So habe ich gehört.
1. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Kuru, in einer Kleinstadt der Kuru mit Namen Kammāssadhamma. Dort sprach der Erhabene die Mönche an: "Mönche!" - "Verehrungswürdiger", haben jene Mönche dem Erhabenen geantwortet. Der Erhabene sagte Folgendes: "Den einen Weg [1] gibt es, ihr Mönche, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Jammer, zum Schwinden von körperlicher und geistiger Pein, zum Erlangen des Wissens, zur Verwirklichung des Erlöschens, nämlich die vier Ausrichtungen der Achtsamkeit.
Welche vier? Da, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt.
2. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend? Da geht, ihr Mönche, der Mönch in den Wald oder zum Fuß eines Baumes oder zu einer leeren Behausung. Dort setzt er sich nieder im Lotussitz, den Körper gerade aufgerichtet, hält die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig. Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus. Tief einatmend weiß er: 'Ich atme tief ein', tief ausatmend weiß er: 'Ich atme tief aus', flach einatmend weiß er: 'Ich atme flach ein', flach ausatmend weiß er: 'Ich atme flach aus.' Er übt sich: Den ganzen Körper empfindend [2] atme ich ein, den ganzen Körper empfindend atme ich aus. Er übt sich: Die Körperimpulse beruhigend atme ich ein, die Körperimpulse beruhigend atme ich aus. Genauso, ihr Mönche, wie ein geschickter Tischler oder Tischlergeselle, wenn er tief hobelt weiß: 'Ich hobel tief' oder wenn er flach hobelt weiß: 'Ich hobel flach', genauso weiß, ihr Mönche, der Mönch tief einatmend: 'Ich atme tief ein', tief ausatmend: 'Ich atme tief aus', flach einatmend: 'Ich atme flach ein', flach ausatmend: 'Ich atme flach aus.' Er übt sich: Den ganzen Körper empfindend atme ich ein, den ganzen Körper empfindend atme ich aus. Er übt sich: Die Körperimpulse beruhigend atme ich ein, die Körperimpulse beruhigend atme ich aus. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. [3] Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
3. Außerdem, ihr Mönche, wenn der Mönch geht, weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
4. Außerdem, ihr Mönche, beim Hingehen und Zurückkommen ist er sich seines Tuns klarbewusst, beim Hinblicken und Wegblicken ist er sich seines Tuns klarbewusst, beim Beugen und Strecken ist er sich seines Tuns klarbewusst, beim Tragen seines Schultertuchs, seiner Almosenschale, seiner Robe ist er sich seines Tuns klarbewusst, beim Essen, Trinken, Kauen, Schmecken ist er sich seines Tuns klarbewusst, beim Entleeren von Kot und Urin ist er sich seines Tuns klarbewusst, wenn er geht, steht, sitzt, (ein)schläft, wacht, spricht, schweigt ist er sich seines Tuns klarbewusst. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
5. Außerdem, ihr Mönche, betrachtet der Mönch eingehend von den Fußsohlen aufwärts oder von den Haarspitzen abwärts den von Haut umschlossenen Körper, gefüllt mit verschiedenartigen Unreinheiten. In diesem Körper gibt es: Haare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dünndarm, Dickdarm, Magen, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Nasenschleim, Gelenkschmiere, Urin. Genauso wie, ihr Mönche, wenn ein von zwei Seiten zugänglicher Sack, gefüllt mit verschiedenen Körnern wie: Hochlandreis, Tieflandreis, Mungbohnen, Bohnen, Sesam, Reis, geöffnet ist und ein sehender Mann betrachtet ihn eingehend: Dieses ist Hochlandreis, Tieflandreis, Mungbohnen, Bohnen, Sesam, Reis, genauso, ihr Mönche, betrachtet dieser Mönch eingehend von den Fußsohlen aufwärts oder von den Haarspitzen abwärts den von Haut umschlossenen Körper, gefüllt mit verschiedenartigen Unreinheiten. In diesem Körper gibt es: Haare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dünndarm, Dickdarm, Magen, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Nasenschleim, Gelenkschmiere, Urin. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
6. Außerdem, ihr Mönche, betrachtet der Mönch eingehend den Körper, wie er besteht, wie er sich zusammensetzt aus den Elementen: In diesem Körper gibt es: Das feste Element, das flüssige Element , das Hitze Element, das luftige Element. Genauso wie, ihr Mönche, ein geschickter Schlachter oder Schlachtergeselle sich bei einer Kreuzung zweier Straßen niedersetzt, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in ihre Einzelteile zerlegt hat, ebenso, ihr Mönche, betrachtet der Mönch eingehend den Körper, wie er besteht, wie er sich zusammensetzt aus den Elementen. In diesem Körper gibt es: Das feste Element, das flüssige Element, das Hitze Element, das luftige Element. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
7. Außerdem, ihr Mönche, wie wenn ein Mönch einen Körper sehen würde, auf den Leichenacker hingeworfen, einen Tag nach dem Tode oder zwei oder drei Tage, aufgedunsen, blau angelaufen, von ausgeflossenen Körpersäften beschmutzt, genauso zieht er die Parallele zu seinem Körper: Auch mein Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
8. Außerdem, ihr Mönche, wie wenn ein Mönch einen Körper sehen würde, auf den Leichenacker hingeworfen, der von Krähen gefressen wird, von Raubvögeln gefressen wird, von Geiern gefressen wird, von Wildhunden gefressen wird, von Schakalen gefressen wird, von vielerlei Wurmarten gefressen wird, genauso zieht er die Parallele zu seinem Körper: Auch mein Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
9. Außerdem, ihr Mönche, wie wenn ein Mönch einen Körper sehen würde, auf den Leichenacker hingeworfen, ein Knochengerippe mit Fleisch behangen, blutig, von den Sehnen zusammengehalten .... ein Knochengerippe fleischlos, beschmutzt mit Blut, von den Sehnen zusammengehalten .... ein Knochengerippe fleischlos ohne Blut, von den Sehnen zusammengehalten .... Knochen ohne Zusammenhalt, in alle Himmelsrichtungen zerstreut, hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Unterschenkelknochen, da ein Oberschenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da ein Schädelknochen, genauso zieht er die Parallele zu seinem Körper: Auch mein Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
10. Außerdem, ihr Mönche, wie wenn ein Mönch einen Körper sehen würde, auf den Leichenacker hingeworfen, die Knochen muschelbleich .... die Knochen aufgehäuft, Jahre alt .... die Knochen modernd und zerfallend, genauso zieht er die Parallele zu seinem Körper: Auch mein Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen. So weilt er beim Körper, den Körper innen betrachtend, den Körper außen betrachtend, den Körper innen und außen betrachtend. Er weilt beim Körper das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Körper ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend.
11. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend? Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' [4] So weilt er bei den Gefühlen, die Gefühle innen betrachtend, die Gefühle außen betrachtend die Gefühle innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Gefühlen das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Gefühl ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend.
12. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend? Da weiß, ihr Mönche, der Mönch, wenn sein Gemüt gierhaft ist: 'Mein Gemüt ist gierhaft, wenn sein Gemüt gierlos ist: 'Mein Gemüt ist gierlos', wenn sein Gemüt hasserfüllt ist: 'Mein Gemüt ist hasserfüllt', wenn sein Gemüt hasslos ist: 'Mein Gemüt ist hasslos', wenn sein Gemüt verblendet ist: 'Mein Gemüt ist verblendet', wenn sein Gemüt unverblendet ist: 'Mein Gemüt ist unverblendet', wenn sein Gemüt konzentriert ist: 'Mein Gemüt ist konzentriert', wenn sein Gemüt zerstreut ist: 'Mein Gemüt ist zerstreut', wenn sein Gemüt allumfassend [5] ist: 'Mein Gemüt ist allumfassend', wenn sein Gemüt nicht allumfassend ist: 'Mein Gemüt ist nicht allumfassend', wenn sein Gemüt übertrefflich [6] ist: 'Mein Gemüt ist übertrefflich', wenn sein Gemüt unübertrefflich ist: 'Mein Gemüt ist unübertrefflich', wenn sein Gemüt gesammelt ist: 'Mein Gemüt ist gesammelt', wenn sein Gemüt abgelenkt ist: 'Mein Gemüt ist abgelenkt', wenn sein Gemüt befreit ist: 'Mein Gemüt ist befreit', wenn sein Gemüt unbefreit ist: 'Mein Gemüt ist unbefreit.' So weilt er bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung innen betrachtend, die Gemütsverfassung außen betrachtend, die Gemütsverfassung innen und außen betrachtend. Er weilt bei der Gemütsverfassung das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Eine Gemütsverfassung ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend.
13. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend? Da weilt, ihr Mönche, der Mönch bei der Lehrgliederung, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die fünf Hemmungen. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den fünf Hemmungen? Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm Sinnenbegehren vorhanden ist: 'In mir ist Sinnenbegehren vorhanden', wenn in ihm kein Sinnenbegehren vorhanden ist: 'In mir ist kein Sinnenbegehren vorhanden.' Er weiß, wie ihm noch nicht entstandenes Sinnenbegehren entsteht, weiß auch wie entstandenes Sinnenbegehren überwunden wird, wie das überwundene Sinnenbegehren in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm Übelwollen vorhanden ist: 'In mir ist Übelwollen vorhanden', wenn in ihm kein Übelwollen vorhanden ist: 'In mir ist kein Übelwollen vorhanden.' Er weiß, wie ihm noch nicht entstandenes Übelwollen entsteht, weiß auch wie entstandenes Übelwollen überwunden wird, wie das überwundene Übelwollen in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm Trägheit und Mattigkeit vorhanden ist: 'In mir ist Trägheit und Mattigkeit vorhanden', wenn in ihm keine Trägheit und Mattigkeit vorhanden ist: 'In mir ist keine Trägheit und Mattigkeit vorhanden.' Er weiß, wie ihm noch nicht entstandene Trägheit und Mattigkeit entsteht, weiß auch wie entstandene Trägheit und Mattigkeit überwunden wird, wie die überwundene Trägheit und Mattigkeit in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm Aufgeregtheit und Gewissensunruhe vorhanden ist: 'In mir ist Aufgeregtheit und Gewissensunruhe vorhanden', wenn in ihm keine Aufgeregtheit und Gewissensunruhe vorhanden ist: 'In mir ist keine Aufgeregtheit und Gewissensunruhe vorhanden.' Er weiß, wie ihm noch nicht entstandene Aufgeregtheit und Gewissensunruhe entsteht, weiß auch wie entstandene Aufgeregtheit und Gewissensunruhe überwunden wird, wie die überwundene Aufgeregtheit und Gewissensunruhe in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch, wenn in ihm Zweifel vorhanden ist: 'In mir ist Zweifel vorhanden, wenn in ihm kein Zweifel vorhanden ist: 'In mir ist kein Zweifel vorhanden.' Er weiß, wie ihm noch nicht entstandener Zweifel entsteht, weiß auch wie entstandener Zweifel überwunden wird, wie der überwundene Zweifel in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
So weilt er bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, die Lehrglieder innen betrachtend, die Lehrglieder außen betrachtend, die Lehrglieder innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Lehrgliedern das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Lehrglied ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die fünf Hemmungen.
14. Außerdem, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den fünf Gruppen des Anhaftens. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den fünf Gruppen des Anhaftens? Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch: Dies ist die Körperlichkeit, dies ist die Entstehung der Körperlichkeit, dies ist das Vergehen der Körperlichkeit, dies ist das Gefühl, dies ist die Entstehung des Gefühls, dies ist das Vergehen des Gefühls, dies ist die bewusste Wahrnehmung, dies ist die Entstehung der bewussten Wahrnehmung, dies ist das Vergehen der bewussten Wahrnehmung, dies ist die Aktivität, dies ist die Entstehung der Aktivität, dies ist das Vergehen der Aktivität, dies ist das Bewusstsein, dies ist die Entstehung des Bewusstseins, dies ist das Vergehen des Bewusstseins.
So weilt er bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, die Lehrglieder innen betrachtend, die Lehrglieder außen betrachtend, die Lehrglieder innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Lehrgliedern das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Lehrglied ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die fünf Gruppen des Anhaftens.
15. Außerdem, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die sechs inneren und äußeren Gebiete. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den sechs inneren und äußeren Gebieten? Da kennt, ihr Mönche, der Mönch das Auge, kennt das Sichtbare, und die Fessel, die durch beides bedingt entsteht, auch die kennt er. Er weiß, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, weiß auch wie die entstandene Fessel überwunden wird, wie die überwundene Fessel in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Da kennt, ihr Mönche, der Mönch das Ohr, die Nase, die Zunge, den Körper, das Denkorgan, kennt das Hörbare, das Riechbare, das Schmeckbare, das Tastbare, das Denkbare und die Fessel, die durch beides bedingt entsteht, auch die kennt er. Er weiß, wie die noch nicht entstandene Fessel entsteht, weiß auch wie die entstandene Fessel überwunden wird, wie die überwundene Fessel in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
So weilt er bei den Lehrgliedern die Lehrglieder betrachtend, die Lehrglieder innen betrachtend, die Lehrglieder außen betrachtend, die Lehrglieder innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Lehrgliedern das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Lehrglied ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die sechs inneren und äußeren Gebiete.
16. Außerdem, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die sieben Erwachungsglieder. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den sieben Erwachungsgliedern? Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm das Erwachungsglied der Achtsamkeit vorhanden ist: 'In mir ist das Erwachungsglied der Achtsamkeit vorhanden', wenn in ihm kein Erwachungsglied der Achtsamkeit vorhanden ist: 'In mir ist kein Erwachungsglied der Achtsamkeit vorhanden.' Er weiß, wie in ihm das noch nicht entstandene Erwachungsglied der Achtsamkeit entsteht, weiß auch wie das entstandene Erwachungsglied der Achtsamkeit völlig entfaltet wird.
Da, ihr Mönche, weiß ein Mönch wenn in ihm das Erwachungsglied der Dhammaergründung .... der Tatkraft .... der Freude .... der Gestilltheit .... der Konzentration .... des Gleichmuts vorhanden ist: 'In mir ist das Erwachungsglied des Gleichmuts vorhanden', wenn in ihm kein Erwachungsglied des Gleichmuts vorhanden ist: 'In mir ist kein Erwachungsglied des Gleichmuts vorhanden.' Er weiß, wie in ihm das noch nicht entstandene Erwachungsglied des Gleichmuts entsteht, weiß auch wie das entstandene Erwachungsglied des Gleichmuts völlig entfaltet wird.
So weilt er bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, die Lehrglieder innen betrachtend, die Lehrglieder außen betrachtend, die Lehrglieder innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Lehrgliedern das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Lehrglied ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die sieben Erwachungsglieder.
17. Außerdem, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die vier edlen Wahrheiten. Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich den vier edlen Wahrheiten? Da weiß, ihr Mönche, ein Mönch der Wahrheit gemäß: ‚Dies ist das Leiden', weiß er der Wahrheit gemäß: ‚Dies ist die Entstehung des Leiden', weiß er der Wahrheit gemäß: ‚Dies ist die Überwindung des Leidens', weiß er der Wahrheit gemäß: ‚Dies ist der zur Überwindung des Leidens führende Weg.'
18. Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leid, Altern ist Leid, Sterben ist Leid, Kummer, Jammer, körperliche und geistige Pein und Verzweiflung sind Leid, vereint sein mit Ungeliebtem, getrennt sein von Geliebtem [7], was man sich wünscht, nicht zu erhalten, ist Leid, kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens sind Leid.
Was, ihr Mönche, ist die Geburt? Es ist, ihr Mönche, die Geburt der jeweiligen Lebewesen in deren jeweiliger Gattung, das Geborenwerden, das Herabsteigen (in den Mutterschoß), die Wiedergeburt, das Erscheinen der Gruppen (des Anhaftens), das Erhalten der (Sinnes)organe. Dies, ihr Mönche, nennt man Geburt.
Was, ihr Mönche, ist das Altern? Es ist, ihr Mönche, das Altern der jeweiligen Lebewesen in deren jeweiliger Gattung, das Altwerden, der Zerfall (der Zähne), das Grauwerden (der Haare), das Runzligwerden, das Versiegen der Lebenskraft, das Abschwächen der Sinnesorgane. Dies, ihr Mönche, nennt man Altern.
Was, ihr Mönche, ist das Sterben? Es ist, ihr Mönche, das Abscheiden der jeweiligen Lebewesen von deren jeweiliger Gattung, das Ableben, das Hinscheiden, das Dahinschwinden, der Tod, das Sterben, die Zeiterfüllung, das Zerbrechen der Gruppen (des Anhaftens), einen Leichnam zurücklassen. Dies, ihr Mönche, nennt man Sterben.
Was, ihr Mönche, ist Kummer? Es ist, ihr Mönche, Kummer, wenn einer von irgendeinem Verlust oder von irgendeinem Leidumstand getroffen wird, Trauer, Trübsal, Bekümmernis, Bekümmertheit. Dies, ihr Mönche, nennt man Kummer.
Was, ihr Mönche, ist Jammer? Wehklage und Jammer, ihr Mönche, ist, wenn einer von irgendeinem Verlust oder von irgendeinem Leidumstand getroffen wird, das Jammern und das Wehklagen, die Jammersituation, die Wehklagesituation. Dies, ihr Mönche, nennt man Jammer.
Was, ihr Mönche, ist körperliche Pein? Es ist, ihr Mönche, körperlicher Schmerz, körperliche Unannehmlichkeit, durch den Körper verursachte Schmerzen, unangenehmes Empfinden. Dies, ihr Mönche, nennt man körperliche Pein.
Was, ihr Mönche, ist geistige Pein? Es ist, ihr Mönche, geistiger Schmerz, geistige Unannehmlichkeit, durch den Geist verursachte Schmerzen, unangenehmes Empfinden. Dies, ihr Mönche, nennt man geistige Pein.
Was, ihr Mönche, ist Verzweiflung? Es ist, ihr Mönche, wenn einer von irgendeinem Verlust oder von irgendeinem Leidumstand getroffen wird, die Mutlosigkeit und Verzweiflung, die Entmutigung, die verzweifelte Lage. Dies, ihr Mönche, nennt man Verzweiflung.
Was ist, ihr Mönche, vereint sein mit Ungeliebtem für ein Leiden? Dies, ihr Mönche, wird Leid des vereint Seins mit Ungeliebtem genannt: Das Zusammenkommen, Zusammentreffen, Begegnung, Verbundensein, mit unerwünschten, unerfreulichen, unangenehmen Sichtbarem, Hörbarem, Riechbarem, Schmeckbarem, Tastbarem, Denkbarem und mit Wesen, die einem Unheil, Unwohlsein, Unannehmlichkeiten, Unsicherheit wünschen, das Zusammenkommen, das Zusammentreffen, die Begegnung, das Verbundensein mit diesen, dies, ihr Mönche, ist das Leiden des Vereintseins mit Ungeliebtem.
Was ist, ihr Mönche, Getrennt sein von Geliebtem für ein Leiden? Dies, ihr Mönche, wird Leid des Getrennt-seins von Geliebtem genannt: Das nicht Zusammenkommen, nicht Zusammentreffen, nicht Begegnung, nicht Verbundensein, mit erwünschten, erfreulichen, angenehmen Sichtbarem, Hörbarem, Riechbarem, Schmeckbarem, Tastbarem, Denkbarem und mit Wesen, die einem Heil, Wohlsein, Annehmlichkeiten, Sicherheit wünschen, wie Mutter, Vater, Bruder, Schwester, kleine Geschwister, Freunde, Vertraute, Blutsverwandte, das nicht Zusammenkommen, das nicht Zusammentreffen, die nicht Begegnung, das nicht Verbundensein mit diesen, dies, ihr Mönche, ist das Leiden des Getrenntseins von Geliebtem.
Was ist, ihr Mönche, was man sich wünscht nicht zu erhalten für ein Leiden? Der Geburt unterworfene Wesen, ihr Mönche, hegen den Wunsch: ‚Mögen wir doch nicht der Geburt unterworfen sein, möge keine Geburt mehr auf uns zukommen', aber dieser Wunsch erfüllt sich nicht. Dies ist, was man sich wünscht nicht zu erhalten. Dem Altern .... Krankheit .... Tod .... Kummer, Jammer, körperliche und geistige Pein und Verzweiflung unterworfene Wesen, ihr Mönche, hegen den Wunsch: ‚Mögen nicht Kummer, Jammer, körperliche und geistige Pein und Verzweiflung auf uns zukommen', aber dieser Wunsch erfüllt sich nicht. Dies ist das Leiden, was man sich wünscht, nicht zu erhalten.
Was ist, kurz gesagt, das Leid der fünf Gruppen des Anhaftens? Es sind da die Gruppen des Anhaftens an den sichtbaren Gestalten, die Gruppe des Anhaftens an den Gefühlen, die Gruppen des Anhaftens an den bewussten Wahrnehmungen, die Gruppen des Anhaftens an den Aktivitäten, die Gruppen des Anhaftens am Bewusstsein. Dies nennt man, kurz gesagt, ihr Mönche, das Leid der fünf Gruppen des Anhaftens. Dies nennt man, ihr Mönche, die edle Wahrheit vom Leid.
19. Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leids? (Es ist) dieser Durst, dieser Wiederdasein schaffende, der mit Freude und Begehren verbundene, überall Gefallen findende; das sind: Durst nach Sinnesgenuss, Durst nach Werden, Durst nach Vernichtung.
Dieser Durst, ihr Mönche, wo entsteht er, wo fasst er Fuß? Wo in der Welt etwas in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem erscheint, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Was erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem? Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Denkorgan, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Sichtbares, Hörbares, Riechbares, Schmeckbares, Tastbares, Denkbares, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Sehbewusstsein, Hörbewusstsein, Riechbewusstsein, Schmeckbewusstsein, Tastbewusstsein, Denkbewusstsein, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Sehberührung, Hörberührung, Riechberührung, Schmeckberührung, Tastberührung, Denkberührung, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Durch Sehberührung entstandenes Gefühl ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Die Wahrnehmung von Sichtbarem ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Der Wille nach Sichtbarem ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Der Durst nach Sichtbarem ...... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Denken an Sichtbares ...... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Nachdenken über Sichtbares .... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort entsteht der Durst, dort fasst er Fuß. Dies heißt, ihr Mönche, die edle Wahrheit von der Entstehung des Leids.
20. Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Überwindung des Leids? Das ist die restlose Überwindung der Leidenschaften, das Aufgeben, Loslassen, die Befreiung, das Nichtanhaften.
Dieser Durst, ihr Mönche, wo endet er, wo hört er auf? Wo in der Welt etwas in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem erscheint, dort endet der Durst, dort hört er auf. Was erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem? Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Denkorgan, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Sichtbares, Hörbares, Riechbares, Schmeckbares, Tastbares, Denkbares, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Sehbewusstsein, Hörbewusstsein, Riechbewusstsein, Schmeckbewusstsein, Tastbewusstsein, Denkbewusstsein, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Sehberührung, Hörberührung, Riechberührung, Schmeckberührung, Tastberührung, Denkberührung, das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Durch Sehberührung entstandenes Gefühl ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Die Wahrnehmung von Sichtbarem ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Der Wille nach Sichtbarem ..... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Der Durst nach Sichtbarem ...... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Denken an Sichtbares ...... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Nachdenken über Sichtbares .... das erscheint in der Welt in Gestalt von Geliebtem und Angenehmem, dort endet der Durst, dort hört er auf. Dies heißt, ihr Mönche, die edle Wahrheit von der Überwindung des Leids.
21. Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Weg zur Überwindung des Leids? Das ist eben dieser edle achtfache Weg, rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Tat, rechter Lebensunterhalt, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.
Was, ihr Mönche, ist rechte Ansicht? Das Wissen, ihr Mönche, vom Leid, das Wissen vom Entstehen des Leids, das Wissen von der Überwindung des Leids, das Wissen vom Weg zur Überwindung des Leids. Das heißt, ihr Mönche, rechte Ansicht.
Was, ihr Mönche, ist rechte Absicht? Die Absicht zur Entsagung, zur Nichtbosheit, zum Nichtverletzen. Das heißt, ihr Mönche, rechte Absicht.
Was, ihr Mönche, ist rechte Rede? Vermeidung von Lüge, Vermeidung von Zwischenträgerei, Vermeidung von barschen und harten Worten, Vermeidung von Plappern und Plaudern. Das heißt, ihr Mönche, rechte Rede.
Was, ihr Mönche, ist rechte Tat? Das Vermeiden des Tötens von Lebewesen, das Vermeiden des Nehmens von Nichtgegebenem, das Vermeiden von falschem Verhalten in der Geschlechtlichkeit. Das heißt, ihr Mönche, rechte Tat.
Was, ihr Mönche, ist rechter Lebensunterhalt? Es gibt, ihr Mönche, der edle Hörer den falschen Lebensunterhalt auf, durch den rechten Lebensunterhalt führt er sein Leben. Das heißt, ihr Mönche, rechter Lebensunterhalt.
Was, ihr Mönche, ist rechtes Bestreben? Da, ihr Mönche, erzeugt der Mönch den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, ist bestrebt darum, bemüht sich darum, nimmt das Gemüt unter Kontrolle, dafür strengt er sich an. Er erzeugt den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu vernichten, ist bestrebt darum, bemüht sich darum, nimmt das Gemüt unter Kontrolle, dafür strengt er sich an. Er erzeugt den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen, ist bestrebt darum, bemüht sich darum, nimmt das Gemüt unter Kontrolle, dafür strengt er sich an. Er erzeugt den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, unverlierbar zu machen, zu mehren, wachsen zu lassen, zu kultivieren bis zur Vollkommenheit, ist bestrebt darum, bemüht sich darum, nimmt das Gemüt unter Kontrolle, dafür strengt er sich an . Das heißt, ihr Mönche, rechtes Bestreben.
Was, ihr Mönche, ist rechte Achtsamkeit? Da weilt der Mönch, ihr Mönche, beim Körper, den Körper betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. Da weilt der Mönch bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. Da weilt der Mönch bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. Da weilt der Mönch bei der Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfer-nung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. Das heißt, ihr Mönche, rechte Achtsamkeit.
Was, ihr Mönche, ist rechte Sammlung? Da, ihr Mönche, erreicht ein Mönch abgeschieden von sinnlichem Begehren, abgeschieden von unheilsamen Dingen, die mit Denken und Überlegen versehene erste Vertiefung, die Freude und das Wohl der Abgeschiedenheit und verweilt in ihr. Nachdem er Denken und Überlegen beruhigt hat, erreicht er die Innere Klarheit, die Konzentration des Geistes, die von Denken und Überlegen freie zweite Vertiefung, die Freude und das Wohl der Sammlung und verweilt in ihr. Nachdem die Freude verflogen ist, verweilt er gleichmütig, achtsam und klarbewusst, er empfindet körperliches Wohl. Von dem sagen die Heiligen: ‚Der ist gleichmütig, achtsam, im Wohl weilend', so erreicht er die dritte Vertiefung und verweilt in ihr. Nachdem Wohl und Leid fallengelassen wurden, nachdem frühere geistige Freuden und Leiden untergegangen sind, erreicht er die leid- und wohllose vierte Vertiefung, die völlige Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit und verweilt in ihr. Das heißt, ihr Mönche, rechte Sammlung.
Das heißt man, ihr Mönche, die Wahrheit vom Weg zur Überwindung des Leids. So weilt er bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, die Lehrglieder innen betrachtend, die Lehrglieder außen betrachtend, die Lehrglieder innen und außen betrachtend. Er weilt bei den Lehrgliedern das gesetzmäßige Entstehen betrachtend, das gesetzmäßige Vergehen betrachtend, das gesetzmäßige Entstehen und Vergehen betrachtend. Oder wiederum 'Ein Lehrglied ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt. So, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, nämlich die vier edlen Wahrheiten.
22. Wer auch, ihr Mönche, diese vier Ausrichtungen der Achtsamkeit sieben Jahre in dieser Weise pflegen würde, kann von zwei Ergebnissen einem entgegensehen: Noch zu Lebzeiten die vollkommene Erkenntnis oder, wenn ein Rest von Anhaften da ist, die Nichtwiederkehr. Lasst, ihr Mönche, diese sieben Jahre dahingestellt sein, wer auch, ihr Mönche, diese vier Ausrichtungen der Achtsamkeit sechs .... fünf .... vier .... drei .... zwei .... ein Jahr in dieser Weise pflegen würde, kann von zwei Ergebnissen einem entgegensehen: Noch zu Lebzeiten die vollkommene Erkenntnis oder, wenn ein Rest von Anhaften da ist, die Nichtwiederkehr. Lasst, ihr Mönche, dieses Jahr dahingestellt sein, wer auch, ihr Mönche, diese vier Ausrichtungen der Achtsamkeit sechs .... fünf .... vier .... drei .... zwei .... einen, einen halben Monat in dieser Weise pflegen würde, kann von zwei Ergebnissen einem entgegensehen: Noch zu Lebzeiten die vollkommene Erkenntnis oder, wenn ein Rest von Anhaften da ist, die Nichtwiederkehr. Lasst, ihr Mönche, diesen halben Monat dahingestellt sein, wer auch, ihr Mönche, diese vier Ausrichtungen der Achtsamkeit sieben Tage in dieser Weise pflegen würde, kann von zwei Ergebnissen einem entgegensehen: Noch zu Lebzeiten die vollkommene Erkenntnis oder, wenn ein Rest von Anhaften da ist, die Nichtwiederkehr. Den einen Weg gibt es, ihr Mönche, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Jammer, zum Schwinden von körperlicher und geistiger Pein, zum Erlangen des Wissens, zur Verwirklichung des Erlöschens, nämlich die vier Ausrichtungen der Achtsamkeit. Was hier gesagt wurde, wurde in Hinblick auf dieses (Ziel) gesagt."
Dies sagte der Erhabene. Erfreut nahmen die Mönche die Rede des Erhabenen an.
Die große Lehrrede von den Ausrichtungen der Achtsamkeit ist beendet.
[1] Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten der Übersetzung, wie z. B. der direkte Weg, der gerade Weg, der einzige Weg, der zu dem einen Ziel führt, etc
[2] Eine weitere Möglichkeit der Übersetzung ist: 'Den ganzen (Atem)Körper empfindend, d.h. den gesamten Ablauf des Atemvorgangs zu empfinden.
[3] Möglich wäre auch die Übersetzung: den eigenen Körper betrachtend, fremde Körper betrachtend; oder: den eigenen Körper betrachtend und von dem eigenen auf andere Körper schließen.
[4] Über mit Sinnen und ohne Sinnen verbundene Gefühle siehe Mittlere Sammlung 137
[5] Wörtlich: groß geworden, meditativ: die Brahmavihāras oder die arūpajhānas.
[6] weltlich
[7] Diese beiden Leidfaktoren sind nicht in jeder Ausgabe überliefert.