Dīgha-Nikāya, die Sammlung der langen Reden

2. Die Lehrrede von der Frucht des Asketentums


1. So habe ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Rājagaha, im Mangohain des Jīvaka Komārabhacca, mit einer großen Mönchsgemeinde, mit eintausendzweihundertfünfzig Mönchen. Zu jener Zeit hatte sich der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, am Vollmond - Uposathatag, am fünfzehnten des Monats Kattika [1], am Ende des Jahresdrittels [2], in der Nacht, gefolgt von den Ministern des Königs, in den oberen Teil des Palastes begeben und hatte sich dort niedergesetzt. Dann hat der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, am Vollmond - Uposathatag diesen Ausspruch gesprochen: "Wohlgefällig, wahrlich ist diese mondhelle Nacht, von großer Schönheit ist diese mondhelle Nacht, sehenswert ist diese mondhelle Nacht, heiter ist diese mondhelle Nacht, verheißungsvoll ist diese mondhelle Nacht. Wenn ich nun heute einen Asketen oder Brahmanen aufsuchen würde, um mit ihm zusammenkommend mein Gemüt zu erhellen?"

2. Daraufhin sagte ein gewisser Minister des Königs dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Pūraņa Kassapa mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolgerschaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Pūraņa Kassapa möge die Majestät aufsuchen, mit Pūraņa Kassapa zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.

3. Ein anderer Minister des Königs sagte dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Makkhali Gosāla mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolger-schaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Makkhali Gosāla möge die Majestät aufsuchen, mit Makkhali Gosāla zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.

4. Ein anderer Minister des Königs sagte dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Ajita Kesa-kambalī mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolger-schaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Ajita Kesakambalī möge die Majestät aufsuchen, mit Ajita Kesakambalī zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.

5. Ein anderer Minister des Königs sagte dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Pakudha Kaccāyana mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolger-schaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Pakudha Kaccāyana möge die Majestät aufsuchen, mit Pakudha Kaccāyana zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.

6. Ein anderer Minister des Königs sagte dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Sañjaya Belaţţhiputta mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolger-schaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Sañjaya Belaţţhiputta möge die Majestät aufsuchen, mit Sañjaya Belaţţhiputta zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.


7. Ein anderer Minister des Königs sagte dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, Folgendes: "Hier, Majestät, befindet sich Nigaņţha Nātaputta mit Gefolgschaft, mit Nachfolgerschaft, Lehrer der Nachfolger-schaft, bekannt, berühmt, ein Wegbereiter, von vielen als gut anerkannt, erfahrungsreich, lange Zeit ist er in der Hauslosigkeit, ist gereift, im Alter fortgeschritten. Nigaņţha Nātaputta möge die Majestät aufsuchen, mit Nigaņţha Nātaputta zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." Daraufhin schwieg der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi.

8. Zu jener Zeit saß Jīvaka Komārabhacca schweigend nahe des Königs von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi. Da sagte der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, dem Jīvaka Komārabhacca Folgendes: "Warum, mein guter Jīvaka, schweigst du?" - "Hier ist, Majestät, der Erhabene, der Heilige, der vollkommen Erwachte. Er weilt in meinem Mangohain mit einer großen Mönchsgemeinde, mit eintausendzweihundertfünfzig Mönchen. Jenem erhabenen Gotama eilt folgender Ruhmesruf voraus: 'Dies wahrlich ist der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Wohlgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.' Mit dem Erhabenen zusammenkommend, würde sich sicherlich das Gemüt der Majestät erhellen." - "Dann, mein guter Jīvaka, lass die Elefanten herrichten."

9. "So sei es, Majestät." Nachdem Jīvaka Komārabhacca dies dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, geantwortet hatte, ließ er fünfhundert weibliche Elefanten anspannen und für den König den Leibelefanten. Dann meldete er dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi: "Hergerichtet, Majestät, sind die Elefanten, möge die Majestät wissen, was jetzt die rechte Zeit ist zu tun." Dann hat der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, auf jeden einzelnen der fünfhundert weiblichen Elefanten eine Frau gesetzt, den Leibelefanten bestiegen, zog beim Fackelschein aus Rājagaha hinaus mit großer Königspracht und ritt zum Mangohain des Jīvaka Komārabhacca.

10. Es entstand dem König von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Videhi, als er sich dem Mangohain näherte Furcht, Grauen, Schauder. Ergriffen von Furcht, Grauen und Schauder sagte der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, dem Jīvaka Komārabhacca Folgendes: "Betrügst du mich nicht, mein guter Jīvaka? Täuschst du mich nicht, mein guter Jīvaka? Übergibst du mich nicht den Feinden, mein guter Jīvaka? Wie kann nämlich bei einer so großen Mönchsgemeinde mit eintausendzweihundertfünfzig Mönchen nicht einmal ein Niesen, nicht einmal ein Räuspern, nicht einmal ein (kleines) Geräusch sein?" - "Habe keine Furcht, Großkönig, nicht betrüge ich die Majestät, nicht täusche ich die Majestät, nicht übergebe ich die Majestät den Feinden. Tritt näher, Großkönig, tritt näher, Großkönig, im runden Gebäude brennen die Lichter."

11. Dann ist der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, soweit der Boden für die Elefanten tauglich war, auf dem Elefanten geritten, stieg dann vom Elefanten herab und ging zu Fuß zur Tür des runden Gebäudes. Dort sagte er Jīvaka Komārabhacca Folgendes: "Wo, guter Jīvaka, ist der Erhabene?" - "Dort, Großkönig, ist der Erhabene, mit dem Rücken zum Mittelpfosten, mit dem Gesicht nach Osten, an der Spitze der Mönchsgemeinde."

12. Es ging der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, zum Erhabenen. Dort stellte er sich beiseite hin. Nachdem der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, dort beiseite stehend die völlig schweigende Mönchsgemeinde überblickt hatte, die so klar und ruhig wie ein Teich war, tat er folgenden Ausspruch: "Mit dieser Gemütsruhe möge mein guter Sohn Udāyi versehen sein, mit der Gemütsruhe, mit der jetzt die Mönchsgemeinde versehen ist!" - "Du bist, Großkönig, deiner Liebe nachgegangen, nicht wahr?" - "Ich liebe, Verehrungswürdiger, meinen Sohn Udāyi. Mit dieser Ruhe möge mein guter Sohn Udāyi versehen sein, mit der Ruhe, mit der jetzt die Mönchsgemeinde versehen ist!"

13. Dann setzte sich der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, nachdem er den Erhabenen verehrt hatte und die Mönchsgemeinde mit zusammengelegten Händen begrüßt hatte, beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, dem Erhabenen Folgendes: "Fragen möchte ich den Erhabenen zu einem bestimmten Thema, wenn mir der Erhabene eine Gelegenheit gewähren würde, eine Frage zu stellen?" - "Frage, Großkönig, was du wünschst."


14. "Es gibt, Verehrungswürdiger, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Verehrungswürdiger, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?"

15. "Erinnerst du dich, Großkönig, diese Frage schon anderen Asketen oder Brahmanen gestellt zu haben?" – "Ja, ich erinnere mich, Verehrungswürdiger, dass ich diese Frage schon anderen Asketen und Brahmanen gestellt habe." – "Sage, in welcher Weise, Großkönig, jene geantwortet haben, wenn es dir nichts ausmacht." – "Nicht, Verehrungs-würdiger, macht es mir etwas aus, wo hier der Erhabene und dem Erhabenen Gleichende sitzen." - "Dann, Großkönig, mögest du sprechen."

16. "Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Pūraņa Kassapa. Dort, nachdem ich Pūraņa Kassapa begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Pūraņa Kassapa Folgendes: 'Es gibt, Kassapa, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Kassapa, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

17. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Pūraņa Kassapa Folgendes: 'Wer tut, Großkönig, und wer tun lässt, wer verstümmelt und verstümmeln lässt, wer foltert [3] und wer foltern lässt, wer Kummer bereitet, wer quält, wer Furcht verbreitet und wer Furcht verbreiten lässt, wer Lebewesen tötet, wer Nichtgegebenes nimmt, wer einbricht, wer stiehlt, wer raubt, wer Wegelagerei treibt, wer zur Frau eines anderen geht, wer falsche Rede führt, wer all dies begeht, nicht begeht er etwas Unheilsames. Wenn jemand mit einer scharfen (Wurf)Scheibe die Lebewesen dieser Erde zu einer Fleischmasse zu einer Fleischmenge machen würde, nicht gibt es aus diesem Grunde etwas Unheilsames, nicht begeht er etwas Unheilsames. Wenn er zum südlichen Ufer des Ganges kommen würde, tötend, mordend, verstümmelnd, verstümmeln lassend, folternd, foltern lassend, nicht gibt es aus diesem Grunde etwas Unheilsames, nicht begeht er etwas Unheilsames. Wenn er zum nördlichen Ufer des Ganges kommen würde, gebend, geben lassend, opfernd, opfern lassend, nicht gibt es aus diesem Grunde etwas Heilsames, nicht begeht er etwas Heilsames. Nichts Heilsames gibt es durch Geben, Bezähmung, Zügelung, Sagen der Wahrheit, nicht begeht er etwas Heilsames.'

18. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Pūraņa Kassapa nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von der) Nichttat [4] dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Pūraņa Kassapa nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von der) Nichttat dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen, einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Pūraņa Kassapa weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.


19. Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Makkhali Gosāla. Dort, nachdem ich Makkhali Gosāla begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Makkhali Gosāla Folgendes: 'Es gibt, Gosāla, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Gosāla, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

20. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Makkhali Gosāla Folgendes: 'Nicht gibt es, Großkönig, einen Grund, nicht gibt es eine Ursache [5] für das befleckt Werden der Wesen. Ohne Grund, ohne Ursache beflecken sich die Wesen. Nicht gibt es einen Grund, nicht gibt es eine Ursache für die Reinwerdung der Wesen. Ohne Grund, ohne Ursache reinigen sich die Wesen. Nicht gibt es Selbstverantwortung, nicht gibt es Verantwortung für andere, nicht gibt es menschliche Verantwortung, nicht gibt es Tatkraft, nicht gibt es menschliche Stärke, nicht gibt es menschliches Streben. Alle Wesen, alle Lebewesen, alle Kreaturen, alle Lebenden haben keinen willentlichen Einfluss, haben keine Kraft, haben keine Tatkraft. Infolge von Schicksal und äußeren Umständen empfinden sie Wohl und Leid in den sechs Existenzbereichen. Es gibt eine Million vierhunderttausend hauptsächliche Geburten und weitere sechstausend und noch weitere sechshundert, fünfhundert Taten und noch fünf Taten und noch drei Taten und noch eine und eine halbe Tat. Es gibt zweiundsechzig Vorgehensweisen, zweiundsechzig Zwischenweltperioden, sechs Existenzbereiche, acht Stufen des Menschen, viertausendneunhundert Arten des Lebenswandels, viertausendneunhundert Arten von Wanderasketen, viertausendneunhundert Gegenden wo Schlangengeister leben, zweitausend Fähigkeiten, dreitausend Höllen, sechsunddreißig Elemente von Staub [6], sieben wahrnehmende Wesensklassen, sieben nichtwahrnehmende Wesensklassen [7], sieben durch Knoten [8] sich fort-pflanzende Wesen, sieben Götter, sieben Menschen, sieben Dämonen, sieben Seen, sieben Strudel [9], siebenhundert Strudel, sieben Abgründe, siebenhundert Abgründe, sieben Träume, siebenhundert Träume, acht Millionen vierhunderttausend große Weltperioden durchwandern die Toren und die Weisen, (danach) beenden sie das Leid. Doch dies gibt es nicht: Durch diese Sittlichkeit, durch diese Gelübde, durch diese Askese, durch diesen Reinheitswandel werde ich die noch nicht gereifte Tat zur Reife bringen und wenn die gereifte Tat eintritt, löse ich sie auf, indem ich sie erleide. So ist das nicht. Wohl und Leid ist wie mit einem Maß zugemessen, der Samsara ist begrenzt, es gibt keine Verkürzung und keine Verlängerung, keine Vergrößerung und keine Verkleinerung. Wie ein hingeworfenes Garnknäuel sich abwickelt und auflöst, so durchwandern die Toren und die Weisen den Samsara und beenden das Leid.'


21. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Makkhali Gosāla nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von) der (automatischen) Reinigung vom Samsara dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Makkhali Gosāla nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von) der (automatischen) Reinigung vom Samsara dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen, einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Makkhali Gosāla weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.

22. Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Ajita Kesakambalī. Dort, nachdem ich Ajita Kesakambalī begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Ajita Kesakambalī Folgendes: 'Es gibt, Ajita, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Ajita, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

23. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Ajita Kesakambalī Folgendes: 'Nicht gibt es, Großkönig, Gaben, nicht gibt es Spenden, nicht gibt es Opfer, nicht gibt es eine Frucht, ein Resultat von guten und schlechten Taten, nicht gibt es diese Welt, nicht gibt es die jenseitige Welt, nicht gibt es Mutter, nicht gibt es Vater, nicht gibt es spontan entstandene Wesen, nicht gibt es Asketen und Brahmanen, die den guten Weg gegangen sind, die sich auf den guten Weg begeben haben, die diese und die jenseitige Welt durch ihre höheren geistigen Kräfte selbst verstanden und durchschaut habend erklären können. Dieser Mensch ist aus vier Elementen gemacht, wenn man stirbt, geht die Erde zur Erdmasse zurück, geht das Wasser zur Wassermasse zurück, geht das Feuer zur Feuermasse zurück, geht die Luft zur Luftmasse zurück. Die Sinnesfunktionen gehen in den Raum. An den vier Ecken tragen sie den Verstorbenen zufünft [10]. Bis zum Verbrennungsplatz klagen sie [11]. Die Knochen werden taubenbleich und seine Opfer enden hier, da er nur noch Asche ist. Toren lehren das Geben. Die Lehre derjenigen, die von der Existenz (von Gut, Böse und dem Jenseits usw.) handeln ist leer, falsch, jammervoll. Toren und Weise werden, wenn der Körper zerfällt, abgeschnitten und vernichtet. Nach dem Tode wird nichts mehr sein.'

24. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Ajita Kesakambalī nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von) der Vernichtung dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Ajita Kesakambalī nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragt, die (Lehre von) der Vernichtung dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen, einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Ajita Kesakambalī weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.


25. Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Pakudha Kaccāyana. Dort, nachdem ich Pakudha Kaccāyana begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Pakudha Kaccāyana Folgendes: 'Es gibt, Kaccāyana, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Kaccāyana, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

26. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Pakudha Kaccāyana Folgendes: 'Sieben Grundstoffe, Großkönig, gibt es, nicht erschaffen und nicht erschaffend, nicht erzeugt und nicht erzeugend, neues nicht hervorbringend, unwandelbar, feststehend wie ein Pfeiler. Sie bewegen sich nicht, verändern sich nicht, sie beeinträchtigen sich nicht gegenseitig, haben keinen Einfluss aufeinander in bezug auf Wohl, Leid und Wohl und Leid. Welche sieben? Die Erdmasse, die Wassermasse, die Feuermasse, die Luftmasse, Wohl, Leid und das Leben als siebter. Sieben Grundstoffe gibt es, nicht erschaffen und nicht erschaffend, nicht erzeugt und nicht erzeugend, neues nicht hervor-bringend, unwandelbar, feststehend wie ein Pfeiler. Sie bewegen sich nicht, verändern sich nicht, sie beeinträchtigen sich nicht gegenseitig, haben keinen Einfluss aufeinander in bezug auf Wohl, Leid und Wohl und Leid. Nicht gibt es einen Töter, nicht einen der zum Töten veranlasst, einen Hörer, einen der zum Hören veranlasst, einen Erkenner, einen der zum Erkennen veranlasst. Wenn einer mit einer scharfen Waffe den Kopf abtrennen würde, würde keiner keinem das Leben rauben, nur die sieben Massen spaltet die Waffe.'

27. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Pakudha Kaccāyana nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, dieser von mir nach einem befragt, anderes dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Pakudha Kaccāyana nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von) der Vernichtung dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Pakudha Kaccāyana weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.

28. Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Nigaņţha Nātaputta. Dort, nachdem ich Nigaņţha Nātaputta begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Nigaņţha Nātaputta Folgendes: 'Es gibt, Aggi-vessana, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Aggi-vessana, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

29. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Nigaņţha Nātaputta Folgendes: 'Da ist, Großkönig, der Nigaņţha vierfach gezügelt. Wie, Großkönig, ist der Nigaņţha aber vierfach gezügelt? Da, Großkönig, hält er gegenüber allen Verboten das Verbot, von allen Verboten hält er sich zurück, allen Verboten gegenüber ist er abgewandt, allen Verboten gegenüber ist er verpflichtet [12]. So, Großkönig, ist der Nigaņţha vierfach gezügelt. Weil der Nigaņţha, Großkönig, so vierfach gezügelt ist, heißt dieser Nigaņţha: 'Der das Ziel erreicht hat, der selbstbezähmt ist, der gefestigt ist.'


30. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Nigaņţha Nātaputta nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, dieser von mir nach einem befragt, Anderes dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Nigaņţha Nātaputta nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, die (Lehre von) der vierfachen Zügelung dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Nigaņţha Nātaputta weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.

31. Zu einer Zeit, Verehrungswürdiger, ging ich zu Sañjaya Belaţţhiputta. Dort, nachdem ich Sañjaya Belaţţhiputta begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte ich mich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte ich Sañjaya Belaţţhiputta Folgendes: 'Es gibt, Sañjaya, diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Sañjaya, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?'

32. Daraufhin sagte mir, Verehrungswürdiger, Sañjaya Belaţţhiputta Folgendes: 'Wenn du mich so fragen würdest: 'Gibt es eine andere Welt?' so würde ich, wenn ich der Ansicht wäre 'es gibt eine andere Welt' dir antworten 'es gibt eine andere Welt', aber das denke ich nicht. Dass es so ist, denke ich nicht. Dass es irgendwie anders ist, denke ich auch nicht. Dass es nicht so ist, denke ich auch nicht. Dass es nicht nicht so ist, denke ich auch nicht. Wenn du mich so fragen würdest: 'Gibt es keine andere Welt?..... Gibt es eine und gibt es keine andere Welt..... Gibt es weder eine noch keine andere Welt..... Gibt es spontan entstandene Lebewesen..... Gibt es spontan entstandene Lebewesen nicht..... Gibt es und gibt es spontan entstandene Lebewesen nicht..... Gibt es weder spontan entstandene Lebewesen noch gibt es sie nicht..... Gibt es eine Frucht, ein Resultat von guten und schlechten Taten..... Gibt es keine Frucht, kein Resultat von guten und schlechten Taten..... Gibt und gibt es nicht eine Frucht, ein Resultat von guten und schlechten Taten... Gibt es weder eine Frucht, ein Resultat von guten und schlechten Taten noch gibt es sie nicht..... Existiert der Vollendete nach dem Tode..... Existiert der Vollendete nach dem Tode nicht..... Existiert und existiert der Vollendete nach dem Tode nicht..... 'Weder existiert der Vollendete nach dem Tode noch existiert er nicht', aber das denke ich nicht. Dass es so ist, denke ich nicht. Dass es irgendwie anders ist, denke ich auch nicht. Dass es nicht so ist, denke ich auch nicht. Dass es nicht nicht so ist, denke ich auch nicht.'

33. So hat mir, Verehrungswürdiger, als ich Sañjaya Belaţţhiputta nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, dieser von mir nach einem befragt, anderes dargelegt. Wie, Verehrungswürdiger, wenn man nach Mango befragt, den Kürbis erklärt oder wie wenn man nach Kürbis befragt, die Mango erklärt, so hat mir, Verehrungswürdiger, Sañjaya Belaţţhiputta nach dem bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft befragte, eine ausweichende (Lehre) dargelegt. Da kam mir, Verehrungswürdiger, folgender Gedanke: 'Wie kann einer wie ich vermeinen, einen Asketen oder Brahmanen, die in diesem Reiche leben, zu betrüben?' So habe ich, Verehrungswürdiger, der Rede von Sañjaya Belaţţhiputta weder zugestimmt, noch sie abgelehnt. Weder zugestimmt, noch abgelehnt, ließ ich, obwohl unerfreut, keine unerfreulichen Worte fallen, nahm ich seine Rede hin. Sie nicht weiter beachtend, stand ich vom Sitz auf und ging fort.

34. Daher, Verehrungswürdiger, frage ich auch den Erhabenen: 'Es gibt diese vielen Ausbildungsberufe, als da sind die Elefantenbändiger, die Pferdebändiger, die Wagenlenker, die Bogenschützen, die Fahnenträger, die Ordner, die Vorkämpfer, die adligen Berufskrieger, die Vorprescher, die Elefantenbekämpfer, die Helden, die gepanzerten Krieger, die Sklaven, die Köche, die Barbiere, die Badediener, die Bäcker, die Blumenbinder, die Wäscher, die Weber, die Korbmacher, die Töpfer, die Buchhalter, die Zählmeister und viele andere Ausbildungsberufe, die bereits in diesem Leben einen sichtbaren Lohn ihrer Ausbildung erlangen, mit dem sie sich selber Wohl verschaffen und sich erfreuen, den Eltern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Frau und Kindern Wohl verschaffen und sie erfreuen, Freunden und Vertrauten Wohl verschaffen und sie erfreuen, Asketen und Brahmanen lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende Spenden überreichen. Ist es möglich, Verehrungswürdiger, irgendeinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?" - "Es ist möglich, Großkönig. Dann, Großkönig, werde ich eben dich befragen, wie du möchtest, so mögest du antworten.


35. Was denkst du, Großkönig, du hättest einen Menschen, einen der dir dient, deine Arbeit verrichtet, früh aufsteht, spät sich niederlegt, immer nach seinen Pflichten fragt, der sich angenehm verhält, liebevoll redet, der dir deine Wünsche von den Augen abliest. Dem kommt folgender Gedanke: 'Großartig und erstaunlich ist der Weg des positiven (Handelns), das Resultat des positiven (Handelns). Dieser König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, ist ein Mensch. Auch ich bin ein Mensch. Dieser König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, ist mit den fünf Sinnesgenüssen versehen, schwelgt in ihnen, wie ein Gott, aber ich bin einer, der ihm dient, seine Arbeit verrichtet, früh aufsteht, spät sich niederlegt, immer nach seinen Pflichten fragt, der sich angenehm verhält, liebevoll redet, der ihm seine Wünsche von den Augen abliest. So wie er ist, würde ich wahrlich sein, wenn ich Positives tun würde. So will ich mir nun die Haare und den Bart abnehmen lassen, die gelbbraune Robe anlegen und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. 'Der lässt sich zu einer späteren Zeit die Haare und den Bart abnehmen, legt die gelbbraune Robe an, und geht vom Haus in die Hauslosigkeit. Ein Hausloser geworden, weilt er mit einem gezügelten Körper, weilt mit einer gezügelten Sprache, weilt mit einem gezügelten Denken, bedarf höchstens noch der Speise und der Kleidung, findet Gefallen an der Abgeschiedenheit. Wenn dir deine Leute sagen würden: 'Sieh, oh König, derjenige Mensch, der dein Diener war, deine Arbeit verrichtete, früh aufstand, spät sich niederlegte, immer nach seinen Pflichten fragte, der sich angenehm verhielt, liebevoll redete, der dir deine Wünsche von den Augen ablas, der, oh König, ließ sich die Haare und den Bart abnehmen, legte die gelbbraune Robe an, und ging vom Haus in die Hauslosigkeit. Ein Hausloser geworden, weilt er mit einem gezügelten Körper, weilt mit einer gezügelten Sprache, weilt mit einem gezügelten Denken, bedarf höchstens noch der Speise und der Kleidung, findet Gefallen an der Abgeschiedenheit.' Würdest du dann wohl sagen: 'Kommen möge jener Mensch und wieder mein Diener werden, einer der mir dient, meine Arbeit verrichtet, früh aufsteht, spät sich niederlegt, immer nach seinen Pflichten fragt, der sich angenehm verhält, liebevoll redet, der mir meine Wünsche von den Augen abliest?'"

36. "Nicht würden wir das, Verehrungswürdiger. Wir würden ihn verehren, uns vor ihm von unserem Sitz erheben, ihn zum Sitzen einladen, ihm Gewand, Almosenspeise, Unterkunft, Medikamente im Falle einer Krankheit offerieren und für ihn in rechter Weise Schutz, Sicherheit und Zuflucht anordnen." - "Was meinst du, Großkönig, wenn das so ist, ist das nicht ein bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft oder nicht?" - "Sicherlich, Verehrungswürdiger, wenn das so ist, ist das ein bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft." - "Das ist, Großkönig, der erste von mir benannte sichtbare Lohn als Frucht der Asketenschaft."

37. "Ist es möglich, Verehrungswürdiger, noch einen weiteren bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen?" - "Es ist möglich, Großkönig. Da, Großkönig, werde ich eben dich befragen, wie du möchtest, so mögest du antworten. Was denkst du, Großkönig, du hast einen Menschen, einen Bauern, einen Hausherrn, der Steuern bezahlt, der dich reicher macht. Dem kommt folgender Gedanke: 'Großartig und erstaunlich ist dies. Dieser König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, ist ein Mensch. Auch ich bin ein Mensch. Dieser König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, ist mit den fünf Sinnesgenüssen versehen, schwelgt darin wie ein Gott, aber ich bin ein Bauer, ein Hausherr, der Steuern bezahlt, der ihn reicher macht. So wie er ist, würde ich wahrlich sein, wenn ich Positives tun würde. So will ich mir nun die Haare und den Bart abnehmen lassen, die gelbbraune Robe anlegen, und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' Der lässt sich zu einer späteren Zeit, nachdem er einen kleinen Besitz aufgegeben hat oder einen großen Besitz aufgegeben hat, einen kleinen Verwandtenkreis aufgegeben hat oder einen großen Verwandtenkreis aufgegeben hat, die Haare und den Bart abnehmen, legt die gelbbraune Robe an, und geht vom Haus in die Hauslosigkeit. Ein Hausloser geworden, weilt er mit einem gezügelten Körper, weilt mit einer gezügelten Sprache, weilt mit einem gezügelten Denken, bedarf höchstens noch der Speise und der Kleidung, findet Gefallen an der Abgeschiedenheit. Wenn dir deine Leute sagen würden: 'Sieh, oh König, derjenige Mensch, der ein Bauer war, ein Hausherr war, der Steuern bezahlt, der dich reicher machte, der, oh König, ließ sich die Haare und den Bart abnehmen, legte die gelbbraune Robe an, und ging vom Haus in die Hauslosigkeit. Ein Hausloser geworden, weilt er mit einem gezügelten Körper, weilt mit einer gezügelten Sprache, weilt mit einem gezügelten Denken, bedarf höchstens noch der Speise und der Kleidung, findet Gefallen an der Abgeschiedenheit.' Würdest du dann wohl sagen: 'Kommen möge jener Mensch und wieder mein Bauer sein, ein Hausherr, der Steuern bezahlt, der mich reicher macht?'"

38. "Nicht würden wir das, Verehrungswürdiger. Wir würden ihn verehren, uns vor ihm von unserem Sitz erheben, ihn zum Sitzen einladen, ihm Gewand, Almosenspeise, Unterkunft, Medikamente im Falle einer Krankheit offerieren und für ihn in rechter Weise Schutz, Sicherheit und Zuflucht anordnen." - "Was meinst du, Großkönig, wenn das so ist, ist das nicht ein bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft oder nicht?" - "Sicherlich, Verehrungswürdiger, wenn das so ist, ist das ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft." - "Das ist, Großkönig, der zweite von mir benannte sichtbare Lohn als Frucht der Asketenschaft."


39. "Ist es möglich, Verehrungswürdiger, noch einen weiteren bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft zu benennen, noch herrlicher, noch vorzüglicher?" - "Es ist möglich, Großkönig. Dann, Großkönig, dieses höre, bewahre es gut im Gedächtnis, ich werde sprechen." - "So sei es, Verehrungswürdiger", antwortete der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Videhi, dem Erhabenen. Der Erhabene sagte Folgendes:

40. "Hier, Großkönig, erscheint in der Welt der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Gutgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Der verkündet (die Wahrheit über) die Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit, nachdem er sie durch seine höheren geistigen Kräfte selbst verstanden und durchschaut hat. Er legt die Lehre dar, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue, predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheits-wandel.

41. Diese Lehre hört ein Hausherr oder der Sohn eines Hausherrn oder ein in einem anderen Stande Wiedergeborener. Der entwickelt, nachdem er die Lehre gehört hat, Vertrauen zum Vollendeten. Derart mit Vertrauen versehen erwägt er wie folgt: 'Eine Bedrängnis ist das Hausleben, ein Weg der Leidenschaften [13], die Hauslosigkeit ist die Freiheit. Nicht leicht ist es für einen der im Hause wohnt, den völlig vollständigen, völlig reinen, perlmuttgleichen Reinheitswandel zu erfüllen. So lass mich nun, nachdem ich mir die Haare abnehmen ließ, gelbbraune Kleidung anlegte, vom Hause in die Hauslosigkeit gehen.' Der lässt sich zu einer späteren Zeit, nachdem er einen kleinen Besitz aufgegeben hat oder einen großen Besitz aufgegeben hat, einen kleinen Verwandtenkreis aufgegeben hat oder einen großen Verwandtenkreis aufgegeben hat, die Haare und den Bart abnehmen, legt die gelbbraune Robe an, und geht vom Haus in die Hauslosigkeit.

42. Ein Hausloser geworden, weilt er gezügelt gemäß dem pātimokkha, versehen mit gutem Verhalten, selbst in kleinen Fehlern sieht er die Gefahr. Die Schulungsregeln hat er auf sich genommen und schreitet darin vorwärts. Er lebt einwandfrei durch heilsame körperliche und sprachliche Taten. Mit Sittlichkeit versehen wacht er über die Sinneseingänge. Achtsam und klarbewusst ist er zufrieden.

43. Wie, Großkönig, ist der Mönch mit Sittlichkeit versehen? Da hat, Großkönig, der Mönch das Töten von Wesen aufgegeben, hält sich vom Töten fern, den Stock hat er weggelegt, Waffen hat er weggelegt, einfühlsam und teilnehmend verweilt er allen Lebewesen gegenüber Heil wünschend und mitfühlend. Das ist seine Sittlichkeit.

Das Nehmen von Nichtgegebenem aufgegeben habend, hält er sich vom Nehmen des Nichtgegebenen fern, nur das Gegebene nehmend, nur das Gegebene wünschend, nichts entwendend, verweilt er mit einem reinen Selbst. Das ist seine Sittlichkeit.

Die Unkeuschheit aufgegeben habend, führt er ein Leben in Keuschheit, führt er ein abgesondertes Leben, vermeidet den Geschlechtsverkehr, das ordinäre Ding. Das ist seine Sittlichkeit.

44. Die Lüge aufgegeben habend, hält sich er sich von der Lüge fern. Er spricht die Wahrheit, ist der Wahrheit ergeben, ist vertrauenswürdig, aufrichtig, kein Irreführer der Welt. Das ist seine Sittlichkeit.

Die Zwischenträgerei aufgegeben habend, hält er sich vom Säen der Zwietracht fern. Was er hier gehört hat, sagt er nicht dort, um diese zu entzweien, was er dort gehört hat, sagt er nicht hier, um jene zu entzweien. Die Entzweiten einigt er, die Einigen bestärkt er, er liebt die Eintracht, findet Gefallen an der Eintracht, freut sich der Eintracht, spricht Eintracht stiftende Worte. Das ist seine Sittlichkeit.

Das Sprechen barscher Worte aufgegeben habend, hält er sich vom Sprechen barscher Worte fern. Sanfte Worte spricht er, dem Ohr wohltuende, liebe, zum Herzen gehende, kultivierte, vielen Menschen gefallend, vielen Menschen angenehm, so spricht er. Das ist seine Sittlichkeit.


Das Plappern und Plaudern aufgegeben habend, hält er sich vom Plappern und Plaudern fern. Zur rechten Zeit spricht er, die Wahrheit spricht er, nutzbringend spricht er, um der Wahrheit willen spricht er, um der Disziplin willen spricht er, er spricht gehaltvolle Worte, zur rechten Zeit, mit einer Begründung, nicht ausufernd, nutzbringend. Das ist seine Sittlichkeit.

45. Samen und Pflanzen zu beschädigen, davon hält er sich fern. Einer, der nur einmal isst, es des Nachts vermeidet, ist er, hält sich vom Essen zur Unzeit fern. Vom Besuch von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen hält er sich fern. Vom Schmücken und Zieren mit Blumengirlanden, Wohlgerüchen, Salben und Geschmeide hält er sich fern. Von hohen und breiten Betten hält er sich fern. Vom Annehmen von Gold und Silber, ungekochtem Getreide, unge-kochtem Fleisch, Frauen und Mädchen, Dienern und Dienerinnen, Ziegen und Schafen, Hühnern und Schweinen, Elefanten und Rindern, Pferden und Stuten, Ländereien, hält er sich fern. Er hält sich fern davon Botengänge auf sich zu nehmen. Vom Kauf und Verkauf hält er sich fern. Er hält sich fern vom Betrug mit dem Gewicht, dem Hohlmaß und dem Längenmaß. Von Bestechung, Betrug, Irreführung, Unehrlichkeit hält er sich fern. Vom Verstümmeln, Totschlagen, Freiheitsberaubung, Straßenraub, Einbruch und Gewalt hält er sich fern. Das ist seine Sittlichkeit.

46. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartig Samen und Pflanzen beschädigend verweilen - wie etwa Wurzeln, Zweige, Glieder, Spitzen und Samen als fünftes. Er hält sich fern von derartiger Beschädigung von Samen und Pflanzen. Das ist seine Sittlichkeit.

47. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartiges anhäufend und gebrauchend verweilen - wie etwa das Anhäufen von Essen, Getränken, Kleidung, Wagen, Betten, Wohlgerüchen, anderen materiellen Dingen. Er hält sich fern von derartiger Anhäufung und Gebrauch. Das ist seine Sittlichkeit.

48. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartige Schaustellungen betrachtend verweilen - wie etwa Tanz, Gesang, Musik, Vorführungen, Vorträge, Handmusik, Zauberei, Trommeln, erotische Schattenspiele, Jonglierkunst, Bambusakrobatik, Waschungen, Kämpfe von Elefanten, Pferden, Büffeln, Stieren, Böcken, Widdern, Hähnen, Wachteln, Kämpfe mit dem Stock, der Faust, Ringkämpfe, Scheingefechte, Truppenvorführungen, Truppenaufmärsche, Truppeninspektionen. Er hält sich fern von derartiger Betrachtung von Schaustellungen. Das ist seine Sittlichkeit.

49. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich dem Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit, hingeben - wie etwa dem Achtfelderspiel, dem Zehnfelderspiel, dieselben im Freien, dem Spiel bei dem man die auf dem Erdboden gezogenen Linien nicht berühren darf, dem Spiel, bei dem man die Steine mit dem Fingernagel von einem Haufen vorsichtig wegnehmen oder wieder dahin schieben muß ohne sie umzuwerfen, dem Würfelspiel, dem Klippspiel, dem Holzstäbchenspiel, dem Kugelspiel, dem Töne mit einem Blatt erzeugen, dem Spiel mit kleinen Spielpflügen, dem Purzelbaumspiel, dem Spiel mit Kinderwindmühlen, dem Spiel mit Kindermessgefäßen, mit kleinen Wagen, mit kleinen Bogen, mit Buchstaben, Gedankenraten, einander nachahmen. Er hält sich fern von derartigem Hingeben an das Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit. Das ist seine Sittlichkeit.

50. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig hohen und breiten Betten hingebend verweilen - wie etwa einem Liegestuhl, einem Sofa, einer Wolldecke, einer bunten Decke, einer weißen Decke, einer mit Blumen durchwebten wollenen Decke, einer Baumwollmatratze, einer wollenen Decke mit Fransen an beiden Enden, einer wollenen Decke mit Fransen an einem Ende, Seidendecken mit Edelsteinen besetzt, Seidendecken, wollenen Teppichen von solcher Größe, dass sechzehn Tänze-rinnen darauf tanzen können, Elefanten-, Pferde-, oder Wagendecken, einer vorzüglichen Felldecke aus Kadali-Antilopenfell, einer Überdecke mit roten Kissen auf beiden Seiten. Er hält sich fern vom Hingeben an derartige hohe und breite Betten. Das ist seine Sittlichkeit.

51. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig schmückend und zierend verweilen - wie etwa mit Puder, Massage, Baden, Gliederreiben, Gebrauch von Spiegeln, Salbe zum Färben, Blumen, Salbe, Pulver und Salbe für das Gesicht, Armbändern, Haarbändern, Spazierstöcken, Amuletten, Schwertern, Schirmen, bunten Schuhen, Turbanen, Juwelen, Fächern aus Tierschwänzen, weißen Kleidern mit langen Schleiern. Er hält sich fern vom derartigen Schmücken und Zieren. Das ist seine Sittlichkeit.


52. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, mit derartig niedrigen Gesprächen verweilen - wie über Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen. Er hält sich fern von derartigen niedrigen Gesprächen. Das ist seine Sittlichkeit.

53. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, Streitgespräche führend verweilen - wie: 'Du kennst nicht diese Lehre und Disziplin, ich kenne diese Lehre und Disziplin. Was weißt du von dieser Lehre und Disziplin? Auf dem falschen Wege bist du, ich bin auf dem richtigen Wege, ich hab es verstanden, du hast es nicht verstanden. Was zuerst zu sagen war, sagst du zuletzt, was zuletzt zu sagen war, sagst du zuerst. Deine (Behauptung) ist nicht durchdacht, ist verkehrt, bezwungen ist deine Rede, besiegt. Widerlege meine Lehrmeinung, wenn du kannst.' Er hält sich fern vom Führen derartiger Streitgespräche. Das ist seine Sittlichkeit.

54. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit Botengängen beschäftigend verweilen - wie für den König, für die königlichen Großminister, für die Fürsten, für die Brahmanen, für die Hausherren, für die Prinzen: gehe dorthin, komme von dorther, bringe dieses hin, von dort bringe jenes her.' Er hält sich fern vom Beschäftigen mit Botengängen. Das ist seine Sittlichkeit.

55. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, die sind Betrüger, Scheinpriester, Wahrsager, Blender, die geben, um mehr zu bekommen. Er hält sich fern davon, Betrüger und Scheinpriester zu sein. Das ist seine Sittlichkeit.

56. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Wahrsagen nach Körpermerkmalen, das Deuten von Vorzeichen, Wahrsagen aus Naturerscheinungen, Traumdeutung, Schicksalsdeutung aus Körperzeichen, Wahrsagen nach Ratten- und Mäusefraß, Feueropfer, Löffelopfer, Spreuopfer, Bruchreisopfer, Reiskörneropfer, Butteropfer, Ölopfer, Mundopfer, Blutopfer. Wissen um die Körpermerkmale, abergläubische Bauvorschriften, abergläubische Vorschriften für fürstliche Feste, Beschwörungsformeln, Bannformeln, Zauberformeln, Schlangenzauber, Giftzauber, Skorpionzauber, Ratten- und Mäusezauber, die Vogelsprache, die Krähensprache, das Todesdatum, Pfeilschutzzauber, die Sprache der Tiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

57. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Kenntnis von der Magie der Edelsteine, Stöcke, Kleidung, Schwerter, Pfeile, Bogen, Waffen, Frauen, Männer, Jungen, Mädchen, Diener, Dienerinnen, Elefanten, Pferde, Büffel, Stiere, Rinder, Böcke, Widder, Hähne, Wachteln, Warane, Hasen, Schildkröten, Landtiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

58. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Der König wird umziehen, der König wird nicht umziehen. Die innere Königsmacht wird aufmarschieren, eine äußere Königsmacht wird abmarschieren, eine äußere Königsmacht wird aufmarschieren, die innere Königsmacht wird abmarschieren. Die innere Königsmacht wird siegreich sein, die äußere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden, die äußere Königsmacht wird siegreich sein, die innere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden. So wird der Sieg sein, so wird die Niederlage sein. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

59. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Eine Mondfinsternis wird sein, eine Sonnenfinsternis wird sein, eine Sternenfinsternis wird sein, die Sonne und der Mond gehen ihren normalen Weg, die Sonne und der Mond gehen vom normalen Weg ab, die Sterne gehen ihren normalen Weg, die Sterne gehen von ihrem normalen Weg ab, Meteore werden fallen, ein Feuer wird am Himmel sein, ein Erdbeben wird sein, ein Donner wird sein, Sonne Mond und Sterne steigen auf, steigen ab, bekommen Flecken, werden rein. Die Mondfinsternis hat diese Folge, die Sonnenfinsternis hat diese Folge, die Reinheit von Sonne Mond und Sternen hat diese Folge. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.


60. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Genug Regen wird fallen, nicht genug Regen wird fallen, genug Speise wird da sein, nicht genug Speise wird da sein, Sicherheit wird sein, Gefahr wird sein, Krankheit wird sein, Gesundheit wird sein - Rechnen, Zählen, Addieren, Dichtung, Naturwissenschaft. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

61. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - (wie die Bestimmung des Zeitpunktes etc.) zur Einholung der Braut, zur Verheiratung, zur Aussöhnung, zum Streit, zur Schuldeintreibung, zur Geldanlage, zum Glückbringen, zum Unglückbringen, zur Schwangerschaftsverhinderung, zum Lähmen der Zunge, zum Lähmen der Kiefer, zum Besprechen der Hände (damit sie gelähmt werden), zum Besprechen der Ohren, zum Spiegelorakel, zum Mädchenorakel, zum Götterorakel, zum Sonnendienst, zur Verehrung des Höchsten Wesens, zum Feuerspeien, zur Anrufung der Glücksgöttin. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

62. Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Götterbesänftigung, ein Gelübde ablegen, ein großes Besänftigungsritual, Hervorrufung von Potenz, Hervorrufung von Impotenz, Bestimmung von Bauvorschriften, Hauseinweihung durch Opferspenden, rituelle Mundspülung, rituelles Baden anderer, opfern für andere, Erbrechen und Abführen lassen, Entschlackung des oberen Teils, Entschlackung des unteren Teils, Entschlackung des Kopfes, Ölung der Ohren, Behandlung der Augen, Verabreichung von Medizin durch die Nase, Anwendung von Augensalbe, Anwendung von Salbe, Praktizieren als Augen-, Ohren- und Nasenarzt, Praktizieren als Chirurg, als Kinderarzt, Verordnung von Wurzelarzneien, gegebene Kräutermedizin anwenden. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.

63. Wenn, Großkönig, der Mönch so mit der Sittlichkeit versehen ist, kann er von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Genauso, Großkönig, wie ein Fürst, dessen Haupt gesalbt ist und dessen Feinde niedergeworfen sind, von nirgendwo her Gefahr sieht, was seine Feinde angeht, genauso, Großkönig, kann der Mönch, der so mit der Sittlichkeit versehen ist, von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Dieser, mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, erfährt im Inneren ein makelloses Wohl. So, Großkönig, ist ein Mönch mit Sittlichkeit versehen.

64. Wie, oh Großkönig, wacht der Mönch über die Sinneseingänge? Hat da, Großkönig, ein Mönch mit dem Auge Sichtbares gesehen, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Auges, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Auges. Hat da, Großkönig, ein Mönch mit dem Ohr Hörbares gehört, mit der Nase Riechbares gerochen, mit der Zunge Schmeckbares geschmeckt, mit dem Körper Fühlbares gefühlt, mit dem Geist Denkbares gedacht, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Geistes, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Geistes. Mit dieser edlen Sinneszügelung versehen empfindet er im Inneren ein reines Glück. So, Großkönig, wacht der Mönch über die Sinneseingänge.

65. Wie, oh Großkönig, ist der Mönch achtsam und klarbewusst? Da ist, Großkönig, der Mönch klarbewusst, wenn er nach vorne geht, wenn er zurückgeht, klarbewusst beim Hinblicken und Wegblicken, klarbewusst beim Beugen und Strecken, klarbewusst beim Tragen des Schultertuchs [14], der Almosenschale und der Robe, klarbewusst beim Essen, Trinken, Kauen, Schlucken, klarbewusst beim Ausscheiden von Urin und Kot, klarbewusst beim Gehen, Stehen, Sitzen, (Ein)schlafen, Wachen, Sprechen und Schweigen. So, Großkönig, ist der Mönch achtsam und klarbewusst.

66. Wie, oh Großkönig, ist der Mönch zufrieden? Da ist, Großkönig, der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. Genauso, Großkönig, wie ein Vogel, wo auch immer er hinfliegt, er nur mit der Last seiner Federn hinfliegt, genauso, Großkönig, ist der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. So, Großkönig, ist der Mönch zufrieden.

67. Mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, mit dieser edlen Sinneszügelung versehen, mit dieser edlen Achtsamkeit und Klarbewusstheit versehen, mit dieser edlen Zufriedenheit versehen, begibt er sich zu einem abgeschiedenen Ort, einem Wald, einem Fuß eines Baumes, einem Berg, einer Grotte, einer Höhle, einem Friedhof, einem Wald, unter freiem Himmel, einem Strohlager. Nachdem er nach dem Essen auf einen weiteren Almosengang verzichtet [15], setzt er sich im Lotussitz nieder, den Körper gerade aufgerichtet, hält er die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig.

68. Die Gier nach der Welt aufgegeben, verweilt er mit einem begierdefreien Geist, er reinigt das Gemüt von Begierde. Übelwollen und Hass aufgegeben, verweilt er mit einem von Übelwollen freiem Geist. Für alle Lebewesen und Kreaturen Heil und Fürsorge empfindend, reinigt er das Gemüt von Übelwollen und Hass. Trägheit und Mattigkeit aufgegeben, verweilt er mit einem von Trägheit und Mattigkeit freien Geist, hat die Vorstellung von Licht [16], achtsam und klarbewusst reinigt er das Gemüt von Trägheit und Mattigkeit. Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, verweilt er ohne Aufregung und Gewissensunruhe, innerlich mit ruhigem Gemüt, reinigt er das Gemüt von Aufregung und Gewissensunruhe. Den Zweifel aufgegeben, verweilt er mit überwundenem Zweifel, in heilsamen Dingen keine Unsicherheit habend, reinigt er das Gemüt von Zweifel.

69. Wie, Großkönig, wenn ein Mensch Schulden gemacht hätte um, sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften, dem würden die Geschäfte gedeihen, so dass er die alten Schulden tilgen könnte und darüber hinaus noch ein Rest übrigbleiben würde, um die Familie zu ernähren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich habe vorher Schulden gemacht, um sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften. Mir sind die Geschäfte gediehen, so dass ich die alten Schulden tilgen konnte und mir darüber hinaus noch ein Rest übriggeblieben ist, um die Familie zu ernähren.' Jener erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein [17].

70. Wie, Großkönig, wenn ein Mensch krank wäre, leidend, schwerkrank wäre, das Essen bekäme ihm nicht, und sein Körper hätte keine Kraft mehr. Der würde nach einer gewissen Zeit von der Krankheit geheilt, das Essen bekäme ihm wieder, und sein Körper hätte wieder Kraft. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war krank, leidend, schwerkrank. Das Essen bekam mir nicht, und mein Körper hatte keine Kraft mehr. Nach einer gewissen Zeit wurde ich von der Krankheit geheilt, das Essen bekam mir wieder, und mein Körper hatte wieder Kraft.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

71. Wie, Großkönig, wenn ein Mensch im Gefängnis eingeschlossen wäre. Der würde nach einer gewissen Zeit im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ginge ihm verloren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war im Gefängnis eingeschlossen. Nach einer gewissen Zeit wurde ich im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ging mir verloren.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

72. Wie, Großkönig, wenn ein Mensch ein Diener wäre, unselbständig, von anderen abhängig, könnte nicht gehen, wohin er will. Der würde nach einer gewissen Zeit aus der Dienerschaft entlassen, wäre selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, könnte gehen wohin er wollte. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war ein Diener, unselbständig, von anderen abhängig, konnte nicht gehen wohin ich wollte. Nach einer gewissen Zeit wurde ich aus der Dienerschaft entlassen, war selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, konnte gehen wohin ich wollte.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

73. Wie, Großkönig, wenn sich ein reicher, besitzender Mensch auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begibt, wo Speise schwer zu erlangen ist. Der hat nach einer gewissen Zeit das unwegsame Gebiet verlassen, und kommt wohlbehalten am Dorfrand an, ist gesichert und ohne Gefahr. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich bin ein reicher, besitzender Mensch und hatte mich auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begeben, wo Speise schwer zu erlangen ist. Jetzt habe ich das unwegsame Gebiet verlassen und bin wohlbehalten am Dorfrand angekommen, bin gesichert und ohne Gefahr.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.

74. Ebenso, Großkönig, stellt der Mönch bei sich, die noch nicht aufgegebenen fünf Hemmungen als Schulden, als Krankheit, als Gefängnis, als Dienerschaft, als ein unwegsames Gebiet fest. Genauso wie Schuldenfreiheit, Gesundheit, Gefängnisbefreiung, ein freier Mann zu sein, ein sicheres Gebiet, Großkönig, so ist es, wenn ein Mönch bei sich feststellt: 'Diese fünf Hemmungen sind beseitigt.'

75. Wenn er feststellt, dass diese fünf Hemmungen bei ihm beseitigt sind, entsteht eine Frohgestimmtheit, bei dem Frohgestimmten entsteht Freude, mit freudigem Denken wird der Körper gestillt, wenn der Körper gestillt ist empfindet er Wohl, dem Wohl Empfindenden sammelt sich das Gemüt. Abgeschieden von sinnlichem Begehren, abgeschieden von unheilsamen Dingen, erreicht er die mit Denken und Überlegen versehene erste Vertiefung, die Freude und das Wohl der Abgeschiedenheit und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit.

76. Genauso, Großkönig, wie wenn ein geschickter Bader oder der Schüler eines Baders in einem Metallbehälter Seifenpulver ausstreut und es mit Wasser immer wieder beträufelnd, anfeuchten und kneten würde, so dass die ganze Seifenmasse durchfeuchtet, mit Feuchtigkeit völlig gesättigt, innen und außen vollgesogen ist und nichts heraustropft. Genauso, Großkönig, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

77. Nachdem wiederum der Mönch, Großkönig, das Denken und Überlegen beruhigt hat, erreicht er die innere Klarheit, die Konzentration des Geistes, die von Denken und Überlegen freie zweite Vertiefung, die Freude und das Wohl der Sammlung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung.

78. Genauso, Großkönig, wie ein Teich, der von einer Quelle in ihm selbst gespeist wird, der aus der östlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, der aus der westlichen, nördlichen, südlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat und auch kein Regen von Zeit zu Zeit herkommen würde. So dass das kühle Quellwasser den ganzen Teich mit kühlem Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdringt, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Teiches von dem kühlen Wasser nicht berührt ist. Genauso, Großkönig, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

79. Nachdem dann, Großkönig, die Freude verblasst ist, verweilt er gleichmütig, achtsam und klarbewusst; er empfindet körperliches Wohl. Von dem sagen die Heiligen: 'Der ist gleichmütig, achtsam, im Wohl weilend', so erreicht er die dritte Vertiefung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist.

80. Genauso, Großkönig, wie in einem Teich mit blauem Lotus, mit rotem Lotus, mit weißem Lotus, einige des blauen, roten oder weißen Lotus, die im Wasser entstanden und gewachsen sind, nicht über das Wasser herauskommen, ausschließlich im Wasser existieren, von der Spitze bis zu den Wurzeln mit dem kühlen Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdrungen sind, so dass nicht der kleinste Teil der blauen, roten weißen Lotus nicht berührt ist von dem kühlen Wasser. Genauso, Großkönig, füllt jener Mönch diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.


81. Nachdem wiederum, Großkönig, Wohl und Leid fallengelassen wurden, nachdem frühere geistige Freuden und Leiden untergegangen sind, erreicht der Mönch die Leid- und Wohllose vierte Vertiefung, die völlige Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit und verweilt in ihr. Er verbleibt dort und erfüllt diesen Körper mit dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt, so dass nicht der kleinste Teil des Körpers nicht berührt ist von dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt.

82. Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mensch sitzen würde, der von Kopf bis Fuß mit einem weißen Gewand bedeckt wäre, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht bedeckt wäre von dem weißen Gewand. Genauso, Großkönig, sitzt jener Mönch, diesen Körper mit dem vollkommen reinen, makellosen Geist erfüllend, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem vollkommen reinen, makellosen Geist. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

83. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.'

84. Genauso wie, Großkönig, ein Beryll, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ein Faden gezogen ist, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber. Wenn ein sehender Mensch eben diesen Stein in die Hand nehmen und überlegen würde: ‚Dies ist ein Veļuriya-Edelstein, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ist ein Faden gezogen, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber.' Genauso, Großkönig, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.' Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

85. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Er erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen.

86. Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mensch einen Halm aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist der Halm, dies ist die Scheide, eines ist der Halm, eines ist die Scheide, ich habe den Halm aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mensch ein Schwert aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist das Schwert, dies ist die Scheide, eines ist das Schwert, eines ist die Scheide, ich habe das Schwert aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mensch eine Schlange aus der alten Haut ziehen [18] würde und denkt: 'Dies ist die Schlange, dies ist die alte Haut, eines ist die Schlange, eines ist die alte Haut. Ich habe die Schlange aus der alten Haut gezogen.' Genauso, Großkönig, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Jener erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

87. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten: Einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper.


88. Genauso wie, Großkönig, wenn ein geschickter Töpfer oder Töpfergeselle gut bearbeiteten Ton nehmen würde. Was für eine Art von Gefäßen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Großkönig, wenn ein geschickter Elfenbeinschnitzer oder Elfenbeinschnitzergeselle gut bearbeitetes Elfenbein nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Großkönig, wenn ein geschickter Goldschmied oder Goldschmiedegeselle gut bearbeitetes Gold nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso, Großkönig, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten - einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

89. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das himmlische Gehör [19]. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen.

90. Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mensch sich auf einen weiten Weg begeben würde und er hörte Trommeltöne, er hörte Mutinga-Trommeltöne, er hörte Töne eines Muschelhorns, eines Tamburins, eines Gongs. Da würde ihm einfallen: ‚Ein Trommelton, ein Mutinga-Trommelton, ein Muschelhorn, ein Tamburin, ein Gong.' Genauso, Großkönig, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das himmlische Gehör. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

91. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Erkennen des Geistes der Anderen. Er erkennt bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt.

92. Genauso wie, Großkönig, wenn eine Frau, ein Mann, ein Kind oder ein junger Mann, der sich schmückt, im Spiegel oder im völlig reinen, makellosen, sauberen Wasser in einer Schale das Abbild seines Gesichts betrachten würde und würde ein beschmutztes als beschmutzt erkennen und ein unbeschmutztes als unbeschmutzt erkennen, ebenso, Großkönig, erkennt der Mönch bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.


93. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.

94. Genauso wie, Großkönig, wenn ein Mann von seinem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf wieder zu seinem Dorf kommen würde. Ihm käme folgender Gedanke: 'Ich bin von meinem Dorf zu einem anderen Dorf gegangen, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf ging ich zu einem anderen Dorf, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf kam ich wieder zu meinem Dorf. Genauso, Großkönig, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

95. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Er sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wieder-erscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.


96. Genauso wie, Großkönig, wenn ein mit Augen versehener Mann an einer Kreuzung auf einer Burg stehen würde und Menschen sehen würde, die ins Haus gehen oder aus dem Haus kommen, die auf Straßen und Wegen gehen, die inmitten der Kreuzung sitzen. Dem käme folgender Gedanke: ‚Diese Menschen gehen in das Haus, kommen aus dem Haus, gehen auf den Straßen und Wegen, sitzen inmitten der Kreuzung.' Genauso, Großkönig, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Jener sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist.

97. Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beein-flussungen. Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beeinflussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem.

98. Genauso wie, Großkönig, wenn ein Teich im Tal zwischen Bergen steht, sauber, geklärt, klar. Dahinein würde vom Ufer aus ein mit Augen versehener Mann schauen und Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme sehen. Dem käme folgender Gedanke: 'Dies ist ein Teich, sauber, geklärt, klar. Darin sind diese Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme.' Genauso, Großkönig, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beeinflussungen. Er weiß, der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er weiß der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beeinflussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem. Dies, oh Großkönig, ist ein bereits in diesem Leben sichtbarer Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist. Es gibt, Großkönig, keinen bereits in diesem Leben sichtbaren Lohn als Frucht der Asketenschaft, der noch herrlicher, noch vorzüglicher ist."

99. Daraufhin sagte der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Vedehi zum Erhabenen: "Sehr, sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umgedrehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkündet. Ich, Erhabener, nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre als auch zur Gemeinde. Als Laienanhänger möge mich der Erhabene annehmen, der von heute an für das ganze Leben Zuflucht genommen hat. Eine Verfehlung, Verehrungswürdiger, habe ich begangen, einen Fehler, töricht, verblendet, unheilsam. Ich habe meinen Vater, den gerechten Gesetzeskönig, um der Herrschaft willen getötet. Möge der verehrungswürdige Erhabene meine Verfehlung als (Bekenntnis der) Verfehlung annehmen, zum Zwecke der Zügelung in der Zukunft."

100. "Jawohl, Großkönig, du hast eine Verfehlung begangen, einen Fehler, töricht, verblendet, unheilsam. Du hast deinen Vater, den gerechten Gesetzeskönig, getötet. Weil du, Großkönig, deine Verfehlung als Verfehlung gesehen hast, und wenn du (versuchst) sie angemessen wieder gutzumachen, dann nehme ich es an. Ein Fortschritt ist es, Großkönig, wenn man sein Vergehen als Vergehen sieht und (versucht) es angemessen wieder gutzumachen und es in der Zukunft zu meiden."

101. Daraufhin sagte der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Vedehi, zum Erhabenen Folgendes: "Jetzt ist die Zeit, Verehrungswürdiger, dass wir gehen, viele Aufgaben, viele Pflichten haben wir." - "Was du denkst, dass jetzt die Zeit ist zu tun, das tue." Nachdem der König von Magadha, Ajātasattu, der Sohn der Vedehi, über das vom Erhabenen Gesagte erfreut und befriedigt war, stand er vom Sitz auf, umrundete [20] ihn rechts herum und ging fort.

102. Nicht lange nach dem Fortgehen des Königs von Magadha, Ajātasattu, dem Sohn der Vedehi, sprach der Erhabene die Mönche an: "Dieser König, ihr Mönche, ist betroffen und bestürzt. Wenn, ihr Mönche, der König nicht seinen Vater, den gerechten Gesetzeskönig getötet hätte, wäre ihm auf diesem Sitz das klare reine Auge der Wahrheit aufgegangen." So sprach der Erhabene, erfreut und befriedigt waren die Mönche von der Rede des Erhabenen.

Die Lehrrede von der Frucht des Asketentums


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[1] Oktober-November
[2] Am Ende der Regenzeit.
[3] wörtlich: kochen, braten
[4] d. h. dass es kein karmisches Resultat gibt.
[5] Pali: paccaya
[6] möglicherweise ist hier karmischer Staub gemeint, weil ‚rajo' auch Leidenschaft heißen kann.
[7] lt. Komm. sind das Pflanzen, während die wahrnehmenden Wesensarten Tiere sind.
[8] z. B. Ableger oder Seitentriebe.
[9] Pali: paţuva, der Begriff ist ziemlich ungeklärt.
[10] d.h. die vier Träger und der Leichnam.
[11] es könnte auch so übersetzt werden: bis zum Verbrennungsplatz sieht man ihre Fußabdrücke.
[12] Das hier mit "Verbot" übersetzte Wort vāri kann auch "Wasser" bedeuten. Da bei den Jainas (= Nigaņţha = Fesselloser) Wasser als lebendig gesehen wurde, wäre auch diese Übersetzung möglich.
[13] auch: ein Weg voller Schmutz
[14] Das Schultertuch ist ein Teil der 3fachen Robe (Hüfttuch - antaravāsa­ka, Obergewand - cīvara, Schultertuch – saņghāţi). Es ist doppellagig, wird zusammengefaltet über der Schulter getragen und dient als Mantel und als Unterlage zum Sitzen und Schlafen.
[15] Man könnte auch übersetzen: Nachdem jener, nach dem Essen, vom Almosengang zurückgekommen ist.
[16] Um Müdigkeit zu überwinden, soll der Mönch sich Helligkeit vorstellen.
[17] Pāli: pāmojja und somanassa. Die deutsche Übersetzung ist eher etwas zu schwach.
[18] eigentlich steht aus einem Kasten nimmt, aber laut Kommentar ist hier etwas der Schlange ähnliches gemeint, also vielleicht nach Franke ein Balg, wir denken mehr an die bei der Häutung abgelegte alte Haut.
[19] Pāli: dibbāya sota-dhātuyā - eigentlich: himmlisches Gehör-Element
[20] Die respektvolle Verabschiedung geschieht durch ein dreimaliges (einmaliges) Umrunden des Sitzenden mit zugewandter rechter Schulter.


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