Dīgha-Nikāya, die Sammlung der langen Reden

8. Die Lehrrede vom Löwenruf für Kassapa

1. So habe ich gehört. Zu jener Zeit weilte der Erhabene in Ujuññā im Gazellenhain von Kaṇṇakatthala. Da kam der unbekleidete Asket Kassapa zum Erhabenen. Nachdem er zum Erhabenen gekommen war, ihn begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, stand er beiseite. Beiseite stehend sagte der unbekleidete Asket Kassapa dem Erhabenen Folgendes:

2. "Gehört habe ich, Herr Gotama: `Der Asket Gotama tadelt jede Bußübung, jeden extrem hart übenden Büßer, kritisiert sie ausnahmslos, lehnt sie ab.` Die so sprechen, Herr Gotama: `Der Asket Gotama tadelt jede Bußübung, jeden extrem hart übenden Büßer, kritisiert es, beanstandet es.` Sagen die, was der Herr Gotama sagt, verleumden und verleugnen sie den erhabenen Gotama nicht, sprechen sie der Lehre gemäß, kann keine auf Tatsachen beruhende Erörterung zu einem Tadel führen? Wir wollen nicht, dass der Herr Gotama verleumdet wird."

3. "Diejenigen, Kassapa, die so sprechen: `Der Asket Gotama tadelt jede Bußübung, jeden extrem hart übenden Büßer, kritisiert es, beanstandet es.` Nicht sagen sie, was ich sage, sie verleumden mich mit Lügen und falschen Aussagen. Ich sehe, Kassapa, mit meinem himmlischen Auge, dem reinen, übermenschlichen, einige hart übende Büßer, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode, in der Hölle wiedererscheinen, in Abgründen, in elender Geburt, auf abstürzendem Weg. Ich sehe, Kassapa, mit meinem himmlischen Auge dem reinen, übermenschlichen, einige hart übende Büßer, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode, in glücklicher Geburt, in himmlischer Welt wiedererscheinen. Ich sehe, Kassapa, mit meinem himmlischen Auge, dem reinen, übermenschlichen, einige wenig leidvoll Lebende, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode, in der Hölle wiedererscheinen, in Abgründen, in elender Geburt, auf abstürzendem Weg. Ich sehe, Kassapa, mit meinem himmlischen Auge dem reinen, übermenschlichen, einige wenig leidvoll Lebende, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode, in glücklicher Geburt in himmlischer Welt wiedererscheinen. Wenn ich, Kassapa, diese Büßer so kommen, gehen, sterben und wiedererscheinen, der Wahrheit gemäß erkenne, wie sollte ich jeden extrem hart übenden Büßer ausnahmslos kritisieren und ablehnen?

4. Es gibt, Kassapa, einige Asketen und Brahmanen, weise, versierte, erfahrene Gegenredner, Haarspalter, die scheinen die anderen Ansichten durch eigene Weisheit zu spalten. Auch mit diesen kann ich in einigen Fällen übereinstimmen, in einigen nicht übereinstimmen. Wenn jene manchmal zu einer Sache ‚gut' sagen, sage auch ich manchmal ‚gut', wenn jene manchmal zu einer Sache ‚nicht gut' sagen, sage auch ich manchmal ‚nicht gut.' Wenn jene manchmal zu einer Sache ‚gut' sagen, sage ich manchmal ‚ nicht gut', wenn jene manchmal zu einer Sache ‚nicht gut' sagen, sage ich manchmal ‚gut.' Wenn ich manchmal zu einer Sache ‚gut' sage, sagen auch sie manchmal ‚gut', wenn ich manchmal zu einer Sache ‚nicht gut' sage, sagen auch sie manchmal ‚nicht gut.' Wenn ich manchmal zu einer Sache ‚gut' sage, sagen sie manchmal ‚nicht gut', wenn ich manchmal zu einer Sache ‚nicht gut' sage, sagen sie manchmal ‚gut.'

5. Zu jenen ging ich hin und sprach Folgendes: ‚Wenn es, Brüder, in einer Sache keine Übereinstimmung gibt, lasst die Sache auf sich beruhen. Wenn es in einer Sache Übereinstimmung gibt, sollen Verständige befragen, ausforschen, erörtern, den Lehrer mit dem (anderen) Lehrer (vergleichen), die Schülerschaft mit der (anderen) Schülerschaft (vergleichen): Wer von denen verweilt diese unheilsamen und unheilsam genannten Dinge völlig aufgegeben habend, diese unrechten und unrecht genannten Dinge, diese nicht zu tuenden und nicht zu tun genannten Dinge, diese nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, diese dunklen und dunkel genannten Dinge, der Asket Gotama oder die verehrten Lehrer einer andersfährtigen Gemeinschaft?

6. Es ist möglich, Kassapa, dass Verständige, nachdem sie befragt, ausgeforscht, erörtert haben, Folgendes sagen würden: Wer verweilt diese unheilsamen und unheilsam genannten Dinge völlig aufgegeben habend, diese unrechten und unrecht genannten Dinge, diese nicht zu tuenden und nicht zu tuend genannten Dinge, diese nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, diese dunklen und dunkel genannten Dinge? - Der Asket Gotama verweilt diese Dinge völlig aufgegeben habend, im Vergleich zu den anderen verehrten Lehrern einer Religionsgemeinschaft. In diesem Fall, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, würden sie uns gebührend anerkennen.

7. Außerdem, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, den Lehrer mit dem (anderen) Lehrer (vergleichen), die Schülerschaft mit der (anderen) Schülerschaft (vergleichen): Wer von denen verweilt diese heilsamen und heilsam genannten Dinge sich völlig zu Eigen machend, diese rechten und recht genannten Dinge, diese zu tuenden und zu tuend genannten Dinge, diese zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, diese hellen und hell genannten Dinge, der Asket Gotama oder die verehrten Lehrer einer andersfährtigen Gemeinschaft?

8. Es ist möglich, Kassapa, dass Verständige, nachdem sie befragt, ausgeforscht, erörtert haben, Folgendes sagen würden: Wer verweilt diese heilsamen und heilsam genannten Dinge sich völlig zu Eigen machend, diese rechten und recht genannten Dinge, diese zu tuenden und zu tuend genannten Dinge, diese zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, diese hellen und hell genannten Dinge? – Der Asket Gotama verweilt diese Dinge sich völlig zu Eigen machend, im Vergleich zu den anderen verehrten Lehrern einer Religionsgemeinschaft. In diesem Fall, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, würden sie uns gebührend anerkennen.

9. Außerdem, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, den Lehrer mit dem (anderen) Lehrer (vergleichen), die Schülerschaft mit der (anderen) Schülerschaft (vergleichen): Wer von denen verweilt diese unheilsamen und unheilsam genannten Dinge völlig aufgegeben habend, diese unrechten und unrecht genannten Dinge, diese nicht zu tuenden und nicht zu tuend genannten Dinge, diese nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, diese dunklen und dunkel genannten Dinge, die Nachfolgergemeinde des Asketen Gotama oder die Nachfolgergemeinden der verehrten Lehrer einer andersfährtigen Gemeinschaft?

10. Es ist möglich, Kassapa, dass Verständige nachdem sie befragt, ausgeforscht, erörtert haben, Folgendes sagen würden: Wer verweilt diese unheilsamen und unheilsam genannten Dinge völlig aufgegeben habend, diese unrechten und unrecht genannten Dinge, diese nicht zu tuenden und nicht zu tuend genannten Dinge, diese nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, diese dunklen und dunkel genannten Dinge? - Die Nachfolgergemeinde des Asketen Gotama verweilt diese Dinge völlig aufgegeben habend, im Vergleich zu den Nachfolgergemeinden der anderen verehrten Lehrer einer Religionsgemeinschaft. In diesem Fall, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, würden sie uns gebührend anerkennen.

11. Außerdem, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, den Lehrer mit dem (anderen) Lehrer (vergleichen), die Schülerschaft mit der (anderen) Schülerschaft (vergleichen): Wer von denen verweilt diese heilsame und heilsam genannten Dinge sich völlig zu Eigen machend, diese rechten und recht genannten Dinge, diese zu tuenden und zu tuend genannten Dinge, diese zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, diese hellen und hell genannten Dinge, die Nachfolgergemeinde des Asketen Gotama oder die Nachfolgergemeinden der verehrten Lehrer einer andersfährtigen Gemeinschaft?

12. Es ist möglich, Kassapa, dass Verständige, nachdem sie befragt, ausgeforscht, erörtert haben, Folgendes sagen würden: Wer verweilt diese heilsamen und heilsam genannten Dinge sich völlig zu Eigen machend, diese rechten und recht genannten Dinge, diese zu tuenden und zu tuend genannten Dinge, diese zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, diese hellen und hell genannten Dinge? – Die Nachfolgergemeinde des Asketen Gotama verweilt diese Dinge sich völlig zu Eigen machend, im Vergleich zu den Nachfolgergemeinden der anderen verehrten Lehrer einer Religionsgemeinschaft. In diesem Fall, Kassapa, wenn Verständige befragen, ausforschen, erörtern, würden sie uns gebührend anerkennen.

13. Es gibt, Kassapa, einen Weg, eine Vorgehensweise, der nachfolgend man selbst erkennt selbst sieht: Der Asket Gotama spricht zur rechten Zeit, spricht die Wahrheit, spricht zum Nutzen, spricht über die Lehre, spricht über die Disziplin. Welches, Kassapa, ist der Weg, welches die Vorgehensweise, der nachfolgend man selbst erkennt, selbst sieht: Der Asket Gotama spricht zur rechten Zeit, spricht die Wahrheit, spricht zum Nutzen, spricht über die Lehre, spricht über die Disziplin? Das ist der edle achtfache Pfad nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Tat, rechter Lebenserwerb, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung. Dies ist, Kassapa, der Weg, die Vorgehensweise der nachfolgend man selbst erkennt selbst sieht: Der Asket Gotama spricht zur rechten Zeit, spricht die Wahrheit, spricht zum Nutzen, spricht über die Lehre, spricht über die Disziplin."

14. Daraufhin sagte der unbekleidete Asket Kassapa dem Erhabenen Folgendes: "Dies, Bruder Gotama, sind Bußübungen, die für die Asketen und Brahmanen als Asketentum und Brahmanentum gelten: Da ist einer unbekleidet, setzt sich über Anstandsregeln hinweg, leckt sich die Hände (nach dem Essen) ab, er beachtet nicht: ‚Komm, Ehrwürdiger', er beachtet nicht: ‚Bleibe, Ehrwürdiger', Er akzeptiert nicht gebrachtes Essen, für ihn zubereitetes Essen, eine Einladung, nichts aus einem Topf, nichts aus einem Kessel [1], nichts von innerhalb der Schwelle, nichts durch ein Gitter, nichts aus einem Mörser, nichts von einem, wenn zwei essen, nichts von einer Schwangeren, nichts von einer Säugenden, nichts von einer, die zu einem Mann gegangen ist, nichts von gemeinschaftlich Eingesammelten (bei Lebensmittelknappheit), nichts, wo ein Hund hinkommt, nicht wo Fliegenschwärme sind, kein Fisch, kein Fleisch, keinen Alkohol, keinen Spiritus, kein gegorenes Getreide, er geht nur zu einem Haus, nimmt nur eine handvoll Essen oder geht nur zu zwei Häusern, nimmt zwei handvoll Essen, oder geht nur zu sieben Häusern, nimmt sieben handvoll Essen, er lebt nur von einer Spende, lebt nur von zwei Spenden, lebt nur von sieben Spenden, er isst nur einmal am Tag, jeden zweiten Tag, jeden siebten Tag, folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach.

Dies, Bruder Gotama, sind Bußübungen, die für die Asketen und Brahmanen als Asketentum und Brahmanentum gelten: Da isst einer nur grüne Pflanzen, oder isst nur Hirse, oder isst nur wilden Reis, oder isst nur Reis, oder isst nur Wasserpflanzen, oder isst nur Reisstaub, oder isst nur Reisschaum, oder isst nur Sesammehl, oder isst nur Gras, oder isst nur Kuhmist, oder isst nur Wurzeln und Früchte des Waldes und abgefallene Früchte.

Dies, Bruder Gotama, sind Bußübungen, die für die Asketen und Brahmanen als Asketentum und Brahmanentum gelten: Er trägt Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung, trägt Kleidung von einer Leiche, trägt Kleidung vom Abfallhaufen, trägt Kleidung aus Bast, trägt Felle von schwarzen Antilopen, trägt netzartig geflochtene Streifen aus Fell, trägt ein Gewand aus Kusa-Gras, trägt ein Gewand aus Bast, ein Gewand aus Holzscheiben, Kleidung aus Menschenhaar, Kleidung aus Tierhaar, trägt nur einen Eulenflügel. Er reißt sich Kopf- und Barthaare aus, folgt dem Kopf- und Barthaare Ausreißen ständig nach, er steht nur, verschmäht das Sitzen, er sitzt in der Hocke, folgt dem Sitzen in der Hocke ständig nach, er ist ein Dornenlieger, schläft auf einem Dornenbett, er schläft auf einem Holzbrett, er schläft auf der bloßen Erde, schläft immer nur auf einer Seite, trägt Staub und Schmutz, lebt unter freiem Himmel, legt sich auf jeden angebotenen Platz, er isst die (vier) unreinen Dinge, [2] folgt dem Essen der (vier) unreinen Dinge ständig nach. Er trinkt nur kaltes Wasser, folgt dem Trinken von kaltem Wasser ständig nach, taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser."

15. "Sei es auch so, Kassapa: Da ist einer unbekleidet, setzt sich über Anstandsregeln hinweg, leckt sich die Hände (nach dem Essen) ab, er beachtet nicht: ‚Komm, Ehrwürdiger', er beachtet nicht: ‚Bleibe, Ehrwürdiger', Er akzeptiert nicht: Gebrachtes Essen, für ihn zubereitetes Essen, eine Einladung, nichts aus einem Topf, nichts aus einem Kessel, nichts von innerhalb der Schwelle, nichts durch ein Gitter, nichts aus einem Mörser, nichts von einem, wenn zwei essen, nichts von einer Schwangeren, nichts von einer Säugenden, nichts von einer die zu einem Mann gegangen ist, nichts von gemeinschaftlich Eingesammelten (bei Lebensmittelknappheit), nicht wo ein Hund hinkommt, nicht wo Fliegenschwärme sind, kein Fisch, kein Fleisch, keinen Alkohol, keinen Spiritus, kein gegorenes Getreide, er geht nur zu einem Haus, nimmt nur eine handvoll Essen oder geht nur zu zwei Häusern, nimmt zwei handvoll Essen, oder geht nur zu sieben Häusern, nimmt sieben handvoll Essen, er lebt nur von einem Spender, lebt nur von zwei Spendern, lebt nur von sieben Spendern, er isst nur einmal am Tag, jeden zweiten Tag, jeden siebten Tag, folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach, aber von ihm ist diese Sittlichkeits-Praxis, diese Gemüts-Praxis, diese Weisheits-Praxis nicht entwickelt, und nicht verwirklicht. Der ist weit fort vom Asketentum, weit fort vom Brahmanentum.

Wenn aber, Kassapa, ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, ein Brahmane ist.

Sei es auch so, Kassapa: Da isst einer nur grüne Pflanzen, oder isst nur Hirse, oder isst nur wilden Reis, oder isst nur Reis, oder isst nur Wasserpflanzen, oder isst nur Reisstaub, oder isst nur Reisschaum, oder isst nur Sesammehl, oder isst nur Gras, oder isst nur Kuhmist, oder isst nur Wurzeln und Früchte des Waldes und abgefallene Früchte, aber von ihm ist diese Sittlichkeits-Praxis, diese Gemüts-Praxis, diese Weisheits-Praxis nicht entwickelt, und nicht verwirklicht. Der ist weit fort vom Asketentum, weit fort vom Brahmanentum.

Wenn aber, Kassapa, ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, ein Brahmane ist.

Sei es auch so, Kassapa: Da trägt einer Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung, trägt Kleidung von einer Leiche, trägt Kleidung vom Abfallhaufen, trägt Kleidung aus Bast, trägt Felle von schwarzen Antilopen, trägt netzartig geflochtene Steifen aus Fell, trägt ein Gewand aus Kusa-Gras, trägt ein Gewand aus Bast, ein Gewand aus Holzscheiben, Kleidung aus Menschenhaar, Kleidung aus Tierhaar, trägt nur einen Eulenflügel. Er reißt sich Kopf- und Barthaare aus, folgt dem Kopf- und Barthaare Ausreißen ständig nach, er steht nur, verschmäht das Sitzen, er sitzt in der Hocke, folgt dem Sitzen in der Hocke ständig nach, er ist ein Dornenlieger, schläft auf einem Dornenbett, er schläft auf einem Holzbrett, er schläft auf der bloßen Erde, schläft immer nur auf einer Seite, trägt Staub und Schmutz, lebt unter freiem Himmel, legt sich auf jeden angebotenen Platz, er isst die (vier) unreinen Dinge, folgt dem Essen der (vier) unreinen Dinge ständig nach. Er trinkt nur kaltes Wasser, folgt dem Trinken von kaltem Wasser ständig nach, taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser, aber von ihm ist diese Sittlichkeits-Praxis, diese Gemüts-Praxis, diese Weisheits-Praxis nicht entwickelt, und nicht verwirklicht. Der ist weit fort vom Asketentum, weit fort vom Brahmanentum.

Wenn aber, Kassapa, ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, ein Brahmane ist."

16. Daraufhin sagte der unbekleidete Asket Kassapa dem Erhabenen Folgendes: "Schwer zu leben ist das Asketentum, schwer zu leben ist das Brahmanentum." "Ja, Kassapa, allgemein sagt die Welt: ‚Schwer zu leben ist das Asketentum, schwer zu leben ist das Brahmanentum.'

Sei es auch so, Kassapa: Da ist einer unbekleidet, setzt sich über Anstandsregeln hinweg, leckt sich die Hände (nach dem Essen) ab, er beachtet nicht: ‚Komm, Ehrwürdiger', er beachtet nicht: ‚Bleibe, Ehrwürdiger', akzeptiert nicht gebrachtes Essen, für ihn zubereitetes Essen, eine Einladung, nichts aus einem Topf, nichts aus einem Kessel, nichts von innerhalb der Schwelle, nichts durch ein Gitter, nichts aus einem Mörser, nichts von einem, wenn zwei essen, nichts von einer Schwangeren, nichts von einer Säugenden, nichts von einer die zu einem Mann gegangen ist, nichts von gemeinschaftlich Eingesammeltem (bei Lebensmittelknappheit), nicht wo ein Hund hinkommt, nicht wo Fliegenschwärme sind, kein Fisch, kein Fleisch, keinen Alkohol, keinen Spiritus, kein gegorenes Getreide, er geht nur zu einem Haus, nimmt nur eine handvoll Essen oder geht nur zu zwei Häusern, nimmt zwei handvoll Essen, oder geht nur zu sieben Häusern, nimmt sieben handvoll Essen, er lebt nur von einem Spender, lebt nur von zwei Spendern, lebt nur von sieben Spendern, er isst nur einmal am Tag, jeden zweiten Tag, jeden siebten Tag, folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach. Wenn, Kassapa, das Asketentum und Brahmanentum nur in diesem Ausmaß, in diesen Bußübungen bestehen, dann ist es nicht angebracht zu sagen: ‚Das Asketentum oder das Brahmanentum ist schwer zu leben, sehr schwer zu leben.' Denn es kann von einem Hausherrn oder dem Sohn eines Hausherrn befolgt werden, sogar von einer Wasserträgermagd: ‚Jetzt werde ich eine Unbekleidete sein, setzte mich über Anstandsregeln hinweg .... folge dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach.'

Es ist daher angebracht zu sagen: ‚Durch ein anderes Maß, Kassapa, durch andere Asketenübungen wird das Asketentum oder Brahmanentum schwer zu leben, sehr schwer zu leben, genannt.' Wenn ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, ein Brahmane ist.

Sei es auch so, Kassapa: Da isst einer nur grüne Pflanzen, oder isst nur Hirse ..... Sei es auch so, Kassapa: Da trägt einer Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung .... taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser. Wenn, Kassapa, das Asketentum und Brahmanentum nur in diesem Ausmaß, in diesen Bußübungen bestehen, dann ist es nicht angebracht zu sagen: ‚Das Asketentum oder das Brahmanentum ist schwer zu leben, sehr schwer zu leben.' Denn es kann von einem Hausherrn oder dem Sohn eines Hausherrn befolgt werden, sogar von einer Wasserträgermagd: ‚Jetzt werde ich eine Unbekleidete sein, setzte mich über Anstandsregeln hinweg .... folge dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach.'

Es ist daher angebracht zu sagen: ‚Durch ein anderes Maß, Kassapa, durch andere Asketenübungen wird das Asketentum oder Brahmanentum schwer zu leben, sehr schwer zu leben, genannt.' Wenn ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, ein Brahmane ist."

17. Daraufhin sagte der unbekleidete Asket Kassapa dem Erhabenen Folgendes: "Schwer zu erkennen, Herr Gotama, ist der Asket, schwer zu erkennen ist der Brahmane." "Ja, Kassapa, allgemein sagt die Welt: ‚Schwer zu erkennen ist der Asket, schwer zu erkennen ist der Brahmane.

Sei es auch so, Kassapa: Da ist einer unbekleidet, setzt sich über Anstandsregeln hinweg .... folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach. Wenn, Kassapa, das Asketentum und Brahmanentum nur in diesem Ausmaß, in diesen Bußübungen bestehen, dann ist es nicht angebracht zu sagen: ‚Der Asket oder der Brahmane ist schwer zu erkennen, sehr schwer zu erkennen.' Denn er kann von einem Hausherrn oder dem Sohn eines Hausherrn erkannt werden, sogar von einer Wasserträgermagd: ‚Jetzt ist er ein U, setzt sich über Anstandsregeln hinweg .... folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach.'

Es ist daher angebracht zu sagen: ‚Durch ein anderes Maß, Kassapa, durch andere Asketenübungen wird der Asket oder der Brahmane schwer zu erkennen, sehr schwer zu erkennen, genannt.' Wenn ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, der ein Brahmane ist.

Sei es auch so, Kassapa: Da isst einer nur grüne Pflanzen oder isst nur Hirse .....

Sei es auch so, Kassapa: Da trägt einer Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung .... taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser. Wenn, Kassapa, das Asketentum und Brahmanentum nur in diesem Ausmaß, in diesen Bußübungen bestehen, dann ist es nicht angebracht zu sagen: ‚Der Asket oder der Brahmane ist schwer zu erkennen, sehr schwer zu erkennen.' Denn er kann von einem Hausherrn oder dem Sohn eines Hausherrn erkannt werden, sogar von einer Wasserträgermagd: ‚Jetzt trägt er Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung .... taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser.'

Es ist daher angebracht zu sagen: ‚Durch ein anderes Maß, Kassapa, durch andere Asketenübungen wird der Asket oder der Brahmane schwer zu erkennen, sehr schwer zu erkennen, genannt.' Wenn ein Mönch ein gütiges Gemüt entwickelt, hasslos und gewaltlos, die Beeinflussungen vernichtet, die von Beeinflussungen freie Gemütserlösung, Weisheitserlösung in diesem Leben selbst mit höherer Weisheit verwirklicht hat, verweilt er so. Dies heißt man, Kassapa, einen Mönch, der ein Asket ist, der ein Brahmane ist."

18. Daraufhin sagte der unbekleidete Asket Kassapa dem Erhabenen Folgendes: "Was ist, Herr Gotama, diese Sittlichkeits-Praxis, diese Gemüts-Praxis, diese Weisheits-Praxis?"

(40.) "Hier, Kassapa, erscheint in der Welt der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Gutgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Der verkündet (die Wahrheit über) die Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit, nachdem er sie durch seine höheren geistigen Kräfte selbst verstanden und durchschaut hat. Er legt die Lehre dar, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue, predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheitswandel.

(41.) Diese Lehre hört ein Hausherr oder der Sohn eines Hausherrn oder ein in einem anderen Stande Wiedergeborener. Der entwickelt, nachdem er die Lehre gehört hat, Vertrauen zum Vollendeten. Derart mit Vertrauen versehen erwägt er wie folgt: 'Eine Bedrängnis ist das Hausleben, ein Weg der Leidenschaften , die Hauslosigkeit ist die Freiheit. Nicht leicht ist es für einen der im Hause wohnt, den völlig vollständigen, völlig reinen, perlmuttgleichen Reinheitswandel zu erfüllen. So lass mich nun, nachdem ich mir die Haare abnehmen ließ, gelbbraune Kleidung anlegte, vom Hause in die Hauslosigkeit gehen.' Der lässt sich zu einer späteren Zeit, nachdem er einen kleinen Besitz aufgegeben hat oder einen großen Besitz aufgegeben hat, einen kleinen Verwandtenkreis aufgegeben hat oder einen großen Verwandtenkreis aufgegeben hat, die Haare und den Bart abnehmen, legt die gelbbraune Robe an, und geht vom Haus in die Hauslosigkeit.

(42.) Ein Hausloser geworden, weilt er gezügelt gemäß dem pātimokkha, versehen mit gutem Verhalten, selbst in kleinen Fehlern sieht er die Gefahr. Die Schulungsregeln hat er auf sich genommen und schreitet darin vorwärts. Er lebt einwandfrei durch heilsame körperliche und sprachliche Taten. Mit Sittlichkeit versehen wacht er über die Sinneseingänge. Achtsam und klarbewusst ist er zufrieden.

(43.) Wie, Kassapa, ist der Mönch mit Sittlichkeit versehen? Da hat, Kassapa, der Mönch das Töten von Wesen aufgegeben, hält sich vom Töten fern, den Stock hat er weggelegt, Waffen hat er weggelegt, einfühlsam und teilnehmend verweilt er allen Lebewesen gegenüber Heil wünschend und mitfühlend. Das ist seine Sittlichkeit.

Das Nehmen von Nichtgegebenem aufgegeben habend, hält er sich vom Nehmen des Nichtgegebenen fern, nur das Gegebene nehmend, nur das Gegebene wünschend, nichts entwendend, verweilt er mit einem reinen Selbst. Das ist seine Sittlichkeit.

Die Unkeuschheit aufgegeben habend, führt er ein Leben in Keuschheit, führt er ein abgesondertes Leben, vermeidet den Geschlechtsverkehr, das ordinäre Ding. Das ist seine Sittlichkeit.

(44.) Die Lüge aufgegeben habend, hält sich er sich von der Lüge fern. Er spricht die Wahrheit, ist der Wahrheit ergeben, ist vertrauenswürdig, aufrichtig, kein Irreführer der Welt. Das ist seine Sittlichkeit.

Die Zwischenträgerei aufgegeben habend, hält er sich vom Säen der Zwietracht fern. Was er hier gehört hat, sagt er nicht dort, um diese zu entzweien, was er dort gehört hat, sagt er nicht hier, um jene zu entzweien. Die Entzweiten einigt er, die Einigen bestärkt er, er liebt die Eintracht, findet Gefallen an der Eintracht, freut sich der Eintracht, spricht Eintracht stiftende Worte. Das ist seine Sittlichkeit.

Das Sprechen barscher Worte aufgegeben habend, hält er sich vom Sprechen barscher Worte fern. Sanfte Worte spricht er, dem Ohr wohltuende, liebe, zum Herzen gehende, kultivierte, vielen Menschen gefallend, vielen Menschen angenehm, so spricht er. Das ist seine Sittlichkeit.

Das Plappern und Plaudern aufgegeben habend, hält er sich vom Plappern und Plaudern fern. Zur rechten Zeit spricht er, die Wahrheit spricht er, nutzbringend spricht er, um der Wahrheit willen spricht er, um der Disziplin willen spricht er, er spricht gehaltvolle Worte, zur rechten Zeit, mit einer Begründung, nicht ausufernd, nutzbringend. Das ist seine Sittlichkeit.

(45.) Samen und Pflanzen zu beschädigen, davon hält er sich fern. Einer, der nur einmal isst, es des Nachts vermeidet, ist er, hält sich vom Essen zur Unzeit fern. Vom Besuch von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen hält er sich fern. Vom Schmücken und Zieren mit Blumengirlanden, Wohlgerüchen, Salben und Geschmeide hält er sich fern. Von hohen und breiten Betten hält er sich fern. Vom Annehmen von Gold und Silber, ungekochtem Getreide, ungekochtem Fleisch, Frauen und Mädchen, Dienern und Dienerinnen, Ziegen und Schafen, Hühnern und Schweinen, Elefanten und Rindern, Pferden und Stuten, Ländereien, hält er sich fern. Er hält sich fern davon Botengänge auf sich zu nehmen. Vom Kauf und Verkauf hält er sich fern. Er hält sich fern vom Betrug mit dem Gewicht, dem Hohlmaß und dem Längenmaß. Von Bestechung, Betrug, Irreführung, Unehrlichkeit hält er sich fern. Vom Verstümmeln, Totschlagen, Freiheitsberaubung, Straßenraub, Einbruch und Gewalt hält er sich fern. Das ist seine Sittlichkeit.

(46.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartig Samen und Pflanzen beschädigend verweilen - wie etwa Wurzeln, Zweige, Glieder, Spitzen und Samen als fünftes. Er hält sich fern von derartiger Beschädigung von Samen und Pflanzen. Das ist seine Sittlichkeit.

(47.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartiges anhäufend und gebrauchend verweilen - wie etwa das Anhäufen von Essen, Getränken, Kleidung, Wagen, Betten, Wohlgerüchen, anderen materiellen Dingen. Er hält sich fern von derartiger Anhäufung und Gebrauch. Das ist seine Sittlichkeit.

(48.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartige Schaustellungen betrachtend verweilen - wie etwa Tanz, Gesang, Musik, Vorführungen, Vorträge, Handmusik, Zauberei, Trommeln, erotische Schattenspiele, Jonglierkunst, Bambusakrobatik, Waschungen, Kämpfe von Elefanten, Pferden, Büffeln, Stieren, Böcken, Widdern, Hähnen, Wachteln, Kämpfe mit dem Stock, der Faust, Ringkämpfe, Scheingefechte, Truppenvorführungen, Truppenaufmärsche, Truppeninspektionen. Er hält sich fern von derartiger Betrachtung von Schaustellungen. Das ist seine Sittlichkeit.

(49.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich dem Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit, hingeben - wie etwa dem Achtfelderspiel, dem Zehnfelderspiel, dieselben im Freien, dem Spiel bei dem man die auf dem Erdboden gezogenen Linien nicht berühren darf, dem Spiel, bei dem man die Steine mit dem Fingernagel von einem Haufen vorsichtig wegnehmen oder wieder dahin schieben muß ohne sie umzuwerfen, dem Würfelspiel, dem Klippspiel, dem Holzstäbchenspiel, dem Kugelspiel, dem Töne mit einem Blatt erzeugen, dem Spiel mit kleinen Spielpflügen, dem Purzelbaumspiel, dem Spiel mit Kinderwindmühlen, dem Spiel mit Kindermessgefäßen, mit kleinen Wagen, mit kleinen Bogen, mit Buchstaben, Gedankenraten, einander nachahmen. Er hält sich fern von der-artigem Hingeben an das Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit. Das ist seine Sittlichkeit.

(50.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig hohen und breiten Betten hingebend verweilen - wie etwa einem Liegestuhl, einem Sofa, einer Wolldecke, einer bunten Decke, einer weißen Decke, einer mit Blumen durchwebten wollenen Decke, einer Baumwollmatratze, einer wollenen Decke mit Fransen an beiden Enden, einer wollenen Decke mit Fransen an einem Ende, Seidendecken mit Edelsteinen besetzt, Seidendecken, wollenen Teppichen von solcher Größe, dass sechzehn Tänzerinnen darauf tanzen können, Elefanten-, Pferde-, oder Wagendecken, einer vorzüglichen Felldecke aus Kadali-Antilopenfell, einer Überdecke mit roten Kissen auf beiden Seiten. Er hält sich fern vom Hingeben an derartige hohe und breite Betten. Das ist seine Sittlichkeit.

(51.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig schmückend und zierend verweilen - wie etwa mit Puder, Massage, Baden, Gliederreiben, Gebrauch von Spiegeln, Salbe zum Färben, Blumen, Salbe, Pulver und Salbe für das Gesicht, Armbändern, Haarbändern, Spazierstöcken, Amuletten, Schwertern, Schirmen, bunten Schuhen, Turbanen, Juwelen, Fächern aus Tierschwänzen, weißen Kleidern mit langen Schleiern. Er hält sich fern vom derartigen Schmücken und Zieren. Das ist seine Sittlichkeit.

(52.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, mit derartig niedrigen Gesprächen verweilen - wie über Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen. Er hält sich fern von derartigen niedrigen Gesprächen. Das ist seine Sittlichkeit.

(53.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, Streitgespräche führend verweilen - wie: 'Du kennst nicht diese Lehre und Disziplin, ich kenne diese Lehre und Disziplin. Was weißt du von dieser Lehre und Disziplin? Auf dem falschen Wege bist du, ich bin auf dem richtigen Wege, ich hab es verstanden, du hast es nicht verstanden. Was zuerst zu sagen war, sagst du zuletzt, was zuletzt zu sagen war, sagst du zuerst. Deine (Behauptung) ist nicht durchdacht, ist verkehrt, bezwungen ist deine Rede, besiegt. Widerlege meine Lehrmeinung, wenn du kannst.' Er hält sich fern vom Führen derartiger Streitgespräche. Das ist seine Sittlichkeit.

(54.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit Botengängen beschäftigend verweilen - wie für den König, für die königlichen Großminister, für die Fürsten, für die Brahmanen, für die Hausherren, für die Prinzen: gehe dorthin, komme von dorther, bringe dieses hin, von dort bringe jenes her.' Er hält sich fern vom Beschäftigen mit Botengängen. Das ist seine Sittlichkeit.

(55.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, die sind Betrüger, Scheinpriester, Wahrsager, Blender, die geben, um mehr zu bekommen. Er hält sich fern davon, Betrüger und Scheinpriester zu sein. Das ist seine Sittlichkeit.

(56.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Wahrsagen nach Körpermerkmalen, das Deuten von Vorzeichen, Wahrsagen aus Naturerscheinungen, Traumdeutung, Schicksalsdeutung aus Körperzeichen, Wahrsagen nach Ratten- und Mäusefraß, Feueropfer, Löffelopfer, Spreu-opfer, Bruchreisopfer, Reiskörneropfer, Butteropfer, Ölopfer, Mundopfer, Blutopfer. Wissen um die Körpermerkmale, abergläubische Bauvorschriften, abergläubische Vorschriften für fürstliche Feste, Beschwörungsformeln, Bannformeln, Zauberformeln, Schlangenzauber, Giftzauber, Skorpionzauber, Ratten- und Mäusezauber, die Vogelsprache, die Krähensprache, das Todesdatum, Pfeilschutzzauber, die Sprache der Tiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(57.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Kenntnis von der Magie der Edelsteine, Stöcke, Kleidung, Schwerter, Pfeile, Bogen, Waffen, Frauen, Männer, Jungen, Mädchen, Diener, Dienerinnen, Elefanten, Pferde, Büffel, Stiere, Rinder, Böcke, Widder, Hähne, Wachteln, Warane, Hasen, Schildkröten, Landtiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(58.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Der König wird umziehen, der König wird nicht umziehen. Die innere Königsmacht wird aufmarschieren, eine äußere Königsmacht wird abmarschieren, eine äußere Königsmacht wird aufmarschieren, die innere Königsmacht wird abmarschieren. Die innere Königsmacht wird siegreich sein, die äußere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden, die äußere Königsmacht wird siegreich sein, die innere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden. So wird der Sieg sein, so wird die Niederlage sein. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(59.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Eine Mondfinsternis wird sein, eine Sonnenfinsternis wird sein, eine Sternenfinsternis wird sein, die Sonne und der Mond gehen ihren normalen Weg, die Sonne und der Mond gehen vom normalen Weg ab, die Sterne gehen ihren normalen Weg, die Sterne gehen von ihrem normalen Weg ab, Meteore werden fallen, ein Feuer wird am Himmel sein, ein Erdbeben wird sein, ein Donner wird sein, Sonne Mond und Sterne steigen auf, steigen ab, bekommen Flecken, werden rein. Die Mondfinsternis hat diese Folge, die Sonnenfinsternis hat diese Folge, die Reinheit von Sonne Mond und Sternen hat diese Folge. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(60.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Genug Regen wird fallen, nicht genug Regen wird fallen, genug Speise wird da sein, nicht genug Speise wird da sein, Sicherheit wird sein, Gefahr wird sein, Krankheit wird sein, Gesundheit wird sein - Rechnen, Zählen, Addieren, Dichtung, Naturwissenschaft. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(61.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - (wie die Bestimmung des Zeitpunktes etc.) zur Einholung der Braut, zur Verheiratung, zur Aussöhnung, zum Streit, zur Schuldeintreibung, zur Geldanlage, zum Glückbringen, zum Unglückbringen, zur Schwangerschaftsverhinderung, zum Lähmen der Zunge, zum Lähmen der Kiefer, zum Besprechen der Hände (damit sie gelähmt werden), zum Besprechen der Ohren, zum Spiegelorakel, zum Mädchenorakel, zum Götterorakel, zum Sonnendienst, zur Verehrung des Höchsten Wesens, zum Feuerspeien, zur Anrufung der Glücksgöttin. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(62.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Götterbesänftigung, ein Gelübde ablegen, ein großes Besänftigungsritual, Hervorrufung von Potenz, Hervorrufung von Impotenz, Bestimmung von Bauvorschriften, Hauseinweihung durch Opferspenden, rituelle Mundspülung, rituelles Baden anderer, opfern für andere, Erbrechen und Abführen lassen, Entschlackung des oberen Teils, Entschlackung des unteren Teils, Entschlackung des Kopfes, Ölung der Ohren, Behandlung der Augen, Verabreichung von Medizin durch die Nase, Anwendung von Augensalbe, Anwendung von Salbe, Praktizieren als Augen-, Ohren- und Nasenarzt, Praktizieren als Chirurg, als Kinderarzt, Verordnung von Wurzelarzneien, gegebene Kräutermedizin anwenden. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

(63.) Wenn, Kassapa, der Mönch so mit der Sittlichkeit versehen ist, kann er von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Genauso, Kassapa, wie ein Fürst, dessen Haupt gesalbt ist und dessen Feinde niedergeworfen sind, von nirgendwo her Gefahr sieht, was seine Feinde angeht, genauso, Kassapa, kann der Mönch, der so mit der Sittlichkeit versehen ist, von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Dieser, mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, erfährt im Inneren ein makelloses Wohl. So, Kassapa, ist ein Mönch mit Sittlichkeit versehen.

19. (64.) Wie, oh Kassapa, wacht der Mönch über die Sinneseingänge? Hat da, Kassapa, ein Mönch mit dem Auge Sichtbares gesehen, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Auges, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Auges. Hat da, Kassapa, ein Mönch mit dem Ohr Hörbares gehört, mit der Nase Riechbares gerochen, mit der Zunge Schmeckbares geschmeckt, mit dem Körper Fühlbares gefühlt, mit dem Geist Denkbares gedacht, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Geistes, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Geistes. Mit dieser edlen Sinneszügelung versehen empfindet er im Inneren ein reines Glück. So, Kassapa, wacht der Mönch über die Sinneseingänge.

(65.) Wie, oh Kassapa, ist der Mönch achtsam und klarbewusst? Da ist, Kassapa, der Mönch klarbewusst, wenn er nach vorne geht, wenn er zurückgeht, klarbewusst beim Hinblicken und Wegblicken, klarbewusst beim Beugen und Strecken, klarbewusst beim Tragen des Schultertuchs, der Almosenschale und der Robe, klarbewusst beim Essen, Trinken, Kauen, Schlucken, klarbewusst beim Ausscheiden von Urin und Kot, klarbewusst beim Gehen, Stehen, Sitzen, (Ein)schlafen, Wachen, Sprechen und Schweigen. So, Kassapa, ist der Mönch achtsam und klarbewusst.

(66.) Wie, oh Kassapa, ist der Mönch zufrieden? Da ist, Kassapa, der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. Genauso, Kassapa, wie ein Vogel, wo auch immer er hinfliegt, er nur mit der Last seiner Federn hinfliegt, genauso, Kassapa, ist der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. So, Kassapa, ist der Mönch zufrieden.

(67.) Mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, mit dieser edlen Sinneszügelung versehen, mit dieser edlen Achtsamkeit und Klarbewusstheit versehen, mit dieser edlen Zufriedenheit versehen, begibt er sich zu einem abgeschiedenen Ort, einem Wald, einem Fuß eines Baumes, einem Berg, einer Grotte, einer Höhle, einem Friedhof, einem Wald, unter freiem Himmel, einem Strohlager. Nachdem er nach dem Essen auf einen weiteren Almosengang verzichtet, setzt er sich im Lotussitz nieder, den Körper gerade aufgerichtet, hält er die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig.

(68.) Die Gier nach der Welt aufgegeben, verweilt er mit einem begierdefreien Geist, er reinigt das Gemüt von Begierde. Übelwollen und Hass aufgegeben, verweilt er mit einem von Übelwollen freiem Geist. Für alle Lebewesen und Kreaturen Heil und Fürsorge empfindend, reinigt er das Gemüt von Übelwollen und Hass. Trägheit und Mattigkeit aufgegeben, verweilt er mit einem von Trägheit und Mattigkeit freien Geist, hat die Vorstellung von Licht, achtsam und klarbewusst reinigt er das Gemüt von Trägheit und Mattigkeit. Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, verweilt er ohne Aufregung und Gewissensunruhe, innerlich mit ruhigem Gemüt, reinigt er das Gemüt von Aufregung und Gewissensunruhe. Den Zweifel aufgegeben, verweilt er mit überwundenem Zweifel, in heilsamen Dingen keine Unsicherheit habend, reinigt er das Gemüt von Zweifel.

(69.) Wie, Kassapa, wenn ein Mensch Schulden gemacht hätte um, sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften, dem würden die Geschäfte gedeihen, so dass er die alten Schulden tilgen könnte und darüber hinaus noch ein Rest übrigbleiben würde, um die Familie zu ernähren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich habe vorher Schulden gemacht, um sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften. Mir sind die Geschäfte gediehen, so dass ich die alten Schulden tilgen konnte und mir darüber hinaus noch ein Rest übriggeblieben ist, um die Familie zu ernähren.' Jener erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

(70.) Wie, Kassapa, wenn ein Mensch krank wäre, leidend, schwerkrank wäre, das Essen bekäme ihm nicht, und sein Körper hätte keine Kraft mehr. Der würde nach einer gewissen Zeit von der Krankheit geheilt, das Essen bekäme ihm wieder, und sein Körper hätte wieder Kraft. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war krank, leidend, schwerkrank. Das Essen bekam mir nicht, und mein Körper hatte keine Kraft mehr. Nach einer gewissen Zeit wurde ich von der Krankheit geheilt, das Essen bekam mir wieder, und mein Körper hatte wieder Kraft.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

(71.) Wie, Kassapa, wenn ein Mensch im Gefängnis eingeschlossen wäre. Der würde nach einer gewissen Zeit im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ginge ihm verloren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war im Gefängnis eingeschlossen. Nach einer gewissen Zeit wurde ich im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ging mir verloren.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

(72.) Wie, Kassapa, wenn ein Mensch ein Diener wäre, unselbständig, von anderen abhängig, könnte nicht gehen, wohin er will. Der würde nach einer gewissen Zeit aus der Dienerschaft entlassen, wäre selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, könnte gehen wohin er wollte. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war ein Diener, unselbständig, von anderen abhängig, konnte nicht gehen wohin ich wollte. Nach einer gewissen Zeit wurde ich aus der Dienerschaft entlassen, war selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, konnte gehen wohin ich wollte.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

(73.) Wie, Kassapa, wenn sich ein reicher, besitzender Mensch auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begibt, wo Speise schwer zu erlangen ist. Der hat nach einer gewissen Zeit das unwegsame Gebiet verlassen, und kommt wohlbehalten am Dorfrand an, ist gesichert und ohne Gefahr. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich bin ein reicher, besitzender Mensch und hatte mich auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begeben, wo Speise schwer zu erlangen ist. Jetzt habe ich das unwegsame Gebiet verlassen und bin wohlbehalten am Dorfrand angekommen, bin gesichert und ohne Gefahr.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

(74.) Ebenso, Kassapa, stellt der Mönch bei sich, die noch nicht aufgegebenen fünf Hemmungen als Schulden, als Krankheit, als Gefängnis, als Dienerschaft, als ein unwegsames Gebiet fest. Genauso wie Schuldenfreiheit, Gesundheit, Gefängnisbefreiung, ein freier Mann zu sein, ein sicheres Gebiet, Kassapa, so ist es, wenn ein Mönch bei sich feststellt: 'Diese fünf Hemmungen sind beseitigt.'

(75.) Wenn er feststellt, dass diese fünf Hemmungen bei ihm beseitigt sind, entsteht eine Frohgestimmtheit, bei dem Frohgestimmten entsteht Freude, mit freudigem Denken wird der Körper gestillt, wenn der Körper gestillt ist empfindet er Wohl, dem Wohl Empfindenden sammelt sich das Gemüt. Abgeschieden von sinnlichem Begehren, abgeschieden von unheilsamen Dingen, erreicht er die mit Denken und Überlegen versehene erste Vertiefung, die Freude und das Wohl der Abgeschiedenheit und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit.

(76.) Genauso, Kassapa, wie wenn ein geschickter Bader oder der Schüler eines Baders in einem Metallbehälter Seifenpulver ausstreut und es mit Wasser immer wieder beträufelnd, anfeuchten und kneten würde, so dass die ganze Seifenmasse durchfeuchtet, mit Feuchtigkeit völlig gesättigt, innen und außen vollgesogen ist und nichts heraustropft. Genauso, Kassapa, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit.

(77.) Nachdem wiederum der Mönch, Kassapa, das Denken und Überlegen beruhigt hat, erreicht er die innere Klarheit, die Konzentration des Geistes, die von Denken und Überlegen freie zweite Vertiefung, die Freude und das Wohl der Sammlung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung.

(78.) Genauso, Kassapa, wie ein Teich, der von einer Quelle in ihm selbst gespeist wird, der aus der östlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, der aus der westlichen, nördlichen, südlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat und auch kein Regen von Zeit zu Zeit herkommen würde. So dass das kühle Quellwasser den ganzen Teich mit kühlem Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdringt, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Teiches von dem kühlen Wasser nicht berührt ist. Genauso, Kassapa, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung.

(79.) Nachdem dann, Kassapa, die Freude verblasst ist, verweilt er gleichmütig, achtsam und klarbewusst; er empfindet körperliches Wohl. Von dem sagen die Heiligen: 'Der ist gleichmütig, achtsam, im Wohl weilend', so erreicht er die dritte Vertiefung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist.

(80.) Genauso, Kassapa, wie in einem Teich mit blauem Lotus, mit rotem Lotus, mit weißem Lotus, einige des blauen, roten oder weißen Lotus, die im Wasser entstanden und gewachsen sind, nicht über das Wasser herauskommen, ausschließlich im Wasser existieren, von der Spitze bis zu den Wurzeln mit dem kühlen Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdrungen sind, so dass nicht der kleinste Teil der blauen, roten weißen Lotus nicht berührt ist von dem kühlen Wasser. Genauso, Kassapa, füllt jener Mönch diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist.

(81.) Nachdem wiederum, Kassapa, Wohl und Leid fallengelassen wurden, nachdem frühere geistige Freuden und Leiden untergegangen sind, erreicht der Mönch die Leid- und Wohllose vierte Vertiefung, die völlige Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit und verweilt in ihr. Er verbleibt dort und erfüllt diesen Körper mit dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt, so dass nicht der kleinste Teil des Körpers nicht berührt ist von dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt.

(82.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mensch sitzen würde, der von Kopf bis Fuß mit einem weißen Gewand bedeckt wäre, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht bedeckt wäre von dem weißen Gewand. Genauso, Kassapa, sitzt jener Mönch, diesen Körper mit dem vollkommen reinen, makellosen Geist erfüllend, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem vollkommen reinen, makellosen Geist.

20. (83.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.'

(84.) Genauso wie, Kassapa, ein Beryll, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ein Faden gezogen ist, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber. Wenn ein sehender Mensch eben diesen Stein in die Hand nehmen und überlegen würde: ‚Dies ist ein Veļuriya-Edelstein, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ist ein Faden gezogen, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber.' Genauso, Kassapa, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.'

(85.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Er erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen.

(86.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mensch einen Halm aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist der Halm, dies ist die Scheide, eines ist der Halm, eines ist die Scheide, ich habe den Halm aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mensch ein Schwert aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist das Schwert, dies ist die Scheide, eines ist das Schwert, eines ist die Scheide, ich habe das Schwert aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mensch eine Schlange aus der alten Haut ziehen würde und denkt: 'Dies ist die Schlange, dies ist die alte Haut, eines ist die Schlange, eines ist die alte Haut. Ich habe die Schlange aus der alten Haut gezogen.' Genauso, Kassapa, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Jener erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen.

(87.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten: Einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper.

(88.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein geschickter Töpfer oder Töpfergeselle gut bearbeiteten Ton nehmen würde. Was für eine Art von Gefäßen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Kassapa, wenn ein geschickter Elfenbeinschnitzer oder Elfenbeinschnitzergeselle gut bearbeitetes Elfenbein nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Kassapa, wenn ein geschickter Goldschmied oder Goldschmiedegeselle gut bearbeitetes Gold nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso, Kassapa, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten - einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper.

(89.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das himmlische Gehör. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen.

(90.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mensch sich auf einen weiten Weg begeben würde und er hörte Trommeltöne, er hörte Mutinga-Trommeltöne, er hörte Töne eines Muschelhorns, eines Tamburins, eines Gongs. Da würde ihm einfallen: ‚Ein Trommelton, ein Mutinga-Trommelton, ein Muschelhorn, ein Tamburin, ein Gong.' Genauso, Kassapa, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das himmlische Gehör. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen.

(91.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Erkennen des Geistes der Anderen. Er erkennt bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt.

(92.) Genauso wie, Kassapa, wenn eine Frau, ein Mann, ein Kind oder ein junger Mann, der sich schmückt, im Spiegel oder im völlig reinen, makellosen, sauberen Wasser in einer Schale das Abbild seines Gesichts betrachten würde und würde ein beschmutztes als beschmutzt erkennen und ein unbeschmutztes als unbeschmutzt erkennen, ebenso, Kassapa, erkennt der Mönch bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt.

(93.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.

(94.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein Mann von seinem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf wieder zu seinem Dorf kommen würde. Ihm käme folgender Gedanke: 'Ich bin von meinem Dorf zu einem anderen Dorf gegangen, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf ging ich zu einem anderen Dorf, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf kam ich wieder zu meinem Dorf. Genauso, Kassapa, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.

(95.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Er sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.

(96.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein mit Augen versehener Mann an einer Kreuzung auf einer Burg stehen würde und Menschen sehen würde, die ins Haus gehen oder aus dem Haus kommen, die auf Straßen und Wegen gehen, die inmitten der Kreuzung sitzen. Dem käme folgender Gedanke: ‚Diese Menschen gehen in das Haus, kommen aus dem Haus, gehen auf den Straßen und Wegen, sitzen inmitten der Kreuzung.' Genauso, Kassapa, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Jener sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltens-weisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.

(97.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beeinflussungen. Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beeinflussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem.

(98.) Genauso wie, Kassapa, wenn ein Teich im Tal zwischen Bergen steht, sauber, geklärt, klar. Dahinein würde vom Ufer aus ein mit Augen versehener Mann schauen und Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme sehen. Dem käme folgender Gedanke: 'Dies ist ein Teich, sauber, geklärt, klar. Darin sind diese Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme.' Genauso, Kassapa, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beeinflussungen. Er weiß, der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er weiß der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beein-flussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem. Auch dies gehört zu seiner Weisheits-Praxis. Dies, Kassapa, ist Weisheits-Praxis.

Ein höheres und erhabeneres Erlangen von dieser Sittlichkeits-Praxis, dieser Gemüts-Praxis, dieser Weisheits-Praxis als dies Erlangen dieser Sittlichkeits-Praxis, dieser Gemüts-Praxis, dieser Weisheits-Praxis gibt es nicht.

21. Es gibt, Kassapa, einige Asketen und Brahmanen die lehren Sittlichkeit. Sie loben die Sittlichkeit in verschiedener Art und Weise. Was, Kassapa, die edle höchste Sittlichkeit betrifft, sehe ich keinen, der mir darin gleicht, geschweige denn über mir steht. Soweit es hohe Sittlichkeit betrifft, bin ich der Höchste.

Es gibt, Kassapa, einige Asketen und Brahmanen die lehren Buße und Abkehr [3]. Sie loben die Buße und die Abkehr in verschiedener Art und Weise. Was, Kassapa, die edle höchste Buße und Abkehr betrifft, sehe ich keinen, der mir darin gleicht, geschweige denn über mir steht. Soweit es hohe Buße und Abkehr betrifft, bin ich der Höchste.

Es gibt, Kassapa, einige Asketen und Brahmanen die lehren Weisheit. Sie loben die Weisheit in verschiedener Art und Weise. Was, Kassapa, die edle höchste Weisheit betrifft, sehe ich keinen, der mir darin gleicht, geschweige denn über mir steht. Soweit es hohe Weisheit betrifft, bin ich der Höchste.

Es gibt, Kassapa, einige Asketen und Brahmanen die lehren Erlösung. Sie loben die Erlösung in verschiedener Art und Weise. Was, Kassapa, die edle höchste Erlösung betrifft, sehe ich keinen, der mir darin gleicht, geschweige denn über mir steht. Soweit es hohe Erlösung betrifft, bin ich der Höchste.

22. Es könnte sein, Kassapa, dass die Wandermönche anderer Religionsgemeinschaften Folgendes sagen: ‚Einen Löwenruf ließ der Asket Gotama erschallen, aber nur in der Einsamkeit, nicht in der Gemeinschaft.' ‚So solltet ihr nicht sprechen' wäre diesen zu erwidern. ‚Der Asket Gotama lässt den Löwenruf erschallen, auch in der Gemeinschaft lässt er ihn erschallen.' So, Kassapa, sollte man erwidern.

Es könnte sein, Kassapa, dass die Wandermönche anderer Religionsgemeinschaften Folgendes sagen: ‚Einen Löwenruf ließ der Asket Gotama erschallen, in der Einsamkeit, und in der Gemeinschaft, aber nicht furchtlos.' ‚So solltet ihr nicht sprechen' wäre diesen zu erwidern. ‚Der Asket Gotama lässt den Löwenruf erschallen, auch in der Gemeinschaft lässt er ihn erschallen und furchtlos lässt er ihn erschallen.' So, Kassapa, sollte man erwidern.

Es könnte sein, Kassapa, dass die Wandermönche anderer Religionsgemeinschaften Folgendes sagen: ‚Einen Löwenruf ließ der Asket Gotama erschallen, in der Einsamkeit, in der Gemeinschaft, furchtlos aber nicht stellen sie ihm Fragen.' ‚So solltet ihr nicht sprechen' wäre diesen zu erwidern. ‚Der Asket Gotama lässt den Löwenruf erschallen, auch in der Gemeinschaft lässt er ihn erschallen und furchtlos lässt er ihn erschallen, und sie stellen ihm Fragen.' So, Kassapa, sollte man erwidern.

Es könnte sein, Kassapa, dass die Wandermönche anderer Religionsgemeinschaften Folgendes sagen: ‚Einen Löwenruf ließ der Asket Gotama erschallen, in der Einsamkeit, in der Gemeinschaft, furchtlos und sie stellen ihm Fragen ... aber er beantwortet die Fragen nicht ......, aber er erfreut die Gemüter nicht durch die Beantwortung der Fragen .... aber sie meinen nicht auf seine Worte hören zu müssen .... aber das Gehörte überzeugt sie nicht .... aber sie zeigen ihre Überzeugung nicht .... aber sie bemühen sich nicht, seiner Lehre zu folgen .... aber trotz der Mühe haben sie keinen Erfolg.'

‚So solltet ihr nicht sprechen' wäre diesen zu erwidern. ‚Der Asket Gotama lässt den Löwenruf erschallen, auch in der Gemeinschaft lässt er ihn erschallen, furchtlos lässt er ihn erschallen, sie stellen ihm Fragen, er beantwortet diese Fragen, er erfreut die Gemüter durch die Beantwortung der Fragen, sie meinen auf seine Worte hören zu müssen, das Gehörte überzeugt sie, sie zeigen ihre Überzeugung, sie bemühen sich seiner Lehre zu folgen, sie haben Erfolg.' So, Kassapa, sollte man erwidern.

23. Zu einer Zeit, Kassapa, weilte ich in Rājagaha auf der Burg Gijjha-kūṭa. Dort stellte mir ein gewisser asketischer Reinheitswandelnder mit Namen Nigrodha eine Frage über hohe Abkehr. Ich beantwortete ihm die Frage nach der hohen Abkehr. Durch die Antwort war er über die Maßen sehr erfreut." "Wer wäre, Ehrwürdiger, nicht über die Maßen erfreut durch die Lehre des Erhabenen. Ich bin, Ehrwürdiger, durch die Lehre des Erhabenen über die Maßen erfreut. Sehr sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umgedrehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkündet. Ich, Erhabener, nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre als auch zur Gemeinde. Ich möchte bei dem Erhabenen die Ordination nehmen und die Vollordination."

24. "Wer, Kassapa, Asket in einer anderen Gemeinschaft war und in dieser Lehre und Disziplin die Ordination, die Vollordination nehmen möchte, hat vier Monate Probezeit. Nach den vier Monaten vollziehen die Mönche, wenn sie mit ihm zufrieden sind, die Ordination und die Vollordination. Doch ich erkenne individuelle Unterschiede an."

"Wenn, Ehrwürdiger, die Asketen, die in einer anderen Gemeinschaft waren und in dieser Lehre und Disziplin die Ordination, die Vollordination nehmen möchten, vier Monate Probezeit haben und nach den vier Monaten vollziehen die Mönche, wenn sie mit ihm zufrieden sind, die Ordination und die Vollordination – dann werde ich vier Jahre auf mich nehmen. Nachdem vier Jahre vergangen sind, mögen die Mönche, wenn sie mit mir zufrieden sind, die Ordination und die Vollordination vollziehen."

Da bekam der unbekleidete Asket Kassapa (sogleich) beim Erhabenen die Ordination und die Vollordination. Nicht lange danach hatte der ehrwürdige Kassapa allein, abgeschieden, nicht nachlässig, eifrig, energisch verweilt. Nach nicht langer Zeit hatte er, zu welchem Zweck Söhne aus guten Familien in richtiger Weise vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen, das Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels in diesem Leben selbst erkannt und verwirklicht. So verweilte er: 'Vernichtet ist die Geburt, vollbracht der Reinheitswandel, das zu Tuende getan, nichts ist mehr nach diesem' so wusste er. Einer von den Heiligen war der ehrwürdige Kassapa geworden.

Ende der Lehrrede über den Löwenruf an Kassapa


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[1] das Wort kalopi ist noch nicht genau zu übersetzen.
[2] die vier unreinen Dinge sind: Kuhmist, Kuhurin, Asche, Schlamm.
[3] Abkehr von den Beeinflussungen (kilesa)