Anguttara Nikaya, 3. Buch

7. Kapitel: 2. Mahā Vagga - (Pali)

A.III.67 Die Rede an die Sālher - 6. Sāḷha Sutta

So habe ich gehört. Einst weilte der ehrwürdige Nandaka im Ostkloster bei Sāvatthī, im Terrassenbau der Mutter Migāras. Da nun begaben sich der Enkel des Migāra, der Sālher, und Rohana, der Enkel des Pekhuniya, dorthin, wo der ehrwürdige Nandaka weilte. Dort angelangt, begrüßten sie den ehrwürdigen Nandaka ehrfurchtsvoll und setzten sich zur Seite nieder. Und der ehrwürdige Nandaka sprach also zum Enkel des Migāra, dem Sālher:

»Geht, Sālher, nicht nach Hörensagen . . . nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Sālher, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann, o Sālher, möget ihr sie aufgeben.

Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Begehrlichkeit?« -

»Ja, o Herr.« -

»Habgier aber nenne ich dies. Aus Begehrlichkeit nämlich bringt der Habgierige Lebendiges um, vergreift sich an fremdem Gut, vergeht sich mit seines Nächsten Weib, spricht die Unwahrheit, und auch andere veranlaßt er dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Unheil und Leiden gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Haß?« -

»Gewiß, o Herr.« -

»Übelwollen aber nenne ich dies. Aus Haß nämlich bringt der Übelwollende Lebendiges um, vergreift sich an fremdem Gut, vergeht sich mit seines Nächsten Weib, spricht die Unwahrheit, und auch andere veranlaßt er dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Unheil und Leiden gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Verblendung?« -

»Gewiß, o Herr.« -

»Unwissenheit aber nenne ich dies. Aus Verblendung nämlich bringt der Unwissende Lebendiges um, vergreift sich an fremdem Gut, vergeht sich mit seines Nächsten Weib, spricht die Unwahrheit, und auch andere veranlaßt er dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Unheil und Leiden gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: sind diese Dinge heilsam oder unheilsam?« -

»Unheilsam, o Herr.« -

»Verwerflich oder untadelig?« -

»Verwerflich, o Herr.« -

»Werden diese Dinge von Verständigen getadelt oder gepriesen?« -

»Getadelt, o Herr.« -

»Und führen diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, zu Unheil und Leiden oder nicht? Oder wie verhält es sich hiermit?« -

»Diese Dinge, o Herr, wenn ausgeführt und unternommen, führen zu Unheil und Leiden. So denken wir hierüber.« -

»Daher, Sālher, haben wir es gesagt: Geht nicht nach Hörensagen... nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr hingegen selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam und verwerflich, sie werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann, o Sālher, möget ihr sie aufgeben. Was ich so gesagt habe, wurde eben mit Bezug hierauf gesagt.«

»Wohlan, Sālher, geht nicht nach Hörensagen... nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr hingegen selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam und untadelig, sie werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Sālher, möget ihr sie euch zu eigen machen.«

»Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Gierlosigkeit?« -

»Gewiß, o Herr.« -

» Selbstlosigkeit (anabhijjhā, wtl: Freisein von Begehrlichkeit) aber nenne ich dies. Infolge seiner Gierlosigkeit nämlich bringt der Selbstlose nichts Lebendiges um, vergreift sich nicht an fremdem Gut, vergeht sich nicht mit seines Nächsten Weib, spricht nichts Unwahres, und auch andere veranlaßt er nicht dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Heil und Wohl gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Haßlosigkeit?« -

»Gewiß, o Herr.« -

»Wohlwollen (*1) aber nenne ich dies. Infolge seiner Haßlosigkeit nämlich bringt der Wohlwollende nichts Lebendiges um, vergreift sich nicht an fremdem Gut, vergeht sich nicht mit seines Nächsten Weib, spricht nichts Unwahres, und auch andere veranlaßt er nicht dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Heil und Wohl gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: gibt es wohl Unverblendung?« -

»Gewiß, o Herr.« -

»Wissen aber nenne ich dies. Infolge seiner Unverblendung nämlich bringt der Wissende nichts Lebendiges um, vergreift sich nicht an fremdem Gut, vergeht sich nicht mit seines Nächsten Weib, spricht nichts Unwahres, und auch andere veranlaßt nicht dazu; und dies wird ihm lange Zeit zum Heil und Wohl gereichen.« -

»So ist es, o Herr.« -

»Was glaubt ihr, Sālher: sind diese Dinge heilsam oder unheilsam?« -

»Heilsam, o Herr.« -

»Verwerflich oder untadelig?« -

»Untadelig, o Herr.« -

»Werden diese Dinge von Verständigen getadelt oder gepriesen?« -

»Gepriesen, o Herr.« -

»Und führen diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, zum Wohle oder nicht? Oder wie steht es hiermit?« -

»Diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, führen zu Segen und Wohl. So denken wir hierüber.« -

»Daher, Sālher, haben wir es gesagt: Geht nicht nach Hörensagen . . . nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr hingegen selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam und untadelig, sie werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Sālher, möget ihr sie euch zu eigen machen. Was ich so gesagt habe, wurde eben mit Beziehung hierauf gesagt.

Derart von Begierde und Übelwollen befreit, unverwirrt, wissensklar und achtsam, durchdringt der edle Jünger mit einem von Güte - von Mitleid - von Mitfreude - von Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, ebenso dritte, ebenso die vierte. So durchdringt er oben, unten, quer inmitten, überall, allerwärts, die ganze Welt mit einem von Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten.

Er weiß dann: 'Dieses ist da, Niedriges ist da, Erhabenes ist da, und über diesen Bereich der Wahrnehmung hinaus gibt es ein Entrinnen' (*2). Indem er also weiß, also erkennt, wird sein Geist befreit vom Sinnlichkeitstrieb, befreit vom Daseinstrieb, befreit vom Nichtwissenstrieb. Im Befreiten aber erhebt sich die Erkenntnis des Befreitseins, und er weiß: 'Versiegt ist die Wiedergeburt, erfüllt der heilige Wandel, getan ist, zu tun war, nichts weiteres gibt es mehr zu tun nach diesem hier.'

Und er weiß: 'Einstmals bestand Begehren, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Haß, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Verblendung, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut.'

So verweilt er schon bei Lebzeiten gestillt, erloschen, abgekühlt, in seligem Gefühle, heilig gewordenen Herzens.«


(*1) abyāpādo, wtl: Freisein von Gehässigkeit. Negative Pāliworte mögen zuweilen auch einen starken positiven Sinn besitzen, wie auch im Deutschen mancher negative Begriff, wie z.B. 'Unsterblichkeit', einen durchaus positiven Charakter trägt.

So ist auch im folgenden Abschnitt 'Unverblendung' (amoha) gleichbedeutend mit Wissen, Weisheit, Einsicht.

(*2) Auch in M.7. - K: Nachdem der edle Jünger die (vorerwähnten) Göttlichen Zustände meditativ entfaltet und sich aus der Vertiefung erhoben hat, beginnt er nun die Entfaltung der Einsicht und weiß dann:


A.III.68 Vom Reden und Diskutieren - 7. Kathāvatthu Sutta

Drei Gesprächsstoffe gibt es, ihr Mönche. Welche drei? 

An der Art, wie er das Gespräch führt (kathā-sampayogena; wtl: am Gesprächszusammenhang), erkennt man, ihr Mönche, ob ein Mensch zum Gespräch geeignet ist oder nicht.

Wenn ein Mensch, 

Wenn aber ein Mensch 

An der Art, wie er das Gespräch führt, erkennt man, ob ein Mensch zum Gespräche geeignet ist oder nicht.

Wenn ferner ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als ungeeignet zum Gespräch.

Wenn aber ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als geeignet zum Gespräch.

An der Art, wie er das Gespräch führt, erkennt man, ob ein Mensch zum Gespräche geeignet ist oder nicht.

Wenn ferner ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als ungeeignet zum Gespräch.

Wenn aber ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als geeignet zum Gespräch.

An der Art, wie er das Gespräch führt, erkennt man, ob ein Mensch zum Gespräche geeignet ist oder nicht.

Wenn ferner ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als ungeeignet zum Gespräch.

Wenn aber ein Mensch, dem eine Frage gestellt wird, 

so gilt ein solcher Mensch als geeignet zum Gespräch.

An der Art, wie er ein Gespräch führt, erkennt man, ob ein Mensch befähigt (*10) ist oder nicht.

Wer kein Gehör schenkt, ihr Mönche, ist unbefähigt; wer Gehör schenkt, ist befähigt. Ist er aber befähigt, so begreift er das eine Ding, ein anderes durchschaut er, ein anderes überwindet er, ein anderes verwirklicht er (*11). Wenn er so das eine Ding begreift, ein anderes durchschaut, ein anderes überwindet, ein anderes verwirklicht, so erlebt er gewiß die Befreiung.

Das aber, ihr Mönche, ist der Zweck des Gesprächs, das der Zweck der Unterredung, das der Zweck der Befähigung, das der Zweck des Gehörschenkens, nämlich die haftlose Gemütserlösung.

»Voller Zorn Gespräche führen,
aufgebläht und unnachgiebig,
unvornehme Mittel nutzen,
bei dem andern Fehler suchend,
 
Sich beim Gegenredner weiden
an Versehen, falschen Worten,
an Verwirrung, Niederlage:
das ist nicht der Edlen Art.
 
Wenn der Weise wünscht zu sprechen,
wird er erst die Zeit bedenken,
wird dann von der Lehre sprechen
und vom heiligen Lebenswandel;
 
Unerschütterlichen Geistes,
unverworren in Gedanken,
ohne Haß und ohne Dünkel,
ohne Neid und Heftigkeit.
 
Ohne Eifersucht im Herzen
spricht er weise überlegend;
gute Rede wird ihn freuen,
schlechte wird er nicht verspotten.
 
Die Lust zu tadeln kennt er nicht,
er klammert sich nicht an Versehen,
er schweift nicht ab und braust nicht auf,
er spricht kein lügnerisches Wort.
 
Die rechte Rede schafft Vertrauen,
vertieft das Wissen von der Lehre.
Die Edlen wissen so zu reden,
die Heiligen, beim Lehrgespräch.
 
Und dies bedenkend wird der Weise
stets ohne Überhebung sprechen.

(*3) Eine Frage, die

  1. eine direkte Antwort erfordert (ekamsa-vyākaranīya-pañhā),
  2. eine erläuternde oder qualifizierende Antwort erfordert (vibhajja-vyākaranīya-pañhā,
  3. eine Gegenfrage erfordert (patipucchā-vyākaranīya-pañhā),
  4. die abzuweisen ist (thapanīya-pañhā).

K gibt folgende Fragen und Antworten als Beispiel:

  1. Ist das Auge vergänglich? - Ja. -
  2. Was vergänglich ist, ist also das Auge? - Nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr usw. -
  3. So sind also Auge und Ohr identisch? - Fragst du im Hinblick auf beider Sehfähigkeit? [Dann ist die Antwort: Nein.] Oder fragst du im Hinblick auf beider Vergänglichkeit? [Dann ist die Antwort: Ja.] -
  4. Sind Leib und Seele identisch? - Darüber hat der Erhabene nichts ausgesagt. Subk: Dies ist eine abzuweisende Frage, weil die beiden Begriffe, nach deren Identität gefragt wird, keinen Wirklichkeitsgehalt im höchsten Sinne haben, es ist, als wollte man die Mutterliebe des Enkels einer unfruchtbaren Frau diskutieren. -

Zu diesen 4 Arten der Fragenbeantwortung s. A.IV.42. Ein Beispiel für die 2. Art enthält auch A.III.79.

(*4) K: Wenn man z.B. einen Vernichtungsgläubigen (Materialisten) mit Gründen der Ewigkeits- (oder Seelen-) Lehre widerlegt und dieser dann die Ewigkeitslehre annimmt, [so kann man seinen lediglich für polemische Zwecke eingenommenen falschen Standpunkt nicht beibehalten].

(*5) K: Wenn man sich räuspert und anschickt, dem Disputationsgegner eine Frage zu stellen, doch dieser einem zuvorkommt und sagt: 'Du wirst darauf wohl dies oder das sagen!', und man dann [aus Widerspruchsgeist] antwortet: 'Nein, ich wollte etwas anderes sagen!', so »bleibt man nicht bei seinem Vorhaben«.

(*6) K: Wenn die eigene Aussage vom Gegner gelobt wird und man sie dann [aus Zweifel oder Widerspruchsgeist] trotz ihrer Richtigkeit ändert, so »bleibt man nicht bei einer verständigen Aussage«.

(*7) patipadāya na santhāti, 'bleibt nicht bei der [üblichen] Prozedur'. K: Wenn man bei einer unpassenden Gelegenheit, z.B. beim Essen, eine ernste Frage erörtern will. Der Subk bezieht dies aber, und wohl mit Recht, auf das Nichtbeachten der für eine geordnete Disputation geltenden Regeln.

(*8) abhiharati; K: wenn man die Klärung der Sache, z.B. durch ausgedehntes Zitieren aus Schriften, verschleppt.

(*9) abhimaddati, wtl: niedertrampelt, d.i. 'in Grund und Boden kritisiert'.

(*10) sa-upaniso, wtl: mit einer Stütze oder Grundlage, d.i. Vorbedingung, Voraussetzung.

(*11) K: So begreift er das eine Ding (ekadhammam), den achtfachen Pfad (4. Wahrheit); durchschaut das Leiden (1. Wahrheit), überwindet das Begehren (2. Wahrheit), und verwirklicht das Nibbana (3. Wahrheit).


A.III.69 Die Wurzeln des Unheilsamen I - 8. Aññatitthiya Sutta

»Gesetzt, ihr Mönche, es stellten andersfährtige Wanderasketen folgende Fragen: 'Drei Eigenschaften gibt es, Brüder: Gier, Haß und Verblendung. Worin aber besteht der Unterschied dieser drei Eigenschaften, worin ihre Bedeutung, ihre Verschiedenheit?' Derart befragt, was würdet ihr, o Mönche, jenen andersfährtigen Wanderasketen erwidern?« -

»Im Erhabenen, o Herr, wurzeln unsere Lehren, haben den Erhabenen zum Führer, den Erhabenen zur Stütze. Gut wäre es, o Herr, wenn eben der Erhabene den Sinn jener Worte deutlich machte. Des Erhabenen Worte werden die Mönche bewahren.«

»So höret denn, ihr Mönche, und achtet wohl auf meine Worte!« - »Ja, o Herr!« erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

»Gesetzt, es stellten andersfährtige Wanderasketen folgende Frage: 'Drei Eigenschaften gibt es, Brüder: Gier, Haß und Verblendung. Worin aber besteht der Unterschied dieser drei Eigenschaften, worin ihre Bedeutung, ihre Verschiedenheit?' Auf eine solche Frage habt ihr jenen andersfährtigen Wanderasketen so zu erwidern:

'Gier, ihr Brüder, ist ein kleines Übel, aber schwer zu überwinden; Haß ist ein großes Übel, aber leicht zu überwinden; Verblendung ist ein großes Übel und schwer zu überwinden (*12).

Was ist nun, Brüder, der Grund, was die Bedingung, daß nicht aufgestiegene Gier zum Aufsteigen kommt und aufgestiegene Gier immer größer und stärker wird? Ein anziehendes Objekt - wäre da zu erwidern. Denn wer über ein anziehendes Objekt unweise nachdenkt, bei dem gelangt die nicht aufgestiegene Gier zum Aufsteigen und die aufgestiegene Gier wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß nicht aufgestiegener Haß zum Aufsteigen kommt und aufgestiegener Haß immer größer und stärker wird? Ein abstoßendes Objekt - wäre da zu erwidern. Denn wer über ein abstoßendes Objekt unweise nachdenkt, bei dem kommt der nicht aufgestiegene Haß zum Aufsteigen und der aufgestiegene Haß wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Verblendung zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Verblendung immer größer und stärker wird? Unweises Nachdenken - wäre da zu erwidern. Denn wer unweise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Verblendung zum Aufsteigen und die aufgestiegene Verblendung wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Gier nicht aufsteigt und die aufgestiegene Gier schwindet? Ein widerliches Objekt - wäre da zu erwidern. Denn wer über ein widerliches Objekt weise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Gier nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene Gier schwindet.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß der nicht aufgestiegene Haß nicht zum Aufsteigen kommt und der aufgestiegene Haß schwindet? Die Güte, die Befreiung des Herzens - wäre da zu erwidern. Denn wer über die Güte, die Befreiung des Herzens, weise nachdenkt, bei dem kommt der nicht aufgestiegene Haß nicht zum Aufsteigen und der aufgestiegene Haß schwindet.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Verblendung nicht zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Verblendung schwindet? Weises Nachdenken - wäre da zu erwidern. Denn wer weise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Verblendung nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene Verblendung schwindet.'«


(*12) Lt. K ist Gier ein kleines Übel (appa-sāvajjo, wtl: wenig vorwurfs- oder schuldbehaftet), »im Hinblick auf das Urteil der Welt und auf das Karma-Ergebnis (vipāka)«.

Dies gilt insbesondere für jene Formen der Gier, die innerhalb der fünf Sittenregeln bleiben. Gier ist aber, lt. K, »ebenso schwer zu entfernen wie öliger Ruß; sie folgt einem nach für lange Zeit, selbst nach zwei oder drei Wiedergeburten mag [eine bestimmte Äußerungsform der] Gier noch fortbestehen. -

Haß und Verblendung sind große Übel gleichfalls nach dem Urteil der Welt und hinsichtlich ihrer Karma-Wirkung. Haß aber, als ein an sich unangenehmer Geisteszustand, kann, wenn man das Übel und die Gefahr dabei sieht, leichter überwunden werden. Verblendung jedoch mag, ebenso wie die Gier, sehr tiefe Wurzeln im Menschen haben und kann nur schwer beseitigt werden.


A.III.70 Die Wurzeln des Heilsamen und Unheilsamen - 9. Akusalamūla Sutta

Drei Wurzeln des Unheilsamen gibt es, ihr Mönche. Welche drei?

Was auch immer, ihr Mönche, an Gier besteht, das ist eine Wurzel des Unheilsamen. Was auch immer ein Gierender in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist unheilsam. Was auch immer ein Gierender, von Gier überwältigt, umstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise an Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht (bal'attho; der Standpunkt 'Macht ist Recht') benutzen wolle, das auch ist unheilsam. So entstehen in ihm, durch Gier erzeugt, durch Gier bedingt, aus Gier entsprungen, diese mannigfachen unheilsamen Dinge.

Was auch immer, ihr Mönche, an Haß besteht, das ist eine Wurzel des Unheilsamen. Was auch immer ein Gehässiger in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist unheilsam. Was auch immer ein Gehässiger, von Haß überwältigt, umstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise an Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht benutzen wolle, das auch ist unheilsam. So entstehen in ihm, durch Haß erzeugt, durch Haß bedingt, aus Haß entsprungen, diese mannigfachen unheilsamen Dinge.

Was auch immer, ihr Mönche, an Verblendung besteht, das ist eine Wurzel des Unheilsamen. Was auch immer ein Verblendeter in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist unheilsam. Was auch immer ein Verblendeter, von Verblendung überwältigt, umstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise an Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht benutzen wolle, das auch ist unheilsam. So entstehen in ihm, durch Verblendung erzeugt, durch Verblendung bedingt, aus Verblendung entsprungen, diese mannigfachen unheilsamen Dinge.

Von einem solchen Menschen sagt man, daß er zur Unzeit redet, unwahr und unbegründet redet, gegen Recht und Ordnung spricht. Und warum? Dieser Mensch verursacht ja dem anderen ungerechterweise Leiden durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung und Ausweisung. Wenn man ihm Tatsachen vorhält, antwortet er verächtlich und gibt nichts zu. Wenn man ihm Unzutreffendes vorhält, nimmt er sich nicht die Mühe klarzulegen, daß dies falsch und unwahr sei. Darum sagt man von einem solchen Menschen, daß er zur Unzeit redet, daß er unwahr und unbegründet redet, gegen Recht und Ordnung spricht. Ein solcher Mensch, von den aus Gier, aus Haß und Verblendung entsprungenen üblen, unheilsamen Dingen überwältigt, umstrickten Geistes, lebt schon bei Lebzeiten elend, voller Verdruß, Verzweiflung und Qual, und bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, hat er eine Leidensfährte zu erwarten.

Gleichwie ein Sāla-, Dhava- oder Phandana-Baum, der von dreierlei Schlingpflanzen bis oben umrankt und umschlungen ist, umkommt und zugrunde geht, dem Untergang und der Vernichtung anheimfällt, ebenso ist es auch mit einem Menschen, der überwältigt ist von den aus Gier, Haß und Verblendung entsprungenen üblen unheilsamen Dingen, von ihnen geistig umstrickt ist: schon bei Lebzeiten lebt er elend, voller Verdruß, Verzweiflung und Qual, und bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, hat er eine Leidensfährte zu erwarten.

Diese drei Wurzeln des Unheilsamen gibt es, ihr Mönche.

Drei Wurzeln des Heilsamen gibt es, ihr Mönche. Welche drei?

Was auch immer, ihr Mönche, an Gierlosigkeit besteht, das ist eine Wurzel des Heilsamen. Was auch immer ein Gierloser in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist heilsam. Daß da ein Gierloser, von der Gier nicht überwältigt, unumstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise keine Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht benutzen wolle, das auch ist heilsam. So entstehen in ihm, durch Gierlosigkeit erzeugt, durch Gierlosigkeit bedingt, aus Gierlosigkeit entsprungen, diese mannigfachen heilsamen Dinge.

Was auch immer, ihr Mönche, an Haßlosigkeit besteht, das ist eine Wurzel des Heilsamen. Was auch immer ein Haßloser in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist heilsam. Daß da ein Haßloser, vom Hasse nicht überwältigt, unumstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise keine Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht nutzen wolle, das auch ist heilsam. So entstehen m ihm, durch Haßlosigkeit erzeugt, durch Haßlosigkeit bedingt, aus Haßlosigkeit entsprungen, diese mannigfachen heilsamen Dinge.

Was auch immer, ihr Mönche, an Unverblendung besteht, das ist eine Wurzel des Heilsamen. Was auch immer ein Unverblendeter in Werken, Worten und Gedanken wirkt, das auch ist heilsam. Daß da ein Unverblendeter, von Verblendung nicht überwältigt, unumstrickten Geistes, einem anderen ungerechterweise keine Leiden zufügt, ob durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht benutzen wolle, das auch ist heilsam. So entstehen in ihm, durch Unverblendung erzeugt, durch Unverblendung bedingt, aus Unverblendung entsprungen, diese mannigfachen heilsamen Dinge.

Von einem solchen Menschen sagt man, daß er zur rechten Zeit redet, wahr und begründet, dem Recht und der Ordnung gemäß. Und warum? Dieser Mensch verursacht ja ungerechterweise einem anderen keine Leiden, durch Hinrichtung, Einkerkerung, Güterentziehung, Beschuldigung oder Ausweisung, im Gedanken, daß er die Macht habe und die Macht benutzen wolle. Wenn man ihm Tatsachen vorhält, gesteht er ein, zeigt keine Mißachtung. Wenn man ihm Unzutreffendes vorhält, bemüht er sich darzulegen, daß dies falsch und unwahr sei. Darum sagt man von einem solchen Menschen, daß er zur rechten Zeit redet, wahr und begründet, dem Recht und der Ordnung gemäß. In einem solchen Menschen sind die aus Gier, Haß und Verblendung entsprungenen üblen, unheilsamen Dinge geschwunden, mit der Wurzel zerstört, gleich einer Fächerpalme dem Boden entrissen, zerstört und keinem Neuentstehen mehr ausgesetzt. Schon bei Lebzeiten lebt er glücklich, ohne Verdruß, Verzweiflung und Qual; schon bei Lebzeiten erreicht er die Erlösung.

Gesetzt, ihr Mönche, es sei da ein Sāla-, Dhava- oder Phandana-Baum von dreierlei Schlingpflanzen bis obenhin umrankt und umschlungen. Und es kommt ein Mann, mit einer Axt und einem Korbe versehen, und schneidet jene Schlingpflanzen an der Wurzel ab. Darauf legt er die Wurzeln bloß und zieht sie samt den feinen Wurzelfasern heraus. Sodann haut er sie in Stücke, spaltet diese und macht sie zu Spänen. Die Späne aber läßt er vom Wind und der Sonne austrocknen, verbrennt sie darauf und verwandelt sie zu Asche. Die Asche aber streut er in die Winde oder läßt sie im Flusse von der reißenden Flut fortspülen. So, ihr Mönche, sind jene Schlingpflanzen von Grund aus zerstört, gleich einer Fächerpalme dem Boden entrissen, vernichtet und keinem Neuentstehen mehr ausgesetzt. Ebenso auch, ihr Mönche, sind in einem solchen Menschen die aus Gier, Haß und Verblendung entsprungenen üblen, unheilsamen Dinge geschwunden, mit der Wurzel zerstört, gleich einer Fächerpalme dem Boden entrissen, vernichtet und keinem Neuentstehen mehr ausgesetzt. Schon bei Lebzeiten lebt er glücklich, ohne Verdruß, Verzweiflung und Qual; schon bei Lebzeiten erreicht er die Erlösung.

Diese drei Wurzeln des Heilsamen gibt es, ihr Mönche.


A.III.71 Der Fasttag der acht Entschlüsse - 10. Uposatha Sutta

So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene im Ostkloster bei Sāvatthī, im Terrassenbau der Mutter Migāras. Da nun begab sich Visākhā, die Mutter Migāras, an einem Fasttage (uposatha), dorthin, wo der Erhabene weilte. Dort angelangt, begrüßte sie ehrfurchtsvoll den Erhabenen und setzte sich zur Seite nieder. Und der Erhabene sprach zu Visākhā, der Mutter Migāras, also: »Sag' an, Visākhā, wieso kommst du zur Mittagszeit?« - »Den Fasttag, o Herr, halte ich heute ein.« -

»Dreierlei Fasttage gibt es, Visākhā. Welche drei? 

Welcherart aber, Visākhā, ist der Hirten Fasttag? 

Gleichwie der Rinderhirt, nachdem er am Abend dem Eigentümer die Rinder zurückgebracht hat, also bei sich erwägt: 'Heute weideten die Rinder an solchem und solchem Platze, tranken an solchem und solchem Platze Wasser. Morgen nun werden die Rinder an solchem und solchem Platze weiden, an solchem und solchem Platze Wasser trinken.' Ebenso nun auch erwägt da ein Fastender also bei sich: 'Heute habe ich diese und jene harten und weichen Speisen genossen. Morgen will ich nun diese und jene harten und weichen Speisen essen.' Und mit solcher Gier, in solch begehrlicher Gesinnung verbringt er den Tag. Solcherart, Visākhā, ist der Hirten Fasttag. Doch ein so verbrachter Hirtenfasttag bringt keinen hohen Lohn, keinen hohen Segen, ist ohne Würde und Größe.

Welcherart aber, Visākhā, ist der Freien Asketen Fasttag? 

Es gibt da eine Art Asketen, die Freien genannt. Die ermahnen einen Laienjünger folgendermaßen: 'Geh', lieber Mann, was es da in der westlichen, östlichen, nördlichen und südlichen Richtung über hundert Meilen hinaus an Lebewesen gibt, diesen gegenüber verwirf' die Gewalttat!' So ermahnen sie zu Liebe und Mitleid gegen einige Wesen, doch gegen andere ermahnen sie nicht zu Liebe und Mitleid. 

Heute aber, am Fasttag, ermahnen jene Freien Asketen einen Laienjünger folgendermaßen: 'Geh', lieber Mann, wirf alle Gewänder von dir ab und sprich: 'Nicht gehöre ich irgendwo, irgend jemandem an; noch gehört mir etwas irgendwo, in irgendeiner Hinsicht an' (*13).

Es wissen nun aber seine Eltern, daß er ihr Sohn ist; und auch er weiß, daß dies seine Eltern sind. Es wissen sein Weib und Kind, daß er ihr Ernährer ist; und auch er weiß, daß dies sein Weib und seine Kinder sind. Es wissen seine Diener und Knechte, daß er ihr Herr ist; und er weiß, daß dies seine Diener und Knechte sind. Zu einer Zeit also, wo jene Asketen zur Wahrhaftigkeit anspornen sollten, da spornen sie zur Lüge an. Das aber, sage ich, rechnet bei ihnen als Lüge. 

Nach Ablauf jener Nacht aber benutzt jener Laienanhänger den ihm nicht wieder ausgehändigten Besitz. Das aber, sage ich, rechnet bei ihm als ein Nehmen von Nichtgegebenem (*14). Solcherart, Visākhā, ist der Freien Asketen Fasttag. Doch ein so verbrachter Fasttag der Freien Asketen bringt keinen hohen Lohn, keinen hohen Segen, ist ohne Würde und Größe.

Welcherart aber, Visākhā, ist der Fasttag der Heiligen? 

Er besteht in der durch richtiges Vorgehen zustande kommenden Läuterung des befleckten Geistes.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger des Vollendeten: 'Dies, wahrlich, ist der Erhabene; er ist der Heilige, vollkommen Erwachte, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.' Des Vollendeten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie der Kopf, wenn er beschmutzt ist, durch richtiges Vorgehen rein wird.

Wie aber wird der beschmutzte Kopf durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Waschpaste, wohlriechender Erde, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des Kopfes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger des Vollendeten, und des Vollendeten gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag Brahmas (*15) einhält, mit Brahma weilt und daß infolge Brahmas sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.

Durch richtiges Vorgehen, Visākhā, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Lehre: 'Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre, sie ist klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend: »Komm und sieh'!«, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich ' Der Lehre gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie der beschmutzte Körper durch richtiges Vorgehen rein wird.

Wie aber wird der beschmutzte Körper durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels eines Reinigungssteines, Badepulver, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des beschmutzten Körpers. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Lehre, und der Lehre gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag der Lehre einhält, mit der Lehre weilt und daß infolge der Lehre sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.

Durch richtiges Vorgehen, Visākhā, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Mönchsgemeinde: Gut wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, gerade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, auf dem rechten Pfade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, geziemend wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, als da sind: die vier Paare der Heiligen, die acht Arten (*16) der Heiligen. Dies ist die Jüngergemeinde des Erhabenen. Würdig ist sie des Opfers, würdig der Gastspende, würdig der Gaben, würdig des ehrfurchtsvollen Grußes, der beste Boden in der Welt für gute Werke.' Der Mönchgemeinde gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie ein beschmutztes Gewand durch richtiges Vorgehen rein wird.

Wie aber wird ein beschmutztes Gewand durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Erdsalz, Pottasche, Rinderdung, Wasser und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung eines beschmutzten Gewandes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Mönchsgemeinde, und der Mönchsgemeinde gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger sagt man, daß er den Fasttag der Mönchsgemeinde einhält, mit der Mönchsgemeinde weilt und daß infolge der Mönchsgemeinde sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Durch richtiges Vorgehen, Visākhā, kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der eigenen Sitten, der ungebrochenen, unverletzten, unbefleckten, unverdorbenen, befreienden, von Verständigen gepriesenen, der unbeeinflußten (*17), die geistige Sammlung fördernden. Der Sittlichkeit gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleichwie ein beschmutzter Spiegel durch richtiges Vorgehen rein wird.

Wie aber wird ein beschmutzter Spiegel durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels Öl, Kreide, eines Haarbüschels und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des beschmutzten Spiegels. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der eigenen Sitten, und der Sittlichkeit gedenkend erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er den Sittenfasttag hält, in Sittlichkeit weilt und daß infolge der Sittlichkeit sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des Geistes zustande.

Durch richtiges Vorgehen kommt die Läuterung des befleckten Geistes zustande. Wie aber kommt sie zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Gottheiten:

Das Vertrauen, von dem jene Gottheiten erfüllt, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, ein solches Vertrauen eignet auch mir. Die Sittlichkeit - das Wissen - die Freigebigkeit - die Weisheit, von der erfüllt jene Gottheiten von hier abgeschieden und dort wiedererschienen sind, solche Sittlichkeit, solches Wissen, solche Freigebigkeit, solche Weisheit eignet auch mir.' Dieser Eigenschaften seiner selbst und jener Gottheiten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet, gleich wie ungeläutertes Gold durch richtiges Vorgehen rein wird.

Wie aber wird ungeläutertes Gold durch richtiges Vorgehen rein? Vermittels eines Ofens, Erdsalz, roter Kreide, eines Blasrohrs, einer Zange und der entsprechenden Arbeit eines Mannes kommt es durch richtiges Vorgehen zur Reinigung des ungeläuterten Goldes. Ebenso auch kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande.

Wie aber kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande? 

Da gedenkt der edle Jünger der Gottheiten: des Vertrauens, der Sittlichkeit, des Wissens, der Freigebigkeit und der Weisheit seiner selbst und jener Gottheiten gedenkend, erheitert sich sein Geist, Freude steigt auf, und was an Befleckungen des Geistes besteht, das schwindet. Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er der Gottheiten Fasttag einhält, mit den Gottheiten weilt und daß infolge der Gottheiten sein Geist sich erheitert, Freude aufsteigt und die Befleckungen des Geistes schwinden. So kommt durch richtiges Vorgehen die Läuterung des befleckten Geistes zustande. (*18)

II

Jener edle Jünger nun, Visākhā, erwägt bei sich folgendermaßen:

Zeitlebens meiden Heilige die Verletzung der Lebewesen, halten sich fern von Verletzung der Lebewesen. Ohne Stock, ohne Waffe, voll Zartgefühl und Mitleid, sind sie auf das Wohl aller Wesen und Geschöpfe bedacht. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, das Töten, halte mich von Verletzung der Lebewesen fern. Ohne Stock, ohne Waffe, voll Zartgefühl und Mitleid bin ich auf das Wohl aller Wesen und Geschöpfe bedacht. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige das Nehmen von Nichtgegebenem, halten sich fern vom Nehmen des Nichtgegebenen. Das Gegebene abwartend, nicht diebisch gesinnt, verweilen sie lauteren Herzens. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, das Nehmen von Nichtgegebenem, halte mich vom Nehmen von Nichtgegebenem fern. Das Gegebene abwartend, nicht diebisch gesinnt, verweile ich lauteren Herzens. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige den unkeuschen Wandel. Keusch und abseits lebend, halten sie sich fern von der Begattung, der gemeinen. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, den unkeuschen Wandel. Keusch und abseits lebend, halte ich mich fern von der Begattung, der gemeinen. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige die Lüge, halten sich fern von unwahrer Rede. Die Wahrheit sprechen sie, der Wahrheit sind sie verbunden, aufrichtig, vertrauenswürdig, keine Betrüger der Welt. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, die Lüge, halte mich fern von unwahrer Rede. Die Wahrheit spreche ich, der Wahrheit bin ich verbunden, aufrichtig, vertrauenswürdig, kein Betrüger der Welt. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige den Genuß berauschender Getränke, dieser Ursachen der Lässigkeit, und halten sich fern davon. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, den Genuß berauschender Getränke, dieser Ursachen der Lässigkeit, und halte mich fern davon. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens nehmen Heilige nur zu einer Tageszeit Speise zu sich, bleiben des Nachts nüchtern, enthalten sich des Essens zur Unzeit. Und auch ich nehme heute, diesen Tag und diese Nacht, nur zu einer Tageszeit Speise zu mir, bleibe des Nachts nüchtern, enthalte mich des Essens zur Unzeit. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige Tanz, Gesang, Musik sowie den Besuch von Schaustellungen, den Gebrauch von Blumen, Wohlgerüchen, Salben, Schmuck und Schönheitsmitteln. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, Tanz, Gesang, Musik sowie den Besuch von Schaustellungen, den Gebrauch von Blumen, Wohlgerüchen, Salben, Schmuck und Schönheitsmitteln. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Zeitlebens meiden Heilige vornehme und üppige Lager, halten sich von vornehmen und üppigen Lagern fern. Eines niedrigen Lagers bedienen sie sich, sei es eine Pritsche oder ein Strohlager. Und auch ich meide heute, diesen Tag und diese Nacht, vornehme und üppige Lager, halte mich von vornehmen und üppigen Lagern fern. Eines niedrigen Lagers bediene ich mich, sei es eine Pritsche oder ein Strohlager. In dieser Eigenschaft folge ich den Heiligen nach, und den Fasttag werde ich befolgt haben.

Solcherart, Visākhā, ist der Heiligen Fasttag. Und ein so verbrachter Fasttag der Heiligen bringt hohen Lohn, hohen Segen, ist mächtig an Würde und Größe.

III

In welchem Maße aber bringt er hohen Segen und hohen Lohn, und wie ist er mächtig an Würde und Größe?

Wenn da einer zum Beispiel als Herr und König über die folgenden sechzehn mächtigen, an den sieben Schätzen (*19) reichen Länder die Oberherrschaft führen möchte, nämlich über das Land der Anger, der Māgadher, Kāser, Kosaler, Vajjer, Maller, Cetiyer, Bengalen, Kurus, Pañcālen, Maccher, Surasener, Assaker, Avantier, Gandhārer, Kambojjer (*20), so ist das nicht soviel wert wie der sechzehnte Teil des von acht Entschlüssen begleiteten Fasttags. Und warum? 

Armselig ist menschliche Herrschaft verglichen mit himmlischer Glückseligkeit!

Was da bei den Menschen fünfzig Jahre sind, das ist bei den Gottheiten der vier Großen Könige (cātummahārājikā) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr und fünfhundert solcher Jahre machen das Lebensalter der Gottheiten der vier Großen Könige aus (9 Millionen Jahre). Möglich ist es nun, daß da ein Mann oder ein Weib durch die Befolgung des Fasttags der acht Entschlüsse beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in der Gemeinschaft der Gottheiten der vier Großen Könige wiedererscheint. Deshalb eben sage ich: Armselig ist menschliche Herrschaft verglichen mit himmlischer Glückseligkeit!

Was da bei den Menschen hundert Jahre sind, das ist bei den Gottheiten der Dreiunddreißig (tāvatimsā) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr, und tausend solcher Jahre machen das Lebensalter der Gottheiten der Dreiunddreißig aus.... (36 Millionen)

Was da bei den Menschen zweihundert Jahre sind, das ist bei den Yāma-Gottheiten (yāmā) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr, und zweitausend solcher Jahre machen das Lebensalter der Yāma-Gottheiten aus.... (144 Millionen Jahre)

Was da bei den Menschen vierhundert Jahre sind, das ist bei den Seligen Gottheiten (tusitā) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr, und viertausend solcher Jahre machen das Lebensalter der Seligen Götter aus.... (576 Millionen Jahre)

Was da bei den Menschen achthundert Jahre sind, das ist bei den Schöpfungsfreudigen Gottheiten (nimmānaratī) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr, und achttausend solcher Jahre machen das Lebensalter der Schöpfungsfreudigen Gottheiten aus.... (2304  Millionen Jahre)

Was da bei den Menschen sechzehnhundert Jahre sind, das ist bei den über die Erzeugnisse anderer verfügenden Gottheiten (paranimmita-vasavattī) ein Tag und eine Nacht. Dreißig solcher Nächte aber machen einen Monat, zwölf solcher Monate ein Jahr, und sechzehntausend solcher Jahre machen das Lebensalter der über die Erzeugnisse anderer verfügenden Gottheiten aus (9216 Millionen Jahre). Möglich ist es nun, daß da ein Mann oder ein Weib durch die Befolgung des Fasttags der acht Entschlüsse bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in der Gemeinschaft der über die Erzeugnisse anderer verfügenden Gottheiten wiedererscheint. Deshalb eben sage ich: Armselig ist menschliche Herrschaft verglichen mit himmlischer Glückseligkeit!«

»Nicht töte man und greife nicht nach fremdem Gut;
man lüge nicht und trinke keinen Rauschtrank;
von Unkeuschheit und Paarung halte man sich fern,
ein Abendmahl zur Unzeit soll man nicht genießen.
 
Man meide Blumen und auch Wohlgerüche,
auf niederem Bette, auf dem Boden liege man -
dies gilt als achtfaches Gebot am Fastentag,
wie ihn der Leidbesieger, Buddha, hat verkündet.
 
Sonne und Mond, so herrlich anzuschaun,
sie ziehen ihre Bahn und strahlen weit dahin,
verscheuchen das Dunkel, durcheilen die Lüfte,
und glänzen am Himmel, alles erleuchtend.
 
Alle die Schätze in ihrem Leuchtkreis:
Perlen, Juwelen, Gold und Türkise,
Horngold (*21) und Gold aus der Berge Tiefen,
gelbfarbiges Gold (*22) und anderes mehr (*23),
 
All diese, wahrlich, sind kein Sechzehntel
des achtgeteilten Fasttags wert,
gleichwie im hellen Mondeslicht
der Sterne Schar verblassen muß.
 
Ob es ein männlich' Wesen oder eine Frau,
wer sittenrein den achtgeteilten Fasttag hält
und segensreiche, gute Werke auch verrichtet,
geht, frei von Tadel, ein zur Himmelswelt.«

(*13) n'aham kvacani kassaci kiñcanatasmim; na ca mama kvacani katthaci kiñcanat'atthi.

Dieser Mantra-artige Lehrsatz der nackten Jaina-Asketen soll die Entledigung von allem Besitz (einschließlich der Kleidung) und die Unabhängigkeit von sozialen Bindungen zum Ausdruck bringen.

Der Buddha benutzte diesen Satz manchmal zur Charakterisierung der 3. unkörperlichen Vertiefung, des 'Bereiches der Nichtirgendetwasheit' (akiñcaññayatana), z.B. in A.IV.185, M.106. In diesem buddhistischen Gebrauch wird der Satz als die 'vierfältige Leerheit' (von Ich und Mein; catukoti-suññā) bezeichnet (s. VisM XXI.7 = K zu M.106). -

Von den verschiedenen abweichenden Lesarten ist die obige wohl die beste; die PTS-Lesart ist unbrauchbar. Das abgekürzte kiñcanat in der zweiten Satzhälfte steht für kiñcanatā, Etwasheit, Besitz. Das vorhergehende kiñcanatasmim ist der Lokativ davon (K: kiñcanabhāve). Für katthaci steht in M. 106 das bedeutungsgleiche kismiñci.

Die kommentariellen Erklärungen dieser Stelle variieren je nach dem Zusammenhang. Zu unserem Text wird kiñcanatā im K als 'Hindernis' (palibodha) erklärt; dies offenbar in dem Sinne, daß die ständige Gewaltlosigkeit und Nacktheit der Jaina-Asketen und die zeitweilige der Laienjünger (am Fasttag) sie von Hindernissen, Fesseln (gantha; s. niganthā) und Bindungen befreit.

(*14) Da der jainistische Laienjünger sich am Fasttag allen Besitzes entäußert, müßte er ihn sich dann wieder ausdrücklich aushändigen lassen, um einen Bruch jener Sittenregel zu vermeiden, die das »Nehmen von Nichtgegebenem« untersagt.

(*15) Brahma bezeichnet hier den Buddha, als das erste der 'drei Kleinode' (ti-ratana); die beiden anderen - Lehre und Mönchsgemeinde - werden im folgenden genannt.

(*16) cattāri purisa-yugāni, attha-purisa-puggalā; wtl: vier Menschenpaare, acht Personen. Dies bezieht sich auf die 4 Heiligkeitsstufen, von denen jede in das Pfad- oder Eintritts-Stadium (magga) und das Frucht- oder Ziel-Stadium (phala) zerfällt, so daß sich 8 'edle Menschen' (ariya-puggala) ergeben.

(*17) D.h. seine Sittlichkeit ist weder durch Begehren (tanhā) nach Gewinn, Ehre, Wiedergeburt in einem Himmel usw. beeinflußt, noch durch falsche Ansichten (ditthi).

(*18) Im Vorstehenden wurden fünf der 'zehn Betrachtungen' (anussati) behandelt nämlich 1 - 4 und 6 (s. A.I.26 m. Anm.). - Es folgen nun die 'acht Entschlüsse' (atthangika-sīla) des Fasttags'.

(*19) Die 7 Schätze oder Kleinodien (ratana) sind: Gold, Silber, Perle, Edelstein, Katzenauge (lapis lazuli), Diamant und Koralle.

(*20) Näheres über diese 16 Länder s. in Rhys Davids »Some notes on the political divisions of India when Buddhism arose« (Journal of the PTS, 1897 - 1901).

(*21) singi-suvanna; eine Goldart, die in hornförmigen Goldkörnern gefunden wird und sich zur Herstellung von Schmucksachen besonders gut eignen soll.

(*22) jatarūpa. Diese Goldart soll der Hautfarbe des Buddha ähneln.

(*23) hātaka; soll aus dem von Ameisen gesammelten Goldstaub gewonnen werden.


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