pārami*, pāramitā

Die 10 'Vollkommenheiten'.

Dies sind die zur Erreichung der Buddhaschaft erforderlichen 10 Vollkommenheiten, die 10 Minderen Vollkommenheiten und die 10 Höchsten Vollkommenheiten mit Hinsicht auf:
 

  1. Freigebigkeit,
  2. Sittlichkeit,
  3. Entsagung,
  4. Wissen,
  5. Willenskraft,
  6. Nachsicht,
  7. Wahrhaftigkeit,
  8. Entschluß,
  9. Güte,
  10. Gleichmut.

Diese Gruppe von Vollkommenheiten wird nicht in den Werken der älteren Pali-Literatur, wohl aber in 2 apokryphen, dem Buddha-Vamsa und Cariyā-Pitaka, erwähnt, spielt aber im späteren Buddhismus, ganz besonders im Mahāyāna, eine große Rolle.
 

In Vis. IX. wird gesagt, daß man durch Entfaltung der 4 Göttlichen Verweilungszustände (Güte, Mitleid, Mitfreude, Gleichmut) die 10 Vollkommenheiten erreicht.

»Weil nämlich die Großen Wesen (mahāsatta, ein auch in den Mahāyāna-Schriften häufig vorkommendes Synonym von bodhisatta 'Erleuchtungswesen', d.i. zur Buddhaschaft bestimmte Wesen) auf der Wesen Wohl bedacht sind, der Wesen Leiden nicht dulden, für die besonderen Glückszustände der Wesen - da sie keiner besonderen Seite zuneigen - gleiche Gesinnung zeigen, darum geben sie allen Wesen zu ihrer Beglückung

 

  1. 'Gaben' (dāna), ohne zu prüfen, ob diese oder jene der Gaben würdig sind oder nicht. Indem sie es vermeiden, die Wesen zu verletzen, befolgen sie die
  2. 'Sittlichkeit' (sīla). Um die Sittlichkeit zur Vollendung zu bringen, üben sie
  3. 'Entsagung' (nekkhamma). Um hinsichtlich dessen, was für die Wesen heilsam und unheilsam ist, die Unverblendung zu erreichen, läutern sie ihr
  4. 'Wissen' (paññā). Dem Heile und Wohle der Wesen zuliebe strengen sie beständig ihre
  5. 'Willenskraft' (viriya) an. Haben sie aber durch höchste Willenskraft selbst die Heldenhaftigkeit erreicht, so sind sie dennoch voll
  6. 'Nachsicht' (khanti) gegen die vielartigen Verfehlungen der Wesen. Ein gegebenes Versprechen, etwas zu geben oder zu tun, brechen sie nicht
  7. 'Wahrhaftigkeit' (sacca). Mit unerschütterlichem
  8. 'Entschlusse' (adhitthana) wirken sie zum Heile und Wohle der Wesen. Mit unerschütterlicher
  9. 'Güte' (mettā) dienen sie ihnen in hingebender Weise. In ihrem
  10. 'Gleichmute' (upekkhā) erwarten sie keine Gegendienste.«

 

In der Mahāyana-Literatur werden im Allgemeinen nur 6 pāramita angeführt, von denen sich jhāna (skr. dhyāna) nicht in der obigen Liste findet.


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