Digha Nikāya - Die Längere Sammlung
33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 3)
Fünf Dinge (Pañcakaṃ):
«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem
Heiligen, vollkommen Erwachten fünf Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben
alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für
fünf Dinge?
Fünf Stücke (khandhā):
- ein Stück Form,
- ein Stück Gefühl,
- ein Stück Wahrnehmung,
- ein Stück Unterscheidung,
- ein Stück Bewußtsein.
Fünf Stücke des Anhangens (upādānakkhandhā):
- ein Stück Anhangen an der Form,
- ein Stück Anhangen am Gefühl,
- ein Stück Anhangen an der Wahrnehmung,
- ein Stück Anhangen an der Unterscheidung,
- ein Stück Anhangen am Bewußtsein.
Fünf Begehrungen (Sinnenfreuden) (kāmaguṇā):
- die durch das Gesicht ins Bewußtsein tretenden Formen, die ersehnten,
geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
- die durch das Gehör ins Bewußtsein tretenden Töne, die ersehnten,
geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
- die durch den Geruch ins Bewußtsein tretenden Düfte, die ersehnten,
geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
- die durch den Geschmack ins Bewußtsein tretenden Säfte, die ersehnten,
geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
- die durch das Getast ins Bewußtsein tretenden Tastungen, die ersehnten,
geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden.
Fünf Daseins-Fährten (gati):
- Unterwelt, (nirayo)
- tierischer Schoß, (tiracchānayoni)
- Gespensterreich, (pettivisayo)
- Menschen, (manussā)
- Götter. (devā)
Fünf Arten der Eigensucht: (macchariya)
- eigensüchtig den Ort lieben,
- eigensüchtig den Stamm lieben,
- eigensüchtig den Besitz lieben,
- eigensüchtig die Schönheit lieben,
- eigensüchtig die Lehre lieben.
Fünf Hemmungen: (nīvaraṇa)
- Hemmung durch Wunscheswillen,
- Hemmung durch Hassensgroll,
- Hemmung durch matte Müde,
- Hemmung durch stolzen Unmut,
- Hemmung durch Schwanken.
Fünf niedere Fesseln (orambhāgiyāni
samyojana)
- Persönlichkeitsglaube (sakkāyadiṭṭhi)
- in Schwanken geraten (vicikicchā)
- sich klammern an Regeln und Riten (sīlabbataparāmāso)
- Sinnliches Begehren (kāmacchando)
- Hassensgroll (byāpādo)
Fünf höhere Fesseln (uddhambhāgiyāni samyojana)
- Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūparāgo)
- Begehren nach dem Unkörperlichen (arūparāgo)
- Dünkel (māno)
- Aufgeregtheit (uddhaccaṃ)
- Unwissenheit (avijjā)
- Lebendiges umzubringen vermeiden (pāṇātipātā
veramaṇī)
- Nichtgegebenes zu nehmen vermeiden (adinnādānā veramaṇī)
- Ausschweifung zu begehen vermeiden (kāmesumicchācārā veramaṇī)
- Lüge zu reden vermeiden (musāvādā veramaṇī)
- berauschende und berückende Getränke, betäubende und betörende Mittel zu
gebrauchen vermeiden (*94) (surāmerayamajjappamādaṭṭhānā veramaṇī)
Fünf unmögliche Fälle:
- es kann nicht, ihr Brüder, der wahnversiegte Mönch mit Absicht ein Wesen
des Lebens berauben;
- es kann nicht der wahnversiegte Mönch Nichtgegebenes, was man Diebstahl
nennt, sich nehmen;
- es kann nicht der wahnversiegte Mönch der Paarung pflegen;
- es kann nicht der wahnversiegte Mönch wissentlich eine Lüge sagen;
- es kann nicht der wahnversiegte Mönch in Überfluß leben wie etwa einst im
Hause.
Fünf Arten von Verlust:
- Verlust von Verwandten,
- Verlust von Besitztum,
- Verlust durch Krankheit,
- Verlust an Tugend, Verlust an Erkenntnis.
Und nicht, ihr Brüder, gelangen die Wesen durch Verlust von Verwandten,
Verlust von Besitztum, Verlust durch Krankheit, bei der Auflösung des Körpers,
nach dem Tode, auf den Abweg, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere
Welt: durch Verlust an Tugend aber, ihr Brüder, oder durch Verlust an Erkenntnis
gelangen die Wesen, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf den Abweg,
auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere Welt.
Fünf Arten von Gewinn:
- Gewinn von Verwandten,
- Gewinn von Besitztum,
- Gewinn von Gesundheit,
- Gewinn an Tugend,
- Gewinn an Erkenntnis.
Und nicht, ihr Brüder, gelangen die Wesen durch Gewinn von Verwandten, Gewinn
von Besitztum, Gewinn von Gesundheit, bei der Auflösung des Körpers, nach dem
Tode, auf gute Fährte, in selige Welt: durch Gewinn an Tugend aber, ihr Brüder,
oder durch Gewinn an Erkenntnis gelangen die Wesen, bei der Auflösung des
Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt.
Fünf Kümmernisse für einen Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend:
- da geht, ihr Brüder, ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, durch seinen
Leichtsinn großem Verlust an Vermögen entgegen; das ist die erste Kümmernis
eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, erfährt ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen,
übelberüchtigte Nachrede; das ist die zweite Bekümmernis eines Untüchtigen
durch sein Abweichen von Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, was
für eine Versammlung er auch aufsuchen mag, sei es die Versammlung von
Kriegern oder von Priestern, sei es die Versammlung von Hausleuten oder von
Asketen, mit unfreiem Antlitz sie aufsuchen, mit gedrückter Miene; das ist die
dritte Bekümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen,
wirren Geistes sterben; das ist die vierte Bekümmernis eines Untüchtigen durch
sein Abweichen von Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, bei
der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts geraten, auf schlechte
Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; das ist die fünfte Bekümmernis
eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend.
Fünf Fördernisse für einen Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend:
- da geht, ihr Brüder, ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, durch seine
Ausdauer großem Zuwachs an Vermögen entgegen; das ist die erste Fördernis
eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, erfährt ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt,
rühmlich erfreuliche Nachrede; das ist die zweite Fördernis eines Tüchtigen
durch sein Gewöhnen an Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, was für
eine Versammlung er auch aufsuchen mag, sei es die Versammlung von Kriegern
oder von Priestern, sei es die Versammlung von Hausleuten oder von Asketen,
mit freiem Antlitz sie aufsuchen, mit unverlegener Miene; das ist die dritte
Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, nicht
wirren Geistes sterben; das ist die vierte Fördernis eines Tüchtigen durch
sein Gewöhnen an Tugend.
- Ferner aber, ihr Brüder, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, bei der
Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte geraten, in himmlische
Welt; das ist die fünfte Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an
Tugend.
Beim Ermahnen, ihr Brüder, muß ein Mönch, der einen anderen ermahnen will,
fünf Dinge bei sich beobachten um den anderen ermahnen zu können:
- <Zur Zeit will ich reden, nicht unzeitig;
- zur Sache will ich reden, nicht unsachlich;
- besänftigend will ich reden, nicht verletzend;
- zu Nutzen will ich reden, nicht zu Schaden;
- im Geiste der Liebe will ich reden, ohne heimliche Tücke.>
Beim Ermahnen, ihr Brüder, muß ein Mönch, der einen anderen ermahnen will,
diese fünf Dinge beobachten um den anderen ermahnen zu können.
Fünf Kampfeseigenschaften:
- da hat, ihr Brüder, ein Mönch Zutrauen, er traut der Wachheit des
Vollendeten, so zwar: <Das ist der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte,
der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der
unvergleichliche Leiter der Männerherde, der Meister der Götter und Menschen,
der Erwachte, der Erhabene.>
- Rüstig ist er und munter, seine Kräfte sind gleichmäßig gemischt, weder zu
kühl noch zu heiß, den mittleren Kampf zu bestehen.
- Ehrlich ist er und offen und gibt sich der Wahrheit gemäß dem Meister oder
erfahrenen Ordensbrüdern zu erkennen.
- Mut hat er und Kraft unheilsame Dinge zu verleugnen und heilsame Dinge zu
erringen, er dauert stark und standhaft aus, gibt den heilsamen Kampf nicht
auf.
- Witzig ist er, mit der Weisheit begabt, die Aufgang und Untergang sieht,
mit der heiligen, durchdringenden, die zur völligen Leidensversiegung führt.
- das Reich der Beruhsamen,
- Reich der Befriedsamen,
- Reich der Hehren,
- Reich der Herrlichen,
- Reich der Altvordersten (*95).
Fünf Arten der Nichtwiederkehr:
- nach innen zur Erlöschung gelangen,
- mit Anschlag nach oben zur Erlöschung gelangen,
- ununterschiedlich zur Erlöschung gelangen,
- unterschiedlich zur Erlöschung gelangen,
- aufwärts entströmen zu den Altvordersten.
- da schwankt und zweifelt, ihr Brüder, ein Mönch am Meister, hegt Mißtrauen
und Mißgunst. Ein Mönch, ihr Brüder, der am Meister schwankt und zweifelt,
Mißtrauen und Mißgunst hegt, dessen Gemüt ist der Anstrengung und Mühe,
Beharrlichkeit und Ausdauer abgeneigt. Wessen Gemüt der Anstrengung und Mühe,
Beharrlichkeit und Ausdauer abgeneigt ist, der wird also zuerst im Herzen
beklommen.
- Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch schwankt und zweifelt an der Satzung,
- schwankt und zweifelt an der Jüngerschaft,
- schwankt und zweifelt an der Ordensregel, und
- er ärgert und kränkt sich über seine Ordensbrüder, ist niedergeschlagen
und beklommen. Wessen Gemüt also der Anstrengung und Mühe, Beharrlichkeit und
Ausdauer abgeneigt ist, der wird auf solche Weise fünffach im Herzen
beklommen.
- da hat sich, ihr Brüder, ein Mönch beim Wünschen nicht der Begierde
entäußert, nicht des Verlangens entäußert, nicht der Sehnsucht entäußert,
nicht des Gelüstens entäußert, nicht des Fieberns entäußert, nicht des
Dürstens entäußert. Ein Mönch, ihr Brüder, der sich beim Wünschen nicht der
Begierde, nicht des Verlangens, nicht der Sehnsucht, nicht des Gelüstens,
nicht des Fieberns, nicht des Dürstens entäußert hat, dessen Gemüt ist der
Anstrengung und Mühe, Beharrlichkeit und Ausdauer abgeneigt. Wessen Gemüt der
Anstrengung und Mühe, Beharrlichkeit und Ausdauer abgeneigt ist, der wird also
zuerst im Herzen gefesselt.
- Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch hat sich beim Fühlen,
- beim Sehn nicht der Begierde entäußert,
- er hat zur Mahlzeit so viel gegessen, als seinem Magen wohlbekommt, und
gefällt sich in behaglichem Sitzen, behaglichem Liegen, behaglichem
Schlummern, und
- er führt in der Absicht etwelche göttliche Verkörperung zu erlangen ein
Asketenleben: <Durch diese Übungen oder Gelübde, Kasteiung oder Entsagung will
ich ein Gott werden oder ein Göttlicher!> Wessen Gemüt also der Anstrengung
und Mühe, Beharrlichkeit und Ausdauer abgeneigt ist, der wird auf solche Weise
fünffach im Herzen gefesselt.
Fünf Sinneskräfte:
- Gesicht,
- Gehör,
- Geruch,
- Geschmack,
- Getast.
Noch andere fünf Sinneskräfte:
- wohlige Empfindung,
- wehe Empfindung,
- fröhliche Empfindung,
- traurige Empfindung,
- gleichmütige Empfindung.
Noch andere fünf Sinneskräfte:
- fähige Zuversicht,
- fähige Kraft,
- fähige Einsicht,
- fähige Innigkeit,
- fähige Weisheit (*96).
Fünffache Art der Entrinnung:
- Während da, ihr Brüder, ein Mönch die Wünsche bedenkt, wendet sich ihm das
Herz nicht den Wünschen zu, erheitert sich nicht daran, beschwichtigt sich
nicht dabei, beruhigt sich nicht dabei; wie er aber dann die Entsagung
bedenkt, wendet sich ihm das Herz der Entsagung zu, erheitert sich daran,
beschwichtigt sich dabei, beruhigt sich dabei: und sein Herz wird da
wohlvertraut, wohlerfahren, wohlausgebildet, wohlabgelöst, gänzlich abwendig
von Wünschen; was aber aus Wünschen an Wahn, Qual und Fieber hervorgeht, davon
ist er frei geworden, kein solches Gefühl empfindet er mehr: und das heißt den
Wünschen entronnen sein.
- Weiter sodann, ihr Brüder: während ein Mönch die Verbitterung bedenkt,
wendet sich ihm das Herz nicht der Verbitterung zu, erheitert sich nicht
daran, beschwichtigt sich nicht dabei, beruhigt sich nicht dabei; wie er aber
dann die Versöhnung bedenkt, wendet sich ihm das Herz der Versöhnung zu,
erheitert sich daran, beschwichtigt sich dabei, beruhigt sich dabei: und sein
Herz wird da wohlvertraut, wohlerfahren, wohlausgebildet, wohlabgelöst,
gänzlich abwendig von Verbitterung; was aber aus Verbitterung an Wahn, Qual
und Fieber hervorgeht, davon ist er frei geworden, kein solches Gefühl
empfindet er mehr: und das heißt der Verbitterung entronnen sein.
- Weiter sodann, ihr Brüder: während ein Mönch den Streit bedenkt, wendet
sich ihm das Herz nicht dem Streite zu, erheitert sich nicht daran,
beschwichtigt sich nicht dabei, beruhigt sich nicht dabei; wie er aber dann
den Frieden bedenkt, wendet sich ihm das Herz dem Frieden zu, erheitert sich
daran, beschwichtigt sich dabei, beruhigt sich dabei: und sein Herz wird da
wohlvertraut, wohlerfahren, wohlausgebildet, wohlabgelöst, gänzlich abwendig
von Streit; was aber aus Streit an Wahn, Qual und Fieber hervorgeht, davon ist
er frei geworden, kein solches Gefühl empfindet er mehr: und das heißt dem
Streit entronnen sein.
- Weiter sodann, ihr Brüder: während ein Mönch die Formen bedenkt, wendet
sich ihm das Herz nicht den Formen zu, erheitert sich nicht daran,
beschwichtigt sich nicht dabei, beruhigt sich nicht dabei; wie er aber dann
was ohne Form ist bedenkt, wendet sich ihm das Herz dem Ungeformten zu,
erheitert sich daran, beschwichtigt sich dabei, beruhigt sich dabei: und sein
Herz wird da wohlvertraut, wohlerfahren, wohlausgebildet, wohlabgelöst,
gänzlich abwendig von Formen; was aber aus Formen an Wahn, Qual und Fieber
hervorgeht, davon ist er frei geworden, kein solches Gefühl empfindet er mehr:
und das heißt den Formen entronnen sein.
- Weiter sodann, ihr Brüder: während ein Mönch die Persönlichkeit bedenkt,
wendet sich ihm das Herz nicht der Persönlichkeit zu, erheitert sich nicht
daran, beschwichtigt sich nicht dabei, beruhigt sich nicht dabei; wie er aber
dann die Auflösung der Persönlichkeit bedenkt, wendet sich ihm das Herz der
Auflösung der Persönlichkeit zu, erheitert sich daran, beschwichtigt sich
dabei, beruhigt sich dabei: und sein Herz wird da wohlvertraut, wohlerfahren,
wohlausgebildet, wohlabgelöst, gänzlich abwendig von Persönlichkeit; was aber
aus Persönlichkeit an Wahn, Qual und Fieber hervorgeht, davon ist er frei
geworden, kein solches Gefühl empfindet er mehr: und das heißt der
Persönlichkeit entronnen sein (*97).
Fünf Bereiche der Erlösung:
- da legt, ihr Brüder, einem Mönche der Meister die Lehre dar, oder irgend
ein vollgültiger Ordensbruder. Je mehr und mehr nun, ihr Brüder, dem Mönche
der Meister die Lehre darlegt, oder irgendein vollgültiger Ordensbruder, desto
mehr und mehr kommt ihm bei dieser Lehre der Sinn zum Verständnis und die
Lehre zum Verständnis. Während ihm da Verständnis des Sinnes, Verständnis der
Lehre aufgeht, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter. Heiteren
Herzens wird der Körper beschwichtigt. Körperbeschwichtigt fühlt er sich wohl.
Sich wohl fühlend wird sein Geist einig. Das ist ein erster Bereich der
Erlösung.
- Weiter sodann, ihr Brüder: dem Mönche hat zwar nicht der Meister die Lehre
dargelegt, auch nicht irgendein vollgültiger Ordensbruder; aber wie sie von
ihm gehört, von ihm aufgefaßt wurde, so legt er die Lehre den anderen
ausführlich dar. Je mehr und mehr nun, ihr Brüder, der Mönch die Lehre, wie er
sie gehört und aufgefaßt hat, den anderen ausführlich darlegt, desto mehr und
mehr kommt ihm bei dieser Lehre der Sinn zum Verständnis und die Lehre zum
Verständnis. Während ihm da Verständnis des Sinnes, Verständnis der Lehre
aufgeht, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter. Heiteren
Herzens wird der Körper beschwichtigt. Körperbeschwichtigt fühlt er sich wohl.
Sich wohl fühlend wird sein Geist einig. Das ist ein zweiter Bereich der
Erlösung.
- Weiter sodann, ihr Brüder: dem Mönche hat weder der Meister die Lehre
dargelegt noch irgend ein vollgültiger Ordensbruder, und er trägt auch nicht
den anderen die Lehre ausführlich vor, wie er sie gehört und aufgefaßt hat;
aber wie er sie gehört und aufgefaßt hat, so nimmt er die Lehre bei sich
ausführlich durch. Je mehr und mehr nun, ihr Brüder, der Mönch die Lehre, wie
er sie gehört und aufgefaßt hat, bei sich ausführlich durchnimmt, desto mehr
und mehr kommt ihm bei dieser Lehre der Sinn zum Verständnis und die Lehre zum
Verständnis. Während ihm da Verständnis des Sinnes, Verständnis der Lehre
aufgeht, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter. Heiteren
Herzens wird der Körper beschwichtigt. Körperbeschwichtigt fühlt er sich wohl.
Sich wohl fühlend wird sein Geist einig. Das ist ein dritter Bereich der
Erlösung.
- Weiter sodann, ihr Brüder: dem Mönche hat weder der Meister die Lehre
dargelegt noch irgend ein vollgültiger Ordensbruder, er trägt auch nicht den
anderen die Lehre ausführlich vor, wie er sie gehört und aufgefaßt hat, und er
nimmt auch nicht die Lehre, wie er sie gehört und aufgefaßt hat, bei sich
ausführlich durch; aber wie er sie gehört und aufgefaßt hat, so sinnt er und
denkt er im Geiste über die Lehre nach, überlegt sie im Herzen. Je mehr und
mehr nun, ihr Brüder, der Mönch über die Lehre, wie er sie gehört und
aufgefaßt hat, im Geiste nachsinnt und nachdenkt, im Herzen sie überlegt,
desto mehr und mehr kommt ihm bei dieser Lehre der Sinn zum Verständnis und
die Lehre zum Verständnis. Während ihm da Verständnis des Sinnes, Verständnis
der Lehre aufgeht, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter.
Heiteren Herzens wird der Körper beschwichtigt. Körperbeschwichtigt fühlt er
sich wohl. Sich wohl fühlend wird sein Geist einig. Das ist ein vierter
Bereich der Erlösung.
- Weiter sodann, ihr Brüder: dem Mönche hat weder der Meister die Lehre
dargelegt noch irgend ein vollgültiger Ordensbruder, er trägt auch nicht den
anderen die Lehre ausführlich vor, wie er sie gehört und aufgefaßt hat, er
nimmt auch nicht die Lehre, wie er sie gehört und aufgefaßt hat, bei sich
ausführlich durch, und er sinnt und denkt auch nicht im Geiste über die Lehre
nach, überlegt sie nicht im Herzen, wie er sie gehört und aufgefaßt hat; aber
er hat irgend einen zur Einigung tauglichen Eindruck empfangen, hat ihn
wohlgemerkt, wohlbewahrt, hat ihn gar weise völlig erforscht. Je mehr und mehr
nun, ihr Brüder, der Mönch einen zur Einigung tauglichen Eindruck da wohl zu
fassen, wohl zu merken, wohl zu bewahren, gar weise völlig zu erforschen
vermag, desto mehr und mehr kommt ihm bei dieser Lehre der Sinn zum
Verständnis und die Lehre zum Verständnis. Während ihm da Verständnis des
Sinnes, Verständnis der Lehre aufgeht, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt
wird er heiter. Heiteren Herzens wird der Körper beschwichtigt.
Körperbeschwichtigt fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend wird sein Geist
einig. Das ist ein fünfter Bereich der Erlösung.
Fünferlei Wahrnehmung zur erlösenden Reife:
- Wahrnehmung der Vergänglichkeit,
- Wahrnehmung des Leidens der Vergänglichkeit,
- Wahrnehmung der Wesenlosigkeit des Leidens,
- Wahrnehmung der Abkehr,
- Wahrnehmung der Hinwegkunft. -
Das sind, ihr Brüder, fünf Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem
Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir
eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses
Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum
Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile
für Götter und Menschen.