier Brahmavihāras, die drei unteren formlosen Vertiefungen - jeweils mit anschließender Betrachtung ihrer Vergänglichkeit. Diese elf Dinge können entweder zur Arhantschaft oder zur Nichtwiederkehr führen.

53. Sekha Sutta - Einer in höherer Schulung

- im Land der Sakyer bei Kapilavatthu in Nigrodhas Park

- Ānanda an eine Versammlung von Sakyern

Der Erhabene wird gebeten, eine neuerbaute Halle als erster zu benutzen. Er hält dort einen Vortrag und bittet anschließend Ānanda, über den Schüler in höherer Schulung zu sprechen. Ānanda beschreibt den edlen Schüler als einen, der Tugend besitzt, seine Sinnestore beschützt, gemäßigt im Essen ist und sich der Wachheit widmet; er besitzt sieben wahre Qualitäten und ist einer, der nach Belieben, ohne Probleme oder Schwierigkeiten die vier Vertiefungen erlangt. Das wird dann im Einzelnen erläutert. Es endet mit dem Erlangen des wahren Wissens. Der Buddha bestätigt die Ausführungen Ānandas.

54. Potaliya Sutta - An Potaliya

- im Lande der Aṅguttarāper bei einer ihrer Städte mit dem Namen Āpaṇa

- der Erhabene an den Haushälter Potaliya

Der Haushälter Potaliya ist verärgert, weil er vom Erhabenen mit 'Haushälter' angeredet wird. Er hält sich selbst nicht dafür, weil er seine Geschäfte an seine Kinder übergeben hat. Der Erhabene klärt ihn auf, was es in der Schulung des Erhabenen bedeutet, weltliche Belange hinter sich zu lassen. Es geht um sittliches Wohlverhalten, vor allem aber um die Aufgabe der Fesseln, aufgrund derer man sittliches Fehlverhalten üben könnte. Der Erhabene erläutert anschaulich die Gefahren, die bei Anhaftung in Sinnesvergnügen liegen. Die höchste Achtsamkeit gegenüber den Sinnesvergnügen gipfelt im dreifachen wahren Wissen. Der Haushälter erkennt seine Selbstüberschätzung und erkennt die Überlegenheit der Lehre des Buddha gegenüber anderen Sekten an.

 

 

55. Jīvaka Sutta - An Jīvaka

- bei Rājagaha im Mangohain von Jīvaka Komārabhacca

- der Erhabene an Jīvaka Komārabhacca

Der Erhabene erläutert, unter welchen Bedingungen Fleisch gegessen werden darf, und wann nicht. Es wird deutlich, daß das Ablehnen von Fleisch auch Anhaftung sein könnte. Es ist allerdings fünffach schlechtes Kamma extra für einen Bhikkhu ein Tier zu schlachten.

56. Upāli Sutta - An Upāli

- bei Nāḷandā in Pāvārikas Mangohain

- der Erhabene an Upāli

Ein Nigaṇṭha berichtet dem Nigaṇṭha Nātaputta, der Erhabene habe vor ihm behauptet, geistige Handlung sei am meisten für unheilsame Taten verantwortlich. Das widerspricht der Lehrmeinung der Nigaṇṭhas. Der Laienanhänger der Nigaṇṭhas, Upāli geht zum Erhabenen, um ihn von der Meinung der Nigaṇṭhas zu überzeugen, wird aber selbst überzeugt und tritt zu den Anhängern des Erhabenen über. Der Erhabene ermahnt ihn, diesen Schritt genau zu prüfen und den Nigaṇṭhas weiterhin Almosen zu geben. Eine große Gruppe von Nigaṇṭhas unter der Leitung von Nātaputta stellt Upāli zur Rede und bekommt eine deftige Abfuhr.

57. Kukkuravatika Sutta - Der Asket mit der Hundeübung

- im Land der Koḷiyer bei einer Stadt der Koḷiyer namens Haliddavasana

- der Erhabene an zwei Asketen

Zwei Asketen, die die Hunde- bzw. Ochsenübung praktizieren fragen den Erhabenen nach dem möglichen Ergebnis ihrer Übung. Die Antwort lautet: Tierbereich oder Hölle; worauf die Asketen um weitere Belehrung bitten. Es folgt ein Vortrag über dunkle, helle, gemischte und zur Erleuchtung führende Handlung. Der eine Asket wird Laienanhänger, der andere ordiniert und wird später ein Arahant.

58. Abhayarājakumāra Sutta - An Prinz Abhaya

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- der Erhabene an Prinz Abhaya

Der Nigaṇṭha Nātaputta stiftet den Prinzen Abhaya an, die Lehre des Erhabenen mit Hilfe einer zweischneidigen Frage zu widerlegen. Der Erhabene antwortet auf eine Art, die der Nigaṇṭha Nātaputta nicht vorhergesehen hat. Der Erhabene erläutert dem Prinzen, daß sprachliche Äußerungen des Tathāgata immer wahr, richtig, heilsam, aber nicht unbedingt immer seitens des Empfängers willkommen sind.

59. Bahuvedaniya Sutta - Die vielen Arten von Gefühl

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Ānanda

Der Erhabene lehrt Ānanda, daß es verschiedene Arten, das Dhamma darzustellen, gibt, die alle richtig sein können - konkreter Auslöser war die Darstellung, daß weder-schmerzhafte-noch-angenehme Gefühle der vierten Vertiefung als eine Art subtilen Glücks, also angenehmen Gefühls betrachtet werden können. Der Erhabene listet die immer subtiler werdenden Arten von Glück auf, vom Sinnesvergnügen über die feinstofflichen und formlosen Vertiefungen bis hin zum Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl, dem sublimen Glück der Arahants und Nichtwiederkehrer, das nicht einmal mit Gefühl verbunden ist.

60. Apaṇṇaka Sutta - Die unbestreitbare Lehre

- ein kosalisches Brahmanendorf namens Sālā

- der Erhabene an die Brahmanen von Sālā

Der Erhabene erläutert anhand der Doktrinen des Nihilismus, der Nicht-Taten, der Nicht-Ursächlichkeit, der Doktrinen 'es gibt keine formlosen Bereiche', 'es gibt kein Aufhören des Werdens' und ihrer genauen Gegenpositionen, wie man durch weises Erwägen richtig handeln und beurteilen kann, ohne den Wahrheitsgehalt der einzelnen Doktrinen zu kennen.

61. Ambalaṭṭhikārāhulovāda Sutta - Rat an Rāhula bei Ambalaṭṭhikā

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- der Erhabene an Rāhula

Der Erhabene teilt seinem Sohn drastisch mit, daß es für einen Mönch absolut nicht angebracht ist, zu lügen. Er lehrt ihn das Reflektieren darüber, ob eine Handlung, egal ob körperlich, sprachlich oder geistig, heilsam oder unheilsam ist, und zwar vor, während und nach der Handlung.

62. Mahārāhulovāda Sutta - Die längere Lehrrede vom Rat an Rāhula

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Rāhula

Der Erhabene lehrt seinen Sohn die Betrachtung der Elemente, erklärt ihm die Bedeutung dieser Meditation, sowie die Bedeutung der Meditation über die Brahmavihāras und über Nicht-Schönheit. Anschließend folgt eine Einweisung in die Betrachtung des Atems.

63. Cūḷamāluṅkya Sutta - Die kürzere Lehrrede an Māluṅkyāputta

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Māluṅkyāputta

Māluṅkyāputta ist unzufrieden darüber, daß der Erhabene metaphyisch-spekulative Thesen nicht verkündet. Der Erhabene gibt ihm das berühmte Gleichnis vom Giftpfeil - jemand, der seine Mönchslaufbahn von der Erklärung dieser Fragen abhängig macht, gleicht einem Verwundeten, der sich weigert, einen Giftpfeil entfernen zu lassen, ehe er nicht alles über die Herkunft etc. des Pfeils weiß. Der Erhabene erläutert, daß die vier Edlen Wahrheiten ausschlaggebend seien, nicht spekulative Ansichten.

64. Mahāmāluṅkyā Sutta - Die längere Lehrrede an Māluṅkyāputta

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Māluṅkyāputta

Der Erhabene befragt die Bhikkhus über die fünf niedrigeren Fesseln. Māluṅkyāputta gibt eine Antwort, die nur fast richtig ist, worauf er vom Erhabenen gerügt wird. Auf die Bitte von Ānanda erklärt der Buddha die fünf niedrigeren Fesseln noch einmal: nicht Ichdünkel, Zweifel etc. sind die eigentlichen Fesseln, sondern die ihnen zugrundeliegenden Tendenzen. Der Erhabene beschreibt den Weg zur Aufgabe der fünf niedrigeren Fesseln - in den Vertiefungen die drei Daseinsmerkmale erkennen, sich davon abwenden und Nibbāna zuwenden.

65. Bhaddāli Sutta - An Bhaddāli

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Bhaddāli

Bhaddāli will sich nicht an die Mönchsregel halten, nur zur richtigen Zeit zu essen, und tut dies auch noch in der Sangha kund. Nach einer Ermahnung von seinen Gefährten geht er zum Erhabenen und bittet ihn um Verzeihung. Dieser gewährt sie, nachdem er ihn ordentlich gerügt hat. Anschließend erläutert er die Vorteile unbefleckter Sittlichkeit für die Übung und erläutert, warum manche Mönche öfter gerügt werden als andere. Schließlich beantwortet er noch die Frage, warum es mit der Zeit immer mehr Regeln, aber immer weniger Arahants gibt. Er erläutert die Faktoren für den Niedergang des Dhamma und erklärt, unter welchen Bedingungen die Sangha eine wirkliche Edle Sangha ist.

66. Laṭukikopama Sutta - Das Gleichnis von der Wachtel

- im Lande der Aṇguttarāper bei einer ihrer Städte mit dem Namen Āpaṇa

- der Erhabene an Udāyin

Udāyin berichtet dem Erhabenen, wie er dazu kam, den Sinn der Essensvorschriften einzusehen. Der Erhabene erklärt ihm an Hand eines Gleichnisses, daß die Wirksamkeit einer Fessel nicht von der Stärke der Fessel, sondern von der Schwäche des Gefesselten abhängt. Kleinigkeiten können für Untugendhafte zur starken Fessel werden. Er erläutert das Überwinden sogar so subtiler Fesseln, wie der formlosen Vertiefungen.

67. Cātumā Sutta - Bei Cātumā

- bei Cātumā in einem Myrobalan-Hain

- der Erhabene an fünfhundert Bhikkhus

Fünfhundert neuordinierte Bhikkhus werden vom Erhabenen weggeschickt, weil sie zu viel Lärm machten. Auf Fürsprache von Sakyern und vom Brahmā Sahampati werden sie wieder aufgenommen. Sāriputta ist der Meinung, der Erhabene habe die Bhikkhus aufgegeben und wird dafür vom Erhabenen gerügt. Mahā Moggallāna ist der Meinung, nach der Demission der Bhikkhus sei es seine und Sāriputtas Aufgabe gewesen, die Sangha zu leiten, wofür er gelobt wird. Der Erhabene erläutert vier Dinge, die unbedachte Mönche vom Weg abbringen können und verwendet dafür Gleichnisse, die von den Gefahren am Wasser handeln. Wellen = zornige Verzweiflung; Krokodile = Gefräßigkeit; Strudel = Sinnesbegierde; Haie = Frauen.

68. Naḷakapāna Sutta - Bei Naḷakapāna

- im Kosaler Land bei Naḷakapāna im Palāsa Hain

- der Erhabene an Anuruddha und andere Bhikkhus

Der Erhabene fragt neuordinierte Mönche aus gutem Hause, ob sie Gefallen am heiligen Leben finden, und ob sie glauben, der Tathāgata habe die Befleckungen in sich beseitigt. Anschließend erläutert er, warum er beim Tod eines verwirklichten Schülers dessen Wiedergeburt, sofern vorhanden, verkündet. Es geschieht, um Inspiration in seinen Zuhörern zu wecken.

69. Gulissāni Sutta - Gulissāni

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- Sāriputta an die Sangha

Ein Waldmönch besucht die Stadtsangha und benimmt sich daneben. Sāriputta erläutert, wie sich ein Waldmönch verhalten sollte, weil er aufgrund seines besonderen Status besonders im Rampenlicht steht. Das gleiche gelte aber auch für Stadtmönche.

70. Kīṭāgiri Sutta - Bei Kīṭāgiri

- bei Kīṭāgiri

- der Erhabene an die Bhikkhus Assaji und Punabbasuka

Genannte Bhikkhus wollen essen, wann es ihnen gefällt. Ihr Argument ist, daß sie eine gegenwärtige Wohltat nicht wegen einer künftigen aufgeben wollen. Sie werden vor den Erhabenen zitiert. Dieser erörtert, daß es von der jeweiligen Situation abhängt, ob angenehme, schmerzhafte, neutrale Gefühle zum Heilsamen oder Unheilsamen führen, und daß er aus der Erkenntnis heraus ein Aufgeben oder Verweilen in diesen Gefühlen verordnet. Er erläutert anhand von sieben unterschiedlich weit fortgeschrittenen Personen, ob sie noch praktizieren müssen oder nicht. Schließlich erläutert er die Frucht umsichtigen Strebens.

71. Tevijjavacchagotta Sutta - An Vacchagotta über das dreifache wahre Wissen

- bei Vesālī, im Großen Wald in der Spitzdach-Halle

- der Erhabene an den Wanderasketen Vacchagotta

Vacchagotta fragt den Erhabenen, ob es stimme, daß er jederzeit allwissende Kenntnis gegenwärtig habe. Der Erhabene verneint und erklärt ihm, daß er das dreifache Wissen habe: Wissen von früheren Leben, vom Wiedererscheinen der Wesen, und von der Vernichtung der Triebe. Auf Vacchas Fragen hin erklärt er, daß Haushälter keine Arahant werden können, wohl aber in himmlische Welten gelangen. Ājīvakas (Anhänger einer fatalistischen Sekte) können in der Regel keines von beidem.

72. Aggivacchagotta Sutta - An Vacchagotta über das Feuer

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den Wanderasketen Vacchagotta

Vaccha stellt dem Erhabenen die zehn metaphysisch-spekulativen Fragen (vgl. M63), erhält die Antwort, der Erhabene verwerfe all diese Ansichten, weil sie einen ins Dickicht der Meinungen verstricken etc.. Vaccha fragt nach dem Verbleib eines Arahants nach dem Tode in Begriffen von 'wiedererscheinen', bzw. 'nicht', 'sowohl als auch' und 'weder noch', welche vom Erhabenen als nicht zutreffend bezeichnet werden, was Vaccha in Verwirrung stürzt. Der Erhabene erklärt ihm anhand des Gleichnisses vom Feuer, bei dem man nicht sagen kann, ob es nach Norden, Süden etc. gegangen ist, wenn es erloschen ist. Vaccha geht ein Licht auf, er nimmt Zuflucht als Laienanhänger.

73. Mahāvacchagotta Sutta - Die längere Lehrrede an Vacchagotta

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- der Erhabene an den Wanderasketen Vacchagotta

Vaccha bittet nach vielen Gesprächen mit dem Erhabenen um eine kurze Darlegung von Heilsam und Unheilsam. Der Erhabene listet die drei Gifte, bzw. ihr Gegenteil und die zehn unheilsamen Handlungen und deren Gegenteil auf. Vaccha fragt, ob es außer dem Erhabenen Bhikkhus und Bhikkhunīs gibt, die Arahants sind, ob es zölibatäre Haushälter und Haushälterinnen gibt, die Nicht-Wiederkehrer sind, ob es Haushälter und Haushälterinnen, die sich sinnlichen Vergnügen hingeben, gibt, die Stromeingetretene sind. Der Erhabene sagt, es seien weit mehr als je 500, worauf Vaccha das Dhamma des Erhabenen als vollständig erkennt und um Ordination bittet, was ihm ohne Wartezeit ausnahmsweise gewährt wird (er war ja Anhänger einer anderen Sekte). Nach zwei Wochen bittet er um höhere Belehrung und wird aufgefordert, Ruhe und Einsicht weiterzuentwickeln, und parallel dazu die gewöhnlichen und überweltlichen übersinnlichen Fähigkeiten. Schließlich wird er ein Arahant mit außergewöhnlichen übernatürlichen Kräften.

74. Dīghanakha Sutta - An Dīghanakha

- bei Rājagaha auf dem Geiersberg in der Wildschwein-Höhle

- der Erhabene an den Wanderasketen Dīghanakha

Dīghanaka erklärt, seine Ansicht sei, keine Ansicht zu akzeptieren. Der Erhabene lehrt ihn, daß das schon nicht schlecht sei, aber das Aufgeben jeglicher Ansicht sei das Befreiende. Es gehe um das Erkennen der Wirklichkeit, die drei Merkmale, erläutert anhand von Körper und Gefühl. Dīghanakha wird Stromeingetretener, nimmt Zuflucht und wird Laienanhänger. Sāriputta hört den Vortrag, während er dem Buddha Luft zufächelt. Er wird während des Vortrags ein Arahant.

75. Māgandiya Sutta - An Māgandiya

- im Lande Kuru bei einer Stadt der Kurus namens Kammāsadhamma

- der Erhabene an den Wanderasketen Māgandiya

Māgandiya bezeichnet den Erhabenen als 'Zerstörer des Wachstums', weil dieser die Gefahr in den Sinnesvergnügen lehrt. Anhand drastischer Beispiele erklärt der Erhabene die Gefahr und die Niedrigkeit der Sinnesvergnügen: vom reichen Haushälter, der in einer Götterwelt wiedergeboren wird, vom Leprakranken und vom Blinden. Diese Beispiele zeigen den nur relativen Wert der Sinnesvergnügen auf. Māgandiya läßt von seinem Hochmut ab und bittet um Unterweisung. Der Erhabene lehrt ihn eine Kurzfassung der bedingten Entstehung, worauf Māgandiya um Ordination bittet. Nach kurzer Zeit wird er ein Arahant.

76. Sandaka Sutta - An Sandaka

- bei Kosambī in Ghositas Park

- Ānanda an den Wanderasketen Sandaka

Ānanda zählt Sandaka vier Lehrmeinungen auf, die das heilige Leben unmöglich, weil überflüssig machen: Nihilismus, Nicht-Handlung, Nicht-Kausalität und spekulativen Fatalismus. Danach zählt er vier Wege ohne Inspiration auf, die das heilige Leben ermöglichen, aber nicht zum Erfolg führen würden: unter einem Lehrer, der fälschlicherweise behauptet, allwissend zu sein, unter einem Traditionalisten, der sich nur auf Schriften und Überlieferung stützt, unter einem Argumentierer und unter einem dummen Lehrer. Danach erklärt Ānanda das heilige Leben unter dem Erhabenen - Hauslosigkeit, Sittlichkeit, Sinneskontrolle, Achtsamkeit, Konzentration, die drei wahren Wissen. Zum Schluß fragt Sandaka, ob ein Arahant noch Sinnesvergnügen genießen könne. Die Antwort: nur wenn es nicht mit unheilsamen Handlungen oder Anhaftung zusammenhängt. Schließlich fordert Sandaka seine Anhänger auf, das heilige Leben unter dem Erhabenen zu leben.

77. Mahāsakuludāyi Sutta - Die längere Lehrrede an Sakuludāyin

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- der Erhabene an den Wanderasketen Sakuludāyin

Udāyin will wissen, warum die bekannten Sektenführer manchmal von ihren Anhängern nicht respektiert werden, der Erhabene jedoch sehr. Er glaubt, es liege an den asketischen Eigenschaften des Erhabenen. Dieser klärt ihn auf, daß er Schüler habe, die ihn in jenen Eigenschaften überträfen. Der wahre Grund für den großen Respekt, der ihm entgegengebracht wird, ist:

1. Die vier Grundlagen der Achtsamkeit; 2. Die vier richtigen Anstrengungen; 3. Die vier Machtfährten; 4. Die fünf spirituellen Fähigkeiten; 5. Die fünf spirituellen Kräfte; 6. Die sieben Erleuchtungsglieder; 7. Der achtfache Pfad; 8. Die acht Erlösungen; 9. Die acht Grundlagen für Transzendenz; 10. Die zehn Kasinas; 11. Die vier Vertiefungen; 12. Einsicht; 13. Der geistgeschaffene Körper; 14.Die übernatürlichen Kräfte; 15. Das Himmlische Ohr; 16. Gedankenlesen; 17. Erinnerung an frühere Leben; 18. Das Himmlische Auge; 19. Wissen von der Erleuchtung.

78. Samaṇamaṇḍikā Sutta - Samaṇamaṇḍikāputta

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den Zimmermann Pañcakaṅga

Der Zimmermann hört vom Wanderasketen Uggāhamāna die Aussage, jemand der sich in Körper, Sprache, Lebensweise und Absicht heilsam verhalte, sei ein Vollendeter. Der Erhabene erklärt ihm später mit dem Gleichnis vom Kleinkind, das ja auch nichts unheilsames tut, daß das nicht stimmt. Er verkündet die vier großen Anstrengungen als Wege zum Aufhören von unheilsamen und heilsamen Angewohnheiten und Absichten. Zum Schluß erklärt er zehn Eigenschaften eines wirklich Vollendeten - der vervollkommnete achtfache Pfad, plus Wissen und Befreiung, dessen, der die Schulung zu Ende gebracht hat.

79. Cūḷasakuludāyi Sutta - Die kürzere Lehrrede an Sakuludāyin

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- der Erhabenete an den Wanderasketen Sakuludāyin

Der Erhabene legt Udāyin dar, daß der "vollkommene Glanz" (der Seele) etwas sehr relatives ist, daß die angenehme Götterwelt, die der vierten Vertiefung entspricht, nicht das Ziel des heiligen Lebens ist, und wie der Stufenweg eines Bhikkhus zur Befreiung aussieht. Udāyin möchte daraufhin unter dem Erhabenen ordiniert werden, wird aber von seinen Gefolgsleuten daran gehindert.

80. Vekhanassa Sutta - An Vekhanassa

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den Wanderasketen Vekhanassa

Ähnlich wie in M79 erläutert der Erhabene die Relativität des "vollkommenen Glanzes", danach die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens, und daß es etwas jenseits davon gibt. Der Asket versteht nicht, und wird auf die Feststellung, daß es daran liege, daß er einem anderen Lehrer folgt, wütend und beleidigt den Erhabenen. Dieser gibt ihm ein merkwürdiges Gleichnis vom gefesselten Kleinkind, worauf der Asket als Laienanhänger Zuflucht nimmt.

81. Ghaṭīkāra Sutta - Ghaṭīkāra, der Töpfer

- bei den Kosalern

- der Erhabene an Ānanda

Der Erhabene lächelt beim Wandern. Ānanda fällt auf, daß Tathāgatas nie ohne Grund lächeln und fragt nach. Der Erhabene erzählt ihm eine Geschichte aus der Zeit des Buddha Kassapa, vom tugendhaften Töpfer Ghaṭīkāra, einem Nichtwiederkehrer und dem Brahmanen Jotipāla (später stellt sich heraus, daß er der Bodhisatta war). Ghaṭīkāra überredet Jotipāla mit drastischen Mitteln, den Buddha aufzusuchen. Nach dem Besuch ordiniert Jotipāla, was dem Töpfer nicht möglich ist, weil er seine alten blinden Eltern versorgen muß. Der Buddha Kassapa preist später in Gegenwart eines Königs die Großzügigkeit des Töpfers anhand von beeindruckenden Beispielen.

82. Raṭṭhapāla Sutta - Über Raṭṭhapāla

- im Lande Kuru in Thullakoṭṭhita

- der ehrwürdige Raṭṭhapāla an seine Eltern und den König Koravya

Raṭṭhapāla, der einzige Sohn der ersten Familie am Ort setzt seine Eltern mittels Hungerstreik unter Druck, um die Erlaubnis zur Ordination zu erhalten. Er wird nach kurzer Zeit ein Arahant und erhält die Erlaubnis, seine Eltern zu besuchen, wie er es ihnen versprochen hatte. Diese erkennen ihn zunächst nicht und beschimpfen ihn. Später versuchen sie und Raṭṭhapālas Ex-Frauen, ihn zur Rückkehr zum niedrigen Leben zu bewegen - mit Geld und den Waffen der Weiblichkeit, respektive. Aber Raṭṭhapāla ist schon ein Arahant und gegen derlei weltliche Dinge immun. Später besucht ihn König Koravya und fragt ihn nach den Gründen für seine Ordination, da er doch keinerlei Verlust durch Alter, Krankheit etc. durchgemacht habe. Raṭṭhapāla erklärt ihm, daß er die Universalität von Dukkha erkannt habe, was ihn zur Entsagung bewog, auch wenn er zu dem Zeitpunkt kein konkretes grobes Dukkha erfahren hatte.

83. Makhādeva Sutta - König Makhādeva

- bei Mithilā im Makhādeva Mango-Hain

- der Erhabene an Ānanda

Der Erhabene erzählt eine Geschichte aus einem früheren Leben, als er ein weiser König war, der die Sitte einführte, beim ersten grauen Haar Einsiedler zu werden. Am Ende der Geschichte preist der Erhabene die Praxis, die er jetzt eingeführt hatte - den achtfachen Pfad.

84. Madhurā Sutta - Bei Madhurā

- bei Madhurā im Gundā-Hain

- der ehrwürdige Mahā Kaccāna an König Avantiputta

Der König fragt, was am Gerede der Brahmanen, sie seien die höchste Kaste, dran sei. Mahā Kaccāna antwortet 'nichts' und gibt Wege an, dies zu überprüfen. Am Ende will der König zu Mahā Kaccāna Zuflucht nehmen, dieser jedoch sagt, er solle zum Buddha Zuflucht nehmen, auch wenn dieser bereits Parinibbāna erlangt habe.

85. Bodhirājakumāra Sutta - An Prinz Bodhi

- im Lande Bhagga bei Suṃsumāragira im Bhesakaḷā-Hain, dem Hirschpark

- der Erhabene an Prinz Bodhi

Der Prinz lädt den Erhabenen zum Essen ein. Überbringer der Einladung ist ein brahmanischer Student, der kein Anhänger des Erhabenen ist. Der Erhabene weigert sich, den mit Stoff ausgelegten Palast zu betreten - aus Rücksicht auf künftige Generationen. Der Stoff wird entfernt, und der Erhabene korrigiert Prinz Bodhis Auffassung, Glück sei durch Schmerz zu erlangen mit einem Bericht von seiner Bodhisatta-Karriere, incl. Selbstabtötung etc.. Anschließend beantwortet er die Frage, wie lange es denn bis zur Erleuchtung dauere. Es hänge vom Vorhandensein der fünf Kampfesglieder - Vertrauen, Gesundheit, Ehrlichkeit, Energie und Weisheit - ab, und dann könne es sehr schnell gehen. Prinz Bodhi nimmt - eine kleine Anekdote - zum dritten Mal in seinem Leben Zuflucht.

86. Aṅgulimāla Sutta - Über Aṅgulimāla

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Aṅgulimāla

Der Erhabene bringt den Massenmörder Aṅgulimāla auf den Weg der Gewaltlosigkeit, was König Pasenadi von Kosala sehr erstaunt. Aṅgulimāla wird so friedvoll, daß er sogar wirksame Segenssprüche äußern kann. Er muß allerdings einen Teil der Früchte seines alten Kamma erleben.

87. Piyajātika Sutta - Geboren von jenen, die uns lieb sind

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den Brahmanen Nāḷijhaṅga

Der Erhabene sagt einem Haushälter, dessen einziger Sohn gestorben war, daß Kummer und Leid von jenen, die uns lieb sind, herrühren. Dieser ist darüber verärgert. Die Geschichte gelangt bis zum Königshof. Königin Mallikā verteidigt den Erhabenen, wird dafür von ihrem Gatten getadelt. Sie schickt einen Brahmanen zum Erhabenen. Diesem erklärt der Erhabene anhand von Beispielen, wie seine Äußerung zu verstehen ist. Königin Mallikā kann mit ähnlichen Beispielen König Pasenadi überzeugen.

88. Bāhitika Sutta - Der Umhang

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der ehrwürdige Ānanda an König Pasenadi

Ānanda erklärt König Pasenadi, was heilsames und was unheilsames Verhalten ist. Dieser schenkt ihm darauf seinen Umhang. Ānanda schenkt den Umhang dem Erhabenen. Dieser verkündet, welch ein Gewinn es für den König sei, Ānanda getroffen und ihm gehuldigt zu haben.

89. Dhammacetiya Sutta - Monumente für das Dhamma

- im Land der Sakyer, bei einer Stadt der Sakyer namens Medaḷumpa auf.

- König Pasenadi an den Erhabenen

Der König küßt dem Erhabenen die Füße. Auf die Frage nach dem Grund für diese Ehre zählt der König gute Eigenschaften von Buddha und Sangha auf, die vom Erhabenen als Monumente für das Dhamma und als Grundlagen für das heilige Leben bezeichnet werden.

90. Kaṇṇakatthala Sutta - Bei Kaṇṇakatthala

- bei Ujuṭṭa, im Kaṇṇakatthala Hirschpark

- der Erhabene an König Pasenadi

Der Erhabene erfährt durch den König, daß er verleumdet wurde: angeblich soll er die Möglichkeit von Allwissenheit abstreiten. Er stellt klar, daß er nur allzeit gegenwärtiges Wissen von allem Wißbaren zugleich abstreite. Ein Brahmane soll dieses Gerücht verbreitet haben, und während nach ihm gefahndet wird, stellt der König einige Fragen: nach dem Kastenwesen; der Erhabene erklärt zuerst auf gesellschaftlicher Ebene den Unterschied, dann das in Wahrheit Vereinende auf dem spirituellen Pfad in weltlicher und überweltlicher Hinsicht; die Frage nach der Existenz von Göttern und Brahmas.

91. Brahmāyu Sutta - Brahmāyu

- im Lande Videha, zusammen mit fünfhundert Bhikkhus

- der Erhabene an den Brahmanen Brahmāyu und seinen Studenten

Der Brahmanen schickt seinen Schüler, auszuspähen, was es denn mit dem guten Ruf von Meister Gotama für eine Bewandnis habe, und dabei vor allem auf die 32 Merkmale eines Großen Mannes zu achten, die entweder einen Universalherrscher oder einen Buddha auszeichnen. Der Schüler hat zunächst ein Problem, das in einer Hautfalte steckende Genital des Buddha und die Länge seiner Zunge zu verifizieren. Ein Wunder und eine Zungendemonstration sind der Grundstein zu einer siebenmonatigen Beobachtung des Verhaltens des Erhabenen. Der Bericht reißt den Brahmanen zu Begeisterung hin. Er überzeugt sich bei einem Besuch des Buddha über die 32 Merkmale, wobei er den Buddha in Versform nach dem Penis in der Hautfalte und nach der Länge der Zunge befragt. Auch ihm wird Genüge getan, er äußert Hommage. Die Stufenunterweisung führt ihn zum Stromeintritt; er lädt dafür Buddha und Sangha zum Essen ein, und stirbt bald darauf, sogar als Nichtwiederkehrer.

92. Sela Sutta - An Sela

- im Lande der Aṅguttarāper, zusammen mit zwölfhundertfünfzig Bhikkhus, bei Āpaṇa

- der Erhaben an Sela

Ein Filzhaarasket lädt den Erhabenen und die gesamte Sangha zum Essen ein. Die umfangreichen Vorbereitungen für das Mahl rufen dessen Lehrer, den Brahmanen Sela auf den Plan. Der ist neugierig auf den Buddha, geht hin, stellt die 32 Merkmale fest, und stellt ihm in Versform darüber hinaus noch die Frage, warum er denn nicht Universalherrscher sei. Antwort: weil der Erhabene schon ein Dhamma-König sei, mit Sāriputta als Feldherrn. Der Brahmane und ein paar hundert Schüler bitten um Ordination. Die Neuordinierten werden alle in kürzester Zeit Arahants.

93. Assalāyana Sutta - An Assalāyana

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den brahmanischen Studenten Assalāyana

Ein paar hundert Brahmanen stiften den Studenten an, sich mit dem Erhabenen ein Duell über das Thema "Läuterung für alle Kasten" zu liefern. Er zögert, wird aber überredet. Seine Ansicht, "Brahmanen seien die besten und reinsten, und Söhne von Brahma etc.", erlebt eine totale Niederlage. Nach einem Gleichnis, in dem ein "Dunkler" (i.e. nicht arisch/drawidischer oder nieder-kastiger?) Seher sieben brahmanische Seher in Sachen übersinnlicher Fähigkeiten ziemlich ins Hintertreffen geraten läßt, und ihnen anschließend gehörig den Kopf wäscht, nimmt der Student Zuflucht.

94. Ghoṭamukha Sutta - An Ghoṭamukha

- bei Bārāṇasi im Khemiya Mangohain

- der ehrwürdige Udena an den Brahmanen Ghoṭamukha

Ghoṭamukha behauptet, es gäbe kein echtes heiliges Leben gemäß dem Dhamma. Udena überzeugt ihn mit der Erläuterung der vier Personen. Die Person, die sich selbst und andere nicht quält (weil sie erleuchtet ist), führt das echte heilige Leben. Der Brahmane will zu Udena Zuflucht nehmen, doch der verweist ihn auf den Erhabenen, der allerdings bereit finales Nibbāna erlangt hat. Ghoṭamukha offeriert ein Kloster.

95. Caṅkī Sutta - Mit Caṅkī

- im Land Kosala, bei einem kosalischen Brahmanendorf namens Opasāda

- der Erhabene an einen brahmanischen Studenten

Der Brahmane Caṅkī soll von anderen Brahmanen abgehalten werden, den Erhabenen aufzusuchen. Er singt jedoch ein Loblied auf den Erhabenen und geht hin. Dort unterhält sich der Erhabene mit einem vorlauten brahmanischen Studenten über den absoluten Wahrheitsanspruch, den die Brahmanen hinsichtlich der Veden aufstellen. Er sagt, daß Glaube, Überlieferung entsprechend der Wahrheit als eben solche - Glaube, Überlieferung - bezeichnet werden sollten, nicht aber als erkannte Wahrheit. Diese kann nur entdeckt werden, mit Vertrauen als Ausgangspunkt. Der Erhabene erläutert die Kausalkette Vertrauen - Lehrer besuchen - Respekt erweisen - zuhören - Dhamma hören - es sich merken - untersuchen - reflektives Annehmen - Eifer - Willensanwendung - genaues Prüfen - Bemühen - Verwirklichung. Der Brahmane nimmt Zuflucht.

96. Esukāri Sutta - An Esukāri

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an den Brahmanen Esukāri

Der Brahmane bittet um Stellungnahme zu zwei Aussagen der Brahmanen, die auf ihrem Standesdünkel beruhen. Der Erhabene erklärt auf gewohnte Art, daß Geburt nicht zählt, sondern Tat.

97. Dhānañjāni Sutta - An Dhānañjāni

- bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park

- Sāriputta an den Brahmanen Dhānañjāni

Sāriputta erfährt, daß der Brahmane Dhānañjāni vom Weg des Dhamma abgekommen ist. Er geht zu ihm hin und belehrt ihn, daß Kamma nicht nach Ausreden fragt. Bei späterer Gelegenheit wird der Brahmane krank und läßt nach Sāriputta schicken. Dieser lehrt ihn am Krankenbett, daß man mit der Praxis der Brahmavihāras in die Brahmawelt kommen kann. Kurz darauf stirbt der Brahmane und wird in der Brahmawelt wiedergeboren. Sāriputta erhält einen leichten Tadel vom Erhabenen, weil er den Brahmanen kein höheres Dhamma gelehrt hat.

98. Vāseṭṭha Sutta - An Vāseṭṭha

- im Wald bei Icchānaṅgala

- der Erhabene an Vāseṭṭha

Zwei brahmanische Studenten streiten sich darüber, ob man Brahmane durch Geburt oder durch Tat ist. Weil sie sich nicht einigen können gehen sie zum Erhabenen. Dieser wird in Versform diesbezüglich gefragt und gibt in Versform Antwort: natürlich durch die Tat.

99. Subha Sutta - An Subha

- bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika

- der Erhabene an Subha

Der brahmanische Student Subha fragt den Erhabenen nach seiner Meinung über die Auflistung von fünf Dingen, die die Brahmanen als heilsam vorschreiben, über die Behauptung, Haushälter seien im Vorteil gegenüber Hauslosen, was die Verwirklichung des Dhamma angeht, und über die Behauptung, es gäbe keine überweltlichen Erreichungszustände und Verwirklichungen. Der Erhabene belehrt ihn auf analytische, gewohnt überzeugende Weise.

100. Saṅgārava Sutta - An Saṅgārava

- im Land Kosala

- der Erhabene an den brahmanischen Studenten Saṅgārava

Der Student fragt den Erhabenen nach seiner Stellung unter jenen, die Erleuchtung für sich behaupten. Der Erhabene klassifiziert jene, die das behaupten und erklärt seine Stellung unter jenen, die nach eigener Verwirklichung Erleuchtung verkünden. Als umfangreiche Erläuterung erzählt er seinen Werdegang als Bodhisatta vor der Erleuchtung. Am Schluß wird er gefragt, ob es Götter gibt, und bejaht diese Frage.


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