Vessantara (der Bodhisattwa) war der Sohn von Sañjaya, König von Sivi, und Königin Phusatī, und wurde so genannt, weil seine Mutter die Wehen bekam, als sie die Vessa Straße passierten, in der Stadt Jetuttara, und er wurde in einem Haus geboren in derselben Straße. Er fing gleich nach seiner Geburt an zu sprechen (Cf. BuA.228). An demselben Tag wurde auch ein weißer Elefant namens Paccaya geboren. Im Alter von acht, wünschte Vessantara ein großes Geschenk zu machen (seine Körperteile) und die Erde bebte. Er heiratete Maddī im Alter von sechzehn, und ihre Kinder hießen Jāli und Kanhajinā.

Zu dieser Zeit gab es eine große Dürreperiode in Kālinga, und acht Brahmanen kamen von dort zu Vessantara um den Elefanten zu erbitten, der die Kraft hatte Regen zu erzeugen. Er erfüllte ihren Wunsch und gab den Elefanten zusammen mit den wertvollen Insignien. Die Einwohner von Jetuttara waren zornig und verärgert, dass ihr wertvoller Elefant verschenkt wurde und verlangten von Sañjaya, dass Vessantara zu dem Vankagiri Berg verbannt werden sollte. Die Leute setzten ihren Willen durch, und Vessantara wurde gesagt, er solle in die Verbannung gehen, auf dem Weg den alle Verbannten gehen. Er war damit einverstanden, bat aber um einen Tag Aufschub für eine große Almosenspende, genannt "die Spende der sieben hundert" (Sattasataka), bei welcher sieben hundert Stücke von jeder Art gespendete wurde. Leute kamen von ganz Jambudīpa um seine Spende anzunehmen, und das Spenden dauerte einen ganzen Tag.

Als Vessantara sich von seinen Eltern verabschiedete und sich für die Reise vorbereitete, bestand Maddī darauf, ihn mit seinen beiden Kindern zu begleiten. Sie verließen die Stadt in einer prächtigen Kutsche, gezogen von vier Pferden, aber außerhalb der Stad, baten vier Brahmanen um die Pferde. Danach zogen Engel die Kutsche bis ein Brahmane die Kutsche verlangte. Von da an gingen sie zu Fuß, durch Suvannagiritāla, über den Fluss Kantimārā, bis hinter den Berg Arañjaragiri und Dunnivittha, bis zu der Stadt ihres Onkels, in dem Königreich Ceta. Die Götter kürzten ihren Weg, und die Bäume senkten ihre Zweige damit sie die Früchte essen konnten.

Sechzig tausend Krieger (khattiya) kamen um Vessantara zu begrüßen und boten ihm ihr Königreich an, was er ablehnte. Er wollte nicht einmal die Stadt betreten, er verweilte außerhalb der Stadttore, und als sie am nächsten Morgen weitergingen, kamen die Leute von Ceta, angeführt von Cetaputta, und folgten ihnen für fünfzehn Meilen, bis sie den Wald erreichten. Vessantara und seine Familie gingen weiter nach Gandhamādana, gegen Norden, am Fuß vom Berg Vipula bis zum Fluss Ketumatī, wo ein Förster sie verpflegte. Dann kreuzten sie den Fluss, weiter bis hinter Nālika, entlang des Ufers des Sees Mucalinda, bis zu der nordöstlichen Ecke, dann entlang eines schmalen Fußpfades bis in den dichten Wald, nach Vankagiri.

Dort hatte Vissakamma, auf Anweisung von Sakka, bereits zwei Einsiedeleien gebaut, eine für Vessantara und eine für Maddī und die Kinder, und dort ließen sie sich nieder. Durch Vessantaras Einfluss, wurden alle wilden Tiere im Umkreis von drei Meilen zahm. Maddī stand jeden Tag zum Morgengrauen auf und nachdem sie Wasser zum Waschen geholt hatte, ging sie in den Wald um Wurzeln und Früchte zu sammeln. Am Abend kam sie zurück, badete die Kinder und setzten sich zusammen zum Essen. So vergingen vier Monate.

Dann kam von Dunnivittha ein alter Brahmane, Jūjaka genannt, der von seiner jungen Frau Amittatāpanā geschickt wurde, um Sklaven für sie zu finden, weil sie beim Wasserholen, wegen ihres großen Altersunterschied verspottet wurde. Sie sagte Jūjaka, dass es einfach wäre die Kinder von Vessantara als Sklaven zu bekommen, und so kam er nach Vankagiri. Verschiedene Leute nach dem Weg fragend, einschließlich des Einsiedlers Accuta, erreichte Jūjaka am späten Abend Vankagiri und verbrachte die Nacht auf dem Gipfel. Diese Nacht hatte Maddī einen bösen Traum und verängstigt kam sie zu Vessantara. Er wusste was der Traum bedeutete aber beruhigte sie und schickte sie um Essbares zu suchen. Während ihrer Abwesenheit kam Jūjaka und äußerte seinen Wunsch. Vessantara gab bereitwillig seine beiden Kinder, diese aber rannten fort und versteckten sich in einem Teich. Erst als ihr Vater ihnen sagte, sie sollen mit Jūjaka gehen, kamen sie. Jūjaka führte die Kinder fort, auf sie einschlagend bis sie bluteten.

Es war spät Abends als Maddī zurück kam, weil Götter sie in Form von wilden Tieren aufhielten, damit sie nicht die die Gabe von Vessantara verhindert. Auf ihre Fragen wo die Kinder seien, antwortete Vessantara erst nichts, erst am nächsten Morgen enthüllte er den Vorfall.

Damit nicht noch jemand kommt und nach Maddī fragt, erschien Sakka selbst in Form eines Brahmanen und fragte um sie. Vessantara gab Maddī dem Brahmanen und dieser enthüllte seine Identität, gab  Maddī wieder zurück und gewährte Vessantara acht Wünsche. Vessantara fragte nach folgendem:

In der Zwischenzeit hatte Jūjaka mit den Kindern, die von Göttern umsorgt wurden, sechzig Yojanas zurück gelegt. Sie erreichten nach fünfzehn Tagen Jetuttara, obwohl  Jūjaka eigentlich nach Kālinga gehen wollte. Sañjaya, der Grossvater kaufte die Kinder von Jūjaka, für einen sehr hohen Preis, einschließlich eines siebenstöckigen Palastes. Aber Jūjaka starb an zu vielem Essen und da keine Verwandten zu finden waren, fiel das ganze Gut wieder zurück an den König. Sañjaya rüstete seine Armee und gab Anweisung eine Straße von Jetuttara nach Vankagiri zu bauen, achte Usabhas breit. Sieben Tage später machten sich Sañjaya und Phusatī auf den Weg nach Vankagiri, angeführt von Jāli.

In der Armee befand sich der weiße Elefant, der von den Leuten aus Kālinga wieder zurück gegeben worden war, weil sie nicht mit ihm umgehen konnten. Die Freude war groß, als die Familie wieder vereint war, so groß dass einige bewusstlos nieder sanken und erst wieder aufwachten nachdem Sakka Regen auf sie herunter strömen ließ, nur die nass machend die nass werden wollten. Vessantara wurde an Ort und Stelle zum König gekrönt, mit Maddī als seine Gemahlin. Nach einem Monat feiern zogen sie wieder nach Jetuttara. An dem Tag, an dem Vessantara die Stadt betrat, ließ er alle Wesen befreien. Am Abend, als darüber nachdachte, was er am nächsten Tag spenden könne, wurde Sakkas Throne heiß und er sandte einen Schauer sieben Arten von Kostbarkeiten, bis der Palast bis zur Hüfte und die Stadt knietief bedeckt waren. Vessantara war somit in der Lage bis ans Ende seiner Tage zu spenden und nach seinem Tode wurde er im Tusita Himmel geboren.(Jat.547; DhA.i.69).

Buddha erzählte diese Geschichte bei seinem ersten Besuch in Kapilavatthu. Buddhas Verwandte begleiteten ihn zum Nigrodhārāma, aber saßen stolz um ihn herum, ohne ihm Respekt zu zeigen. Buddha vollführte daraufhin das doppelte Wunder (yamaka-pāṭihāriya)und die Sākyier, angeführt von Suddhodana, verehrten ihn. Da erhob sich eine große Wolke und ließ einen Regenschauer herabströmen, alle erfrischend und nur die nass machend die nass werden wollten. Als die Versammelten ihre Verwunderung ausdrückten, erzählte Buddha diese Geschichte, um ihnen zu zeigen, dass auch schon in der Vergangenheit so ein Regen auf seine Verwandten gefallen war. (Nach dem BuA.245, wurde das Jātaka erzählt, nach dem Ende des zitieren des Buddhavamsa).

Die Erzählung erscheint auch im Cariyāpitaka (i.9), und wird oft zitiert (z.B., Sp.i.245; VbhA.414; Cv.xlii.5; c.74) als eine Geburt des Bodhisattwa in der sein dāna pāramitā einen Höchstpunkt erreicht. Die Erde bebte sieben Mal als Vessantara seine Gaben darbrachte und dies formt ein Thema im Milinda-Pañha. (Mil. p.113; für eine andere Frage siehe ibid. 274f).

Die Geschichte dieses Jātaka war dargestellt in der Reliquien Kammer des Mahā Thūpa. (Mhv.xxx.88).

Die Geschichte von Vessantara ist die erste von den Jātakas, die in dieser Welt verschwinden wird (AA.i.51). Siehe auch Gūlha Vessantara.


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