Mythische Vögel, göttliche Wesen in Vogelgestalt, Greif, meist erwähnt in Begleitung mit Nāgas (z.B., Jat.154). Auch Supannas (Suvannas) genannt (VvA.9).
Sie leben in Simbali-Wäldern (Seidenwald) (z.B., Jat.31) und sind normalerweise riesig groß, manchmal einhundert und fünfzig Meilen von Flügel zu Flügel (J.iii.397). Das Schlagen mit ihren Flügeln kann einen Sturm erzeugen, bekannt als Garuda-Wind (J.v.77). Dieser Wind kann eine ganze Stadt in Dunkelheit reißen und Häuser einstürzen lassen (Jat.360).
Ein Garula hat genug Kraft um einen ganzen Banyan Baum zusammen mit den Wurzeln auszureißen (Jat.543). Die Garulas sind die ewigen Feinde der Nāgas (Jat.543; Jat.545) und leben in Orten wie Seruma Island (Jat.360), wo Nāgas zu finden sind. Die größte Freude der Nāgas ist es, frei von jeglicher Attacke der Garulas zu sein (J.iv.463). Das Gefieder eines Garula ist so dicht, dass ein Mann sich darin verstecken konnte, ohne das der Vogel es bemerkte - z.B., Natakuvera (Jat.327).
Garulas können menschliche Form annehmen; zwei Garula Könige, heißt es, spielten Würfel mit dem König von Benares und verliebten sich in deren Königinnen, die sie dann mit in ihre Garula Stadt nahmen - eine der Königinnen war Sussondī (Jat.360) und die andere Kākātī (Jat.327). In beiden Fällen war die Königin ihrem Garula Liebhaber untreu und wurde an ihren Ehemann zurück gegeben.
Die Garulas kennen den Ālambāyana Zauberspruch, dem kein Nāga widerstehen kann (Jat.543). Es heißt, in alten Tagen wussten die Garulas nicht, wie sie die Nāgas fangen konnten; sie schnappten sie am Kopf, aber die Nāgas, die große Steine geschluckt hatten, waren zu schwer um vom Boden abgehoben zu werden, infolgedessen starben die Garulas an Erschöpfung, die versuchten die Nāgas davon zu tragen. Später lernten sie das Geheimnis durch den Verrat des Asketen Karambiya, wie im Pandara Jātaka (Jat.518) geschildert.
Garulas können ein tugendhaftes Leben führen, die Fastenzeit einhalten und sich an die Sittenregeln halten. Ein solcher Garula König wird erwähnt im Pandara Jātaka, und ein anderer, der Sohn von Vināta, welcher den Park von Dhanañjaya Koravya besuchte und einen goldenen Blumenkranz als Geschenk an Vidhurapandita gab, nachdem er von ihm eine Lehrrede gehört hatte (J.vi.261f).
Der Garulas Körper hatte offensichtlich eine spezielle aerodynamisch Form, welches ihm einen schnellen Flug ermöglichte, denn der historische Prototyp des Flugzeug basierte auf den Garula (DhA.iii.135). Einer der fünf Wächter, die von Sakka ernannt waren, Tāvatimsa vor den Asuras zu schützen, waren Garulas (J.i.204).
Der Bodhisattva (J.iii.187) und Sāriputta (J.iii.400) waren beide, unter verschiedenen Umständen, einmal geboren als Garula Könige. Der Simbalī Baum (Seidenbaum) ist ein spezieller Baum in der Garula-Welt (Vsm.i.206). Der Garula wird oft in Kunst als geflügelter Mann dargestellt. (See Fergusson: Tree und Serpent Worship, pl.xxvi.1; xxviii.1. etc.; auch Gründwedel: Buddhistische Kunst, pp.47-50).