Majjhima Nikāya 138

Die Darlegung einer Zusammenfassung - Uddesavibhaṅga Sutta

 

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. "Ihr Bhikkhus, ich werde euch eine Zusammenfassung und eine Darlegung lehren. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

3. "Ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu sollte die Dinge auf solch eine Weise untersuchen, daß sein Bewußtsein, während er sie untersucht, nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und indem er nicht anhaftet, wird er nicht aufgeregt. Wenn sein Bewußtsein nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und er, indem er nicht anhaftet, nicht aufgeregt wird, dann gibt es für ihn kein Entstehen des Ursprungs von Dukkha - von künftiger Geburt, künftigem Altern und Tod."

4. Das ist es, was der Erhabene sagte. Nach diesen Worten erhob sich der Vollendete von seinem Sitz und ging in seine Unterkunft [1].

5. Danach, kurz nachdem der Erhabene gegangen war, erwogen die Bhikkhus: "Nun, Freunde, hat sich der Erhabene von seinem Sitz erhoben und ist in seine Unterkunft gegangen, nachdem er in Kürze eine Zusammenfassung gegeben hat, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Wer wird dies jetzt im Einzelnen erläutern?" Dann erwogen sie: "Der ehrwürdige Mahā Kaccāna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Er ist fähig, die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Angenommen, wir gingen zu ihm und fragten ihn nach der Bedeutung von diesem."

6. Dann gingen die Bhikkhus zum ehrwürdigen Mahā Kaccāna und tauschten Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzten sie sich seitlich nieder und sie erzählten ihm, was stattgefunden hatte, und fügten hinzu: "Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläutere es uns."

7. (Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erwiderte:)"Freunde, es ist so, als ob ein Mann, der Kernholz benötigt, Kernholz sucht, sich auf die Suche nach Kernholz macht, dächte, daß Kernholz bei den Ästen und Blättern eines großen Baumes, der voller Kernholz dasteht, zu suchen sei, nachdem er das Wurzelwerk und den Stamm übergangen hatte. Und so ist es mit euch, ehrwürdige Herren, daß ihr denkt, daß ich über die Bedeutung von diesem befragt werden sollte, nachdem ihr den Erhabenen übergangen habt, als ihr dem Lehrer Angesicht zu Angesicht gegenüberstandet. Denn der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathāgata. Das war der Zeitpunkt, an dem ihr den Erhabenen nach der Bedeutung hättet fragen sollen. Wie er es euch gesagt hätte, so hättet ihr es euch merken sollen."

8. "Gewiß, Freund Kaccāna, der Erhabene weiß, indem er weiß; er sieht, indem er sieht; er ist das Auge, er ist das Wissen, er ist das Dhamma, er ist der Heilige; er ist derjenige, der ausspricht, der verkündet, der Bedeutung erhellt, der das Todlose gibt, der Herr des Dhamma, der Tathāgata. Das war der Zeitpunkt, an dem wir den Erhabenen nach der Bedeutung hätten fragen sollen. Wie er es uns gesagt hätte, so hätten wir es uns merken sollen. Doch der ehrwürdige Mahā Kaccāna wird vom Lehrer gepriesen und von seinen weisen Gefährten im heiligen Leben in Wertschätzung gehalten. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna ist fähig, die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen zu erläutern, die vom Erhabenen in Kürze gegeben wurde, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläutere es uns, ohne es beschwerlich zu finden."

9. "Dann hört zu, Freunde, und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, Freund", erwiderten die Bhikkhus. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna sagte dies:

"Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich: 'Ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu sollte die Dinge auf solch eine Weise untersuchen, daß sein Bewußtsein, während er sie untersucht, nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und indem er nicht anhaftet, wird er nicht aufgeregt. Wenn sein Bewußtsein nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und er, indem er nicht anhaftet, nicht aufgeregt wird, dann gibt es für ihn kein Entstehen des Ursprungs von Dukkha - von künftiger Geburt, künftigem Altern und Tod', da verstand ich die Bedeutung dessen im Einzelnen folgendermaßen."

10. "Freunde, wie wird Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt? Wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form gesehen hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal der Form nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal der Form gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal der Form gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Ohr einen Klang gehört hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Klanges nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Klanges gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Klanges gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit der Nase einen Geruch gerochen hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geruchs nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geruchs gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geruchs gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geschmacks nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geschmacks gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geschmacks gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt gefühlt hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Berührungsobjekts nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Berührungsobjekts gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Berührungsobjekts gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfahren hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geistesobjekts nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geistesobjekts gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geistesobjekts gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'abgelenkt und nach außen hin zerstreut' genannt."

11. "Freunde, und wie wird Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt? Wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form gesehen hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal der Form nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal der Form nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal der Form nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Ohr einen Klang gehört hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Klanges nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Klanges nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Klanges nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit der Nase einen Geruch gerochen hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geruchs nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geruchs nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geruchs nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geschmacks nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geschmacks nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geschmacks nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt gefühlt hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Berührungsobjekts nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Berührungsobjekts nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Berührungsobjekts nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt. Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfahren hat, falls dann sein Bewußtsein dem Merkmal des Geistesobjekts nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Merkmal des Geistesobjekts nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Merkmal des Geistesobjekts nicht gefesselt ist, dann wird sein Bewußtsein 'nicht abgelenkt und nicht nach außen hin zerstreut' genannt."

12. "Und wie, Freunde, wird der Geist [2] 'innerlich festgefahren' genannt? Da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Falls sein Bewußtsein der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, nachhängt, von der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, gefesselt ist, dann wird sein Geist 'innerlich festgefahren' genannt."

13. "Wiederum, mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Falls sein Bewußtsein der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, nachhängt, von der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, gefesselt ist, dann wird sein Geist 'innerlich festgefahren' genannt."

14. "Wiederum, mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Falls sein Bewußtsein dem Gleichmut nachhängt, von der Befriedigung durch den Gleichmut gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch den Gleichmut gefesselt ist, dann wird sein Geist 'innerlich festgefahren' genannt."

15. "Wiederum, mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Falls sein Bewußtsein dem Weder-Schmerzhaften-noch-Angenehmen nachhängt, von der Befriedigung durch das Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme gefesselt ist, dann wird sein Geist 'innerlich festgefahren' genannt. So wird der Geist 'innerlich festgefahren' genannt."

16. "Und wie, Freunde, wird der Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt? Da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Falls sein Bewußtsein der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, nicht nachhängt, von der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, nicht gefesselt ist, dann wird sein Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt."

17. "Wiederum, mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Falls sein Bewußtsein der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, nicht nachhängt, von der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, nicht gefesselt ist, dann wird sein Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt."

18. "Wiederum, mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Falls sein Bewußtsein dem Gleichmut nicht nachhängt, von der Befriedigung durch den Gleichmut nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch den Gleichmut nicht gefesselt ist, dann wird sein Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt."

19. "Wiederum, mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Falls sein Bewußtsein dem Weder-Unangenehmen-noch-Angenehmen nicht nachhängt, von der Befriedigung durch das Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme nicht gebunden und gehemmt ist, von der Fessel der Befriedigung durch das Weder-Schmerzhafte-noch-Angenehme nicht gefesselt ist, dann wird sein Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt. So wird der Geist 'nicht innerlich festgefahren' genannt."

20. "Freunde, wie gibt es Aufgeregtheit aufgrund von Anhaftung [3]? Ein nicht unterrichteter Weltling, der die Edlen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, betrachtet da Form als Selbst, oder Selbst als Form besitzend, oder Form als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Form enthalten. Jene seine Form verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Form, ist sein Bewußtsein mit der Veränderung der Form beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Form entstehen, steigen zusammen auf und nehmen seinen Geist in Besitz. Weil sein Herz besessen ist, ist er ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Anhaftung ist er aufgeregt geworden."

"Er betrachtet Gefühl als Selbst, oder Selbst als Gefühl besitzend, oder Gefühl als im Selbst enthalten, oder Selbst als im Gefühl enthalten. Jenes sein Gefühl verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Gefühls, ist sein Bewußtsein mit der Veränderung des Gefühls beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Gefühls entstehen, steigen zusammen auf und nehmen seinen Geist in Besitz. Weil sein Herz besessen ist, ist er ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Anhaftung ist er aufgeregt geworden."

"Er betrachtet Wahrnehmung als Selbst, oder Selbst als Wahrnehmung besitzend, oder Wahrnehmung als im Selbst enthalten, oder Selbst als in der Wahrnehmung enthalten. Jene seine Wahrnehmung verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Wahrnehmung, ist sein Bewußtsein mit der Veränderung der Wahrnehmung beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Wahrnehmung entstehen, steigen zusammen auf und nehmen seinen Geist in Besitz. Weil sein Herz besessen ist, ist er ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Anhaftung ist er aufgeregt geworden."

"Er betrachtet Gestaltungen als Selbst, oder Selbst als Gestaltungen besitzend, oder Gestaltungen als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Gestaltungen enthalten. Jene seine Gestaltungen verändern und ändern sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Gestaltungen, ist sein Bewußtsein mit der Veränderung der Gestaltungen beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Gestaltungen entstehen, steigen zusammen auf und nehmen seinen Geist in Besitz. Weil sein Herz besessen ist, ist er ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Anhaftung ist er aufgeregt geworden."

"Er betrachtet Bewußtsein als Selbst, oder Selbst als Bewußtsein besitzend, oder Bewußtsein als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Bewußtsein enthalten. Jenes sein Bewußtsein verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Bewußtseins, ist sein Bewußtsein mit der Veränderung des Bewußtseins beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Bewußtseins entstehen, steigen zusammen auf und nehmen seinen Geist in Besitz. Weil sein Herz besessen ist, ist er ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Anhaftung ist er aufgeregt geworden. So gibt es Aufgeregtheit aufgrund von Anhaftung."

21. "Und wie, Freunde, wie gibt es Nicht-Aufgeregtheit aufgrund von Nicht-Anhaftung? Ein wohlunterrichteter edler Schüler, der die Edlen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, betrachtet nicht Form als Selbst, oder Selbst als Form besitzend, oder Form als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Form enthalten. Jene seine Form verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Form, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung der Form beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Form entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist nicht in Besitz. Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt."

"Er betrachtet nicht Gefühl als Selbst, oder Selbst als Gefühl besitzend, oder Gefühl als im Selbst enthalten, oder Selbst als im Gefühl enthalten. Jenes sein Gefühl verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Gefühls, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung des Gefühls beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Gefühls entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist nicht in Besitz. Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt."

"Er betrachtet nicht Wahrnehmung als Selbst, oder Selbst als Wahrnehmung besitzend, oder Wahrnehmung als im Selbst enthalten, oder Selbst als in der Wahrnehmung enthalten. Jene seine Wahrnehmung verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Wahrnehmung, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung der Wahrnehmung beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Wahrnehmung entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist nicht in Besitz. Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt."

"Er betrachtet nicht Gestaltungen als Selbst, oder Selbst als Gestaltungen besitzend, oder Gestaltungen als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Gestaltungen enthalten. Jene seine Gestaltungen verändern und ändern sich. Mit der Veränderung und Änderung jener Gestaltungen, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung der Gestaltungen beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung der Gestaltungen entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist nicht in Besitz. Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt."

"Er betrachtet nicht Bewußtsein als Selbst, oder Selbst als Bewußtsein besitzend, oder Bewußtsein als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Bewußtsein enthalten. Jenes sein Bewußtsein verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Bewußtseins, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung des Bewußtseins beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Bewußtseins entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist nicht in Besitz. Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt. So gibt es Nicht-Aufgeregtheit aufgrund von Nicht-Anhaftung."

22. "Freunde, als sich der Erhabene von seinem Sitz erhob und in seine Unterkunft ging, nachdem er eine Zusammenfassung in Kürze gegeben hatte, ohne die Bedeutung im Einzelnen zu erläutern, nämlich: 'Ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu sollte die Dinge auf solch eine Weise untersuchen, daß sein Bewußtsein, während er sie untersucht, nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und indem er nicht anhaftet, wird er nicht aufgeregt. Wenn sein Bewußtsein nicht abgelenkt und nach außen hin zerstreut ist, und auch nicht innerlich festgefahren ist, und er, indem er nicht anhaftet, nicht aufgeregt wird, dann gibt es für ihn kein Entstehen des Ursprungs von Dukkha - von künftiger Geburt, künftigem Altern und Tod', da verstand ich die Bedeutung dieser Zusammenfassung im Einzelnen so. Nun, Freunde, wenn ihr es wünscht, geht zum Erhabenen und fragt ihn nach der Bedeutung von diesem. Wie es euch der Erhabene erklärt, so solltet ihr es euch merken."

23. Da waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Mahā Kaccāna, erhoben sich von ihren Sitzen und gingen zum Erhabenen. Nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und erzählten dem Erhabenen alles, was stattgefunden hatte, nachdem er gegangen war, und fügten hinzu: "Dann, ehrwürdiger Herr, gingen wir zum ehrwürdigen Mahā Kaccāna und fragten ihn nach der Bedeutung. Der ehrwürdige Mahā Kaccāna erläuterte uns die Bedeutung mit diesen Ausdrücken, diesen Bemerkungen und dieser Ausdrucksweise."

24. " Mahā Kaccāna ist weise, ihr Bhikkhus, Mahā Kaccāna besitzt große Weisheit. Wenn ihr mich nach der Bedeutung von diesem gefragt hättet, hätte ich es euch genauso erklärt, wie es von Mahā Kaccāna erklärt worden ist. So ist die Bedeutung von diesem, und so solltet ihr es euch merken."

Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.


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Anmerkungen:

[1] Der Buddha ließ des öfteren die Bhikkhus mit einer knappen und gehaltvollen Äußerung zurück. Hier jedoch kündigt er eine Darlegung an, die nicht gegeben wird. Welchen Zweck der Buddha mit dieser Vorgehensweise verfolgte, ist nicht bekannt.

[2] Der ehrwürdige Mahā Kaccāna setzt hier "Bewußtsein" mit "Geist(eszustand)" gleich. Er wendet eine Terminologie, die er zuvor auf die Sinnesprozesse angewendet hat, auf die subtileren Freuden der Vertiefungen an.

[3] Die bei dieser Übersetzung verwendete Ausgabe des Pāli-Texts (Sri Lanka Buddha Jayanti Tripitaka Series), wie auch die PTS-Ausgabe, hat "anupādā paritassanā", "Aufgeregtheit aufgrund von Nicht-Anhaftung". BB weist darauf hin, daß alle bekannten Pāli-Versionen diese Lesart haben. MA bietet eine etwas weit hergeholte Interpretation an: weil es in Wirklichkeit nichts zum Anhaften gibt, entstehe Aufgeregtheit. Das ist natürlich widersinnig, weil Anhaftung ja nur existiert, weil sie eben nicht weiß, daß es nichts zum Anhaften gibt. BB meint, in Übereinstimmung mit der Lehre des Buddha und mit einer parallelen Passage in der thematischen Sammlung, die "upādā paritassanā", "Aufgeregtheit aufgrund von Anhaftung" hat, müßte man davon ausgehen, daß es sich um einen frühen Überlieferungsfehler handelt. Er übersetzt daher "agitation due to clinging", und diese Übersetzung folgt ihm darin.


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