Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung

ERSTES HALBHUNDERT (Mūlapaṇṇāsam)

Erster Teil (Vaggo Pathamo) - Buch der Urart (Mūlapariyāyavaggo)

1. (I,1) Mūlapariyāya Sutta (Urart)

 

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Ukkattha, im Lust­walde, am Fuße eines Königsbaumes. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche! ‑ Erlauchter!" antworteten da jene Mönche dem Er­habenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

            "Aller Dinge Urart will ich euch weisen, ihr Mönche: höret es und achtet wohl auf meine Rede."

            "Ja, o Herr!" antworteten da jene Mönche dem Erhabenen auf­merksam.

            Der Erhabene sprach also:

            "Da hat einer, ihr Mönche, nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohne Sinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig, der hei­ligen Lehre un­zugänglich, ohne Sinn für das Edle, der Lehre der Edlen  un­kundig, der Lehre der Edlen unzugänglich und nimmt die Erde als Erde, und hat er die Erde als Erde genommen, so denkt er Erde, denkt an die Erde, denkt über die Erde, denkt 'Mein ist die Erde' und freut sich der Erde: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Wasser als Wasser, und hat er das Wasser als Wasser ge­nom­men, so denkt er Wasser, denkt an das Wasser, denkt über das Wasser, denkt 'Mein ist das Wasser' und freut sich des Wassers: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Feuer als Feuer, und hat er das Feuer als Feuer ge­nommen, so denkt er Feuer, denkt an das Feuer, denkt über das Feuer, denkt 'Mein ist das Feuer' und freut sich des Feuers: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Luft als Luft, und hat er die Luft als Luft genommen, so denkt er Luft, denkt an die Luft, denkt über die Luft, denkt 'Mein ist die Luft' und freut sich der Luft: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Natur als Natur, und hat er die Natur als Natur genom­men, so denkt er Natur, denkt an die Natur, denkt über die Natur, denkt 'Mein ist die Natur' und freut sich der Natur: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Götter als Götter, und hat er die Götter als Götter ge­nom­men, so denkt er Götter, denkt an die Götter, denkt über die Götter, denkt 'Mein sind die Götter' und freut sich der Götter: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt den Herrn der Zeugung als Herrn der Zeugung, und hat er den Herrn der Zeugung als Herrn der Zeugung genommen, so denkt er den Herrn der Zeugung, denkt an den Herrn der Zeugung, denkt über den Herrn der Zeugung, denkt 'Mein ist der Herr der Zeugung' und freut sich des Herrn der Zeugung: und warum? weil er ihn nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt den Brahma als Brahma, und hat er den Brahma als Brahma ge­nom­men, so denkt er den Brahma, denkt an den Brahma, denkt über den Brahma, denkt 'Mein ist Brahma' und freut sich des Brahma: und warum? weil er ihn nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Leuchtenden als Leucht­ende, und hat er die Leuchtenden als Leuch­tende genommen, so denkt er die Leuchtenden, denkt an die Leuch­tenden, denkt über die Leuchtenden, denkt 'Mein sind die Leuchtenden' und freut sich der Leuchtenden: und warum? weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Strahlenden als Strahlende, und hat er die Strahlenden als Strahlende genommen, so denkt er die Strahlen­den, denkt an die Strah­lenden, denkt über die Strahlenden, denkt 'Mein sind die Strahlenden' und freut sich der Strahlen­den: und warum? weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Gewaltigen als Gewaltige, und hat er die Gewaltigen als Ge­wal­tige genommen, so denkt er die Gewaltigen, denkt an die Gewaltigen, denkt über die Gewaltigen, denkt 'Mein sind die Gewaltigen' und freut sich der Ge­waltigen: und warum? weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt den Über­mächtigen als Übermächtigen, und hat er den Über­mäch­tigen als Übermächtigen genommen, so denkt er den Übermächtigen, denkt an den Über­mächtigen, denkt über den Übermächtigen, denkt 'Mein ist der Über­mächtige' und freut sich des Übermächtigen: und warum? weil er ihn nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die unbegrenzte Raumsphäre als unbegrenzte Raumsphäre, und hat er die un­be­grenzte Raumsphäre als unbegrenzte Raumsphäre genommen, so denkt er unbe­grenzte Raumsphäre, denkt an die unbegrenzte Raumsphäre, denkt über die unbegrenzte Raumsphäre, denkt 'Mein ist die unbegrenzte Raum­sphäre' und freut sich der unbe­grenz­ten Raumsphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die unbegrenzte Bewußtseinsphäre als unbegrenzte Bewußt­sein­sphäre, und hat er die unbegrenzte Bewußtseinsphäre als unbegrenzte Be­wußt­seinsphäre genommen, so denkt er unbe­grenzte Bewußtseinsphäre, denkt an die unbegrenzte Bewußt­seins­phäre, denkt über die unbegrenzte Bewußtsein­sphäre, denkt 'Mein ist die unbegrenzte Bewußtseinsphäre' und freut sich der unbe­grenzten Bewußtseinsphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt sage ich.

            Er nimmt die Nichtdaseinsphäre als Nicht­daseinsphäre, und hat er die Nichtdaseinsphäre als Nicht­daseinsphäre genommen, so denkt er die Nichtda­seinsphäre, denkt an die Nichtdaseinsphäre, denkt über die Nichtda­sein­sphäre, denkt 'Mein ist die Nichtdaseinsphäre' freut sich der Nichtdasein­sphäre: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Grenz­scheide möglicher Wahrnehmung als Grenz­scheide mög­licher Wahrnehmung als Grenzscheide möglicher Wahrnehmung als Grenz­scheide möglicher Wahrnehmung genommen, so denkt er die Grenzscheide mög­licher Wahr­nehmung, denkt an die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung, denkt über die Grenz­­scheide möglicher Wahrnehmung, denkt 'Mein ist die Grenz­schei­de möglicher Wahrnehmung, und freut sich der Grenzscheide möglicher Wahr­neh­mung: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Gesehene als gesehn, und hat er das Gesehene als gesehn ge­nom­men, so denkt er Gesehenes, denkt an das Gesehene, denkt über das Ge­sehene, denkt 'Mein ist das Gesehene' und freut sich des Gesehenen: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Ge­hörte als Gehört, und hat er das Gehörte als Gehört ge­nom­­men, so denkt er Gehörtes, denkt an das Gehörte, denkt über das Ge­hörte, denkt 'Mein ist das Gehörte' und freut sich des Gehörten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Gedachte als gedacht, und hat er das Gedachte als ge­dacht genommen, so denkt er Gedachtes, denkt an das Gedachte, denkt über das Gedach­te, denkt 'Mein ist das Gedachte' und freut sich des Gedachten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das Erkannte als erkannt, und hat er das Erkannte als er­kannt genommen, so denkt er Er­kanntes, denkt an das Erkannte, denkt über das Erkan­nte, denkt 'Mein ist das Erkannte' und freut sich des Erkannten: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Einheit als Einheit, und hat er die Einheit als Einheit ge­nommen, so denkt er die Einheit, denkt an die Einheit, denkt über die Ein­heit, denkt 'Mein ist die Einheit' und freut sich der Einheit: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt die Vielheit als Vielheit, und hat er die Vielheit als Viel­heit genommen, so denkt er die Vielheit, denkt an die Vielheit, denkt über die Viel­heit, denkt 'Mein ist die Vielheit' und freut sich der Vielheit: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

            Er nimmt das All als All, und hat er das All als All genommen, so denkt er das All, denkt an das All, denkt über das All, denkt 'Mein ist das All' und freut sich des Alls: und warum? Weil er es nicht kennt, sage ich.          

            Er nimmt die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung, und hat er die Wahn­er­löschung als Wahnerlöschung genommen, so denkt er die Wahnerlöschung, denkt an die Wahnerlöschung, denkt über die Wahnerlöschung, denkt 'Mein ist die Wahn­erlöschung' und freut sich der Wahnerlöschung: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.

 

Wer aber, Mönche, als kämpfender Mönch, mit streitendem Busen die unver­gleichliche Sicherheit zu erringen trachtet, auch dem gilt die Erde als Erde und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann soll er nicht Erde denken, nicht an die Erde denken, nicht über die Erde denken, nicht denken 'Mein ist die Erde', sich der Erde nicht freuen: und warum nicht? Damit er sie lerne, sage ich. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Viel­heit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann soll er nicht das All denken, nicht an das All denken, nicht über das All denken, nicht denken 'Mein ist das All', sich des Alls nicht freuen: und warum nicht? Damit er es kennen­lerne, sage ich. Die Wahnerlöschung gilt ihm als Wahnerlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegolten, dann soll er nicht die Wahner­löschung denken, nicht an die Wahn­erlöschung denken, nicht über die Wahnerlö­schung denken, nicht denken 'Mein ist die Wahnerlöschung', sich der Wahner­löschung nicht freuen: und warum nicht? Damit er sie kennenlerne, sage ich.

 

Wer aber, Mönche, als heiliger Mönch, als Wahnversieger, Endiger gewirkten Werkes, lastentledigt, sein Ziel vollbracht, die Daseinsfesseln zerstört hat, in vollkommener Weisheit erlöst ist, auch dem gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht 'Mein ist die Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil er sie kennt, sage ich. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil er es kennt, sage ich. Die Wahner­lö­schung gilt ihm als Wahnerlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahn­erlöschung  gegolten,  dann denkt er nicht  die Wahnerlöschung, denkt nicht an die Wahnerlöschung, denkt nicht über die Wahnerlöschung, denkt nicht 'Mein ist die Wahnerlöschung' und freut sich nicht der Wahnerlöschung: und warum nicht? Weil er sie kennt, sage ich.

 

Wer aber, Mönche, als heiliger Mönch, als Wahnversieger, Endiger, gewirkten Werkes, lastentledigt, sein Ziel vollbracht, die Daseinsfesseln zerstört hat in vollkommener Weisheit erlöst ist, auch dem gilt die Erde als Erde und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde,denkt nicht 'Mein ist Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil er gierversiegt gier­los ist. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil er gierversiegt gierlos ist. Die Wahnerlöschung gilt ihm als Wahn­erlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegolten, dann denkt er nicht die Wahnerlöschung, denkt nicht an die Wahnerlöschung, denkt nicht über die Wahnerlöschung, denkt nicht 'Mein ist die Wahn­er­löschung' und freut sich nicht der Wahnerlöschung: und warum nicht? Weil er giervesiegt gierlos ist.

 

Wer aber, Mönche, als heiliger Mönch, als 'Wahnversieger, Endiger, ge­wirk­ten Werkes, lastentledigt, sein Ziel vollbracht, die Daseinsfesseln zer­stört hat, in vollkommener Weisheit erlöst ist, auch dem gilt die Erde  als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht 'Mein ist die Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil er haß­ver­siegt haßlos ist. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Viel­heit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil er haßversiegt haßlos ist. Die Wahn­erlöschung gilt ihm als Wahnerlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als 'Wahnerlöschung gegol­ten, dann denkt er nicht die Wahnerlöschung, denkt nicht an die Wahn­er­löschung, denkt nicht über die Wahnerlöschung, denkt nicht 'Mein ist die Wahnerlöschung' und freut sich nicht der Wahnerlöschung: und warum nicht? Weil er haßversiegt haßlos ist.

 

Wer aber, Mönche, als heiliger Mönch, als Wahnversieger, Endiger, ge­wirkten Werkes, lastentledigt, sein Ziel vollbracht, die Daseinsfesseln zerstört hat, in vollkommener Weisheit erlöst ist, auch dem gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht 'Mein ist die Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil er irrever­siegt irrlos ist. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt ihm als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil er irreversiegt irrlos ist. Die Wahn­erlöschung gilt ihm als Wahn­er­löschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegolten, dann denkt er nicht die Wahnerlöschung, denkt nicht an die 'Wahnerlöschung, denkt nicht über die Wahnerlöschung, denkt nicht 'Mein ist die Wahner­löschung' und freut sich nicht der Wahnerlöschung: und warum nicht? Weil er irreversiegt irrlos ist.

 

Und dem Vollendeten, ihr Mönche, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht 'Mein ist die Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? Weil der Voll­endete sie kennt, sage ich. Wasser, Feuer, Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt dem Vollendeten als All, und hat ihm das All als gegol­ten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil der Vollendete es kennt, sage ich. Die Wahnerlöschung gilt dem Vollendeten als Wahnerlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlö­schung gegolten, dann denkt er nicht die Wahn­erlöschung, denkt nicht an die Wahnerlöschung, denkt nicht über die Wahner­löschung, denkt nicht 'Mein ist die Wahnerlöschung' und freut sich nicht der Wahnerlöschung: und warum nicht? Weil der Vollendete sie kennt, sage ich.

 

Und dem Vollendeten, ihr Mönche, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, gilt die Erde als Erde, und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt nicht Erde, denkt nicht an die Erde, denkt nicht über die Erde, denkt nicht 'Mein ist die Erde' und freut sich nicht der Erde: und warum nicht? 'Nichtwissen[1] ist des Leidens Wurzel', das hat er entdeckt, 'Werden gebiert, Gewordenes al­tert und stirbt.' Darum also, ihr Mönche, sage ich, daß der Vollendete, allem Lebens­durst erstorben, entwöhnt, entrodet, entgangen, entwunden, in der un­ver­gleich­lichen  vollkommenen Erwachung auferwacht ist.  Wasser, Feuer,  Luft, Natur und Götter, Einheit und Vielheit, das All gilt dem Vollendeten als All, und hat ihm das All als All gegolten, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht 'Mein ist das All' und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? 'Nichtwissen ist des Lei­dens Wurzel', das hat er entdeckt, 'Werden gebiert, Gewordenes altert und stirbt.' Darum also  ihr Mönche, sage ich, daß der Vollendete, allem Le­bens­durst erstorben, ent­wöhnt, entrodet, entgangen, entwunden, in der unvergleichlichen vollkom­menen Erwachung auferwacht ist.  Die Wahnerlöschung gilt dem Vollendeten als Wahn­erlöschung, und hat ihm die Wahnerlöschung  als  Wahnerlöschung  gegolten, dann  denkt  er nicht die Wahnerlöschung, denkt nicht an die Wahnerlöschung, denkt nicht über die  Wahnerlöschung,  denkt  nicht 'Mein ist die Wahnerlö­schung' und freut sich nicht der Wahn­erlöschung: und warum nicht? 'Nichtwissen ist des Leidens Wurzel', das hat er entdeckt, 'Werden gebiert, Gewordenes al­tert und stirbt.' Darum also, ihr Mönche, sage  ich, daß der Vollendete, allem Lebensdurst erstorben, ent­wöhnt, entrodet, entgangen, entwunden, in der unver­gleichlichen voll­kommenen Erwachung auferwacht ist.

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.



[1]das Nichterkennen der vier Edlen Wahrheiten.

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