Zu jener Zeit kam ein Brahmanenjüngling zu den Mönchen und bat um die Ordination. Jenem nannten die Mönche schon vorher die Bedarfsgegenstände. Er sagte so: "Wenn mir, Verehrungswürdige, im Orden die Bedarfsgegenstände genannt worden wären, hätte ich (daran) Gefallen gefunden, nicht gehe ich jetzt, Verehrungswürdige, in den Orden, für mich sind die Bedarfsgegenstände abstoßend und widerlich." Dem Erhabenen erzählten die Mönche diesen Sachverhalt. "Nicht soll man, ihr Mönche, schon vorher die Bedarfsgegenstände nennen. Wer sie vorher nennt, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Bedarfsgegenstände gleich nach der Vollordination zu nennen." (1)
Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche in Zweier- und Dreiergruppen (von Mönchen, die bei der Ordination anwesend waren). Dem Erhabenen erzählten die Mönche diesen Sachverhalt. "Nicht, ihr Mönche, gebt die Vollordination in einer Gruppe von weniger als zehn (Mönchen). Wer so ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Vollordination mit einer Zehnergruppe oder einer Gruppe von mehr als zehn." (2)
Zu jener Zeit vollordinierten Mönche, die ein oder zwei Jahre Mönche waren, die Auszubildenden. Der ein Jahr (Mönch) seiende ehrwürdige Upasena Vañgataputta vollordinierte Auszubildende. Nach einem Jahr nahm er, der zwei Jahre verbracht hatte, einen Auszubildenden, der ein Jahr verbracht hatte, und ging zum Erhabenen. Dort begrüßte er den Erhabenen ehrfürchtig und setzte sich beiseite nieder. Es ist Sitte jener Erwachten, Erhabenen, mit den herankommenden Mönchen freundliche Worte zu wechseln. (3)
Dann sagte der Erhabene dem ehrwürdigen Upasena Vañgataputta folgendes: "Wie geht es dir, Mönch, wie fühlst du dich, seid ihr mit wenig Anstrengung hergekommen?" - "Es geht uns gut, Erhabener, wir fühlen uns gut, Erhabener, wir kamen her mit wenig Anstrengung." Wissend fragen die Vollendeten, wissend fragen sie nicht, die (rechte) Zeit wissend fragen sie, die (rechte) Zeit wissend fragen sie nicht, mit Bedacht fragen Vollendete, nicht ohne Bedacht, Unbedachtes tun Vollendete nicht. In zwei Weisen befragt der Erwachte, der Erhabene die Mönche, um die Lehre zu verkünden oder den Schülern Regeln zu geben. (4)
Dann sagte der Erhabene dem ehrwürdigen Upasena Vañgataputta folgendes: "Wie viele Jahre bist du schon Mönch?" - "Zwei Jahre, Erhabener." "Jener, wie viele Jahre ist er Mönch?" - "Ein Jahr, Erhabener." "Was ist dieser Mönch für dich?" - "Dieser ist mein Auszubildender, Erhabener." Der Erwachte, Erhabene tadelte: "Das ist unangebracht, du törichter Mensch, nicht lehrgemäß, nicht ordnungsgemäß, nicht asketenwürdig, unwürdig, nicht zu tun. Wie kannst du, du törichter Mensch, von anderen belehrt und unterrichtet, vermeinen, einen anderen zu belehren und zu unterrichten. Leichtsinnig hast du dich, törichter Mensch, der Üppigkeit zugewendet, dich an andere Menschen gebunden. Das ist nicht, törichter Mensch, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen oder die Zufriedenheit der Zufriedenen zu mehren." Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "(Wer) weniger als zehn Jahre (vollordiniert) ist, soll nicht vollordinieren. Wer so vollordiniert, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Vollordination (an andere zu geben) nach zehn oder mehr als zehn Jahren." (5)
Zu jener Zeit (sagten) die Mönche: "Wir haben zehn Jahre (die Vollordination), wir haben zehn Jahre (die Vollordination), so vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubildende, es gab ungebildete Unterweiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterweiser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, weise Auszubildende. Irgendein vorher Andersgläubiger, nachdem er vom Unterweiser in Bezug auf eine Regel angesprochen, widersprochen hatte, ging zu seiner (früheren) Glaubensgemeinschaft zurück. (6)
Jene Mönche, die mäßig waren, wurden verärgert unruhig, erregt: Wie können die Mönche sagen: "Wir haben zehn Jahre (die Vollordination), wir haben zehn Jahre (die Vollordination), so vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubildende, es gab ungebildete Unterweiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterweiser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, weise Auszubildende." Dem Erhabenen erzählten die Mönche diesen Sachverhalt. "Ist es wahr, ihr Mönche, spricht (man so): 'Wir haben zehn Jahre, wir haben zehn Jahre', so vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubildende, es gab ungebildete Unterweiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterweiser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, weise Auszubildende?" - "Das ist wahr, Erhabener." (7)
Da tadelte der Erwachte, Erhabene: "Wie können jene Mönche, jene törichten Menschen (sagen): 'Wir haben zehn Jahre, wir haben zehn Jahre'. So vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubildende, es gab ungebildete Unterweiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterweiser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, weise Auszubildende? Das ist nicht, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen oder die Zufriedenheit der Zufriedenen zu mehren." Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Nicht, Mönche, soll ein Unwissender, Ungebildeter die Vollordination geben. Wer (so) vollordiniert begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, das Gebildete und Fähige nach zehn Jahren oder mehr als zehn Jahren die Vollordination geben." (8) //31//
Zu jener Zeit gingen die Unterweiser von den Mönchen fort, verließen sie (den Orden), starben oder gingen zu anderen Gruppen. (Die Mönche,) ohne Lehrer, nicht belehrt, nicht unterwiesen, gingen schlecht angezogen, schlecht bekleidet, schlecht angekleidet auf Almosengang. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der schmackhaften Speisen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Beilagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilten sie mit großer und lauter Unterhaltung. Die Leute (sagten) verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht falsch angezogen, falsch gekleidet, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der schmackhaften Speisen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Beilagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhaltung. Die Mönche hörten, daß die Leute verärgert, unruhig, erregt waren. Die Mönche, die mäßig, zufrieden, gewissenhaft, getreu, lernwillig waren, jene waren verärgert, unruhig erregt: Wie können die Mönche falsch angezogen, falsch gekleidet, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhaltung. Jene Mönche erzählten dem Erhabenen jenen Sachverhalt. Der Erhabene veranlaßte die Mönche sich zu sammeln und befragte sie in diesem Zusammenhang und aus diesem Anlaß: "Ist es wahr, oh Mönche, daß die Mönche falsch angezogen, falsch gekleidet, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhaltung?" - "Das ist wahr, Erhabener." Nachdem (er) getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach der Erhabene die Mönche an: "Ich erlaube euch, ihr Mönche, einen Lehrer. Der Lehrer, ihr Mönche bringt für seinen Schüler die Gemütsverfassung (wie für) einen Sohn auf. Der Schüler bringt für den Lehrer die Gemütsverfassung (wie für) einen Vater auf. So leben jene gegenseitig mit Verehrung, mit Achtung, in gegenseitigem Respekt, und sie erlangen in der Lehre und Zucht Wachstum, Entwicklung und Größe. Ich erlaube, ihr Mönche, zehn Jahre mit Lehreranleitung zu leben, nach zehn Jahren mag er selber Anleitung geben. (1)
In dieser Weise ist der Lehrer zu nehmen: Nachdem das Obergewand auf eine Schulter gelegt wurde, sich zu seinen Füßen verbeugt wurde, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammengelegt wurden, soll man in dieser Weise zu ihm sprechen: Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der Anleitung des Ehrwürdigen. Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der Anleitung des Ehrwürdigen. Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der Anleitung des Ehrwürdigen. Dieser zeigt durch den Körper ... [= MV I 25/7 - 25/24 jeweils "Lehrer" statt "Unterweiser", jeweils "Schüler" statt "Auszubildender"]
Was der Lehrer tun soll, ist beendet. //32//
[Wiederholung von MV I 26/1 - 26/11 und MV I 27/1 - 27/8 jeweils mit "Lehrer" statt "Unterweiser" und "Schüler" statt "Auszubildender" //33//
Ende des 6. Kapitels. //34//