„Von ferne kam ein blinder Thera“
§A. Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf eine unvergleichliche Gabe.
§D. Diese ist schon im achten Buche im Sovira-Jātaka [1] erzählt. —
Nachdem aber damals der König am siebenten Tage alle Gebrauchsgegenstände gespendet hatte, bat er um die Danksagung. Der Meister jedoch ging fort, ohne eine solche zu verrichten. Darauf begab sich der König nach Beendigung des Frühmahles nach dem Kloster und fragte: „Warum, Herr, habt Ihr keine Danksagung abgestattet?“ Der Meister antwortete: „Unrein, o Großkönig, war die Versammlung“, und fügte hinzu: „Fürwahr, nicht gehn die Geizigen zum Himmel ein [2].“ Mit dieser Strophe erklärte er ihm die Wahrheit. Befriedigt darüber brachte der König dem Vollendeten mit einem aus dem Sivi-Lande stammenden Obergewande, das tausend Geldstücke wert war, seine Verehrung dar und kehrte dann in die Stadt zurück.
Am nächsten Tage begannen die Mönche in der Lehrhalle folgendes Gespräch: „Freunde, der König von Kosala hat, nachdem er ein unvergleichliches Almosen gespendet, auch von einer solchen Spende unbefriedigt dem mit den zehn Kräften Ausgestatteten, als dieser ihm die Lehre verkündigt hatte, ein Gewand aus dem Lande Sivi, hunderttausend Geldstücke an Wert, geschenkt. Wie unbefriedigt fürwahr, Freunde, ist der König durch seine Spende!“ Da kam der Meister und fragte: „Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, sprach er weiter: „Ihr Mönche, auch äußerer Besitz ist eine gute Gabe. Die Weisen der Vorzeit spendeten, so dass sie ganz Indien davon ertönen ließen, täglich Almosen, indem sie dafür Sechshunderttausend ausgaben; aber unbefriedigt durch diese äußeren Gaben dachten sie: „Wer Liebes gibt, erhält Liebes dafür“, und schenkten den zu ihnen gekommenen Bettlern ihre eigenen Augen, die sie sich ausgerissen hatten.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.
§B. Als ehedem im Reiche Sivi in Aritthapura der Großkönig Sivi regierte, nahm der Bodhisattva als dessen Sohn seine Wiedergeburt. Man gab ihm den Namen Prinz Sivi. Als er herangewachsen war, ging er nach Takkasilā, kehrte, nachdem er dort die Künste erlernt, zurück, zeigte seinem Vater seine Künste und erhielt die Stelle eines Vizekönigs. In der Folgezeit nach dem Tode seines Vaters wurde er König. Er verließ die Wege des Unrechts, betätigte die zehn Königstugenden und führte seine Regierung in Gerechtigkeit. An den vier Stadttoren, in der Mitte der Stadt und am Tore seines Palastes erbaute er im ganzen sechs Almosenhallen und spendete große Almosen, indem er täglich Sechshunderttausend dafür ausgab. Am achten, vierzehnten und fünfzehnten Tage des Monats ging er beständig in die Almosenhallen und schaute dem Almosen Spenden zu.
Als er nun einmal am Vollmondstage unter dem über ihm erhobenen weißen Sonnenschirm auf seinem königlichen Throne saß, dachte er über die von ihm gespendeten Almosen nach und fand keine Gabe an äußeren Gütern, die er nicht schon gespendet hätte. Da dachte er bei sich: „Es gibt nichts an äußeren Gütern, was ich nicht schon gespendet hätte. Aber dieses Spenden äußerer Güter befriedigt mich nicht. Ich möchte etwas von meiner eigenen Person herschenken. Ach möchte doch fürwahr heute, wenn ich in die Almosenhallen gehe, ein Bettler um kein äußeres Gut bitten, sondern etwas von meiner eigenen Person wünschen! Wenn einer mein Herzfleisch dabei nennen würde, so würde ich mit einem Speere meine Brust durchbohren und, wie wenn ich aus dem klaren Wasser eine Lotosblume mit ihrem Stängel herausholen wollte, mein Herz mit den rinnenden Blutstropfen herausreißen und ihm geben; wenn einer das Fleisch meines Körpers dabei nennen würde, so würde ich wie mit einem Grabstichel eingrabend das Fleisch meines Körpers herausreißen und es ihm geben. Wenn einer mein Blut begehrte, so würde ich damit eine dargereichte Schüssel anfüllen, es ihm in den Mund schütten und ihm so mein Blut geben. Oder wenn jemand zu mir sagte: ‘In meinem Hause geht die Arbeit nicht vorwärts; verrichte in meinem Hause Sklavendienste’, so würde ich mein königliches Gewand ablegen, hinaustreten, mich selbst dafür erklären und Sklavendienste tun. Wenn aber einer meine Augen begehrte, so würde ich, wie man den Kern einer Fächerpalme herausholt, meine Augen herausreißen und ihm geben.“
Nachdem er also gedacht hatte:
wusch er sich in sechzehn Schüsseln duftenden Wassers, verzehrte, mit allem Schmuck verziert, sein Mahl von verschiedenartigem höchstem Wohlgeschmack, bestieg den herrlichen Rücken eines reich geschmückten Elefanten und begab sich nach der Almosenhalle.
Gott Sakka aber hatte seinen Vorsatz wahrgenommen und dabei gedacht: „Der König Sivi hat sich vorgenommen, für die zu ihm kommenden Bettler sich die Augen herauszureißen und sie ihnen zu geben. Wird er im Stande sein, sie herzu schenken, oder nicht?“ Um ihn deshalb auf die Probe zu stellen, nahm er das Aussehen eines hochbetagten blinden Brahmanen an; er stellte sich zur Zeit, da sich der König in die Almosenhalle begab, auf einen erhöhten Platz, streckte seine Hand aus und wünschte dem König Sieg. Der König ließ seinen Elefanten nach dieser Richtung gehen und fragte: „Brahmane, was hast du gesagt?“ Darauf erwiderte Sakka: „O Großkönig, von deiner Freude am Almosen Geben ist ein Ruhmesgeschrei entstanden [3], das die ganze bewohnte Welt erfüllt. Ich aber bin blind und du hast zwei Augen!“ Und indem er ihn um ein Auge bat, sprach er folgende erste Strophe:
Als dies das große Wesen hörte, dachte es: „Jetzt erst habe ich dies in meinem Palaste sitzend bedacht und bin deshalb hierher gekommen. Ach welch ein großer Gewinn für mich! Heute fürwahr wird mein Wunsch seine Erfüllung erreichen; ich werde eine Gabe spenden, wie sie noch nie vorher gespendet wurde!“ Und hocherfreut sprach es folgende zweite Strophe:
Nachdem aber der König soviel gesagt hatte, dachte er: „Es ist unpassend, wenn ich jetzt hier auf der Stelle mir die Augen ausreiße und sie ihm gebe.“ Er nahm den Brahmanen mit sich, ging in seinen Palast hinein, setzte sich auf seinen königlichen Thron und ließ einen Arzt namens Sivaka rufen, dem er sagte: „Reinige mein Auge [7]!“
In der ganzen Stadt aber war ein einziges Geschrei: „Unser König will sich die Augen herausreißen und sie einem Brahmanen geben.“ Da versammelten sich der Heerführer und die übrigen Vertrauten des Königs, die Stadtbewohner und die Insassen seines Harems; und um den König von seinem Vorhaben abzuhalten, sprachen sie folgende drei Strophen:
Darauf sprach der König folgende drei Strophen:
Es fragten ihn aber seine Minister: „Wonach verlangst du, dass du ihm deine Augen geben willst?“, und sie sprachen folgende Strophe:
Um es ihnen zu erklären, sprach der König folgende Strophe:
Als aber die Minister die Worte des großen Wesens angehört hatten ohne darauf etwas erwidern zu können, redete der Bodhisattva den Arzt Sivaka mit folgender Strophe an:
Darauf sprach Sivaka zu ihm: „Das Hergeben der Augen ist etwas gar Schweres, o Fürst; überlege es dir!“ Doch der König antwortete: „Sivaka, ich habe es mir schon überlegt; zögere nicht lange und rede nicht viel mit mir!“ Da dachte jener bei sich: „Für einen so geschickten Arzt wie ich ist es nicht passend, in die Augen des Königs eine Lanzette [13] zu versenken.“ Darum zerrieb er verschiedene Arzneien, vermischte den Arzneistaub mit blauem Lotos und strich dies auf das rechte Auge [14]. Das Auge rollte hin und her und es entstand heftiger Schmerz. Da sagte Sivaka: „Verstehe, o Großkönig, ich bin im Stande, es wieder in Ordnung zu bringen.“ Doch der König antwortete: „Fahre fort, mein Lieber, und zögere nicht!“
Abermals machte der Arzt die Mischung und bestrich damit das Auge. Da löste sich das Auge aus der Augenhöhle und die Schmerzen wurden noch stärker. Wieder sagte Sivaka: „Verstehe, o Großkönig, ich kann es wieder machen wie zuvor“; doch der König versetzte wieder: „Zögere nicht!“ Darauf mischte jener es zum dritten Male und rieb nochmals das Auge ein. Durch die Kraft des Giftes beschrieb das Auge einen Kreis, kam ganz aus der Augenhöhle hervor und blieb an dem Muskelstrang hängen. Abermals sagte Sivaka: „Verstehe, o Großkönig; es wieder wie früher herzustellen, liegt in meiner Macht“; doch der König versetzte wieder: „Zögere nicht.“ Unerträgliche Schmerzen entstanden jetzt; Blut floss hervor und die oberen Gewänder wurden vom Blute nass.
Da fielen die Insassen des Harems und die Minister dem König zu Füßen und begannen, laut zu jammern: „O Fürst, gib deine Augen nicht her!“ Der König aber ertrug den Schmerz und sagte zum Arzte: „Mein Lieber, zögere nicht fortzufahren.“ Jener versetzte: „Gut, o Fürst!“ Mit der linken Hand hob er das Auge empor, mit der rechten nahm er die Lanzette und durchschnitt damit den Augennerv; dann nahm er das Auge und legte es dem großen Wesen in die Hand.
Dies betrachtete mit seinem linken Auge sein rechtes Auge; indem es den Schmerz zurückhielt, rief es den Brahmanen herbei mit den Worten: „Komm her, Brahmane“, und sprach: „Hundertmal und tausendmal lieber als dies mein Auge ist mir das Auge der Erkenntnis der Allwissenheit. Dafür ist dies das Hilfsmittel.“ Nach diesen Worten gab er dem Brahmanen das Auge. Dieser hob es empor und legte es in seine Augenhöhle; durch seine übernatürliche Macht aber bekam es die Farbe von blühendem blauem Lotos und blieb darin stehen.
Als das große Wesen mit seinem linken Auge dies sein Auge sah, sagte es: „Ach, eine gute Gabe ist für mich die Gabe meines Auges“; es fühlte sich plötzlich von einem in seinem Innern entstehenden Liebesgefühl getroffen und gab jenem auch das andere Auge. Sakka legte auch dies in seine Augenhöhle; dann verließ er den königlichen Palast, ging unter den Augen einer großen Volksmenge aus der Stadt hinaus und kehrte in seine Götterwelt zurück.
Um dies zu verkündigen, sprach der Meister folgende anderthalb Strophen:
Bald darauf wuchsen dem Könige wieder die Augen; und als sie bei ihrem Wachsen noch nicht die Augenhöhlen erreicht hatten, füllten sie diese mit einem Fleischklumpen wie mit einem wollenen Balle aus. So waren sie wie die Augen an einem Bilde; der Schmerz aber hörte auf.
Als nun das große Wesen einige Tage in seinem Palaste geblieben war, dachte es: „Was soll ein Blinder mit der Königsherrschaft? Ich werde meinen Ministern die Regierung übergeben, in den Park gehen, dort die Weltflucht betätigen und das Asketenleben ausüben.“ Er ließ seine Minister zu sich rufen, verkündete ihnen die Sache und sprach: „Ein Mann soll bei mir bleiben, der mir Mundwasser u. dgl. gibt und bei mir die notwendigen Dienste versieht; an der Stelle, wo ich meine Notdurft befriedigen kann, bindet für mich einen Strick an!“ Dann wandte er sich an seinen Wagenlenker und sagte ihm: „Schirre den Wagen an!“ Seine Minister aber ließen ihn nicht den Wagen benützen, sondern sie führten ihn in einer goldenen Sänfte mit sich, ließen ihn am Ufer eines Lotosteiches sich lagern und entfernten sich wieder, nachdem sie eine Wache bei ihm aufgestellt hatten. Der König aber saß auf seinem Polster und dachte über seine Gabe nach.
In diesem Augenblicke wurde Sakkas Sitz heiß. Als er darüber nachdachte und die Veranlassung dazu erkannte, dachte er: „Ich werde dem Großkönig einen Wunsch gewähren und ihm die Augen wieder so machen wie zuvor.“ Er begab sich dorthin und wandelte in der Nähe des großen Wesens beständig hin und her.
Um dies zu verkündigen, sprach der Meister folgende Strophen:
Als aber das große Wesen den Laut der Schritte hörte, fragte es: „Wer ist da?“, und Sakka sprach zur Antwort folgende Strophe:
Nach diesen Worten sprach der König folgende Strophe:
Darauf sprach Gott Sakka zu ihm: „König Sivi, wünschest du dir aber den Tod aus Sehnsucht nach dem Tode oder wegen deiner Blindheit?“ „Wegen meiner Blindheit, o Gott“, war die Antwort. Darauf erwiderte Sakka: „O Großkönig, eine Gabe wird doch nicht allein um des zukünftigen Lebens willen gegeben; es liegt ein Grund dazu vor auch für die gegenwärtige Welt. Du hast, um ein Auge gebeten, zwei gegeben; mache darum eine Wahrheitsbekräftigung [15]!“ Und er begann folgende Strophe zu sprechen:
Als dies das große Wesen vernahm, sagte es: „Sakka, wenn du mir das Auge geben willst, so wende kein anderes Mittel an; durch den Erfolg meiner Gabe allein soll mir das Auge wiedergegeben werden.“ Doch Sakka erwiderte ihm: „O Großkönig, ich bin ja Sakka, ich bin der Götterkönig; darum kann ich aber doch nicht andern das Auge geben. Nur durch die Frucht der von dir vollzogenen Spendung wird dir dein Auge wieder zuteil werden.“ Darauf versetzte der Bodhisattva: „So ist also meine Gabe gut gespendet worden“; und indem er die Wahrheitsbeteuerung ausführte, sprach er folgende Strophe:
Unmittelbar nach diesen Worten aber erhielt er sein erstes Auge wieder. Darauf sprach er, um auch das zweite wiederzuerhalten, folgendes Strophenpaar:
In demselben Augenblick erhielt er auch sein zweites Auge zurück. Diese seine Augen aber waren weder so wie vorher, noch auch göttlich. Denn das dem Brahmanen Sakka [16] gegebene Auge kann man nicht wieder zu einem natürlichen machen, und andererseits kann einem unreinen Gegenstand kein göttliches Auge zuteil werden. Diese seine Augen aber heißen Augen der höchsten Wahrheitsvollendung. — Sobald aber diese ihm zuteil geworden waren, war durch Sakkas göttliche Macht der ganze königliche Hofstaat dort versammelt.
Um nun den König zu preisen, sprach Gott Sakka inmitten der großen Volksmenge folgendes Strophenpaar:
Nachdem er so in der Luft stehend inmitten der Volksmenge diese Strophen gesprochen hatte, ermahnte er noch das große Wesen: „Lasse nicht nach in deinem Streben“, und kehrte dann in die Götterwelt zurück. Das große Wesen aber zog, von einer großen Menschenmenge umgeben, unter großer Ehrung in die Stadt ein und stieg in seinen Candaka-Palast [der Pfauenauge-Palast] hinauf.
Dass er aber seine Augen wieder erhalten hatte, wurde im ganzen Reiche Sivi bekannt. Um ihn zu sehen, kamen die Bewohner des Reiches mit vielen Geschenken herbei. Da dachte der Bodhisattva: „Inmitten der um mich versammelten Volksmenge werde ich meine Spende preisen.“ Darum ließ er am Tore des königlichen Palastes einen großen Pavillon errichten und setzte sich unter dem aufgespannten weißen Sonnenschirm auf seinen Königsthron. In der Stadt ließ er die Trommel herumgehen und alle Heere versammeln. Dann sagte er: „Holla, ihr Bewohner des Reiches Sivi, nachdem ihr diese meine göttlichen Augen gesehen, nehmt von jetzt an euer Mahl nicht ein, ohne andern davon zu spenden!“ Und um sie die Wahrheit zu lehren, sprach er folgende vier Strophen:
Nachdem er so mit diesen vier Strophen die Wahrheit verkündigt hatte, ließ er von da an jeden halben Monat, am Uposatha-Feste am fünfzehnten des Monats, die Menge sich versammeln und erklärte ihnen beständig mit denselben Strophen die Wahrheit. Da aber dies die vielen Leute hörten, taten sie gute Werke wie Almosen Geben u. dgl. und kamen dann in die Götterwelt, die sie anfüllten.
§A2. Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen, fügte er hinzu: „So, ihr Mönche, haben die Weisen der Vorzeit, unbefriedigt von dem Spenden äußerer Besitztümer, für die zu ihnen kommenden Bettler ihre eigenen Augen sich herausgenommen und ihnen gegeben.“
§C. Hierauf verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Arzt Sivaka Ānanda, Gott Sakka war Anuruddha, die übrige Versammlung war die Buddhaschar, der König Sivi aber war ich.“
Ende der Erzählung vom König Sivi
[1] Damit ist (ebenso wie im Jātaka 495; vgl. oben Jātaka 495 Anm. 1) das Aditta-Jātaka [Nr. 424] gemeint.
[3] Es ist „samuggatena“ für „samuggagatena“ zu lesen.
[4] Eigentlich: „Sujas Gatte“, ein Beiname des Indra.
[5] Das „vanibbako“ des Textes braucht nicht auf Dittographie zurückzugehen; die partizipiale Bedeutung bittend für Bettler (Kommentator: „vanibbako ti yacan“) ist in einem Jātaka-Verse eigentlich nicht auffallend.
[6] Diese beiden Strophen sind von Sakka gesprochen zu denken, die nächsten beiden wieder vom König.
[7] Rouse übersetzt ohne Berechtigung „take out my eye“; „sodheti“ heißt (wie auch die entsprechenden Sanskritformen) nur reinigen und diese Bedeutung gibt hier einen ganz guten Sinn.
[8] D. h. gib ihm alles, nur nicht die Augen, damit du noch weiter König bleiben kannst.
[9] yamasādhana = wörtlich: „Yamas Wohnsitz“. Yama ist als der Gott des Todes, zugleich auch der Höllenfürst.
[10] Sie sind sich klar, dass ihr König etwas besonderes im Auge hat, wenn er eine solche Gabe spendet.
[11] Der Kommentator fügt hinzu: Als auch der völlig Erleuchtete dem Thera Sāriputta, dem Heerführer der Lehre, das Cariya-Pitaka verkündigte, sprach er, um ihm zu zeigen, dass ihm lieber als beide Augen die Erkenntnis der Allwissenheit sei:
Diese Stelle findet sich auch im Cariya-Pitaka, p. 78, Z. 16; vgl. „Leben des Buddha“, S. XX.
[12] Statt „laddhatvan“ ist mit Rouse zu lesen „laddha tvam“.
[13] Wörtlich: „einen Speer“; unten an der entsprechenden Stelle heißt es: „ein kleiner Speer“.
[14] Wörtlich: „Er ließ das Auge daran riechen.“
[15] Die Beteuerung einer den andern unbekannten Wahrheit ist im Stande ein Wunder zu wirken; vgl. oben S. 37 ff.
[16] Das heißt wohl: dem Brahmanen, der in Wirklichkeit Sakka war. Rouse übersetzt falsch: „by Sakka as the brahmin“.