Wohl gegen Ende des ersten nachchristlichen Jahrtausends endete die Ordinationstradition der Nonnen der buddhistischen Theravāda-Schule. [1] Dennoch werden auch die Verhaltensvorschriften der Nonnen, die ebenso wie die der Mönche als Buddhawort gelten, in der Sammlung der kanonischen Texte weiterhin überliefert.
Die Nonnenregeln (Bhikkhunī Pāṭimokkha) beinhalten 311 Regeln. Von diesen werden 181 mit den Mönchensregeln (Bhikkhu Pāṭimokkha) geteilt: vier Pārājikas (Pār), sieben Saṅghādisesas, 18 Nissaggiya Pācittiyas (NP), 70 Pācittiyas (Pāc), all 75 Sekhiyas, und alle sieben Adhikaraṇa-samatha Regeln.
In addition, the Bhikkhunī Pāṭimokkha contains 13 Pācittiya rules that are identical to rules for bhikkhus that are contained in the Khandhakas; one Pārājika rule similar to a Bhikkhus' Saṅghādisesa rule; one Pārājika rule similar to a Bhikkhus' Pācittiya rule; two Saṅghādisesa rules similar to Bhikkhus' Khandhaka rules; two NP rules similar to Bhikkhus' NP rules; three Pācittiyas similar to a Bhikkhus' Saṅghādisesa; seven Pācittiyas similar to Bhikkhus' Pācittiyas; and eight Pācittiyas similar to rules for bhikkhus that are contained in the Khandhakas. Also, the eight Pāṭidesanīya rules for the bhikkhunīs are elaborations of a single Bhikkhus' Pācittiya rule.
Ute H.ü.s.k.e.n
Für das Ende des Nonnenordens in dieser Tradition wird im allgemeinen das fünfte nachchristliche Jahrhundert angegeben, meist wird das Jahr 456 n.Chr. genannt, was jedoch keineswegs als gesichert gelten kann. Der erste Forscher, der sich wohl ausführlicher mit dem Ende der Ordinationstradition der Nonnen befasste, war Bimala Churn Law. Danach liegt die letzte inschriftliche Erwähnung einer Nonne in einer Sanskrit-Inschrift vor, die in das 230. Gupta-Jahr datiert ist ("Bhikkhunīs in Indian Inscriptions", 34). Peter Skilling weist jedoch darauf hin, daß seitdem sehr viel mehr Inschriften entdeckt worden sind ("A Note on the History of the Bhikkhunī-saṅgha (II)", bes. 41, Anm. 4). Der chinesischen Überlieferung ist zu entnehmen, daß singhalesische Nonnen im Jahr 429 n.Chr. die Ordinationstradition in China einführten (s. Cissel, The Pi-Ch'iu-Ni Chuan, 66f.). Zumindest eine der Kommentarstellen in der Samantapāsādikā weist darauf hin, daß ihr Autor selbst noch ordensrechtlich gültig ordinierte Nonnen kannte (s. 1.2, S. 25). Gombrich (Precept and Practice, 37) gibt an, daß der Nonnenorden während der Regierungszeit Vijaya Bahus, also im 11. Jh., schon ausgestorben war und nicht wieder eingeführt werden konnte, da es nirgendwo Theravāda-Nonnen gab (s. a. Bartholomeusz, Women under the Bö-Tree, 20f.).