1. Uraga Jātaka (Nr. 154). König Brahmadatta von Benares ließ einmal ein großes Fest abhalten, zu welchem Einwohner von vielen Welten kamen. Eine Nāga Gottheit in der Menge, bemerkte nicht, dass die Person neben ihr eine Garuda Gottheit war, und legte seine Hand auf dessen Schulter; den Irrtum bemerkend, war er zu Tode erschrocken und lief davon, von der Garuda verfolgt. Der Nāga kam an einen Fluss, wo ein Asket, der Bodhisatta, badete, und versteckte sich in dem Bastgewand des Asketen. Der Garuda, konnte den Nāga zwar sehen, attackierte ihn aber aus Respekt vor dem Asketen nicht. Der Asket brachte beide in seine Einsiedelei und stiftete Frieden zwischen den beiden, indem er ihnen den Vorzug der Nächstenliebe schilderte.
Der Bericht nimmt Bezug auf zwei Heerführer, die ständig in Streit lebten. Nicht einmal der König war fähig, ihren Streitereien ein Ende zu bereiten. Buddha besuchte sie und durch seine Belehrung erreichten beide den Stromeintritt (sotāpanna). Danach wurden sie gute Freunde und die Leute bewunderten Buddhas Fähigkeiten. Das Nakula Jātaka entstand auch bei dieser Gelegenheit.
2. Uraga Jātaka (Nr. 354). Der Bodhisatta war einmal ein Brahmane in Benares. Sein Haushalt bestand aus ihm selbst, seiner Frau, einem Sohn, einer Tochter, einer Schwiegertochter und einer Magd. Sie lebten alle glücklich zusammen, und vom Bodhisatta angewiesen, hielten sie Fastentage ein, vollbrachten gute Taten, und betätigten die Erinnerung an den Tod. Eines Tages verstarb der Sohn an einem Schlangenbiss und niemand zeigte Trauer.
Durch den Glanz ihrer Tugend wurde Sakkas Thron heiß und er kam in Verkleidung um sie zu prüfen. Nachdem er feststellte, dass sie alle geistig sehr gefestigt waren, dass sie nicht etwa nicht-trauerten, weil sie den Sohn nicht liebten, im Gegenteil, sie liebten ihn alles sehr, aber bedingt durch ihre ständige Vergegenwärtigung des Todes, hafteten sie nicht an dem Sohn und waren sehr gelassen, gab er sich zu erkennen und gab ihnen reiche Schätze.
Der Bericht bezieht sich auf einen Gutsbesitzer aus Sāvatthi, der sich völlig vor Gram aufgab, als sein Sohn verstarb.
Auf diesen Bericht verweist der Kommentar des Dhammapada, DhA.iii.277.