'Das Erreichen der Verehrungswürdigkeit (āhuneyya-bhāva) usw.': - Nicht aber bloß die Fähigkeit in den Erlöschungszustand einzutreten, sondern auch die Erreichung der Verehrungswürdigkeit usw. ist als ein Segen der Wissensentfaltung zu betrachten.
Allgemein gesprochen nämlich, ist auf Grund dieser vierfachen Wissensentfaltung (der 4 Pfadwissen) der im Wissen entfaltete Mensch in der Welt mitsamt ihren Himmelswesen würdig der Verehrung, der Gastfreundschaft, des ehrfurchtsvollen Handgrußes, ist in der Welt das unvergleichliche Feld für verdienstvolle Werke.
Im einzelnen aber gilt folgendes:
Wer das Wissen des zweiten Pfades entfaltet hat, gilt als 'Einmalwiederkehrender' (sakadāgāmī); nur noch einmal zu dieser Welt zurückgekehrt macht er dem Leiden ein Ende.'(Pug.40).
Wer das Wissen des dritten Pfades entfaltet hat, gilt als 'Niewiederkehrender' (anāgāmī); von hier abgeschieden, eilt er der Vollendung entgegen. Dieser ist von fünffacher Art, je nach der Verschiedenartigkeit seiner Fähigkeiten, nämlich
Unter diesen nun gilt
Von denen, die das vierte Pfadwissen entfaltet haben, gilt
Mit Hinsicht nun hierauf wurde gesagt (s. Einl.): "Im Momente des Pfadeintritts (magga-kkhana) nun lichtet es jenes Dickicht, und im Momente der Fruchterreichung (phala-kkhana) hat er das Dickicht gelichtet und ist unter Himmelswesen und Menschen der höchsten Gaben würdig."
Solch mannigfachen Segen also
Bringt die Entfaltung edlen Wissens.
Drum möge, wer da Einsicht hat,
An solcher Übung sich erfreu'n.
Bis hierher nun geht die Beschreibung der segensvollen Wissensentfaltung in dem unter den Gesichtspunkten 'Sittlichkeit, Sammlung, Wissen' dargelegten "Wege zur Reinheit", angedeutet in dem Verse:
"Der weise Mann, der, sittlich fest,
Den Geist entfaltet und das Wissen,
Der eifrige, besonn'ne Mönch:
Er mag dies Dickicht wohl entwirr'n."
Hier endet des zur Beglückung guter Menschen abgefassten "Weges zur Reinheit" 23. Teil: die Darlegung des Segens der Wissensentfaltung.
"Der weise Mann, der, sittlich fest,
Den Geist entfaltet und das, Wissen,
Der eifrige, besonn'ne Mönch:
Er 'mag dies Dickicht wohl entwirr'n."Diesen Vers zugrunde legend hatten wir gesagt:
"Von dieser Strophe, die der Weise
Gelehrt hat, will den wahren Sinn
In allen Teilen ich erklär'n,
Beginnend mit der Sittlichkeit"Dieser Pfad ist nunmehr erklärt. Hierzu das folgende:
Die Auslegung der einzelnen Dinge,
Wie Sittlichkeit und alles andre,
Gegeben ist im Kommentar
Zu den fünf großen Sammlungen.Das alles hab' ich angeführt
Und hab' im allgemeinen auch
Gut die Erklärung dargelegt,
Von jedem Fleck und Fehler frei.Drum sollte, wer nach Reinheit strebt,
Der klarbewußt sich Übende,
Auf diesen edlen Reinheitsweg
Voll Achtung und voll Ehrfurcht schau'n.Von ihm, dem edlen Mönchsgeschlechte
Der Analytiker entsprossen,
Der hochberühmten Theravadins,
Der Insassen des großen Klosters,Vom weisen, werten Sanghapāla,
In Haltung rein und fleckenlos,
Dem Ordenswandel zugetan
Und zugetan dem rechten Pfad,Den Geist mit Tugenden geschmückt,
Mit Güte, Milde und Geduld,
Von ihm erhielt ich Unterweisung
Und hab' nun dieses Werk vollbracht.
Kraft dieser großen Wissensfülle,
Die ich mir da errungen habe,
Der guten Lehre Dauer wünschend,
Werd allen Wesen Glück zuteil.Somit hab' diesen Reinheitsweg
Ich ohne jedes Hindernis
In achtundfünfzig Textabschnitten
Zu seinem Abschlusse gebracht.Ach, möchten so doch in der Welt,
Aufs edle Gesetz gestützt
Die Herzenswünsch alle schnell
Erfüllen ohne Hemmung sich.