1. Mahākapi Jātaka (Nr. 407)
Der Bodhisattwa, geboren als Affe, lebte mit einer großen Affenschar, deren Anführer er war, an einem Fluss, an dem ein (Mango-)baum wuchs, der Früchte mit göttlichem Geschmack trug. Eines Tages kam der König, aß von den Früchten und lagerte unter dem Baum. Als nachts die Affen kamen um Früchte zu essen, fühlte sich der König gestört und gab die Anweisung am nächsten Morgen alle Affen zu töten. Der Bodhisattwa, in der Absicht seine Schar zu retten, sprang über den Fluss, machte eine Liane, band das eine Ende am anderen Ufer fest, und das andere Ende um seine Hüfte und sprang wieder zurück. Da er die Länge zu kurz berechnet hatte, gelang es ihm nur, einen Zweig zu ergreifen, aber nicht die Liane festzubinden. Er signalisierte seiner Schar über seinen Rücken zu steigen um das andere Ufer zu erreichen. Der letzte Affe, Devadatta, der einen Groll gegen den Bodhisattwa hegte, sprang in die Höhe und mit großer Wucht auf dessen Rücken und brach ihn das Rückgrat. Der Bodhisattwa hing an dem Baum unter Todesqualen, und der König, der das alles mitbekommen hatte, ließ den Bodhisattwa vorsichtig herunter bringen und kümmerte sich um ihn. Leider war nichts mehr zu machen, nachdem er den König belehrt hatte, verstarb der Bodhisattwa. Der König ließ ihn unter großen königlichen Ehren bestatten und einen Altar errichten.
Der Bericht bezieht sich auf Wohltaten gegenüber Verwandten, wie erzählt in der Einleitung zum Bhaddasāla Jātaka. Ānanda wird mit dem König identifiziert.
cf. Jātakamālā, Nr. 27; der Bericht ist nachgestellt in der Stūpa von Bharhut, Cunningham, pl.xxxiii.4.
Das Jātaka wird auch Rājovāda Jātaka genannt. Es ist wahrscheinlich dieser Bericht, von dem Ilanāga so beeindruckt hat, als er ihn von Thera Mahāpaduma hörte, der in Tulādhāra lebte. Mhv.xxxv.30.
2. Mahākapi Jātaka (Nr. 516)
Der Bodhisattwa, geboren als Affe, fand einen Mann, der in eine Schlucht gefallen und dort gefangen war. Der Bodhisattwa half ihm heraus und als Dank wollte dieser ihn töten und aufessen. Aber der Stein, den der Man auf den Kopf des Affen warf, verwundete diesen nur schwer. Enttäuscht und mit großen Schmerzen sprang der Affe auf einen Baum und wollte fliehen, sah aber dass der Mann keinen Ausweg aus dem Wald finden würde, und zeigte ihm deshalb den Weg. Der Mann bekam die Lepra und wanderte sieben Jahre bis er den Migācira Park in Benares erreichte und seine Geschichte dem König erzählte. Am Ende seiner Erzählung öffnete sich die Erde und er landete in der Avīci Hölle.
Die Geschichte bezieht sich auf den Mordversuch von Devadatta, der von einem Abhang einen Felsen auf Buddha hinab rollte. Der Leprakranke war Devadatta.
cf. Jātakamāla, Nr. 24.
Diese Erzählung wird auch Vevatiyakapi Jātaka genannt.