Abhidhamma-Piṭaka II

Vibhaṅga

8. Rechtes Anstrengen

1. Wie in den Lehrreden eingeteilt

390. Es gibt vier [Arten von] rechtem Anstrengen[69]: Da bringt ein Mönch den Willen auf, nicht aufgestiegene üble und unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, er strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Bereits aufgestiegene üble und unheilsame Dinge vertreibt er, bringt den Willen [dazu] auf, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge lässt er aufsteigen, bringt den Willen [dazu] auf, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Bereits aufgestiegene heilsame Dinge festigt er, [bringt diese zum] Nichtschwinden, zu Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, bringt den Willen [dazu] auf, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

391. Und wie bringt ein Mönch den Willen auf, nicht aufgestiegene üble und unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Was sind hierbei unaufgestiegene, üble, unheilsame Dinge? Die drei unheilsamen Wurzeln: Gier, Hass und Verblendung. Und die damit [im Zusammenhang] stehenden Befleckungen. Das damit verbundene Aggregat Gefühl, Aggregat Wahrnehmung, Aggregat Willen, Aggregat Bewusstsein. Die damit aufkommenden körperlichen Handlungen, sprachlichen Handlungen [und] gedanklichen Handlungen – diese nennt man "unaufgestiegene, üble, unheilsame Dinge". Eben damit diese unaufgestiegen, üblen, unheilsamen Dinge nicht aufsteigen, bringt er den Willen auf, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn [darauf] aus.

392. "Er bringt Willen auf" [sagt man]. Was ist hierbei der Willen? Was da Wollen ist, die Willenshandlung, der Wunsch zu Handeln, heilsames tun zu wollen – das nennt man "Willen". Diese Art von Willen bringt er auf, bringt ihn hervor, veranlasst ihn zu entstehen, verursacht ihn, erzeugt ihn, vollbringt ihn. Das nennt man "er bringt Willen auf".

393. "Er strengt sich an" [sagt man]. Was ist hierbei das Anstrengen? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Anstrengen". Diese Art von Anstrengen begleitet ihn, damit ist er versehen, die erlangt er, hat er erlangt, vervollkommnet er, ist damit ausgestattet. Das nennt man "er strengt sich an".

394. "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man]. Was ist hierbei die Tatkraft? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Tatkraft". Diese Art von Tatkraft die beginnt er, unternimmt er, pflegt er, entfaltet er, betätigt er ständig. Das nennt man "er setzt Tatkraft ein".

395. "Er strengt den Geist an" [sagt man]. Was ist hierbei der Geist? Was Bewusstsein ist, Geist, Geistiges ... – ... das entsprechende Denkbewusstseinsprinzip – das nennt man "Geist". Diese Art Geist begünstigt er, fördert er, unterstützt er, festigt er. Das nennt man "er strengt den Geist an".

396. "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Ausrichten". Diese Art von (geistigem) Ausrichten begleitet ihn ... – ... ist damit ausgestattet. Das nennt man "er richtet ihn [darauf] aus".

397. Und wie vertreibt ein Mönch bereits aufgestiegene schlechte und unheilsame Dinge, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn [darauf] aus? Was sind hierbei aufgestiegene üble, unheilsame Dinge? Die drei unheilsamen Wurzeln: Gier, Hass und Verblendung. Und die damit [im Zusammenhang] stehenden Befleckungen. Das damit verbundene Aggregat Gefühl, Aggregat Wahrnehmung, Aggregat Willen, Aggregat Bewusstsein. Die damit aufkommenden körperlichen Handlungen, sprachlichen Handlungen [und] gedanklichen Handlungen – diese nennt man "bereits aufgestiegene, üble, unheilsame Dinge". Um eben diese bereits aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge zu vertreiben, strengt er sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn [darauf] aus.

398. "Er bringt Willen auf" [sagt man]. Was ist hierbei der Willen? Was da Wollen ist, die Willenshandlung, der Wunsch zu Handeln, heilsames tun zu wollen – das nennt man "Willen". Diese Art von Willen bringt er auf, bringt ihn hervor, veranlasst ihn zu entstehen, verursacht ihn, erzeugt ihn, vollbringt ihn. Das nennt man "er bringt Willen auf".

399. "Er strengt sich an" [sagt man]. Was ist hierbei das Anstrengen? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Anstrengen". Diese Art von Anstrengen begleitet ihn, damit ist er versehen, die erlangt er, hat er erlangt, vervollkommnet er, ist damit ausgestattet. Das nennt man "er strengt sich an".

400. "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man]. Was ist hierbei die Tatkraft? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Tatkraft". Diese Art von Tatkraft die beginnt er, unternimmt er, pflegt er, entfaltet er, betätigt er ständig. Das nennt man "er setzt Tatkraft ein".

401. "Er strengt den Geist an" [sagt man]. Was ist hierbei der Geist? Was Bewusstsein ist, Geist, Geistiges ... – ... das entsprechende Denkbewusstseinsprinzip – das nennt man "Geist". Diese Art Geist begünstigt er, fördert er, unterstützt er, festigt er. Das nennt man "er strengt den Geist an".

402. "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Ausrichten". Diese Art von (geistigem) Ausrichten begleitet ihn ... – ... ist damit ausgestattet. Das nennt man "er richtet ihn [darauf] aus".

403. Und wie lässt da ein Mönch noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Was sind hierbei die noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge? Drei heilsame Wurzeln: Gierlosigkeit, Hasslosigkeit, Unverblendung. Das damit verbundene Aggregat Gefühl, Aggregat Wahrnehmung, Aggregat Willen, Aggregat Bewusstsein. Die damit aufkommenden körperlichen Handlungen, sprachlichen Handlungen [und] gedanklichen Handlungen – diese nennt man "noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge". Eben damit diese noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

404. "Er bringt Willen auf" [sagt man] ... – ... "Er strengt sich an" [sagt man] ... – ... "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man] ... – ... "Er strengt den Geist an" [sagt man] ... – ... "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Ausrichten". Diese Art von (geistigem) Ausrichten begleitet ihn ... – ... ist damit ausgestattet. Das nennt man "er richtet ihn [darauf] aus".

405. Und wie bringt ein Mönch den Willen auf, bereits aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, [bringt diese zu] Nichtschwinden, Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Was sind hierbei die aufgestiegenen heilsamen Dinge? Drei heilsame Wurzeln: Gierlosigkeit, Hasslosigkeit, Unverblendung. Das damit verbundene Aggregat Gefühl, Aggregat Wahrnehmung, Aggregat Willen, Aggregat Bewusstsein. Die damit aufkommenden körperlichen Handlungen, sprachlichen Handlungen [und] gedanklichen Handlungen – diese nennt man "aufgestiegene heilsame Dinge". Um eben diese aufgestiegenen heilsamen Dinge zu festigen, sie nicht schwinden zu lassen, sie anwachsen zu lassen, zu entfalten, zu vervollkommnen, strengt er sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

406. "Er festigt" [sagt man]. Wenn er sie festigt, dann bringt er sie zum Nichtschwinden; wenn er sie zum Nichtschwinden bringt, dann bringt er sie zum Anwachsen; wenn er sie zum Anwachsen bringt, dann werden sie reichhaltig, wenn sie reichhaltig sind, dann entfaltet er sie, wenn er sie entfalten, dann vervollkommnet er sie.

407. "Er bringt Willen auf" [sagt man] ... – ... "Er strengt sich an" [sagt man] ... – ... "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man] ... – ... "Er strengt den Geist an" [sagt man] ... – ... "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung – das nennt man "Ausrichten". Diese Art von (geistigem) Ausrichten begleitet ihn ... – ... ist damit ausgestattet. Das nennt man "er richtet ihn [darauf] aus".

[Das war] die Einteilung wie in den Lehrreden.

2. Wie in der Scholastik eingeteilt

408. Es gibt vier [Arten von] rechtem Anstrengen: Da bringt ein Mönch den Willen auf, nicht aufgestiegene üble und unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, er strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Bereits aufgestiegene üble und unheilsame Dinge lässt er nicht weiter aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge lässt er aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Er bringt den Willen auf, bereits aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, [bringt diese zu] Nichtschwinden, Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, er strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

409. Und wie bringt ein Mönch den Willen auf, nicht aufgestiegene üble und unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Da bringt ein Mönch eine überweltliche Vertiefung zur Entfaltung, eine erlösende, die hinführt zur Minderung [von Wiedergeburt], zum Aufgeben falscher Ansichten, zur Erreichung der ersten [Heiligkeits-]Stufe, völlig abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Dingen ... – ... tritt er in die erste Vertiefung ein und verweilt darin, bei schwierigem Fortschritt und langsamer Auffassung, zu dieser Zeit bringt er den Willen auf, unaufgestiegene, üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

410. "Er bringt Willen auf" [sagt man]. Was ist hierbei der Willen? Was da Wollen ist, die Willenshandlung, der Wunsch zu Handeln, Heilsames tun zu wollen – das nennt man "Willen". Diese Art von Willen bringt er auf, bringt ihn hervor, veranlasst ihn zu entstehen, verursacht ihn, erzeugt ihn, vollbringt ihn. Das nennt man "er bringt Willen auf".

411. "Er strengt sich an" [sagt man]. Was ist hierbei das Anstrengen? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "Anstrengen". Diese Art von Anstrengen begleitet ihn, damit ist er versehen, die erlangt er, hat er erlangt, vervollkommnet er, ist damit ausgestattet. Das nennt man "er strengt sich an".

412. "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man]. Was ist hierbei die Tatkraft? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "Tatkraft". Diese Art von Tatkraft die beginnt er, unternimmt er, pflegt er, entfaltet er, betätigt er ständig. Das nennt man "er setzt Tatkraft ein".

413. "Er strengt den Geist an" [sagt man]. Was ist hierbei der Geist? Was Bewusstsein ist, Geist, Geistiges ... – ... das entsprechende Denkbewusstseinsprinzip – das nennt man "Geist". Diese Art Geist begünstigt er, fördert er, unterstützt er, festigt er. Das nennt man "er strengt den Geist an".

414. "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das rechte Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor Tatkraft, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "rechtes Ausrichten". Die übrigen Dinge wie in Verbindung mit rechtem Ausrichten.

415. Und wie vertreibt ein Mönch bereits aufgestiegene schlechte und unheilsame Dinge, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn [darauf] aus? Da bringt ein Mönch eine überweltliche Vertiefung zur Entfaltung, eine erlösende, die hinführt zur Minderung [von Wiedergeburt], zum Aufgeben falscher Ansichten, zur Erreichung der ersten [Heiligkeits-]Stufe, völlig abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Dingen ... – ... tritt er in die erste Vertiefung ein und verweilt darin, bei schwierigem Fortschritt und langsamer Auffassung, zu dieser Zeit vertreibt er aufgestiegene, üble, unheilsame Dinge, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn [darauf] aus.

416. "Er bringt Willen auf" [sagt man] ... – ... "Er strengt sich an" [sagt man] ... – ... "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man] ... – ... "Er strengt den Geist an" [sagt man] ... – ... "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das rechte Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor Tatkraft, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "rechtes Ausrichten". Die übrigen Dinge wie in Verbindung mit rechtem Ausrichten.

417. Und wie lässt da ein Mönch noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Da bringt ein Mönch eine überweltliche Vertiefung zur Entfaltung, eine erlösende, die hinführt zur Minderung [von Wiedergeburt], zum Aufgeben falscher Ansichten, zur Erreichung der ersten [Heiligkeits-]Stufe, völlig abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Dingen ... – ... tritt er in die erste Vertiefung ein und verweilt darin, bei schwierigem Fortschritt und langsamer Auffassung, zu dieser Zeit lässt da ein Mönch noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

418. "Er bringt Willen auf" [sagt man] ... – ... "Er strengt sich an" [sagt man] ... – ... "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man] ... – ... "Er strengt den Geist an" [sagt man] ... – ... "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das rechte Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor Tatkraft, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "rechtes Ausrichten". Die übrigen Dinge wie in Verbindung mit rechtem Ausrichten.

419. Und wie bringt ein Mönch den Willen auf, bereits aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, [bringt diese zum] Nichtschwinden, Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus? Da bringt ein Mönch eine überweltliche Vertiefung zur Entfaltung, eine erlösende, die hinführt zur Minderung [von Wiedergeburt], zum Aufgeben falscher Ansichten, zur Erreichung der ersten [Heiligkeits-]Stufe, völlig abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Dingen ... – ... tritt er in die erste Vertiefung ein und verweilt darin, bei schwierigem Fortschritt und langsamer Auffassung, zu dieser Zeit bringt ein Mönch den Willen auf, bereits aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, [bringt diese zum] Nichtschwinden, Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

420. "Er festigt" [sagt man]. Wenn er sie festigt, dann bringt er sie zum Nichtschwinden; wenn er sie zum Nichtschwinden bringt, dann bringt er sie zum Anwachsen; wenn er sie zum Anwachsen bringt, dann werden sie reichhaltig, wenn sie reichhaltig sind, dann entfaltet er sie, wenn er sie entfalten, dann vervollkommnet er sie.

421. "Er bringt Willen auf" [sagt man]. Was ist hierbei der Willen? Was da Wollen ist, die Willenshandlung, der Wunsch zu Handeln, heilsames tun zu wollen – das nennt man "Willen". Diese Art von Willen bringt er auf, bringt ihn hervor, veranlasst ihn zu entstehen, verursacht ihn, erzeugt ihn, vollbringt ihn. Das nennt man "er bringt Willen auf".

422. "Er strengt sich an" [sagt man]. Was ist hierbei das Anstrengen? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "Anstrengen". Diese Art von Anstrengen begleitet ihn, damit ist er versehen, die erlangt er, hat er erlangt, vervollkommnet er, ist damit ausgestattet. Das nennt man "er strengt sich an".

423. "Er setzt Tatkraft ein" [sagt man]. Was ist hierbei die Tatkraft? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "Tatkraft". Diese Art von Tatkraft die beginnt er, unternimmt er, pflegt er, entfaltet er, betätigt er ständig. Das nennt man "er setzt Tatkraft ein".

424. "Er strengt den Geist an" [sagt man]. Was ist hierbei der Geist? Was Bewusstsein ist, Geist, Geistiges ... – ... das entsprechende Denkbewusstseinsprinzip – das nennt man "Geist". Diese Art Geist begünstigt er, fördert er, unterstützt er, festigt er. Das nennt man "er strengt den Geist an".

425. "Er richtet ihn [darauf] aus" [sagt man]. Was ist hierbei das rechte Ausrichten? Was geistiger Willenseinsatz ist, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor Tatkraft, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "rechtes Ausrichten". Die übrigen Dinge wie in Verbindung mit rechtem Ausrichten.

426. Was ist hierbei rechtes Ausrichten? Da bringt ein Mönch eine überweltliche Vertiefung zur Entfaltung, eine erlösende, die hinführt zur Minderung [von Wiedergeburt], zum Aufgeben falscher Ansichten, zur Erreichung der ersten [Heiligkeits-]Stufe, völlig abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Dingen ... – ... tritt er in die erste Vertiefung ein und verweilt darin, bei schwierigem Fortschritt und langsamer Auffassung, zu dieser Zeit gibt es geistigen Willenseinsatz, die Ausdauer ... – ... rechte Anstrengung als Erwachensfaktor Tatkraft, die ein Pfadfaktor ist, zum Pfad gehört – das nennt man "rechtes Ausrichten". Die übrigen Dinge wie in Verbindung mit rechtem Ausrichten.

[Das war] die Einteilung wie in der Scholastik.

3. Fragen und Antworten

427. Es gibt vier [Arten von] rechtem Anstrengen: Da bringt ein Mönch den Willen auf, nicht aufgestiegene üble und unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, er strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus. Bereits aufgestiegene üble und unheilsame Dinge lässt er nicht weiter aufsteigen ... – ... Noch nicht aufgestiegene heilsame Dinge lässt er aufsteigen ... – ... Er bringt den Willen auf, bereits aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, [bringt diese zu] Nichtschwinden, Wachstum, Reichhaltigkeit, Entfaltung, Vervollkommnung, er strengt sich an, setzt Tatkraft ein, strengt den Geist an, richtet ihn aus.

428. Von den vier echten Anstrengungen, wieviele sind heilsam, wieviele sind unheilsam, wieviele sind (karmisch) neutral ... – ... wieviele sind qualvoll, wieviele sind qualfrei?

1. Zu Dreien

429. Sie sind heilsam. Sie können mit freudigem Gefühl verbunden sein, sie können mit weder leidigem noch freudigem Gefühl verbunden sein. Sie haben (Aus-)Wirkung(-en). Sie sind nicht karmisch erworben und dem Anhaften nicht zugänglich. Sie sind unbefleckt als auch den Befleckungen nicht zugänglich. Sie können Objekt-Auffassen und Objekt-Befassen haben, sie können kein Objekt-Auffassen nur Objekt-Befassen haben, sie können kein Objekt-Auffassen und kein Objekt-Befassen haben. Sie können von Freude begleitet sein, sie können von Glück(-sempfindung) begleitet sein, sie können von Gleichmut begleitet sein. Sie sind weder durch Einsicht noch durch Geistesentfaltung zu überwinden. Sie haben weder durch Einsicht noch durch Geistesentfaltung zu überwindende Ursachen. Sie führen zur Minderung [von Wiedergeburt]. Sie gehören zur (Hohen geistigen) Schulung. Sie sind unbegrenzt. Sie haben unbegrenzte Objekte. Sie sind vorzüglich. Sie sind trefflich mit feststehender (Folge). Sie haben nicht den Pfad als Objekt. Sie sind pfadverursacht. Sie können pfadbeherrscht sein, man kann nicht sagen "sie sind [nur] pfadbeherrscht". Sie können aufgestiegen sein, sie können unaufgestiegen sein, man kann nicht sagen "sie sind [nur] bestimmt aufsteigend. Sie können vergangen sein, sie können zukünftig sein, sie können gegenwärtig sein. Man kann nicht sagen "sie haben [nur] vergangene Objekte", "sie haben [nur] zukünftige Objekte", "sie haben [nur] gegenwärtige Objekte. Sie können innerlich sein, sie können äußerlich sein, sie können innerlich und äußerlich sein. Sie haben äußerliche Objekte. Sie sind nicht sichtbar und nicht reaktionsfähig.

2. Zu Zweien

430. Sie sind keine Ursachen. Sie sind von Ursachen begleitet. Sie sind mit Ursachen verbunden. Man kann nicht sagen "sie sind [nur] Ursachen als auch [nur] von Ursachen begleitet", "sie sind [nur] von Ursachen begleitet [aber nur] selber keine Ursachen". Man kann nicht sagen "sie sind [nur] Ursachen als auch [nur] mit Ursachen verbunden", "sie sind [nur] mit Ursachen verbunden [aber nur] selber keine Ursache". Sie sind keine Ursachen [aber] von Ursachen begleitet. Sie haben Bedingungen. Sie sind gestaltet. Sie sind unsichtbar. Sie sind nicht reaktionsfähig. Sie sind unkörperlich. Sie sind überweltlich. Sie sind durch eines erkennbar, durch [etwas] anderes nicht erkennbar. Sie sind keine Einflüsse. Sie sind den Einflüssen nicht zugänglich. Sie sind nicht mit Einflüssen verbunden. Man kann nicht sagen "sie sind [nur] Einflüsse als auch [nur] den Einflüssen zugänglich", "sie sind [nur] den Einflüssen zugänglich [aber nur] selber keine Einflüsse. Man kann nicht sagen "sie sind [nur] Einflüsse als auch [nur] mit Einflüssen verbunden", "sie sind [nur] mit Einflüssen verbunden [aber nur] selber keine Einflüsse. Sie sind nicht mit Einflüssen verbunden. Sie sind den Einflüssen nicht zugänglich. Sie sind keine Fesseln ... – ... keine Bindungen ... – ... keine Fluten ... – ... keine Joche ... – ... keine (geistigen) Hemmnisse ... – ... sind keine falsche Auffassungen ... – ... sie haben Objekte. Sie sind kein Bewusstsein. Sie sind keine Bewusstseinsfaktoren. Sie sind mit Bewusstsein verbunden. Sie sind mit Bewusstsein verknüpft. Sie steigen mit Bewusstsein auf. Sie entstehen zusammen mit Bewusstsein. Sie begleiten das Bewusstsein. Sie kommen mit Bewusstsein verknüpft auf. Sie kommen mit Bewusstsein verknüpft auf und entstehen zusammen. Sie kommen mit Bewusstsein verknüpft auf und begleiten es. Sie sind äußerlich. Sie beruhen nicht [auf Grundstoffen]. Sie sind nicht ergriffen [d.h. karmisch erworben]. Sie sind kein Anhaften ... – ... keine Befleckungen ... – ... sie sind durch Einsicht nicht zu überwinden. Sie sind nicht durch Geistesentfaltung zu überwinden. Sie haben keine durch Einsicht zu überwindenden Ursachen. Sie haben keine durch Geistesentfaltung zu überwindenden Ursachen. Sie können Objekt-Auffassen haben, sie können kein Objekt-Auffassen haben. Sie können Objekt-Befassen haben, sie können kein Objekt-Befassen haben. Sie können mit Freude sein, sie können ohne Freude sein. Sie können von Freude begleitet sein, sie können nicht von Freude begleitet sein. Sie können von Glück  (-sempfindung) begleitet sein, sie können nicht von Glück(-sempfindung) begleitet sein. Sie können von Gleichmut begleitet sein, sie können nicht von Gleichmut begleitet sein. Sie gehören nicht zum Bereich der Sinnensphäre. Sie gehören nicht zum Bereich der feinstofflichen Sphäre. Sie gehören nicht zum Bereich der unkörperlichen Sphäre. Sie gehören nicht [zum Daseinskreislauf]. Sie führen zur Erlösung. Sie haben bestimmte Folgen. Sie sind unübertrefflich. Sie sind qualfrei.

[Das waren die] Fragen und Antworten.

Die Einteilung des rechten Bemühens ist beendet.


 Home Top  Index Next


[69] sammappadhānā nicht zu verwechseln mit "Rechter Anstrengung" (sammā vāyāma) aus dem Edlen achtfachen Pfad.