samādhi

wörtl. 'Fest-zusammen-gefügtsein' (sam + ā + √ dhā), 'Sammlung, Konzentration', ist das Gerichtetsein des Geistes auf ein einziges Objekt. »Die Einspitzigkeit des Geistes (cittekaggatā), Bruder Visākha, gilt als die Sammlung« (M. 44).

 

Ein gewisser Grad von Sammlung gehört zu den mit allem Bewußtsein untrennbar verbundenen 7 Geistesfaktoren (siehe nāma, cetanā).

 

Rechte Sammlung (sammā-samādhi) ist die mit allem karmisch heilsamen Bewußtsein verbundene Sammlung, verkehrte Sammlung (micchā-samādhi) die mit allem unheilsamen Bewußtsein verbundene.

Wenn bloß von Sammlung (samādhi) in den Texten die Rede ist, so ist damit die 'rechte' Sammlung gemeint.

 Man unterscheidet 3 Stadien oder Entwicklungsgrade der Sammlung:

 

    1. die 'Vorbereitende Sammlung' (parikamma-samādhi), d.i. die bei Beginn einer Übung noch ganz schwach entwickelte Sammlung;
    2. die an die erste Vertiefung 'Angrenzende Sammlung' (upacāra-samādhi), die bei gewissen Übungen durch das sog. 'Gegenbild' (patibhāga-nimicta) gekennzeichnet ist;
    3. die durch Eintritt in die Vertiefung erreichte 'Volle Sammlung' (appanā-samādhi).

 

Über die bei gewissen Konzentrationsübungen auftretenden geistigen Reflexe oder Bilder siehe nimitta, kasina.

 

Die mit den vier Edlen Pfadmomenten oder Fruchtmomenten (siehe ariya-puggala) verbundene oder dieselben zur Grundlage (für die Vertiefungen) habende Sammlung gilt als 'überweltlich' (lokuttara), da sie das Nirwahn zum Objekte hat; jede andere Sammlung, selbst die der höchsten Vertiefungen (siehe jhāna), gilt als 'weltlich' (lokiya).

 

Nach D.33 vermag die Entfaltung der Sammlung einen vierfachen Segen zu bringen:

 

    1. gegenwärtiges Wohl durch Erreichung der vier Vertiefungen (jhāna);
    2. Erkenntnisblick (ñānadassana, hier wohl identisch mit dem Himmlischen Auge, siehe abhiññā) aufgrund der Lichtwahrnehmung (wohl identisch mit dem Lichtkasina, siehe kasina);
    3. Achtsamkeit und Geistesklarheit durch klares Erkennen der aufsteigenden, anhaltenden und wiederverschwindenden Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken;
    4. Triebversiegung durch Erkenntnis des Entstehens und Hinschwindens der 5 Anhaftungsgruppen (khandha).

 

Sammlung ist:

 

In der Dreiteilung (sīla, samādhi, paññā, Sittlichkeit, Sammlung, Einsicht) des achtfachen Pfades ist Sammlung im Sinne 'Hoher Geistesschulung' (siehe sikkhā), ein Sammelnamen für die drei letzten Glieder des Pfades.


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