(So genannt wegen des zu Beginn des ersten (51.) Sutta vorkommenden Wortes jarā)
1. (Die Devatā:)
"Was ist gut bis zum Alter? Was Gutes ist fest begründet?
Was ist der Männer Juwel? Was ist für Diebe schwer zu rauben?"
2. (Der Erhabene:)
"Sittliche Zucht ist gut bis zum Alter, Glaube ist fest begründet;
Weisheit ist der Männer Juwel, Verdienst ist für Diebe schwer zu rauben."
1. (Die Devatā:)
"Was ist gut durch sein Nichtaltern? Was Gutes ist wohl gefestigt? [144]
Was ist der Männer Juwel? Was ist's, das Diebe gerne rauben?"
2. (Der Erhabene:)
"Sittliche Zucht ist gut durch ihr Nichtaltern; Glaube ist wohl gefestigt;
Weisheit ist der Männer Juwel; Verdienst ist's, was Diebe gerne rauben."
[144] P. adhitthitam gegen patitthitam im vor. Sutta.
1. (Die Devatā:)
2. (Der Erhabene:)
"Ein Geleit [146] ist des Reisenden Freund;
die Mutter ist der Freund im eigenen Hause;
Ein Gefährte bei allen Geschäften ist wieder und wieder der Freund.
Die verdienstlichen Werke, die man selbst getan,
sind der Freund im künftigen Dasein."
[145] P. atthajāta, Vgl. skr. arthajāta (bei Apte, Skr.-Engl. Dict. u.d.W.).
[146] P. sattho "Karawane".
1. (Die Devatā:)
"Was ist das Besitztum der Menschen? Was ist der beste Freund?
Was sind die Geister, von denen die Wesen leben, die auf der Erde wohnen?"
2. (Der Erhabene:)
"Söhne sind das Besitztum [147] der Menschen; die Gattin ist der beste Freund;
Die Regengeister sind es, von denen die Wesen leben,
die auf der Erde wohnen."
[147] P. vatthu. Das Wort bedeutet auch "Grundlage, Basis". Der Komm. I. 112.2. denkt wohl an diese Bedeutung, wenn er vatthu durch patitthā ersetzt. Im Alter sind die Söhne die Stütze des Vaters. - Die Verse kehren unten in 10.12 wieder.
1. (Die Devatā:)
"Was erzeugt einen Mann? Was von ihm läuft nach allen Seiten?
Was ist in den Umlauf der Geburten geraten?
Was ist für ihn die große Angst?"
2. (Der Erhabene:)
"Der Durst [148] erzeugt einen Mann;
das Denken von ihm läuft nach allen Seiten;
Das Lebewesen [149] ist in den Umlauf der Geburten geraten;
das Leiden ist für es die große Angst."
[148] P. tanhā, die Begierde, hier von der Geschlechtslust gesagt.
[149] P. satto. Darunter ist das mentale Gebilde zu verstehen, das in populärer Sprache die Seele wäre, und das bei der Empfängnis in den Mutterleib eintritt. Vgl. sattānam gabbhāvakkanti, Milindapañhā S. 128.1 (ed. Trenckner).
1. (Die Devatā:)
"Was erzeugt einen Mann?
Was von ihm läuft nach allen Seiten?
Was ist in den Umlauf der Geburten geraten?
Woraus wird es nicht erlöst?"
2. (Der Erhabene:)
"Der Durst erzeugt einen Mann;
das Denken von ihm läuft nach allen Seiten;
Das Lebewesen ist in den Umlauf der Geburten geraten;
aus dem Leiden wird es nicht erlöst."
1. (Die Devatā:)
"Was erzeugt einen Mann?
Was von ihm läuft nach allen Seiten?
Was ist in den Umlauf der Geburten geraten?
Was ist seine Bestimmung?" [150]
2. (Der Erhabene:)
"Der Durst erzeugt einen Mann;
das Denken von ihm läuft nach allen Seiten;
Das Lebewesen ist in den Umlauf der Geburten geraten;
sein Tun [151] ist seine Bestimmung."
[150] P. parāyanam "letztes, höchstes Ziel". Der Komm. I. 113.7 gibt es hier mit nibbatti "Wiedergeburt" und avassaya "Zuflucht, Hilfe" wieder.
[151] P. kammnam. Über den Begriff des Kammas. Bd. II, S. 49 (12. 24.5).
1. (Die Devatā:)
"Was heißt ein Abweg? Was ist Abnahme bei Nacht und Tag?
Was ist ein Flecken am heiligen Wandel? Was ein Bad ohne Wasser?"
2. (Der Erhabene:)
"Begierde heißt Abweg; die Lebenszeit ist Abnahme bei Nacht und Tag;
Das Weib ist ein Flecken am heiligen Wandel, an ihm hängt dies Geschlecht;
Kasteiung und heiliger Wandel, sie sind ein Bad ohne Wasser."
1. (Die Devatā:)
"Was ist der Genosse des Menschen? Was beherrscht ihn?
Nach was sich sehnend wird der Sterbliche von allem Leiden erlöst?"
2. (Der Erhabene:)
"Der Glaube ist der Genosse des Menschen; der Verstand beherrscht ihn;
Nach dem Nirvana sich sehnend wird der Sterbliche von allem Leiden erlöst."
Die Rätselverse sind kaum zu übersetzen, da in ihnen buddhistische Termini in
besonderem Sinne gebraucht werden. Gefragt wird der Reihe nach nach 1) nidāna,
2) vyañjana,3) nissaya (kimsu samnissitā), 4) āsaya der
Dichtungen. Dem entsprechen die Antworten chanda, akkharā, nāma, kavi.
1. (Die Devatā:)
"Was ist die Grundlage der Verse? Was ist ihr äußeres Merkmal?
Woran schließen die Verse sich an? Was ist der Verse Behausung?"
2. (Der Erhabene:)
"Das Versmaß ist die Grundlage der Verse;
die Worte sind ihr äußeres Merkmal;
An den Namen [152] schließen die Verse sich an;
der Dichter ist der Verse Behausung."
[152] Näml. den Namen des im Vers behandelten Gegenstandes.