Majjhima Nikāya 133

Mahā Kaccāna und Eine glücksverheißende Nacht - Mahākaccānabhaddekaratta Sutta

 

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Rājagaha, im Park der heißen Quellen auf. Da ging der ehrwürdige Samiddhi, als die Abenddämmerung nahte, zu den heißen Quellen, um seine Glieder darin zu baden. Nach dem Bad kam er aus dem Wasser heraus und stand mit nur einer Robe bekleidet da, um sich die Glieder abzutrocknen. Zu fortgeschrittener Nacht trat da ein bestimmtes Himmelswesen von eindrucksvoller Erscheinung, das das gesamte Gebiet der heißen Quellen erhellte, an den ehrwürdigen Samiddhi heran. Zur Seite stehend sagte das Himmelswesen zu ihm:

2. "Bhikkhu, erinnerst du dich an die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'?"

"Freund, ich erinnere mich nicht an die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Aber, Freund, erinnerst du dich an die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'?"

"Bhikkhu, auch ich erinnere mich nicht an die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Aber, Bhikkhu, erinnerst du dich an die Verse von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'?"

"Freund, ich erinnere mich nicht an die Verse von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Aber, Freund, erinnerst du dich an die Verse von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'?"

"Bhikkhu, auch ich erinnere mich nicht an die Verse von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Bhikkhu, lerne die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Bhikkhu, meistere die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte'. Bhikkhu, behalte die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte' im Gedächtnis. Bhikkhu, die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte' ist heilbringend, sie gehört zu den Grundlagen des heiligen Lebens."

Das ist es, was von dem Himmelswesen gesagt wurde, das daraufhin auf der Stelle verschwand."

3. Danach, als die Nacht vorüber war, ging der ehrwürdige Samiddhi zum Erhabenen. Nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder, erzählte dem Erhabenen, was vorgefallen war, und sagte: "Es wäre gut, ehrwürdiger Herr, wenn der Erhabene mich die Zusammenfassung und Darlegung von 'Einer, der eine glücksverheißende Nacht hatte' lehren würde."

4. "Dann, Bhikkhu, höre zu und verfolge aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte der ehrwürdige Samiddhi. Der Erhabene sagte:

5.

"Man lass' Vergangenes nicht aufersteh'n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau';
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut';
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält's den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht -
Er ist es, so der Buddha hat's gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt."

6. Das ist es, was der Erhabene sagte. Nach diesen Worten erhob sich der Vollendete von seinem Sitz und ging in seine Unterkunft.

7. Danach, kurz nachdem der Erhabene gegangen war, erwogen die Bhikkhus: "Nun, Freunde, hat sich der Erhabene von seinem Sitz erhoben und ist in seine Unterkunft gegangen, nachdem er in Kürze eine Zusammenfassung gegeben hat, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Wer wird dies jetzt im Einzelnen erläutern?" Dann erwogen sie: "Der ehrwürdige Mahā Kaccāna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Er ist fähig, die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Angenommen, wir gingen zu ihm und fragten ihn nach der Bedeutung von diesem."

8. Dann gingen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahā Kaccāna und tauschten Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzten sie sich seitlich nieder und sie erzählten ihm, was stattgefunden hatte, und fügten hinzu: "Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläutere es uns."

9. (Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erwiderte:)"Freunde, es ist so, als ob ein Mann, der Kernholz benötigt, Kernholz sucht, sich auf die Suche nach Kernholz macht, dächte, daß Kernholz bei den Ästen und Blättern eines großen Baumes, der voller Kernholz dasteht, zu suchen sei, nachdem er das Wurzelwerk und den Stamm übergangen hatte. Und so ist es mit euch, ehrwürdige Herren, daß ihr denkt, daß ich über die Bedeutung von diesem befragt werden sollte, nachdem ihr den Erhabenen übergangen habt, als ihr dem Lehrer Angesicht zu Angesicht gegenüberstandet. Denn der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathāgata. Das war der Zeitpunkt, an dem ihr den Erhabenen nach der Bedeutung hättet fragen sollen. Wie er es euch gesagt hätte, so hättet ihr es euch merken sollen."

10. "Gewiß, Freund Kaccāna, der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathāgata. Das war der Zeitpunkt, an dem wir den Erhabenen nach der Bedeutung hätten fragen sollen. Wie er es uns gesagt hätte, so hätten wir es uns merken sollen. Doch der ehrwürdige Mahā Kaccāna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna ist fähig, die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen zu erläutern, die vom Erhabenen in Kürze gegeben wurde, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläutere es uns, ohne es beschwerlich zu finden."

11. "Dann hört zu, Freunde, und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, Freund", erwiderten die Bhikkhus. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna sagte dies:

12. "Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich:

'Man lass' Vergangenes nicht aufersteh'n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau';
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut';
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält's den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht -
Er ist es, so der Buddha hat's gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt',
da verstand ich die Bedeutung dessen im Einzelnen folgendermaßen."

13. "Auf welche Weise, Freunde, läßt man Vergangenes auferstehen? Während man denkt 'Mein Auge war so in der Vergangenheit und Formen waren so [1]', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt 'Mein Ohr war so in der Vergangenheit und Klänge waren so', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt 'Meine Nase war so in der Vergangenheit und Gerüche waren so', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt 'Meine Zunge war so in der Vergangenheit und Geschmäcker waren so', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt 'Mein Körper war so in der Vergangenheit und Berührungsobjekte waren so', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Während man denkt 'Mein Geist war so in der Vergangenheit und Geistesobjekte waren so', ist das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, läßt man Vergangenes auferstehen. Auf solche Weise läßt man Vergangenes auferstehen."

14. "Auf welche Weise läßt man Vergangenes nicht auferstehen? Während man denkt 'Mein Auge war so in der Vergangenheit und Formen waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt 'Mein Ohr war so in der Vergangenheit und Klänge waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt 'Meine Nase war so in der Vergangenheit und Gerüche waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt 'Meine Zunge war so in der Vergangenheit und Geschmäcker waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt 'Mein Körper war so in der Vergangenheit und Berührungsobjekte waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Während man denkt 'Mein Geist war so in der Vergangenheit und Geistesobjekte waren so', ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde danach verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, läßt man Vergangenes nicht auferstehen. Auf solche Weise läßt man Vergangenes nicht auferstehen.'"

15. "Auf welche Weise baut man seine Hoffnung auf Künftiges? Während man denkt 'Vielleicht wird mein Auge in der Zukunft so sein und Formen so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Ohr in der Zukunft so sein und Klänge so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird meine Nase in der Zukunft so sein und Gerüche so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird meine Zunge in der Zukunft so sein und Geschmäcker so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Körper in der Zukunft so sein und Berührungsobjekte so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Geist in der Zukunft so sein und Geistesobjekte so', richtet man seinen Geist darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz so ausrichtet, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, baut man seine Hoffnung auf Künftiges. Auf solche Weise baut man seine Hoffnung auf Künftiges."

16. "Auf welche Weise baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges? Während man denkt 'Vielleicht wird mein Auge in der Zukunft so sein und Formen so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Ohr in der Zukunft so sein und Klänge so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird meine Nase in der Zukunft so sein und Gerüche so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird meine Zunge in der Zukunft so sein und Geschmäcker so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Körper in der Zukunft so sein und Berührungsobjekte so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Während man denkt 'Vielleicht wird mein Geist in der Zukunft so sein und Geistesobjekte so', richtet man seinen Geist nicht darauf aus, das zu bekommen, was man noch nicht bekommen hat. Weil man sein Herz nicht so ausrichtet, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges. Auf solche Weise baut man nicht seine Hoffnung auf Künftiges."

17. "Auf welche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt? In Bezug auf das Auge und Formen, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf das Ohr und Klänge, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf die Nase und Gerüche, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf die Zunge und Geschmäcker, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf den Körper und Berührungsobjekte, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. In Bezug auf den Geist und Geistesobjekte, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich daran. Wenn man sich daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt. Auf solche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände überwältigt."

18. "Auf welche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt? In Bezug auf das Auge und Formen, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf das Ohr und Klänge, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf die Nase und Gerüche, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf die Zunge und Geschmäcker, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf den Körper und Berührungsobjekte, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. In Bezug auf den Geist und Geistesobjekte, die beide gegenwärtig entstanden sind, ist das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde nach dem, was gegenwärtig entstanden ist, verstrickt. Weil das Bewußtsein nicht in Gier und Begierde verstrickt ist, ergötzt man sich nicht daran. Wenn man sich nicht daran ergötzt, ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt. Auf solche Weise ist man in Bezug auf gegenwärtig entstandene Zustände unüberwältigt."

19. "Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich:

'Man lass' Vergangenes nicht aufersteh'n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau';
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Die Anstrengung, erfolgen muß sie heut';
Vielleicht kommt morgen schon der Tod, wer weiß?
Nicht Schachern kann man mit der Sterblichkeit,
Nicht hält's den Tod und seine Horden fern,
Doch einer, der da voller Eifer weilt,
Ganz ohne nachzulassen, Tag und Nacht -
Er ist es, so der Buddha hat's gesagt,
Mit einer Nacht, die ihm nur Glück verheißt',

da verstand ich die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen so. Nun, Freunde, wenn ihr es wünscht, geht zum Erhabenen und fragt ihn nach der Bedeutung von diesem. Wie es euch der Erhabene erklärt, so solltet ihr es euch merken."

20. Da waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Mahā Kaccāna, erhoben sich von ihren Sitzen und gingen zum Erhabenen. Nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und erzählten dem Erhabenen alles, was stattgefunden hatte, nachdem er gegangen war, und fügten hinzu: "Dann, ehrwürdiger Herr, gingen wir zum ehrwürdigen Mahā Kaccāna und fragten ihn nach der Bedeutung. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläuterte uns die Bedeutung mit diesen Ausdrücken, diesen Bemerkungen und dieser Ausdrucksweise."

21. "Mahā Kaccāna ist weise, ihr Bhikkhus, Mahā Kaccāna besitzt große Weisheit. Wenn ihr mich nach der Bedeutung von diesem gefragt hättet, hätte ich es euch genauso erklärt, wie es von Mahā Kaccāna erklärt worden ist. So ist die Bedeutung von diesem, und so solltet ihr es euch merken."

Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.


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Anmerkungen:

[1] Egal, ob es in der Begrifflichkeit der fünf Daseinsgruppen ausgedrückt wird (wie in M131, 132 und 134) oder in der Begrifflichkeit der Sinnesgrundlagen - es geht immer um das, woran der Weltling anhaftet, was ihm als seine Welt erscheint.