88. Damals kamen in Magadha fünf Krankheiten auf: Lepra, Furunkel [220] , trockene Lepra, Tuberkulose und Epilepsie. Menschen, die von diesen fünf Krankheiten befallen waren gingen zu Jīvaka Komārabhacca und sprachen: „Es wäre gut, Meister, würdest du uns heilen.“ – „Ihr Leute, ich bin viel beschäftigt. Ich habe viel zu tun. Den Fürsten Seniya Bimbisāra von Magadha muss ich pflegen, sein Frauenhaus und den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze. Ich kann euch nicht heilen.“ – „Meister, all unseren Besitz geben wir. Wir sind deine Sklaven. Meister, es wäre gut, wenn du uns heilen würdest.“ – „Ihr Leute, ich bin viel beschäftigt. Ich habe viel zu tun. Den Fürsten Seniya Bimbisāra von Magadha muss ich pflegen, sein Frauenhaus und den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze. Ich kann euch nicht heilen.“
Da kam diesen Menschen der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne haben leichte Sittenregeln, eine glückliche Lebensführung. Nachdem sie gute Speisen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Wenn wir nun die Ordination nehmen würden bei den Asketen des Sakyasohnes? Dann pflegen uns die Mönche und Jīvaka Komārabhacca wird uns heilen.’ Und nachdem sich diese Menschen zu den Mönchen begeben hatten, baten sie um die Ordination. Die Mönche ordinierten und hochordinierten sie. Sie wurden von den Mönchen gepflegt und Jīvaka Komārabhacca heilte sie. Zu dieser Zeit weilten da Mönche, die pflegten die vielen kranken Mönche und erhielten viele Bitten und Forderungen: ‘Gebt den Kranken Speisen. Gebt den Krankenpflegern Speisen. Gebt den Kranken Medizin.’ Auch Jīvaka Komārabhacca heilte viele kranke Mönche und vernachlässigte darüber seine Aufgaben beim Fürsten.
89. Ein gewisser Mann, der von fünf Krankheiten befallen war, kam zu Jīvaka Komārabhacca und sprach: „Meister, es wäre gut wenn du mich heilen würdest.“ – „Mein Herr, ich bin viel beschäftigt, habe viel tun. Den Fürsten von Magadha, Seniya Bimbisāra, muss ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, ich kann dich nicht heilen.“ – „Meinen gesamten Besitz gebe ich dir, Meister, und ich bin dein Sklave, wenn du mich nur heilst. Das wäre gut, Meister.“ – „Mein Herr, ich bin viel beschäftigt, habe viel zu tun. Den Fürsten von Magadha, Seniya Bimbisāra, muss ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, ich kann dich nicht heilen.“
Da kam diesem Mann der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne haben leichte Sittenregeln, eine glückliche Lebensführung. Nachdem sie gute Speisen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Wenn ich nun die Ordination nehmen würde bei den Asketen des Sakyasohnes? Dann pflegen mich die Mönche und Jīvaka Komārabhacca wird mich heilen. Danach werde ich geheilt den Orden wieder verlassen.’ Und nachdem sich dieser Mann zu den Mönchen begeben hatte, bat er um die Ordination. Die Mönche ordinierten und hochordinierten ihn. Er wurde von den Mönchen gepflegt und Jīvaka Komārabhacca heilte ihn. Dieser nun Gesunde verließ den Orden. Jīvaka Komārabhacca sah den Mann den Orden verlassen. Als er das sah, sprach er zu diesem Mann: „Herr, ist es nicht so, dass du bei den Mönchen ordiniert warst?“ – „So ist es, Meister.“ –„Herr, warum hast du das getan?“ Da erzählte der Mann Jīvaka Komārabhacca die Sache.
Da wurde Jīvaka Komārabhacca ärgerlich, unruhig und regte sich auf: „Wie können die Ehrwürdigen bloß einen ordinieren, der mit den fünf Krankheiten behaftet ist?“ Dann ging Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen. Dort angekommen, verehrte er den Erhabenen und setzte sich seitwärts nieder. Seitlich sitzend sprach Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen: „Es wäre gut, hoher Herr, wenn man einen der mit den Fünf Krankheiten behaftet ist, nicht ordinieren würde.“
Dann hat der Erhabene Jīvaka Komārabhacca durch ein Lehrgespräch veranlasst zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen. Dann war Jīvaka Komārabhacca durch die Lehrrede des Erhabenen verständig geworden, hatte sie aufgenommen, war davon motiviert, erfreut und nachdem er vom Sitz aufgestanden war, den Erhabenen verehrt und ihn rechts umrundet hatte, ging er fort. Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund, aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, einen mit den fünf Krankheiten Behafteten soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
90. Zu jener Zeit wurden die Menschen in einer Grenzprovinz des Fürsten von Magadha, Seniya Bimbisāra, aufständisch [221] . Da ordnete Fürst Seniya Bimbisāra von Magadha den Heerführern und Großministern an: „So sage ich: Geht, meine Leute, und nehmt die Grenzprovinz ein.“ [222] – „So sei es, Herrscher“, stimmten jene Heerführer und Großminister dem Fürsten Seniya Bimbisāra von Magadha zu.
Dann kam einigen wohlbekannten Soldaten der Gedanke: ‘Wir, die zu den Kriegsfreuden gehen, wir tun Übles, wir erzeugen viel schlechtes Verdienst. Wie aber könnten wir das Üble vermeiden, das Edle tun?’ Da kamen die Soldaten auf den Gedanken: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne, wandeln im Rechten, wandeln im Frieden, im Reinheitswandel, sie gehen den Weg der Wahrheit, handeln sittlich und tun edle Dinge. Wenn wir bei den Asketen, bei den Sakyasöhnen, die Ordination nähmen, vermeiden wir Übles und tun das Edle.’ Nachdem die Soldaten zu den Mönchen kamen, baten sie um die Ordination. Die Mönche ordinierten und hochordinierten sie.
Die Heerführer und Großminister fragten die anderen fürstlichen Soldaten: „Leute, warum ist der Soundso genannte und der Soundso genannte Soldat nicht zu sehen?“ – „[Mein] Gebieter, der Soundso genannte und der Soundso genannte Soldat nahmen bei den Mönchen die Ordination.“ Die Heerführer und Großminister wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß diese Asketen, die Sakyasöhne, den Soldaten des Fürsten die Ordination geben?“ Die Heerführer und Großminister erzählten dem Fürsten Seniya Bimbisāra von Magadha den Sachverhalt. Der Fürst von Magadha fragte den obersten Richter: „Wer den Soldaten des Fürsten die Ordination gibt, was folgt dem?“ – „Mein Herrscher, dem Unterweiser soll man den Kopf abschlagen, dem Sprecher [223] soll man die Zunge herausreißen, der Ordinationsgruppe soll man die Hälfte der Rippen brechen.“
Dann ging der Fürst von Magadha, Seniya Bimbisāra, zum Erhabenen, bei ihm angekommen verehrte er den Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach Seniya Bimbisāra, der Fürst von Magadha, zum Erhabenen: „Frieden, Hoher Herr [224] ! Es gibt Fürsten ohne Vertrauen und ohne Klarheit, die könnten aus geringerem Grund die Mönche verletzen. Es wäre gut Herr, würden die Mönche den Soldaten des Fürsten nicht die Ordination geben.“ Durch eine Lehrrede veranlasste der Erhabene den Fürsten von Magadha zu verstehen, aufzunehmen, motiviert zu sein, sich zu erfreuen. Als der Fürst von Magadha durch die Lehrrede des Erhabenen verständig geworden war, diese aufgenommen hatte, davon motiviert und erfreut war, stand er von seinem Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umschritt ihn rechts herum und ging fort. Dann hielt der Erhabene aus diesem Grund, aus diesem Anlass eine Lehrrede und sprach zu den Mönchen: „Einem Soldaten des Herrschers soll man nicht die Ordination geben. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
91. Zu jener Zeit nahm ein Räuber, der eine Kette aus Fingern trug, bei den Mönchen die Ordination. [225] Nachdem die Menschen das sahen, waren sie bestürzt, erschrocken, liefen weg, nahmen einen anderen Weg, wendeten das Gesicht ab und verschlossen die Türen. Die Menschen waren ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß jene Asketen, die Sakyasöhne, einem wohlbekannten Räuber die Ordination geben?“ Die Mönche hörten jene Menschen, die verärgert, unruhig und erregt waren. Sie erzählten dem Erhabenen diese Sache. Der Erhabene sprach zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll keinen als Räuber Erkennbaren ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
92. Damals war vom Fürsten von Magadha angeordnet worden: „Wer von den Asketen, den Sakyasöhnen, ordiniert wurde, dem soll nichts angetan werden. Gut dargelegt ist die Lehre, man führt den Reinheitswandel um alles Leid zu beenden.“ Zu dieser Zeit war ein gewisser Mann, der gestohlen hatte, im Gefängnis eingesperrt. Nachdem er aus dem Gefängnis ausbrach und geflohen war, ließ er sich bei den Mönchen ordinieren. Als die Leute das sahen, sagten sie: „Da ist der aus dem Gefängnis ausgebrochene Dieb! Los, bringen wir ihn zurück.“ Einige sprachen: „Sagt das nicht, meine Herren! Der Fürst von Magadha hat angeordnet: ‘Wer bei den Asketen, den Sakyasöhnen, ordiniert wurde, dem soll nichts angetan werden. Gut dargelegt ist die Lehre, man führt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.’“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „In bester Sicherheit sind diese Asketen, die Sakyasöhne. Ihnen soll nichts angetan werden. Wie können sie bloß einen aus dem Gefängnis ausgebrochene Dieb ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen aus dem Gefängnis ausgebrochenen Dieb soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
93. Damals ließ sich ein gewisser Mann bei den Mönchen ordinieren, nachdem er einen Diebstahl begangen hatte und geflohen war. Über ihn stand am Fürstenhof geschrieben: ‘Wenn man ihn sieht, soll man ihn töten.’ Als die Leute ihn sahen, sprachen sie: „Das ist der beschriebene Dieb! Los, töten wir ihn.“ Einige sprachen: „Sagt das nicht, meine Herren, der Fürst von Magadha hat angeordnet: ‘Wer bei den Asketen, den Sakyasöhnen, ordiniert wurde, dem soll nichts angetan werden. Gut dargelegt ist die Lehre, man führt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.’“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „In bester Sicherheit sind diese Asketen, die Sakyasöhne. Ihnen soll nichts angetan werden. Wie können sie bloß einen steckbrieflich gesuchten Dieb ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen steckbrieflich gesuchten Dieb soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
94. Damals wurde ein durch Auspeitschen bestrafter Mann bei den Mönchen ordiniert. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, die Sakyasöhne, einen durch Auspeitschen Bestraften ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen durch Auspeitschen Bestraften soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
95. Damals wurde ein mit einem Brandmal bestrafter Mann bei den Mönchen ordiniert. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, die Sakyasöhne, einen mit einem Brandmal Bestraften ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen mit Brandmal Bestraften soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
96. Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mann, ein Schuldner, nachdem er geflohen war, bei den Mönchen ordiniert. Als die Gläubiger ihn sahen, sagten sie: „Das ist unser Schuldner! Bringen wir ihn zurück.“ Einige sprachen: „Sagt das nicht, meine Herren! Der Fürst von Magadha hat angeordnet: ‘Wer bei den Asketen, den Sakyasöhnen ordinierte, dem soll nichts angetan werden. Gut dargelegt ist die Lehre, man führt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.’“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „In bester Sicherheit sind diese Asketen, die Sakyasöhne, denn ihnen soll nichts angetan werden. Wie aber können sie bloß einen Schuldner ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen Schuldner soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
97. Zu jener Zeit wurde ein gewisser Sklave [226] , nachdem er geflohen war, bei den Mönchen ordiniert. Als die Herrinnen ihn sahen, sagten sie: „Da ist er, unser Sklave! Bringen wir ihn zurück“ Einige sprachen: „Sagt das nicht, meine Damen! Der Fürst von Magadha hat angeordnet: ‘Wer bei den Asketen, den Sakyasöhnen ordinierte, dem soll nichts angetan werden. Gut dargelegt ist die Lehre, man führt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.’“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „In bester Sicherheit sind diese Asketen, die Sakyasöhne, denn ihnen soll nichts angetan werden. Wie aber können sie bloß einen Sklaven ordinieren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, einen Sklaven soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
98. Damals wurde ein gewisser kahlköpfiger Schmied bei den Mönchen ordiniert, nachdem er mit seinen Eltern gestritten hatte und daraufhin zum Kloster ging. Dann gingen die Eltern des Kahlköpfigen zum Kloster, suchten nach ihm und fragten die Mönche: „Ehrwürdige, habt ihr einen derartigen jungen Mann gesehen?“ Die Mönche sagten, da sie es nicht wussten: „Wir wissen es nicht“ und da sie ihn nicht sahen, sagten sie: „Wir haben ihn nicht gesehen.“
Die Eltern des kahlköpfigen Schmiedes suchten ihn und sahen, dass er bei den Mönchen ordiniert hatte. Sie wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Schamlos sind diese Asketen, die Sakyasöhne, mit schlechten Sitten, Lügner. Obwohl sie es wussten sagten sie ‘Wir wissen es nicht’, obwohl sie es sahen sagten sie ‘wir sahen es nicht’. Dieser Junge wurde bei den Mönchen ordiniert.“ Die Mönche hörten, dass die Eltern des kahlköpfigen Schmiedes verärgert, unruhig und erregt waren. Dem Erhabenen erzählten die Mönche diese Sache. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass der Orden um Erlaubnis zum Rasieren des Hauptes gebeten wird.“ [227]
99. Damals gab es in Rājagaha eine Gruppe von siebzehn miteinander befreundeten Jungen. Der Knabe Upāli war der Anführer von ihnen. Da kam den Eltern des Upāli der Gedanke: ‘Mit welchem Mittel sollte Upāli glücklich leben, wenn wir gestorben sind und sich nicht plagen müssen?’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Würde Upāli das Schreiben lernen, dann würde Upāli glücklich leben können, wenn wir gestorben sind, müsste er sich nicht plagen.’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Wenn Upāli Schreiben lernt, werden ihm die Finger wehtun.’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Würde Upāli das Rechnen lernen, dann würde Upāli glücklich leben können, wenn wir gestorben sind und müsste sich nicht plagen.’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Wenn Upāli Rechnen lernt, wird ihm die Brust wehtun.’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Würde Upāli das Zeichnen [228] lernen, dann würde Upāli glücklich leben können, wenn wir gestorben sind und müsste sich nicht plagen.’ Dann kam Upālis Eltern der Gedanke: ‘Wenn Upāli Zeichnen lernt, werden ihm die Augen wehtun. Aber diese Asketen, die Sakyasöhne, die haben leichte Sittenregeln, eine glückliche Lebensführung und nachdem sie gute Speisen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Würde Upāli bei den Asketen, den Sakyasöhnen ordinieren, dann würde Upāli glücklich leben, wenn wir gestorben sind und müsste sich nicht plagen.’
Der Junge Upāli hörte das Gespräch der Eltern. Da ging Upāli zu den anderen Jungen. Dort sagte er zu ihnen: „Kommt meine Freunde, wir werden bei den Asketen, den Sakyasöhnen ordinieren.“ – „Freund, wenn du dich ordinieren lässt, werden auch wir uns ordinieren lassen.“ Nun gingen die Kinder zu ihren jeweiligen Eltern. Dort sagten sie: „Erlaubt mir, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen, die Ordination zu nehmen.“ Das erlaubten die Eltern dieser Kinder, wobei sie dachten: ‘Alle Jungen haben den gleichen Willen und die gute Absicht.’ Nachdem die Jungen zu den Mönchen gingen, baten sie um die Ordination. Die Mönche ordinierten und hochordinierten sie. In der Nacht, kurz vor Morgengrauen standen die Kinder auf und weinten: „Gebt Reisschleim, gebt Reis, gebt feste Speise.“ Die Mönche sagten folgendes: „Brüder, wartet bis die Nacht vorüber ist. Wenn Reisschleim da ist, dann trinkt, wenn Reis da ist, dann esst, wenn feste Speise da ist, dann esst. Wenn weder Reisschleim, Reis oder feste Speise da ist, dann müsst ihr auf Almosengang gehen, wenn ihr essen wollt.“ Obwohl diese Mönche von den Mönchen so angesprochen wurden, weinten sie: „Gebt Reisschleim, gebt Reis, gebt feste Speise.“ Die Lagerstätte bepinkelten und beschmutzten sie.
Der Erhabene stand in der Nacht, kurz vor Morgengrauen auf und hörte das Geschrei der Kinder. Als er es hörte, fragte er den ehrwürdigen Ānanda: „Was ist das für ein Kindergeschrei?“ Da erzählte der ehrwürdige Ānanda dem Erhabenen den obigen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ist es richtig, wie man sagt, dass die Mönche wissentlich Personen mit weniger als zwanzig Jahren hochordinierten?“ – „Es ist wahr, Erhabener.“ Der Erwachte, Erhabene tadelte: „Ihr Mönche, wie können nur diese Mönche, diese törichten Menschen, wissentlich weniger als zwanzig Jahre alte Leute hochordinieren? Ein Mensch, der weniger als zwanzig Jahre alt ist, ist nicht fähig Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Berührung mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonnenhitze und Kriechtieren sowie üble und unerwünschte Worte zu ertragen, als auch aufkommende körperliche Gefühle, nämlich schmerzliche, heftige, harte, schlimme, unangenehme, unerträgliche, ja sogar tödliche. Ihr Mönche, mit mehr als zwanzig Jahren ist ein Mensch fähig Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Berührung mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonnenhitze und Kriechtieren sowie üble verletzende Worte zu ertragen, als auch aufkommende körperliche Gefühle, nämlich schmerzliche, heftige, hart, schlimme, unangenehme, unerträgliche, ja sogar tödliche. Ihr Mönche, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, wissentlich soll man keinen weniger als zwanzig Jahre alten Menschen hochordinieren. Wer das tut, soll nach den Regeln behandelt werden.“ [229]
100. Zu jener Zeit starb eine gewisse Familie an Ruhr [230] . Nur der Vater und ein kleiner Sohn überlebten. Nachdem sie von den Mönchen ordiniert wurden, gingen sie gleichzeitig einzeln auf Almosengang. Da lief der Junge zum Vater, dem Almosen gegeben wurde und sagte: „Vater, gib mir auch! Vater, gib mir auch!“ Die Menschen ärgerte das, es beunruhigte sie und sie regten sich auf: „Nicht auf dem Reinheitswandel sind diese Asketen, die Sakyasöhne! Dieser Junge ist von einer Nonne geboren.“ Die Mönche hörten jene verärgerten, unruhigen, erregten Menschen. Dem Erhabenen erzählten sie die Sache. „Ihr Mönche, ein weniger als fünfzehn Jahre alter Junge soll nicht ordiniert werden. Wird einer ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“ [231]
Zu jener Zeit starb die Familie an Ruhr, die den ehrwürdigen Ānanda unterstützte, die an ihn glaubten und ihm vertrauten. Zwei Jungen überlebten. Diese liefen aus alter Gewohnheit zu den Mönchen, als sie diese sahen. Die Mönche wiesen sie zurück, da weinten sie. Da dachte der ehrwürdige Ānanda: ‘Der Erhabene ordnete an, dass kein Junge mit weniger als fünfzehn Jahren ordiniert werden soll. Diese beiden Jungen sind unter fünfzehn Jahre. Auf welche Weise gehen diese beiden Jungen nicht zugrunde?’ Der ehrwürdige Ānanda erzählte dem Erhabenen diese Sache. „Können jene Jungen Krähen aufscheuchen?“ – „Sie können sie aufscheuchen, Erhabener.“ Nachdem der Erhabene aus diesem Grund, in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube, dass Jungen mit weniger als fünfzehn Jahren ordiniert werden können, wenn sie Krähen verscheuchen können.“ [232]
101. Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Upananda, der Sakyasohn, zwei Novizen [233] , nämlich Kaṇṭaka [234] und Mahaka. Diese verdarben sich gegenseitig. Die Mönche wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können sich diese Novizen bloß derart unangemessen verhalten?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, keiner soll sich von zwei Novizen aufwarten lassen. Wird so aufgewartet, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
102. Damals weilte der Erhabene dort in Rājagaha eine Regenzeit, einen Winter und einen Sommer. Die Menschen wurden verärgert, unruhig und regten sich auf: „Unbegehbar [235] ist der Ort vor lauter Asketen, den Sakyasöhnen, er ist dunkel [vor lauter Menschen] geworden. Wir werden hier nicht mehr erscheinen.“ Die Mönche hörten jene verärgerten, unruhigen und erregten Menschen. Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. Da sprach der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an: „Ānanda, nimm einen Schlüssel und gehe der Reihe nach zu den Mönchszellen und teile den Mönchen mit: ‘Bruder, der Erhabene wünscht zu einer Reise nach Dakkhiṇāgiri [236] aufzubrechen. Wenn es dem Ehrwürdigen nützlich erscheint, möge er mitkommen.’“ – „So sei es, Ehrwürdiger.“ antwortete der ehrwürdige Ānanda dem Erhabenen, nahm den Schlüssel, ging der Reihe nach zu den Mönchszellen und sprach die Mönche an: „Bruder, der Erhabene wünscht zu einer Reise nach Dakkhiṇāgiri aufzubrechen. Wenn es dem Ehrwürdigen nützlich erscheint, möge er mitkommen.“
Die Mönche sagten folgendes: „Bruder Ānanda, der Erhabene erließ, dass zehn Regenzeiten unter Anleitung zu leben sind, nach zehn Regenzeiten kann man selber Anleitung geben. Wenn wir dorthin gehen sollen, entsteht dort neue Anleitung. Der Aufenthalt dort ist nur kurz und wenn wir wieder zurückkommen, entsteht hier wieder neue Anleitung. Wenn unsere Lehrer und Unterweiser gehen, werden auch wir gehen und wenn unsere Lehrer und Unterweiser nicht gehen, werden auch wir nicht gehen. Bruder Ānanda, als Leichtsinn erscheint uns das.“
103. Dann brach der Erhabene ohne den Mönchsorden zu einer Wanderung nach Dakkhiṇāgiri auf. Nachdem der Erhabene so lange es ihm gefiel in Dakkhiṇāgiri, verweilt hatte, ging er wieder nach Rājagaha zurück. Dann sprach der Erhabene zum ehrwürdigen Ānanda: „Ānanda, warum brach der Vollendete ohne den Mönchsorden zu einer Reise nach Dakkhiṇāgiri auf?“ Da erzählte der ehrwürdige Ānanda dem Erhabenen die Sache. Nachdem der Erhabene aus diesem Grund und in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube einem erfahrenen und fähigen Mönch fünf Regenzeiten unter Anleitung zu leben, Unerfahrenen ein Leben lang.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit; er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Sammlung; er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Weisheit; er ist nicht versehen mit vollständiger, vollkommener Befreiung; er ist nicht versehen mit vollständigem, vollkommenem Wissen von der Befreiung. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Sammlung; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Weisheit; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Befreiung; er ist versehen mit vollkommenem, vollständigem Wissen von der Befreiung. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er hat kein Vertrauen, er hat kein Schamgefühl, er hat keine sittliche Scheu, er ist träge und er ist zerstreut. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er hat Vertrauen, er hat Schamgefühl, er hat sittliche Scheu, er ist nicht träge und er ist konzentriert. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er hat in den Hohen Ordensregeln die Sittlichkeit verletzt, er hat ein Benehmen von moralischem Fehlverhalten, er hat die höhere [rechte] Ansicht wegen falscher Ansicht verloren, er ist ungebildet und unwissend. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er hat in den Hohen Ordensregeln die Sittlichkeit nicht verletzt, er hat kein Benehmen von moralischem Fehlverhalten, er hat nicht die höhere [rechte] Ansicht wegen falscher Ansicht verloren, er ist gebildet und wissend. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er weiß nicht was ein Vergehen ist und was kein Vergehen ist; er weiß nicht was ein leichtes Vergehen ist und was ein schweres Vergehen ist; er hat beide Pātimokkhā nicht in voller Länge auswendig gelernt, kann sie nicht auseinander halten und kann nur stockend rezitieren; er kennt weder die Regeln noch deren Kommentare genau und detailliert. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er weiß was ein Vergehen ist und was kein Vergehen ist; er weiß was ein leichtes Vergehen ist und was ein schweres Vergehen ist; er hat beide Pātimokkhā in voller Länge auswendig gelernt, kann sie auseinander halten und kann flüssig rezitieren; er kennt die Regeln und deren Kommentare genau und detailliert. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er weiß nicht was ein Vergehen ist oder was kein Vergehen ist; was ein leichtes Vergehen ist oder was ein schweres Vergehen ist; er hat weniger als zehn Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehen ist, kann ohne Anleitung leben: Er weiß was ein Vergehen ist oder was kein Vergehen ist; was ein leichtes Vergehen ist oder was ein schweres Vergehen ist; er hat wenigstens zehn Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen fünf Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
104. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit; er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Sammlung; er ist nicht versehen mit vollkommener, vollständiger Weisheit; er ist nicht versehen mit vollständiger, vollkommener Befreiung; er ist nicht versehen mit vollständigem, vollkommenem Wissen von der Befreiung und er hat nicht wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Sammlung; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Weisheit; er ist versehen mit vollkommener, vollständiger Befreiung; er ist versehen mit vollkommenem, vollständigem Wissen von der Befreiung und er hat wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er hat kein Vertrauen, er hat kein Schamgefühl, er hat keine sittliche Scheu, er ist träge, er ist zerstreut und er hat nicht wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er hat Vertrauen, er hat Schamgefühl, er hat sittliche Scheu, er ist nicht träge, er ist konzentriert und er hat wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er hat in den Hohen Ordensregeln die Sittlichkeit verletzt, er hat ein Benehmen von moralischem Fehlverhalten, er hat die höhere [rechte] Ansicht wegen falscher Ansicht verloren, er ist ungebildet, unwissend und hat nicht wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er hat in den Hohen Ordensregeln die Sittlichkeit nicht verletzt, er hat kein Benehmen von moralischem Fehlverhalten, er hat nicht die höhere [rechte] Ansicht wegen falscher Ansicht verloren, er ist gebildet und wissend und er hat wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll er nicht ohne Anleitung leben: Er weiß nicht was ein Vergehen ist und was kein Vergehen ist; er weiß nicht was ein leichtes Vergehen ist und was ein schweres Vergehen ist; er hat beide Pātimokkhā nicht in voller Länge auswendig gelernt, kann sie nicht auseinander halten und kann nur stockend rezitieren; er kennt weder die Regeln noch deren Kommentare genau und detailliert, auch hat er nicht wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, soll nicht ohne Anleitung leben.
Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit noch sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben: Er weiß was ein Vergehen ist und was kein Vergehen ist; er weiß was ein leichtes Vergehen ist und was ein schweres Vergehen ist; er hat beide Pātimokkhā in voller Länge auswendig gelernt, kann sie auseinander halten und kann flüssig rezitieren; er kennt die Regeln und deren Kommentare genau und detailliert, außerdem hat er wenigstens fünf Regenzeiten. Ihr Mönche, wenn ein Mönch mit diesen sechs weiteren Eigenschaften versehen ist, kann er ohne Anleitung leben.
Das achte Kapitel zum Auswendiglernen,
das über die beste Sicherheit, ist beendet.
[220] gaṇḍo PTSD: „Abszess, Furunkel“; WPD: „Kropf“; Cone: „Furunkel“; M/T: „Beulenpest“.
[221] kupito „zornig“.
[222] uccināti 1. „einsammeln“; 2. „pflücken, auswählen“.
[223] anussāvaka dem, der dem Orden die Ordination ankündigt und verkündet.
[224] Bei seinem zweiten Besuch (jetzt vermutlich im Veḷuvana) spricht der Fürst den Buddha mit Bhante an.
[225] Er wurde vom Buddha persönlich (bei Sāvatthi) ordiniert (→ MN 86). Das Geschehen in Mvg 91 spielt demnach in Sāvatthi.
[226] dāsa auch „Diener“. Es gab 7 Arten von Sklaven: 1. Kriegsgefangene, 2. für Kost und Logis dienende (2 Arten: sich selbst gegebene und aus Furcht gewordene), 3. im Haus geborene, 4. gekaufte, 5. geschenkte, 6. geerbte und 7. durch Bestrafung gewordene. Im sozialen Status standen die Sklaven höher als die Unberührbaren (paria). Die Pflichten eines Sklaven werden im Kaṭāhaka-Jātaka (Ja 125) erwähnt.
[227] Das bedeutet, dass dem Orden angekündigt werden muss, wenn jemandem der Kopf rasiert wird. Da der Schmied bereits kahlköpfig war, wurde sein Haupt nicht rasiert und kein Mönch wusste, dass er ordiniert ist. Nach dieser Regel muss trotz eines Kahlkopfes der Orden um Erlaubnis gefragt werden.
[228] rūpaṃ könnte auch mit Geld(-wechseln) übersetzt werden (rūpiya = Silber; → 745 und 761 bis 763).
[229] Bhu-Pāc 65. Aber auch Bhī-Pāc 65.
[230] ahi-vātaka-roga = „Schlangenwindkrankheit”; Cone: ”eine gewisse gefährliche und ansteckende Erkrankung“.
[231] Die Ordination ist auch ungültig.
[232] D.h. sie müssen ein Mindestmaß an geistiger Reife, also Verantwortungsbewusstsein haben. Übrigens steht ausschließlich dāraka im Text. Die weibliche Form wäre dārikā. Sicherlich sind aber ganz allgemein „Kinder“ gemeint.
[233] Die Ordination zum Sāmaṇera erscheint erst in Mvg 105.
[234] Kaṇḍaka in PTS.
[235] āhundarika = unangenehm, schwierig, unbegehbar; hier im Sinne von übervölkert.
[236] „Südlich der Berge (die Rājagaha umgeben)“; ein Brahmanendorf namens Ekanālā; dort gab es (später?) ein gleichnamiges Kloster.