1. So habe ich gehört [1]. Einmal hielt sich der Erhabene bei Rājagaha, auf dem Berg Isigili, dem Schlund der Seher, auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“ – „Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:
2. „Bhikkhus, ihr seht jenen Berg Vebhāra, nicht wahr?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ „Es gab früher einen anderen Namen, eine andere Bezeichnung für jenen Berg Vebhāra.
Bhikkhus, ihr seht jenen Berg Paṇḍava, nicht wahr?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ „Es gab früher einen anderen Namen, eine andere Bezeichnung für jenen Berg Paṇḍava.
Bhikkhus, ihr seht
jenen Berg Vepulla, nicht wahr?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“
„Es gab früher einen anderen Namen, eine andere Bezeichnung
für jenen Berg Vepulla.
Bhikkhus, ihr seht jenen Berg Gijjhakūṭa, den Geiersberg, nicht wahr?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“ „Es gab früher einen anderen Namen, eine andere Bezeichnung für jenen Berg Gijjhakūṭa, den Geiersberg.
Bhikkhus, ihr seht jenen Berg Isigili, den Schlund der Seher, nicht wahr?“ – „Ja, ehrwürdiger Herr.“
3. „Er gab früher diesen gleichen Namen, diese gleiche Bezeichnung für diesen Berg Isigili, den Schlund der Seher. Denn in früheren Zeiten hielten sich fünfhundert Paccekabuddhas [2] lange auf diesem Berg Isigili, dem Schlund der Seher, auf. Man sah sie in diesen Berg eintreten; sobald sie erst einmal eingetreten waren, waren sie nicht mehr zu sehen. Die Menschen, die das sahen, sagten:
,Dieser Berg verschlingt diese Seher.‘ Und so geschah es, daß er ,Der Schlund der Seher‘ genannt wurde. Ich werde euch, ihr Bhikkhus, die Namen der Paccekabuddhas nennen, ich werde euch die Namen der Paccekabuddhas mitteilen, ich werde euch die Namen der Paccekabuddhas lehren. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“ – „Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:
4. „Ihr Bhikkhus,
5. „Diese heil’gen
Wesen, gierlos, frei von Leiden,
Die aus eig’ner Kraft erwachen konnten –
Hört mich nun die Namen dieser Größten nennen,
Die den Leidensstachel sich herausgezogen.
Ariṭṭha, Upariṭṭha, Tagarasikhin,
Yasassin,
Sudassana und Piyadassin, der Erleuchtete,
Gandhāra, Piṇḍola, Upāsabha genauso,
Nītha, Tatha, Sutavā, Bhāvitatta.
6. Sumbha, Subha,
Methula und Aṭṭhama,
Athassumegha, Anīgha, Sudāṭha
Und Hingū und Hinga, die großen, mächt’gen
Paccekabuddhas, nicht mehr seinsgebunden.
Zwei Weise namens Jāli
und Aṭṭhaka,
Dann Kosala, der Erleuchtete, dann Subāhu
Upanemi und Nemi und Santacitta,
Aufrecht und wahrhaftig, fleckenlos und weise.
Kāḷa, Upakāḷa, Vijita
und Jita;
Aṅga und Paṅga und auch Gutijjita;
Passin überwand das Haften, Wurzel allen Leidens;
Aparājita besiegte Māras Macht.
Satthar, Pavattar,
Sarabhaṅga, Lomahaṃsa,
Uccaṅgamāya, Asita, Ānāsava,
Manomaya und Bandhumant, der frei von Stolz ist,
Tadādhimutta, fleckenlos und strahlend;
Ketuṃbarāga, Mātaṅga
und Ariya,
Dann Accuta, Accutagāma, Byāmaka,
Sumaṅgala, Dabbila, Supatiṭṭhita,
Asayha, Khemābhirata und Sorata,
Durannaya, Saṅgha und
dann Ujjaya;
Ein weit’rer Weiser, Sayha, von edlem Streben.
Und zwölf dazwischen – Ānandas, Nandas und Upanandas,
Und Bhāradvāja, der seinen letzten Körper trägt;
Dann Bodhi, Mahānāma,
der Höchste,
Bhāradvāja mit blondschöpfiger Mähne;
Tissa und Upatissa, nicht mehr ans Dasein gebunden;
Upasīdarin und Sīdarin, frei von Begehren.
Erleuchtet war
Maṅgala, frei von Begierde;
Usabha zerschnitt das Netz, die Wurzel des Leidens.
Upaṇīta erlangte den Zustand des Friedens,
Geläutert und exzellent, trägt seinen Namen zu Recht.
Jeta, Jayanta, Paduma
und Uppala,
Padumuttara, Rakkhita und Pabbata,
Mānatthaddha, der Ruhmreiche, Vītarāga
Und Kaṇha, erleuchtet mit befreitem Geist
[3].“
7. Diese und noch
and’re, große und mächtige
Paccekabuddhas, die nicht mehr ins Werden geraten –
Ehrt diese Weisen, die gierüberwindend
Nibbāna erlangt haben, jenseits der Maße.“
Anmerkungen:
[1] BB sagt, daß diese Lehrrede in Sri Lanka regelmäßig als Paritta Text (Schutzrezitation) vorgetragen wird.
[2] Ein Paccekabuddha steht in Hinsicht auf die Höhe seiner spirituellen Vervollkommnung (pārami) zwischen einem Arahant und einem (Sammāsam-)Buddha. Er erlangt aus eigener Kraft Erleuchtung, ist aber nicht in der Lage, das Rad des Dhamma neu in Bewegung zu setzen. Paccekabuddhas erscheinen nur zu Zeiten, in denen das Dhamma in der Welt nicht vorhanden ist. Ihre Bedeutung liegt vor allem darin, Verdienstfelder von großer Wirkung zu sein; eine Gabe an einen Paccekabuddha ist von immens großer Frucht.
[3] BB sagt, es sei extrem schwierig, die Namen der
Paccekabuddhas von den Beschreibungen zu unterscheiden. In der Tat hat die
PTS-Ausgabe weit mehr Namen durch Großbuchstaben kenntlich gemacht, z.B. Sobhita
– hier: „der Ruhmreiche“.
Möglicherweise haben die PTS-Herausgeber etwas übertrieben,
denn wenn man „Saccanama“ („der seinen Namen zu Recht trägt“) als Namen und
nicht als Beschreibung auffaßt, gerät man schnell in eine logische Schleife.
Diese Übersetzung verläßt sich in dieser Angelegenheit ganz auf BB.