Khuddaka-Nikāya XII

Paṭisambhidāmagga - Der analytische Weg

I. Der große Abschnitt

3. Thema: Achtsamkeit auf den Atem

1. Aufzählung

152. Bei einem, der Konzentration entfaltet, [und zwar] Konzentration durch Betrachtung von Ein- und Ausatmen mit sechzehn Grundlagen, kommen zweihundert [Arten von] Erkenntnis auf. – Acht hemmende Erkenntnisse und acht helfende Erkenntnisse, achtzehn befleckende Erkenntnisse, dreizehn reinigende Erkenntnisse, zweiunddreißig Achtsamkeit schaffende Erkenntnisse, vierundzwanzig Erkenntnisse durch Beherrschen der Konzentration, zweiundsiebzig Erkenntnisse durch Beherrschen der Einsicht, acht Erkenntnisse der Abwendung, acht Erkenntnisse in Übereinstimmung mit Abwendung, acht Erkenntnisse von Beruhigung der Abwendung, einundzwanzig Erkenntnisse vom Glück der Befreiung.

Welche sind die acht hemmenden Erkenntnisse und die acht helfenden Erkenntnisse? Sinneslustbegehren hemmt die Konzentration, Entsagung hilft der Konzentration. Übelwollen hemmt die Konzentration, Nichtübelwollen hilft der Konzentration. Mattigkeit und Müdigkeit hemmen die Konzentration, Wahrnehmung von Licht hilft der Konzentration. Aufgeregtheit hemmt die Konzentration, Unzerstreutheit hilft der Konzentration. (Skeptischer) Zweifel hemmt die Konzentration, Bestimmung von Phänomenen hilft der Konzentration. Unwissenheit hemmt die Konzentration, Erkenntnis hilft der Konzentration. Unzufriedenheit hemmt die Konzentration, freudige Erregung hilft der Konzentration. Alle unheilsamen Dinge hemmen die Konzentration, alle heilsamen Dinge helfen der Konzentration. Das sind sind die acht hemmenden Erkenntnisse und die acht helfenden Erkenntnisse.

[Das war] das Erste – die Aufzählung.

 

2. Sechzehn Erkenntnisse

153. Wenn der Geist [hinsichtlich] dieser sechzehn Aspekte vertieft ist, der Geist geeint ist, verweilt er in Einigung, ist von den (geistigen) Hemmnissen gereinigt. Welche Einigungen? Entsagung ist Einigung, Nichtübelwollen ist Einigung, Wahrnehmung von Licht ist Einigung, Unzerstreutheit ist Einigung, Bestimmung von Phänomenen ist Einigung, Erkenntnis ist Einigung, freudige Erregung ist Einigung, alle heilsamen Dinge sind Einigung.

"Hemmungen" [sagt man], welche Hemmungen? Sinneslustbegehren ist ein Hemmnis, Übelwollen ist ein Hemmnis, Mattigkeit und Müdigkeit ist ein Hemmnis, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist ein Hemmnis, (skeptischer) Zweifel ist ein Hemmnis, Unwissenheit ist ein Hemmnis, Unzufriedenheit ist ein Hemmnis, alle unheilsamen Dinge sind Hemmnis.

"Hemmungen" [sagt man], in welchem Sinne sind das Hemmungen? Im Sinne von behindern des Entkommens sind es Hemmnisse. Was ist [dann] das Entkommen? Entsagung ist ein Entkommen der Edlen. Durch Entsagung entkommen jene Edlen. Sinneslustbegehren ist Behinderung des Entkommens. Durch jenes Sinneslustbegehren gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist Sinneslustbegehren ein Hindernis des Entkommens. Nichtübelwollen ist ein Entkommen der Edlen. Durch Nichtübelwollen entkommen jene Edlen. Übelwollen ist Behinderung des Entkommens. Durch jenes Übelwollen gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist Übelwollen ein Hindernis des Entkommens. Wahrnehmung von Licht ist ein Entkommen der Edlen. Durch Wahrnehmung von Licht entkommen jene Edlen. Mattigkeit und Müdigkeit ist Behinderung des Entkommens. Durch jene Mattigkeit und Müdigkeit gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So sind Mattigkeit und Müdigkeit ein Hindernis des Entkommens. Unzerstreutheit ist ein Entkommen der Edlen. Durch Unzerstreutheit entkommen jene Edlen. Aufgeregtheit [und Gewissensunruhe] ist Behinderung des Entkommens. Durch jene Aufgeregtheit [und Gewissensunruhe] gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist Aufgeregtheit [und Gewissensunruhe] ein Hindernis des Entkommens. Bestimmung von Phänomenen ist ein Entkommen der Edlen. Durch Bestimmung von Phänomenen entkommen jene Edlen. (Skeptischer) Zweifel ist Behinderung des Entkommens. Durch jenen (skeptischen) Zweifel gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist (skeptischer) Zweifel ein Hindernis des Entkommens. Erkenntnis ist ein Entkommen der Edlen. Durch Erkenntnis entkommen jene Edlen. Unwissenheit ist Behinderung des Entkommens. Durch jene Unwissenheit gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist Unwissenheit ein Hindernis des Entkommens. Freudige Erregung ist ein Entkommen der Edlen. Durch freudige Erregung entkommen jene Edlen. Unzufriedenheit ist Behinderung des Entkommens. Durch jene Unzufriedenheit gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen. – So ist Unzufriedenheit ein Hindernis des Entkommens. Alle heilsamen Dinge sind ein Entkommen der Edlen. Durch [die Pflege von] heilsamen Dingen entkommen jene Edlen. Alle unheilsamen Dinge sind Behinderung des Entkommens. Durch all jene unheilsamen Dinge gehindert, kann man nicht das Entkommen der Edlen verstehen, das auf heilsamen Dingen beruht. – So sind alle unheilsamen Dinge Hindernisse des Entkommens.

Wenn der Geist [hinsichtlich] dieser sechzehn Aspekte von eben diesen Hemmungen gereinigt ist, entfaltet man im momentanen Zusammenhang[217] Konzentration durch Betrachtung von Ein- und Ausatmen.

[Das war] das zweite – die Beschreibung von sechzehn Erkenntnissen.

 

3. Verunreinigungen[218] der Einsicht

Erster Durchlauf

154. Wenn der Geist [hinsichtlich] dieser sechzehn Aspekte von eben diesen Hemmungen gereinigt ist, und man entfaltet im momentanen Zusammenhang Konzentration durch Betrachtung von Ein- und Ausatmen, welche achtzehn Befleckungen [können] da aufkommen?

Einer, der bei Anfang, Mitte und Ende dem Einatmen mit Achtsamkeit folgt, dessen Geist wird innerlich zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Einer, der bei Anfang, Mitte und Ende dem Ausatmen mit Achtsamkeit folgt, dessen Geist wird äußerlich zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Begehrliches Benehmen, man wünscht [und] sehnt beim Einatmen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Begehrliches Benehmen, man wünscht [und] sehnt beim Ausatmen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Gequältsein beim Einatmen, versteift darauf, ausatmen zu können, das ist ein Hindernis der Konzentration. Gequältsein beim Ausatmen, versteift darauf, einatmen zu können, das ist ein Hindernis der Konzentration.[219]

Nachverfolgtes Einatmen,
und Ausatmen verfolgend auch;
ist Achtsamkeit einwärts zerstreu'n,
auch auswärts zerstreu'n, das Wünschen.

Beim Einatmen gequält sein dann,
auf's Ausatmen man sich versteift;
beim Ausatmen gequält sein dann,
auf's Einatmen man sich versteift.

Sechs dieser Befleckungen,
bei Konzentration durch Atemachtsamkeit;
sind die den Geist zerstreuenden,
und nicht befreien sie den Geist.
Die nicht Befreiung Wissenden,
den andern glaubend sind.

 

Zweiter Durchlauf

155. Bei einem, der sich dem Zeichen[220] hinwendet, wird der Geist beim Einatmen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Bei einem, der sich dem Einatmen zuwendet, wird der Geist vom Zeichen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Bei einem, der sich dem Zeichen hinwendet, wird der Geist beim Ausatmen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Bei einem, der sich dem Ausatmen zuwendet, wird der Geist vom Zeichen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Bei einem, der sich dem Einatmen zuwendet, wird der Geist vom Ausatmen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration. Bei einem, der sich dem Ausatmen zuwendet, wird der Geist vom Einatmen zerstreut, das ist ein Hindernis der Konzentration.

Wenn zum Zeichen hingewendet,
vom Einatmen wird Geist zerstreut;
wenn hingewandt zum Einatmen,
vom Zeichen wird der Geist zerstreut.

Wenn zum Zeichen hingewendet,
vom Ausatmen wird Geist zerstreut;
wenn hingewandt zum Ausatmen,
vom Zeichen wird der Geist zerstreut.

Wenn hingewandt zum Einatmen,
vom Ausatmen wird Geist zerstreut;
wenn hingewandt zum Ausatmen,
vom Einatmen wird Geist zerstreut.

Sechs dieser Befleckungen,
bei Konzentration durch Atemachtsamkeit;
sind die den Geist zerstreuenden,
und nicht befreien sie den Geist.
Die nicht Befreiung Wissenden,
den andern glaubend sind.

 

Dritter Durchlauf

156. Ein Geist, der Vergangenem [Atem] folgt, wird von Zerstreutheit befallen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Ein Geist, der zerstreut ist, durch Wünschen von Zukünftigem, ist ein Hindernis der Konzentration. Ein träger Geist wird von Faulheit befallen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Ein überanstrengter Geist wird von Aufgeregtheit befallen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Ein hingeneigter Geist wird von Leidenschaft befallen, das ist ein Hindernis der Konzentration. Ein abgeneigter Geist wird von Übelwollen befallen, das ist ein Hindernis der Konzentration.

Ein Geist, der folgt Vergangenem,
der Künftig's wünscht, der träge ist;
und überanstrengt, zugeneigt,
auch abgeneigter Geist nicht konzentriert sich.
Sechs dieser Befleckungen,
bei Konzentration durch Atemachtsamkeit;
wenn befleckt davon Gesinnung,
nicht kennt man Geistesschulung[221] dann.

157. Einer, der bei Anfang, Mitte und Ende dem Einatmen mit Achtsamkeit folgt, dessen Geist innerlich zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Einer, der bei Anfang, Mitte und Ende dem Ausatmen mit Achtsamkeit folgt, dessen Geist innerlich zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Einer mit begehrlichem Verhalten, der wünscht [und] sehnt beim Einatmen, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Einer mit begehrlichem Verhalten, der wünscht [und] sehnt beim Ausatmen, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Einer, der gequält ist beim Einatmen, versteift darauf, ausatmen zu können, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Einer, der gequält ist beim Ausatmen, versteift darauf, einatmen zu können, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Zeichen hinwendet, dessen Geist beim Einatmen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Einatmen zuwendet, dessen Geist vom Zeichen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Zeichen hinwendet, dessen Geist beim Ausatmen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Ausatmen zuwendet, dessen Geist vom Zeichen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Einatmen zuwendet, dessen Geist vom Ausatmen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, der sich dem Ausatmen zuwendet, dessen Geist vom Einatmen zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, dessen Geist Vergangenem [Atem] folgt, der von Zerstreutheit befallen ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem, dessen Geist durch Wünschen von Zukünftigem zerstreut ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem mit trägen Geist, der von Faulheit befallen ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem mit überanstrengtem Geist, von Aufgeregtheit befallen ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem mit hingeneigtem Geist, der von Leidenschaft befallen ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung. Bei einem mit abgeneigtem Geist, der von Übelwollen befallen ist, dem sind Körper und Geist in Unruhe, sind gestört, sind heftig in Bewegung.

Jemand, dessen Atemachtsamkeit,
[noch] völlig unentfaltet ist;
dann dessen Körper ist gestört,
der Geist ist ebenfalls gestört;
dessen Körper ist in Aufruhr,
der Geist in Aufruhr ebenfalls.

Jemand, dessen Atemachtsamkeit,
[dann] völlig wohlentfaltet ist;
ungestört ist dessen Körper,
der Geist ist ungestört bei ihm;
der Körper nicht in Aufruhr ist,
auch nicht in Aufruhr ist der Geist.

Wenn der Geist [hinsichtlich] dieser sechzehn Aspekte von eben diesen Hemmungen gereinigt ist, entfaltet man im momentanen Zusammenhang Konzentration durch Betrachtung von Ein- und Ausatmen, dann [können] diese achtzehn Befleckungen aufkommen.

[Das war] das dritte – die Beschreibung von Verunreinigungen der Einsicht.

 

4. Reinigung der Einsicht

158. Welche sind die dreizehn Erkenntnisse der Reinigung? Ein Geist, der Vergangenem [Atem] folgt, wird von Zerstreutheit befallen; nachdem man es unterlassen hat, sich auf die eine Sache zu konzentrieren, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. Ein Geist, der zerstreut ist, durch Wünschen von Zukünftigem; nachdem man es unterlassen hat, sich dem zuzuneigen, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. Ein träger Geist wird von Faulheit befallen; nachdem man sich bemüht hat und Trägheit aufgibt, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. Ein überanstrengter Geist wird von Aufgeregtheit befallen; nachdem man sich gemäßigt hat und Aufgeregtheit aufgibt, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. Ein hingeneigter Geist wird von Leidenschaft befallen; nachdem man sich dessen völlig bewusst wurde und Leidenschaft aufgibt, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. Ein abgeneigter Geist wird von Übelwollen befallen; nachdem man sich dessen völlig bewusst wurde und Übelwollen aufgibt, gelangt auf diese Weise der Geist nicht zum Zerstreutsein. In diesen sechs Fällen ist dann der Geist gereinigt, ist geläutert, ist zu Einigung gelangt.

Was sind dessen Einigungen? Die Einigung, die beim Gabespenden aufkommt; die Einigung, die mit dem Zeichen der Sammlung[222] aufkommt; die Einigung, die mit dem Merkmal des Schwindens[223] aufkommt; die Einigung, die beim Erlöschen aufkommt. Einigung, die beim Gabespenden aufkommt tritt beim Entschluss zum Geben auf; Einigung, die mit dem Zeichen der Sammlung aufkommt, tritt bei Neigung zur Geistesschulung auf; Einigung, die mit dem Merkmal des Schwindens aufkommt, tritt beim Praktizieren von Einsicht(-smeditation) auf; Einigung, die beim Erlöschen aufkommt, tritt bei den Edlen Personen auf. In diesen vier Fällen ist der Geist zu Einigung gelangt, hat [nun] ebenso die Reinheit des Weges[224] erworben, widmet sich dem Gleichmut, und kann sich an Erkenntnis erfreuen.

Von der ersten Stufe der Vertiefung, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? Bei der ersten Vertiefungsstufe ist Reinheit des Weges der Anfang, ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte, ist das Erfreutsein das Ende. Bei der ersten Vertiefungsstufe ist Reinheit des Weges der Anfang. Wieviele Merkmale hat der Anfang? Der Anfang hat drei Merkmale. Diesbezüglich ist der Geist von den Hemmnissen bereinigt; der bereinigte Geist gelangt mittig zum [Auffassen des] Bildes der Geistesruhe; jener dahin gelangte Geist empfindet Freude. Und so ist der Geist von Hemmnissen bereinigt, und so ist der gereinigte Geist mittig zum Bild der Geistesruhe gelangt, und so ist der dort angelangte Geist Freude empfindend. Bei der ersten Vertiefungsstufe ist Reinheit des Weges der Anfang. Diese drei Merkmale hat der Anfang. Daher heißt es: "Die erste Vertiefung ist am Anfang gut und ist auch mit [drei] Merkmalen ausgestattet."

Bei der ersten Vertiefungsstufe ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte. Wieviele Merkmale hat die Mitte? Die Mitte hat drei Merkmale. Mit gereinigtem Geist betrachtet man unvoreingenommen, den Weg der Geistesruhe folgend betrachtet man unvoreingenommen, das Aufkommen von Einigung betrachtet man unvoreingenommen. Und so betrachtet man unvoreingenommen mit gereinigtem Geist, und so betrachtet man, den Weg der Geistesruhe folgend, mit unvoreingenommenem Geist, und so betrachtet man das Aufkommen von Einigung mit unvoreingenommenem Geist. So ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte bei der ersten Versenkungsstufe. Diese drei Merkmale hat jene Mitte. Daher heißt es: "Die erste Vertiefung ist in der Mitte gut und ist auch mit [drei] Merkmalen ausgestattet."

Bei der ersten Vertiefungsstufe ist das Erfreutsein das Ende. Wieviele Merkmale hat das Ende? Das Ende hat vier Merkmale. In diesem Fall ist da Erfreutsein an entstandenen Phänomenen im Sinne von Nichtüberwiegen, ist da Erfreutsein an Fähigkeiten im Sinne von Einsein im Geschmack, ist da Erfreutsein im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, ist da Erfreutsein im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung. So ist bei der ersten Vertiefungsstufe das Erfreutsein das Ende. Das Ende hat vier Merkmale. Daher heißt es: "Die erste Vertiefung ist am Ende gut und ist auch mit [vier] Merkmalen ausgestattet."

Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt[225] ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Auffassen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Befassen, ist mit (erhebender) Freude ausgestattet, ist mit Glücklichsein ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

[226]Von der zweiten Stufe der Vertiefung, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? Bei der ersten Vertiefungsstufe ist Reinheit des Weges der Anfang, ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte, ist das Erfreutsein das Ende ... – ... Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist mit (erhebender) Freude ausgestattet, ist mit Glücklichsein ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

Von der dritten Stufe der Vertiefung, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? ... – ... Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist mit Glücklichsein ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

Von der vierten Stufe der Vertiefung, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? ... – ... Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist mit Gleichmut ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

Bei der Erreichung des Bereiches der Raumunendlichkeit, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? ... – ... Beim Erreichen des Bereiches der Bewusstseinsunendlichkeit ... Beim Erreichen des Bereiches des Nichts ... Beim Erreichen des Bereiches der Wederwahrnehmungnochnichtwahrnehmung was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? ... – ... Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist mit Gleichmut ausgestattet, ist mit Entschlossenheit im Geist ausgestattet ... – ... und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

Bei der Betrachtung der Vergänglichkeit, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? ... – ... Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Auffassen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Befassen, ist mit (erhebender) Freude ausgestattet, ist mit Glücklichsein ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

Bei der Betrachtung der Unzulänglichkeit ... – ... Bei der Betrachtung der Seelenlosigkeit ... Bei der Betrachtung von Abwendung ... Bei der Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit ... Bei der Betrachtung des Aufhörens ... Bei der Betrachtung des Loslassens ... Bei der Betrachtung der Zerstörung ... Bei der Betrachtung von Verfall ... Bei der Betrachtung des Veränderns ... Bei der Betrachtung der Zeichenlosigkeit ... Bei der Betrachtung des Wunschlosen ... Bei der Betrachtung der Leerheit ... Bei der höheren Weisheit von der Einsicht in die Phänomene ... Bei der korrekte Erkenntnis und Ansicht ... Bei der Betrachtung der Gefahr ... Bei der Betrachtung des Reflektierens ... Bei der Betrachtung des Abwendens ... und ist auch mit Erkenntnis ausgestattet.

Beim Pfad des Stromeintritts, was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei ... – ... Beim Pfad der Einmalwiederkehr ... Beim Pfad der Nichtwiederkehr ... Beim Pfad der Heiligkeit was ist da der Anfang, was ist die Mitte, was ist das Ende dabei? Beim Pfad der Heiligkeit ist Reinheit des Weges der Anfang, ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte, ist das Erfreutsein das Ende.

Beim Pfad der Heiligkeit ist Reinheit des Weges der Anfang. Wieviele Merkmale hat der Anfang? Der Anfang hat drei Merkmale. Diesbezüglich ist der Geist von den Hemmnissen bereinigt; der bereinigte Geist gelangt mittig zum [Auffassen des] Bildes der Geistesruhe; jener dahin gelangte Geist empfindet Freude. Und so ist der Geist von Hemmnissen bereinigt, und so ist der gereinigte Geist mittig zum Bild der Geistesruhe gelangt, und so ist der dort angelangte Geist Freude empfindend. Beim Pfad der Heiligkeit ist Reinheit des Weges der Anfang. Diese drei Merkmale hat der Anfang. Daher heißt es: "Der Pfad der Heiligkeit ist am Anfang gut und ist auch mit [drei] Merkmalen ausgestattet."

Beim Pfad der Heiligkeit ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte. Wieviele Merkmale hat die Mitte? Die Mitte hat drei Merkmale. Mit gereinigtem Geist betrachtet man unvoreingenommen, den Weg der Geistesruhe folgend betrachtet man unvoreingenommen, das Aufkommen von Einigung betrachtet man unvoreingenommen. Und so betrachtet man unvoreingenommen mit gereinigtem Geist, und so betrachtet man, den Weg der Geistesruhe folgend, mit unvoreingenommenem Geist, und so betrachtet man das Aufkommen von Einigung mit unvoreingenommenem Geist. So ist die Widmung zum Gleichmut die Mitte beim Pfad der Heiligkeit. Diese drei Merkmale hat jene Mitte. Daher heißt es: "Der Pfad der Heiligkeit ist in der Mitte gut und ist auch mit [drei] Merkmalen ausgestattet."

Bei der ersten Vertiefungsstufe ist das Erfreutsein das Ende. Wieviele Merkmale hat das Ende? Das Ende hat vier Merkmale. In diesem Fall ist da Erfreutsein an entstandenen Phänomenen im Sinne von Nichtüberwiegen, ist da Erfreutsein an Fähigkeiten im Sinne von Einsein im Geschmack, ist da Erfreutsein im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, ist da Erfreutsein im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung. So ist bei der ersten Vertiefungsstufe das Erfreutsein das Ende. Das Ende hat vier Merkmale. Daher heißt es: "Der Pfad der Heiligkeit ist am Ende gut und ist auch mit [vier] Merkmalen ausgestattet."

Ein Geist, der zu [vorgenannten] drei Durchläufen gelangt ist, der dreifach veredelt ist, der ist ausgestattet mit den zehn Merkmalen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Auffassen, ist ausgestattet mit (Objekt-)Befassen, ist mit (erhebender) Freude ausgestattet, ist mit Glücklichsein ausgestattet, ist mit entschlossenem Geist ausgestattet, ist mit Vertrauen ausgestattet, ist mit Tatkraft ausgestattet, ist mit Achtsamkeit ausgestattet, ist mit Konzentration ausgestattet und ist mit Erkenntnis ausgestattet.

159.  

Das Zeichen, Ein- und Ausatmen,
sind nicht Objekt einzelner Geist(-moment');
Ein die drei Ding' nicht Wissender,
wird Entwicklung nicht erlangen.
Das Zeichen, Ein- und Ausatmen,
sind nicht Objekt einzelner Geist(-moment');
Ein die drei Dinge Wissender,
wird Entwicklung auch erlangen.

Wie können diese drei Dinge nicht Objekt einzelner Geist(-momente) sein? Wie kann es ein, dass diese drei Dinge nicht unerkannt sind? Und wie kann es sein, dass der Geist nicht in Zerstreuung gelangt, dass ihm Bemühung klar wird, dass er Vergegenwärtigen zustande bringt, dass er zu besonderer (Geistes-)Ruhe[227] gelangt? Gleichwie ein Baum auf ebenem Grund und Boden niedergelegt[228] wurde. Und dann käme ein Mann daher und (zer-)schneidet ihn mit einer Säge. Dabei ist die besondere Achtsamkeit des Mannes auf die Zähne der Säge gerichtet, wo diese den Baum berühren; er ist nicht aufmerksam auf das Hin-und-her-gehen der Sägezähne. Nicht bleibt [aber] das Hin-und-her-gehen der Sägezähne unbemerkt, ihm ist Bemühung klar bewusst und er bringt Vergegenwärtigen zustande. Wie der Baum auf ebenem Grund und Boden zu liegen kommt, das ist das Zeichen für Befestigen [der Achtsamkeit]. Was die Sägezähne sind, das ist das Ein- und Ausatmen. Wie die besondere Achtsamkeit des Mannes auf die Zähne der Säge gerichtet ist, wo diese den Baum berühren, er nicht aufmerksam auf das Hin-und-her-gehen der Sägezähne ist, [aber] das Hin-und-her-gehen der Sägezähne nicht unbemerkt bleibt, ihm Bemühung klar bewusst ist und er Vergegenwärtigen zustande bringt, ebenso nun auch hat sich da ein Mönch hingesetzt und an der Nasenspitze oder an der Grenze zum Mund[229] Achtsamkeit vergegenwärtigt, [aber] nicht auf das Hin-und-her-gehen von Ein-und Ausatmen aufmerksam ist, das Hin-und-her-gehen von Ein-und Ausatmen [dennoch] nicht unbemerkt bleiben, ist ihm Bemühung klar bewusst und er bringt Vergegenwärtigen zustande. Zu besonderer (Geistes-)Ruhe gelangt er.

Welches Bemühen? Bei einem, der energetisch ist, werden Geist und Körper formbar. Das ist zu bemühen. Welches Vergegenwärtigen? Einem, der energetisch ist, schwinden die Befleckungen und (Objekt-)Auffassen wird gestillt. Das ist zu vergegenwärtigen. Welche Besonderheit? Einem, der energetisch ist, schwinden die Fesseln, der wird die Neigungen los. Das ist besonders. So sind diese drei Dinge nicht Objekte einzelner Geist(-momente), sind diese drei Dinge nicht unerkannt, so gelangt der Geist nicht in Zerstreuung, so wird Bemühung klar, so bringt man Vergegenwärtigen zustande, so gelangt man zu besonderer (Geistes-)Ruhe.

160.  

Jemand, dessen Atemachtsamkeit,
so richtig gut entfaltet ist;
ganz allmählich mehr geworden,
gleichwie's vom Buddha dargelegt;
ein solcher überstrahlt die Welt,
grad wie der wolkenlose Mond.

"Einatmen" [sagt man], das ist Einatmen, nicht ausatmen. "Ausatmen" [sagt man], das ist Ausatmen, nicht Einatmen. Vergegenwärtigen des Einatmens führt zu Achtsamkeit, Vergegenwärtigen des Ausatmens führt zu Achtsamkeit. Wenn man einatmet, ist es vergegenwärtigt, wenn man ausatmet, ist es vergegenwärtigt. "So richtig" [bedeutet] völlig im Sinne von Begreifen, völlig im Sinne von Begleitetsein, völlig im Sinne von Vervollkommnen. "Gut entfaltet" [bedeutet] vier Arten des Entfaltens. In diesem Fall sind es: Entfalten beim Aufkommen von Phänomenen durch die Bedeutung des Nichtüberwiegens, Entfalten der Fähigkeiten im Sinne von einem Geschmack habend, Entfalten im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, Entfalten im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung. Diese vier Arten von Entfalten sind zu eigen gemacht[230], sind durchgeführt[231], sind nichts übrig lassend[232], sind vermehrt[233], sind zufrieden in völligem Gleichmaß[234].

"Zu eigen gemacht" [sagt man], wo auch immer er wünscht, überall hat er Meisterschaft, hat er Macht, hat er Unfehlbarkeit. Diese Dinge sind bei ihm gebunden[235] an sein Hinwenden, sind gebunden an sein Wünschen, sind gebunden an sein Aufmerken, sind gebunden an Entstehung in seinem Geist. Daher heißt es: "zu eigen gemacht". "Durchgeführt" [sagt man], bei welcher Sache auch immer [die er macht], da ist sein Geist gut gefestigt, bei diesen Sachen ist auch seine Achtsamkeit gut gegenwärtig. Bei welcher Sache auch immer [die er macht] ist seine Achtsamkeit gut vergegenwärtigt, bei diesen Sachen ist auch sein Geist gut gefestigt. Daher heißt es: "durchgeführt". "Nichts übrig lassend" [sagt man], auf welche Sache er seinen Geist auch ausrichtet, mit denen ist seine Achtsamkeit beschäftigt. Mit was auch immer sich seine Achtsamkeit beschäftigt, dahin ist sein Geist ausgerichtet. Daher heißt es: "nichts übrig lassend." "Vermehrt" [sagt man], das ist Vermehren im Sinne von Begreifen, Vermehren im Sinne von Begleiten, Vermehren im Sinne von Vervollkommnen. Einer, der Achtsamkeit vermehrt, der überwindet üble, unheilsame Dinge. Daher heißt es: "Vermehren." "Zufrieden in völligem Gleichmaß" [sagt man]. Das gibt es vier Arten von Zufriedensein in völligem Gleichmaß: Zufriedensein in völligem Gleichmaß bei allen entstandenen Phänomenen im Sinne von Nichtüberwiegen, Zufriedensein in völligem Gleichmaß der Fähigkeiten im Sinne von einem Geschmack habend, Zufriedensein in völligem Gleichmaß im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, Zufriedensein in völligem Gleichmaß beim richtigen Beseitigen[236] der Befleckungen durch das ihnen Entgegengesetzte.

161. "Gleichmaß" [sagt man]. Da gibt es Gleichmaß und völliges Gleichmaß. Was ist Gleichmaß? Das ist in diesem Zusammenhang Entstandenes, das untadelig ist, heilsam ist, das ein Faktor der Erleuchtung ist. Das ist Gleichmaß. Was ist völliges Gleichmaß? Das sind von eben jenen Dingen die Objekte, [nämlich] Aufhören und Erlöschen. Das ist völliges Gleichmaß. Und genau dieses Gleichmaß als auch genau dieses völlige Gleichmaß sind gewusst, sind gesehen, sind in Erfahrung gebracht, sind selbst verwirklicht, sind mit Weisheit erfahren. Befriedetsein ist aktive Tatkraft, nicht in Verwirrung gerät vergegenwärtigte Achtsamkeit, ein unerregter Körper führt zu Gestilltheit, ein gesammelter Geist führt zu Einspitzigkeit[237]. Daher heißt es: "zufrieden in völligem Gleichmaß."

"Allmählich mehr werden" [sagt man]. Früher durch langes Einatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden. Früher durch langes Ausatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden. Früher durch kurzes Einatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden. Früher durch kurzes Ausatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden ... – ... Früher durch Betrachtung des Loslassens beim Einatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden. Früher durch Betrachtung des Loslassens beim Ausatmen mehr geworden, später und später noch mehr geworden. Alle sechzehn Stufen der Achtsamkeit auf Ein- und Ausatmung sind eine nach der anderen gemehrt worden, und sind so allmählich mehr und mehr geworden. Daher heißt es: "allmählich mehr werden."

"Gleichwie" [sagt man]. Da sind zehn Bedeutungen von "gleichwie": gleichwie in der Bedeutung von Selbstzügelung, gleichwie in der Bedeutung von Selbstberuhigung, gleichwie in der Bedeutung von [in sich] selbst zur vollkommenen Erlösung führend, gleichwie in der Bedeutung von überweltlicher Erkenntnis, gleichwie in der Bedeutung von vollem Verständnis, gleichwie in der Bedeutung von Aufgeben, gleichwie in der Bedeutung von Entfalten, gleichwie in der Bedeutung von selbst verwirklichen, gleichwie in der Bedeutung von in Übereinstimmung mit der Wahrheit, gleichwie in der Bedeutung von Festigung des Aufhörens.

"Buddha" [sagt man], das ist er, der Erwachte, durch sich selbst daseiend[238], ohne Lehrer vorher ungehörter Lehren, hat selber die Wahrheiten vollständig erkannt und hat darin Allwissenheit[239] erreicht, die Kräfte und die Meisterschaft.

162. "Erwachter" [sagt man], in welchem Sinne ein Erwachter? "Versteher der Wahrheiten", ist der Erwachte. "Die Menschheit Erleuchtender", ist der Erwachte. Ein Erwachter wegen der Allwissenheit. Ein Allessehender ist der Erwachte. Unabhängig von Ansichten anderer ist der Erwachte. Wegen der Heiligkeit[240] der Erwachte. Der Erwachte genannt, wegen der Beseitigung der Einflüsse. Der Erwachte genannt, wegen des Freiseins von Beschmutzung[241]. "Völlig Leidenschaftsloser", ist der Erwachte. "Völlig Hassloser", ist der Erwachte. "Völlig Unverblendeter", ist der Erwachte. "Völlig Unbefleckter", ist der Erwachte. "Den direkten Weg[242] Gegangener", ist der Erwachte. "Einziger, unübertrefflich vollkommen Erwachter, hinsichtlich der vollen Erleuchtung", ist der Erwachte. Wegen der Beseitigung des Unerwachtseins, der Erreichung des Erwachens, ist er der Erwachte.

"Erwachter" [sagt man], nicht weil den Namen seine Mutter machte, nicht der Vater machte, nicht der Bruder machte, nicht die Schwester machte, nicht Freunde und Gefährten machten, nicht Blutsverwandte machten, nicht von Asketen und Brahmanen gemacht wurde, nicht von Gottheiten gemacht. Wegen der letztendlichen Befreiung eines Erwachten, eines Erhabenen, zusammen mit dem selber Erlangen von Allwissenheit am Fuße des Bodhi(-baumes), daher ist es nämlich der Begriff "Erwachter".

"Dargelegt" [sagt man] ist, wie durch den Erwachten dargelegt gleichwie in der Bedeutung von Selbstzügelung; wie durch den Erwachten dargelegt gleichwie in der Bedeutung von Selbstberuhigung; wie durch den Erwachten dargelegt gleichwie in der Bedeutung von [in sich] selbst zur vollkommenen Erlösung führend; ... – ... ist wie durch den Erwachten dargelegt gleichwie in der Bedeutung von Festigung des Aufhörens.

"Er" [sagt man], bedeutet Haushälter oder es sind in die Hauslosigkeit hinaus Gezogene.

"Welt" [sagt man], da gibt es die Welt der Daseinsaggregate, die Welt der Elemente, die Welt der (Sinnes-)Grundlagen, die Welt des unglücklichen Daseins, die Welt des Entstehens von unglücklichem Dasein, die Welt des glücklichen Daseins, die Welt des Entstehens von glücklichem Dasein. Eine Welt – alle Wesen bestehen durch Nahrung. ... – ... Achtzehn Welten – achtzehn Elemente.

"Überstrahlt" [sagt man], ist hinsichtlich der vollen Erleuchtung gleichwie in der Bedeutung von Selbstzügelung. So leuchtet, so strahlt, so überstrahlt er die Welt. Ist hinsichtlich der vollen Erleuchtung gleichwie in der Bedeutung von Selbstberuhigung. So leuchtet, so strahlt, so überstrahlt er die Welt. Ist hinsichtlich der vollen Erleuchtung gleichwie in der Bedeutung von [sich] selbst zur vollkommenen Erlösung führend. So leuchtet, so strahlt, so überstrahlt er die Welt ... – ... Ist hinsichtlich der vollen Erleuchtung gleichwie in der Bedeutung von Festigung des Aufhörens. So leuchtet, so strahlt, so überstrahlt er die Welt.

"Wie der wolkenlose Mond" [sagt man]. Jene Wolken, das sind die Befleckungen. Jener Mond, das ist die edle Erkenntnis. Jener Sohn des Mondgottes, das ist der Mönch. Wenn der Mond von Wolken frei ist, von Nebel frei ist, von Qualm und Staub frei ist, aus dem Griff des Rāhu[243] befreit ist, dann scheint und glüht und leuchtet er, ebenso wie der Mönch scheint und glüht und leuchtet, der von allen Befleckungen befreit ist. Daher heißt es: "wie der wolkenlose Mond."

Das sind die dreizehn Erkenntnisse der Reinigung.

[Das war] das vierte – die Beschreibung der Reinigung der Einsicht.

Zum Auswendiglernen.

 

5. Einsichten von denen, die Achtsamkeit entwickeln

163. Was sind die zweiunddreißig Arten der Einsicht bei einem, der die Achtsamkeit entwickelt? Hier, ihr Mönche, begibt sich der Mönch in den Wald, an den Fuß eines Baumes oder in eine einsame Behausung. Mit gekreuzten Beinen setzt er sich hin, den Körper gerade aufgerichtet, und hat die Achtsamkeit vor sich[244] vergegenwärtigt. Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus. Atmet er kurz ein, so weiß er: 'Ich atme kurz ein'; atmet er kurz aus, so weiß er: 'Ich atme kurz aus'. Atmet er lang ein, so weiß er: 'Ich atme lang ein'; atmet er lang aus, so weiß er: 'Ich atme lang aus'. 'Den ganzen Körper klar empfindend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Den ganzen Körper klar empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Freude[245] klar empfindend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Freude klar empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Das Glück[246] klar empfindend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Das Glück klar empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Geistesfunktion[247] klar empfindend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Geistesfunktion klar empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Geistesfunktion beruhigend[248], will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Geistesfunktion beruhigend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Den Geistzustand klar empfindend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Den Geistzustand klar empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Den Geist erfreuend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Den Geist erfreuend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Den Geist sammelnd, will ich einatmen', so übt er sich. 'Den Geist sammelnd, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Den Geist befreiend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Den Geist befreiend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Vergänglichkeit betrachtend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Vergänglichkeit betrachtend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Das Aufhören betrachtend will ich einatmen', so übt er sich. 'Das Aufhören betrachtend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Das Loslassen betrachtend, will ich einatmen', so übt er sich. 'Das Loslassen betrachtend, will ich ausatmen', so übt er sich.

164. "Hier" [bedeutet] in dieser Sichtweise, in dieser Duldung, in diesem (Willens-)Bereich, in dieser Auffassung, in dieser Sache, in dieser Disziplin, in dieser Lehre und Ordnung, in dieser Aussage, in diesem Reinheitswandel, in dieser Lehre des Meisters. Daher heißt es: "hier." "Mönch" [bedeutet] edler Weltling oder ist ein (Hoch-)Ordinierter oder ein Schuldender oder ein in der Lehre unerschütterlicher Heiliger. "Wald" [bedeutet] nachdem man bis jenseits der (Grenz-)Pfosten hinausgelangt ist, ist alles Wald. "Wurzel eines Baumes" [bedeutet] dort, wo der Mönch den Sitzplatz bestimmt hat, die Lagerstatt oder den Sessel oder das (Gras-)Polster oder die (kleine) Sitzmatte oder das Sitzleder oder den Grashaufen oder den Laubhaufen oder den Strohhaufen, [eben] dort, was für den Mönch, der auf und ab geht oder steht oder sich hinsetzt oder hinlegt, geeignet ist. "Leer" [bedeutet] was irgendwie nicht von Hausleuten und/oder Asketen erfüllt ist. "Behausung" [bedeutet] Wohnsitz sein, ein Halbhaus[249], ein Palast[250], ein großes Wohnhaus[251] oder eine Höhle. "Mit gekreuzten Beinen setzt er sich hin" [bedeutet] er sitzt, hat die Beine überkreuzt zusammengefaltet. "Den Körper gerade aufgerichtet" [bedeutet] aufrecht ist der Körper, fest gegründet, ganz wie beabsichtigt. "Hat die Achtsamkeit vor sich vergegenwärtigt." [bedeutet:] "um" im Sinne von aufnehmen. "Mund" im Sinne von hinausführend. "Achtsamkeit" im Sinne von Vergegenwärtigen. Daher heißt es: "hat die Achtsamkeit vor sich vergegenwärtigt."

165. "Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus" [bedeutet] in zweiunddreißigerlei Hinsicht ist man ein achtsam zu Werke Gehender. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen von dieser Achtsamkeit ist man ein achtsam zu Werke Gehender. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen von dieser Achtsamkeit ist man ein achtsam zu Werke Gehender. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen von dieser Achtsamkeit ist man ein achtsam zu Werke Gehender. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen um diese Achtsamkeit ist man ein achtsam zu Werke Gehender ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Betrachten des Loslassens beim Einatmen, durch Betrachten des Loslassens beim Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen um diese Achtsamkeit ist man ein achtsam zu Werke Gehender.

Beschreibung im ersten Durchlauf

166. Wieso weiß man: 'Ich atme lang ein', wenn man lang einatmet, und wenn man lang ausatmet, weiß man: 'Ich atme lang aus'? Man atmet eine bestimmte Dauer lange Atemzüge ein, man atmet eine bestimmte Dauer lange Atemzüge aus, man atmet eine bestimmte Dauer lange Atemzüge ein und aus. Eine bestimmte Dauer lange Atemzüge ein- und ausatmend, steigt in einem Willen auf. Wegen des Wollens atmet man eine bestimmte Dauer feinere lange Atemzüge ein, wegen des Wollens atmet man eine bestimmte Dauer feinere lange Atemzüge aus, atmet man eine bestimmte Dauer feinere lange Atemzüge ein und aus. Eine bestimmte Dauer feinere lange Atemzüge ein- und ausatmend, steigt in einem freudige Erregung auf. Wegen der freudigen Erregung atmet man eine bestimmte Dauer noch feinere lange Atemzüge ein, wegen des Wollens atmet man eine bestimmte Dauer noch feinere lange Atemzüge aus, atmet man eine bestimmte Dauer noch feinere lange Atemzüge ein und aus. Eine bestimmte Dauer noch feinere lange Atemzüge ein- und ausatmend, wendet sich der Geist ab und es entsteht Gleichmut. Diese neun Aspekte des langen Ein- und Ausatmens sind eine Gruppe[252]. Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit. Betrachtung führt zu Erkenntnis. Körperlichkeit ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Durch jenes Wissen um diese Achtsamkeit betrachtet man den Körper. Daher heißt es: "Den Körper als Körper betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit[253]."

167. "Er betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Körper? Als vergänglich betrachtet man ihn, nicht als unvergänglich. Als unzulänglich betrachtet man ihn, nicht als freudvoll. Als seelenlos betrachtet man ihn, nicht als beseelt. Als abzuwenden, nicht als erfreulich. Als leidenschaftslos, nicht leidenschaftlich. Als aufzuhören, nicht hervorbringend. Als loszulassen, nicht als zu ergreifen. Vergänglichkeit betrachtend, gibt man die Wahrnehmung von Beständigkeit auf. Unzulänglichkeit betrachtend, gibt man Wahrnehmung von Freudigem auf. Seelenlosigkeit betrachtend, gibt man die Wahrnehmung von Beseeltheit auf. Sich abwendend, gibt man Erfreuen auf. Leidenschaftslos gibt man Sinnesgier auf. Aufhörend gibt man Hervorbringen auf. Loslassend gibt man Ergreifen auf. So betrachtet man den Körper.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung. In diesem Fall ist es Entfaltung beim Aufkommen von Phänomenen im Sinne des Nichtüberwiegens, Entfaltung von Fähigkeiten im Sinne von einen Geschmack habend, Entfaltung im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt wie Gefühle entstehen, wird deren Bestehen erkannt, wie sie wieder vergehen wird erkannt. Es wird erkannt, wie Wahrnehmung entsteht, es wird erkannt, wie sie besteht, es wird erkannt, wie sie wieder vergeht. Es wird erkannt, wie (Objekt-)Auffassen entsteht, es wird erkannt, wie es besteht, es wird erkannt, wie es wieder vergeht.

Wie sind Gefühle beim Entstehen zu erkennen? Wie wird deren Bestehen erkannt? Wie wird deren wieder Vergehen erkannt? Wie wird das Entstehen von Gefühl erkannt? Mit dem Entstehen von Unwissenheit entsteht Gefühl – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von Gefühl erkannt. Mit dem Entstehen von Begehren entsteht Gefühl ... mit dem Entstehen von Tat[absicht]en entsteht Gefühl ... mit dem Entstehen von Kontakt entsteht Gefühl – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von Gefühl erkannt. Wenn man das Merkmal deren Daseins sieht, dann erkennt man das Entstehen von Gefühl. Auf diese Weise ist das Entstehen von Gefühl zu erkennen.

Wie sind Gefühle beim Bestehen zu erkennen? Wenn man weises Aufmerksam auf die Vergänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Vernichtung erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Unzulänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Schrecken erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Seelenlosigkeit richtet, wird das Bestehen als Leerheit erkannt. Auf diese Weise sind Gefühle beim Bestehen zu erkennen.

Wie sind Gefühle als vergangen zu erkennen? Mit dem Vergehen von Unwissenheit vergeht Gefühl – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von Gefühl erkannt. Mit dem Vergehen von Begehren vergeht Gefühl ... mit dem Vergehen von Tat[absicht]en vergeht Gefühl ... mit dem Vergehen von Kontakt vergeht Gefühl – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von Gefühl erkannt. Wenn man das Merkmal deren Veränderns sieht, dann erkennt man das Vergehen von Gefühl. Auf diese Weise ist das Vergehen von Gefühl zu erkennen. So erkennt man, wie Gefühle entstehen, so erkennt man, wie Gefühle bestehen, so erkennt man, wie Gefühle wieder vergehen.

Wie ist Wahrnehmung beim Entstehen zu erkennen? Wie wird deren Bestehen erkannt? Wie wird deren wieder Vergehen erkannt? Wie wird das Entstehen von Wahrnehmung erkannt? Mit dem Entstehen von Unwissenheit entsteht Wahrnehmung – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von Wahrnehmung erkannt. Mit dem Entstehen von Begehren entsteht Wahrnehmung ... mit dem Entstehen von Tat[absicht]en entsteht Wahrnehmung ... mit dem Entstehen von Kontakt entsteht Wahrnehmung – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von Wahrnehmung erkannt. Wenn man das Merkmal deren Daseins sieht, dann erkennt man das Entstehen von Wahrnehmung. Auf diese Weise ist das Entstehen von Wahrnehmung zu erkennen.

Wie ist Wahrnehmung beim Bestehen zu erkennen? Wenn man weises Aufmerken auf die Vergänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Vernichtung erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Unzulänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Schrecken erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Seelenlosigkeit richtet, wird das Bestehen als Leerheit erkannt. Auf diese Weise ist Wahrnehmung beim Bestehen zu erkennen.

Wie ist Wahrnehmung als vergangen zu erkennen? Mit dem Vergehen von Unwissenheit vergeht Wahrnehmung – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von Wahrnehmung erkannt. Mit dem Vergehen von Begehren vergeht Wahrnehmung ... mit dem Vergehen von Tat[absicht]en vergeht Wahrnehmung ... mit dem Vergehen von Kontakt vergeht Wahrnehmung – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von Wahrnehmung erkannt. Wenn man das Merkmal deren Veränderns sieht, dann erkennt man das Vergehen von Wahrnehmung. Auf diese Weise ist das Vergehen von Wahrnehmung zu erkennen. So erkennt man, wie Wahrnehmung entsteht, so erkennt man, wie Wahrnehmung besteht, so erkennt man, wie Wahrnehmung wieder vergeht.

Wie ist (Objekt-)Auffassen beim Entstehen zu erkennen? Wie wird deren Bestehen erkannt? Wie wird deren wieder Vergehen erkannt? Wie wird das Entstehen von (Objekt-)Auffassen erkannt? Mit dem Entstehen von Unwissenheit entsteht (Objekt-)Auffassen – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von (Objekt-)Auffassen erkannt. Mit dem Entstehen von Begehren entsteht (Objekt-)Auffassen ... mit dem Entstehen von Tat[absicht]en entsteht (Objekt-)Auffassen ... mit dem Entstehen von Kontakt entsteht (Objekt-)Auffassen – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Entstehens das Entstehen von (Objekt-)Auffassen erkannt. Wenn man das Merkmal deren Daseins sieht, dann erkennt man das Entstehen von (Objekt-)Auffassen. Auf diese Weise ist das Entstehen von (Objekt-)Auffassen zu erkennen.

Wie ist (Objekt-)Auffassen beim Bestehen zu erkennen? Wenn man weises Aufmerken auf die Vergänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Vernichtung erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Unzulänglichkeit richtet, wird das Bestehen als Schrecken erkannt. Wenn man weises Aufmerken auf die Seelenlosigkeit richtet, wird das Bestehen als Leerheit erkannt. Auf diese Weise ist (Objekt-)Auffassen beim Bestehen zu erkennen.

Wie ist (Objekt-)Auffassen als vergangen zu erkennen? Mit dem Vergehen von Unwissenheit vergeht (Objekt-)Auffassen – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von (Objekt-)Auffassen erkannt. Mit dem Vergehen von Begehren vergeht (Objekt-)Auffassen ... mit dem Vergehen von Tat[absicht]en vergeht (Objekt-)Auffassen ... mit dem Vergehen von Kontakt vergeht (Objekt-)Auffassen – so wird im Sinne des bedingt-abhängigen Vergehens das Vergehen von (Objekt-)Auffassen erkannt. Wenn man das Merkmal deren Veränderns sieht, dann erkennt man das Vergehen von (Objekt-)Auffassen. Auf diese Weise ist das Vergehen von (Objekt-)Auffassen zu erkennen. So erkennt man, wie (Objekt-)Auffassen entsteht, so erkennt man, wie (Objekt-)Auffassen besteht, so erkennt man, wie (Objekt-)Auffassen wieder vergeht.

168. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man mit den Fähigkeiten, versteht man deren (Wirkungs-)Bereich und durchdringt man deren Einssein ... – ... verbindet man den Pfad, verbindet man die [anderen] Dinge, versteht man deren (Wirkungs-)Bereich und man durchdringt deren Einssein.

"Man verbindet mit den Fähigkeiten". Wie verbindet man mit den Fähigkeiten? Im Sinne von Entschließen verbindet man mit der Fähigkeit Vertrauen, im Sinne von Bemühen verbindet man mit der Fähigkeit Tatkraft, im Sinne von Vergegenwärtigen verbindet man mit der Fähigkeit Achtsamkeit, im Sinne von Unzerstreutheit verbindet man mit der Fähigkeit Konzentration, im Sinne von Sehen verbindet man mit der Fähigkeit Weisheit. Wenn eine Person diese Fähigkeiten mit jenen Objekten verbindet, ist das "man verbindet mit den Fähigkeiten."

"Man versteht deren (Wirkungs-)Bereich" [bedeutet] was deren Objekt ist, das ist deren (Wirkungs-)Bereich. Was deren (Wirkungs-)Bereich ist, das ist deren Objekt.

"Verstehender", ist die Person. Das Verstehen ist [dann] Wissen.

"Einssein" [bedeutet] Entstehen von Objekten ist Einssein, geistige Unzerstreutheit ist Einssein, geistige Entschlossenheit ist Einssein, geistige Reinigung ist Einssein.

"Bedeutet" hat die Bedeutung von Untadeligkeit, Bedeutung von Unbeflecktheit, Bedeutung von Reinigung und letztendliche Bedeutung.

"Man durchdringt" [bedeutet], die Bedeutung des Entstehens von Objekten durchdringt man, die Bedeutung der Unzerstreutheit des Geistes durchdringt man, die Bedeutung geistiger Entschlossenheit durchdringt man, die Bedeutung geistiger Reinigung durchdringt man. Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

"Man verbindet mit den Kräften" Wie verbindet man mit den Kräften? Bei Vertrauenslosigkeit verbindet man mit der Kraft des Vertrauens im Sinne von Unerschütterlichkeit, bei Trägheit verbindet man mit der Kraft der Tatkraft im Sinne von Unerschütterlichkeit, bei (Nach-)Lässigkeit verbindet man mit der Kraft der Achtsamkeit im Sinne von Unerschütterlichkeit, bei Aufgeregtheit verbindet man mit der Kraft der Konzentration im Sinne von Unerschütterlichkeit, bei Unwissenheit verbindet man mit der Kraft der Weisheit im Sinne von Unerschütterlichkeit. Wenn eine Person diese Kräfte mit jenen Objekten verbindet, heißt es: "Man verbindet mit den Kräften."

"Man versteht deren (Wirkungs-)Bereich" ... – ... Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

"Man verbindet die Faktoren des Erwachens" Welche Faktoren des Erwachens verbindet man? Im Sinne von Vergegenwärtigen verbindet man mit dem Erwachensfaktor Achtsamkeit, im Sinne von Untersuchen verbindet man mit dem Erwachensfaktor Lehrergründung, im Sinne von Bemühen verbindet man den Erwachensfaktor Tatkraft, im Sinne von Durchdrungensein verbindet man mit dem Erwachensfaktor (erhebende) Freude, im Sinne von Gemütsruhe verbindet man mit dem Erwachensfaktor Gestilltheit, im Sinne von Unzerstreutheit verbindet man mit dem Erwachensfaktor Konzentration, im Sinne von weisem Erwägen verbindet man mit dem Erwachensfaktor Gleichmut. Wenn eine Person diese Faktoren des Erwachens mit jenen Objekten verbindet, heißt es: "Man verbindet die Faktoren des Erwachens."

"Man versteht deren (Wirkungs-)Bereich" ... – ... Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

"Man verbindet mit dem Pfad". Wie verbindet man mit dem Pfad? Rechte Ansicht verbindet man im Sinne von Sehen, rechte Gesinnung verbindet man im Sinne von Ausgerichtetwerden, rechte Rede verbindet man im Sinne von Begreifen, rechtes Handeln verbindet man im Sinne von Hervorbringen, rechten Lebensunterhalt verbindet man im Sinne von Reinigung, rechte Anstrengung verbindet man im Sinne von Bemühen, rechte Achtsamkeit verbindet man im Sinne von Vergegenwärtigen, rechte Konzentration verbindet man im Sinne von Unzerstreutheit. Wenn eine Person diese Pfad(-glieder) mit jenen Objekten verbindet, heißt es: "Man verbindet mit dem Pfad."

"Man versteht deren (Wirkungs-)Bereich" ... – ... Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

"Man verbindet mit den [anderen] Dingen". Mit welchen [anderen] Dingen verbindet man? Im Sinne von Nichtüberwiegen verbindet man mit den Fähigkeiten, im Sinne von Unerschütterlichkeit verbindet man mit den Kräften, im Sinne von Ausweg verbindet man mit den Faktoren des Erwachens, im Sinne des Verursachens verbindet man mit dem Pfad, im Sinne von Vorherrschaft verbindet man mit der Vergegenwärtigung der Achtsamkeit, im Sinne von Bemühen verbindet man mit richtigem Anstrengen, im Sinne von Zustandebringen verbindet man mit (übernatürlichen) Erreichungen, im Sinne von Überwiegen verbindet man mit Wahrheit, im Sinne von Unzerstreutheit verbindet man mit Geistesruhe, im Sinne von Betrachten verbindet man mit Einsicht, im Sinne von einem Geschmack verbindet man mit Geistesruhe und Einsicht, im Sinne von Nichtüberwiegen verbindet man mit Harmonie, im Sinne von Selbstbeherrschung verbindet man mit Reinheit der Tugend, im Sinne von Unzerstreutheit verbindet man mit Reinheit des Geistes, im Sinne von Sehen verbindet man mit Reinheit der Ansicht, im Sinne von Befreien verbindet man mit Erlösung, im Sinne von Durchdringen verbindet man mit Kenntnis, im Sinne von Aufgeben verbindet man mit Befreiung, im Sinne von Vernichten und Zerstören verbindet man mit Erkenntnis, im Sinne von Beruhigen verbindet man mit unübertrefflicher Erkenntnis, Wollen verbindet man im Sinne von Wurzeln, mit im Sinne von Hervorbringen verbindet man mit weiser Aufmerksamkeit, im Sinne von Verbinden verbindet man mit Kontakt, im Sinne von Zusammenkommen verbindet man mit Gefühl, im Sinne von Vorangehen verbindet man mit Konzentration, im Sinne von Vorherrschaft verbindet man mit Achtsamkeit, im Sinne von außergewöhnlich sein verbindet man mit Weisheit, im Sinne von Essenz verbindet man mit Befreiung, im Sinne von Endigen verbindet man mit dem Erlöschen im Todlosen. Wenn eine Person diese [anderen] Dinge mit jenen Objekten verbindet, heißt es: "Man verbindet mit den [anderen Dingen."

"Man versteht deren (Wirkungs-)Bereich" [bedeutet] was deren Objekt ist, das ist deren (Wirkungs-)Bereich. Was deren (Wirkungs-)Bereich ist, das ist deren Objekt.     "Verstehender", ist die Person. Das Verstehen ist [dann] Wissen. "Einssein" [bedeutet] Entstehen von Objekten ist Einssein, geistige Unzerstreutheit ist Einssein, geistige Entschlossenheit ist Einssein, geistige Reinigung ist Einssein. "Bedeutet" hat die Bedeutung von Untadeligkeit, Bedeutung von Unbeflecktheit, Bedeutung von Reinigung und letztendliche Bedeutung. "Man durchdringt" [bedeutet] die Bedeutung des Entstehens von Objekten durchdringt man, die Bedeutung der Unzerstreutheit des Geistes durchdringt man, die Bedeutung geistiger Entschlossenheit durchdringt man, die Bedeutung geistiger Reinigung durchdringt man. Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

169. Wieso weiß man: 'Ich atme kurz ein', wenn man kurz einatmet, und wenn man kurz ausatmet, weiß er: 'Ich atme kurz aus'? Man atmet eine geringe Dauer kurze Atemzüge ein, man atmet eine geringe Dauer kurze Atemzüge aus, man atmet eine geringe Dauer kurze Atemzüge ein und aus. Eine geringe Dauer kurze Atemzüge ein- und ausatmend, steigt in einem Willen auf. Wegen des Wollens atmet man eine geringe Dauer feinere kurze Atemzüge ein, wegen des Wollens atmet man eine geringe Dauer feinere kurze Atemzüge aus, atmet man eine geringe Dauer feinere kurze Atemzüge ein und aus. Eine geringe Dauer feinere kurze Atemzüge ein- und ausatmend, steigt in einem freudige Erregung auf. Wegen der freudigen Erregung atmet man eine geringe Dauer noch feinere kurze Atemzüge ein, wegen des Wollens atmet man eine geringe Dauer noch feinere kurze Atemzüge aus, atmet man eine geringe Dauer noch feinere kurze Atemzüge ein und aus. Eine geringe Dauer noch feinere kurze Atemzüge ein- und ausatmend, wendet sich der Geist ab und es entsteht Gleichmut. Diese neun Aspekte des kurzen Ein- und Ausatmens sind eine Gruppe. Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit. Betrachtung führt zu Erkenntnis. Körperlichkeit ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Durch jenes Wissen um diese Achtsamkeit betrachtet man den Körper. Daher heißt es: "Den Körper als Körper betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Körper? ... – ... So betrachtet man den Körper.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Man durchdringt deren Einssein."

170. Wie übt man "Den ganzen Körper[254] klar empfindend, will ich einatmen", [und wie] übt man "Den ganzen Körper klar empfindend, will ich ausatmen"? "Körper" [bedeutet] zwei Körper: geistiger Körper und materieller Körper. Was ist der geistige Körper? Gefühl, Wahrnehmung, Willen, Kontakt, Aufmerken, Benennen[255] und immaterielle Aspekte (eines Individuums), als auch das, was geistige Gestaltungen genannt wird – das ist geistiger Körper. Was ist materieller Körper? Die vier Grundelemente, Körperlichkeit, die aufgrund der vier Grundelemente entsteht, Einatmen und Ausatmen, das [dabei] erscheinende[256] Zeichen, als auch das, was körperlich Gestaltung genannt wird – das ist materieller Körper.

Wie erkennt man diese Körper(-arten) wieder[257]? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man diese Körper(-arten) wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man diese Körper(-arten) wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man diese Körper(-arten) wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, hat man Achtsamkeit vergegenwärtigt. Durch jenes Wissen um diese Achtsamkeit erkennt man diese Körper(-arten) wieder.

Ein Aufmerksamer erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein Wissender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein Sehender erkennt diese Körper (-arten) wieder, ein Reflektierender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein im Geist Gefestigter erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein im Vertrauen Entschlossener erkennt diese Körper wieder, ein mit Tatkraft Bemühender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein den Geist Konzentrierender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein mit Weisheit Verstehender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein mit höherer Erkenntnis Verstehender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein mit völligem Verständnis Erkennender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein das Aufzugebende Aufgebender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein das zu Entfaltende Entfaltender erkennt diese Körper(-arten) wieder, ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender erkennt diese Körper(-arten) wieder. So erkennt man diese Körper (-arten) wieder. Den ganzen Körper beim Ein- und Ausatmen klar empfinden ist eine Gruppe, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Körperlichkeit ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man den Körper. Daher heißt es: "Den Körper als Körper betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Körper? ... – ... So betrachtet man den Körper.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Den ganzen Körper beim Ein- und Ausatmen klar empfindend führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend, im Sinne von Unzerstreutheit zu Reinheit des Geistes, im Sinne von Sehen zu Reinheit der Ansicht. Dabei liegt die Bedeutung der Selbstbeherrschung im Üben höherer Tugend. Dabei liegt die Bedeutung der Unzerstreutheit im Üben von Geistesschulung. Dabei liegt die Bedeutung des Sehens im Üben von höherer Weisheit. Ein Übender übt sich in diesen drei Arten des Übens, ein Wissender übt sich, ein Sehender übt sich, ein Reflektierender übt sich, ein im Geist Gefestigter übt sich, ein im Vertrauen Entschlossener übt sich, ein mit Tatkraft Bemühender übt sich, ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender übt sich, ein den Geist Konzentrierender übt sich, ein mit Weisheit Verstehender übt sich, ein mit höherer Erkenntnis Verstehender übt sich, ein mit völligem Verständnis Erkennender übt sich, ein das Aufzugebende Aufgebender übt sich, ein das zu Entfaltende Entfaltender übt sich, ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender übt sich [darin].

Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden des ganzen Körpers beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden des ganzen Körpers beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

171. Wie übt man "die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen", [und wie] übt man "den Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen"? Was ist Körpergestaltung? Langes Einatmen ist körperlich. Diese Sache ist mit dem Körper verbunden, ist körperliche Gestaltung. Man übt sich darin, diese körperliche Gestaltung zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen. Langes Ausatmen ist körperlich. Diese Sache ist mit dem Körper verbunden, ist körperliche Gestaltung. Man übt sich darin, diese körperliche Gestaltung zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen. Kurzes Einatmen [...] kurzes Ausatmen [...]. Die Körpergestaltung beruhigend einatmen und die Körpergestaltung beruhigend ausatmen ist körperlich. Diese Sache ist mit dem Körper verbunden, ist körperliche Gestaltung. Man übt sich darin, diese körperliche Gestaltung zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen.

Insofern es da körperliche Gestaltungen gibt, die den Körper biegen, wegbeugen, hinbeugen, verbeugen, bewegen, zucken, schwanken, zittern lassen – dann übt man "die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen", [und] man übt "den Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen". Insofern es da körperliche Gestaltungen gibt, die den Körper nicht biegen, nicht wegbeugen, nicht hinbeugen, nicht verbeugen, nicht bewegen, nicht zucken, nicht schwanken, nicht zittern lassen, wenn [er also] ruhig und fein wurde, dann übt man "die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen", [und] man übt "den Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen".

Da übt man tatsächlich "die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen", [und] man übt "den Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen". Derart beruhigt, ist da kein Erwerben und Fördern von Wind(-element), ist da kein Fördern des Ein- und Ausatmens, da ist kein Fördern von Atemachtsamkeit, ist da kein Fördern von Konzentration basierend auf Atembetrachtung; dann wird da auch kein Weiser in eine Erreichung eintreten oder sich daraus erheben.

Da übt man tatsächlich "die Körpergestaltung beruhigend, will ich einatmen", [und] man übt "den Körpergestaltung beruhigend, will ich ausatmen". Derart beruhigt, ist da Erwerben und Fördern von Wind(-element), ist da Fördern des Ein- und Ausatmens, ist da Fördern von Atemachtsamkeit, ist da Fördern von Konzentration basierend auf Atembetrachtung. Was entspricht dem in etwa? Gleichwie beim Anschlagen eines Gonges zuerst grobe Klänge erzeugt werden. Das Zeichen des groben Klanges wird fest aufgegriffen, gut bemerkt, genau berücksichtigt, und wenn der grobe Klang schwindet, werden danach feinere Klänge erzeugt. Dann wird das Zeichen des feineren Klanges fest aufgegriffen, gut bemerkt, genau berücksichtigt, bis der feinere Klang schwindet, dann wird mit dem feineren Klang als Objekt ein [entsprechend feiner] Geist(-zustand) erzeugt. Ebenso kommt zuerst grobes Ein-und Ausatmen zustande, das Merkmal des groben Ein- und Ausatmens wird fest aufgegriffen, gut bemerkt, genau berücksichtigt, und durch das Schwinden des groben Ein- und Ausatmens kommt danach feineres Ein- und Ausatmen auf. Hat man das Merkmal des feineren Ein- und Ausatmens fest aufgegriffen, gut bemerkt, genau berücksichtigt, gelangt der Geist danach, wegen des Schwindens des feineren Ein- und Ausatmens mit dem Zeichen des feineren Ein- und Ausatmens als Objekt, zur Unzerstreutheit.

Derart beruhigt, ist da Erwerben und Fördern von Wind(-element), ist da Fördern des Ein- und Ausatmens, ist da Fördern von Atemachtsamkeit, ist da Fördern von Konzentration basierend auf Atembetrachtung; dann wird da auch ein Weiser in eine Erreichung eintreten oder sich daraus erheben. Beruhigen der körperlichen Gestaltung beim Ein- und Ausatmen ist eine Gruppe, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Körperlichkeit ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen um diese Achtsamkeit betrachtet man den Körper. Daher heißt es: "Den Körper als Körper betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Körper? ... – ... So betrachtet man den Körper.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Die körperliche Gestaltung beim Ein- und Ausatmen beruhigend führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend, im Sinne von Unzerstreutheit zu Reinheit des Geistes, im Sinne von Sehen zu Reinheit der Ansicht. Dabei liegt die Bedeutung der Selbstbeherrschung im Üben höherer Tugend. Dabei liegt die Bedeutung der Unzerstreutheit im Üben von Geistesschulung. Dabei liegt die Bedeutung des Sehens im Üben von höherer Weisheit. Ein Übender übt sich in diesen drei Arten des Übens, ... – ... ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender übt sich [darin].

Wenn man weiß, dass der Geist durch Beruhigen der körperlichen Gestaltung beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden des ganzen Körpers beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Das sind acht [Arten von] Einsichtserkenntnis, acht [Arten des] Vergegenwärtigens von Achtsamkeit, vier [Arten der] Betrachtung des Körpers als Körper auf Grundlage der Lehrreden.

Zum Auswendiglernen.

 

Beschreibung im zweiten Durchlauf

172. Wie übt man "die Freude[258] klar empfindend, will ich einatmen", [und wie] übt man "die Freude klar empfindend, will ich ausatmen"? Was ist Freude? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt Freude als erregendes Erfreutsein auf. Jegliche Freude [dabei], freudig Erregtsein, Erfreuen, Frohsinn, Heiterkeit, Erheitertsein, Glücklichsein, Frohlocken, Vergnügtsein ist Freude. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt Freude als erregendes Erfreutsein auf ... – ... durch kurzes Einatmen ... kurzes Ausatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Einatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Ausatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Einatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt Freude als erregendes Erfreutsein auf. Jegliche Freude [dabei], freudig Erregtsein, Erfreuen, Frohsinn, Heiterkeit, Erheitertsein, Glücklichsein, Frohlocken, Vergnügtsein, das ist Freude.

Wie erkennt man jene Freude wieder? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jene Freude wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jene Freude wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Einatmen ... – ... kurzes Ausatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Einatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Ausatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Einatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit Vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jene Freude wieder. Ein Aufmerksamer erkennt diese Freude wieder, ein Wissender ... ein Sehender ... ein Reflektierender ... ein im Geist Gefestigter ... ein im Vertrauen Entschlossener ... ein mit Tatkraft Bemühender ... ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender ... ein den Geist Konzentrierender ... ein mit Weisheit Verstehender ... ein mit höherer Erkenntnis Verstehender ... ein mit völligem Verständnis Erkennender ... ein das Aufzugebende Aufgebender ... ein das zu Entfaltende Entfaltender ... ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender erkennt diese Freude wieder. So wird jene Freude wiedererkannt.

Beim Ein- und Ausatmen Freude klar empfinden ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Gefühl, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Gefühl ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Gefühl. Daher heißt es: "Gefühl als Gefühl betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man Gefühl? Als vergänglich betrachtet man Gefühl ... – ... So betrachtet man Gefühl.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Klares Empfinden von Freude beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Freude beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Freude beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

173. Wie übt man "das Glück[259] klar empfindend will ich einatmen", [und wie] übt man "das Glück klar empfindend will ich ausatmen"? "Glück" [bedeutet] zwei [Arten von] Glück: körperliches Glück(-sempfinden) und geistiges Glück(-sempfinden). Was ist körperliches Glück(-sempfinden)? Jegliches körperliche Erfreutsein, körperliche Glücklichsein, durch körperlichen Eindruck empfundene Freude oder Glück, durch körperlichen Eindruck gefühlte Freude oder Glück, das ist körperliches Glück(-sempfinden). Was ist geistiges Glück(-sempfinden)? Jegliches geistige Erfreutsein, geistige Glücklichsein, durch geistigen Eindruck empfundene Freude oder Glück, durch geistigen Eindruck gefühlte Freude oder Glück, das ist geistiges Glück(-sempfinden).

Wie erkennt man jenes Glück wieder? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jenes Glück wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jenes Glück wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch kurzes Einatmen ... – ... kurzes Ausatmen ... durch den ganzen Körper klar empfundenes Einatmen ... durch den ganzen Körper klar empfundenes Ausatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Einatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jenes Glück wieder. Ein Aufmerksamer erkennt dieses Glück wieder, ein Wissender ... ein Sehender ... ein Reflektierender ... ein im Geist Gefestigter ... ein im Vertrauen Entschlossener ... ein mit Tatkraft Bemühender ... ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender ... ein den Geist Konzentrierender ... ein mit Weisheit Verstehender ... ein mit höherer Erkenntnis Verstehender ... ein mit völligem Verständnis Erkennender ... ein das Aufzugebende Aufgebender ... ein das zu Entfaltende Entfaltender ... ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender erkennt dieses Glück wieder. So wird jenes Glück wiedererkannt.

Klares Empfinden von Glück beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Gefühl, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Gefühl ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Gefühl. Daher heißt es: "Gefühl als Gefühl betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man Gefühl? Als vergänglich betrachtet man Gefühl ... – ... So betrachtet man Gefühl.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Klares Empfinden von Glück beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Glück beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Glück beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

174. Wie übt man "die Geistesfunktion[260] klar empfindend, will ich einatmen", [und wie] übt man "die Geistesfunktion klar empfindend, will ich ausatmen"? Was ist Geistesfunktion? Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch langes Einatmen sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung. Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch langes Ausatmen sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung ... – ... Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch klares Empfinden von Glück beim Einatmen ... Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch klares Empfinden von Glück beim Ausatmen, sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung. Das ist Geistesfunktion.

Wie ist jene Geistesfunktion wiederzuerkennen? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jene Geistesfunktionen wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jene Geistesfunktionen wieder ... – ... kurzes Einatmen ... kurzes Ausatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Einatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Ausatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Einatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Ausatmen ... Ein Aufmerksamer erkennt diese Geistesfunktionen wieder, ein Wissender ... ein Sehender ... ein Reflektierender ... ein im Geist Gefestigter ... ein im Vertrauen Entschlossener ... ein mit Tatkraft Bemühender ... ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender ... ein den Geist Konzentrierender ... ein mit Weisheit Verstehender ... ein mit höherer Erkenntnis Verstehender ... ein mit völligem Verständnis Erkennender ... ein das Aufzugebende Aufgebender ... ein das zu Entfaltende Entfaltender ... ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender erkennt diese Geistesfunktionen wieder. So werden jene Geistesfunktionen wiedererkannt.

Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Gefühl, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Gefühl ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Gefühl. Daher heißt es: "Gefühl als Gefühl betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man Gefühl? Als vergänglich betrachtet man Gefühl ... – ... So betrachtet man Gefühl.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Klares Empfinden von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

175. Wie übt man "die Geistesfunktion beruhigend[261], will ich einatmen", [und wie] übt man "die Geistesfunktion beruhigend, will ich ausatmen"? Was ist Geistesfunktion? Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch langes Einatmen sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung. Man übt sich darin, diese Geistesfunktion zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen. Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch langes Ausatmen sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung. Man übt sich darin, diese Geistesfunktion zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen. ... – ... Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch klares Empfinden von Geistesfunktionen beim Einatmen ... Wahrnehmung, Gefühl und Willen(-simpuls) durch klares Empfinden von Geistesfunktionen beim Ausatmen, sind mit dem Geist verbundene Dinge, sind geistige Gestaltung. Man übt sich darin, diese Geistesfunktion zu beruhigen, aufhören zu lassen, zu beschwichtigen.

Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Gefühl, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Gefühl ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Gefühl. Daher heißt es: "Gefühl als Gefühl betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man Gefühl? Als vergänglich betrachtet man Gefühl ... – ... So betrachtet man Gefühl.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Das sind acht [Arten von] Einsichtserkenntnis, acht [Arten des] Vergegenwärtigens von Achtsamkeit, vier [Arten der] Betrachtung des Gefühls als Gefühl auf Grundlage der Lehrreden.

 

Beschreibung im dritten Durchlauf

176. Wie übt man "den Geistzustand klar empfindend, will ich einatmen", [und wie] übt man "den Geistzustand klar empfindend, will ich ausatmen"? Was ist dieser Geist? Bewusstsein beim langen Einatmen ist Geistzustand. Jegliches Geistige, Denken, Meinen, Beherzigen, (geistige) Klarheit, Denken, Denkgrundlage, Denkfähigkeit, Bewusstsein, Bewusstsein als Daseinsaggregat, sich darauf gründendes Denkbewusstseinselement. Bewusstsein beim langen Ausatmen ist Geistzustand ... – ... Bewusstsein durch klares Empfinden des Geistzustandes beim Einatmen ... Bewusstsein durch klares Empfinden des Geistzustandes beim Ausatmen. Jegliches Geistige, Denken, Meinen, Beherzigen, (geistige) Klarheit, Denken, Denkgrundlage, Denkfähigkeit, Bewusstsein, Bewusstsein als Daseinsaggregat, sich darauf gründendes Denkbewusstseinselement. Das ist Geist.

Wie ist jener Geistzustand wiederzuerkennen? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jenen Geistzustand wieder. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ausatmen einspitzig und unzerstreut wurde, ist Achtsamkeit vergegenwärtigt. Mit dieser Achtsamkeit und durch jene Erkenntnis erkennt man jenen Geistzustand wieder ... – ... kurzes Einatmen ... kurzes Ausatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Einatmen ... durch den ganzen Körper klar empfindendes Ausatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Einatmen ... durch die körperliche Gestaltung beruhigendes Ausatmen ... Ein Aufmerksamer erkennt diese Geistesfunktionen wieder, ein Wissender ... ein Sehender ... ein Reflektierender ... ein im Geist Gefestigter ... ein im Vertrauen Entschlossener ... ein mit Tatkraft Bemühender ... ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender ... ein den Geist Konzentrierender ... ein mit Weisheit Verstehender ... ein mit höherer Erkenntnis Verstehender ... ein mit völligem Verständnis Erkennender ... ein das Aufzugebende Aufgebender ... ein das zu Entfaltende Entfaltender ... ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender erkennt diesen Geistzustand wieder. So wird jener Geistzustand wiedererkannt.

Klares Empfinden des Geistzustandes beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Bewusstsein, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Der Geistzustand ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Geist. Daher heißt es: "Den Geist als Geist betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Geist? Als vergänglich betrachtet man den Geist ... – ... So betrachtet man den Geist.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Klares Empfinden des Geistzustandes beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Beruhigen von Geistesfunktionen beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch klares Empfinden des Geistzustandes beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

177. Wie übt man "den Geist erfreuend, will ich einatmen", [und wie] übt man "den Geist erfreuend, will ich ausatmen"? Was ist Erfreuen des Geistes? Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt im Geist Erfreutsein auf. Das ist jegliches Erfreutsein des Geistes, Frohsinn, Heiterkeit, Erheitertsein, Glücklichsein, Frohlocken, Vergnügtsein. Wenn man weiß, dass der Geist durch langes Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt im Geist Erfreutsein auf. Jegliches Erfreutsein des Geistes, Frohsinn, Heiterkeit, Erheitertsein, Glücklichsein, Frohlocken, Vergnügtsein ist Erfreuen des Geistes. ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Klares Empfinden des Geistzustandes beim Einatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt im Geist Erfreutsein auf ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Klares Empfinden des Geistzustandes beim Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, kommt im Geist Erfreutsein auf. Jegliches Erfreutsein des Geistes, Frohsinn, Heiterkeit, Erheitertsein, Glücklichsein, Frohlocken, Vergnügtsein, das ist Erfreuen des Geistes.

Erfreuen des Geistes beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Bewusstsein, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Der Geistzustand ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Geist. Daher heißt es: "Den Geist als Geist betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Geist? Als vergänglich betrachtet man den Geist ... – ... So betrachtet man den Geist.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Erfreuen des Geistes beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Erfreuen des Geistes beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Erfreuen des Geistes beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

178. Wie übt man "den Geist sammelnd, will ich einatmen", [und wie] übt man "den Geist sammelnd, will ich ausatmen"? Was ist Sammlung? Wenn der Geist durch langes Einatmen unzerstreut geeint wurde, ist Sammlung, jegliche geistige Stabilität, Festigkeit, Standfestigkeit, Unverstörtheit, Unzerstreutheit, Unverwirrtheit des Denkens, Geistesruhe, Fähigkeit der Konzentration, Kraft der Konzentration, rechte Sammlung. Wenn der Geist durch langes Ausatmen unzerstreut geeint wurde, ist das Sammlung ... – ... durch Sammlung des Geistes beim Einatmen ... – ... Wenn der Geist durch Sammlung des Geistes beim Ausatmen unzerstreut geeint wurde, ist das Sammlung. Jegliche geistige Stabilität, Festigkeit, Standfestigkeit, Unverstörtheit, Unzerstreutheit, Unverwirrtheit des Denkens, Geistesruhe, Fähigkeit der Konzentration, Kraft der Konzentration, rechte Sammlung – das ist Sammlung.

Sammeln des Geistes beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Bewusstsein, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Der Geistzustand ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Geist. Daher heißt es: "Den Geist als Geist betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Geist? Als vergänglich betrachtet man den Geist ... – ... So betrachtet man den Geist.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Sammeln des Geistes beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch geistige Sammlung beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch geistige Sammlung beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

179. Wie übt man "den Geist befreiend, will ich einatmen", [und wie] übt man "den Geist befreiend, will ich ausatmen"? Man übt so: "von Leidenschaft den Geist befreiend will ich einatmen", und man übt so: "von Leidenschaft den Geist befreiend will ich ausatmen". Man übt so:"von Hass den Geist befreiend will ich einatmen", und man übt so: "von Hass den Geist befreiend will ich ausatmen". Man übt so: "von Verblendung den Geist befreiend will ich einatmen" ... – ... den Geist von Dünkel befreiend ... den Geist von (falscher) Ansicht befreiend ... den Geist von (skeptischem) Zweifel befreiend ... den Geist von Mattigkeit [und Müdigkeit] befreiend ... den Geist von Aufgeregtheit [und Gewissensunruhe] befreiend ... den Geist von Schamlosigkeit befreiend ... Man übt so: "von Sittenlosigkeit den Geist befreiend will ich einatmen", und man übt so: "von Sittenlosigkeit den Geist befreiend will ich ausatmen".

Den Geist befreien ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten von Bewusstsein, Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis. Der Geistzustand ist Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit; Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit. Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man Geist. Daher heißt es: "Den Geist als Geist betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man den Geist? Als vergänglich betrachtet man den Geist ... – ... So betrachtet man den Geist.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Befreiung des Geistes beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... zu Reinheit des Geistes ... zu Reinheit der Ansicht ... Wenn man weiß, dass der Geist durch geistige Befreiung beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch geistige Befreiung beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Das sind acht [Arten von] Einsichtserkenntnis, acht [Arten des] Vergegenwärtigens von Achtsamkeit, vier [Arten der] Betrachtung des Geistes als Geist auf Grundlage der Lehrreden.

 

Beschreibung im vierten Durchlauf

180. Wie übt man "Vergänglichkeit betrachtend, will ich einatmen", [und wie] übt man "Vergänglichkeit betrachtend, will ich ausatmen"? "Vergänglich" [sagt man], was ist vergänglich? Die fünf Daseinsaggregate sind vergänglich. In welchem Sinne vergänglich? Im Sinne von Entstehen und Vergehen [sind sie] vergänglich. Ein, das Entstehen der fünf Daseinsaggregate Sehender, wieviele Merkmale sieht der? Ein das Vergehen Sehender, wieviele Merkmale sieht der? Ein das Entstehen und Vergehen Sehender, wieviele Merkmale sieht der? Ein das Entstehen der fünf Daseinsaggregate Sehender sieht fünfundzwanzig Merkmale. Ein das Vergehen Sehender sieht fünfundzwanzig Merkmale. Ein das Entstehen und Vergehen Sehender sieht fünfzig Merkmale.

Man übt so: "Die Vergänglichkeit des Körpers betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Die Vergänglichkeit des Körpers betrachtend, will ich ausatmen". "Die Vergänglichkeit von Gefühl ... – ... die Vergänglichkeit von Wahrnehmung ... die Vergänglichkeit von Willen ... die Vergänglichkeit von Bewusstsein ... die Vergänglichkeit des Auges ... – ... Man übt so: "die Vergänglichkeit von Altern und Sterben betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "die Vergänglichkeit von Altern und Sterben betrachtend, will ich ausatmen."

Die Betrachtung der Vergänglichkeit beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten der Phänomene. [Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis.] Die Phänomene sind Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit. [Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit.] Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man die Phänomene. Daher heißt es: "Die Phänomene als Phänomene betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man die Phänomene? Als vergänglich betrachtet man die Phänomene ... – ... So betrachtet man die Phänomene.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Die Betrachtung der Vergänglichkeit beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Betrachtung der Vergänglichkeit beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen ... – ... verbindet man die Fähigkeiten ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Wie übt man "Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich einatmen", [und wie] übt man "Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich ausatmen"? Hat man die Gefahr in der Körperlichkeit gesehen, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen zur Leidenschaftslosigkeit [bezüglich] der Körperlichkeit entstehen zu lassen. Man übt so: "Beim Körper die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Beim Körper die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich ausatmen". "Beim Gefühl ... – ... bei der Wahrnehmung ... beim Willen ... beim Bewusstsein ... beim Auge ... – ..." Hat man die Gefahr beim Altern und Sterben gesehen, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen zur Leidenschaftslosigkeit [bezüglich] Altern und Sterben entstehen zu lassen. Man übt so: "Beim Altern und Sterben die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Beim Altern und Sterben die Leidenschaftslosigkeit betrachtend, will ich ausatmen."

Die Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten der Phänomene. [Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis.] Die Phänomene sind Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit. [Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit.] Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man die Phänomene. Daher heißt es: "Die Phänomene als Phänomene betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man die Phänomene? Als vergänglich betrachtet man die Phänomene ... – ... So betrachtet man die Phänomene.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Die Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen. ... – ... verbindet man die Fähigkeiten. Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Wie übt man "Aufhören betrachtend will ich einatmen", [und wie] übt man "Aufhören betrachtend will ich ausatmen"? Hat man die Gefahr in der Körperlichkeit gesehen, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen zum Aufhören [bezüglich] der Körperlichkeit entstehen zu lassen. Man übt so: "Beim Körper das Aufhören betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Beim Körper das Aufhören betrachtend, will ich ausatmen". "Beim Gefühl ... – ... bei der Wahrnehmung ... beim Willen ... beim Bewusstsein ... beim Auge ... – ..." Hat man die Gefahr beim Altern und Sterben gesehen, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen zum Aufhören [bezüglich] Altern und Sterben entstehen zu lassen. Man übt so: "Beim Altern und Sterben das Aufhören betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Beim Altern und Sterben das Aufhören betrachtend, will ich ausatmen.

181. Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Unwissenheit? Hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Unwissenheit? In fünferlei Hinsicht ist da Gefahr bei Unwissenheit. Hinsichtlich acht Aspekte schwindet Unwissenheit.

Welche fünf Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Unwissenheit? Im Sinne von Vergänglichkeit ist da Gefahr bei Unwissenheit, im Sinne von Unzulänglichkeit ist da Gefahr bei Unwissenheit, im Sinne von Seelenlosigkeit ist da Gefahr bei Unwissenheit, im Sinne von Gequältsein[262] ist da Gefahr bei Unwissenheit, im Sinne von Veränderung ist da Gefahr bei Unwissenheit. Das sind die fünf Aspekte hinsichtlich der Gefahr von Unwissenheit.

Durch welche acht Aspekte schwindet Unwissenheit? Durch Verschwinden von Veranlassen schwindet Unwissenheit, durch Verschwinden von Entstehen schwindet Unwissenheit, durch Verschwinden von Geburt schwindet Unwissenheit, durch Verschwinden von Weiterwerden[263] schwindet Unwissenheit, durch Verschwinden von Ursachen schwindet Unwissenheit, durch Verschwinden von Bedingtheit schwindet Unwissenheit, mit dem Aufkommen von Erkenntnis schwindet Unwissenheit, mit dem Aufkommen von Aufhören schwindet Unwissenheit. Das sind die acht Aspekte, dass Unwissenheit schwindet.

Diese fünf Aspekte hinsichtlich der Gefahr von Unwissenheit gesehen habend, unter diesen acht Aspekten hinsichtlich des Schwindens von Unwissenheit, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen [zum Aufhören] entstehen zu lassen. Man übt so: "Das Schwinden der Unwissenheit betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Das Schwinden der Unwissenheit betrachtend, will ich ausatmen."

Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Gestaltungen, hinsichtlich wievieler Aspekte schwinden Gestaltungen ... – ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Bewusstsein, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Bewusstsein ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Körper und Geist, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Körper und Geist ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von den (sechs Sinnes-)Grundlagen, hinsichtlich wievieler Aspekte schwinden die (sechs Sinnes-)Grundlagen ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Kontakt, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Kontakt ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Gefühl, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Gefühl ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Begehren, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Begehren ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Anhaften, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Anhaften ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Werden, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Werden ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Geburt, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Geburt ... Wieviele Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Altern und Sterben, hinsichtlich wievieler Aspekte schwindet Altern und Sterben? In fünferlei Hinsicht ist da Gefahr beim Altern und Sterben, hinsichtlich acht Aspekte schwindet Altern und Sterben.

Welche fünf Aspekte sind es hinsichtlich der Gefahr von Altern und Sterben? Im Sinne von Vergänglichkeit ist da Gefahr bei Altern und Sterben, im Sinne von Unzulänglichkeit ... im Sinne von Seelenlosigkeit ... im Sinne von Gequältsein ... im Sinne von Veränderung ist da Gefahr bei Altern und Sterben. Das sind die fünf Aspekte hinsichtlich der Gefahr von Altern und Sterben.

Durch welche acht Aspekte schwindet Altern und Sterben? Durch Verschwinden von Veranlassen schwindet Altern und Sterben, durch Verschwinden von Entstehen ... durch Verschwinden von Geburt ... durch Verschwinden von Weiterwerden ... durch Verschwinden von Ursachen ... durch Verschwinden von Bedingtheit ... mit dem Aufkommen von Erkenntnis ... mit dem Aufkommen von Aufhören schwindet Altern und Sterben. Das sind die acht Aspekte, dass Altern und Sterben schwindet.

Diese fünf Aspekte hinsichtlich der Gefahr von Altern und Sterben gesehen habend, unter diesen acht Aspekten hinsichtlich des Schwindens von Altern und Sterben, wird man im Geist fest entschlossen, im Vertrauen den Willen [zum Aufhören] entstehen zu lassen. Man übt so: "Das Schwinden von Altern und Sterben betrachtend, will ich einatmen", und man übt so: "Das Schwinden von Altern und Sterben betrachtend, will ich ausatmen."

Die Betrachtung des Aufhörens beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten der Phänomene. [Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis.] Die Phänomene sind Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit. [Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit.] Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man die Phänomene. Daher heißt es: "Die Phänomene als Phänomene betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man die Phänomene? Als vergänglich betrachtet man die Phänomene ... – ... So betrachtet man die Phänomene.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung ... – ... Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Die Betrachtung des Aufhörens beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend ... – ... Wenn man weiß, dass der Geist durch Betrachtung des Aufhörens beim Ein- und Ausatmen einspitzig und unzerstreut geworden ist, wird erkannt, wie Gefühle entstehen. ... – ... verbindet man die Fähigkeiten. Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

182. Wie übt man "das Loslassen betrachtend werde ich einatmen", [und wie] übt man "das Loslassen betrachtend werde ich ausatmen"? "Loslassen", ist zweierlei Loslassen: Loslassen durch Aufgeben und Loslassen durch Anspornen[264]. "Körperlichkeit aufgeben" ist Loslassen durch Aufgeben. "Durch Aufhören mit Körperlichkeit werde ich den Geist zum Erlöschen anspornen." – ist Loslassen durch Anspornen. Man übt so: "Körperlichkeit aufgebend werde ich einatmen.", und man übt so: "Körperlichkeit aufgebend werde ich ausatmen." Gefühl ... – ... bei der Wahrnehmung ... beim Willen ... beim Bewusstsein beim Auge ... – ... "Altern und Sterben aufgebend werde ich ausatmen." – das ist Loslassen durch Aufgeben. ... – ... "Durch Aufhören mit Altern und Sterben werde ich den Geist zum Erlöschen anspornen." – ist Loslassen durch Anspornen. Man übt so: "Beim Altern und Sterben das Loslassen betrachtend werde ich einatmen", [und] man übt so: "Beim Altern und Sterben das Loslassen betrachtend werde ich ausatmen."

Die Betrachtung des Loslassens beim Ein- und Ausatmen ist Vergegenwärtigen von Achtsamkeit beim Betrachten der Phänomene. [Vergegenwärtigen führt zu Achtsamkeit und Betrachten führt zu Erkenntnis.] Die Phänomene sind Vergegenwärtigen, nicht Achtsamkeit. [Achtsamkeit ist Vergegenwärtigung als auch Achtsamkeit.] Mit jenem Wissen von dieser Achtsamkeit betrachtet man die Phänomene. Daher heißt es: "Die Phänomene als Phänomene betrachten ist Entfaltung des Vergegenwärtigens der Achtsamkeit."

"Man betrachtet" [sagt man], wie betrachtet man die Phänomene? Als vergänglich betrachtet man die Phänomene, nicht als unvergänglich. Als unzulänglich betrachtet man die Phänomene, nicht als freudvoll. Als seelenlos betrachtet man die Phänomene, nicht als beseelt. Als abzuwenden, nicht als erfreulich. Als leidenschaftslos, nicht leidenschaftlich. Als aufzuhören, nicht hervorbringend. Als loszulassen, nicht als zu ergreifen. Vergänglichkeit betrachtend, gibt man die Wahrnehmung von Beständigkeit auf. Unzulänglichkeit betrachtend, gibt man Wahrnehmung von Freudigem auf. Seelenlosigkeit betrachtend, gibt man die Wahrnehmung von Beseeltheit auf. Sich abwendend, gibt man Erfreuen auf. Leidenschaftslos gibt man Sinnesgier auf. Aufhörend gibt man Hervorbringen auf. Loslassend gibt man Ergreifen auf. So betrachtet man die Phänomene.

"Entfalten", da gibt es vier [Arten von] Entfaltung. In diesem Fall ist es Entfaltung beim Aufkommen von Phänomenen durch die Bedeutung des Nichtüberwiegens, Entfaltung von Fähigkeiten im Sinne von einen Geschmack habend, Entfaltung im Sinne von angemessener Menge an Tatkraft, Entfaltung im Sinne von (anhaltender) Beschäftigung.

Die der Betrachtung des Loslassens beim Ein- und Ausatmen führt im Sinne von Selbstbeherrschung zu Reinheit der Tugend, im Sinne von Unzerstreutheit zu Reinheit des Geistes, im Sinne von Sehen zu Reinheit der Ansicht. Dabei liegt die Bedeutung der Selbstbeherrschung im Üben höherer Tugend. Dabei liegt die Bedeutung der Unzerstreutheit im Üben von Geistesschulung. Dabei liegt die Bedeutung des Sehens im Üben von höherer Weisheit. Ein Übender übt sich in diesen drei Arten des Übens, ein Wissender übt sich, ein Sehender übt sich, ein Reflektierender übt sich, ein im Geist Gefestigter übt sich, ein im Vertrauen Entschlossener übt sich, ein mit Tatkraft Bemühender übt sich, ein Achtsamkeit Vergegenwärtigender übt sich, ein den Geist Konzentrierender übt sich, ein mit Weisheit Verstehender übt sich, ein mit höherer Erkenntnis Verstehender übt sich, ein mit völligem Verständnis Erkennender übt sich, ein das Aufzugebende Aufgebender übt sich, ein das zu Entfaltende Entfaltender übt sich, ein das selbst zu Verwirklichende selbst Verwirklichender übt sich [darin].

Wenn man weiß, dass der Geist bei der Betrachtung des Loslassens einspitzig und unzerstreut wurde, erkennt man, wie Gefühle entstehen, erkennt man deren Bestehen, erkennt man, wie sie wieder vergehen. Es wird erkannt, wie Wahrnehmung entsteht, es wird erkannt, wie sie besteht, es wird erkannt, wie sie wieder vergeht. Es wird erkannt, wie (Objekt-)Auffassen entsteht, es wird erkannt, wie es besteht, es wird erkannt, wie es wieder vergeht. Wenn man weiß, dass der Geist bei der Betrachtung des Loslassens einspitzig und unzerstreut wurde, hat man verstanden, verbindet man deren Fähigkeiten, erkennt man deren (Wirkungs-)Bereich, durchdringt man deren Einssein; verbindet man deren Kräfte ... verbindet man die Faktoren des Erwachens ... verbindet man den Pfad ... verbindet man die Dinge, erkennt man deren (Wirkungs-)Bereich, durchdringt man deren Einssein.

"Man verbindet deren Fähigkeiten". Wie verbindet man die Fähigkeiten? Im Sinne von Entschließen verbindet man die Fähigkeit Vertrauen, im Sinne von Bemühen verbindet man mit der Fähigkeit Tatkraft, im Sinne von Vergegenwärtigen verbindet man mit der Fähigkeit Achtsamkeit, im Sinne von Unzerstreutheit verbindet man mit der Fähigkeit Konzentration, im Sinne von Sehen verbindet man mit der Fähigkeit Weisheit. ... – ... Daher heißt es: "Er durchdringt deren Einssein."

Das sind acht Arten von Einsichtserkenntnis, acht Arten von Vergegenwärtigung der Achtsamkeit, vier Betrachtungen von Phänomenen als Phänomene auf Grundlage der Lehrreden.

Das sind die zweiunddreißig Arten der Einsicht bei einem, der die Achtsamkeit entwickelt.

[Das war] das fünfte – die Beschreibung von Erkenntnis bei denen, die Achtsamkeit entwickeln.

 

6. Einsichtskategorien in Durchläufen

183. Welche sind die vierundzwanzig Erkenntnisse durch Konzentration? Konzentration als Einspitzigkeit und Unzerstreutheit des Geistes bei langem Einatmen, Konzentration als Einspitzigkeit und Unzerstreutheit des Geistes bei langem Ausatmen ... – ... Konzentration als Einspitzigkeit und Unzerstreutheit eines beim Einatmen befreiten Geistes, Konzentration als Einspitzigkeit und Unzerstreutheit eines beim Ausatmen befreiten Geistes. Das sind die vierundzwanzig Erkenntnisse durch Konzentration.

Welche sind die zweiundsiebzig Erkenntnisse durch Einsicht? Einsicht durch Betrachtung der Vergänglichkeit, Einsicht durch Betrachten der Unzulänglichkeit, Einsicht durch Betrachten der Seelenlosigkeit bei langem Einatmen; Einsicht durch Betrachtung der Vergänglichkeit, Einsicht durch Betrachten der Unzulänglichkeit, Einsicht durch Betrachten der Seelenlosigkeit bei langem Ausatmen; ... – ... Einsicht der geistigen Befreiung beim Einatmen ..., Einsicht der geistigen Befreiung beim Ausatmen durch Betrachten der Vergänglichkeit; Einsicht ... durch Betrachten der Unzulänglichkeit, Einsicht ... durch Betrachten der Seelenlosigkeit. Das sind die zweiundsiebzig Erkenntnisse durch Einsicht.

Welche sind die acht Erkenntnisse des Abwendens? "Beim Einatmen werde ich die Vergänglichkeit der Wirklichkeit entsprechend erkennen und sehen." – ist Erkenntnis vom Abwenden. "Beim Ausatmen werde ich die Vergänglichkeit der Wirklichkeit entsprechend erkennen und sehen." – ist Erkenntnis vom Abwenden. ... – ... "Beim Einatmen werde ich die Betrachtung des Loslassens der Wirklichkeit entsprechend erkennen und sehen." – ist Erkenntnis vom Abwenden. "Beim Ausatmen werde ich die Betrachtung des Loslassens der Wirklichkeit entsprechend erkennen und sehen." – ist Erkenntnis vom Abwenden. Das sind die acht Erkenntnisse des Abwendens.

Welche sind die acht Erkenntnisse in Übereinstimmung mit Abwendung? Die Erkenntnis vom Schrecken, die beim Einatmen durch Betrachtung der Vergänglichkeit entsteht, ist Erkenntnis in Übereinstimmung mit Abwendung. Die Erkenntnis vom Schrecken, die beim Ausatmen durch Betrachtung der Vergänglichkeit entsteht, ist Erkenntnis in Übereinstimmung mit Abwendung. ... – ... Die Erkenntnis vom Schrecken, die beim Einatmen durch Betrachtung des Loslassens entsteht, ist Erkenntnis in Übereinstimmung mit Abwendung. Die Erkenntnis vom Schrecken, die beim Ausatmen durch Betrachtung des Loslassens entsteht, ist Erkenntnis in Übereinstimmung mit Abwendung. Das sind die acht Erkenntnisse in Übereinstimmung mit Abwendung.

Welche sind die acht Erkenntnisse des Gestilltseins der Abwendung? Die Erkenntnis von Rückschau und Vollendung durch Betrachten von Vergänglichkeit beim Einatmen ist Erkenntnis des Gestilltseins der Abwendung. Die Erkenntnis von Rückschau und Vollendung durch Betrachten von Vergänglichkeit beim Ausatmen ist Erkenntnis des Gestilltseins der Abwendung. ... – ... Die Erkenntnis von Rückschau und Vollendung durch Betrachten des Loslassens beim Einatmen ist Erkenntnis des Gestilltseins der Abwendung. Die Erkenntnis von Rückschau und Vollendung durch Betrachten des Loslassens beim Ausatmen ist Erkenntnis des Gestilltseins der Abwendung. Das sind die acht Erkenntnisse des Gestilltseins der Abwendung.

Welche sind die einundzwanzig Erkenntnisse vom Glück der Befreiung? Aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung der Persönlichkeitsansicht durch den Pfad des Stromeintritts, aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung des (skeptischen) Zweifels, ... des Glaubens an Wirksamkeit von Regeln und Riten ... – ... aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung der Neigung zu Ansichten, ... der Neigung zu (skeptischem) Zweifel. Aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung der groben Fessel des Sinneslustbegehrens durch den Pfad der Einmalwiederkehr ... – ... der [groben] Fessel der Abneigung, der groben Neigung zu Sinneslustbegehren, der [groben] Neigung zu Abneigung. Aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung der feineren Fessel des Sinneslustbegehrens durch den Pfad der Nichtwiederkehr ... – ... der [feineren] Fessel der Abneigung, der feineren Neigung zu Sinneslustbegehren, der [feineren] Neigung zu Abneigung. Aufkommende Erkenntnis vom Glück der Befreiung wegen der Zerstörung und Ausrodung von Gier nach Körperlichem durch den Pfad der Heiligkeit ... – ... Gier nach Unkörperlichem, Dünkel, Aufgeregtheit, Unwissenheit, Neigung zu Dünkel, Neigung zu Daseinsbegehren, Neigung zu Unwissenheit. Das sind die einundzwanzig Erkenntnisse vom Glück der Befreiung.

Bei einem, der Konzentration entfaltet, [und zwar] Konzentration durch Betrachtung von Ein- und Ausatmen mit sechzehn Grundlagen, kommen diese zweihundert [Arten von] Erkenntnis auf.

[Das war] das vierte – die Beschreibung von Einsichts-Kategorien in Durchläufen.

Das Thema Achtsamkeit auf den Atem ist beendet.


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[217] khaṇikasamodhānā  d.h. von (Geist-)Moment zu (Geist-)Moment.
[218] upakkilesa  wtl: "kleinere Befleckungen".
[219] Im Sinne von auf Atem steuernd einzugreifen, d.h. Atem unterdrücken bzw. anhalten.
[220] nimitta  d.h. das bei Konzentration im Geist entstehende Abbild ("Gegenbild").
[221] adhicitta  wtl "höherer Geist(-zustand)".
[222] samathanimitta  verweist auf die "angrenzende Sammlung".
[223] vaya-lakkhaṇa  verweist auf eine Stufe der Einsichts-Erkenntnis (ñāṇa).
[224] paṭipadāvisuddhi  umfasst acht Stufen der Erkenntnis (→ Nyr).
[225] kalyāṇakaṃ  bedeutet nicht einfach nur "gut" (su-)  oder "heilsam" (kusala).
[226] Die folgenden Abhandlungen werden bei Nym ganz pauschal als zu wiederholen abgetan (repeat ...), was inhaltlich falsch ist, wie man leicht an den Faktoren des Ausgesattetseins erkennen kann.
[227] visesamadhi. Nym "charakteristische Wirkung" (distinctive effect).
[228] nikkhitto  d.h. der Baum wurde bereits gefällt. Nym lässt den Baum "platziert" (placed) sein.
[229] mukhanimitta  statt parimukha  wie in den Lehrreden, z.B. → MN 10 und MN 118.
[230] yānīkatā  hat nichts mit "Fahrzeug machen" (Nym "made the vehicle") zu tun.
[231] vatthukatā auch "erledigt", im Sinne einer Sache. (Nym "made the ground".)
[232] anuṭṭhitā  im Sinne von vollständig ausgeführt, und nicht "vereint" (Nym "consolidated").
[233] paricita  im Sinne von angehäuft, angesammelt, und nicht "verstärkt" (Nym "reinforced").
[234] susam-āraddhā  von susamāhita. Nym "brought to very sameness".
[235] paṭibaddhā  eben weil er sie sich zueigen gemacht hat. Nym "bereit für ..." (ready for ...).
[236] susamūhatattā. Nym hat susamugghātattā  "verisimilar abolition".
[237] ekagga  statt wie bisher ekatta.
[238] sayambhū  im Sinne von selbst das Erwachen realisiert habend, denn auch ein Buddha hat natürliche Eltern, ist nicht spontan "aus dem Nichts" entstanden.
[239] sabbaññutaṃ  → §§ 119 ff.
[240] visavitāya [vikatitāya (syā.)]  ist ein ungeklärter Begriff. Nym beruft sich auf Trenckner und übersetzt mit "Majestät" (majesty). Das Wort vissavitāyā  wird in DhsA mit "Heiligkeit" gleichgesetzt. Die Siamesische Ausgabe [syā.] hat ein interessantes Wort mit der Bedeutung "verändert, anders gemacht".
[241] nirupalepa  "frei von des Grunderfordernissen des Daseins" (Nym) ist völlig fasch. Die Siamesische Edition [syā.] hat nirupakkilesa, d.h. "frei von Befleckungen".
[242] ekāyanamagga  hat mehrere Bedeutungen. Dazu → Anālayo "Der direkte Weg", S. 37.
[243] Der "Mondverschlinger" ist ein mythologisches Wesen, das den Mond verfinstert.
[244] parimukha  wtl: "um den Mund herum". Vgl. → § 159.
[245] pīti = "erhebende, innere, spirituelle Freude".
[246] sukha = "inneres, spirituelles Glück".
[247] cittasaṅkhāra  "die geistige Gestaltung".
[248] passambhayaṃ  auch "zuversichtlich werden, Vertrauen fassen".
[249] aḍḍhayoga  ist ein offenes Haus mit nur drei Wänden und einem einfachen Satteldach.
[250] pāsāda  1. "oberstes Stockwerk"; 2. "Turm"; 3. "Palast".
[251] hammiya  ist ein großes Wohn- oder Lagerhaus oder eckiger Aufbau auf einem Stūpa.
[252] kāyo  bedeutet eben nicht nur "Körper", wie in hier diesem Zusammenhang oft irrtümlich übersetzt wurde, sondern auch "Gruppe, Masse, Menge, Haufen".
[253] kāye kāy-ānupassanā-satipaṭṭhāna-bhāvanā  Das ist die Stelle, auf die sich einige Lehrer berufen und einen "Atem-Körper" proklamieren.
[254] kāya  Direkt im Folgenden wird ersichtlich, warum es nicht der "Atem-Körper" sein kann, wie auch nicht nur Nym irrtümlich übersetzt, auch wenn er "Atemzüge" (breaths) in eckigen Klammern einfügt. Vermutlich bezieht sich der Kommentator wie gehabt aber auf "Gruppe" (kāyo) und nicht auf den physischen Körper (auch kāya) als solchen → § 166.
[255] nāmañca  Nym "Geistiges" (mentality) würde den Zweck der Definition nicht erfüllen. Außerdem lässt er die immateriellen Aspekte (nāmakāyo)  weg und fügt "sind" ein.
[256] upanibandhanā  "daran befestigt" bzw. "davon abhängig". Da es ein "Zeichen" (nimitta) ist, kann es nicht "materiell" sein, sondern ist ein vom Materiellen abhängig entstehendes Bild – ein "Abbild" eben.
[257] paṭividitā  hier im Sinne von "vertraut sein damit", d.h. was man durch die vorhergehende Analyse erkannt hat, das erkennt man nun beim Praktizieren der Atemmeditation wieder.
[258] pīti = "erhebende, innere, spirituelle Freude".
[259] sukha = "inneres, spirituelles Glück".
[260] cittasaṅkhāra  "die geistige Gestaltung" bzw. "geistiges Gestalten".
[261] passambhayaṃ  auch "zuversichtlich werden, Vertrauen fassen".
[262] santāpa  von tapas  "Hitze, Brennen" als auch "Kummer, Schmerz, Qual".
[263] pabhava  ist ein Synonym für "Entstehen" bzw. "Dasein, Werden" (bhava)  und hat hier den Sinn von "Weiterführen", "Weitermachen".
[264] pakkhandana  im Sinne von in Angriff nehmen.

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