Der grosse Thūpa in Anurādhapura, gebaut von Dutthagāmani. Die Stelle an der er errichtete wurde, war in diesem Zeitalter (kappa) von allen vier Buddhas geweiht und befand sich an dem oberen Ende von Kakudhavāpi. Es ist eine der Stellen, an denen Mahinda zur Huldigung Campaka Blumen verstreute und die Erde bebte. Als Mahinda Devānampiyatissa über die grosse Heiligkeit und die Eignung für einen Thūpa informierte, wollte Tissa sofort mit dem Bau beginnen, aber Mahinda bat ihn um Zurückhaltung, ihm mitteilend, dass diese Arbeit später von Dutthagāmani ausgeführt wird und Tissa ließ diese Prophezeiung in einen Stein eingravieren (Mhv.xv.51ff., 167ff). Als Dutthagāmani die Damilen besiegt und Friede in sein Land gebracht hatte, sah er die Prophezeiung in dem Stein, war aber unwillig das Projekt in Angriff zu nehmen, weil das Land von dem Krieg ausgeblutet war, aber Gottheiten nahmen seine Gedanken war und versorgten ihn mit allem Notwendigen für ein Gebäude und dem Thūpa. Fertige Ziegel fand man an den Ufern des Gambhīranadī, Kupfer in der Nähe von Tambapittha, Silver in Ambatthakolalena, Perlen in Uruvelā und Juwelen in einer Höhle bei Pelivāpigāma. Man begann mit dem Gebäude am Vollmondtag im Visākha. Die Grundsteinlegung war am vierzehnten Tag des aufsteigenden Halbmonds, in dem Monat Asālha. Große Feierlichkeiten markierten das Ereignis, Vorkehrungen lagen in den Händen der Minister Visākha und Sirideva. Nicht nur Mönche aus ganz Sri Lanka waren anwesend, sondern auch von vielen anderen Orten: unter Indagutta aus Rājagaha, unter Dhammasena aus Isipatana, unter Piyadassī aus Jetavanārāma, unter Mahā Buddharakkhita aus dem Mahāvana in Vesāli, unter Mahā Dhammarakkhita aus Ghositārāma in Kosambī, unter Mahā Sangharakkhita aus Dakkhināgiri in Ujjeni, unter Mittinna aus Asokārāma in Pātaliputta, unter Uttinna aus Kasmīra, unter Mahādeva aus Pallabhogga, unter Yonamahā Dhammarakkhita aus Alasandā, unter Uttara aus Viñjhātavī, unter Cittagutta aus dem Bodhimanda vihāra, unter Candagutta aus Vanavāsa und unter Suriyagutta aus dem Kelāsa vihāra. Auch eine vielzahl Arahats waren anwesend.
Als der König den für ihn preparierten Platz einnahm, drückte er den Wunsch aus, wenn seine Gebete ein glückliches Ergebnis haben werden, sollen Theras mit dem Namen des Buddha, dem Dhamma und dem Sangha ihre Plätze im Osten, Süden und Westen einnehmen und ein Thera mit dem Namen von Ananda im Norden, jeder Thera umgeben von einer Gruppe mit dem gleichem Namen. Der Wunsch des König's ging in Erfüllung; die in Frage kommenden Theras und ihre Kameraden nannte man Mahā Buddharakkhita, Mahā Dhammarakkhita, Mahā Sangharakkhita und Mahānanda. Als der König dabei war, die Stelle an der der Stupa stehen sollte zu markieren, sagte der Thera Siddhattha, in die Zukunft schauend, nur einen moderaten Platz für den Stupa zu markieren. Das tat der König und um sich schauend, fragte er nach den Namen der Theras und war erfreut zu erfahren, wie verheissungsvoll sie waren: Siddhattha, Mangala, Sumam, Paduma, Sīvalī, Candagutta, Suriyagutta, Indagutta, Sāgara, Mittasena, Jayasena, und Acala. Dann legte er den ersten Grundstein, auf den von Mittasena vorbereiteten parfümierten Ton und mit Wasser besprüht von Jayasena, an der Ostseite; Mahāsumana legte Jasmin Blumen auf den Stein und die Erde erzitterte auf wunderbare weise. Die Minister, die dem König halfen, das Gebiet der Stupa zu markieren, waren Suppatitthitabrahmā, Sohn von Nandisena und Sumanadevī. Am Ende der Zeremonie, sprach Piyadassī zu der Menge und viele verwirklichten verschiedene Pfadergebnisse.
Der Thūpa war geformt wie eine Wasserblase; sein Architekt war Sirivaddha und sein Assistent Acala. Es gab die Anweisung, dass keine unbezahlte Arbeit an dem Bau der Stupa gemacht werden soll. Arahats verursachten, dass die drei Terrassen von Blumenspenden an den Thūpa (pupphādhānā) neun Stufen in die Erde versanken, um, wie sie erklärten, das Fundament zu verstärken. Der Thūpa war einhundertzwanzig Ellen hoch und für die zehn Blumenterrassen alleine wurden zehn crores Ziegel verbaut.
Die Reliquienkammer war von unvergleichlicher Pracht und bestand aus vier Medavannapāsānā, jede acht Ellen lang und breit und acht Zoll dich. Diese brachten zwei Sāmaneras, Uttara und Sumana aus Uttarakura. In der Kammer waren skulpturale Darstellungen der Hauptereignisse aus dem Leben Buddhas, so wie lBilder von mehreren Jātakas, einschließlich das Vessantara.
Für eine Auflistung siehe Mhv.xxx.71ff.; das MT (549ff.) beinhaltet eine lange Abhandlung, dass es keinen Grund gibt den Inhalt der Reliquien Kammer anzuzweifeln, denn für seine Konstruktion die Macht (iddhi) des Götter-Königs, der Götter und von Arahats spielten eine Rolle.
Die Arbeit in der Reliquien Kammer stand unter der Aufsicht von Indagutta Thera, der grosse iddhi Macht besass. Als die Kammer fertig gestellt war, bekam Sonuttara vom Pūjā Parivena die Aufgabe, die Reliquien zu besorgen. In einer früheren Geburt, als Nanduttara, hatte er gelobt, diese Macht zu besitzen und nun war seine Gelegenheit gekommen. Er ging zum Mañjerika Nāga Bhavana, wo die fortgewaschen Reliquien von der Thūpa bei Rāmagāma im Besitz vom Nāga Mahākāla waren und durch seine iddhi Macht erlangte er sie gegen den Willen des Nāga. Sie representierten ein dona von Buddha's Reliquien und Buddha hatte vohergesehen, dass sie letztendlich in der Mahā Thūpa aufbewahrt werden. Diese Reliquien wurden am fünfzehnten Uposatha Tag, im Lichte des Halbmonds im Āsālha, unter der Konstellation von Uttarāsālha in die Reliquien Kammer gebracht. Viele Gottheiten, Brahmas und Nāgas, wie am Tag von Buddha's Erleuchtung, waren anwesend und viele Crores von Arahats nahmen an der Zeremonie teil. Als der König, nachdem er das Chedi dreimal umrundet hatte, von der Ostseite herunterstieg und gerade in die Reliquienkammer eintreten wollte, auf seinem Kopf die Schatulle mit den Reliquien tragend, öffnete sich die Schatulle und die Reliquien kamen heraus und die Form des Buddha annehmend, führten sie das doppelte Wunder auf, so wie damals am Fuss des Gandamba. Als die Reliquien auf dem dafür vorgesehenen Tisch platziert wurden, nahmen sie, wie der König sich gewünscht hatte, die Form des Buddhas auf seinem Totenbett an. Für eine ganze Woche dauerten die Feierlichkeiten an und während dieser Periode bot der König den Reliquien die Herrschaft über Sri Lanka an und Indagutta verfügte, dass die Einwohner von Sri Lanka wo immer sie sich aufhielten, in der Lage sein sollten den Thūpa zu besuchen, wenn sie es wünschten. Am Ende der sieben Tage, verschlossen die beiden Sāmaneras, Uttara und Sumana die Kammer mit dem dafür vorgesehenen Medavannapāsānā, während Arahats bestimmten, dass die gespendeten Blumen in der Reliquienkammer nicht verwelken, die Duftstoffe nicht austrocknen; die Lampen nicht ausgehen sollten.
Das Gebäude des Māha Thūpa is beschrieben in Mhv. chaps xxviii-xxx.; MT. 514 83; Dpv.xix.1ff.; auch Thūpavamsa (pp. 66ff.).
Die untergebrachten Schätze in der Mahā Thūpa hatten einen Wert von zwanzig Crores, der Resr kostete eintausend Crores (Mhv.xxxii.18).
Vor der Fertigstellung des Schirms und dem Verputz des Mahā Thūpa, wurde Dutthagāmani krank und sein Bruder, Saddhātissa, gab Anweisung von Dīghavāpi, den Thūpa zu preparieren, um ihn aussehen zu lassen, als ob er fertig ist, damit der König ihn vor seinem Tod noch sehen konnte. Nach Beendigung der Beerdigungsfeier des König's, an einem Ort in Sichtweite des Mahā Thūpa (Mhv.xxxii.58), Saddhātissa beendete die noch verbleibenden Bauarbeiten an dem Mahā Thūpa und ordnete an, dreimal täglich Feierlichkeiten auszuführen (Mhv.xxxii.60; Mhv.xxxiii.5). Lañjatissa ebnete den Boden zwischen dem Mahā Thūpa und Thūpārāma und baute drei Steinterrassen für dreihunderttausend (Mhv.xxxiii.22f). Khallātanāga machte den Hof aus Sand, umgeben mit einer Mauer (Mhv.xxxiii.31). Bhātika konstruierte zwei vedikā (Leiste, Sims) um den Hof (Mhv.xxxiv.39). Es wird gesagt (MT. 553f) dass Bhātika von Arahats in die Reliquienkammer gebracht wurde und grosse Feiern zu seinen Ehren abhielt (siehe Bhātikābhaya). Mahādāthika Mahānāga änderte den Sand-Hof in einen weiten Hof, ausgelegt mit Kiñcakkha Steinen (Mhv.xxxiv.69), während Amandagāmani einen Schirm über dem Chedi errichtete (Mhv.xxxv.2) und Ilanāga machte die Lambakannas Konstruktion in einen Fahrweg hinauf zu dem Mahā Thūpa (Mhv.xxxiv.17). Sirināga liess den ganzen Thūpa vergolden und krönte ihn mit einem neuen Schirm (Mhv.xxxvi.24), das gleiche unternahm später Sanghatissa (Mhv.xxxvi.65), während Sanghabodhi Regen machte, indem er sich im Hof niederwarf (Mhv.xxxvi.75). Jetthatissa gab zwei wertvolle Juwelen an den Thūpa (Mhv.xxxvi.126), während Aggabodhi I. einen goldenen Schirm über dem Thūpa anbrachte (Cv.xlii.32). Von dieser Zeit an kam es zu Unruhen im ganzen Land und der Mahā Thūpa wurde vernachlässigt. Er wurde wieder repariert unter Parakkamabāhu I. (Cv.lxxiv.10; lxxvi.106f; lxxviii.97) und später von Kittinissanka (Cv.lxxx.20); er wurde geplündert von Māgha (Cv.lxxx.68) und verblieb vernachlässigt bis in die Zeit von Parakkamabāhu II., der eine Reparatur in Angriff nahm (Cv.lxxxvii.66), welche später von seinem Sohn Vijayabāhu IV. beendet wurde, Cv.lxxxviii.83; danach verfiel der Chedi wieder bis vor kurzem, wo ein Versuch zur Reparatur gestartet wurde.
Der Mahā Thūpa war ein Pilgerort für Buddhisten von der Zeit seiner Erbauung bis zum heutigen Tag, sogar als der Platz verlassen und sein Hof mit Unkraut überwuchert war (z.B., Vibhā.446). Es scheint westlich von dem Chedi eine Halle für Pilger gegeben zu haben (Vibhā.446). Wenn Buddha's Lehre (sāsana) ausstirbt, werden sich alle Reliquien von dem Buddha in den verschiedenen Chedis in Sri Lanka in dem Mahācetiya sammeln, danach im Rajāyatana cetiya in Nāgadīpa, dann im Mahābodhipallanka, wo all die Reliquien von überallher versammelt, die Form von einem sitzenden Buddha annehmen, am Fuss eines Bodhi Baumes sitzend, von einem selbsterzeugtem Feuer verzehren (Vibhā.433).
Der Mahā Thūpa ist mit folgenden Namen bekannt: Mahācetiya, Ratanavāluka (Cv.lxxvi.106), Ratanavāli (Cv.lxxx.68), Sonnamāli (Mhv.xxvii.3) (Hemamāli), und Hemavāluka (Cv.li.82).
Details finden sich im Mahavamsa in der Webseite von Alois Payer.