Wer feststeht in dieser Sittlichkeit, die solcherart vermittels der durch Befolgung der Läuterungsmittel erwirkten Tugenden wie Bedürfnislosigkeit usw. geläutert wurde, ein solcher hat die unter dem Gesichtspunkt 'Geist' angedeutete 'Sammlung' (samādhi) zu entfalten, gemäß den Worten (p.1):
"Der weise Mann, der, sittlich fest, den Geist entfaltet und das Wissen."
Bei solch kurz gefaßter Anweisung indessen ist es nicht leicht, diese Sammlung zu verstehen, geschweige denn zu entfalten. Um daher eine ausführliche Darstellung derselben zu geben und die Methode ihrer Entfaltung zu zeigen, hat man folgende Fragen aufzuwerfen:
Sammlung ist vielartig und mannigfaltig. Eine Antwort zu versuchen, um dies alles darzustellen, möchte nicht den beabsichtigten Sinn klarmachen und überdies zu Verwirrung führen. Daher erklären wir bloß mit Rücksicht auf die hier gemeinte Sammlung:
Sammlung ist die 'Einspitzigkeit' (ekaggatā, d.h. Einobjektigkeit oder Gerichtetsein auf ein einziges Objekt) des heilsamen Bewußtseins.
Sammlung (samādhi: sam + ā + dhā = Fest-zusammen-gefügtsein) ist zu verstehen im Sinne von festem Zusammenhalten (sam-ā-dhāna). Und was bedeutet dieses feste Zusammenhalten? Man bezeichnet damit das 'gleichmäßige und vollkommene Festhalten' (samam sammā ca ādhānam) und Verharren des Geistes und der Geistesfähigkeiten bei einem einzigen Vorstellungsobjekte (ārammana).
Jene Fähigkeit also, kraft derer Geist und Geistesfähigkeiten bei einem einzigen Vorstellungsobjekte gleichmäßig und vollkommen unverwirrt und unzerstreut verharren, diese hat man als das feste Zusammenhalten zu verstehen.
Die Sammlung hat
"Des Glücklichen Geist sammelt sich."
Ferner heißt es A.X.1: "Das Glücksgefühl hat die Sammlung zum Segen und Lohne"; ib.2: "Ein Gesetz ist es, ihr Mönche, daß des Glücklichen Geist sich sammelt"; ib.3: "Ist das Glücksgefühl anwesend, so hat in dem vom Glücksgefühl Erfüllten die rechte Sammlung, eine Stütze."