1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:
2. "Ihr Bhikkhus, ich werde euch eine Darlegung der sechsfachen Grundlage lehren. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:
3. "Die sechs inneren Grundlagen sollten verstanden werden. Die sechs äußeren Grundlagen sollten verstanden werden. Die sechs Bewußtseinsklassen sollten verstanden werden. Die sechs Klassen des Kontakts sollten verstanden werden. Die achtzehn Arten des geistigen Herantretens sollten verstanden werden. Die sechsunddreißig Fährten der Lebewesen sollten verstanden werden; darin, unterstützt von diesem, überwindet jenes. Es gibt drei Grundlagen der Achtsamkeit, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen; unter den Lehrern der Übung ist er derjenige, der unvergleichlicher Führer bezähmbarer Menschen genannt wird. Dies ist die Zusammenfassung der Darlegung der sechsfachen Grundlage."
4. "'Die sechs inneren Grundlagen sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es gibt die Augen-Grundlage, die Ohren-Grundlage, die Nasen-Grundlage, die Zungen-Grundlage, die Körper-Grundlage und die Geist-Grundlage. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechs inneren Grundlagen sollten verstanden werden.'"
5. "'Die sechs äußeren Grundlagen sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es gibt die Form-Grundlage, die Klang-Grundlage, die Geruchs-Grundlage, die Geschmacks-Grundlage, die Berührungsobjekt-Grundlage und die Geistesobjekt-Grundlage. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechs äußeren Grundlagen sollten verstanden werden.'"
6. "'Die sechs Bewußtseinsklassen sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es gibt Sehbewußtsein, Hörbewußtsein, Riechbewußtsein, Geschmacksbewußtsein, Berührungsbewußtsein und Geistbewußtsein. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechs Bewußtseinsklassen sollten verstanden werden.'"
7. "'Die sechs Klassen des Kontakts sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es gibt Sehkontakt, Hörkontakt, Riechkontakt, Geschmackskontakt, Berührungskontakt und Geistkontakt. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechs Klassen des Kontakts sollten verstanden werden.'"
8. "'Die achtzehn Arten des geistigen Herantretens sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Wenn man mit dem Auge eine Form sieht, tritt man an eine Form heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an eine Form heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an eine Form heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Wenn man mit dem Ohr einen Klang hört, tritt man an einen Klang heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an einen Klang heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an einen Klang heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Wenn man mit der Nase einen Geruch riecht, tritt man an einen Geruch heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an einen Geruch heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an einen Geruch heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Wenn man mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, tritt man an einen Geschmack heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an einen Geschmack heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an einen Geschmack heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Wenn man mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, tritt man an ein Berührungsobjekt heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an ein Berührungsobjekt heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an ein Berührungsobjekt heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Wenn man mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, tritt man an ein Geistesobjekt heran, wobei man Freude hervorbringt, man tritt an ein Geistesobjekt heran, wobei man Trauer hervorbringt, man tritt an ein Geistesobjekt heran, wobei man Gleichmut hervorbringt. Somit gibt es sechs Arten des Herantretens mit Freude, sechs Arten des Herantretens mit Trauer, und sechs Arten des Herantretens mit Gleichmut. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die achtzehn Arten des geistigen Herantretens sollten verstanden werden.'"
9. "'Die sechsunddreißig Fährten der Lebewesen sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es gibt sechs Arten der Freude, die auf dem Haushälterleben beruhen, und sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen. Es gibt sechs Arten der Trauer, die auf dem Haushälterleben beruhen, und sechs Arten der Trauer, die auf Entsagung beruhen. Es gibt sechs Arten des Gleichmuts, die auf dem Haushälterleben beruhen, und sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen."
10. "Was sind darin die sechs Arten der Freude, die auf dem Haushälterleben beruhen? Wenn man den Erwerb von Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Erwerb von Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Erwerb von Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Erwerb von Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Erwerb von Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Erwerb von Geistesobjekten, die mit dem Geist erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt. Dies sind die sechs Arten der Freude, die auf dem Haushälterleben beruhen."
11. "Was sind darin die sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen? Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Formen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Formen alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt [1]."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Klängen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Klänge alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Gerüchen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Gerüche alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geschmäckern kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geschmäcker alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Berührungsobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Berührungsobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geistesobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geistesobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Freude auf. Solche Freude wird Freude, die auf Entsagung beruht, genannt. Dies sind die sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen."
12. "Was sind darin die sechs Arten der Trauer, die auf dem Haushälterleben beruhen? Wenn man den Nicht-Erwerb von Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Nicht-Erwerb von Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Nicht-Erwerb von Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Nicht-Erwerb von Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Nicht-Erwerb von Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt."
"Wenn man den Nicht-Erwerb von Geistesobjekten, die mit dem Geist erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich, lieblich sind und mit Weltlichkeit in Verbindung gebracht werden, als Nicht-Bereicherung betrachtet - oder wenn man sich an das erinnert, was früher nicht erworben wurde, was vergangen ist, aufgehört und sich geändert hat - dann steigt Trauer auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf dem Haushälterleben beruht, genannt. Dies sind die sechs Arten der Trauer, die auf dem Haushälterleben beruhen."
13. "Was sind darin die sechs Arten der Trauer, die auf Entsagung beruhen? Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Formen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Formen alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt [2]."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Klängen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Klänge alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Gerüchen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Gerüche alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geschmäckern kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geschmäcker alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Berührungsobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Berührungsobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geistesobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geistesobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann erzeugt man folgendermaßen Sehnsucht nach der höchsten Erlösung: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung erzeugt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Solche Trauer wird Trauer, die auf Entsagung beruht, genannt. Dies sind die sechs Arten der Trauer, die auf Entsagung beruhen."
14. "Was sind darin die sechs Arten des Gleichmuts, die auf dem Haushälterleben beruhen? Wenn man mit dem Auge eine Form sieht, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert die Form nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet [3]."
"Wenn man mit dem Ohr einen Klang hört, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert den Klang nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet."
"Wenn man mit der Nase einen Geruch riecht, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert den Geruch nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet."
"Wenn man mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert den Geschmack nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet."
"Wenn man mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert das Berührungsobjekt nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet."
"Wenn man mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und der der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert das Geistesobjekt nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet. Dies sind die sechs Arten des Gleichmuts, die auf dem Haushälterleben beruhen."
15. "Was sind darin die sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen? Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Formen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Formen alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert die Form; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet [4]."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Klängen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Klänge alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert den Klang; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Gerüchen kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Gerüche alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert den Geruch; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geschmäckern kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geschmäcker alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert den Geschmack; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Berührungsobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Berührungsobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert das Berührungsobjekt; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet."
"Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Geistesobjekten kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Geistesobjekte alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert das Geistesobjekt; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet. Dies sind die sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen."
"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechsunddreißig Fährten der Lebewesen sollten verstanden werden.'"
16. "'Darin, unterstützt von diesem, überwindet jenes.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"
"Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf die sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet die sechs Arten der Freude, die auf dem Haushälterleben beruhen, und überschreitet sie. So werden sie überwunden; so werden sie überschritten. Indem ihr euch auf die sechs Arten der Trauer, die auf Entsagung beruhen, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet die sechs Arten der Trauer, die auf dem Haushälterleben beruhen, und überschreitet sie. So werden sie überwunden; so werden sie überschritten. Indem ihr euch auf die sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet die sechs Arten des Gleichmuts, die auf dem Haushälterleben beruhen, und überschreitet sie. So werden sie überwunden; so werden sie überschritten."
"Indem ihr euch auf die sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet die sechs Arten der Trauer, die auf Entsagung beruhen, und überschreitet sie. So werden sie überwunden; so werden sie überschritten. Indem ihr euch auf die sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet die sechs Arten der Freude, die auf Entsagung beruhen, und überschreitet sie. So werden sie überwunden; so werden sie überschritten."
17. "Ihr Bhikkhus, es gibt Gleichmut, der verschiedenartig ist, auf Verschiedenartigkeit beruht; und es gibt Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht."
18. "Und was, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der verschiedenartig ist, auf Verschiedenartigkeit beruht? Es gibt Gleichmut in Bezug auf Formen, Klänge, Gerüche, Geschmäcker und Berührungsobjekte. Dies, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der verschiedenartig ist, auf Verschiedenartigkeit beruht."
19. "Und was, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht? Es gibt Gleichmut, der sich auf das Gebiet der Raumunendlichkeit stützt, das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit, das Gebiet der Nichtsheit und das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Dies, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht."
20. "Hier, ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der verschiedenartig ist, auf Verschiedenartigkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten."
"Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Nicht-Identifikation stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheitlichkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten."
"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Darin, unterstützt von diesem, überwindet jenes.'"
21. "'Es gibt drei Grundlagen der Achtsamkeit, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"
"Ihr Bhikkhus, mitfühlend und auf das Wohlergehen seiner Schüler bedacht, lehrt der Lehrer sie das Dhamma aus Mitgefühl: 'Dies ist zu eurem Wohlergehen; dies ist zu eurem Glück.' Seine Schüler wollen nicht hören oder genau zuhören oder ihren Geist anstrengen, um zu verstehen; sie gehen in die Irre und wenden sich von der Lehre des Lehrers ab. Damit ist der Tathāgata nicht zufrieden und fühlt keine Zufriedenheit; und doch weilt er unbewegt, achtsam und wissensklar. Dies, ihr Bhikkhus, wird die erste Grundlage der Achtsamkeit genannt, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen."
23. "Desweiteren, ihr Bhikkhus, mitfühlend und auf das Wohlergehen seiner Schüler bedacht, lehrt der Lehrer sie das Dhamma aus Mitgefühl: 'Dies ist zu eurem Wohlergehen; dies ist zu eurem Glück.' Einige seiner Schüler wollen nicht hören oder genau zuhören oder ihren Geist anstrengen, um zu verstehen; sie gehen in die Irre und wenden sich von der Lehre des Lehrers ab. Einige seiner Schüler wollen hören und genau zuhören und ihren Geist anstrengen, um zu verstehen; sie gehen nicht in die Irre und wenden sich nicht von der Lehre des Lehrers ab. Damit ist der Tathāgata nicht zufrieden und fühlt keine Zufriedenheit, und er ist nicht unzufrieden und fühlt keine Unzufriedenheit; frei von sowohl Zufriedenheit als auch Unzufriedenheit weilt er in Gleichmut, achtsam und wissensklar. Dies, ihr Bhikkhus, wird die zweite Grundlage der Achtsamkeit genannt, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen."
24. "Desweiteren, ihr Bhikkhus, mitfühlend und auf das Wohlergehen seiner Schüler bedacht, lehrt der Lehrer sie das Dhamma aus Mitgefühl: 'Dies ist zu eurem Wohlergehen; dies ist zu eurem Glück.' Seine Schüler wollen zuhören und genau aufpassen und ihren Geist anstrengen, um zu verstehen; sie gehen nicht in die Irre und wenden sich nicht von der Lehre des Lehrers ab. Damit ist der Tathāgata zufrieden und fühlt Zufriedenheit, und doch weilt er unbewegt, achtsam und wissensklar. Dies, ihr Bhikkhus, wird die dritte Grundlage der Achtsamkeit genannt, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen."
"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Es gibt drei Grundlagen der Achtsamkeit, die der Edle pflegt; indem er sie pflegt ist der Edle ein Lehrer, der geeignet ist, eine Gruppe zu unterweisen.'"
25. "'Unter den Lehrern der Übung ist er derjenige, der unvergleichlicher Führer bezähmbarer Menschen genannt wird.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"
"Ihr Bhikkhus, vom Elefantenbändiger geführt, geht der bezähmbare Elefant in eine Richtung - Osten, Westen, Norden oder Süden. Vom Pferdebändiger geführt, geht das bezähmbare Pferd in eine Richtung - Osten, Westen, Norden oder Süden. Vom Ochsenbändiger geführt, geht der bezähmbare Ochse in eine Richtung - Osten, Westen, Norden oder Süden."
26. "Ihr Bhikkhus, vom Tathāgata geführt, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, geht der bezähmbare Mensch in acht Richtungen [5]."
"Von Form (erfüllt) sieht er Formen: dies ist die erste Richtung. Während er innerlich Formen nicht wahrnimmt, sieht er äußerlich Formen: dies ist die zweite Richtung. Er entschließt sich nur zum Schönen: dies ist die dritte Richtung. Mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem er sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Raumunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die vierte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Raumunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'Bewußtsein ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die fünfte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'da ist nichts', tritt er in das Gebiet der Nichtsheit ein und verweilt darin: das ist die sechste Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Nichtsheit tritt er in das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung ein und verweilt darin: dies ist die siebte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung tritt er in das Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl ein und verweilt darin: dies ist die achte Richtung."
"Ihr Bhikkhus, vom Tathāgata geführt, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, geht der bezähmbare Mensch in diese acht Richtungen."
"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Unter den Lehrern der Übung ist er derjenige, der unvergleichlicher Führer bezähmbarer Menschen genannt wird.'"
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.
Anmerkungen:
[1] Einige zeitgenössische Meditationslehrer bezeichnen diese Art der Freude als Vipassana-Freude.
[2] Ernste Ergriffenheit (saṃvega) als Motor für die Praxis darf nicht verwechselt werden mit Selbstzweifel und Selbsthaß. Letzteres ist eine Einstellung, die nur das Erleuchtungsideal im Auge hat, aber mangels einer mitfühlenden Einstellung den gegenwärtigen Entwicklungsstand ablehnt. Durch einen derartigen Idealismus wird die Praxis gebremst und nur mehr Negativität angehäuft.
[3] Wenn ein Weltling einem Sinnesobjekt gegenüber gleichmütig ist, äußert sich in dem Moment zwar keine Gier oder Abneigung, aber selbst dieser Gleichmut ist eine Manifestation seines Reagierens als Person auf die Welt: "Ich bin gleichmütig." Diese Form des Gleichmuts beruht nicht auf der Einsicht in die wahre Natur der Sinnesobjekte und ist eigentlich eine Form von Gleichgültigkeit.
[4] Strenggenommen ist erst dem Stromeingetretenen so eine Sicht möglich; er hat die vergängliche Natur von allem Entstandenen verstanden und weiß daher, daß alle Sinnesobjekte vergänglich sein müssen. Aber der Buddha macht weiter unten klar, daß dies auch als Übungsempfehlung für Weltlinge zu verstehen ist: der Weltling kann zwar nicht sehen, daß alle Objekte vom Prinzip her vergänglich sein müssen, aber er kann versuchen, die Vergänglichkeit in allem, was in seinen Wahrnehmungsbereich tritt, zu untersuchen.
[5] Das sind die acht Erlösungen, vgl. M77.