Majjhima Nikāya 56

An Upāli - Upāli Sutta

 

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Nāḷandā in Pāvārikas Mangohain auf.

2. Bei jener Gelegenheit hielt sich der Nigaṇṭha Nātaputta mit einer großen Versammlung von Nigaṇṭhas bei Nāḷandā auf. Als der Nigaṇṭha (namens) Dīgha Tapassī in Nāḷandā um Almosen umhergegangen war und von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er nach dem Essen zum Mangohain Pāvārikas, um den Erhabenen zu sehen. Er tauschte Grußformeln mit dem Erhabenen aus, und nach diesen höflichen und freundlichen Worten stand er zur Seite. Während er dort stand, sagte der Erhabene zu ihm: "Da sind Sitzgelegenheiten, Tapassī, setz dich, wenn du magst."

3. Nach diesen Worten nahm Dīgha Tapassī einen niedrigen Sitz ein und setzte sich seitlich nieder. Dann fragte ihn der Erhabene: "Tapassī, wieviele Arten der Handlung beschreibt der Nigaṇṭha Nātaputta, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht?"

"Freund Gotama, der Nigaṇṭha Nātaputta ist es nicht gewohnt, die Bezeichnung 'Handlung, Handlung' zu verwenden; der Nigaṇṭha Nātaputta ist es gewohnt, die Bezeichnung 'Rute, Rute' zu verwenden [1]."

" Tapassī, wieviele Arten von Ruten beschreibt dann der Nigaṇṭha Nātaputta, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht?"

"Freund Gotama, der Nigaṇṭha Nātaputta beschreibt drei Arten von Ruten, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht; das sind die körperliche Rute, die sprachliche Rute und die geistige Rute [2]."

"Wie ist das, Tapassī, ist die körperliche Rute eine, die sprachliche Rute eine andere und die geistige Rute wieder eine andere?"

"Die körperliche Rute ist eine, Freund Gotama, die sprachliche Rute ist eine andere, und die geistige Rute ist wieder eine andere."

"Von diesen drei Arten von Ruten, Tapassī, die so analysiert und unterschieden wurden, welche Art von Rute beschreibt der Nigaṇṭha Nātaputta als die verwerflichste für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten?"

"Von diesen drei Arten von Ruten, Freund Gotama, die so analysiert und unterschieden wurden, beschreibt der Nigaṇṭha Nātaputta die körperliche Rute als die verwerflichste für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute."

"Du sagst, die körperliche Rute, Tapassī?"

"Ich sage, die körperliche Rute, Freund Gotama."

"Du sagst, die körperliche Rute, Tapassī?"

"Ich sage, die körperliche Rute, Freund Gotama."

"Du sagst, die körperliche Rute, Tapassī?"

"Ich sage, die körperliche Rute, Freund Gotama."

So brachte der Erhabene den Nigaṇṭha Dīgha Tapassī dazu, seine Behauptung dreimal aufrechtzuerhalten.

4. Dann fragte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī den Erhabenen: "Und du, Freund Gotama, wieviele Arten von Ruten beschreibst du, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht?"

" Tapassī, der Tathāgata ist es nicht gewohnt, die Bezeichnung 'Rute, Rute' zu verwenden; der Tathāgata ist es gewohnt, die Bezeichnung 'Handlung, Handlung' zu verwenden."

"Also, Freund Gotama, wieviele Arten von Handlung beschreibst du dann, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht?"

" Tapassī, ich beschreibe drei Arten von Handlung, wenn es um die Durchführung übler Taten, die Verübung übler Taten geht; das sind körperliche Handlung, sprachliche Handlung und geistige Handlung."

"Wie ist das, Freund Gotama, ist körperliche Handlung eine, sprachliche Handlung eine andere und geistige Handlung wieder eine andere?"

"Körperliche Handlung ist eine, Tapassī, sprachliche Handlung ist eine andere, und geistige Handlung ist wieder eine andere."

"Von diesen drei Arten von Handlung, Freund Gotama, die so analysiert und unterschieden wurden, welche Art von Handlung beschreibst du als die verwerflichste für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten?"

"Von diesen drei Arten von Handlung, Tapassī, die so analysiert und unterschieden wurden, beschreibe ich geistige Handlung als die verwerflichste für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die körperliche Handlung und die sprachliche Handlung [3]."

"Du sagst, geistige Handlung, Freund Gotama?"

"Ich sage, geistige Handlung, Tapassī."

"Du sagst, geistige Handlung, Freund Gotama?"

"Ich sage, geistige Handlung, Tapassī."

"Du sagst, geistige Handlung, Freund Gotama?"

"Ich sage, geistige Handlung, Tapassī."

So brachte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī den Erhabenen dazu, seine Behauptung dreimal aufrechtzuerhalten, worauf er sich von seinem Sitz erhob und zum Nigaṇṭha Nātaputta ging.

5. Bei jener Gelegenheit saß der Nigaṇṭha Nātaputta mit einer sehr großen Versammlung von Laienanhängern aus Bālaka zusammen, wobei Upāli der herausragendste von ihnen war. Der Nigaṇṭha Nātaputta sah den Nigaṇṭha Dīgha Tapassī in der Ferne kommen und fragte ihn: "Wo kommst du am helllichten Tag daher, Tapassī?"

"Ich komme aus der Gegenwart des Mönches Gotama, ehrwürdiger Herr."

"Hattest du eine Unterhaltung mit dem Mönch Gotama, Tapassī?"

"Ich hatte eine Unterhaltung mit dem Mönch Gotama, ehrwürdiger Herr."

"Wie war deine Unterhaltung mit ihm, Tapassī?"

Dann berichtete der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī dem Nigaṇṭha Nātaputta seine gesamte Unterhaltung mit dem Erhabenen.

6. Nach diesem Bericht sagte der Nigaṇṭha Nātaputta zu ihm: "Gut, gut, Tapassī! Der Nigaṇṭha Tapassī hat dem Mönch Gotama wie ein wohlunterrichteter Schüler, der die Lehre seines Lehrers richtig versteht, geantwortet. Was zählt die unbedeutende geistige Rute schon im Vergleich zur groben körperlichen Rute? Im Gegenteil, die körperliche Rute ist am verwerflichsten für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute."

7. Nach diesen Worten sagte der Haushälter Upāli zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Gut, gut war das von Dīgha Tapassī, ehrwürdiger Herr! Der ehrwürdige Tapassī hat dem Mönch Gotama wie ein wohlunterrichteter Schüler, der die Lehre seines Lehrers richtig versteht, geantwortet. Was zählt die unbedeutende geistige Rute schon im Vergleich zur groben körperlichen Rute? Im Gegenteil, die körperliche Rute ist am verwerflichsten für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute. Jetzt, ehrwürdiger Herr, werde ich gehen und die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung widerlegen. Wenn der Mönch Gotama vor mir aufrecht erhält, was der ehrwürdige Dīgha Tapassī ihn aufrechterhalten ließ, dann werde ich den Mönch Gotama in der Debatte vorführen, so wie ein starker Mann einen langhaarigen Widder am Fell packen und vorführen könnte. So wie ein starker Brauereiarbeiter ein großes Brausieb in einen tiefen Wassertank werfen und es am Rand packen und nach Belieben herumschleifen könnte, so werde ich den Mönch Gotama in der Debatte nach Belieben herumschleifen. So wie ein starker Maischemischer ein Filtertuch an den Ecken packen und auf- und niederschütteln und umstülpen könnte, so werde ich den Mönch Gotama in der Debatte auf- und niederschütteln und umstülpen. Und so wie ein sechzigjähriger Elefant in einen tiefen Teich springen und sich daran erfreuen könnte, Hanfwaschen zu spielen, so werde ich mich daran erfreuen, mit dem Mönch Gotama Hanfwaschen zu spielen. Ehrwürdiger Herr, ich werde gehen und die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung widerlegen."

"Geh, Haushälter, und widerlege die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung. Denn entweder sollte ich die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen, oder der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī oder du selbst."

8. Nach diesen Worten sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli (versuchen sollte), die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt. Geh, Haushälter, und widerlege die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung. Denn entweder sollte ich die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen, oder der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī oder du selbst."

Zum zweiten Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli versuchen sollte, die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt. Geh, Haushälter, und widerlege die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung. Denn entweder sollte ich die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen, oder der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī oder du selbst."

Zum dritten Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli versuchen sollte, die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt. Geh, Haushälter, und widerlege die Lehre des Mönchs Gotama auf der Grundlage dieser Feststellung. Denn entweder sollte ich die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen, oder der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī oder du selbst."

9. "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte der Haushälter Upāli, und er erhob sich von seinem Sitz, und nachdem er dem Nigaṇṭha Nātaputta gehuldigt hatte, nahm er Abschied, wobei er ihm die rechte Seite zuwandte, um zum Erhabenen in Pāvārikas Mangohain zu gehen. Dort angelangt, nachdem er dem Erhabenen gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und fragte den Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, kam der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī hierher?"

"Der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī kam hierher, Haushälter."

"Ehrwürdiger Herr, hattest du eine Unterhaltung mit ihm?"

"Ich hatte eine Unterhaltung mit ihm, Haushälter."

"Wie war deine Unterhaltung mit ihm, ehrwürdiger Herr?"

Dann berichtete der Erhabene dem Haushälter Upāli seine gesamte Unterhaltung mit dem Nigaṇṭha Dīgha Tapassī.

10. Nach diesem Bericht sagte der Haushälter Upāli zum Erhabenen: "Gut, gut war das von Tapassī, ehrwürdiger Herr! Der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī hat dem Erhabenen wie ein wohlunterrichteter Schüler, der die Lehre seines Lehrers richtig versteht, geantwortet. Was zählt die unbedeutende geistige Rute schon im Vergleich zur groben körperlichen Rute? Im Gegenteil, die körperliche Rute ist am verweflichsten für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute."

"Haushälter, wenn du bereit bist, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, könnten wir uns ein wenig darüber unterhalten."

"Ich bin bereit, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, ehrwürdiger Herr, also wollen wir uns ein wenig darüber unterhalten."

11. "Was meinst du, Haushälter? Da könnte ein Nigaṇṭha von einer Krankheit betroffen sein, an ihr leiden, an ihr ernsthaft erkrankt sein, und er könnte kaltes Wasser verweigern und nur heißes Wasser anwenden [4]. Weil er kein kaltes Wasser bekommt, könnte er sterben. Wo würde nach der Beschreibung des Nigaṇṭha Nātaputta seine Wiedergeburt stattfinden?"

"Ehrwürdiger Herr, es gibt Götter, die 'geistgebunden' genannt werden; er würde dort wiedergeboren werden. Warum ist das so? Weil er, als er starb, immer noch durch den Geist gebunden war."

"Haushälter, Haushälter, gib acht, wie du antwortest! Was du vorher sagtest, stimmt nicht mit dem überein, was du hinterher sagtest, auch stimmt das, was du hinterher sagtest, nicht mit dem überein, was du vorher sagtest. Und doch hast du behauptet: 'Ich bin bereit, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, ehrwürdiger Herr, also wollen wir uns ein wenig darüber unterhalten."

"Ehrwürdiger Herr, obwohl der Erhabene so gesprochen hat, ist die körperliche Rute dennoch am verwerflichsten für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute [5]."

12. Was meinst du, Haushälter? Da könnte ein Nigaṇṭha in Selbstzügelung mit den vier Kontrollinstanzen sein- mit allen Zügeln gebändigt, von allen Zügeln geklammert, durch alle Zügel gereinigt, und von allen Zügeln vereinnahmt [6] - und doch führt er beim Hin und zurück-Gehen die Vernichtung vieler kleiner Lebewesen herbei. Was hätte das für Folgen für ihn nach der Beschreibung des Nigaṇṭha Nātaputta?"

"Ehrwürdiger Herr, der Nigaṇṭha Nātaputta beschreibt das, was nicht gewollt ist, nicht als besonders verwerflich."

"Aber wenn man es will, Haushälter?"

"Dann ist es besonders verwerflich, ehrwürdiger Herr."

"Aber unter welche der drei Ruten ordnet der Nigaṇṭha Nātaputta Willen ein, Haushälter?"

"Unter die geistige Rute, ehrwürdiger Herr."

"Haushälter, Haushälter, gib acht, wie du antwortest! Was du vorher sagtest, stimmt nicht mit dem überein, was du hinterher sagtest, auch stimmt das, was du hinterher sagtest, nicht mit dem überein, was du vorher sagtest. Und doch hast du behauptet: 'Ich bin bereit, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, ehrwürdiger Herr, also wollen wir uns ein wenig darüber unterhalten."

"Ehrwürdiger Herr, obwohl der Erhabene so gesprochen hat, ist die körperliche Rute dennoch am verwerflichsten für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute."

13. "Was meinst du, Haushälter? Ist diese Stadt Nāḷandā erfolgreich und reich, ist sie dicht bevölkert und von Menschen überfüllt?

"Ja, ehrwürdiger Herr, das ist sie."

"Was meinst du, Haushälter? Angenommen, ein Mann käme hierher, der ein Schwert schwingen würde, und sagte folgendes: 'Innerhalb eines Moments, innerhalb eines Augenblicks werde ich alle Lebewesen in dieser Stadt Nāḷandā in eine einzige Masse von Fleisch, in einen Klumpen Fleisch verwandeln.' Was meinst du, Haushälter, wäre jener Mann in der Lage, das zu tun?"

"Ehrwürdiger Herr, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder sogar fünfzig Männer wären nicht in der Lage, innerhalb eines Momentes, innerhalb eines Augenblicks alle Lebewesen in dieser Stadt Nāḷandā in eine einzige Masse Fleisch, in einen Klumpen Fleisch zu verwandeln, also was zählt da dieser einzelne unbedeutende Mann?"

"Was meinst du, Haushälter? Angenommen ein Mönch oder Brahmane, der von übernatürlichen Kräften erfüllt ist, und der die Herrschaft über das Herz erlangt hat, käme hierher und sagte folgendes: 'Ich werde diese Stadt Nāḷandā mit einem einzigen geistigen Akt des Hasses in Asche verwandeln.' Was meinst du, Haushälter, wäre solch ein Mönch oder Brahmane in der Lage, das zu tun?"

"Ehrwürdiger Herr, solch ein Mönch oder Brahmane, der von übernatürlichen Kräften erfüllt ist, und der die Herrschaft über das Herz erlangt hat, wäre in der Lage, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder sogar fünfzig Nāḷandās mit einem einzigen geistigen Akt des Hasses in Asche zu verwandeln, also was zählt da ein einziges unbedeutendes Nāḷandā?"

"Haushälter, Haushälter, gib acht, wie du antwortest! Was du vorher sagtest, stimmt nicht mit dem überein, was du hinterher sagtest, auch stimmt das, was du hinterher sagtest, nicht mit dem überein, was du vorher sagtest. Und doch hast du behauptet: 'Ich bin bereit, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, ehrwürdiger Herr, also wollen wir uns ein wenig darüber unterhalten."

"Ehrwürdiger Herr, obwohl der Erhabene so gesprochen hat, ist die körperliche Rute dennoch am meisten ausschlaggebend für die Durchführung übler Taten, für die Verübung übler Taten, und nicht so sehr die sprachliche Rute und die geistige Rute."

14. "Was meinst du, Haushälter? Hast du davon gehört, auf welche Weise die Daṇḍaka, Kāliṅga, Mejjha und Mātaṅga Wälder zu Wäldern wurden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Wie wurden sie zu Wäldern, nach dem, was du hörtest?" - "Ehrwürdiger Herr, ich hörte, daß sie zu Wäldern wurden, indem ein geistiger Akt des Hasses seitens der Seher zur Anwendung kam."

"Haushälter, Haushälter, gib acht, wie du antwortest! Was du vorher sagtest, stimmt nicht mit dem überein, was du hinterher sagtest, auch stimmt das, was du hinterher sagtest, nicht mit dem überein, was du vorher sagtest. Und doch hast du behauptet: 'Ich bin bereit, auf der Grundlage der Wahrheit zu debattieren, ehrwürdiger Herr, also wollen wir uns ein wenig darüber unterhalten."

15. "Ehrwürdiger Herr, ich war bereits vom allerersten Gleichnis des Erhabenen zufriedengestellt und erfreut. Trotzdem dachte ich daran, mich dem Erhabenen auf solche Weise zu widersetzen, weil es mich danach verlangte, die verschiedenartigen Lösungen des Erhabenen für das Problem zu hören. Großartig, ehrwürdiger Herr! Großartig, ehrwürdiger Herr! Das Dhamma ist vom Erhabenen auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen können. Ich nehme Zuflucht zum Erhabenen und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge der Erhabene mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."

16. "Untersuche sorgfältig, Haushälter. Es ist gut, wenn so berühmte Leute wie du sorgfältig untersuchen."

"Ehrwürdiger Herr, ich bin umso mehr zufriedengestellt und erfreut, dadurch daß der Erhabene mir dies sagt. Denn die anderen Sektenführer, würden, nachdem sie mich als Schüler gewonnen haben, dies in ganz Nāḷandā an die große Glocke hängen, indem sie verkünden: 'Der Haushälter Upāli ist in die Schülerschaft unter unserer Führung eingetreten.' Aber im Gegensatz dazu sagt mir der Erhabene: 'Untersuche sorgfältig, Haushälter. Es ist gut, wenn so berühmte Leute wie du sorgfältig untersuchen.' Ehrwürdiger Herr, also nehme ich zum zweiten Mal Zuflucht zum Erhabenen und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge der Erhabene mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."

17. "Haushälter, deine Familie hat die Nigaṇṭhas lange unterstützt, und du solltest der Meinung sein, daß ihnen Almosen gegeben werden sollten, wenn sie kommen."

"Ehrwürdiger Herr, ich bin umso mehr zufriedengestellt und erfreut, dadurch daß der Erhabene mir dies sagt. Ehrwürdiger Herr, ich habe gehört, daß der Mönch Gotama folgendes sagen soll: 'Nur mir sollten Gaben gegeben werden; anderen sollten keine Gaben gegeben werden. Nur meinen Schülern sollten Gaben gegeben werden; den Schülern anderer sollten keine Gaben gegeben werden. Nur das, was mir gegeben wird, ist besonders fruchtbringend, nicht das, was anderen gegeben wird. Nur das, was meinen Schülern gegeben wird, ist besonders fruchtbringend, nicht das, was den Schülern anderer gegeben wird.' Aber im Gegensatz dazu bestärkt mich der Erhabene darin, Gaben an die Nigaṇṭhas zu geben. Wir werden ohnehin den richtigen Zeitpunkt dafür wissen, ehrwürdiger Herr. Ehrwürdiger Herr, also nehme ich zum dritten Mal Zuflucht zum Erhabenen und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge der Erhabene mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."

18. Dann gab der Erhabene dem Haushälter Upāli fortschreitende Unterweisung, das heißt, einen Vortrag über Großzügigkeit, einen Vortrag über Sittlichkeit, einen Vortrag über die himmlischen Welten; er erklärte die Gefahr, Erniedrigung und Befleckung in den Sinnesvergnügen und den Segen der Entsagung. Als er erkannte, daß der Geist des Haushälters Upāli bereit, aufnahmefähig, frei von Hindernissen, freudig und zuversichtlich war, erläuterte er ihm die Lehre, die die Besonderheit der Buddhas ist: Dukkha, sein Ursprung, sein Aufhören und der Pfad. Gerade so wie ein sauberes Tuch, bei dem alle Markierungen entfernt wurden, Färbemittel gleichmäßig aufnehmen würde, so erschien auch im Haushälter Upāli, während er dort saß, die fleckenlose, reine Schau des Dhamma: "Alles, was dem Ursprung unterworfen ist, ist dem Aufhören unterworfen." Da sah der Haushälter Upāli das Dhamma, erlangte das Dhamma, erkannte das Dhamma, drang in das Dhamma ein; er ließ den Zweifel hinter sich, er wurde frei von Verwirrung, er erlangte Selbstvertrauen und wurde in der Lehre des Lehrers von anderen unabhängig [7]. Dann sagte er zum Erhabenen: "Jetzt, ehrwürdiger Herr, müssen wir gehen. Wir sind beschäftigt und haben viel zu tun."

"Jetzt ist es an der Zeit, Haushälter, das zu tun, was du für richtig hältst."

19. Dann erhob sich der Haushälter Upāli und nahm Abschied, entzückt und erfreut über die Worte des Erhabenen, und nachdem er dem Erhabenen gehuldigt hatte, nahm er Abschied, um zu seinem eigenen Haus zurückzukehren, wobei er ihm die rechte Seite zuwandte. Dort richtete er sich folgendermaßen an den Torwächter: "Guter Torwächter, von heute an verschließe ich meine Tür vor den Nigaṇṭhas und Nigaṇṭhīs, und ich öffne meine Tür den Bhikkhus, Bhikkhunīs, Laienanhängern und Laienanhängerinnen des Erhabenen. Wenn irgendein Nigaṇṭha kommt, dann sage zu ihm: 'Warte, ehrwürdiger Herr, tritt nicht ein. Von heute an ist der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten. Er hat seine Tür vor den Nigaṇṭhas und Nigaṇṭhīs verschlossen, und er hat seine Tür den Bhikkhus, Bhikkhunīs, Laienanhängern und Laienanhängerinnen des Erhabenen geöffnet. Ehrwürdiger Herr, wenn du Almosen brauchst, warte hier; sie werden sie dir hierher bringen.'" - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte der Torwächter.

20. Der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī hörte: "Der Haushälter Upāli ist in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten." Dann ging er zum Nigaṇṭha Nātaputta und sagte zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, ich habe folgendes gehört: 'Der Haushälter Upāli ist in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten.'"

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt."

Ein zweites Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, ich habe folgendes gehört: 'Der Haushälter Upāli ist in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten.'"

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt."

Ein drittes Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, ich habe folgendes gehört: 'Der Haushälter Upāli ist in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten.'"

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt."

"Ehrwürdiger Herr, soll ich gehen und herausfinden, ob der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist oder nicht?"

"Geh, Tapassī, und finde heraus, ob der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist oder nicht."

21. Dann ging der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zum Haus des Haushälters Upāli. Der Torwächter sah ihn in der Ferne kommen und sagte zu ihm: "Warte, ehrwürdiger Herr, tritt nicht ein. Von heute an ist der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten. Er hat seine Tür vor den Nigaṇṭhas und Nigaṇṭhīs verschlossen, und er hat seine Tür den Bhikkhus, Bhikkhunīs, Laienanhängern und Laienanhängerinnen des Erhabenen geöffnet. Ehrwürdiger Herr, wenn du Almosen brauchst, warte hier; sie werden sie dir hierher bringen."

"Ich brauche keine Almosen, Freund", sagte er, und er kehrte um und ging zum Nigaṇṭha Nātaputta und sagte zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, es ist nur zu wahr, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist. Ehrwürdiger Herr, ich habe deine Zustimmung nicht bekommen, als ich zu dir sagte: 'Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli versuchen sollte, die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt.' Und nun, ehrwürdiger Herr, ist dein Haushälter Upāli von dem Mönch Gotama mit seiner bekehrenden Magie bekehrt worden."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt."

Ein zweites Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zu dem Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, es ist nur zu wahr, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist. Ehrwürdiger Herr, ich habe deine Zustimmung nicht bekommen, als ich zu dir sagte: 'Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli versuchen sollte, die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt.' Und nun, ehrwürdiger Herr, ist dein Haushälter Upāli von dem Mönch Gotama mit seiner bekehrenden Magie bekehrt worden."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt."

Ein drittes Mal sagte der Nigaṇṭha Dīgha Tapassī zu dem Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, es ist nur zu wahr, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist. Ehrwürdiger Herr, ich habe deine Zustimmung nicht bekommen, als ich zu dir sagte: 'Ehrwürdiger Herr, ich glaube nicht, daß der Haushälter Upāli versuchen sollte, die Lehre des Mönchs Gotama zu widerlegen. Denn der Mönch Gotama ist ein Magier und kennt eine bekehrende Magie, mit der er Schüler anderer Sektenführer bekehrt.' Und nun, ehrwürdiger Herr, ist dein Haushälter Upāli von dem Mönch Gotama mit seiner bekehrenden Magie bekehrt worden."

"Es ist unmöglich, Tapassī, es kann nicht geschehen, daß der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übertritt; aber es ist möglich, es kann geschehen, daß der Mönch Gotama in die Schülerschaft unter dem Haushälter Upāli übertritt. Jetzt werde ich selbst gehen und herausfinden, ob der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten ist oder nicht."

22. Dann ging der Nigaṇṭha Nātaputta mit einer großen Versammlung von Nigaṇṭhas zum Haus des Haushälters Upāli. Der Torwächter sah ihn in der Ferne kommen und sagte zu ihm: "Warte, ehrwürdiger Herr, tritt nicht ein. Von heute an ist der Haushälter Upāli in die Schülerschaft unter dem Mönch Gotama übergetreten. Er hat seine Tür vor den Nigaṇṭhas und Nigaṇṭhīs verschlossen, und er hat seine Tür den Bhikkhus, Bhikkhunīs, Laienanhängern und Laienanhängerinnen des Erhabenen geöffnet. Ehrwürdiger Herr, wenn du Almosen brauchst, warte hier; sie werden sie dir hierher bringen."

"Guter Torwächter, geh zum Haushälter Upāli und sage zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, der Nigaṇṭha Nātaputta steht am äußeren Tor, zusammen mit einer großen Versammlung von Nigaṇṭhas; er wünscht, dich zu sehen.'"

"Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte er, und er ging zum Haushälter Upāli und sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, der Nigaṇṭha Nātaputta steht am äußeren Tor, zusammen mit einer großen Versammlung von Nigaṇṭhas; er wünscht, dich zu sehen.'"

"In diesem Fall, guter Torwächter, bereite Sitzgelegenheiten in der mittleren Eingangshalle vor."

"Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte er, und nachdem er Sitzgelegenheiten in der mittleren Eingangshalle vorbereitet hatte, kehrte er zum Haushälter Upāli zurück und sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, die Sitzgelegenheiten in der mittleren Eingangshalle sind vorbereitet worden Jetzt ist es an der Zeit, das zu tun, was du für richtig hältst."

23. Dann ging der Haushälter Upāli zur mittleren Eingangshalle und nahm den höchsten, besten, obersten, vornehmsten Sitz ein. Dann sagte er zum Torwächter: "Jetzt, guter Torwächter, geh zum Nigaṇṭha Nātaputta und sage zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, der Haushälter Upāli läßt ausrichten: >Ehrwürdiger Herr, tritt ein, wenn du magst.<'"

"Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte er, und er ging zum Nigaṇṭha Nātaputta und sagte zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, der Haushälter Upāli läßt ausrichten: 'Ehrwürdiger Herr, tritt ein, wenn du magst.'"

Dann ging der Nigaṇṭha Nātaputta mit der großen Versammlung von Nigaṇṭhas zur mittleren Eingangshalle.

24. Wenn der Haushälter Upāli den Nigaṇṭha Nātaputta früher in der Ferne kommen sah, ging er ihm für gewöhnlich entgegen, staubte den höchsten, besten, obersten, vornehmsten Sitz mit einer oberen Robe ab, und nachdem er sie um den Sitz angeordnet hatte, ließ er ihn darauf Platz nehmen. Aber jetzt, nachdem er selbst den höchsten, besten, obersten, vornehmsten Sitz eingenommen hatte, sagte er zum Nigaṇṭha Nātaputta: "Ehrwürdiger Herr, da sind Sitzgelegenheiten; nimm Platz, wenn du magst."

25. Nach diesen Worten sagte der Nigaṇṭha Nātaputta: "Haushälter, du bist verrückt, du bist ein Schwachsinniger. Du gingst mit den Worten davon: 'Ehrwürdiger Herr, ich werde die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen', und du bist zurückgekommen, völlig im weitläufigen Netz einer Lehrmeinung verfangen. Gerade so, als ob ein Mann ginge, um jemanden zu kastrieren und er käme auf beiden Seiten kastriert zurück, gerade so, als ob ein Mann ginge, um jemand die Augen auszustechen, und er käme mit ausgestochenen Augen zurück; genauso gingst du mit den Worten davon: 'Ehrwürdiger Herr, ich werde die Lehre des Mönchs Gotama widerlegen', und du bist zurückgekommen, völlig im weitläufigen Netz einer Lehrmeinung verfangen. Haushälter, du bist vom Mönch Gotama mit seiner bekehrenden Magie bekehrt worden!"

26. "Glücksverheißend ist jene bekehrende Magie, ehrwürdiger Herr, gut ist jene bekehrende Magie [8]! Ehrwürdiger Herr, wenn meine geliebten Familienmitglieder und Verwandten von dieser Bekehrung erfaßt werden sollten, würde es lange zum Wohlergehen und Glück meiner geliebten Familienmitglieder und Verwandten gereichen. Wenn alle Adeligen von dieser Bekehrung erfaßt werden sollten, würde es lange zum Wohlergehen und Glück der Adeligen gereichen. Wenn alle Brahmanen von dieser Bekehrung erfaßt werden sollten, würde es lange zum Wohlergehen und Glück der Brahmanen gereichen. Wenn alle Händler von dieser Bekehrung erfaßt werden sollten, würde es lange zum Wohlergehen und Glück der Händler gereichen. Wenn alle Arbeiter von dieser Bekehrung erfaßt werden sollten, würde es lange zum Wohlergehen und Glück der Arbeiter gereichen. Wenn die Welt mit ihren Göttern, ihren Māras und ihren Brahmās, diese Generation mit ihren Mönchen und Brahmanen, ihren Prinzen und dem Volk von dieser Bekehrung erfaßt werden sollte, würde es lange zum Wohlergehen und Glück der Welt gereichen. Was dies anbelangt, ehrwürdiger Herr, werde ich dir ein Gleichnis geben; denn einige weise Männer hier verstehen die Bedeutung einer Aussage mit Hilfe eines Gleichnisses."

27. "Ehrwürdiger Herr, es gab einmal einen Brahmanen, der alt, gealtert und von der Last der Jahre gebeugt war, und er hatte ein junges Brahmanenmädchen zur Frau, die schwanger und der Niederkunft nahe war. Da sagte sie zu ihm: 'Geh, Brahmane, kaufe einen jungen Affen auf dem Markt und bringe ihn mir als Spielgefährten für mein Kind.' Er erwiderte: 'Warte, gnädige Frau, bis du das Kind geboren hast. Wenn du einen Jungen zur Welt bringst, dann will ich zum Markt gehen und einen junges Affenmännchen kaufen und es dir als Spielgefährten für deinen kleinen Jungen bringen; aber wenn du ein Mädchen zur Welt bringst, dann will ich zum Markt gehen und einen junges Affenweibchen kaufen und es dir als Spielgefährtin für dein kleines Mädchen bringen.' Zum zweiten Mal stellte sie die gleiche Bitte und erhielt die gleiche Antwort. Zum dritten Mal stellte sie die gleiche Bitte. Weil sein Geist ihr in Liebe zugetan war, ging er da zum Markt, kaufte ein junges Affenmännchen, brachte es zurück und sagte zu ihr: 'Ich habe dieses junge Affenmännchen auf dem Markt gekauft und dir als Spielgefährten für dein Kind gebracht.' Dann sagte sie zu ihm: 'Geh, Brahmane, und bringe dieses junge Affenmännchen zu Rattapāṇi, dem Sohn des Färbers und sage zu ihm: >Guter Rattapāṇi, ich will dieses junge Affenmännchen salbengelb färben, walken und nochmal walken, und auf beiden Seiten glätten lassen.<' Weil sein Herz ihr in Liebe zugetan war, brachte er da das junge Affenmännchen zu Rattapāṇi, dem Sohn des Färbers und sagte zu ihm: 'Guter Rattapāṇi, ich will dieses junge Affenmännchen salbengelb färben, walken und nochmal walken, und auf beiden Seiten glätten lassen.'Rattapāṇi, der Sohn des Färbers sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, dieses junge Affenmännchen wird zum Färben geeignet sein, aber kein Walken oder Glätten überstehen.' Ebenso, ehrwürdiger Herr, wird die Lehre der törichten Nigaṇṭhas für Narren geeignet sein, nicht aber für Weise, und sie wird kein Prüfen oder Glätten überstehen."

"Dann, ehrwürdiger Herr, brachte jener Brahmane bei einer anderen Gelegenheit ein neues Gewandpaar zu Rattapāṇi, dem Sohn des Färbers und sagte zu ihm: 'Guter Rattapāṇi, ich will dieses neue Gewandpaar salbengelb färben, walken und nochmal walken, und auf beiden Seiten glätten lassen. 'Rattapāṇi, der Sohn des Färbers sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, dieses neue Gewandpaar wird zum Färben geeignet sein und ein Walken und ein Glätten überstehen.' Ebenso, ehrwürdiger Herr, wird die Lehre jenes Erhabenen, jenes Verwirklichten und vollständig Erleuchteten für den Weisen geeignet sein, nicht aber für Narren, und sie wird ein Prüfen und Glätten überstehen."

28. "Haushälter, die Versammlung und der König kennen dich so: 'Der Haushälter Upāli ist ein Schüler des Nigaṇṭha Nātaputta.' Als wessen Schüler sollten wir dich betrachten?"

Nach diesen Worten erhob sich der Haushälter Upāli von seinem Sitz, und nachdem er seine obere Robe auf einer Schulter zurechtgerückt hatte, streckte er seine zusammengelegten Hände ehrerbietig grüßend in Richtung des Erhabenen aus und sagte zum Nigaṇṭha Nātaputta:

29. "In diesem Fall, ehrwürdiger Herr, höre, wessen Schüler ich bin:

1. Er ist der Weise, der Verblendung abgeworfen hat,
Des Herzen Wildnis aufgegeben, Sieger in der Schlacht:
Er kennt die inn're Qual nicht mehr, er weilt in Gleichmut ganz,
Gereift in Tugendhaftigkeit, von wahrer Weisheit voll;
Versuchungen er alle überwand, ist fleckenlos:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

2. Von der Verwirrung frei verweilt er in Zufriedenheit,
Weltliches Streben abgelegt, ist er der Freude Born,
Ein menschlich' Wesen, das die Pflicht des Mönchseins hat erfüllt,
Ein edler Mann, der seinen allerletzten Körper trägt;
Ganz ohne Ebenbürt'gen ist er und ganz unbefleckt:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

3. Vom Zweifel ist er frei, geschickt bei seiner Mittel Wahl,
Der Zügel anlegt und als guter Führer ragt hervor.
Die strahlend' Qualitäten, die wohl niemand übertrifft;
Ganz ohne Zögern ist er jener, der die Welt erhellt;
In Stücke schlug er's Eingebildetsein, er ist der Held:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

4. Der Herdenführer, er, der nicht gemessen werden kann,
Der nicht ergründbar ist, der inn'res Schweigen hat erlangt;
Der Sicherheit verschafft, der transzendentes Wissen hat,
Er steht im Dhamma fest verankert, innerlich beherrscht;
Nachdem er alle Fesseln überwand, ist er befreit:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

5. Der makellose Elefant, der abgeschieden lebt,
Hat alle Fesseln ganz zerschmettert, voll und ganz befreit;
Geschickt im Streit- und Lehrgespräch, mit Weisheit gut bestückt,
Hat er das Kriegsbanner [9] gesenkt, nicht mehr gibt's in ihm Gier;
Weil er sich selbst gezähmt, sein Herz nicht mehr zum Wildwuchs neigt:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

6. Der beste von den Sehern, ohne täuschungsreiche List,
Der dreifach' Wissen hat erlangt, erreicht die Heiligkeit;
Sein Herz geläutert, ist er meisterhaft im Lehrgespräch,
Und ewig lebt er in der Stille, er, der Wissen fand;
Der erste und der beste ist er, wenn's um's Geben geht:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

7. Er ist der Edle, der im Geiste voll entfaltet ist,
Das letzte Ziel hat er erreicht, die Wahrheit legt er dar;
Mit Achtsamkeit verseh'n, mit Einsicht, die durchdringend ist,
Lehnt er sich weder zu weit vor, noch lehnt er sich zurück;
Von inn'rer Störung frei hat er die Meisterschaft erlangt:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

8. Er wandelt in Rechtschaffenheit, weilt in Meditation,
Von inn'ren Flecken frei, in Reinheit, die vollkommen ist;
Lebt er in Unabhängigkeit und völlig ohne Furcht,
In Abgeschiedenheit, den Gipfel hat er schon erreicht;
Hinüber ist er selbst gelangt und führt uns jetzt dorthin:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

9. Von höchster Ruhe, weitumfassend sein Verständnis ist,
Mit großer Weisheit ausgestattet, leer von jeder Gier,
Tathāgata ist er, der über allen Dingen steht,
Person, die ohne Gleichen, ohne Ebenbürt'gen ist;
Der Unerschrock'ne, der in allen Dingen kundig ist:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

10. Getilgt hat er's Begehren, wurde der Erleuchtete,
Vertrieben hat er alle Wolken, völlig fleckenlos;
Am allermeisten wert der Gaben, mächtig wie ein Gott,
Vollkommenster der Menschen, greifbar nicht durch Urteilskraft;
In Herrlichkeit der Größte, Ruhmesgipfel schon erreicht:
Man nennt ihn den Erhab'nen, und sein Schüler bin ich jetzt.

30. "Wann hast du jene Lobeshymne auf den Mönch Gotama zusammengereimt, Haushälter?"

"Ehrwürdiger Herr, angenommen es gäbe einen großen Haufen von verschiedenartigen Blumen und ein kluger Blumenbinder oder der Gehilfe eines Blumenbinders sollte sie dann zu einer vielfarbigen Girlande binden; ebenso, ehrwürdiger Herr, hat der Erhabene viele lobenswerte Eigenschaften, viele hundert lobenswerte Eigenschaften. Wer, ehrwürdiger Herr, würde nicht den preisen, der es verdient, gepriesen zu werden?"

31. Weil da der Nigaṇṭha Nātaputta diese Ehre, die dem Erhabenen erwiesen wurde, nicht ertragen konnte, schoß ihm auf der Stelle heißes Blut aus dem Mund.


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Anmerkungen:

[1] "Rute" im Sinne eines Instruments zur Bestrafung wird hier zu einem bildlichen Begriff für Bestrafung selbst. Körperliche, sprachliche und geistige Aktivität wird offenbar von den Nigaṇṭhas (Jains) als Instrument betrachtet, mit dem sich das Individuum selbst quält, indem es die Fesselung an Saṃsāra verlängert, und mit dem es andere quält, indem es ihnen Schaden zufügt. Hier wird das Pāliwort kamma auf zwei verschiedene Weisen übersetzt ("Tat" und "Handlung"), um den Diskussionspunkt zu verdeutlichen.

[2] Laut MA waren die Nigaṇṭhas der Ansicht, daß die ersten zwei Ruten Kamma bewirken können, unabhängig von einer Beteiligung des Geistes. Demnach wurde auch unabsichtliche Aktivität als kammisch wirksam verstanden.

[3] BB: Der Buddha hat dies vermutlich gesagt, weil in seiner Lehre "Wille, Absicht" (cetanā), ein geistiger Faktor, der wesentliche Bestandteil von Kamma ist, und bei dessen Abwesenheit - also im Fall von unabsichtlicher körperlicher oder sprachlicher Aktivität - kein Kamma erzeugt wird.

MA: Der Buddha sagte dies in Bezug auf falsche Ansicht mit unmittelbaren Folgen; das soll heißen, in Bezug auf geistige Handlung, deren unglückliches Resultat unvermeidbar ist.

Eine weitere Interpretation: nach buddhistischer Anschauung wiegt körperliches Kamma schwerer als sprachliches und geistiges Kamma. Zum Beispiel hat das Töten eines Menschen schwerwiegendere Folgen als die verbale Androhung dieser Handlung oder das geistige Erwägen derselben. Aber allen drei Instanzen liegt geistige Handlung, die Absicht, zugrunde; geistige Handlung ist der Punkt, an dem der Hebel des spirituellen Pfades anzusetzen ist. Genau genommen gibt es auch keine unabsichtliche Handlung. Absicht bedeutet in diesem Zusammenhang eine geistige Regung, die die Handlung als "einem Selbst zugehörig" determiniert (=beabsichtigt). Das was BB als "unabsichtliche" Handlung bezeichnet ist eigentlich nur "unreflektierte" Handlung. Ob Weltlinge nun "instinktiv" oder "automatisch" reagieren, oder aber "wohlüberlegt" - immer liegt Unwissenheit zugrunde.

[4] MA: Den Nigaṇṭhas ist es verboten, kaltes Wasser zu verwenden, weil es Lebewesen enthalten könnte. Der Nigaṇṭha in diesem Beispiel hält seine Gelübde sprachlich und körperlich ein, sehnt sich aber geistig nach dem verbotenen kalten Wasser.

[5] Später, in §15 wird sich zeigen, daß Upāli bereits an dieser Stelle vom Buddha überzeugt war.

[6] Die Übersetzung dieser Passage ist nicht ganz glücklich; zum einen wird hier ein Wortspiel verwendet, das sich im Deutschen nicht nachahmen läßt, zum anderen verwendet der Buddha hier die Terminologie einer anderen Sekte, die der buddhistischen Überlieferung fremd ist. Der wesentliche Punkt ist jedoch, daß es sich hier um eine sittliche Zügelung handelt, die in körperlicher Aktivität höchste Bedeutung sieht, die aber, wie man im Folgenden sieht, ihrer inneren Widersprüchlichkeit nicht entgehen kann.

[7] In anderen Worten: Stromeintritt.

[8] MA: Upāli meint damit seinen Stromeintritt.

[9] Das Banner ist eine Metapher für den Ich-Dünkel.


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