1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf.
2. Da ging Mahāpajāpatī Gotamī zusammen mit fünfhundert Bhikkhunīs zum Erhabenen. Nachdem sie dem Erhabenen gehuldigt hatte, stand sie zur Seite und sagte zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, der Erhabene gebe den Bhikkhunīs Ratschläge, der Erhabene leite die Bhikkhunīs an, der Erhabene halte den Bhikkhunīs einen Vortrag über das Dhamma."
3. Bei jener Gelegenheit gaben die ordensälteren Bhikkhus abwechselnd den Bhikkhunīs Ratschläge, aber der ehrwürdige Nandaka wollte ihnen keine Ratschläge geben, als er an der Reihe war. Da richtete sich der Erhabene an den ehrwürdigen Ānanda: " Ānanda, wer ist heute an der Reihe, den Bhikkhunīs Ratschläge zu geben?"
"Ehrwürdiger Herr, der ehrwürdige Nandaka ist an der Reihe, den Bhikkhunīs Ratschläge zu geben, aber er will ihnen keine Ratschläge geben, obwohl er an der Reihe ist."
4. Da richtete sich der Erhabene an den ehrwürdigen Nandaka: "Gib den Bhikkhunīs Ratschläge, Nandaka. Leite die Bhikkhunīs an, Nandaka. Halte den Bhikkhunīs einen Vortrag über das Dhamma, Brahmane."
"Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte der ehrwürdige Nandaka. Dann, als es Morgen war, kleidete sich der ehrwürdige Nandaka an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Sāvatthī hinein. Als er um Almosen in Sāvatthī umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er zusammen mit einem Gefährten zum Rājaka Park. Die Bhikkhunīs sahen den ehrwürdigen Nandaka in der Ferne kommen und sie bereiteten einen Sitz vor und stellten Wasser für die Füße bereit. Der ehrwürdige Nandaka setzte sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder und wusch sich die Füße. Die Bhikkhunīs huldigten ihm und setzten sich seitlich nieder. Nachdem die Bhikkhunīs Platz genommen hatten, sagte der ehrwürdige Nandaka zu ihnen:
5. "Schwestern, dieser Vortrag wird in Form von Fragen stattfinden. Wenn ihr versteht, solltet ihr sagen: 'Wir verstehen'; wenn ihr nicht versteht, solltet ihr sagen: 'Wir verstehen nicht'; wenn ihr im Zweifel oder im Unklaren seid, solltet ihr mich fragen: 'Wie ist dies, ehrwürdiger Herr? Was bedeutet dies?'"
"Ehrwürdiger Herr, wir sind zufrieden und erfreut, daß Herr Nandaka uns auf diese Weise auffordert."
6. "Schwestern, was meint ihr? Ist das Auge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist das Ohr unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist die Nase unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist die Zunge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist der Körper unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist der Geist unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs inneren Sinnesgrundlagen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht [1]."
7. "Schwestern, was meint ihr? Sind Formen unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Klänge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Gerüche unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Geschmäcker unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Berührungsobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Geistesobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs äußeren Sinnesgrundlagen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
8. "Schwestern, was meint ihr? Ist Sehbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Hörbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Riechbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Schmeckbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Berührungsbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Geistbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs Bewußtseinsklassen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
9. "Schwestern, angenommen, eine Öllampe brennt: ihr Öl ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, ihr Docht ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, ihre Flamme ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, und ihr Schein ist vergänglich und der Veränderung unterworfen. Würde nun jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Während diese Öllampe brennt, sind ihr Öl, ihr Docht und ihre Flamme vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber ihr Schein ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, während diese Öllampe brennt, ihr Öl, ihr Docht und ihre Flamme vergänglich und der Veränderung unterworfen sind, also muß ihr Schein vergänglich und der Veränderung unterworfen sein."
"Ebenso, Schwestern, würde jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Diese sechs inneren Sinnesgrundlagen sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber das Angenehme, Schmerzhafte oder Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme, das man in Abhängigkeit von den sechs inneren Sinnesgrundlagen fühlt, ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jedes Gefühl in Abhängigkeit von seiner zugehörigen Bedingung entsteht, und mit dem Aufhören seiner zugehörigen Bedingung hört jedes entsprechende Gefühl auf."
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
10. "Schwestern, angenommen, da steht ein großer Baum voller Kernholz: sein Wurzelwerk ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, sein Stamm ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, sein Geäst und sein Laub ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, und sein Schatten ist vergänglich und der Veränderung unterworfen. Würde nun jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Das Wurzelwerk, der Stamm, das Geäst und das Laub dieses großen Baums, der voller Kernholz dasteht, sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber sein Schatten ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, das Wurzelwerk, der Stamm, das Geäst und das Laub dieses großen Baums, der voller Kernholz dasteht, vergänglich und der Veränderung unterworfen sind, also muß sein Schatten vergänglich und der Veränderung unterworfen sein."
"Ebenso, Schwestern, würde jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Diese sechs äußeren Sinnesgrundlagen sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber das Angenehme, Schmerzhafte oder Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme, das man in Abhängigkeit von den sechs inneren Sinnesgrundlagen fühlt, ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jedes Gefühl in Abhängigkeit von seiner zugehörigen Bedingung entsteht, und mit dem Aufhören seiner zugehörigen Bedingung hört jedes entsprechende Gefühl auf."
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
11. "Schwestern, angenommen, ein geschickter Schlachter oder sein Gehilfe schlachtete eine Kuh und schlitzte sie mit einem scharfen Schlachtermesser auf. Ohne die innere Fleischmasse zu beschädigen, und ohne die äußere Haut zu beschädigen, würde er die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder mit dem scharfen Schlachtermesser abschneiden, abtrennen und herausschälen. Nachdem er all dies abgeschnitten, abgetrennt und herausgeschält hat, würde er die äußere Haut wieder an ihren Platz zurückbringen und die Kuh wieder mit der selben Haut bedecken. Würde er zu Recht sprechen, wenn er folgendes sagte: 'Diese Kuh ist mit dieser Haut verbunden, genau wie vorher'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wenn jener geschickte Schlachter oder sein Gehilfe eine Kuh schlachtete und sie mit einem scharfen Schlachtermesser aufschlitzte; wenn er, ohne die innere Fleischmasse zu beschädigen, und ohne die äußere Haut zu beschädigen, die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder mit dem scharfen Schlachtermesser abschneiden, abtrennen und herausschälen würde; selbst wenn er, nachdem er all dies abgeschnitten, abgetrennt und herausgeschält hat, die äußere Haut wieder an ihren Ort zurückbringen und die Kuh wieder mit der selben Haut bedecken würde und sagen würde: 'Diese Kuh ist mit dieser Haut verbunden, genau wie vorher', so wäre jene Kuh immer noch von jener Haut getrennt."
12. "Schwestern, ich habe dieses Gleichnis gegeben, um eine Bedeutung zu vermitteln. Dies ist die Bedeutung: 'Die innere Fleischmasse' ist ein Ausdruck für die sechs inneren Sinnesgrundlagen. 'Die äußere Haut' ist ein Ausdruck für die sechs äußeren Sinnesgrundlagen. 'Die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder' ist ein Ausdruck für Ergötzen und Begierde. 'Das scharfe Schlachtermesser' ist ein Ausdruck für edle Weisheit. Diese edle Weisheit schneidet die Befleckungen, Fesseln und Verstrickungen ab, trennt sie ab und schält sie heraus."
13. "Schwestern, es gibt diese sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt. Was sind die sieben? Schwestern, da entfaltet ein Bhikkhu das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Energie, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Verzückung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Stille, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Konzentration, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied des Gleichmuts, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Dies sind die sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt."
14. Nachdem der ehrwürdige Nandaka den Bhikkhunīs diesen Rat gegeben hatte, entließ er sie mit den Worten: "Geht, Schwestern, es ist Zeit." Dann erhoben sich die Bhikkhunīs von ihren Sitzen, entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Nandaka, und nachdem sie dem ehrwürdigen Nandaka gehuldigt hatten, nahmen sie Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten. Sie gingen zum Erhabenen, und nachdem sie ihm gehuldigt hatten, standen sie zur Seite. Der Erhabene sagte zu ihnen: "Geht, Bhikkhunīs, es ist Zeit." Dann huldigten die Bhikkhunīs dem Erhabenen und nahmen Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten.
15. Kurz nachdem sie gegangen waren, richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus, so wie viele Leute am Uposatha-Tag des vierzehnten nicht im Zweifel oder im Unklaren darüber sind, ob der Mond voll ist oder noch nicht, aber der Mond noch nicht voll ist, genauso sind auch jene Bhikkhunīs zufrieden mit Nandakas Lehrrede über das Dhamma, aber ihre Absichten haben sich noch nicht erfüllt."
16. Dann richtete sich der Erhabene an den ehrwürdigen Nandaka: "Nun gut, Nandaka, auch morgen solltest du jenen Bhikkhunīs Ratschläge geben, auf genau die selbe Art."
"Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderte der ehrwürdige Nandaka. Dann, als es Morgen war, kleidete sich der ehrwürdige Nandaka an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Sāvatthī hinein. Als er um Almosen in Sāvatthī umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er zusammen mit einem Gefährten zum Rājaka Park. Die Bhikkhunīs sahen den ehrwürdigen Nandaka in der Ferne kommen und sie bereiteten einen Sitz vor und stellten Wasser für die Füße bereit. Der ehrwürdige Nandaka setzte sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder und wusch sich die Füße. Die Bhikkhunīs huldigten ihm und setzten sich seitlich nieder. Nachdem die Bhikkhunīs Platz genommen hatten, sagte der ehrwürdige Nandaka zu ihnen:
17. "Schwestern, dieser Vortrag wird in Form von Fragen stattfinden. Wenn ihr versteht, solltet ihr sagen: 'Wir verstehen'; wenn ihr nicht versteht, solltet ihr sagen: 'Wir verstehen nicht'; wenn ihr im Zweifel oder im Unklaren seid, solltet ihr mich fragen: 'Wie ist dies, ehrwürdiger Herr? Was bedeutet dies?'"
"Ehrwürdiger Herr, wir sind zufrieden und erfreut, daß Herr Nandaka uns auf diese Weise einlädt."
18. "Schwestern, was meint ihr? Ist das Auge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist das Ohr unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist die Nase unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist die Zunge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist der Körper unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist der Geist unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs inneren Sinnesgrundlagen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
19. "Schwestern, was meint ihr? Sind Formen unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Klänge unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Gerüche unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Geschmäcker unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Berührungsobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Sind Geistesobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs äußeren Sinnesgrundlagen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
20. "Schwestern, was meint ihr? Ist Sehbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Hörbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Riechbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Schmeckbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Berührungsbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
"Schwestern, was meint ihr? Ist Geistbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich ist, Leid oder Glück?" - "Leid, ehrwürdiger Herr." - "Ist das, was vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen ist, geeignet, so betrachtet zu werden: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wir dies bereits mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend klar gesehen haben: 'Diese sechs Bewußtseinsklassen sind vergänglich.'"
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
21. "Schwestern, angenommen, eine Öllampe brennt: ihr Öl ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, ihr Docht ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, ihre Flamme ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, und ihr Schein ist vergänglich und der Veränderung unterworfen. Würde nun jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Während diese Öllampe brennt, sind ihr Öl, ihr Docht und ihre Flamme vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber ihr Schein ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, während diese Öllampe brennt, ihr Öl, ihr Docht und ihre Flamme vergänglich und der Veränderung unterworfen sind, also muß ihr Schein vergänglich und der Veränderung unterworfen sein."
"Ebenso, Schwestern, würde jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Diese sechs inneren Sinnesgrundlagen sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber das Angenehme, Schmerzhafte oder Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme, das man in Abhängigkeit von den sechs inneren Sinnesgrundlagen fühlt, ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jedes Gefühl in Abhängigkeit von seiner zugehörigen Bedingung entsteht, und mit dem Aufhören seiner zugehörigen Bedingung hört jedes entsprechende Gefühl auf."
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
22. "Schwestern, angenommen, da steht ein großer Baum voller Kernholz: sein Wurzelwerk ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, sein Stamm ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, sein Geäst und sein Laub ist vergänglich und der Veränderung unterworfen, und sein Schatten ist vergänglich und der Veränderung unterworfen. Würde nun jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Das Wurzelwerk, der Stamm, das Geäst und das Laub dieses großen Baums, der voller Kernholz dasteht, sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber sein Schatten ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, das Wurzelwerk, der Stamm, das Geäst und das Laub dieses großen Baums, der voller Kernholz dasteht, vergänglich und der Veränderung unterworfen sind, also muß sein Schatten vergänglich und der Veränderung unterworfen sein."
"Ebenso, Schwestern, würde jemand zu Recht sprechen, der folgendes sagte: 'Diese sechs äußeren Sinnesgrundlagen sind vergänglich und der Veränderung unterworfen, aber das Angenehme, Schmerzhafte oder Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme, das man in Abhängigkeit von den sechs inneren Sinnesgrundlagen fühlt, ist unvergänglich, immerwährend, ewig, der Veränderung nicht unterworfen'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jedes Gefühl in Abhängigkeit von seiner zugehörigen Bedingung entsteht, und mit dem Aufhören seiner zugehörigen Bedingung hört jedes entsprechende Gefühl auf."
"Gut, gut, Schwestern. Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler, der dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht."
23. "Schwestern, angenommen, ein geschickter Schlachter oder sein Gehilfe schlachtete eine Kuh und schlitzte sie mit einem scharfen Schlachtermesser auf. Ohne die innere Fleischmasse zu beschädigen, und ohne die äußere Haut zu beschädigen, würde er die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder mit dem scharfen Schlachtermesser abschneiden, abtrennen und herausschälen. Nachdem er all dies abgeschnitten, abgetrennt und herausgeschält hat, würde er die äußere Haut wieder an ihren Platz zurückbringen und die Kuh wieder mit der selben Haut bedecken. Würde er zu Recht sprechen, wenn er folgendes sagte: 'Diese Kuh ist mit dieser Haut verbunden, genau wie vorher'?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil, ehrwürdiger Herr, wenn jener geschickte Schlachter oder sein Gehilfe eine Kuh schlachtete und sie mit einem scharfen Schlachtermesser aufschlitzte; wenn er, ohne die innere Fleischmasse zu beschädigen, und ohne die äußere Haut zu beschädigen, die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder mit dem scharfen Schlachtermesser abschneiden, abtrennen und herausschälen würde; selbst wenn er, nachdem er all dies abgeschnitten, abgetrennt und herausgeschält hat, die äußere Haut wieder an ihren Ort zurückbringen und die Kuh wieder mit der selben Haut bedecken würde und sagen würde: 'Diese Kuh ist mit dieser Haut verbunden, genau wie vorher', so wäre jene Kuh immer noch von jener Haut getrennt."
24. "Schwestern, ich habe dieses Gleichnis gegeben, um eine Bedeutung zu vermitteln. Dies ist die Bedeutung: 'Die innere Fleischmasse' ist ein Ausdruck für die sechs inneren Sinnesgrundlagen. 'Die äußere Haut' ist ein Ausdruck für die sechs äußeren Sinnesgrundlagen. 'Die inneren Flechsen, Sehnen und Bänder' ist ein Ausdruck für Ergötzen und Begierde. 'Das scharfe Schlachtermesser' ist ein Ausdruck für edle Weisheit. Diese edle Weisheit schneidet die Befleckungen, Fesseln und Verstrickungen ab, trennt sie ab und schält sie heraus."
25. "Schwestern, es gibt diese sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt. Was sind die sieben? Schwestern, da entfaltet ein Bhikkhu das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Energie, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Verzückung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Stille, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Konzentration, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied des Gleichmuts, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Dies sind die sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt."
26. Nachdem der ehrwürdige Nandaka den Bhikkhunīs diesen Rat gegeben hatte, entließ er sie mit den Worten: "Geht, Schwestern, es ist Zeit." Dann erhoben sich die Bhikkhunīs von ihren Sitzen, entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Nandaka, und nachdem sie dem ehrwürdigen Nandaka gehuldigt hatten, nahmen sie Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten. Sie gingen zum Erhabenen, und nachdem sie ihm gehuldigt hatten, standen sie zur Seite. Der Erhabene sagte zu ihnen: "Geht, Bhikkhunīs, es ist Zeit." Dann huldigten die Bhikkhunīs dem Erhabenen und nahmen Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten.
27. Kurz nachdem sie gegangen waren, richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus, so wie viele Leute am Uposatha-Tag des fünfzehnten nicht im Zweifel oder im Unklaren darüber sind, ob der Mond voll ist oder noch nicht, und der Mond tatsächlich voll ist, genauso sind auch jene Bhikkhunīs zufrieden mit Nandakas Lehrrede über das Dhamma, und ihre Vorhaben haben sich erfüllt. Ihr Bhikkhus, selbst die am wenigsten Fortgeschrittene jener fünfhundert Bhikkhunīs ist eine Stromeingetretene, dem Verderben nicht länger unterworfen, (des Weges) gewiß, auf das Erwachen zugehend."
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.
Anmerkungen:
[1] MA ist der Meinung, die Erkenntnis der Bhikkhunīs sei (weltliche) Einsichtsweisheit gewesen, also keine Beschreibung eines überweltlichen Stromeintritts. Tatsächlich ist auch die Standardbeschreibung des Stromeintritts zwar ähnlich, aber doch fundamental anders. Die fleckenlose, reine Schau des Dhamma, die in "Alles, was dem Ursprung unterworfen ist, ist dem Aufhören unterworfen" Ausdruck findet, ist Einsicht in die Natur der Vergänglichkeit; Einsicht in das zugrundeliegende Prinzip, die unabhängig von der Tatsache, ob ein Objekt untersucht wird oder nicht, weiß, daß Vergänglichkeit die Existenzbedingung allen Entstandenen ist. Die Aussage der Bhikkhunīs: "Diese sechs inneren Sinnesgrundlagen sind vergänglich", befindet sich noch auf der empirischen Ebene (Vipassana-Meditation). Hier kann zwar alles, was jeweils beobachtet wird, als vergänglich gesehen werden, aber "der Beobachter" selbst entzieht sich der Beobachtung. Er hört auf, Beobachter zu sein, sobald er zum Objekt wird, und ein neuer Beobachter steht dann hinter dem beobachteten Beobachter. Der ehrwürdige Nandaka schien auch der Meinung zu sein, daß die Bhikkhunīs noch keine edlen Schüler waren: "Genauso verhält es sich mit einem edlen Schüler..."