Abhidhamma-Piṭaka II

Vibhaṅga

17. Geringere Themen

1. Einer-Grundschema

832. (1) Stolz auf Geburt; (2) Stolz auf die Abstammung; (3) Stolz auf Gesundheit; (4) Stolz auf die Jugend; (5) Stolz auf das Leben; (6) Stolz auf Erlangtes; (7) Stolz auf Verehrung; (8) Stolz auf Würde; (9) Stolz auf Verehrung; (10) Stolz auf Gefolge; (11) Stolz auf Besitz; (12) Stolz auf Ansehen; (13) Stolz auf Gelerntes; (14) Stolz auf Schlagfertigkeit; (15) Stolz auf Bekanntheit; (16) Stolz auf Almosengängertum; (17) Stolz auf Nichtmissachtung; (18) Stolz auf die Körperhaltung; (19) Stolz auf Erfolg; (20) Stolz auf Ruhm; (21) Stolz auf Tugend; (22) Stolz auf Vertiefung; (23) Stolz auf Erreichungen; (24) Stolz auf Wachstum; (25) Stolz auf Ausdehnung; (26) Stolz auf das eigene Wesen; (27) Stolz auf Vervollständigung; (28) [einfach nur] Stolz; (29) Nachlässigkeit; (30) Sturheit; (31) Ungestüm; (32) außerordentliche Gier; (33) große Wünsche haben; (34) üble Wünsche haben; (35) Veralbern[188]; (36) (Ge-)Jammer; (37) Wankelmut; (38) nicht in gegenseitiger Wertschätzung leben; (39) Unlust; (40) Trägheit; (41) Langeweile[189]; (42) Schläfrigkeit nach dem Essen; (43) geistige Unbeweglichkeit; (44) Heuchelei; (45) Tuscheln; (46) Zeichen geben [um etwas zu bekommen]; (47) auf unrechte Weise erbitten; (48) durch Bekommenes [noch mehr] ersehnen; (49) "Ich bin besser" Dünkel; (50) "Ich bin gleich" Dünkel; (51) "Ich bin geringer" Dünkel; (52) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der besser ist; (53) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der besser ist; (54) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der besser ist; (55) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der gleich ist; (56) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der gleich ist; (57) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der gleich ist; (58) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der geringer ist; (59) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der geringer ist; (60) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der geringer ist; (61) Einbildung; (62) Hochmut; (63) Stolz und Übermut; (64) (Selbst-)Verachtung; (65) (Selbst-)Überschätzung; (66) Ich-bin-Einbildung; (67) Falschdünken; (68) Gedenken an Verwandte; (69) Gedenken des Landes; (70) Gedenken der Ausflüchte; (71) Gedenken, andere Leute Gewinn erlangen zu lassen; (72) Gedenken an das Erlangen von Gewinn, Ehre und Ruhm; (73) Gedenken daran, von anderen keine Verachtung zu erhalten.

[Das war] die Einergruppe.

2. Zweier-Grundschema

833. (1) Zorn und Groll; (2) Heuchlerei und Boshaftigkeit; (3) Neid und Eifersucht; (4) Täuscherei und Falschheit; (5) Unwissenheit und Daseinsbegehren; 6) Daseinsansicht und Nichtdaseinsansicht; (7) Ewigkeitsansicht und Vernichtungsansicht; (8) Endlichkeitsansicht und Unendlichkeitsansicht; (9) Uranfangsansicht und Zukunftsansicht; (10) Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit; (11) schwer Ermahnbare und mit üblen Freunden; (12) Unaufrichtigkeit und Unsanftheit; (13) Ungeduld und Nichtbescheidenheit; (14) Nichtfreundschaftlichkeit und Ungastlichkeit; (15) unbehütete Sinnestore und nicht maßhalten beim Essen; (16) Vergesslichkeit und Unaufmerksamkeit; (17) Abweichen von Sittlichkeit und Abweichen von (rechter) Ansicht; (18) innerliche Fesseln und äußerliche Fesseln.

[Das war] die Zweiergruppe.

3. Dreier-Grundschema

834. (1) Drei unheilsame Wurzeln; (2) dreierlei unheilsames Objekt-Auffassen; (3) dreierlei unheilsame Wahrnehmung; (4) drei unheilsame Prinzipien; (5) dreierlei schlechter Wandel; (6) drei zugrundeliegende Einflüsse; (7) drei Fesseln; (8) dreierlei Begehren; (9) weitere drei Begehren; (10) noch weitere drei Begehren; (11) dreierlei Suchen; (12) dreierlei Art und Weise; (13) dreierlei Furcht; (14) dreierlei Finsternis; (15) drei Grundlagen der Andersgläubigen; (16) drei Hindernisse; (17) drei Makel; (18) drei Flecken; (19) drei Gegensätze; (20) weitere dreierlei Gegensätze; (21) drei Feuer; (22) drei Grundübel; (23) weitere drei Grundübel; (24) Hedonismusansicht, Persönlichkeitsansicht, falsche Ansicht; (25) Unlust, Schädigen, nicht lehrgemäßer Wandel; (26) schwer ermahnbar, schlechter Umgang, Wahrnehmung von Andersartigkeit; (27) Aufgeregtheit, Faulheit, Nachlässigkeit; (28) Nichtbescheidenheit, Unaufmerksamkeit, große Wünsche haben; (29) Schamlosigkeit, Gewissenlosigkeit, Nachlässigkeit; (30) Respektlosigkeit, schwer ermahnbar, schlechter Umgang; (31) Vertrauenslosigkeit, Nichtabgeben, Faulheit; (32) Aufgeregtheit, ohne Selbstbeherrschung, schlechte Tugend; (33) Edle nicht sehen wollen, die gute Lehre nicht hören wollen, kritiksüchtiger Geist; (34) Vergesslichkeit, Unaufmerksamkeit, geistige Verwirrung; (35) unweise Aufmerksamkeit, dem Abweg dienstbar sein, geistige Trägheit.

[Das war] die Dreiergruppe.

4. Vierer-Grundschema

835. (1) Vier zugrundeliegende Tendenzen; (2) vier Bindungen; (3) vier Fluten; (4) vier Joche; (5) viererlei Anhaften; (6) vier [Arten des] Entstehens von Gier; (7) viererlei falsche Lebensführung; (8) vier Gegensätzlichkeiten; (9) vier unedle Ausdrucksweisen; (10) weitere vier unedle Ausdrucksweisen; (11) vier [Arten von] schlechtem Wandel; (12) weitere vier [Arten von] schlechtem Wandel; (13) vier Befürchtungen; (14) weitere vier Befürchtungen; (15) vier (falsche) Ansichten.

[Das war] die Vierergruppe.

5. Fünfer-Grundschema

836. (1) Fünferlei Fesseln, die zu Niederem gehören; (2) fünferlei Fesseln, die zu Höherem gehören; (3) fünferlei Eifersucht; (4) fünferlei Anhängen; (5) fünf Pfeil(-spitzen); (6) fünferlei geistige Öde; (7) fünferlei geistige Bindung; (8) fünf (geistige) Hemmungen; (9) fünf Handlungen mit unmittelbarem Resultat; (10) fünf (falsche) Ansichten; (11) fünferlei Feindschaft; (12) fünferlei Übelwollen; (13) fünf Gefahren bei Ungeduld; (14) fünf [Arten von] Furcht; (15) fünf [Arten der] Lehre vom Erlöschen in der jetzigen Existenz.

[Das war] die Fünfergruppe.

6. Sechser-Grundschema

837. (1) Sechs Wurzeln von Auseinandersetzungen; (2) sechs [Arten von] Sinneslust; (3) sechs Objekte für Widerwillen; (4) sechs Gruppen des Begehrens; (5) sechserlei Missachtung; (6) sechs zum Untergang führende Dinge; (7) weitere sechs zum Untergang führende Dinge; (8) sechserlei frohsinnige Beschäftigung[190]; (9) sechserlei trübsinnige Beschäftigung; (10) sechserlei gleichmütige Beschäftigung; (11) sechserlei weltlicher Frohsinn; (12) sechserlei weltlicher Trübsinn; (13) sechserlei weltlicher Gleichmut; (14) sechs (falsche) Ansichten.

[Das war] die Sechsergruppe.

7. Siebener-Grundschema

838. (1) Sieben Neigungen; (2) sieben Fesseln; (3) sieben Vorlieben; (4) sieben üble Zustände; (5) sieben [Arten von] schlechtem Wandel; (6) siebenerlei Dünkel; (7) sieben (falsche) Ansichten.

[Das war] die Siebenergruppe.

8. Achter-Grundschema

839. (1) Acht Grundlagen der Befleckungen; (2) acht Grundlagen der Faulheit; (3) acht weltliche Dinge mit bewusstem Ärger; (4) acht unedle Ausdrucksweisen; (5) achterlei Übles; (6) acht Fehler des Mannes; (7) acht Lehren von der Nichtwahrnehmung; (8) acht Lehren von Wederwahrnehmungnochnichtwahrnehmung.

[Das war] die Achtergruppe.

9. Neuner-Grundschema

840. (1) Neun Grundlagen für Groll; (2) neun Fehler eines Mannes; (3) neunerlei Dünkel; (4) neun Dinge mit Begehren als Wurzel; (5) neun Störungen; (6) neunerlei Ausdenken[191]; (7) neun (heftige) Bewegungen; (8) neun (geistige) Auswucherungen; (9) neun [Arten des] Gestaltens.

[Das war] die Neunergruppe.

10. Zehner-Grundschema

841. (1) Zehn Grundlagen der Befleckung; (2) zehn Grundlagen für Groll; (3) zehn unheilsame Handlungsweisen; (4) zehn Fesseln; (5) zehnerlei Übles; (6) zehn Grundlagen für falsche Ansicht; (7) zehn Grundlagen für extreme Ansicht.

[Das war] die Zehnergruppe.

842. [Das sind] achtzehn [Arten von] Ausbreitung von Begehren bezüglich Innerlichem, achtzehn [Arten von] Ausbreitung von Begehren bezüglich Äußerlichem, hat man das in eins zusammengenommen und zusammengefasst, sind das sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren. So sind es vergangene sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, so sind es zukünftige sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, so sind es gegenwärtige sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, hat man das in eins zusammengenommen und zusammengefasst, sind es einhundertacht [Arten der] Ausbreitung des Begehrens. Und des Weiteren gibt es [noch] die zweiundsechzig unbegründeten (falschen) Ansichten, von denen der Erhabene in der Erklärung[192] [der Lehrrede vom] Netz des Brahma[193] gesprochen hat.

[Das war] das Grundschema.

1. Einer-Abhandlung

(1) Stolz auf Geburt

843. Was ist hierbei der Stolz auf Geburt? Durch Geburt bedingter Stolz, Rausch, Zustand des Berauschens, Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge[194], Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Stolz auf Geburt".

(2-27) Stolz auf die Abstammung usw.

844. Was ist hierbei der Stolz auf die Abstammung? Durch Abstammung bedingter ... – ... durch Gesundheit bedingter ... – ... durch Jugend bedingter ... – ... durch das Leben bedingter ... – ... durch Erlangtes bedingter ... – ... durch Verehrung bedingter ... – ... durch Würde bedingter ... – ... durch Verehrung bedingter ... – ... durch Gefolge bedingter ... – ... durch Besitz bedingter ... – ... durch Ansehen bedingter ... – ... durch Gelerntes bedingter ... – ... durch Schlagfertigkeit bedingter ... – ... durch Bekanntheit bedingter ... – ... durch Almosengängertum bedingter ... – ... durch Nichtmissachtung bedingter ... – ... durch die Körperhaltung bedingter ... – ... durch Erfolg bedingter ... – ... durch Ruhm bedingter ... – ... durch Tugend bedingter ... – ... durch Vertiefung bedingter ... – ... durch Erreichungen bedingter ... – ... durch Wachstum bedingter ... – ... durch Ausdehnung bedingter ... – ... durch das eigene Wesen bedingter ... – ... durch Vervollständigung bedingter Stolz, Rausch, Zustand des Berauschens, Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Stolz auf Vervollständigung".

(28) Stolz

845. Was ist hierbei der [einfache] Stolz? Was da Stolz, Rausch, Zustand des Berauschens, Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist ist – das nennt man "[einfacher] Stolz".

(29) Nachlässigkeit

846. Was ist hierbei die Nachlässigkeit? Körperlich schlechter Wandel und/oder sprachlich schlechter Wandel und/oder gedanklicher schlechter Wandel und/oder ein Geist(-zustand), der [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nachlässt, der Lockerung bereitet beim Entfalten des Heilsamen und Lehrgemäßen, der nicht imstande ist [richtig] zu arbeiten, der [nur] unbeständig arbeitet, der unternehmungslos arbeitet, zögerliches Verhalten, Willen aufgeben, Verantwortung aufgeben, nicht ständig beschäftigen, nicht üben, nicht mehren, unentschlossen sein, nicht widmen, (Nach-)Lässigkeit, was da ähnlich ist an Nachlässigkeit, Lässigsein, Zustand der Lässigkeit – das nennt man "Nachlässigkeit".

(30) Sturheit

847. Was ist hierbei die Sturheit? Was Starrsinn ist, Stursein, Zustand des Sturseins, (geistige) Härte, Grobheit, Geradlinigkeit des Geistes, Unsaftheit – das nennt man "Sturheit".

(31) Ungestüm

848. Was ist hierbei das Ungestüm? Was Aufbrausen ist, heftig Entgegnen, cholerisch sein, gegnerisch sein, Zustand des heftig Entgegnens – das nennt man "Ungestüm".

(32) Außerordentliche Gier

849. Was ist hierbei die außerordentliche Gier? Irgendwie mit Roben, Almosenspeise, Unterkunft, Hilfsmittel im Falle von Krankheit [und/oder] [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nicht genügsam sein, den Wunsch nach mehr haben, was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, Unersättlichkeit, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist – das nennt man "außerordentliche Gier".

(33) Große Wünsche haben

850. Was ist hierbei das große Wünsche Haben? Irgendwie mit Roben, Almosenspeise, Unterkunft, Hilfsmittel im Falle von Krankheit [und/oder] [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nicht genügsam sein, den Wunsch nach mehr haben, was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, Unersättlichkeit, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist – das nennt man "große Wünsche haben".

(34) Üble Wünsche haben

851. Was ist hierbei das üble Wünsche Haben? Da wünscht ein gewisser Vertrauensloser solches: "Als Vertrauenden mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht einer mit schlechter Tugend solches: "Als Tugendhaften mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein Ungelernter solches: "Als einen, der viel gelernt hat mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein sich an Geselligkeit Erfreuender solches: "Als einen Zurückgezogenen mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein Fauler solches: "Als einen mit Energetischen mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein Vergesslicher solches: "Als einen mit vergegenwärtigter Achtsamkeit mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein Unkonzentrierter solches: "Als einen Konzentrierten mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht ein Dummer solches: "Als einen Weisheit Besitzenden mögen mich die Wissenden kennen.", wünscht einer mit unzerstörten Einflüssen solches: "Als einen mit zerstörten Einflüssen mögen mich die Wissenden kennen." – Was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, üblem Wünschen, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist – das nennt man "üble Wünsche haben".

(35) Veralbern

852. Was ist hierbei das Veralbern? Was da Herumalbern ist, Schöntun, Plaudern, Geplauder, Verbergen, verstecktes Wesen – das nennt man "Veralbern".

(36) (Ge-)Jammer

853. Was ist hierbei das (Ge-)Jammer? Was da Jammern ist, Herumgejammer, Zustand des Jammerns, Begehrlichkeit, Begehrlichsein, Zustand des Begehrlichseins, geschmierte (An-)Fragen machen[195], [nur] Gutes begehrend – das nennt man "(Ge-)Jammer".

(37) Wankelmut

854. Was ist hierbei der Wankelmut? Verzierung der Roben, Verzierung der Almosenschale, Ausschmücken der Unterkunft, oder diesen fauligen Körper und äußerlichen Bedarfsgegenstände verzieren, schmücken, wertschätzen, für außerordentlich wichtig halten, begehrlich machen, Zustand des Begehrlichmachens, Unbeständigkeit, Wankelmütigsein – das nennt man "Wankelmut".

(38) Nicht in gegenseitiger Wertschätzung leben

855. Was ist hierbei das nicht in gegenseitiger Wertschätzung Leben? Mutter oder Vater oder Ältere oder Bruder oder Lehrer oder Unterweiser oder den Erwachten oder dessen Anhängern, auf alle erdenkliche Arten dem Status des (geehrten) Lehrers gegenüber Widersetzlichkeit, Widerspenstigkeit, Respektlossein, Respektlosigkeit, Missachtung, Ungehorsamkeit zeigen – das nennt man "nicht in gegenseitiger Wertschätzung leben".

(39) Unlust

856. Was ist hierbei die Unlust? In entlegener Unterkunft auf alle erdenkliche Arten [hinsichtlich] der Dinge von hohem Tugendverdienst Unlust, Lustlosigkeit, Missvergnügen, Unzufriedenheit haben, sich nach weltlichem Leben sehnen, Verlangen (hegen) – das nennt man "Unlust".

(40) Trägheit

857. Was ist hierbei die Trägheit? Was da Trägheit ist, Trägesein, mental träge machend, Faulheit, Faulsein, Zustand des Faulseins – das nennt man "Trägheit".

(41) Langeweile

858. Was ist hierbei die Langeweile? Was da des Körpers (Mund-)Aufklaffen ist, Gähnen, Beugen, Verbiegen, Verbeugen, Verneigen, Übelkeitserscheinung – das nennt man "Langeweile".

(42) Schläfrigkeit nach dem Essen

859. Was ist hierbei die Schläfrigkeit nach dem Essen? Was da bei einem, der gegessen hat, Erschöpfung vom Essen ist, Müdigkeit vom Essen, Brennen vom Essen, körperliche Unbehaglichkeit – das nennt man "Schläfrigkeit nach dem Essen".

(43) Geistige Unbeweglichkeit

860. Was ist hierbei die geistige Unbeweglichkeit? Was da geistige Ungeschicktheit ist, Arbeitsunfähigkeit, Schlaffheit, Behäbigkeit, Trägheit, Klebrigkeit, Zustand des Klebrigseins, Mattigkeit, Trägesein, Geisteszustand der Mattheit – das nennt man "geistige Unbeweglichkeit".

(44) Heuchelei

861. Was ist hierbei die Heuchelei? Ein dem Vermögen, der Ehre, dem Ruhm Ergebener, der üble Wünsche hat, der von Wünschen geplagt ist, der mit Berechnung die Bedarfsgegenstände benutzt oder durch Rundgespräche oder durch Körperhaltung, Arrangieren, Hinstellen[196], Hartnäckigkeit, die Brauen heben, Brauenheberei, Heucheln, Trügen, Zustand des Täuschens [etwas verschaffen] – das nennt man "Heuchelei".

(45) Schwatzen

862. Was ist hierbei das Schwatzen? Ein dem Vermögen, der Ehre, dem Ruhm Ergebener, der üble Wünsche hat, der von Wünschen geplagt ist, was er anderen gegenüber an Unterhaltung, Tuscheln, Geschwätz, Beschwatzen, Gespräch, Überredung, Verlocken, Prahlerei, weitere Angeberei, Schmeichelei, Höflichkeiten tut, an Scheinheiligkeit pflegt[197], ihnen dienstbar ist – das nennt man "Schwatzen".

(46) Zeichen geben

863. Was ist hierbei das Zeichen geben [um etwas zu bekommen]? Ein dem Vermögen, der Ehre, dem Ruhm Ergebener, der üble Wünsche hat, der von Wünschen geplagt ist, was er anderen gegenüber als Zeichen gibt, (An-)Zeichen, Andeutung, Anspielung, Tischgespräch, [ja sogar] religiöse Erzählung[198] macht – das nennt man "Zeichen geben".

(47) Abwerten

864. Was ist hierbei das Abwerten? Ein dem Vermögen, der Ehre, dem Ruhm Ergebener, der üble Wünsche hat, der von Wünschen geplagt ist, was er anderen gegenüber an Schmähen, Verachten, Schelten, Spotten, weiter Verspotten, Verhöhnen, [noch] weiter Verkleinern, Verübeln, Verunglimpfen, Tadelbefördern[199], (böse) hinter dem Rücken reden[200] tut – das nennt man "Abwerten".

(48) Durch Bekommenes [noch mehr] ersehnen

865. Was ist hierbei das durch Bekommenes [noch mehr] Ersehnen? Ein dem Vermögen, der Ehre, dem Ruhm Ergebener, der üble Wünsche hat, der von Wünschen geplagt ist, der bringt hier erlangte materielle Gaben dort hin, dort erlangte materielle Gaben schafft er hierher, was da hinsichtlich materieller Gaben ähnlich ist, Wünschen, danach Suchen, danach Streben, Aufspüren, Verlangen, Herumsuchen – das nennt man "durch Bekommenes [noch mehr] ersehnen".

(49) "Ich bin besser" Dünkel

866. Was ist hierbei der "Ich bin besser" Dünkel? Da lässt ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art Stolz erheben, was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin besser' Dünkel".

(50) "Ich bin gleich" Dünkel

867. Was ist hierbei der "Ich bin gleich" Dünkel? Da lässt ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art Stolz erheben, was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin gleich' Dünkel".

(51) "Ich bin geringer" Dünkel

868. Was ist hierbei der "Ich bin geringer" Dünkel? Da lässt ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art (Selbst-)Verachtung erheben, was da ähnlich ist an (Selbst-)Verachtung, Geringschätzung, Zustand des Geringschätzens, Kränken, Verabscheuen, Zustand des Verabscheuens, Selbstmissachtung, sich selbst verächtlich machen, um sich selbst Sein – das nennt man "'Ich bin geringer' Dünkel".

(52) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der besser ist

869. Was ist hierbei der "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der besser ist? Da ist ein gewisser [Jemand] besser durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als besser; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin besser' Dünkel bei einem, der besser ist".

(53) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der besser ist

870. Was ist hierbei der "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der besser ist? Da ist ein gewisser [Jemand] besser durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gleich; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin gleich' Dünkel bei einem, der besser ist".

(54) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der besser ist

871. Was ist hierbei der "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der besser ist? Da ist ein gewisser [Jemand] besser durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gering; dadurch bedingt lässt er (Selbst-)Verachtung erheben. Was da ähnlich ist an (Selbst-)Verachtung, Geringschätzung, Zustand des Geringschätzens, Kränken, Verabscheuen, Zustand des Verabscheuens, Selbstmissachtung, sich selbst verächtlich machen, um sich selbst Sein – das nennt man "'Ich bin geringer' Dünkel bei einem, der besser ist".

(55) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der gleich ist

872. Was ist hierbei der "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der gleich ist? Da ist ein gewisser [Jemand] gleich durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als besser; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin besser' Dünkel bei einem, der gleich ist".

(56) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der gleich ist

873. Was ist hierbei der "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der gleich ist? Da ist ein gewisser [Jemand] gleich durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gleich; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin gleich' Dünkel bei einem, der gleich ist".

(57) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der gleich ist

874. Was ist hierbei der "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der gleich ist? Da ist ein gewisser [Jemand] gleich durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gering; dadurch bedingt lässt er (Selbst-)Verachtung erheben. Was da ähnlich ist an (Selbst-)Verachtung, Geringschätzung, Zustand des Geringschätzens, Kränken, Verabscheuen, Zustand des Verabscheuens, Selbstmissachtung, sich selbst verächtlich machen, um sich selbst Sein – das nennt man "'Ich bin geringer' Dünkel bei einem, der gleich ist".

(58) "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der geringer ist

875. Was ist hierbei der "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der geringer ist? Da ist ein gewisser [Jemand] geringer durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als besser; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin besser' Dünkel bei einem, der geringer ist".

(59) "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der geringer ist

876. Was ist hierbei der "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der geringer ist? Da ist ein gewisser [Jemand] geringer durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gleich; dadurch bedingt lässt er Stolz erheben. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "'Ich bin gleich' Dünkel bei einem, der geringer ist".

(60) "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der geringer ist

877. Was ist hierbei der "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der geringer ist? Da ist ein gewisser [Jemand] geringer durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art, und nimmt sich selbst als gering[201]; dadurch bedingt lässt er (Selbst-)Verachtung erheben. Was da ähnlich ist an (Selbst-)Verachtung, Geringschätzung, Zustand des Geringschätzens, Kränken, Verabscheuen, Zustand des Verabscheuens, Selbstmissachtung, sich selbst verächtlich machen, um sich selbst Sein – das nennt man "'Ich bin geringer' Dünkel bei einem, der geringer ist".

(61) Einbildung

878. Was ist hierbei die Einbildung? Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Einbildung".

(62) Hochmut

879. Was ist hierbei der Hochmut? Da überschätzt sich ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art selbst. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Hochmut".

(63) Stolz und Übermut

880. Was ist hierbei Stolz und Übermut? Da hat ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie ... – ... oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art sich selbst zu früheren Zeiten als gleichwertig genommen, [aber] später nimmt er sich als besser. Was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Stolz und Übermut".

(64) (Selbst-)Verachtung

881. Was ist hierbei die (Selbst-)Verachtung? Da lässt ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art (Selbst-)Verachtung erheben. Was da ähnlich ist an (Selbst-)Verachtung, Geringschätzung, Zustand des Geringschätzens, Kränken, Verabscheuen, Zustand des Verabscheuens, Selbstmissachtung, sich selbst verächtlich machen, um sich selbst Sein – das nennt man "(Selbst-)Verachtung".

(65) (Selbst-)Überschätzung

882. Was ist hierbei die (Selbst-)Überschätzung? Nichts erreicht habend, Erreichung wahrnehmen, nichts geleistet habend, Geleistetes wahrnehmen, nicht erreicht haben, Erreichung wahrnehmen, nicht selber verwirklicht habend, selbst Verwirklichtes wahrnehmen, was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "(Selbst-)Überschätzung".

(66) Ich-bin-Einbildung

883. Was ist hierbei die Ich-bin-Einbildung? Die Einbildung 'Ich bin der Körper', 'ich bin' Wollen, 'ich bin' Neigung, ['ich bin das] Gefühl' ... – ... die Wahrnehmung ... – ... der Willen ... – ... Die Einbildung 'ich bin das Bewusstsein', 'ich bin' Wollen, 'ich bin' Neigung, was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Ich-bin-Einbildung".

(67) Falschdünken

884. Was ist hierbei das Falschdünken? Irgend ein gewisser [Jemand] durch Übles oder üble Arbeitsumstände oder durch übles Handwerk oder durch üble Wissenschaft oder durch übles Gelerntes oder durch üble Redegewandtheit oder durch üble Tugend oder durch üble Observanz[202] oder durch üble Rituale oder durch üble Lehren oder auf irgendeine [andere] erdenkliche Art Stolz erheben, was da ähnlich ist an Dünkel, Erdenken, Zustand des Ausdenkens, Erfreutsein, Überheblichkeit, (wehende) Flagge, Begünstigung, [dies als] ein Banner begehrender Geist – das nennt man "Falschdünken".

(68) Gedenken an Verwandte

885. Was ist hierbei das Gedenken an Verwandte? Die Verwandten betreffend darin Wurzelndes, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken an Verwandte".

(69) Gedenken des Landes

886. Was ist hierbei das Gedenken des Landes? Das Land betreffend darin Wurzelndes, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken des Landes".

(70) Gedenken der Ausflüchte

887. Was ist hierbei das Gedenken der Ausflüchte? Aus extremer Praxis entstandenes oder aus (falschen) Ansichten entstandenes, darin Wurzelndes, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken der Ausflüchte".

(71) Gedenken, andere Leute Gewinn erlangen zu lassen

888. Was ist hierbei das Gedenken, andere Leute Gewinn erlangen zu lassen? Da verweilt ein gewisser [Jemand] in Geselligkeit mit Hausleuten, erfreut sich mit ihnen, sorgt sich mit ihnen, ist glücklich wenn sie glücklich sind, leidet wenn sie leiden, falls verschiedene Arbeiten aufkommen, gerät er selber in Anspannung. Was dabei darin wurzelnd ist, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken, andere Leute Gewinn erlangen zu lassen".

(72) Gedenken an das Erlangen von Gewinn, Ehre und Ruhm

889. Was ist hierbei das Gedenken an das Erlangen von Gewinn, Ruhm und Ehre? Vermögen, Ehre und Ruhm betreffend darin Wurzelndes, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken an das Erlangen von Gewinn, Ehre und Ruhm".

(73) Gedenken daran, von anderen keine Verachtung zu erhalten

890. Was ist hierbei das Gedenken daran, von anderen keine Verachtung zu erhalten? Da [denkt sich] ein gewisser [Jemand] durch Geburt oder durch Abstammung oder als Sohn einer vornehmen Familie oder wegen der Schönheit des Teints oder durch Reichtum oder wegen des Studiums oder durch seinen Arbeitsplatz oder durch sein Handwerk oder durch [sein] Wissensgebiet oder durch [sein] Gelerntes oder durch Redegewandtheit oder auf alle erdenkliche Arten 'Mögen mich Andere bloß nicht verachten!' Was dabei darin wurzelnd ist, Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Gedenken daran, von anderen keine Verachtung zu erhalten".

[Das war] die Einergruppe.

2. Zweier-Abhandlung

(1) Zorn und Groll

891. (A:) Was ist hierbei der Zorn? Was da Zorn ist, Ärger, Zustand des Ärgerns, Hass, Hasserfülltsein, Zustand des Hassens, Bosheit, Erbostsein, Zustand des Böseseins, Feindseligkeit, Verfeinden, Verärgertsein, Jähzorn, geistiges Außersichsein – das nennt man "Zorn".

(B:) Was ist hierbei der Groll? Was vorher Zorn war, wird danach zu Groll. Was irgendeine Art von Groll ist, anhaltend Grollen, Zustand des Grollens, Hartnäckigkeit, Sturheit, darauf Fixiertsein, Unversöhnlichkeit, Unnachgiebigkeit, verstärktes Zürnen – das nennt man "Groll".

(2) Miesmacherei und Boshaftigkeit

892. (A:) Was ist hierbei die Miesmacherei[203]? Was da Miesmachen ist, Verunglimpfen, Diffamieren, schmachvolles Behandeln – das nennt man "Miesmacherei".

(B:) Was ist hierbei die Boshaftigkeit? Boshaftigkeit[204]? Was da Boshaftigkeit ist, das Boshaftsein, boshaftes Behandeln, Bosheit als Nährstoff und Ursache für Streiterei, Rivalität, Nichtaufgeben – das nennt man "Boshaftigkeit".

(3) Neid und Missgunst

893. (A:) Was ist hierbei der Neid? Was da wegen der anderen Erhaltenem, Bewirtung, Achtung, Hochschätzung, Ehrung, Verehrung, Neid ist, das Beneiden, Neidischsein, [was da] Eifersucht[205], Eifersüchtelei, Eifersüchtigsein ist – das nennt man "Neid".

(B:) Was ist hierbei die Missgunst[206]? Es gibt fünf Arten der Missgunst: Missgunst wegen der Unterkunft, Missgunst wegen der [Unterstützer-]Familie, Missgunst wegen des Erhaltenen, Missgunst wegen des Ansehens, Missgunst wegen der Lehre[207]. Was da solcherart Missgunst ist, Nichtgönnen, Missgünstigsein, Selbstwunsch, was da Selbstsucht, Kleinlichkeit, nicht freigebigen Herzens ist – das nennt man "Missgunst".

(4) Täuschen und Falschheit

894. (A:) Was ist hierbei das Täuschen[208]? Da hat einer einen schlechten Wandel in Taten, in Worten einen schlechten Wandel und in Gedanken einen schlechten Wandel. Um das zu verheimlichen, richtet er [den Geist] auf übles Wünschen: 'Möge man mich nicht erkennen.', wünscht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', bildet er sich ein. 'Möge man mich nicht erkennen.', so spricht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', so handelt er in Werken. Was da solcherart Täuschen ist, Verstellung, Verfälschen, Betrug, Tücke, Ausstreuen, Verschweigen, Verbergen, Geheimhalten, Verheimlichen, Verstecken, unoffen handelnd, versteckt handelnd, Verhüllen, übles Vorgehen – das nennt man "Täuschen".

(B:) Was ist hierbei die Falschheit[209]? Da ist ein Mensch falsch und arglistig. Was da nun in ihm das Falsche ist, die Falschheit, das Falschsein, Hinterlist, Betrügerei, was da Verstecken ist, Verstecktheit – Das nennt man "Falschheit".

(5) Unwissenheit und Daseinsbegehren

895. (A:) Was ist hierbei die Unwissenheit? Was da Unkenntnis ist, Einsichtslosigkeit ... – ... Schranke des Nichtwissens; Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "Unwissenheit".

(B:) Was ist hierbei das Daseinsbegehren? Was da bezüglich des Daseins Daseinswille, Daseinsgier, Daseinsfreude, Daseinsdurst, Daseinszuneigung, Daseinsfieber, Daseinsbestärken, Schwelgen im Dasein ist – das nennt man "Daseinsbegehren".

(6) Daseinsansicht und Nichtdaseinsansicht

896. (A:) Was ist hierbei die Daseinsansicht? "Bestehen werden Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht, falsche Meinung, ein Dickicht falscher Ansichten, eine Wildnis der Irrlehre(-n), ein Schwanken der Meinung, krumme Ansicht, Fessel der Ansicht, [falsche] Auffassung, [falsche] Annahme, Anhängen, Neigung, Abwegigkeit, üble Fährte, Übelkeit, Dogmatismus, gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Daseinsansicht".[210]

(B:) Was ist hierbei die Nichtdaseinsansicht? "Nicht bestehen werden Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht, falsche Meinung, ein Dickicht falscher Ansichten, eine Wildnis der Irrlehre(-n), ein Schwanken der Meinung, krumme Ansicht, Fessel der Ansicht, [falsche] Auffassung, [falsche] Annahme, Anhängen, Neigung, Abwegigkeit, üble Fährte, Übelkeit, Dogmatismus, gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Nichtdaseinsansicht".[211]

(7) Ewigkeitsansicht und Vernichtungsansicht

897. (A:) Was ist hierbei die Ewigkeitsansicht? "Ewig sind Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Ewigkeitsansicht".[212]

(B:) Was ist hierbei die Vernichtungsansicht? "Vernichtet werden Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Vernichtungsansicht".[213]

(8) Endlichkeitsansicht und Unendlichkeitsansicht

898. (A:) Was ist hierbei die Endlichkeitsansicht? "Endlich sind Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Endlichkeitsansicht".[214]

(B:) Was ist hierbei die Unendlichkeitsansicht? "Unendlich sind Ich und Welt." – Eine solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Unendlichkeitsansicht".[215]

(9) Uranfangsansicht und Zukunftsansicht

899. (A:) Was ist hierbei die Uranfangsansicht? Den Uranfang betreffend, was da an [falscher] Ansicht entsteht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Uranfangsansicht".[216]

(B:) Was ist hierbei die Zukunftsansicht? Die Zukunft betreffend, was da an [falscher] Ansicht entsteht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Zukunftsansicht".[217]

(10) Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit

900. (A:) Was ist hierbei die Schamlosigkeit? Sich nicht schämen, wenn man sich schämen sollte; sich nicht schämen bei der Ausübung übler, unheilsamer Dinge – das nennt man "Schamlosigkeit".[218]

(B:) Was ist hierbei die Gewissenlosigkeit? Sich nicht vor etwas scheuen, wenn man sich vor etwas scheuen sollte; sich nicht scheuen vor der Ausübung übler, unheilsamer Dinge – das nennt man "Gewissenlosigkeit".[219]

(11) Schwer Ermahnbare und schlechter Umgang

901. (A:) Was ist hierbei die Schwerermahnbarkeit? Da wird einer der Lehre gemäß angesprochen, [aber] er ist schwer ansprechbar, ist eigensinnig, ist schwer ermahnbar, widersetzt sich, ist widerspenstig, missachtet, hat keine Ehrfurcht, hat Respektlosigkeit, ist ohne Ehrerbietung – das nennt man "Schwerermahnbarkeit".[220]

(B:) Was ist hierbei schlechter Umgang? Da gibt es Menschen, die ohne Vertrauen sind, die schlechte Sitten haben, die ungebildet sind, die missgünstig sind, die schwer von Verstand sind – wer mit solchen zusammensitzt, mit solchen verkehrt, mit solchen zusammen ist, wer mit solchen verbunden ist, mit solchen vereint ist, wer solchen ergeben ist, sich solchen hingibt, mit solchen vertraut ist – das nennt man "schlechter Umgang".[221]

(12) Unaufrichtigkeit und Unsanftheit

902. (A:) Was ist hierbei die Unaufrichtigkeit? Was da (charakterliche) Geradlinigkeit ist, Unredlichkeit, Hinterlist, Krummheit, Unehrlichkeit – das nennt man "Unaufrichtigkeit".

(B:) Was ist hierbei die Unsanftheit? Was da Unbeugsamkeit ist, nicht milde Sein, Härte, Rauheit, Grobsein, Steifsein, Geradlinigkeit des Geistes, unsaft Sein – das nennt man "Unsanftheit".

(13) Ungeduld und Nichtbescheidenheit

903. (A:) Was ist hierbei die Ungeduld? Was da Ungeduld ist, Unduldsamsein, nicht ausdauernd Sein, Aufbrausen, Jähzorn, geistiges Außersichsein – das nennt man "Ungeduld".

(B:) Was ist hierbei die Nichtbescheidenheit? Körperliches Überschreiten, sprachliches Überschreiten, körperliches und sprachliches Überschreiten – das nennt man "Nichtbescheidenheit". Sämtliche schlechte Tugend fällt unter Nichtbescheidenheit.

(14) Unfreundlichkeit und Ungastlichkeit

904. (A:) Was ist hierbei die Unfreundlichkeit? Was da solcherart Redeweise ist, wie Pfeile(-schießen), die schäbig ist, andere verbittert, die feindselig gegen andere ist, mit Zorn verbunden, die [nur] der Unkonzentriertheit dienlich ist, was derartiges Sprechen und Reden ist. Was dabei unsanftes Reden, unfreundliche Rede, grobe Rede ist – das nennt man "Unfreundlichkeit".

(B:) Was ist hierbei die Ungastlichkeit? Es gibt zwei [Arten von] Gastlichkeit: materielle Gast(-freund-)lichkeit und lehrgemäße Gastlichkeit. Da ist ein gewisser [Jemand] ungastlich bezüglich materieller Gastlichkeit und lehrgemäßer Gastlichkeit – das nennt man "Ungastlichkeit".

(15) Unbehütete Sinnestore und Maßlosigkeit beim Essen

905. (A:) Was sind hierbei unbehütete Sinnestore? Da hat ein Mensch mit dem Auge eine Form gesehen, so wird er durch das Aussehen verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügelter Sehfähigkeit verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Sehfähigkeit, bei der Sehfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit dem Ohr ein Geräusch gehört, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Hörfähigkeit, bei der Hörfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit der Nase einen Geruch gerochen, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Riechfähigkeit, bei der Riechfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Schmeckfähigkeit, bei der Schmeckfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit dem Körper eine Berührung empfunden, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Tastfähigkeit, bei der Tastfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da ist ein Mensch sich im Geist eines Dinges bewusst, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Denkfähigkeit, bei der Denkfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Was da bei diesen sechs Sinnesfähigkeiten das Unbehütetsein ist, das Unbeschütztsein, das Nichtbewachen, das Ungezügeltsein – das nennt man "unbehütete Sinnestore".[222]

(B:) Was ist hierbei die Maßlosigkeit beim Essen? Da nimmt ein Mensch unbedacht und unüberlegt Nahrung zu sich, aus Spaß, aus Lust, um dem Trägesein zu frönen, um schön auszusehen. Was da beim Essen Nichtbescheidenheit, Maßlosigkeit, Nichtbedenken ist – das nennt man "Maßlosigkeit beim Essen."[223]

(16) Vergesslichkeit und Unaufmerksamkeit

906. (A:) Was ist hierbei die Vergesslichkeit? Was da Unachtsamkeit ist, nicht an etwas denken Können, Vergesslichkeit, Erinnerungslosigkeit, nicht im Gedächtnis Behalten, Oberflächlichkeit, was Vergessen ist – das nennt man "Vergesslichkeit".[224]

(B:) Was ist hierbei die Unaufmerksamkeit? Was da Nichtkennen ist, Nichtsehen, Begriffsstutzigkeit, Verständnislosigkeit, unvollkommene Erkenntnis, Nichtdurchdringen, ohne Schlussfolgerung sein, Nichteindringen, Rücksichtslosigkeit, Nichtreflektieren, Nichtsehenwollen, Dummheit, Törichtsein, Unaufmerksamsein, Verblendung, Geistesverwirrung, Verwirrtheit, Unwissenheit, was die Flut der Unwissenheit ist, was das Joch der Unwissenheit ist, was die Beeinflussung der Unwissenheit ist, was Verblendung als Wurzel des Unheilsamen ist – das nennt man "Unaufmerksamkeit".[225]

(17) Abweichen von Sittlichkeit und Abweichen von (rechter) Ansicht

907. (A:) Was ist hierbei Abweichen von der Tugend? Mit dem Körper [die Gebote] übertreten, mit der Sprache [die Gebote] übertreten, mit Körper und Sprache [die Gebote] übertreten – das nennt man Abweichen von der Tugend. Alle schlechte Tugend ist ein Abweichen von der Tugend.[226]

(B:) Was ist hierbei Abweichen von (rechter) Ansicht? "Es gibt kein Geben, kein Opfern, kein Darbringen, keine gute oder schlechte Handlung, die als Ergebnis reift; es gibt keine hiesige Welt, keine jenseitige Welt, keine Mutter, keinen Vater, keine spontan (entstandenen) Wesen; es gibt in der Welt keine Asketen und Brahmanen, die mit rechter Geisteshaltung ausgestattet sind, die selber diese Welt und die nächste Welt mit eigener Erkenntnis erfahren haben, und davon mitteilen." Eine solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Abweichen von (rechter) Ansicht". Alle [Art von] falscher Ansicht sind ein Abweichen von der (rechten) Ansicht.[227]

(18) Diesseitige Fesseln und jenseitige Fesseln[228]

908. (A:) Was sind hierbei die diesseitigen Fesseln? Die fünf Fesseln der niederen Welt – das sind diesseitige Fesseln.

(B:) [Was sind hierbei die jenseitigen Fesseln?] Die fünf Fesseln der höheren Welt – das sind jenseitige Fesseln.

[Das war] die Zweiergruppe.

3. Dreier-Abhandlung

(1) Drei unheilsame Wurzeln

909. Was sind hierbei die drei unheilsamen Wurzeln? Gier, Hass [und] Verblendung.

(A:) Was ist hierbei die Gier? Die [Sinnes-]Lust, die Leidenschaft, die Zuneigung, die Willfährigkeit, das Vergnügen, die Gier nach Vergnügen, die bewusste Leidenschaft, der Wunsch, die Betörung, Hingabe, Begierde, starke Begierde, Bindung, Beschmutzung, Begehren, Täuschung; die Gebärende, die Erzeugerin, die Näherin, die Netzelegerin, der [mitreißende] Fluss, die Verstrickung, der Strick, die Weitreichende, die Verfolgerin, die Gefährtin, das Bestreben, der Führer ins Dasein, der Wald, der Dschungel, die Vertrautheit, die Liebe, die Zuneigung, ein naher Angehöriger, Verlangen, Begehren, Wunsch, Verlangen nach Sehobjekten, Tönen, Gerüchen, Geschmäckern und Berührungen, nach Gewinn, Reichtum, Kindern und Leben; die Begierde, das Schmachten, das Lechzen; das Gieren, das Begehren, das Begierigsein; das Erfragen, das Wohl[-seins-]begehren, unrechte Lust, boshafte Gier, die Sehnsucht, das Verlangen, das Bitten, Anstreben, Betteln; Sinneslustbegehren, Daseinsbegehren, Nichtdaseinsbegehren, Begehren nach feinkörperlichem und unkörperlichem Dasein, nach Aufhebung; das Begehren nach Sehobjekten, Tönen, Gerüchen, Geschmack, Berührungen und Denkobjekten; eine Flut, ein Joch, eine Bindung, ein Anhaften, eine Schranke, ein Hindernis, eine Verhüllung, eine Fesselung, eine Befleckung, eine [verschlechternde] Neigung, ein Eingenommensein, ein Schlinggewächs, ein Giererfülltsein, eine Leidenswurzel, ein Leidensgrund, ein Leiderzeuger, Māra's Fessel, Māra's Angel, Māra's Reich, der Fluss des Begehrens, das Netz des Begehrens, der Strick des Begehrens, das Meer des Begehrens; die Begehrlichkeit, die Gier [als] Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "Gier".[229]

(B:) Was ist hierbei der Hass? Der Ärger, der entsteht [wenn man denkt]: 'er hat mir etwas angetan', 'er tut mir etwas an', 'er wird mir etwas antun', 'einem der mir lieb ist und den ich mag, hat er etwas angetan ... tut er etwas an ... wird er etwas antun', 'einem der mir unangenehm ist, den ich nicht mag, hat er etwas Gutes erwiesen ... erweist er etwas Gutes ... wird er etwas Gutes erweisen'; oder aber es entsteht gegenstandsloser Ärger. Ein derartiger Ärger des Geistes, Verärgerung, Abscheu, Feindseligkeit, Zorn, Wut, Entrüstung, Hass, übler Zustand, Verdorbenheit des Geistes, Übelhaftigkeit, geistiger Übelstand, Zorn, Zornigsein, Erzürntheit; Hass, das Hassen, das Gehässigsein, das Übelsein, die Übelhaftigkeit, das Übelhaftigsein, Feindschaft, Feindseligkeit, Grimmigkeit, Zorn, Aufgebrachtsein des Geistes – das nennt man "Hass".[230]

(C:) Was ist hierbei die Verblendung? Die Unkenntnis der Unzulänglichkeit, Unkenntnis der Entstehung der Unzulänglichkeit, Unkenntnis der Aufhebung der Unzulänglichkeit und Unkenntnis des zur Aufhebung der Unzulänglichkeit führenden Pfades, die Unkenntnis der Vergangenheit, der Zukunft, der Vergangenheit und Zukunft; die Unkenntnis der jeweiligen Bedingtheit der bedingt entstandenen Dinge; was derartige Unkenntnis ist, Einsichtslosigkeit ... – ... Befangenheit im Nichtwissen, die Schranke des Nichtwissens; Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "Verblendung".

Das sind hierbei die drei unheilsamen Wurzeln.[231]

(2) Dreierlei unheilsames Objekt-Auffassen

910. Was ist hierbei dreierlei unheilsames Objekt-Auffassen? Ein Objekt der Sinneslust auffassen, ein Objekt des Übelwollens auffassen, ein Objekt des Schädigens[232] auffassen.

(A:) Was ist hierbei das Auffassen eines Sinneslustobjekts? Mit Sinneslust verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Sinneslustobjektes".

(B:) Was ist hierbei das Auffassen eines Objekts des Übelwollens? Mit Übelwollen verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Objekts des Übelwollens".

(C:) Was ist hierbei das Auffassen eines Objekts des Schädigens? Mit Schädigen verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Objekts des Schädigens".

Das ist dreierlei unheilsames Objekt-Auffassen.

(3) Dreierlei unheilsame Wahrnehmung

911. Was ist hierbei dreierlei unheilsame Wahrnehmung? Wahrnehmung von Sinneslust, Wahrnehmung von Übelwollen [und] Wahrnehmung des Schädigens.

(A:) Was ist hierbei die Wahrnehmung von Sinneslust? Mit Sinneslust verbundene Wahrnehmung, Wahrnehmen, Zustand des Wahrnehmens – das nennt man "Wahrnehmung von Sinneslust".

(B:) Was ist hierbei die Wahrnehmung von Übelwollen? Mit Übelwollen verbundene Wahrnehmung, Wahrnehmen, Zustand des Wahrnehmens – das nennt man "Wahrnehmung von Übelwollen".

(C:) Was ist hierbei die Wahrnehmung des Schädigens? Mit Schädigen verbundene Wahrnehmung, Wahrnehmen, Zustand des Wahrnehmens – das nennt man "Wahrnehmung des Schädigens".

Das ist dreierlei unheilsame Wahrnehmung.

(4) Drei unheilsame Prinzipien

912. Was ist hierbei die drei unheilsame Prinzipien? Das Prinzip der Sinneslust, das Prinzip des Übelwollens [und] das Prinzip des Schädigens.

Was ist hierbei das Prinzip der Sinneslust? Ein Objekt der Sinneslust auffassen ist das Prinzip der Sinneslust. Ein Objekt des Übelwollens auffassen ist das Prinzip des Übelwollens. Ein Objekt des Schädigens auffassen ist das Prinzip des Schädigens.

(A:) Was ist hierbei das Auffassen eines Sinneslustobjekts? Mit Sinneslust verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Sinneslustobjektes".

(B:) Was ist hierbei das Auffassen eines Objekts des Übelwollens? Mit Übelwollen verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Objekts des Übelwollens".

(C:) Was ist hierbei das Auffassen eines Objekts des Schädigens? Mit Schädigen verbundenes Auffassen, damit Befassen, falsche Gesinnung – das nennt man "Auffassen eines Objekts des Schädigens".

Das sind die drei unheilsamen Prinzipien.

(5) Dreierlei schlechter Wandel

913. Was ist hierbei dreierlei schlechter Wandel? Schlechter körperlicher Wandel, schlechter sprachlicher Wandel, schlechter gedanklicher Wandel.

(A:) Was ist hierbei schlechter körperlicher Wandel? Das Töten lebender Wesen, das Nehmen von Nichtgegebenem, falscher Wandel in Sinneslust – das nennt man "schlechten körperlichen Wandel".

(B:) Was ist hierbei schlechter sprachlicher Wandel? Üble Rede, verleumderische Rede, grobe Rede, Geschwätz und Gefasel – das nennt man "schlechten sprachlichen Wandel".

(C:) Was ist hierbei schlechter gedanklicher Wandel? Verlangen, Übelwollen, falsche Ansicht – das nennt man "schlechten gedanklichen Wandel".

(A-C:) Was ist hierbei schlechter körperlicher Wandel? Unheilsame körperliche Handlungen sind schlechter körperlicher Wandel, unheilsame sprachliche Handlungen sind schlechter sprachlicher Wandel, unheilsame gedankliche Handlungen sind schlechter gedanklicher Wandel.

Was ist hierbei unheilsame körperliche Handlung? Unheilsame körperliche Absichten [führen zu] unheilsamen körperlichen Handlungen, unheilsame sprachliche Absichten [führen zu] unheilsamen sprachlichen Handlungen, unheilsame gedankliche Absichten [führen zu] unheilsamen gedanklichen Handlungen.

Das ist dreierlei schlechter Wandel.

(6) Drei zugrundeliegende Tendenzen

914. Was sind hierbei die drei zugrundeliegenden Tendenzen?[233] Die Tendenz zur Sinneslust, die Tendenz zum Dasein, die Tendenz zur Unwissenheit.

(A:) Was ist hierbei die Tendenz zur Sinneslust? Was da Sinnesgier ist, Sinneslust, Sinnesfreude, Sinnesdurst, sinnliche Liebe, Sinnesfieber, Sinnesbetörung, sinnliche Anhänglichkeit – das nennt man "die Tendenz zur Sinneslust".

(B:) Was ist hierbei die Tendenz zum Dasein? Was da bezüglich des Daseins Daseinswille, Daseinsgier, Daseinsfreude, Daseinsdurst, Daseinszuneigung, Daseinsfieber, Daseinsbestärken, Schwelgen im Dasein ist – das nennt man "die Tendenz zum Dasein".

(C:) Was ist hierbei die Tendenz zur Unwissenheit? Die Unkenntnis der Unzulänglichkeit ... der Entstehung ... der Aufhebung ... des zur Aufhebung der Unzulänglichkeit führenden Pfades ... – ... Befangenheit im Nichtwissen, die Schranke des Nichtwissens; Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "die Tendenz zur Unwissenheit".

Das sind die drei zugrundeliegenden Tendenzen.

(7) Dreierlei Fesseln

915. Was sind hierbei die dreierlei Fesseln? Persönlichkeitsansicht, (skeptischer) Zweifel, Glauben an Wirksamkeit von Regeln und Riten.

(A:) Was ist hierbei die Persönlichkeitsansicht?Da gibt es den ungelernten Weltling, der die Edlen nicht zu sehen bekam, unerfahren in der Edle Lehre, ungeschult in der Edlen Lehre; der die Guten Menschen nicht zu sehen bekam, der unerfahren ist in der Lehre der Guten Menschen, der ungeschult ist in der Lehre der Guten Menschen; der betrachtet [den] Körper als "Seele" oder eine "Seele" als [den] Körper besitzend, oder den Körper als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Körper befindlich; er betrachtet Gefühl ... – ... Wahrnehmung ... – ... Willen ... – ... Bewusstsein als die "Seele" oder eine "Seele" als Gefühl ... – ... als Wahrnehmung ... – ... als Willen ... – ... als Bewusstsein besitzend oder das Gefühl ... – ... die Wahrnehmung ... – ... den Willen ... – ... das Bewusstsein als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Gefühl ... – ... in der Wahrnehmung ... – ... im Willen ... – ... im Bewusstsein befindlich. Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Persönlichkeitsansicht".[234]

(B:) Was ist hierbei der (skeptische) Zweifel? Hinsichtlich des Meisters zweifelt man und ist skeptisch; hinsichtlich der Lehre – des Ordens – der geistigen Schulung – der Vergangenheit – der Zukunft – der Vergangenheit und Zukunft – hinsichtlich der jeweiligen Bedingtheit bedingt entstandener Dinge zweifelt man und ist skeptisch. Solcher Zweifel, Bezweifeln, im Zweifel sein, Unschlüssigkeit, Skeptizismus, Zwiespältigkeit, Zweigleisigkeit, Ungewissheit, nicht eindeutige Auffassung, Misstrauen, Ausweichen, das Nichtbegreifen, Verstocktheit, geistige Unsicherheit – das nennt man "(skeptischer) Zweifel".[235]

(C:) Was ist hierbei das Glauben an Wirksamkeit von Regeln und Riten? Außerhalb [der buddhistischen Lehre] stehende Asketen und Brahmanen meinen: 'Moral reinigt', 'Gebote reinigen', 'Rituale reinigen'. – Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Glauben an Wirksamkeit von Regeln und Riten".[236]

Das sind die dreierlei Fesseln.

(8) Dreierlei Begehren

916. Was sind hierbei die drei Begehren? Sinneslustbegehren, Daseinsbegehren, Nichtdaseinsbegehren.

[A] Was ist hierbei das Daseinsbegehren? Von Daseinsansicht begleitete Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Daseinsbegehren".

[B] Was ist hierbei das Nichtdaseinsbegehren? Von Vernichtungsansicht begleitete Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Nichtdaseinsbegehren". [Alles] Übrige an Begehren ist Sinneslustbegehren.

[C] Was ist hierbei das Sinneslustbegehren? Mit dem Prinzip der Sinneslust verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Sinneslustbegehren".

Mit dem Prinzip der Körperlichkeit verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Daseinsbegehren". Von Vernichtungsansicht begleitete Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Nichtdaseinsbegehren".

Das sind die drei Begehren.

(9) Weitere dreierlei Begehren

917. Was sind hierbei weitere drei Begehren? Sinneslustbegehren, Begehren nach Körperlichkeit, Begehren nach Unkörperlichkeit.

(A:) Was ist hierbei das Sinneslustbegehren? Mit dem Prinzip der Sinneslust verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Sinneslustbegehren".

(B:) Was ist hierbei das Begehren nach Körperlichkeit? Mit dem Prinzip der Körperlichkeit verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Begehren nach Körperlichkeit".

(C:) Was ist hierbei das Begehren nach Unkörperlichkeit? Mit dem Prinzip der Unkörperlichkeit verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Begehren nach Unkörperlichkeit".

Das sind [weitere] drei Begehren.

(10) [Noch] weitere dreierlei Begehren

918. Was ist hierbei noch weitere drei Begehren? Begehren nach Körperlichkeit, Begehren nach Unkörperlichkeit, Begehren nach Aufhören.

(A:) Was ist hierbei das Begehren nach Körperlichkeit? Mit dem Prinzip der Körperlichkeit verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Begehren nach Körperlichkeit".

(B:) Was ist hierbei das Begehren nach Unkörperlichkeit? Mit dem Prinzip der Unkörperlichkeit verbundene Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Begehren nach Unkörperlichkeit".

(C:) Was ist hierbei das Begehren nach Aufhören? Von Vernichtungsansicht begleitete Gier, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das nennt man "Begehren nach Aufhören".

Das sind [noch weitere] drei Begehren.

(11) Dreierlei Suchen

919. Was sind hierbei dreierlei Suchen? Suchen nach Sinneslust, Suchen nach Dasein, Suchen nach dem heiligen Leben.

(A:) Was ist hierbei das Suchen nach Sinneslust? Was da bezüglich der Sinnesgier Sinneslust ist ... – ... sinnliche Anhänglichkeit – das nennt man "Suchen nach Sinneslust".

(B:) Was ist hierbei das Suchen nach Dasein? Was da bezüglich des Daseins Daseinswille ... – ... Schwelgen im Dasein ist – das nennt man "Suchen nach Dasein".

(C:) Was ist hierbei das Suchen nach dem heiligen Leben? "Ewig ist die Welt.", "Nicht ewig ist die Welt." ... – ... "Weder besteht der Vollendete nach dem Tod, noch besteht er nicht." – Was da solche [falsche] Ansicht ... – ... gegensätzliche Auffassung ist – das nennt man "Suchen nach dem heiligen Leben".

(A:) Was hierbei das Suchen nach Sinneslust ist, mit Sinnesgier einhergehende unheilsame körperlichen Handlungen, sprachliche Handlungen [und] gedankliche Handlungen – das nennt man "das Suchen nach Sinneslust".

(B:) Was hierbei das Suchen nach Dasein ist, mit Daseinsgier einhergehende unheilsame körperlichen Handlungen, sprachliche Handlungen [und] gedankliche Handlungen – das nennt man "das Suchen nach Dasein".

(C:) Was hierbei das Suchen nach dem Reinheitswandel ist, mit extremistischer Ansicht einhergehende unheilsame körperlichen Handlungen, sprachliche Handlungen [und] gedankliche Handlungen – das nennt man "Suchen nach dem Reinheitswandel".

Das ist dreierlei Suchen.

(12) Dreierlei Art und Weise

920. Was sind hierbei dreierlei Art und Weise? Man sagt sich: "Ich bin besser." ist eine Art und Weise, man sagt sich: "Ich bin gleich." ist eine Art und Weise, man sagt sich: "Ich bin geringer." ist eine Art und Weise – das sind dreierlei Art und Weise.

(13) Dreierlei Furcht

921. Was ist hierbei dreierlei Furcht? Furcht vor Geburt, Furcht vor dem Altern, Furcht vor dem Sterben.

(A:) Was ist hierbei die Furcht vor Geburt? Durch Geburt bedingte Furcht, Entsetzen, Verängstigtsein, Haaresträuben, bewusste Angst – das nennt man "Furcht vor Geburt".

(B:) Was ist hierbei die Furcht vor dem Altern? Durch Altern bedingte Furcht, Entsetzen, Verängstigtsein, Haaresträuben, bewusste Angst – das nennt man "Furcht vor dem Altern".

(C:) Was ist hierbei die Furcht vor dem Sterben? Durch Sterben bedingte Furcht, Entsetzen, Verängstigtsein, Haaresträuben, bewusste Angst – das nennt man "Furcht vor dem Sterben".

Das ist dreierlei Furcht.

(14) Dreierlei Finsternis

922. Was ist hierbei dreierlei Finsternis? Hinsichtlich vergangener Zeiten zweifeln, skeptisch sein, im Unklaren sein, nicht ruhig sein, hinsichtlich zukünftiger Zeiten zweifeln, skeptisch sein, im Unklaren sein, nicht ruhig sein, oder aber auch hinsichtlich gegenwärtiger Zeiten zweifeln, skeptisch sein, im Unklaren sein, nicht ruhig sein – das ist dreierlei Finsternis.

(15) Drei Grundlagen der Andersgläubigen

923. Was sind hierbei die drei Grundlagen der Andersgläubigkeit? Da vertreten einige gewisse Asketen und/oder Brahmane eine solche Meinung, haben eine solche Ansicht: "Was auch immer ein Mensch persönlich[237] erfährt an Glück(-sempfinden) oder Leidhaftem oder weder Freudigem noch Leidigem, das alles ist durch frühere Handlung verursacht."; da gibt es hier einige gewisse Asketen und/oder Brahmane eine solche Meinung, haben eine solche Ansicht: "Was auch immer ein Mensch persönlich erfährt an Glück(-sempfinden) oder Leidhaftem oder weder Freudigem noch Leidigem, das alles ist durch den Herrn der Schöpfung verursacht."; da gibt es hier auch einige gewisse Asketen und/oder Brahmane eine solche Meinung, haben eine solche Ansicht: "Was auch immer ein Mensch persönlich erfährt an Glück(-sempfinden) oder Leidhaftem oder weder Freudigem noch Leidigem, das alles hat keine Ursache und/oder keine Bedingungen." – Das sind hier die drei Grundlagen der Andersgläubigen.[238]

(16) Drei Hindernisse

924. Was sind hierbei die drei Hindernisse? Das Hindernis der Sinneslust, das Hindernis des Hasses, das Hindernis der Verblendung – das sind hier die drei Hindernisse.

(17) Drei Makel

Was sind hierbei die drei Makel? Der Makel der Sinneslust, der Makel des Hasses, der Makel der Verblendung – das sind hierbei die drei Makel.

(18) Drei Flecken

Was ist hierbei die drei Flecken? Der Fleck der Sinneslust, der Fleck des Hasses, der Fleck der Verblendung – das sind hier die drei Flecken.

(19) Drei Gegensätze

Was sind hierbei die drei Gegensätze? Die Gegensätzlichkeit Sinneslust, die Gegensätzlichkeit Hass, die Gegensätzlichkeit Verblendung – das sind hierbei die drei Gegensätze.

(20) Weitere dreierlei Gegensätze

Was sind hierbei weitere dreierlei Gegensätze? Die Gegensätzlichkeit Körper, die Gegensätzlichkeit Sprechen, die Gegensätzlichkeit Denken – das sind [weitere] dreierlei Gegensätze.

(21) Drei Feuer

Was sind hierbei die drei Feuer? Das Feuer der Sinneslust, das Feuer des Hasses, das Feuer der Verblendung – das sind die drei Feuer.

(22) Drei Grundübel

Was sind hierbei die drei Grundübel? Das Grundübel der Sinneslust, das Grundübel des Hasses, das Grundübel der Verblendung – das sind die drei Grundübel.

(23) Weitere drei Grundübel

Was sind hierbei weitere drei Grundübel? Das Grundübel der Körperlichkeit, das Grundübel des Sprechens, das Grundübel des Denkens – das sind [weitere] drei Grundübel.

(24. A:) Hedonismusansicht

925. Was ist hierbei die Hedonismusansicht? Da vertreten einige gewisse Asketen und/oder Brahmane eine solche Meinung, haben eine solche Ansicht: "So etwas wie Sinneslust und Hass gibt es nicht." So bewirken sie, dass sie durch Sinneslust zu Fall kommen. Das nennt man "Hedonismusansicht".

(B:) Persönlichkeitsansicht

Was ist hierbei die Persönlichkeitsansicht? Da gibt es den ungelernten Weltling, der die Edlen nicht zu sehen bekam, unerfahren in der Edle Lehre, ungeschult in der Edlen Lehre; der die Guten Menschen nicht zu sehen bekam, der unerfahren ist in der Lehre der Guten Menschen, der ungeschult ist in der Lehre der Guten Menschen; der betrachtet [den] Körper als "Seele" oder eine "Seele" als [den] Körper besitzend, oder den Körper als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Körper befindlich; er betrachtet Gefühl ... – ... Wahrnehmung ... – ... Willen ... – ... Bewusstsein als die "Seele" oder eine "Seele" als Gefühl ... – ... als Wahrnehmung ... – ... als Willen ... – ... als Bewusstsein besitzend oder das Gefühl ... – ... die Wahrnehmung ... – ... den Willen ... – ... das Bewusstsein als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Gefühl ... – ... in der Wahrnehmung ... – ... im Willen ... – ... im Bewusstsein befindlich. Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Persönlichkeitsansicht".[239]

(C:) Falsche Ansicht

Was ist hierbei die falsche Ansicht? "Es gibt keine Gabe, es gibt kein Opfer, es gibt keine Spende."; "Es gibt keine Frucht, keine [karmische] Folge aus guten und schlechten Handlungen."; "Es gibt nicht diese Welt, es gibt nicht jene Welt, es gibt nicht Mutter und Vater, es gibt keine spontan entstandenen Wesen."; "Es gibt in der Welt keine in Vollkommenheit lebenden Asketen und Brahmanen, die diese und jene Welt erklären, nachdem sie selber höhere Erkenntnis erlangt haben." – Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "falsche Ansicht".

Ewigkeitsansicht ist hedonistische Ansicht, Persönlichkeitsansicht ist Seelenansicht, Vernichtungsansicht ist falsche Ansicht.

(25. A:) Unlust

926. Was ist hierbei die Unlust? In entlegener Unterkunft auf alle erdenkliche Arten [hinsichtlich] der Dinge von hohem Tugendverdienst Unlust, Lustlosigkeit, Missvergnügen, Unzufriedenheit haben, sich nach weltlichem Leben sehnen, Verlangen (hegen) – das nennt man "Unlust".

(B:) Schädigen

Was ist hierbei das Schädigen? Da verletzt hier ein gewisser [Jemand] lebende Wesen mit Erdklumpen oder mit einem Stock oder mit dem Messer oder mit einem Strick oder auf die eine und/oder andere Art schädigt er Wesen. – Was derartiges Verletzen ist, Plagen, Gewalt antun, Schädigen, Erzürnen, in Wut bringen, andere Schlagen – das nennt man "Schädigen".

(C:) Nicht lehrgemäßer Wandel

Was ist hierbei nicht lehrgemäßer Wandel? Ungesetzliches Verhalten und schlechtes Benehmen durch den Körper, ungesetzliches Verhalten und schlechtes Benehmen mit der Sprache, ungesetzliches Verhalten und schlechtes Benehmen in Gedanken – das nennt man "nicht lehrgemäßer Wandel".

(26. A:) Schwer ermahnbar

927. Was ist hierbei schwer Ermahnbarkeit? Wird jemand mit Recht angesprochen [d.h. getadelt], [und derjenige zeigt] Unzugänglichsein, unzugängliches Benehmen, Unzugänglichkeit, Widerspenstigkeit, Lust an Widerspruch, Unfreundlichkeit, unfreundliches Verhalten, Unehrerbietigkeit, Respektlosigkeit – das nennt man "schwer Ermahnbar".[240]

(B:) Schlechter Umgang

Was ist hierbei schlechter Umgang? [Umgang] mit vertrauenslosen Menschen, unmoralischen, ungebildeten, eifersüchtigen (neidischen), solchen ohne Weisheit; Gesellschaft, Zusammensein, geselliges Zusammensein; Verbundenheit, enge Verbundenheit, Ergebenheit, Hingabe, diese Vertrautheit mit ihnen – das nennt man "schlechter Umgang".[241]

(C:) Wahrnehmung von Andersartigkeit

Was ist hierbei die Wahrnehmung von Andersartigkeit? Wahrnehmung von Sinneslust, Wahrnehmung von Übelwollen [und] Wahrnehmung des Schädigens – das nennt man "Wahrnehmung von Andersartigkeit".[242] Sämtliche unheilsame Wahrnehmungen sind Wahrnehmung von Andersartigkeit.

(27. A:) Aufgeregtheit

928. Was ist hierbei die Aufgeregtheit? Was da geistiges Aufregen ist, Nichtberuhigen, bewusste Verwirrung, Abschweifen des Geistes – das nennt man "Aufgeregtheit".

(B:) Faulheit

Was ist hierbei die Faulheit? Körperlich schlechter Wandel und/oder sprachlich schlechter Wandel und/oder gedanklicher schlechter Wandel und/oder ein Geist (-zustand), der [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nachlässt, der Lockerung bereitet beim Entfalten des Heilsamen und Lehrgemäßen, der nicht imstande ist [richtig] zu arbeiten, der [nur] unbeständig arbeitet, der unternehmungslos arbeitet, zögerliches Verhalten, Willen aufgeben, Verantwortung aufgeben, nicht ständig beschäftigen, nicht üben, nicht mehren, unentschlossen sein, nicht widmen, (Nach-)Lässigkeit – das nennt man "Faulheit".

(C:) Nachlässigkeit

Was ist hierbei die Nachlässigkeit? Körperlich schlechter Wandel und/oder sprachlich schlechter Wandel und/oder gedanklicher schlechter Wandel und/oder ein Geist(-zustand), der [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nachlässt, der Lockerung bereitet beim Entfalten des Heilsamen und Lehrgemäßen, der nicht imstande ist [richtig] zu arbeiten, der [nur] unbeständig arbeitet, der unternehmungslos arbeitet, zögerliches Verhalten, Willen aufgeben, Verantwortung aufgeben, nicht ständig beschäftigen, nicht üben, nicht mehren, unentschlossen sein, nicht widmen, (Nach-)Lässigkeit, was da ähnlich ist an Nachlässigkeit, Lässigsein, Zustand der Lässigkeit – das nennt man "Nachlässigkeit".

(28. A:) Nichtbescheidenheit

929. Was ist hierbei die Nichtbescheidenheit? Irgendwie mit Roben, Almosenspeise, Unterkunft, Hilfsmittel im Falle von Krankheit [und/oder] [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nicht genügsam sein, den Wunsch nach mehr haben, was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, Unersättlichkeit, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist – das nennt man "Nichtbescheidenheit".

(B:) Unaufmerksamkeit

Was ist hierbei die Unaufmerksamkeit? Was da Unkenntnis ist, Einsichtslosigkeit ... – ... Schranke des Nichtwissens; Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "Unaufmerksamkeit".

(C:) Große Wünsche haben

Was ist hierbei das große Wünsche haben? Irgendwie mit Roben, Almosenspeise, Unterkunft, Hilfsmittel im Falle von Krankheit [und/oder] [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nicht genügsam sein, den Wunsch nach mehr haben, was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, Unersättlichkeit, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist, was da ähnlich ist an Wünschen, Wünschehaben, Unersättlichkeit, Gier, Gierbehaftetsein, gierbehaftetem Geist – das nennt man "große Wünsche haben".

(29. A:) Schamlosigkeit

930. Was ist hierbei die Schamlosigkeit? Wenn man sich nicht schämt, wenn man sich schämen sollte; wenn man sich nicht schämt bei der Ausübung übler, unheilsamer Dinge – das nennt man "Schamlosigkeit".

(B:) Gewissenlosigkeit

Was ist hierbei die Gewissenlosigkeit? Wenn man sich nicht vor etwas scheut, wenn man sich vor etwas scheuen sollte; wenn man sich nicht scheut vor der Ausübung übler, unheilsamer Dinge – das nennt man "Gewissenlosigkeit".

(C:) Nachlässigkeit

Was ist hierbei die Nachlässigkeit? Körperlich schlechter Wandel und/oder sprachlich schlechter Wandel und/oder gedanklicher schlechter Wandel und/oder ein Geist(-zustand), der [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nachlässt, der Lockerung bereitet beim Entfalten des Heilsamen und Lehrgemäßen, der nicht imstande ist [richtig] zu arbeiten, der [nur] unbeständig arbeitet, der unternehmungslos arbeitet, zögerliches Verhalten, Willen aufgeben, Verantwortung aufgeben, nicht ständig beschäftigen, nicht üben, nicht mehren, unentschlossen sein, nicht widmen, (Nach-)Lässigkeit, was da ähnlich ist an Nachlässigkeit, Lässigsein, Zustand der Lässigkeit – das nennt man "Nachlässigkeit".

(30. A:) Respektlosigkeit

931. Was ist hierbei die Respektlosigkeit? Was da Missachtung ist, Ehrfurchtslosigkeit, ohne Ehrerbietung, Nichtachtung, Mangel an Respekt, Respektlossein, Zustand des Nichtrespektierens, Tugendlosigkeit, Unüberlegtheit – das nennt man "Respektlosigkeit".

(B:) Schwer ermahnbar

Was ist hierbei schwer Ermahnbarkeit? Wird jemand mit Recht angesprochen [d.h. getadelt], [und derjenige zeigt] Unzugänglichsein, unzugängliches Benehmen, Unzugänglichkeit, Widerspenstigkeit, Lust an Widerspruch, Unfreundlichkeit, unfreundliches Verhalten, Unehrerbietigkeit, Respektlosigkeit – das nennt man "schwer ermahnbar".

(C:) Schlechter Umgang

Was ist hierbei schlechter Umgang? [Umgang] mit vertrauenslosen Menschen, unmoralischen, ungebildeten, eifersüchtigen (neidischen), solchen ohne Weisheit; Gesellschaft, Zusammensein, geselliges Zusammensein; Verbundenheit, enge Verbundenheit, Ergebenheit, Hingabe, diese Vertrautheit mit ihnen – das nennt man "schlechter Umgang".

(31. A:) Vertrauenslosigkeit

932. Was ist hierbei die Vertrauenslosigkeit? Da ist ein gewisser [Jemand] ohne Vertrauen, er vertraut nicht auf den Buddha oder [dessen] Lehre oder [dessen] Gemeinschaft, was da ähnlich ist an Vertrauenslosigkeit, Misstrauen, sich nichts daraus machen, ohne Zuversicht sein – das nennt man "Vertrauenslosigkeit".

(B:) Nichtabgeben

Was ist hierbei das Nichtabgeben[243]? Es gibt fünf Arten der Missgunst: Missgunst wegen der Unterkunft, Missgunst wegen der [Unterstützer-]Familie, Missgunst wegen des Erhaltenen, Missgunst wegen des Ansehens, Missgunst wegen der Lehre. Was da solcherart Missgunst ist, Nichtgönnen, Missgünstigsein, Selbstwunsch, was da Selbstsucht, Kleinlichkeit, nicht freigebigen Herzens ist – das nennt man "Nichtabgeben".

(C:) Faulheit

Was ist hierbei die Faulheit? Körperlich schlechter Wandel und/oder sprachlich schlechter Wandel und/oder gedanklicher schlechter Wandel und/oder ein Geist (-zustand), der [hinsichtlich] der fünf Arten der Sinneslust nachlässt, der Lockerung bereitet beim Entfalten des Heilsamen und Lehrgemäßen, der nicht imstande ist [richtig] zu arbeiten, der [nur] unbeständig arbeitet, der unternehmungslos arbeitet, zögerliches Verhalten, Willen aufgeben, Verantwortung aufgeben, nicht ständig beschäftigen, nicht üben, nicht mehren, unentschlossen sein, nicht widmen, (Nach-)Lässigkeit – das nennt man "Faulheit".

(32. A:) Aufgeregtheit

933. Was ist hierbei die Aufgeregtheit? Was da geistiges Aufregen ist, Nichtberuhigen, bewusste Verwirrung, Abschweifen des Geistes – das nennt man "Aufgeregtheit".

(B:) Ohne Selbstbeherrschung

Was ist hierbei das ohne Selbstbeherrschung Sein? Da hat ein Mensch mit dem Auge eine Form gesehen, so wird er durch das Aussehen verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügelter Sehfähigkeit verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Sehfähigkeit, bei der Sehfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit dem Ohr ein Geräusch gehört ... – ... mit der Nase einen Geruch gerochen ... – ... mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt ... – ... mit dem Körper eine Berührung empfunden ... – ... ist ein Mensch sich im Geist eines Dinges bewusst, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Denkfähigkeit, bei der Denkfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Was da bei diesen sechs Sinnesfähigkeiten das Unbehütetsein ist, das Unbeschütztsein, das Nichtbewachen, das Ungezügeltsein – das nennt man "ohne Selbstbeherrschung".

(C:) Schlechte Tugend

Was ist hierbei die schlechte Tugend? Körperliches Übertreten, sprachliches Übertreten, körperliches und sprachliches Übertreten [der Vorschriften] – das nennt man "schlechte Tugend".

(33. A:) Edle nicht sehen wollen

934. Was ist hierbei das nicht sehen wollender Edlen? Was sind hierbei die Edlen? Edle werden die Erwachten und die erwachten Anhänger genannt. Was da Unwillen ist, jene Edlen zu sehen, der Unwillen, nach ihnen Ausschau zu halten, der Unwillen, der Unwillen, sich mit ihnen zu treffen, der Unwillen, mit ihnen zusammenzukommen – das nennt man "Edle nicht sehen wollen".

(B:) Die gute Lehre nicht hören wollen

Was ist hierbei die gute Lehre nicht hören wollen? Was ist hierbei die gute Lehre? Die vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit, die vier rechten Anstrengungen, die vier Wege zu übernatürlichen Kräften, die fünf Fähigkeiten, die fünf Kräfte, die sieben Faktoren des Erwachens, der edle achtfältige Pfad – das nennt man "die gute Lehre". Was da dieser guten Lehre(-n) Nichthörenwollen ist, das nicht lernen Wollen, das nicht folgen Wollen, das nicht erinnern Wollen – das nennt man "die gute Lehre nicht hören wollen".

(C:) Kritiksüchtiger Geist

Was ist hierbei der kritiksüchtige Geist? Was ist hierbei die Kritiksucht? Was da Fehlersuchen ist, heftig Kritisieren, Vorwürfe machen, Bekritteln, Zustand des Fehlersuchens [bei anderen], Verachtung, Diffamieren, Missachten, nach Schwächen suchen – das nennt man "kritiksüchtiger Geist".

(34. A:) Vergesslichkeit

935. Was ist hierbei die Vergesslichkeit? Was da Unachtsamkeit ist, nicht an etwas denken Können, Vergesslichkeit, Erinnerungslosigkeit, nicht im Gedächtnis Behalten, Oberflächlichkeit, was Vergessen ist – das nennt man "Vergesslichkeit".

(B:) Unaufmerksamkeit

Was ist hierbei die Unaufmerksamkeit? Was da Nichtkennen ist, Nichtsehen ... – ... was Beeinflussung durch Unwissenheit ist, Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "Unaufmerksamkeit".

(C:) geistige Verwirrung

Was ist hierbei die geistige Verwirrung? Was da geistiges Aufregen ist, Nichtberuhigen, bewusste Verwirrung, Abschweifen des Geistes – das nennt man "geistige Verwirrung".

(35. A:) Unweise Aufmerksamkeit

936. Was ist hierbei die unweise Aufmerksamkeit? Von Unbeständigem sagend "es ist beständig" ist unweise Aufmerksamkeit; von Unzulänglichem sagend "es ist erfreulich" ist unweise Aufmerksamkeit; von Unbeseeltem sagend "da ist eine Seele" ist unweise Aufmerksamkeit; von Unattraktivem sagend "es ist attraktiv" ist unweise Aufmerksamkeit; oder den Geist zu etwas der Wahrheit Widersprechendem hinwenden[244], fortgesetzt dazu Hinwenden, Interesse dafür haben, sich darauf konzentrieren, darauf aufmerksam sein – das nennt man "unweise Aufmerksamkeit".

(B:) Dem Abweg dienstbar sein

Was ist hierbei das dem Abweg dienstbar Sein? Was ist hierbei der Abweg? Falsche Ansicht, falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falscher Lebensunterhalt, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Konzentration – das nennt man "Abweg". Was da Verwenden dieses Abweges ist, dessen Gebrauch, Vorliebe dafür, Verbundenheit, Verbundensein, Anhänglichkeit, Anhänglichsein, enges damit Verbundensein – das nennt man "dem Abweg dienstbar sein".

(C:) Geistige Trägheit

Was ist hierbei die geistige Trägheit? Was da geistige Unfähigkeit ist, Nichtbereitschaft zum Handeln, Schlaffheit, Behäbigkeit, Trägheit, Klebrigkeit, Zustand des Klebens, Lethargie, Schwerfälligkeit, Verklebtheit des Geistes – das nennt man "geistige Trägheit".

[Das war] die Dreiergruppe.

4. Vierer-Abhandlung

(1) Vier zugrundeliegende Tendenzen

937. Was sind hierbei die vier zugrundeliegenden Tendenzen? [245] Die Tendenz zur Sinneslust, die Tendenz zum Dasein, die Tendenz zu Ansichten, die Tendenz zur Unwissenheit.

(A:) Tendenz zur Sinneslust

Was ist hierbei die Tendenz zur Sinneslust? Was da Sinnesgier ist, Sinneslust, Sinnesfreude, Sinnesdurst, sinnliche Liebe, Sinnesfieber, Sinnesbetörung, sinnliche Anhänglichkeit – das nennt man "die Tendenz zur Sinneslust".

(B:) Tendenz zum Dasein

Was ist hierbei die Tendenz zum Dasein? Was da bezüglich des Daseins Daseinswille, Daseinsgier, Daseinsfreude, Daseinsdurst, Daseinszuneigung, Daseinsfieber, Daseinsbestärken, Schwelgen im Dasein ist – das nennt man "die Tendenz zum Dasein".

(C:) Tendenz zu Ansichten

Was ist hierbei die Tendenz zu Ansichten? [Da gibt es die Ansichten:] "Ewig ist die Welt." oder "Nicht ewig ist die Welt." oder "Endlich ist die Welt." oder "Unendlich ist die Welt." oder "Leben und Körper sind eins." oder "Leben ist etwas anderes als Körper." oder "Der Vollendete wird nach dem Tod sein." oder "Der Vollendete wird nach dem Tod nicht sein." oder "Der Vollendete wird nach dem Tod sein als auch nicht sein." oder "Der Vollendete wird nach dem Tod weder sein noch nicht sein." Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Tendenz zu Ansichten".[246] Sämtliche falsche Ansicht ist Tendenz zu Ansichten.

(D:) Tendenz zur Unwissenheit

Was ist hierbei die Tendenz zur Unwissenheit? Die Unkenntnis der Unzulänglichkeit, Unkenntnis der Entstehung der Unzulänglichkeit, Unkenntnis der Aufhebung der Unzulänglichkeit und Unkenntnis des zur Aufhebung der Unzulänglichkeit führenden Pfades, die Unkenntnis der Vergangenheit, der Zukunft, der Vergangenheit und Zukunft; die Unkenntnis der jeweiligen Bedingtheit der bedingt entstandenen Dinge; was derartige Unkenntnis ist, Einsichtslosigkeit ... – ... Befangenheit im Nichtwissen, die Schranke des Nichtwissens; Verblendung als Wurzel des Unheilsamen – das nennt man "die Tendenz zur Unwissenheit".

Das sind hierbei die vier zugrundeliegenden Tendenzen.

(2-5) Vier Bindungen

938. Was sind hierbei die vier Bindungen ... – ... vier Fluten ... – ... vier Joche[247] ... – ... vier Anhaftungen? Es gibt Anhaften an Sinneslust, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Riten, Anhaften an einer Seelenlehre.

(A:) Anhaften an Sinneslust

Was ist hierbei das Anhaften an Sinneslust? Was da Sinnesgier ist, Sinneslust, Sinnesfreude, Sinnesdurst, sinnliche Liebe, Sinnesfieber, Sinnesbetörung, sinnliche Anhänglichkeit – das nennt man "Anhaften an Sinneslust".

(B:) Anhaften an Ansichten

Was ist hierbei das Anhaften an Ansichten? "Es gibt keine Gabe, es gibt kein Opfer, es gibt keine Spende."; "Es gibt keine Frucht, keine [karmische] Folge aus guten und schlechten Handlungen."; "Es gibt nicht diese Welt, es gibt nicht jene Welt, es gibt nicht Mutter und Vater, es gibt keine spontan entstandenen Wesen."; "Es gibt in der Welt keine in Vollkommenheit lebenden Asketen und Brahmanen, die diese und jene Welt erklären, nachdem sie selber höhere Erkenntnis erlangt haben." Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Anhaften an Ansichten". Außerdem sind Anhaften an Regeln und Riten, Anhaften an einer Seelenlehre und sämtliche falsche Ansichten Anhaften an Ansichten.

(C:) Anhaften an Regeln und Riten

Was ist hierbei das Anhaften an Regeln und Riten? Da [glauben] hier außerhalb [der buddhistischen Lehre] stehende Asketen und Brahmanen an Reinigung durch Tugend, an Reinigung durch Gebote und/oder an Reinigung durch Regeln und Riten. Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Anhaften an Regeln und Riten".

(D:) Anhaften an einer Seelenlehre

Was ist hierbei das Anhaften an einer Seelenlehre? Da gibt es den ungelernten Weltling, der die Edlen nicht zu sehen bekam, unerfahren in der Edle Lehre, ungeschult in der Edlen Lehre; der die Guten Menschen nicht zu sehen bekam, der unerfahren ist in der Lehre der Guten Menschen, der ungeschult ist in der Lehre der Guten Menschen; der betrachtet [den] Körper als "Seele" oder eine "Seele" als [den] Körper besitzend, oder den Körper als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Körper befindlich; er betrachtet Gefühl ... – ... Wahrnehmung ... – ... Willen ... – ... Bewusstsein als die "Seele" oder eine "Seele" als Gefühl ... – ... als Wahrnehmung ... – ... als Willen ... – ... als Bewusstsein besitzend oder das Gefühl ... – ... die Wahrnehmung ... – ... den Willen ... – ... das Bewusstsein als in einer "Seele" oder eine "Seele" als im Gefühl ... – ... in der Wahrnehmung ... – ... im Willen ... – ... im Bewusstsein befindlich. Eine derartige [falsche] Ansicht, falsche Meinung ... – ... gegensätzliche Auffassung – das nennt man "Anhaften an einer Seelenlehre".

Das sind die vier Anhaftungen.

(6) Vier [Arten des] Entstehens von Begehren

939. Was sind hierbei die vier [Arten des] Entstehens von Begehren? Aufgrund der Roben erscheint bei einem Mönch das Entstehen von Begehren oder aufgrund der Almosenspeise erscheint bei einem Mönch das Entstehen von Begehren oder aufgrund der Unterkunft erscheint bei einem Mönch das Entstehen von Begehren oder aufgrund von dieser oder jener Form der Existenz[248] erscheint bei einem Mönch das Entstehen von Begehren – das sind hierbei die vier [Arten des] Entstehens von Begehren.[249]

(7) Viererlei falsche Lebensführung

Was ist hierbei viererlei falsche Lebensführung? Den Weg des Wünschens gehen, den Weg der Abneigung gehen, den Weg der Unwissenheit gehen, den Weg der Furcht gehen. Was da solcherart Abweg ist, falsche Lebensführung, bewegt von Wünschen, bewegt von Parteilichkeit, bewegt wie Wasser – das ist hierbei viererlei falsche Lebensführung.

(8) Vier Gegensätzlichkeiten

Was sind hierbei die vier Gegensätzlichkeiten? Von Unbeständigem sagend "es ist beständig" ist gegensätzliche Wahrnehmung, gegensätzliche Bewusstheit, gegensätzliche Ansicht; von Unzulänglichem sagend "es ist erfreulich" ist gegensätzliche Wahrnehmung, gegensätzliche Bewusstheit, gegensätzliche Ansicht; von Unbeseeltem sagend "da ist eine Seele" ist gegensätzliche Wahrnehmung, gegensätzliche Bewusstheit, gegensätzliche Ansicht; von Unattraktivem sagend "es ist attraktiv" ist gegensätzliche Wahrnehmung, gegensätzliche Bewusstheit, gegensätzliche Ansicht – das sind hierbei die vier Gegensätzlichkeiten.

(9) Vier unedle Ausdrucksweisen

Was sind hierbei die vier unedlen Ausdrucksweisen? Nichts gesehen habend sagt man, man hätte etwas gesehen; nichts gehört habend sagt man, man habe etwas gehört; etwas nicht [so] gemeint habend sagt man, man habe es [so] gemeint; nichts erkannt habend sagt man, man habe [etwas] erkannt – das sind hierbei die vier unedlen Ausdrucksweisen.

(10) Weitere vier unedle Ausdrucksweisen

Was sind hierbei vier weitere unedle Ausdrucksweisen? Etwas gesehen habend sagt man, man hätte nichts gesehen; etwas gehört habend sagt man, man habe nichts gehört; etwas [so] gemeint habend sagt man, man habe es nicht [so] gemeint; [etwas] erkannt habend sagt man, man habe nichts erkannt – das sind hierbei vier weitere unedle Ausdrucksweisen.

(11) Vier [Arten von] schlechtem Wandel

Was sind hierbei die vier [Arten von] schlechtem Wandel? Lebende Wesen töten, Nehmen von Nichtgegebenem, falscher Wandel in Sinneslust, üble Rede – das sind hierbei die vier [Arten von] schlechtem Wandel.

(12) Weitere vier [Arten von] schlechtem Wandel

Was sind hierbei vier weitere [Arten von] schlechtem Wandel? Üble Rede, verleumderische Rede, grobe Rede, Geschwätz und Gefasel – das sind hierbei vier weitere [Arten von] schlechtem Wandel.

(13) Vier Befürchtungen

Was sind hierbei die vier Befürchtungen? Furcht vor Geburt, Furcht vor dem Alter(-n), Furcht vor Krankheit, Furcht vor dem Sterben – das sind hierbei die vier Befürchtungen.

(14) Weitere vier Befürchtungen

Was sind hierbei vier weitere Befürchtungen? Furcht vor dem Fürsten, Furcht vor Dieben, Furcht vor Feuer, Furcht vor Wasser – das sind hierbei vier weitere Befürchtungen.

Was sind hierbei vier weitere Befürchtungen? Furcht vor Wellen, Furcht vor Krokodilen, Furcht vor Strudeln, Furcht vor Alligatoren – das sind [noch] vier weitere Befürchtungen.

Was sind hierbei vier weitere Befürchtungen? Furcht vor Selbstvorwürfen, Furcht vor den Vorwürfen von Anderen, Furcht vor dem Stock, Furcht vor dem Abweg – das sind [noch] vier weitere Befürchtungen.

(15) Vier (falsche) Ansichten

Was sind hierbei die vier falschen Ansichten? "Selbst gemacht sind Freud und Leid." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Von anderen gemacht sind Freud und Leid." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Selbst gemacht als auch von anderen gemacht sind Freud und Leid." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Nicht selbstgemacht, nicht von anderen gemacht, [sondern] zufällig entstanden sind Freud und Leid." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit – das sind hierbei die vier falschen Ansichten.

[Das war] die Vierergruppe.

5. Fünfer-Abhandlung

(1) Fünf zu niederer Existenz gehörende Fesseln

940. Was sind hierbei die fünf zu niederer Existenz gehörenden Fesseln? Persönlichkeitsansicht, (skeptischer) Zweifel, Glauben an die Wirksamkeit von Regeln und Riten, Sinneslustbegehren, Übelwollen – das sind hierbei die fünf zu niederer Existenz gehörenden Fesseln.

(2) Fünf zu höherer Existenz gehörende Fesseln

Was sind hierbei die fünf zu höherer Existenz gehörenden Fesseln? Begehren nach Körperlichkeit, Begehren nach Unkörperlichkeit, Dünkel, Aufgeregtheit, Unwissenheit – das sind hierbei die fünf zu höherer Existenz gehörenden Fesseln.

(3) Fünf Arten der Missgunst

Was sind hierbei die fünf Arten der Missgunst? Missgunst wegen der Unterkunft[250], Missgunst wegen der [Unterstützer-]Familie, Missgunst wegen des Erhaltenen, Missgunst wegen des Ansehens, Missgunst wegen der Lehre – das sind hierbei die fünf Arten der Missgunst.

(4) Fünf Anhaftungen

Was sind hierbei die fünf Anhaftungen? Haften an Sinnesgier, Haften an Hass, Haften an Verblendung, Haften an Dünkel, Haften an (falscher) Ansicht – das sind hierbei die fünf Anhaftungen.

(5) Fünf Fehler

Was sind hierbei die fünf Fehler? Der Fehler der Sinnesgier, der Fehler des Hasses, der Fehler der Verblendung, der Fehler des Dünkels, der Fehler der (falschen) Ansicht – das sind hierbei die fünf Fehler.

(6) Fünf Widerstände des Geistes

941. Was sind hierbei die fünf Widerstände des Geistes? [Bezüglich] des Meisters zweifeln und skeptisch sein, ohne Zuversicht und ohne Beruhigung sein; [bezüglich] der Lehre zweifeln und skeptisch sein, ohne Zuversicht und ohne Beruhigung sein; [bezüglich] der Gemeinschaft zweifeln und skeptisch sein, ohne Zuversicht und ohne Beruhigung sein; [bezüglich] der Übung(-svorschriften) zweifeln und skeptisch sein, ohne Zuversicht und ohne Beruhigung sein; ein wegen der Gefährten im Reinheitswandel Erzürnter ist übellaunig, niedergeschlagenen Geistes und geistig öde – das sind hierbei die fünf Widerstände des Geistes.[251]

(7) Fünf Umstrickungen des Geistes

Was sind hierbei die fünf Umstrickungen des Geistes? [Bezüglich] der Sinneslust ist man nicht leidenschaftslos, ist das Wünschen nicht verschwunden, ist Zuneigung nicht verschwunden, ist Durst nicht verschwunden, ist Fiebern nicht verschwunden, ist Begehren nicht verschwunden; [bezüglich] des Körpers ist man nicht leidenschaftslos ... [bezüglich] der Formen[252] ist man nicht leidenschaftslos ... so viel wie es geht den Magen füllend gegessen habend, widmet man sich der Freude des Schlafens, der Freude des Ruhens, der Freude der Trägheit und verweilt so; man führt den Reinheitswandel im Bestreben die eine oder andere Gottheit zu werden in dem Gedanken: 'Durch diese Art von Tugendhaftigkeit oder Gelübde oder Askese oder Reinheitswandel werde ich ein Gott werden oder [irgend] eine andere Gottheit.' – Das sind hierbei die fünf Umstrickungen des Geistes.[253]

(8) Fünf (geistige) Hemmungen

Was sind hierbei die fünf (geistigen) Hemmungen? Sinneslustbegehren ist eine geistige Hemmung, Übelwollen ist eine geistige Hemmung, Mattigkeit und Müdigkeit ist eine geistige Hemmung, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist eine geistige Hemmung, (skeptischer) Zweifel ist eine geistige Hemmung – das sind hierbei die fünf (geistigen) Hemmungen.[254]

(9) Fünf Handlungen mit unmittelbarer Folge

Was sind hierbei die fünf Handlungen mit unmittelbarer Folge? Die Mutter des Lebens berauben, den Vater des Lebens berauben, einen Heiligen des Lebens berauben, mit verdorbenem Geist das Blut eines Vollendeten vergießen, die [geeinte] Gemeinschaft spalten – das sind hierbei die fünf Handlungen mit unmittelbarer Folge.[255]

(10) Fünf (falsche) Ansichten

Was sind hierbei die fünf (falschen) Ansichten? "Die Seele ist wahrnehmend [und] gesundet[256] nach dem Tod." erklären hier einige; "Die Seele ist nicht wahrnehmend [und] gesundet nach dem Tod." erklären hier einige; "Weder ist die Seele wahrnehmend noch nicht wahrnehmend [und] gesundet nach dem Tod." erklären hier einige; wieder andere hingegen geben der Wesen Vernichtung, Untergang [und] Nicht[-mehr-]existieren zu verstehen; dass Nirvana zur irdischen Welt gehöre[257], erklären einige andere – das sind hierbei die fünf (falschen) Ansichten.

(11) Fünf Feindlichkeiten

942. Was sind hierbei die fünf Feindlichkeiten? Lebende Wesen töten, Nehmen von Nichtgegebenem, falscher Wandel in Sinneslust, üble Rede, Gebranntes und Vergorenes, was Grund der Nachlässigkeit ist (zu sich nehmen) – das sind hierbei die fünf Feindlichkeiten.

(12) Fünf [Arten von] Verlust

Was sind hierbei die fünf [Arten von] Verlust? Verlust von Verwandten, Verlust von Besitztümern, Verlust von Gesundheit, Verlust von Tugend(-haftigkeit), Verlust von (rechter) Ansicht – das sind hierbei die fünf [Arten von] Verlust.[258]

(13) Fünf Nachteile der Ungeduld

Was sind hierbei die fünf Nachteile der Ungeduld? Man ist vielen Leuten unangenehm und nicht liebenswert, man [erntet] viel Feindseligkeit, man [begeht] viele Fehler, wenn die Zeit gekommen ist, [stirbt] man unruhig, nach dem Zerfall des Körpers, nach dem Tod, gelangt man auf schlechten Weg, in den Untergang, in die Hölle – das sind hierbei die fünf Nachteile der Ungeduld.[259]

(14) Fünf Befürchtungen

Was sind hierbei die fünf Befürchtungen? Die Furcht um den Lebensunterhalt, Furcht vor Diffamierung, Furcht vor Beklemmung in Versammlung, Furcht vor dem Sterben, Furcht vor dem Abweg – das sind hierbei die fünf Befürchtungen.

(15) Fünf Lehren, dass Nirvana zur irdischen Existenz gehört

943. Was sind hierbei die fünf Lehren, dass das Nirvana zur irdischen Existenz gehört?

(A:) Es gibt da gewisse Asketen und Brahmanen, die haben solcherlei Ansicht, die sagen so etwas: "Wenn nun aber, meine Herren, jener Seele die fünf Sinnesgenüsse erreichbar sind, sie damit ausgestattet wird, darin schwelgt, gerade dann, meine Herren, ist jene Seele dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig." So erklären hier einige den Leuten, dass das höchste Nirvana zur irdischen Existenz gehöre.

(B:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, diese Seele, von der Sie reden, existiert. Ich sage nicht, sie existiere nicht. Nicht ist aber, Herr, jene Seele gerade dann dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig. Was ist dafür die Ursache? Sinnesgier, mein Herr, ist ja vergänglich, ist unzulänglich, ist ein Ding der Veränderung. Wegen jenem Verändern und Anderswerden entstehen Sorge, Kummer, Schmerz, Trübsinn, Verzweiflung. Wenn nun aber, mein Herr, jene Seele [wenn man] völlig abgeschieden von den Sinnendingen ... – ... in die erste Vertiefung eintritt und darin verweilt, gerade dann, mein Herr, ist jene Seele dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig." So erklären hier einige den Leuten, dass das höchste Nirvana zur irdischen Existenz gehöre.

(C:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, Herr, diese Seele, von der Sie reden, existiert. Ich sage nicht, sie existiere nicht. Nicht ist aber, Herr, jene Seele gerade dann dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig. Was ist dafür die Ursache? Weil es aber in diesem Bereich Objekt-Auffassen und Objekt-Befassen gibt, daher bezieht er sich auf Ordinäres. Wenn nun aber, mein Herr, jene Seele nach Stillung von Objekt-Auffassen und Objekt-Befassen ... – ... zweite Vertiefung eintritt und darin verweilt, gerade dann, mein Herr, ist jene Seele dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig." So erklären hier einige den Leuten, dass das höchste Nirvana zur irdischen Existenz gehöre.

(D:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, Herr, diese Seele, von der Sie reden, existiert. Ich sage nicht, sie existiere nicht. Nicht ist aber, Herr, jene Seele gerade dann dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig. Was ist dafür die Ursache? Weil aber in diesem Bereich (erhebende) Freude zugange ist und der Geist schwungvoll ist, daher bezieht er sich auf Ordinäres. Wenn nun aber, mein Herr, jene Seele nach Stillung von (erhebender) Freude und Leidenschaftslosigkeit ... – ... in die dritte Vertiefung eintritt und darin verweilt, gerade dann, mein Herr, ist jene Seele dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig." So erklären hier einige den Leuten, dass das höchste Nirvana zur irdischen Existenz gehöre.

(E) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, Herr, diese Seele, von der Sie reden, existiert. Ich sage nicht, sie existiere nicht. Nicht ist aber, Herr, jene Seele gerade dann dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig. Was ist dafür die Ursache? Weil aber in diesem Bereich die Freude am Glück den Geist abrundet, daher bezieht er sich auf Ordinäres. Wenn nun aber, mein Herr, jene Seele [wenn man] nach dem Aufgeben des Glücks ... – ... in die vierte Vertiefung eintritt und darin verweilt, gerade dann, mein Herr, ist jene Seele dem höchsten Nirvana der irdischen Existenz zugehörig." So erklären hier einige den Leuten, dass das höchste Nirvana zur irdischen Existenz gehöre.

Das sind hierbei die fünf Lehren, dass Nirvana zur irdischen Existenz gehören würde.

[Das war] die Fünfergruppe.

6. Sechser-Abhandlung

(1) Sechs Wurzeln von Auseinandersetzungen

944. Was sind hierbei die sechs Wurzeln von Auseinandersetzungen? Zorn, Miesmacherei, Neid, Falschheit, üble Wünsche, weltliche Neigungen – das sind hierbei die sechs Wurzeln von Auseinandersetzungen.

(2) Sechs [Arten von] Sinneslustbegehren

Was sind hierbei die sechs [Arten von] Sinneslustbegehren? Sinneslustbegehren ist ein Phänomen, das mit weltlichem Leben verbunden ist. Angenehme Erscheinungen sind mit weltlichem Leben verbunden, sind [Sinnes-]Lust, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft; angenehme Geräusche ... – ... angenehme Gerüche ... – ... angenehme Geschmäcker ... – ... angenehme Berührungen ... – ... angenehme (Denk-)Objekte sind mit weltlichem Leben verbunden, sind [Sinnes-]Lust, Leidenschaft, bewusste Leidenschaft – das sind hierbei die sechs [Arten von] Sinneslustbegehren.

(3) Sechs Objekte für Widerwillen

Was sind hierbei die sechs Objekte für Widerwillen? Bei unangenehmen Erscheinungen [auftretendes] geistiges Grollen, Abneigung, Aufbrausen, Jähzorn, Übellaunigkeit; bei unangenehmen Geräuschen ... – ... bei unangenehmen Gerüchen ... – ... bei unangenehmen Geschmäckern ... – ... bei unangenehmen Berührungen ... – ... bei unangenehmen (Denk-)Objekten [auftretendes] geistiges Grollen, Abneigung, Aufbrausen, Jähzorn, Übellaunigkeit – das sind hierbei die sechs Objekte für Widerwillen.

(4) Sechs Gruppen des Begehrens

Was sind hierbei die sechs Gruppen des Begehrens? Begehren nach Körperlichkeit, Begehren nach Geräuschen, Begehren nach Gerüchen, Begehren nach Geschmäckern, Begehren nach Berührungen, Begehren nach (Denk-)Objekten – das sind hierbei die sechs Gruppen des Begehrens.

(5) Sechserlei Missachtung

945. Was ist hierbei sechserlei Missachtung? Dem Lehrer gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen[260], der Lehre gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen, dem Orden gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen, den Übungsvorschriften gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen, dem Nichtnachlässigsein gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen, dem Ehrerweisen gegenüber respektlos und ungehorsam verweilen – das ist hierbei sechserlei Missachtung.

(6) Sechs zum Untergang führende Dinge

Was sind hierbei sechs zum Untergang führende Dinge? Vergnügen an Arbeit, Vergnügen an Geschwätz, Vergnügen am Schlaf, Vergnügen an Geselligkeit, Vergnügen an Gesellschaft, Vergnügen an geistigem Auswuchern – das sind hierbei sechs zum Untergang führende Dinge.

(7) Weitere sechs zum Untergang führende Dinge

946. Was sind hierbei sechs weitere zum Untergang führende Dinge? Vergnügen an Arbeit, Vergnügen an Geschwätz, Vergnügen am Schlaf, Vergnügen an Geselligkeit, schwer ermahnbar sein, schlechter Umgang – das sind hierbei sechs weitere zum Untergang führende Dinge.

(8) Sechserlei frohsinnige Beschäftigung[261]

Was sind hierbei sechserlei frohsinnige Beschäftigung? Hat man mit den Augen eine Form gesehen, beschäftigt man sich mit dieser Form, welche der Grund zu Frohsinn ist, hat man mit dem Ohr ein Geräusch gehört ... – ... hat man mit der Nase einen Geruch gerochen ... – ... hat man mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt ... – ... hat man mit dem Körper eine Berührung gespürt ... – ... ist im Geist ein (Denk-)objekt bewusst geworden, beschäftigt man sich mit diesem Objekt, welches der Grund zu Frohsinn ist – das sind hierbei sechserlei frohsinnige Beschäftigung.

(9) Sechserlei trübsinnige Beschäftigung

Was ist hierbei sechserlei trübsinnige Beschäftigung? Hat man mit den Augen eine Form gesehen, beschäftigt man sich mit dieser Form, welche der Grund zu Trübsinn ist, hat man mit dem Ohr ein Geräusch gehört ... – ... hat man mit der Nase einen Geruch gerochen ... – ... hat man mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt ... – ... hat man mit dem Körper eine Berührung gespürt ... – ... ist im Geist ein (Denk-)objekt bewusst geworden, beschäftigt man sich mit diesem Objekt, welches der Grund zu Trübsinn ist – das ist hierbei sechserlei trübsinnige Beschäftigung.

(10) Sechserlei gleichmütige Beschäftigung

Was ist hierbei sechserlei gleichmütige Beschäftigung? Hat man mit den Augen eine Form gesehen, beschäftigt man sich mit dieser Form, welche der Grund zu Gleichmut ist, hat man mit dem Ohr ein Geräusch gehört ... – ... hat man mit der Nase einen Geruch gerochen ... – ... hat man mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt ... – ... hat man mit dem Körper eine Berührung gespürt ... – ... ist im Geist ein (Denk-)objekt bewusst geworden, beschäftigt man sich mit diesem Objekt, welches der Grund zu Gleichmut ist – das ist hierbei sechserlei gleichmütige Beschäftigung.

(11) Sechserlei Frohsinn mit Weltlichem verbunden

947. Was ist hierbei sechserlei weltlicher Frohsinn? Bei angenehmen Formen, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: geistiges Vergnügen, geistiges Erfreutsein, durch angenehmes freudiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene angenehme freudige Gefühl; bei angenehmen Geräuschen ... – ... bei angenehmen Gerüchen ... – ... bei angenehmen Geschmäckern ... – ... bei angenehmen Berührungen ... – ... bei angenehmen (Denk-)Objekten, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: geistiges Vergnügen, geistiges Erfreutsein, durch angenehmes freudiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene angenehme freudige Gefühl – das ist hierbei sechserlei weltlicher Frohsinn.

(12) Sechserlei weltlicher Trübsinn

Was ist hierbei sechserlei weltlicher Trübsinn? Bei unangenehmen Formen, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: geistiges Vergnügen, geistiges Erfreutsein, durch unangenehmes freudiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene unangenehme leidige Gefühl; bei unangenehmen Geräuschen ... – ... bei unangenehmen Gerüchen ... – ... bei unangenehmen Geschmäckern ... – ... bei unangenehmen Berührungen ... – ... bei unangenehmen (Denk-)Objekten, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: geistiges Vergnügen, geistiges Betrübtsein, durch unangenehmes leidiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene unangenehme leidige Gefühl – das ist hierbei sechserlei weltlicher Trübsinn.

(13) Sechserlei weltlicher Gleichmut

Was ist hierbei sechserlei weltlicher Gleichmut? Bei indifferenten Formen, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: weder angenehmen noch unangenehmes durch weder freudiges noch leidiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene weder freudige noch leidige Gefühl; bei indifferenten Geräuschen ... – ... bei indifferenten Gerüchen ... – ... bei indifferenten Geschmäckern ... – ... bei indifferenten Berührungen ... – ... bei indifferenten (Denk-)Objekten, die mit Weltlichem verbunden sind, [sind das]: weder angenehmen noch unangenehmes durch weder freudiges noch leidiges Gefühl veranlasster Bewusstseinseindruck, [und das] aus [diesem] Bewusstseinseindruck entstandene weder freudige noch leidige Gefühl.

(14) Sechs (falsche) Ansichten

948. Was sind hierbei die sechs (falschen) Ansichten? "Das ist meine Seele." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Das ist nicht meine Seele." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Beseelt erkenne ich Beseeltheit." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Beseelt erkenne ich Unbeseeltheit." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit, "Unbeseelt erkenne ich Unbeseeltheit." sagend entsteht die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit; oder da ist aber eine andere derartig (falsche) Ansicht: "Diese meine Seele spricht und fühlt, seit langer Zeit begeht sie hier und da heilsame und unheilsame Handlungen und erfährt deren (Aus-)Wirkungen. Sie ist nicht geboren, sie war [auch] nie, sie war nie geboren und wird auch nie sein, sie ist beständig, unveränderlich, ewig, ein Ding der Unveränderlichkeit." So entsteht ebenfalls die (falsche) Ansicht als feste Wahrheit. Das sind hierbei die sechs (falschen) Ansichten.

[Das war] die Sechsergruppe.

7. Siebener-Abhandlung

(1) Sieben Neigungen

949. Was sind hierbei die sieben Neigungen? Die Neigung zum Sinneslustbegehren, die Neigung zu Aversion, die Neigung zum Dünkel, die Neigung zu (falscher) Ansicht, die Neigung zu (skeptischem) Zweifel, die Neigung zum Daseinsbegehren, die Neigung zu Unwissenheit – das sind hierbei die sieben Neigungen.

(2) Sieben Fesseln

Was sind hierbei die sieben Fesseln? Die Fessel des Sinneslustbegehrens, die Fessel der Aversion, die Fessel des Dünkels, die Fessel der (falschen) Ansicht, die Fessel des (skeptischen) Zweifels, die Fessel des Daseinsbegehrens, die Fessel der Unwissenheit – das sind hierbei die sieben Fesseln.

(3) Sieben Vorlieben

Was sind hierbei die sieben Vorlieben? Die Vorliebe zum Sinneslustbegehren, die Vorliebe zur Aversion, die Vorliebe zum Dünkel, die Vorliebe zu (falscher) Ansicht, die Vorliebe zu (skeptischem) Zweifel, die Vorliebe zum Daseinsbegehren, die Vorliebe zur Unwissenheit – das sind hierbei die sieben Vorlieben.

(4) Sieben üble Zustände

950. Was sind hierbei die sieben üblen Zustände? Vertrauenslos sein, schamlos sein, gewissenlos sein, ungelernt sein, faul sein, vergesslich sein, dumm sein – das sind hierbei die sieben üblen Zustände.

(5) Sieben [Arten von] schlechtem Wandel

Was sind hierbei die sieben [Arten von] schlechtem Wandel? Lebende Wesen töten, Nehmen von Nichtgegebenem, falscher Wandel in Sinneslust, üble Rede, verleumderische Rede, grobe Rede, Geschwätz und Gefasel – das sind hierbei die sieben [Arten von] schlechtem Wandel.

(6) Sieben [Arten von] Dünkel

Was sind hierbei die sieben [Arten von] Dünkel? Einbildung, Hochmut, Stolz und Übermut, (Selbst-)Verachtung, (Selbst-)Überschätzung, Ich-bin-Einbildung, Falschdünken – das sind hierbei die sieben [Arten von] Dünkel.[262]

(7) Sieben (falsche) Ansichten

951. (A) Was sind hierbei die sieben (falschen) Ansichten? Es gibt da gewisse Asketen und Brahmanen, die haben solcherlei Ansicht, die sagen so etwas: "Wenn nun aber, meine Herren, jene Seele formhaft ist, auf den vier Grundelementen basiert, aus Mutter und Vater geworden, [daher] ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(B:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele in himmlischer Form im Bereich der Sinnensphäre, die Nahrung zu sich nimmt. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(C:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele in himmlischer Form geisterzeugt, mit allen Gliedmaßen und Nebensachen, ohne Verlust von Fähigkeiten. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(D:) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele, die sämtliche Formwahrnehmung überstiegen hat, der Wahrnehmung von Abneigung geschwunden ist, die hinsichtlich der Wahrnehmung von Andersartigkeit kein Aufmerken zollt, die 'unendlich ist der Raum' [empfindend] im Bereich der Raumunendlichkeit ersteht. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(E) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele, die das gesamte Gebiet der Raumunendlichkeit überwunden hat, die 'unendlich ist das Bewusstsein' [empfindend] im Bereich der Bewusstseinsunendlichkeit ersteht. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(F) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele, die das gesamte Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit überwunden hat, die 'da ist nichts' [empfindend] im Gebiet des Nichts ersteht. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

(G) Zu dem spricht ein anderer so: "So ist es, mein Herr, so ist diese Seele, von der Sie sprechen. 'Nicht, dass es nicht so wäre', sage ich. Nun ist es aber nicht so, mein Herr, dass diese Seele gerade so gänzlich vernichtet ist. Da ist aber nun, mein Herr, eine andere [Art von] Seele, die das gesamte Gebiet des Nichts überwunden hat, die im Gebiet der Wederwahrnehmungnochnichtwahrnehmung ersteht. Das wissen Sie nicht, das haben Sie nicht gesehen. Aber ich weiß es, ich habe es gesehen. Daher also ist sie nach dem Zerfall des Körpers zerstört, untergegangen, existiert nicht mehr nach dem Tod. Gerade dann, meine Herren, ist jene Seele gänzlich vernichtet." So erklären hier einige den Leuten Vernichtung, Untergang und Nichtdasein.

Das sind hierbei die sieben (falschen) Ansichten.

[Das war] die Siebenergruppe.

8. Achter-Abhandlung

(1) Acht Grundlagen der Befleckungen

952. Was sind hierbei die acht Grundlagen der Befleckungen? Gier, Hass, Verblendung, Dünkel, (falsche) Ansicht, (skeptischer) Zweifel, Mattigkeit, Aufgeregtheit – das sind hierbei die acht Grundlagen der Befleckungen.

(2) Acht Grundlagen der Faulheit

953. Was sind hierbei die acht Grundlagen der Faulheit?

(A:) Da ist hier von einem Mönch eine Arbeit zu erledigen. Er [aber] denkt sich: 'Da müsste nun Arbeit von mir getan werden. Würde ich aber diese Arbeit erledigen, würde mein Körper dabei ermüden. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die erste Grundlage der Faulheit.

(B:) Des Weiteren ist da von einem Mönch eine Arbeit erledigt worden. Er [aber] denkt sich: 'Da habe ich nun diese Arbeit getan. Bei dieser Arbeit ist mein Körper ermüdet worden. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die zweite Grundlage der Faulheit.

(C:) Des Weiteren sollte da von einem Mönch ein Weg gegangen werden. Er [aber] denkt sich: 'Da müsste nun ein Weg von mir gegangen werden. Würde ich aber diesen Weg gehen, würde mein Körper dabei ermüden. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die dritte Grundlage der Faulheit.

(D:) Des Weiteren ist da von einem Mönch ein Weg gegangen worden. Er [aber] denkt sich: 'Da bin ich nun diesen Weg gegangen. Bei diesem Gang ist mein Körper ermüdet worden. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die vierte Grundlage der Faulheit.

(E) Des Weiteren wandert da ein Mönch durch Dorf und/oder Kleinstadt auf Almosengang, [aber] er bekommt nicht armselige oder vorzügliche Speise, ausreichend oder umfassend. Er [aber] denkt sich: 'Da wandere ich nun durch Dorf und Kleinstadt auf Almosengang, [aber] ich bekomme nicht armselige oder vorzügliche Speise, ausreichend oder umfassend. Dadurch ist mein Körper ermüdet, nicht [mehr] arbeitsfähig. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die fünfte Grundlage der Faulheit.

(F) Des Weiteren wandert da ein Mönch durch Dorf und/oder Kleinstadt auf Almosengang, er bekommt armselige oder vorzügliche Speise, ausreichend oder umfassend. Er [aber] denkt sich: 'Da wandere ich nun durch Dorf und Kleinstadt auf Almosengang, und ich bekomme armselige oder vorzügliche Speise, ausreichend oder umfassend. Dadurch ist mein Körper ermüdet, nicht [mehr] arbeitsfähig, vermutlich wie mit Mungbohnen angefüllt. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die sechste Grundlage der Faulheit.

(G) Des Weiteren ist da bei einem Mönch eine unbedeutende Krankheit aufgekommen. Er [aber] denkt sich: 'Da ist nun in mir eine unbedeutende Krankheit aufgekommen. Da ist es nur recht, wenn ich mich hinlege. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die siebente Grundlage der Faulheit.

(H) Des Weiteren hat sich da ein Mönch von seiner Krankheit erhoben, ist vor kurzem von Unwohlsein genesen. Er [aber] denkt sich: 'Ich habe mich nun von dieser Krankheit erhoben, bin kürzlich erst von Unwohlsein genesen. Dieser mein Körper ist [noch] schwach, ist nicht arbeitsfähig. Ich will mich [lieber] hinlegen.' So legt er sich also hin, ohne mit Tatkraft anzufangen, das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das nicht Verwirklichte (selber) zu verwirklichen. Das ist die achte Grundlage der Faulheit.

Das sind hierbei die acht Grundlagen der Faulheit.

(3) Acht weltliche Dinge mit bewusstem Ärger

954. Was sind hierbei die acht weltlichen Dinge mit bewusstem Ärger? Mit Leidenschaft sein beim Bekommen, bei Nichterhalt feindselig; leidenschaftlich sein bei Ruhm, bei Diffamierung feindselig; leidenschaftlich sein bei Zustimmung, bei Ablehnung feindselig; leidenschaftlich sein bei Freudigem, bei Leidigem feindselig – das sind hierbei die acht weltlichen Dinge mit bewusstem Ärger.

(4) Acht unedle Ausdrucksweisen

955. Was sind hierbei die acht unedlen Ausdrucksweisen? Nichts gesehen habend sagt man, man hätte etwas gesehen; nichts gehört habend sagt man, man habe etwas gehört; etwas nicht [so] gemeint habend sagt man, man habe es [so] gemeint; nichts erkannt habend sagt man, man habe [etwas] erkannt; etwas gesehen habend sagt man, man hätte nichts gesehen; etwas gehört habend sagt man, man habe nichts gehört; etwas [so] gemeint habend sagt man, man habe es nicht [so] gemeint; [etwas] erkannt habend sagt man, man habe nichts erkannt – das sind hierbei die acht unedlen Ausdrucksweisen.

(5) Achterlei Übles

956. Was ist hierbei achterlei Übles? Falsche Ansicht, falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falscher Lebensunterhalt, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Konzentration – das ist hierbei achterlei Übles.

(6) Acht Fehler des Mannes

957. Was sind hierbei die acht Fehler des Mannes?

(A:) Da beschuldigt hier ein Mönch einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, sagt: "Ich erinnere mich nicht, kann mich nicht erinnern.", windet sich so heraus und weist das zurück. Das ist der erste Fehler des Mannes.

(B:) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, bringt [folgendes] vor: "Was soll deine närrische unkluge Rede! Du meinst wohl, mich ansprechen zu müssen?" Das ist der zweite Fehler des Mannes.

(C:) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, wirft [es auf die Ankläger] zurück: "Aber du selbst hast doch ein soundso genanntes Vergehen begangen. Mach du erst einmal das wieder gut." Das ist der dritte Fehler des Mannes.

(D:) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, wechselt von diesem auf etwas anderes, lenkt den Disput auf (Art-)fremdes ab, offenbart [seinen] Ärger, Zorn und Unzufriedenheit. Das ist der vierte Fehler des Mannes.

(E) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, redet inmitten des [versammelten] Ordens mit schlenkernden Armen[263]. Das ist der fünfte Fehler des Mannes.

(F) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, den Orden missachtet habend, die Beschuldigung missachtet habend, geht mit diesem Vergehen behaftet [einfach] fort wohin er will. Das ist der sechste Fehler des Mannes.

(G) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, sagt: "Weder habe ich jenes Vergehen [begangen], noch habe ich jenes Vergehen begangen.", und mit dieser Art Schweigen verletzt er den Orden. Das ist der siebente Fehler des Mannes.

(H) Des Weiteren beschuldigen Mönche einen [anderen] Mönch eines Vergehens. Der Mönch, von den anderen Mönchen eines Vergehens bezichtigt, spricht solches: "Warum bloß überschüttet Ihr Ehrwürdigen mich so heftig? Jetzt gebe ich die Übungsvorschriften auf und werde zum niederen (Haus-)leben zurückkehren.". Und nachdem er die Übungsvorschriften aufgab, und zum niederen (Haus-)leben zurückkehrte sagt er: "Jetzt werdet ihr Ehrwürdigen wohl zufrieden sein!" Das ist der achte Fehler des Mannes.

Das sind hierbei die acht Fehler des Mannes.[264]

(7) Acht Lehren von der Nichtwahrnehmung

958. Was sind hierbei die acht Lehren von der Nichtwahrnehmung? "Formhaft ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist die Nichtwahrnehmung."; "Formlos ist die Seele" ... – ... "Formhaft als auch formlos ist die Seele" ... – ... "Weder formhaft noch formlos ist die Seele." ... – ... "Endlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist die Nichtwahrnehmung."; "Unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist die Nichtwahrnehmung."; "Endlich als auch unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist die Nichtwahrnehmung."; "Weder endlich noch unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist die Nichtwahrnehmung."

Das sind hierbei die acht Lehren von der Nichtwahrnehmung.

(8) Acht Lehren von Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung

959. Was sind hierbei die acht Lehren von weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung? "Formhaft ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Formlos ist die Seele" sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Formhaft als auch formlos ist die Seele" sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Weder formhaft noch formlos ist die Seele." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Endlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Endlich als auch unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."; "Weder endlich noch unendlich ist die Seele, sie wird nach dem Tod gesundet sein." sprechend, erklärt man "Das ist weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung."

[Das war] die Achtergruppe.

9. Neuner-Abhandlung

(1) Neun Grundlagen für Groll

960. Was sind hierbei die neun Grundlagen für Groll? "Man hat mir etwas angetan" sagend gebiert man Groll; "Man tut mir etwas an" sagend gebiert man Groll; "Man wird mir etwas antun" sagend gebiert man Groll; "einem der mir lieb ist und den ich mag, hat man etwas angetan ... – ... tut man etwas an ... – ... wird man etwas antun" sagend gebiert man Groll; "einem der mir unangenehm ist, den ich nicht mag, hat man etwas Gutes erwiesen ... – ... erweist man etwas Gutes ... – ... wird man etwas Gutes erweisen" sagend gebiert man Groll.[265] Das sind hierbei die neun Grundlagen für Groll.

(2) Neun Fehler eines Mannes

961. Was sind hierbei die neun Fehler eines Mannes? Zorn, Miesmacherei, Neid, Eifersucht, Täuschen, Falschheit, üble Rede, übles Wünschen, falsche Ansicht – das sind hierbei die neun Fehler eines Mannes.

(3) Neunerlei Dünkel

962. Was ist hierbei neunerlei Dünkel? "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der besser ist, "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der besser ist, "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der besser ist, "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der gleich ist, "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der gleich ist, "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der gleich ist, "Ich bin besser" Dünkel bei einem, der geringer ist, "Ich bin gleich" Dünkel bei einem, der geringer ist, "Ich bin geringer" Dünkel bei einem, der geringer ist – das ist hierbei neunerlei Dünkel.

(4) Neun Dinge mit Begehren als Wurzel

963. Was sind hierbei die neun Dinge mit Begehren als Wurzel? Begehren bedingt das (Herum-)Suchen, (Herum-)Suchen bedingt Erlangen, Erlangen bedingt Entscheiden, Entscheiden bedingt Willensgier, Willensgier bedingt Hingabe, Hingabe bedingt Ergreifen, Ergreifen bedingt Missgunst, Missgunst bedingt Bewachen, bei der Tätigkeit des Bewachens nimmt man den Stock, nimmt man das Messer, es entstehen Streiterei, Zank, Auseinandersetzung, einer gegen den anderen Sein, Verleumdung, üble Rede und so mancherlei [andere] üble unheilsame Dinge. – Das sind hierbei die neun Dinge mit Begehren als Wurzel.[266]

(5) Neun Störungen

964. Was sind hierbei die neun Störungen? "Ich bin." sagen, das ist eine Störung, "Das bin ich." sagen, das ist eine Störung, "Ich bin [diese] Person." sagen, das ist eine Störung, "Ich werde sein." sagen, das ist eine Störung, "Formhaft werde ich sein." sagen, das ist eine Störung, "Formlos werde ich sein." sagen, das ist eine Störung, "Wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine Störung, "Nicht wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine Störung, "Weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine Störung. – Das sind hierbei die neun Störungen.

(6-9) Neunerlei Ausdenken usw.

965. Was ist hierbei neunerlei Ausdenken[267] ... neun (heftige) Bewegungen ... neun (geistige) Auswucherungen ... neun [Arten des] Gestaltens? "Ich bin." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Das bin ich." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Ich bin [diese] Person." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Ich werde sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Formhaft werde ich sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Formlos werde ich sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Nicht wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens, "Weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend werde ich sein." sagen, das ist eine [Art des] Gestaltens. – Das sind hierbei die neun [Arten des] Gestaltens.

[Das war] die Neunergruppe.

10. Zehner-Abhandlung

(1) Zehn Grundlagen der Befleckung

966. Was sind hierbei die zehn Grundlagen der Befleckung? Gier, Hass, Verblendung, Dünkel, (falsche) Ansicht, (skeptischer) Zweifel, Mattigkeit, Aufgeregtheit, Schamlosigkeit, Gewissenlosigkeit – das sind hierbei die zehn Grundlagen der Befleckung.

(2) Zehn Grundlagen für Groll

967. Was sind hierbei die zehn Grundlagen für Groll? "Man hat mir etwas angetan" sagend gebiert man Groll; "Man tut mir etwas an" sagend gebiert man Groll; "Man wird mir etwas antun" sagend gebiert man Groll; "einem der mir lieb ist und den ich mag, hat man etwas angetan ... – ... tut man etwas an ... – ... wird man etwas antun" sagend gebiert man Groll; "einem der mir unangenehm ist, den ich nicht mag, hat man etwas Gutes erwiesen ... – ... erweist man etwas Gutes ... – ... wird man etwas Gutes erweisen" sagend gebiert man Groll; oder aber man gebiert gegenstandslosen Groll.[268] – Das sind hierbei die zehn Grundlagen für Groll.

(3) Zehn unheilsame Handlungsweisen

968. Was sind hierbei die zehn unheilsamen Handlungsweisen? Lebende Wesen töten, Nehmen von Nichtgegebenem, falscher Wandel in Sinneslust, üble Rede, verleumderische Rede, grobe Rede, Geschwätz und Gefasel, Verlangen, Übelwollen, falsche Ansicht – das sind hierbei die zehn unheilsamen Handlungsweisen.

(4) Zehn Fesseln

969. Was sind hierbei die zehn Fesseln? Die Fessel des Sinneslustbegehrens, die Fessel der Aversion, die Fessel des Dünkels, die Fessel der (falschen) Ansicht, die Fessel des (skeptischen) Zweifels, die Fessel des Glaubens an die Wirksamkeit von Regeln und Riten, die Fessel des Daseinsbegehrens, die Fessel des Neides, die Fessel der Missgunst, die Fessel der Unwissenheit – das sind hierbei die zehn Fesseln.

(5) Zehnerlei Übles

970. Was ist hierbei zehnerlei Übles? Falsche Ansicht, falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falscher Lebensunterhalt, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Konzentration, falsche Erkenntnis, falsche Befreiung – das ist hierbei zehnerlei Übles.

(6) Zehn Grundlagen für falsche Ansicht

971. Was sind hierbei die zehn Grundlagen für falsche Ansicht? Es gibt kein Geben; es gibt kein Opfern; es gibt kein Darbringen; es gibt keine gute oder schlechte Handlung, die als Ergebnis reift; es gibt keine hiesige Welt; es gibt keine jenseitige Welt; es gibt keine Mutter; es gibt keinen Vater; es gibt keine spontan (entstandenen) Wesen; es gibt in der Welt keine Asketen und Brahmanen, die mit rechter Geisteshaltung ausgestattet sind, die selber diese Welt und die nächste Welt mit eigener Erkenntnis erfahren haben, und davon mitteilen. – Das sind zehn Grundlagen für falsche Ansicht.

(7) zehn Grundlagen für extreme Ansicht

972. Was sind hierbei die zehn Grundlagen für extreme Ansicht? "Ewig ist die Welt." oder "Nicht ewig ist die Welt." oder "Endlich ist die Welt." oder "Unendlich ist die Welt." oder "Das ist die Seele und das ist der Leib." oder "Etwas anderes ist die Seele, etwas anderes ist der Leib." oder "Der Vollendete besteht nach dem Tod" oder "Der Vollendete besteht nicht nach dem Tod" oder "Der Vollendete besteht und besteht auch nicht nach dem Tod." oder "Weder besteht der Vollendete nach dem Tod, noch besteht er nicht nach dem Tod." – Das sind zehn Grundlagen für extreme Ansicht.

[Das war] die Zehnergruppe.

11. Die Ausbreitung des Begehrens

(1) Bezüglich Innerlichem

973. Was sind hierbei die achtzehn [Arten] der Ausbreitung von Begehren bezüglich Innerlichem? Da gibt es "Ich bin.", da gibt es "Ich bin so einer.", da gibt es "Ich bin ebenfalls.", da gibt es "Ich bin anders.", da gibt es "Ich werde sein.", da gibt es "Ich werde so einer sein.", da gibt es "Ich werde ebenfalls sein.", da gibt es "Ich werde anders sein.", da gibt es "Ich bin ewig.", da gibt es "Ich werde bestehen.", da gibt es "Es könnte sein.", da gibt es "Ich könnte so sein.", da gibt es "Es könnte ebenfalls sein.", da gibt es "Es könnte anders sein.", da gibt es "Würde dies sein, könnte ich das sein.", da gibt es "Würde dies sein, könnte ich so sein.", da gibt es "Würde dies sein, könnte ich auch das sein.", da gibt es "Würde dies sein, könnte ich anders sein."

974. Und was ist "Ich bin."? Keine Auslassung[269] gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, bekommt man den Wunsch "Ich bin", bekommt man die Einbildung "Ich bin", bekommt man die (falsche) Ansicht "Ich bin". Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "ich bin so einer" oder "ich bin ebenfalls" oder "ich bin anders".

(2) Und was ist "Ich bin so einer."? "Ich bin ein (Krieger-)Adliger." oder "Ich bin ein Brahmane." oder "Ich bin ein Händler." oder "Ich bin ein Handwerker." oder "Ich bin ein Haushälter." oder "Ich bin ein Ordinierter[270]." oder "Ich bin ein Gott." oder "Ich bin ein Mensch." oder "Ich bin formhaft." oder "Ich bin formlos." oder "Ich bin wahrnehmend." oder "Ich bin nicht wahrnehmend." oder "Ich bin weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "Ich bin so einer."

(3) Und was ist "Ich bin ebenfalls."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich bin auch ein (Krieger-)Adliger." oder "Er ist ein Brahmane, ich bin auch ein Brahmane." oder "Er ist ein Händler, ich bin auch ein Händler." oder "Er ist ein Handwerker, ich bin auch ein Handwerker." oder "Er ist ein Haushälter, ich bin auch ein Haushälter." oder "Er ist ein Ordinierter, ich bin auch ein Ordinierter." oder "Er ist ein Gott, ich bin auch ein Gott." oder "Er ist ein Mensch, ich bin auch ein Mensch." oder "Er ist formhaft, ich bin auch formhaft." oder "Er ist formlos, ich bin auch formlos." oder "Er ist wahrnehmend, ich bin auch wahrnehmend." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich bin auch nicht wahrnehmend." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich bin auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "Ich bin ebenfalls."

(4) Und was ist "Ich bin anders."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich bin kein (Krieger-)Adliger." oder "Er ist ein Brahmane, ich bin kein Brahmane." oder "Er ist ein Händler, ich bin kein Händler." oder "Er ist ein Handwerker, ich bin kein Handwerker." oder "Er ist ein Haushälter, ich bin kein Haushälter." oder "Er ist ein Ordinierter, ich bin kein Ordinierter." oder "Er ist ein Gott, ich bin kein Gott." oder "Er ist ein Mensch, ich bin kein Mensch." oder "Er ist formhaft, ich bin nicht formhaft." oder "Er ist formlos, ich bin nicht formlos." oder "Er ist wahrnehmend, ich bin nicht wahrnehmend." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich bin wahrnehmend." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich bin nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "Ich bin anders.".

(5) Und was ist "Ich werde sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, bekommt man den Wunsch "ich werde sein", bekommt man die Einbildung "ich werde sein", bekommt man die (falsche) Ansicht "ich werde sein". Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "ich werde so einer sein" oder "ich werde ebenfalls sein" oder "ich werde anders sein".

(6) Und was ist "Ich werde so einer sein."? "Ich werde ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Ich werde ein Brahmane sein." oder "Ich werde ein Händler sein." oder "Ich werde ein Handwerker sein." oder "Ich werde ein Haushälter sein." oder "Ich werde ein Ordinierter sein." oder "Ich werde ein Gott sein." oder "Ich werde ein Mensch sein." oder "Ich werde formhaft sein." oder "Ich werde formlos sein." oder "Ich werde wahrnehmend sein." oder "Ich werde nicht wahrnehmend sein." oder "Ich werde weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "ich werde so einer sein".

(7) Und was ist "Ich werde ebenfalls sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich werde auch ein (Krieger-) Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, ich werde auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, ich werde auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, ich werde auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, ich werde auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, ich werde auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, ich werde auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, ich werde auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, ich werde auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, ich werde auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, ich werde auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich werde auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich werde auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "ich werde ebenfalls sein".

(8) Und was ist "Ich werde anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich werde kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, ich werde kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, ich werde kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, ich werde kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, ich werde kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, ich werde kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, ich werde kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, ich werde kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, ich werde nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, ich werde nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, ich werde nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich werde wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich werde nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "ich werde anders sein".

(9) Und was ist "Ich bin ewig."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein [meinend], 'ich bin beständig, ich bin unveränderlich, ich bin ewig, ich bin ein Ding der Unveränderlichkeit' – Das ist "ich bin ewig".

(10) Und was ist "Ich werde nicht bestehen."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein [meinend], 'ich werde untergehen, ich werde nicht [mehr] da sein' – Das ist "ich werde nicht bestehen".

(11) Und was ist "Es könnte sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein könnte man Wünsche bekommen, könnte man Einbildung bekommen, könnte man (falsche) Ansicht bekommen. Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "ich könnte so sein" oder "es könnte ebenfalls sein" oder "es könnte anders sein".

(12) Und was ist "Ich könnte so sein."? "Ich könnte ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Ich könnte ein Brahmane sein." oder "Ich könnte ein Händler sein." oder "Ich könnte ein Handwerker sein." oder "Ich könnte ein Haushälter sein." oder "Ich könnte ein Ordinierter sein." oder "Ich könnte ein Gott sein." oder "Ich könnte ein Mensch sein." oder "Ich könnte formhaft sein." oder "Ich könnte formlos sein." oder "Ich könnte wahrnehmend sein." oder "Ich könnte nicht wahrnehmend sein." oder "Ich könnte weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "ich könnte so sein".

(13) Und was ist "Es könnte ebenfalls sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich könnte auch ein (Krieger-) Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, ich könnte auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, ich könnte auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, ich könnte auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, ich könnte auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, ich könnte auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, ich könnte auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, ich könnte auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, ich könnte auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, ich könnte auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, ich könnte auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich könnte auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich könnte auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "es könnte ebenfalls sein".

(14) Und was ist "Es könnte anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, ich könnte kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, ich könnte kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, ich könnte kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, ich könnte kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, ich könnte kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, ich könnte kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, ich könnte kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, ich könnte kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, ich könnte nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, ich könnte nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, ich könnte nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, ich könnte wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, ich könnte nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "es könnte anders sein".

(15) Und was ist "Würde dies sein, könnte ich das sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, würde dies sein, könnte man Wünschen bekommen, würde dies sein, könnte man Einbildung bekommen, würde dies sein, könnte man (falsche) Ansicht bekommen. Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "würde dies sein, könnte ich so sein" oder "würde dies sein, könnte ich auch das sein" oder "würde dies sein, könnte ich anders sein".

(16) Und was ist "Würde dies sein, könnte ich so sein."? "Würde dies sein, könnte ich ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Brahmane sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Händler sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Handwerker sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Haushälter sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Ordinierter sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Gott sein." oder "Würde dies sein, könnte ich ein Mensch sein." oder "Würde dies sein, könnte ich formhaft sein." oder "Würde dies sein, könnte ich formlos sein." oder "Würde dies sein, könnte ich wahrnehmend sein." oder "Würde dies sein, könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Würde dies sein, könnte ich weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "würde dies sein, könnte ich so sein".

(17) Und was ist "Würde dies sein, könnte ich auch das sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, würde dies sein, könnte ich auch ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, würde dies sein, könnte ich auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, würde dies sein, könnte ich auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, würde dies sein, könnte ich auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, würde dies sein, könnte ich auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, würde dies sein, könnte ich auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, würde dies sein, könnte ich auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, würde dies sein, könnte ich auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, würde dies sein, könnte ich auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, würde dies sein, könnte ich auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "würde dies sein, könnte ich auch das sein".

(18) Und was ist "Würde dies sein, könnte ich anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, würde dies sein, könnte ich kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, würde dies sein, könnte ich kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, würde dies sein, könnte ich kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, würde dies sein, könnte ich kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, würde dies sein, könnte ich kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, würde dies sein, könnte ich kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, würde dies sein, könnte ich kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, würde dies sein, könnte ich kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, würde dies sein, könnte ich nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, würde dies sein, könnte ich nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, würde dies sein, könnte ich nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "würde dies sein, könnte ich anders sein".

Das sind die achtzehn [Arten der] Ausbreitung von Begehren bezüglich Innerlichem.

(2) Bezüglich Äußerlichem

975. Was sind hierbei die achtzehn [Arten] der Ausbreitung von Begehren bezüglich Äußerlichem? Da gibt es "Dadurch bin ich.", da gibt es "Dadurch bin ich so einer.", da gibt es "Dadurch bin ich ebenfalls.", da gibt es "Dadurch bin ich anders.", da gibt es "Dadurch werde ich sein.", da gibt es "Dadurch werde ich so einer sein.", da gibt es "Dadurch werde ich ebenfalls sein.", da gibt es "Dadurch werde ich anders sein.", da gibt es "Dadurch bin ich ewig.", da gibt es "Dadurch werde ich bestehen.", da gibt es "Dadurch könnte es sein.", da gibt es "Dadurch könnte ich so sein.", da gibt es "Dadurch könnte es ebenfalls sein.", da gibt es "Dadurch könnte es anders sein.", da gibt es "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich das sein.", da gibt es "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich so sein.", da gibt es "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch das sein.", da gibt es "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich anders sein."

976. (1) Und was ist "Dadurch bin ich."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, bekommt man den Wunsch "dadurch bin ich", bekommt man die Einbildung "dadurch bin ich", bekommt man die (falsche) Ansicht "dadurch bin ich". Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen "dadurch bin ich so einer" oder "dadurch bin ich ebenfalls" oder "dadurch bin ich anders".

(2) Und was ist "Dadurch bin ich so einer."? "Ich bin ein (Krieger-)Adliger." oder "Ich bin ein Brahmane." oder "Dadurch bin ich ein Händler." oder "Dadurch bin ich ein Handwerker." oder "Dadurch bin ich ein Haushälter." oder "Dadurch bin ich ein Ordinierter." oder "Dadurch bin ich ein Gott." oder "Dadurch bin ich ein Mensch." oder "Dadurch bin ich formhaft." oder "Dadurch bin ich formlos." oder "Dadurch bin ich wahrnehmend." oder "Dadurch bin ich nicht wahrnehmend." oder "Dadurch bin ich weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "dadurch bin ich so einer".

(3) Und was ist "Dadurch bin ich ebenfalls."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch bin ich auch ein (Krieger-)Adliger." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch bin ich auch ein Brahmane." oder "Er ist ein Händler, dadurch bin ich auch ein Händler." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch bin ich auch ein Handwerker." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch bin ich auch ein Haushälter." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch bin ich auch ein Ordinierter." oder "Er ist ein Gott, dadurch bin ich auch ein Gott." oder "Er ist ein Mensch, dadurch bin ich auch ein Mensch." oder "Er ist formhaft, dadurch bin ich auch formhaft." oder "Er ist formlos, dadurch bin ich auch formlos." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch bin ich auch wahrnehmend." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch bin ich auch nicht wahrnehmend." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch bin ich auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "dadurch bin ich ebenfalls".

(4) Und was ist "Dadurch bin ich anders."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch bin ich kein (Krieger-) Adliger." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch bin ich kein Brahmane." oder "Er ist ein Händler, dadurch bin ich kein Händler." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch bin ich kein Handwerker." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch bin ich kein Haushälter." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch bin ich kein Ordinierter." oder "Er ist ein Gott, dadurch bin ich kein Gott." oder "Er ist ein Mensch, dadurch bin ich kein Mensch." oder "Er ist formhaft, dadurch bin ich nicht formhaft." oder "Er ist formlos, dadurch bin ich nicht formlos." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch bin ich nicht wahrnehmend." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch bin ich wahrnehmend." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch bin ich nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend." – Das ist "dadurch bin ich anders".

(5) Und was ist "Dadurch werde ich sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, bekommt man den Wunsch "dadurch werde ich sein", bekommt man die Einbildung "dadurch werde ich sein", bekommt man die (falsche) Ansicht "dadurch werde ich sein". Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen "dadurch werde ich so einer sein" oder "dadurch werde ich ebenfalls sein" oder "dadurch werde ich anders sein".

(6) Und was ist "Dadurch werde ich so einer sein."? "Dadurch werde ich ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Dadurch werde ich ein Brahmane sein." oder "Dadurch werde ich ein Händler sein." oder "Dadurch werde ich ein Handwerker sein." oder "Dadurch werde ich ein Haushälter sein." oder "Dadurch werde ich ein Ordinierter sein." oder "Dadurch werde ich ein Gott sein." oder "Dadurch werde ich ein Mensch sein." oder "Dadurch werde ich formhaft sein." oder "Dadurch werde ich formlos sein." oder "Dadurch werde ich wahrnehmend sein." oder "Dadurch werde ich nicht wahrnehmend sein." oder "Dadurch werde ich weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch werde ich so einer sein".

(7) Und was ist "Dadurch werde ich ebenfalls sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch werde ich auch ein (Krieger-) Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch werde ich auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch werde ich auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch werde ich auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch werde ich auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch werde ich auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, dadurch werde ich auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch werde ich auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch werde ich auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch werde ich auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch werde ich auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch werde ich auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch werde ich auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch werde ich ebenfalls sein".

(8) Und was ist "Dadurch werde ich anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch werde ich kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch werde ich kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch werde ich kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch werde ich kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch werde ich kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch werde ich kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, dadurch werde ich kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch werde ich kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch werde ich nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch werde ich nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch werde ich nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch werde ich wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch werde ich nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch werde ich anders sein".

(9) Und was ist "Dadurch bin ich ewig."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein [meinend], 'dadurch bin ich beständig, dadurch bin ich unveränderlich, dadurch bin ich ewig, dadurch bin ich ein Ding der Unveränderlichkeit' – Das ist "dadurch bin ich ewig".

(10) Und was ist "Dadurch werde ich bestehen."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein [meinend], 'dadurch werde ich untergehen, dadurch werde ich nicht [mehr] da sein' – Das ist "dadurch werde ich bestehen".

(11) Und was ist "Dadurch könnte es sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein könnte man dadurch Wünsche bekommen, könnte man dadurch Einbildung bekommen, könnte man dadurch (falsche) Ansicht bekommen. Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "dadurch könnte ich so sein" oder "dadurch könnte es ebenfalls sein" oder "dadurch könnte es anders sein".

(12) Und was ist "Dadurch könnte ich so sein."? "Dadurch könnte ich ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Dadurch könnte ich ein Brahmane sein." oder "Dadurch könnte ich ein Händler sein." oder "Dadurch könnte ich ein Handwerker sein." oder "Dadurch könnte ich ein Haushälter sein." oder "Dadurch könnte ich ein Ordinierter sein." oder "Dadurch könnte ich ein Gott sein." oder "Dadurch könnte ich ein Mensch sein." oder "Dadurch könnte ich formhaft sein." oder "Dadurch könnte ich formlos sein." oder "Dadurch könnte ich wahrnehmend sein." oder "Dadurch könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Dadurch könnte ich weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch könnte ich so sein".

(13) Und was ist "Dadurch könnte es ebenfalls sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch könnte ich auch ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch könnte ich auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch könnte ich auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch könnte ich auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch könnte ich auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch könnte ich auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, ich könnte auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch könnte ich auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch könnte ich auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch könnte ich auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, ich könnte auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch könnte ich auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch könnte ich auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch könnte es ebenfalls sein".

(14) Und was ist "Dadurch könnte es anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch könnte ich kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch könnte ich kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch könnte ich kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch könnte ich kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch könnte ich kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch könnte ich kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, dadurch könnte ich kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch könnte ich kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch könnte ich nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch könnte ich nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch könnte ich wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch könnte ich nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch könnte es anders sein".

(15) Und was ist "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich das sein."? Keine Auslassung gemacht habend [bezüglich] irgendwelcher Phänomene [seien sie] Körper ... – ... Gefühl ... Wahrnehmung ... Willen ... Bewusstsein, dadurch, dass dies sein würde, könnte man Wünschen bekommen, dadurch, dass dies sein würde, könnte man Einbildung bekommen, dadurch, dass dies sein würde, könnte man (falsche) Ansicht bekommen. Daran erinnernd gibt es diese (geistigen) Auswucherungen: "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich so sein" oder "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch das sein" oder "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich anders sein".

(16) Und was ist "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich so sein."? "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Brahmane sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Händler sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Handwerker sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Haushälter sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Ordinierter sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Gott sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich ein Mensch sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich formhaft sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich formlos sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich wahrnehmend sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich so sein".

(17) Und was ist "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch das sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch ein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich auch das sein".

(18) Und was ist "Dadurch, dass dies sein würde, könnte ich anders sein."? Im Vergleich zu anderen Personen meinend: "Er ist ein (Krieger-)Adliger, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein (Krieger-)Adliger sein." oder "Er ist ein Brahmane, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Brahmane sein." oder "Er ist ein Händler, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Händler sein." oder "Er ist ein Handwerker, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Handwerker sein." oder "Er ist ein Haushälter, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Haushälter sein." oder "Er ist ein Ordinierter, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Ordinierter sein." oder "Er ist ein Gott, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Gott sein." oder "Er ist ein Mensch, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich kein Mensch sein." oder "Er ist formhaft, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich nicht formhaft sein." oder "Er ist formlos, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich nicht formlos sein." oder "Er ist wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich nicht wahrnehmend sein." oder "Er ist nicht wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich wahrnehmend sein." oder "Er ist weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend, dadurch, dass dies sein würde, könnte ich nicht weder wahrnehmend noch nicht wahrnehmend sein." – Das ist "dadurch, dass dies sein würde, könnte ich anders sein".

Das sind hierbei die achtzehn [Arten] der Ausbreitung von Begehren bezüglich Äußerlichem.

So gibt es dadurch [eben] achtzehn [Arten] der Ausbreitung von Begehren bezüglich Innerlichem, [und] es gibt dadurch [eben] achtzehn [Arten] der Ausbreitung von Begehren bezüglich Äußerlichem, hat man das in eins zusammengenommen und zusammengefasst, sind das sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren. So sind es vergangene sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, so sind es zukünftige sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, so sind es gegenwärtige sechsunddreißig [Arten des] Ausbreitens von Begehren, hat man das in eins zusammengenommen und zusammengefasst, sind es einhundertacht [Arten der] Ausbreitung des Begehrens.

977. Was sind hierbei die die zweiundsechzig unbegründeten (falschen) Ansichten, von denen der Erhabene in der Erklärung[271] [der Lehrrede vom] Netz des Brahma[272] gesprochen hat? Da gibt es vier Arten von Vertretung der Ewigkeitsansicht, vier Arten von Vertretung teilweiser Ewigkeitsansicht, vier Arten von Vertretung endlich-unendlich, vier Arten von Ausflüchte Machern[273], zwei Arten von Vertretern des zufälligen Entstehens, sechzehn Arten von Vertretung der Wahrnehmung, acht der Nichtwahrnehmung, acht der Wederwahrnehmungnochnichtwahrnehmung, sieben Arten von Vertretern der Vernichtungsansicht, fünf Arten von Vertretung von Auslöschung hier und jetzt[274] – das sind hierbei die die zweiundsechzig unbegründeten (falschen) Ansichten, von denen der Erhabene in der Erklärung [der Lehrrede vom] Netz des Brahma gesprochen hat.

[Das war die Ausbreitung des Begehrens.]

Die Einteilung der geringeren Themen ist beendet.


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[188] siṅgaṃ wtl: "Hörnen", d.h. anderen Hörner aufsetzen.
[189] vijambhitā wtl: "Gähnen".
[190] upavicārā auch "Bereich, Spielraum, Sorge".
[191] maññitā auch "Meinen, Vorstellen, Erdenken".
[192] veyyākaraṇe Das ist ein Versuch, den Kommentar als authentisches Buddhawort darzustellen.
[193] Brahmajāla-Sutta → Dīgha Nikāya I.
[194] dhaja im Sinne von Vorzeigeobjekt.
[195] pucchañjikatā; aus pucchā + PP von anjati + katā.
[196] ṭhapanā sich auf ganz bestimmte Weise hinstellen, Posieren.
[197] muggasūpyatāya wtl "nur Bohnensuppe machen".
[198] parikathā; (nur) um etwas zu bekommen.
[199] avaṇṇahārikā d.h. die Schuld weiter tragen bzw. weiter erzählen, "tratschen".
[200] parapiṭṭhimaṃsikatā wtl: "ins Rückenfleisch beißen".
[201] sadisaṃ ist ein Fehler in CSTP, hīnaṃ muss es richtig heißen.
[202] vata auch "Gebot, Gelübde, Satzung, Vorschrift".
[203] makkha wtl.: "Abwertung guter Qualitäten bei anderen"; → Pp 47, Nyt: "Verkleinerungssucht"; BCL + P/G: "slandering".
[204] palāsa → Pp 48, Nyt: "Eifersucht"; BCL + P/G: "Streitsucht".
[205] usūyā Nyt: "Missgunst".
[206] maccharia → Pp 50, auch "Eifersucht"; Nyt: "Geiz"; BCL + P/G: "avarice"; UT: "meanness".
[207] dhamma Nyt: "hinsichtlich des geistigen Besitzes"; BCL + P/G: "Verdienst". Gemeint sein dürften die (spirituellen) Erreichungen bzw. der Fortschritt.
[208] māyā → Pp 52, Nyt: "Gleisnerei"; BCL + P/G: "deception".
[209] sāṭheyya → Pp 51, auch "Gerissenheit, Arglist, Tücke"; BCL + P/G: "craftiness".
[210] → Dhs 1320.
[211] → Dhs 1321.
[212] → Dhs 1322.
[213] → Dhs 1323.
[214] → Dhs 1324.
[215] → Dhs 1325.
[216] → Dhs 1326, dort nur als "Vergangenheitsansicht".
[217] → Dhs 1327.
[218] → Pp 53.
[219] → Pp 54.
[220] → Pp 55.
[221] → Pp 56.
[222] → Dhs 1354, Pp 57.
[223] → Pp 58.
[224] → Dhs 1356, Pp 59, Nyt: "Gedankenlosigkeit".
[225] → Pp 60, wo Nyt übersetzt: "Was da Unkenntnis ist, Blindheit, Unfähigkeit des Verbindens, Mangel an Wissen und Erkenntnis, an durchdringendem Blick, an Auffassungsvermögen, an Tiefsinn, Unfähigkeit des Vergleichens und Beobachtens, Augenlosigkeit, Dummheit, kindisches Wesen, unklares Wissen, Torheit, Betörung, Unwissenheit, Neigung der Unwissenheit, Besessensein durch Unwissenheit, Schranke der Unwissenheit, Verblendung, die Wurzel des Bösen."
[226] → Dhs 1368, Pp 61, wo Nyt übersetzt: "Abirrung im Wandel"; BCL + P/G: "infringement of moral law".
[227] → Dhs 1369, Pp 62, wo Nyt übersetzt:"Abirrung in Erkenntnis"; BCL + P/G: "upholding of (dangerous) views".
[228] ajjhatta ... bahiddhā "innerliche (eigene) ... äußerliche (fremde)". Vergleiche → Pp 63 und 64.
[229] → Dhs 1065.
[230] → Dhs 1066.
[231] → Dhs 1067.
[232] vihiṃsa d.h. "Gewalt" als das Gegenteil von Gewaltlosigkeit (ahiṃsa).
[233] āsavā "Einflüsse" bzw. "Beeinflussungen"; oft mit "Triebe" übersetzt. In Dhs 1102 werden vier Tendenzen gelistet. Hier "fehlt" die Tendenz zu Ansichten.
[234] → Dhs 1007.
[235] → Dhs 1008.
[236] → Dhs 1009.
[237] purisapuggalo wtl auch "männliche Person".
[238] → AN III,62.
[239] attānudiṭṭhi als sakkāyadiṭṭhi in → Dhs 1007.
[240] → Dhs 1332.
[241] → Dhs 1333.
[242] In → § 911 die ausführlichere Darstellung.
[243] avadaññutā d.h. nicht mit anderen teilen, nicht freigebig sein usw. Die Definition ist wortgleich mit § 893b.
[244] āvaṭṭanā auch im Sinne von "verlocken, verführen, missbrauchen".
[245] Dhs 1102.
[246] → Pm I,140.
[247] → AN IV,10.
[248] bhavābhava im Sinne spezifischer Erreichung(-en).
[249] → AN IV,9.
[250] āsāva vergl → § 893 B, dort senāsana (Unterkunft).
[251] → AN V,205.
[252] rūpa auch "Materie" bzw "Sichtbares", d.h. "Sehobjekt".
[253] → AN V,206.
[254] → AN V,51.
[255] → AN V,129.
[256] arogo im Sinne von unbeeinträchtigt sein. Auch die Idee von einer prinzipiellen Reinheit der Seele liegt nahe, wie in dem Spruch: "Alles ist reiner Geist."
[257] diṭṭhadhammanibbāna a.a.O.: "Nirvana (existiert) hier und jetzt".
[258] → AN V,130.
[259] → AN V,215.
[260] appatissa "ungehorsam, ungefügig" ("aufmüpfig"). Vgl. auch appatīta "unzufrieden, enttäuscht, verärgert" – und das sind tatsächlich die Folgen von Zorn und Groll: man findet keinen Gefallen mehr an Übung/Training/Studium, man wird unfreundlich, man sucht Fehler (natürlich stets bei den anderen) und das führt zu Auseinandersetzungen, Streiterei bis hin zu ernsten Vergehen.
[261] upavicārā auch "Bereich, Spielraum, Sorge".
[262] Entsprechend dem → Einer-Schema Nr. 61-67 (§§ 878-884).
[263] bāhāvikkhepakaṃ als äußerliches Zeichen der Aufgeregtheit.
[264] → AN VIII,14.
[265] → Dhs 1142 ohne gegenstandslosen Groll.
[266] → AN IX,23.
[267] maññitā auch "Meinen, Vorstellen, Erdenken".
[268] → Dhs 1142.
[269] anavakāriṃ auch "Entwertung, Missachtung, Aussonderung".
[270] pabbajito statt samaṇa (Asket) oder paribbājaka (Wanderasket).
[271] veyyākaraṇe Das ist ein Versuch, den Kommentar als authentisches Buddhawort darzustellen.
[272] Brahmajāla-Sutta → Dīgha Nikāya I.
[273] amarāvikkhepikā wtl: "sich wie ein Aal windend", d.h. hin und her schwankend.
[274] → Pm I,141+142.

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