1. So habe ich gehört. Zu einer Zeit wanderte der Erhabene im Lande Kosala, mit einer großen Mönchsgemeinde, mit fünfhundert Mönchen und kam zu einem Brahmanendorf mit Namen. Dort weilte der Erhabene in Icchānaṅkala im Wäldchen von Icchānaṅkala. Zu jener Zeit wohnte der Brahmane Pokkharasāti in Ukkaţţha, das war reich an Lebewesen, Weiden, Wäldern, Gewässern, Äckern, war Königsbesitz, vom König von Kosala, Pasenadi, ihm geschenkt, als vorzüglichstes Königsgeschenk.
2. Es hörte der Brahmane Pokkharasāti: 'Der Asket Gotama, der Sohn der Sakya, der vom Sakyageschlecht in die Hauslosigkeit ging, wandert im Lande Kosala, mit einer großen Mönchsgemeinde, mit fünfhundert Mönchen und kam zum Brahmanendorf mit Namen Icchānaṅkala. Dort weilt der Erhabene in Icchānaṅkala im Wäldchen von Icchānaṅkala. Diesem erhabenen Gotama eilt dieser gute Ruhmesruf voraus, nämlich: 'Dies wahrlich ist der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Gutgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwach-te, der Erhabene. Er erklärt diese Welt mit den Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Lebewesen, Göttern und Menschen, nachdem er sie durch seine höheren geistigen Kräfte selbst verstanden hat. Er verkündet die Lehre, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, er erklärt der Bedeutung und den Worten nach den völlig vollendeten, völlig geläuterten Reinheitswandel. Gut ist es, solche Heilige zu sehen.''
3. Zu jener Zeit wohnte bei dem Brahmanen Pokkharasāti der Jüngling Ambaṭṭha, gelehrt, Träger der Sprüche. Er beherrschte die drei Veden, die Synonymreihen, die Hilfsbücher, die Wortlehren, und als fünftes die Legendengeschichten. Er kannte lückenlos die Grammatik, die Naturwissenschaften, und die Lehre von den charakteristischen Körpermerkmalen eines großen Menschen. Bestätigt und anerkannt von seinem eigenen Lehrer bezüglich der Dreivedenlehre (mit den Worten): 'Was ich weiß, das weißt du, was du weißt, das weiß ich.'
4. Es sprach der Brahmane Pokkharasāti den Jüngling Ambaṭṭha an: "Der Asket Gotama, lieber Ambaṭṭha, der Sohn der Sakya, der vom Sakyageschlecht in die Hauslosigkeit ging, wandert im Lande Kosala, mit einer großen Mönchsgemeinde, mit fünfhundert Mönchen und kam zum Brahmanendorf mit Namen Icchānaṅkala. Dort weilt der Erhabene in Icchānaṅkala im Wäldchen von Icchānaṅkala. Diesem erhabenen Gotama eilt dieser gute Ruhmesruf voraus, nämlich: 'Dies wahrlich ist der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Voll-endete, der Gutgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Er erklärt diese Welt mit den Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Lebewesen, Göttern und Menschen, nachdem er sie durch seine höheren geistigen Kräfte selbst verstanden hat. Er verkündet die Lehre, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, er erklärt der Bedeutung und den Worten nach den völlig vollendeten, völlig geläuterten Reinheitswandel. Gut ist es, solche Heilige zu sehen.' Geh, lieber Ambaṭṭha, zum Asketen Gotama, dort erfahre vom Asketen Gotama, ob der über diesen Gotama existierende, vorauseilende Ruhmesruf zutreffend ist oder nicht, ob er ihm gleicht oder nicht, damit auch ich ihn kennen lerne."
5. "Wie kann ich erfahren, Herr, ob der über diesen Gotama existierende, vorauseilende Ruhmesruf zutreffend ist oder nicht, ob er ihm gleicht oder nicht?" - "Überliefert sind, lieber Ambaṭṭha, in unseren Sprüchen zweiunddreißig Merkmale eines großen Menschen, mit denen versehen der große Mensch nur zwei Werdegänge haben kann, keinen anderen. Wenn er im Hause bleibt, wird er ein König, ein Erdbeherrscher, ein gerechter Gesetzeskönig, der wird bis an die Grenze der vier Himmelsrichtungen ein Siegreicher. Er wird alle Teile des Landes sichern und festigen, ist versehen mit den sieben Juwelen. Diese sieben Juwelen werden ihm zuteil, als da sind: Das Radjuwel, das Elefantenjuwel, das Pferdejuwel, das Edelsteinjuwel, das Frauenjuwel, das Hausherrenjuwel, das Beraterjuwel als siebtes. Er hat über tausend Söhne, heroisch, mit heldenhafter Gestalt, Besieger fremder Heere. Er beherrscht diese Erde bis zum Meer ohne Stock und ohne Waffen nur mit Gerechtigkeit. Wenn er aus dem Hause in die Hauslosigkeit geht, wird er ein Heiliger, vollkommen Erwachter, der den Schleier von der Welt fortnehmen wird. Ich, lieber Ambaṭṭha, habe dich die Sprüche gelehrt, du lerntest sie von mir."
6. "So sei es, Herr." Nachdem der Jüngling Ambaṭṭha dies dem Brahmanen Pokkharasāti geantwortet hatte, vom Sitz aufgestanden war, den Brahmanen Pokkharasāti verehrt hatte, ihn rechts umrundet hatte, in einen Pferdewagen gestiegen war, ist er mit vielen anderen Jünglingen nach Icchānaṅkala zum Wäldchen von Icchānaṅkala gefahren. Solange der Boden für den Wagen befahrbar war, fuhr er, dann stieg er vom Wagen herab und ging zu Fuß in den Hain.
7. Zu jener Zeit gingen viele Mönche unter freiem Himmel auf und ab. Es kam der Jüngling Ambaṭṭha zu den Mönchen und sagte er den Mönchen Folgendes: "Wo weilt jetzt, ihr Herren, der Herr Gotama? Wir sind hierher gekommen, um den Herrn Gotama zu sehen."
8. Da kam jenen Mönchen folgender Gedanke: 'Dies ist der Jüngling Ambaṭṭha aus einer wohlbekannten Familie, er ist außerdem noch Schüler des wohlbekannten Brahmanen Pokkharasāti. Keine Belästigung wird es für den Erhabenen sein, mit solch einem Jüngling aus guter Familie zu sprechen.' Sie sagten dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes: "Von seiner Behausung ist die Tür geschlossen, dort gehe leise hin, trete in den Vorbau ein, räuspere dich und klopfe an den Türriegel, es wird der Erhabene die Tür öffnen."
9. Da ging der Jüngling Ambaṭṭha leise zu der Behausung mit der geschlossenen Tür, trat in den Vorbau ein, räusperte sich und klopfte an den Türriegel. Der Erhabene öffnete die Tür und der Jüngling Ambaṭṭha trat ein. Die anderen Jünglinge setzten sich beiseite nieder, nachdem sie eingetreten waren, den Erhabenen begrüßt hatten und freundliche Worte gewechselt hatten. Der Jüngling Ambaṭṭha hat beim Gehen mit dem sitzenden Erhabenen einige freundliche Worte gewechselt und auch beim Stehen hat er mit dem sitzenden Erhabenen einige freundliche Worte gewechselt.
10. Da hat der Erhabene dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes gesagt: "Wenn man mit den alten und betagten Lehrern und Lehrerslehrern der Brahmanen ein Gespräch führt, tut man das gehend und stehend, wie du es jetzt mit mir tust, der ich sitze und mit dir einige freundliche Worte wechsle?" - "Natürlich nicht, Herr Gotama. Für einen Brahmanen, Herr Gotama, ist es angemessen mit einem gehenden Brahmanen gehend zu sprechen. Für einen Brahmanen, Herr Gotama, ist es angemessen mit einem sitzenden Brahmanen sitzend zu sprechen. Für einen Brahmanen, Herr Gotama, ist es angemessen mit einem liegenden Brahmanen liegend zu sprechen. Mit denen aber, Herr Gotama, den Kahlköpfigen, den minderen Asketen, den Untergeordneten, den Trüben, den Minderwertigen, mit denen rede ich, wie mit dem Herrn Gotama jetzt."
11. "Aus einem bestimmten Grund, Ambaṭṭha, bist du hierher gekommen, auf den Zweck für den du gekommen bist, solltest du jetzt deinen Geist ausrichten. Der Jüngling Ambaṭṭha hat das (religiöse Leben) noch nicht zu Ende geführt, denkt aber, er habe es zu Ende geführt, gerade weil er es noch nicht zu Ende geführt hat (denkt er so)."
12. Dann war der Jüngling Ambaṭṭha, angesprochen auf sein noch nicht zu Ende geführtes (religiöses Leben), verärgert und betrübt und hat den Erhabenen beschimpft, hat den Erhabenen gescholten, hat vom Erhabenen abfällig gesprochen - (denkend): 'Der Asket, mein Freund Gotama, kann aber sehr böse sein', sagte er: "Das Sakya-Geschlecht, Freund Gotama, ist jähzornig, das Sakya-Geschlecht, Freund Gotama, ist schroff, das Sakya-Geschlecht, Freund Gotama ist sehr empfindlich, das Sakya-Geschlecht, Freund Gotama, ist ungebändigt. Niederträchtig achtet, würdigt, schätzt, ehrt, respektiert das Sakya-Geschlecht die Brahmanen nicht. Dies aber, Freund Gotama, ist unpassend, ist unangebracht, dass diese Sakyas die Brahmanen nicht achten, würdigen, schätzen, ehren, respektieren." So hatte der Jüngling Ambaṭṭha diese erste Rede gehalten in der er die Sakyas als gering darstellte.
13. "Bist du, Ambaṭṭha, von den Sakyas unrecht behandelt worden?" - "Eines Tages, Freund Gotama, bin ich wegen irgendeiner Angelegenheit für meinen Lehrer, den Brahmanen Pokkharasāti, nach Kapilavatthu gegangen, dort bin ich zur Versammlungshalle gegangen. Zu jener Zeit hatten sich viele Sakyas, viele Sakya-Jünglinge in der Versammlungshalle auf hohen Sitzen niedergesetzt. Gegenseitig haben sie sich mit den Fingern geneckt, haben gescherzt und gespielt, und ich meinte zu glauben, dass sie sich über mich lustig gemacht haben. Sie haben mich nicht zum Sitzen eingeladen. Dies aber, Freund Gotama, ist unpassend, ist unangebracht, dass diese Sakyas die Brahmanen nicht achten, würdigen, schätzen, ehren, respektieren." So hatte der Jüngling Ambaṭṭha diese zweite Rede gehalten in der er die Sakyas als gering darstellte.
14. "Sogar Wachteln, Ambaṭṭha, mögen in ihrem Nest singen, wie sie wollen. Dieses Kapilavatthu ist den Sakyas zu eigen, Ambaṭṭha. Es lohnt sich nicht, Ambaṭṭha, sich über diese geringe Nachlässigkeit zu ärgern."
15. "Vier, Freund Gotama, der Kasten gibt es, die Fürsten, die Brahmanen , die Bürger [1], die Diener. Von diesen vier Kasten, sind drei Kasten, die Fürsten, die Bürger und die Diener in erster Linie dazu da, den Brahmanen untergeben zu sein. Dies aber, Freund Gotama, ist unpassend, ist unangebracht, dass die Sakyas die Brahmanen nicht achten, würdigen, schätzen, ehren, respektieren." So hatte der Jüngling Ambaṭṭha diese dritte Rede gehalten in der er die Sakyas als gering darstellte.
16. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: 'Sehr stark setzt dieser Jüngling Ambaṭṭha die Sakyas mit niederträchtiger Rede herab. So lass mich ihn nun nach seiner Sippe fragen.' Da sagte der Erhabene dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes: "Welcher Sippe entstammst du, Ambaṭṭha?" - "Ich bin aus der Sippe der Kaņha, Freund Gotama." - "Wenn man sich an die Familiennamen der Ahnen, Ambaṭṭha, erinnert, waren dabei die Sakyas die nobleren, und du bist der Sohn einer Sklavin [2] der Sakyas. Man weiß, Okkāka, Ambaṭṭha, ist ein Ahne der Sakyakönige. Früher, Ambaṭṭha, war der König namens Okkāka, der wollte dem Sohn seiner Königin, einer lieben und angenehmen Frau, das Königreich vererben. Daher hatte er die älteren Söhne Okkāmukha, Karaņḍu, Hatthinīya und Sīnipura aus seinem Land verbannt. Aus dem Lande verbannt, lebten sie am Rand des Himalaya, am Ufer eines Sees, in einem großen Hain. Aus Angst vor der Vermischung mit anderen Kasten haben sie sich mit ihren eigenen Schwestern vermählt. Dann hat, Ambaṭṭha, der König Okkāka die Versammlung seiner Minister angesprochen: 'Wo, ihr Herren, haben jetzt die Prinzen ihren Wohnsitz?' - 'Es gibt, oh Herr, am Rand des Himalaya, am Ufer eines Sees einen großen Hain, dort leben die Prinzen. Sie haben aus Angst vor der Vermischung mit anderen Kasten sich mit ihren eigenen Schwestern vermählt.' Da hat, Ambaṭṭha, der König Okkāka folgenden Ausspruch getan: 'Fähig [3], ihr Herren, sind die Prinzen, äußerst fähig, ihr Herren, sind die Prinzen.'
Seitdem heißen die Sakyas, Ambaṭṭha, Sakyas. Dieser (König Okkāka) war ja der erste der Sakyas. Der König, Ambaṭṭha, hatte eine Sklavin mit Namen Disā. Sie gebar ein dunkles [4] Kind. Der geborene Kaņha verlangte: 'Wasche mich, Mutter, bade mich, Mutter, befreie mich, Mutter, von diesem Schmutz, dann werde ich auch dir von Nutzen sein.' Damals belegten die Leute Dämonen mit dem Namen Kaņha, heute nennen die Leute Dämonen Dämonen. Die Leute sagten Folgendes: 'Dieser, gerade geboren, spricht er schon. Ein Kaņha ist geboren, ein Dämon ist geboren.' Seitdem heißen, Ambaṭṭha, die Kaņhāyana Kaņhāyana. Dieser war ja der erste der Kaņhāyana. Wenn man sich so der Familiennamen der Ahnen, Ambaṭṭha, erinnert, waren dabei die Sakyas die nobleren, und du bist der Sohn einer Sklavin der Sakyas."
17. Daraufhin, sagten die Jünglinge dem Erhabenen Folgendes: "Möge der Herr Gotama den Jüngling Ambaṭṭha nicht zu sehr mit der Rede vom Sohn der Sklavin herabsetzen. Von guter Geburt ist der Jüngling Ambaṭṭha, aus einer guten Familie stammt der Jüngling Ambaṭṭha, gelehrt ist der Jüngling Ambaṭṭha, redegewandt ist der Jüngling Ambaṭṭha, weise ist der Jüngling Ambaṭṭha, der Jüngling Ambaṭṭha ist in der Lage mit dem Herrn Gotama in dieser Angelegenheit zu diskutieren."
18. Dann sagte der Erhabene den Jünglingen Folgendes: "Wenn euch, ihr Jünglinge, folgender Gedanke kommt: 'Von schlechter Geburt ist der Jüngling Ambaṭṭha, aus einer schlechten Familie stammt der Jüngling Ambaṭṭha, ungelehrt ist der Jüngling Ambaṭṭha, nicht redegewandt ist der Jüngling Ambaṭṭha, unweise ist der Jüngling Ambaṭṭha, der Jüngling Ambaṭṭha ist nicht in der Lage mit dem Herrn Gotama in dieser Angelegenheit zu diskutieren', dann sollte der Jüngling Ambaṭṭha sich zurückhalten, ihr, ihr Jünglinge, solltet mit mir in dieser Angelegenheit diskutieren. Wenn euch aber, ihr Jünglinge, folgender Gedanke kommt: 'Von guter Geburt ist der Jüngling Ambaṭṭha, aus einer guten Familie stammt der Jüngling Ambaṭṭha, gelehrt ist der Jüngling Ambaṭṭha, redegewandt ist der Jüngling Ambaṭṭha, weise ist der Jüngling Ambaṭṭha, der Jüngling Ambaṭṭha ist in der Lage mit dem Herrn Gotama in dieser Angelegenheit zu diskutieren', dann solltet ihr euch zurückhalten und der Jüngling Ambaṭṭha sollte mit mir in dieser Angelegenheit diskutieren."
19. "Von guter Geburt, Herr Gotama, ist der Jüngling Ambaṭṭha, aus einer guten Familie stammt der Jüngling Ambaṭṭha, gelehrt ist der Jüngling Ambaṭṭha, redegewandt ist der Jüngling Ambaṭṭha, weise ist der Jüngling Ambaṭṭha, der Jüngling Ambaṭṭha ist in der Lage mit dem Herrn Gotama in dieser Angelegenheit zu diskutieren. Wir werden schweigen. Möge der Jüngling Ambaṭṭha in dieser Angelegenheit mit dem Herrn Gotama diskutieren."
20. Dann sagte der Erhabene dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes: "Wenn dir, Ambaṭṭha, berechtigt eine Frage gestellt wird, sollst du, auch ungern, antworten. Wenn du nicht antwortest, wenn du von einem zum anderen ablenkst, oder schweigst, oder fortgehst, wird dein Haupt in sieben Stücke zerspringen. Was meinst du, Ambaṭṭha, hast du bei den alten und betagten Lehrern und Lehrerslehrern der Brahmanen gehört woher die Kaņhāyana stammen, wer der erste bei den Kaņhāyanas war?" Daraufhin, schwieg der Jüngling Ambaṭṭha. Zum zweiten Mal sagte der Erhabene dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes: "Was meinst du, Ambaṭṭha, hast du bei den alten und betagten Lehrern und Lehrerslehrern der Brahmanen gehört woher die Kaņhāyana stammen, wer der erste bei den Kaņhāyanas war?" Zum zweiten Mal schwieg der Jüngling Ambaṭṭha. Dann sagte der Erhabene dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes: "Antworte jetzt, Ambaṭṭha, es ist jetzt nicht die Zeit, um zu schweigen. Wenn der Vollendete jemandem, Ambaṭṭha, dreimal berechtigt eine Frage stellt und er nicht antwortet, dann wird ihm das Haupt in sieben Stücke zerspringen."
21. Zu jener Zeit schwebte der Yakkha Vajirapāni, nachdem er einen großen Eisenhammer genommen hatte, strahlend, leuchtend, funkelnd über dem Jüngling Ambaṭṭha im Luftraum: Wenn der Jüngling Ambaṭṭha vom Erhabenen zum dritten Mal berechtigt befragt nicht antworten wird, werde ich ihm den Kopf in sieben Stücke zerschmettern. Nur der Erhabene und der Jüngling Ambaṭṭha sahen den Yakkha Vajirapāni. Nachdem der Jüngling Ambaṭṭha jenen (Yakkha) gesehen hatte, wurde er von Furcht ergriffen, ihm sträubten sich die Haare, und er suchte geradewegs beim Erhabenen Schutz, suchte beim Erhabenen Geborgenheit, suchte beim Erhabenen Sicherheit. Beim Erhabenen sitzend sagte er Folgendes: "Was hat der Herr Gotama gesagt? Möge der Herr Gotama es noch einmal wiederholen." - "Was meinst du, Ambaṭṭha, hast du bei den alten und betagten Lehrern und Lehrerslehrern der Brahmanen gehört woher die Kaņhāyana stammen, wer der erste bei den Kaņhāyanas war?" - "Genauso wie es der Herr Gotama gehört hat, genauso wie es der Herr Gotama gesagt hat, daher stammen die Kaņhāyana, jener war der erste bei den Kaņhāyanas."
22. Daraufhin entstand unter den Jünglingen Unruhe, Lärm, Tumult: "Von schlechter Geburt soll der Jüngling Ambaṭṭha sein, aus einer schlechten Familie soll der Jüngling Ambaṭṭha stammen, Sohn einer Sklavin der Sakyas soll der Jüngling Ambaṭṭha sein, Herren des Jünglings Ambaṭṭha sollen die Sakyas sein. Wir haben gemeint den Asketen Gotama, der die Wahrheit spricht, korrigieren zu müssen."
23. Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: 'Diese Jünglinge setzen den Jüngling Ambaṭṭha mit der Rede vom Sohn der Sklavin sehr herab, lass mich ihn nun davon entlasten.' Da sagte der Erhabene den Jünglingen Folgendes: "Möget ihr Jünglinge den Jüngling Ambaṭṭha nicht zu sehr mit der Rede vom Sohn der Sklavin herabsetzen. Ein großer Seher wurde der Kaņha. Er war in den Süden des Landes gegangen, hatte die brahmischen Mantras [5] gelernt, ging zum König Okkāka und warb um seine Tochter Khuddarūpi. "Wer bist du, du Sohn einer Sklavin, dass du um meine Tochter Khuddarūpi wirbst." Verärgert und missgestimmt legte er einen kleinen Pfeil auf ihn an. Aber er konnte den Pfeil weder abschießen noch beiseite legen. Es kam die ganze Versammlung, die Jünglinge und Minister zum Seher Kaņha und sagten Folgendes: "Möge es dem König wohl ergehen, möge es dem König wohl ergehen" - "Dem König wird es wohl ergehen. Wenn er aber den Pfeil nach unten abschießt, wird die Erde aufbrechen, soweit sich das Königreich erstreckt." - "Möge es dem König wohl ergehen, möge es dem Lande wohl ergehen." - "Dem König wird es wohl ergehen, dem Lande wird es wohl ergehen. Wenn er aber den Pfeil nach oben abschießt, wird, soweit sich das Königreich erstreckt, sieben Jahr kein Regen fallen." - "Möge es dem König wohl ergehen, möge es dem Lande wohl ergehen, möge auch Regen fallen." - "Dem König wird es wohl ergehen, dem Lande wird es wohl ergehen und auch Regen wird fallen. Der König möge den Pfeil auf seinen ältesten Sohn richten, dem Prinzen wird es wohl ergehen und er wird gesichert sein." Dann sagten die Jünglinge und Minister Okkāka Folgendes: "Möge Okkāka den Pfeil auf den ältesten Sohn abschießen, dem Prinzen wird es wohl ergehen und er wird gesichert sein." Dann hat der König Okkāka den Pfeil auf den ältesten Prinzen abgeschossen, und dem Prinzen ging es wohl, er war gesichert. Da wurde König Okkāka ängstlich. Da er durch eine Brahmastrafe bedroht war, gab er seine Tochter Khuddarūpi. Möget ihr nicht, Jünglinge, den Jüngling Ambaṭṭha zu sehr mit der Rede vom Sohn der Sklavin herabsetzen. Groß war der Seher Kaņha."
24. Dann sprach der Erhabene den Jüngling Ambaṭṭha an: "Was meinst du, Ambaṭṭha, wenn ein junger Mann aus der Fürstenkaste und eine junge Frau aus der Brahmanenkaste zusammenkommen würden und danach ein Kind entstünde, erhält dieses Kind von einem Fürsten und einer Brahmanenfrau Sitz und Wasser von den Brahmanen[6]?" - "Es erhält es, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen bei einem Totenritual, einem Milchreisopfer, einem Opfer, einem Gastmahl mit ihm Essen?" - "Sie würden mit ihm essen, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen für ihn die Mantras rezitieren?" - "Sie würden es, Freund Gotama." - "Würden sie ihre Frauen vor ihm verbergen oder nicht?" - "Sie würden es nicht, Freund Gotama." - "Würden die Fürsten ihm eine Fürstenweihe geben?" - "Das nicht, Freund Gotama." - "Warum nicht?" - "Von mütterlicher Seite, Freund Gotama, ist es nicht (als Fürst) geboren."
25. "Was meinst du, Ambaṭṭha, wenn ein junger Mann aus der Brahmanenkaste und eine junge Frau aus der Fürstenkaste zusammenkommen würden und danach ein Kind entstünde, erhält dieses Kind von einem Brahmanen und einer Fürstin Sitz und Wasser von den Brahmanen?" - "Es erhält es, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen bei einem Totenritual, einem Milchreisopfer, einem Opfer, einem Gastmahl mit ihm Essen?" - "Sie würden mit ihm essen, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen für ihn die Mantras rezitieren?" - "Sie würden es, Freund Gotama." - "Würden sie ihre Frauen vor ihm verbergen oder nicht?" - "Sie würden es nicht, Freund Gotama." - "Würden die Fürsten ihm eine Fürstenweihe geben?" - "Das nicht, Freund Gotama." - "Warum nicht?" - "Von väterlicher Seite, Freund Gotama, ist es nicht (als Fürst) geboren."
26. "Also, Ambaṭṭha, würde man Mutter mit der Mutter vergleichen, oder Vater mit Vater vergleichen [7], so sind die Fürsten die höheren, die Brahmanen die niedrigeren. Was meinst du, Ambaṭṭha, wenn die Brahmanen einen Brahmanen aus irgendeinem Anlass (als Strafe) kahlgeschoren haben, mit Asche beschmutzt haben und aus dem Land und aus der Stadt ausgewiesen haben, erhält dieser Brahmane Sitz und Wasser von den Brahmanen?" - "Er erhält es nicht, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen bei einem Totenritual, einem Milchreisopfer, einem Opfer, einem Gastmahl mit ihm Essen?" - "Sie würden nicht mit ihm essen, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen für ihn die Mantras rezitieren?" - "Sie würden es nicht, Freund Gotama." - "Würden sie ihre Frauen vor ihm verbergen oder nicht?" - "Sie würden es Freund Gotama."
27. Was meinst du, Ambaṭṭha, wenn die Fürsten einen Fürsten aus irgendeinem Anlass (als Strafe) kahlgeschoren haben und mit Asche beschmutzt haben und aus dem Land und aus der Stadt ausgewiesen haben, erhält dieser Fürst Sitz und Wasser von den Brahmanen?" - "Er erhält es, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen bei einem Totenritual, einem Milchreisopfer, einem Opfer, einem Gastmahl mit ihm Essen?" - "Sie würden mit ihm essen, Freund Gotama." - "Würden die Brahmanen für ihn die Mantras rezitieren?" - "Sie würden es, Freund Gotama." - "Würden sie ihre Frauen vor ihm verbergen oder nicht?" - "Sie würden es nicht, Freund Gotama." - "In dieser Hinsicht, Ambaṭṭha, selbst wenn der Fürst die größte Erniedrigung erfährt, indem die Fürsten ihn kahlgeschoren haben und mit Asche beschmutzt haben und aus dem Land und aus der Stadt ausgewiesen haben, selbst dann, wenn der Fürst die größte Erniedrigung erfährt, sind die Fürsten die höheren, die Brahmanen die niedrigeren.
28. Von dem Brahma Sanaŋ-kumāra, Ambaṭṭha, wurde dieser Vers gesagt:
Die Fürsten sind die besten, was die Sippe angeht,
Der mit Wissen und Handeln Versehene ist der Beste von Göttern und Menschen.
Dieser Vers vom Brahma Sanaŋ-kumāra, Ambaṭṭha, ist gut gesagt, nicht schlecht gesagt, ist gut ausgesprochen, nicht schlecht ausgesprochen, ist mit Nutzen gesagt, nicht nutzlos, dem wurde von mir zugestimmt. Auch ich, Ambaṭṭha, sage:
Die Fürsten sind die besten, was die Sippe angeht,
Der mit Wissen und Handeln Versehene ist der Beste von Göttern und Menschen."
- Das erste Kapitel ist beendet -
1. "Was ist denn, Freund Gotama, Handeln, was ist denn Wissen?" - "Wenn man vollkommen versehen ist mit unübertrefflichem Wissen und Handeln spricht man nicht von Geburt, spricht man nicht von Sippe, spricht man nicht vom Vergleichen: 'Du bist so bedeutend wie ich, du bist nicht so bedeutend wie ich.' Nur wo, Ambaṭṭha, um die Hand angehalten wird, wo gefreit wird, wo um die Hand angehalten und gefreit wird, da gibt es: 'Du bist so bedeutend wie ich, du bist nicht so bedeutend wie ich.'
Wer, Ambaṭṭha, von der Lehre von der Geburt, von der Sippe, vom Vergleichen oder vom um die Hand anhalten und Freien gefesselt ist, weit entfernt ist der vom unübertrefflichen Wissen und Handeln. Wer aber, Ambaṭṭha die Lehre von der Geburt, von der Sippe, vom Vergleichen, vom um die Hand anhalten und Freien aufgegeben hat, der hat das unübertreffliche Wissen und Handeln verwirklicht."
2." Welches, Freund Gotama, ist jenes Handeln, jenes Wissen?"
(40.) "Hier, Ambaṭṭha, erscheint in der Welt der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Gutgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Der verkündet (die Wahrheit über) die Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit, nachdem er sie durch seine höheren geistigen Kräfte selbst verstanden und durchschaut hat. Er legt die Lehre dar, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue, predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheits-wandel.
(41.) Diese Lehre hört ein Hausherr oder der Sohn eines Hausherrn oder ein in einem anderen Stande Wiedergeborener. Der entwickelt, nachdem er die Lehre gehört hat, Vertrauen zum Vollendeten. Derart mit Vertrauen versehen erwägt er wie folgt: 'Eine Bedrängnis ist das Hausleben, ein Weg der Leidenschaften, die Hauslosigkeit ist die Freiheit. Nicht leicht ist es für einen der im Hause wohnt, den völlig vollständigen, völlig reinen, perlmuttgleichen Reinheitswandel zu erfüllen. So lass mich nun, nachdem ich mir die Haare abnehmen ließ, gelbbraune Kleidung anlegte, vom Hause in die Hauslosigkeit gehen.' Der lässt sich zu einer späteren Zeit, nachdem er einen kleinen Besitz aufgegeben hat oder einen großen Besitz aufgegeben hat, einen kleinen Verwandtenkreis aufgegeben hat oder einen großen Verwandtenkreis aufgegeben hat, die Haare und den Bart abnehmen, legt die gelbbraune Robe an, und geht vom Haus in die Hauslosigkeit.
(42.) Ein Hausloser geworden, weilt er gezügelt gemäß dem pātimokkha, versehen mit gutem Verhalten, selbst in kleinen Fehlern sieht er die Gefahr. Die Schulungsregeln hat er auf sich genommen und schreitet darin vorwärts. Er lebt einwandfrei durch heilsame körperliche und sprachliche Taten. Mit Sittlichkeit versehen wacht er über die Sinneseingänge. Achtsam und klarbewusst ist er zufrieden.
(43.) Wie, Ambaṭṭha, ist der Mönch mit Sittlichkeit versehen? Da hat, Ambaṭṭha, der Mönch das Töten von Wesen aufgegeben, hält sich vom Töten fern, den Stock hat er weggelegt, Waffen hat er weggelegt, einfühlsam und teilnehmend verweilt er allen Lebewesen gegenüber Heil wünschend und mitfühlend. Das ist seine Sittlichkeit.
Das Nehmen von Nichtgegebenem aufgegeben habend, hält er sich vom Nehmen des Nichtgegebenen fern, nur das Gegebene nehmend, nur das Gegebene wünschend, nichts entwendend, verweilt er mit einem reinen Selbst. Das ist seine Sittlichkeit.
Die Unkeuschheit aufgegeben habend, führt er ein Leben in Keuschheit, führt er ein abgesondertes Leben, vermeidet den Geschlechtsverkehr, das ordinäre Ding. Das ist seine Sittlichkeit.
(44.) Die Lüge aufgegeben habend, hält sich er sich von der Lüge fern. Er spricht die Wahrheit, ist der Wahrheit ergeben, ist vertrauenswürdig, aufrichtig, kein Irreführer der Welt. Das ist seine Sittlichkeit.
Die Zwischenträgerei aufgegeben habend, hält er sich vom Säen der Zwietracht fern. Was er hier gehört hat, sagt er nicht dort, um diese zu entzweien, was er dort gehört hat, sagt er nicht hier, um jene zu entzweien. Die Entzweiten einigt er, die Einigen bestärkt er, er liebt die Eintracht, findet Gefallen an der Eintracht, freut sich der Eintracht, spricht Eintracht stiftende Worte. Das ist seine Sittlichkeit.
Das Sprechen barscher Worte aufgegeben habend, hält er sich vom Sprechen barscher Worte fern. Sanfte Worte spricht er, dem Ohr wohltuende, liebe, zum Herzen gehende, kultivierte, vielen Menschen gefallend, vielen Menschen angenehm, so spricht er. Das ist seine Sittlichkeit.
Das Plappern und Plaudern aufgegeben habend, hält er sich vom Plappern und Plaudern fern. Zur rechten Zeit spricht er, die Wahrheit spricht er, nutzbringend spricht er, um der Wahrheit willen spricht er, um der Disziplin willen spricht er, er spricht gehaltvolle Worte, zur rechten Zeit, mit einer Begründung, nicht ausufernd, nutzbringend. Das ist seine Sittlichkeit.
(45.) Samen und Pflanzen zu beschädigen, davon hält er sich fern. Einer, der nur einmal isst, es des Nachts vermeidet, ist er, hält sich vom Essen zur Unzeit fern. Vom Besuch von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen hält er sich fern. Vom Schmücken und Zieren mit Blumengirlanden, Wohlgerüchen, Salben und Geschmeide hält er sich fern. Von hohen und breiten Betten hält er sich fern. Vom Annehmen von Gold und Silber, ungekochtem Getreide, ungekochtem Fleisch, Frauen und Mädchen, Dienern und Dienerinnen, Ziegen und Schafen, Hühnern und Schweinen, Elefanten und Rindern, Pferden und Stuten, Ländereien, hält er sich fern. Er hält sich fern davon Botengänge auf sich zu nehmen. Vom Kauf und Verkauf hält er sich fern. Er hält sich fern vom Betrug mit dem Ge-wicht, dem Hohlmaß und dem Längenmaß. Von Bestechung, Betrug, Irreführung, Unehrlichkeit hält er sich fern. Vom Verstümmeln, Totschlagen, Freiheitsberaubung, Straßenraub, Einbruch und Gewalt hält er sich fern. Das ist seine Sittlichkeit.
(46.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartig Samen und Pflanzen beschädigend verweilen - wie etwa Wurzeln, Zweige, Glieder, Spitzen und Samen als fünftes. Er hält sich fern von derartiger Beschädigung von Samen und Pflanzen. Das ist seine Sittlichkeit.
(47.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartiges anhäufend und gebrauchend verweilen - wie etwa das Anhäufen von Essen, Getränken, Kleidung, Wagen, Betten, Wohlgerüchen, anderen materiellen Dingen. Er hält sich fern von derartiger Anhäufung und Gebrauch. Das ist seine Sittlichkeit.
(48.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, derartige Schaustellungen betrachtend verweilen - wie etwa Tanz, Gesang, Musik, Vorführungen, Vorträge, Handmusik, Zauberei, Trommeln, erotische Schattenspiele, Jonglierkunst, Bambusakrobatik, Waschungen, Kämpfe von Elefanten, Pferden, Büffeln, Stieren, Böcken, Widdern, Hähnen, Wachteln, Kämpfe mit dem Stock, der Faust, Ringkämpfe, Scheingefechte, Truppenvorführungen, Truppenaufmärsche, Truppeninspektionen. Er hält sich fern von derartiger Betrachtung von Schaustellungen. Das ist seine Sittlichkeit.
(49.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich dem Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit, hingeben - wie etwa dem Achtfelderspiel, dem Zehnfelderspiel, dieselben im Freien, dem Spiel bei dem man die auf dem Erdboden gezogenen Linien nicht berühren darf, dem Spiel, bei dem man die Steine mit dem Fingernagel von einem Haufen vorsichtig wegnehmen oder wieder dahin schieben muss ohne sie umzuwerfen, dem Würfelspiel, dem Klippspiel, dem Holzstäbchenspiel, dem Kugelspiel, dem Töne mit einem Blatt erzeugen, dem Spiel mit kleinen Spielpflügen, dem Purzelbaumspiel, dem Spiel mit Kinderwindmühlen, dem Spiel mit Kindermessgefäßen, mit kleinen Wagen, mit kleinen Bogen, mit Buchstaben, Gedankenraten, einander nachahmen. Er hält sich fern von derartigem Hingeben an das Glückspiel, der Grundlage der Nachlässigkeit. Das ist seine Sittlichkeit.
(50.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig hohen und breiten Betten hingebend verweilen - wie etwa einem Liegestuhl, einem Sofa, einer Wolldecke, einer bunten Decke, einer weißen Decke, einer mit Blumen durchwebten wollenen Decke, einer Baumwollmatratze, einer wollenen Decke mit Fransen an beiden Enden, einer wollenen Decke mit Fransen an einem Ende, Seidendecken mit Edelsteinen besetzt, Seidendecken, wollenen Teppichen von solcher Größe, dass sechzehn Tänze-rinnen darauf tanzen können, Elefanten-, Pferde-, oder Wagendecken, einer vorzüglichen Felldecke aus Kadali-Antilopenfell, einer Überdecke mit roten Kissen auf beiden Seiten. Er hält sich fern vom Hingeben an derartige hohe und breite Betten. Das ist seine Sittlichkeit.
(51.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich derartig schmückend und zierend verweilen - wie etwa mit Puder, Massage, Baden, Gliederreiben, Gebrauch von Spiegeln, Salbe zum Färben, Blumen, Salbe, Pulver und Salbe für das Gesicht, Armbändern, Haarbändern, Spazierstöcken, Amuletten, Schwertern, Schirmen, bunten Schuhen, Turbanen, Juwelen, Fächern aus Tierschwänzen, weißen Kleidern mit langen Schleiern. Er hält sich fern vom derartigen Schmücken und Zieren. Das ist seine Sittlichkeit.
(52.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, mit derartig niedrigen Gesprächen verweilen - wie über Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen. Er hält sich fern von derartigen niedrigen Gesprächen. Das ist seine Sittlichkeit.
(53.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, Streitgespräche führend verweilen - wie: 'Du kennst nicht diese Lehre und Disziplin, ich kenne diese Lehre und Disziplin. Was weißt du von dieser Lehre und Disziplin? Auf dem falschen Wege bist du, ich bin auf dem richtigen Wege, ich hab es verstanden, du hast es nicht verstanden. Was zuerst zu sagen war, sagst du zuletzt, was zuletzt zu sagen war, sagst du zuerst. Deine (Behauptung) ist nicht durchdacht, ist verkehrt, bezwungen ist deine Rede, besiegt. Widerlege meine Lehrmeinung, wenn du kannst.' Er hält sich fern vom Führen derartiger Streitgespräche. Das ist seine Sittlichkeit.
(54.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit Botengängen beschäftigend verweilen - wie für den König, für die königlichen Großminister, für die Fürsten, für die Brahmanen, für die Hausherren, für die Prinzen: gehe dorthin, komme von dorther, bringe dieses hin, von dort bringe jenes her.' Er hält sich fern vom Beschäftigen mit Botengängen. Das ist seine Sittlichkeit.
(55.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, die sind Betrüger, Scheinpriester, Wahrsager, Blender, die geben, um mehr zu bekommen. Er hält sich fern davon, Betrüger und Scheinpriester zu sein. Das ist seine Sittlichkeit.
(56.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Wahrsagen nach Körpermerkmalen, das Deuten von Vorzeichen, Wahrsagen aus Naturerscheinungen, Traumdeutung, Schicksalsdeutung aus Körperzeichen, Wahrsagen nach Ratten- und Mäusefraß, Feueropfer, Löffelopfer, Spreuopfer, Bruchreisopfer, Reiskörneropfer, Butteropfer, Ölopfer, Mundopfer, Blutopfer. Wissen um die Körpermerkmale, abergläubische Bauvorschriften, abergläubische Vorschriften für fürstliche Feste, Beschwörungsformeln, Bannformeln, Zauberformeln, Schlangenzauber, Giftzauber, Skorpionzauber, Ratten- und Mäusezauber, die Vogelsprache, die Krähensprache, das Todesdatum, Pfeilschutzzauber, die Sprache der Tiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(57.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Kenntnis von der Magie der Edelsteine, Stöcke, Kleidung, Schwerter, Pfeile, Bogen, Waffen, Frauen, Männer, Jungen, Mädchen, Diener, Dienerinnen, Elefanten, Pferde, Büffel, Stiere, Rinder, Böcke, Widder, Hähne, Wachteln, Warane, Hasen, Schildkröten, Landtiere. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(58.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Der König wird umziehen, der König wird nicht umziehen. Die innere Königsmacht wird aufmarschieren, eine äußere Königsmacht wird abmarschieren, eine äußere Königsmacht wird aufmarschieren, die innere Königsmacht wird abmarschieren. Die innere Königsmacht wird siegreich sein, die äußere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden, die äußere Königsmacht wird siegreich sein, die innere Königsmacht wird eine Niederlage erleiden. So wird der Sieg sein, so wird die Niederlage sein. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(59.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Eine Mondfinsternis wird sein, eine Sonnenfinsternis wird sein, eine Sternenfinsternis wird sein, die Sonne und der Mond gehen ihren normalen Weg, die Sonne und der Mond gehen vom normalen Weg ab, die Sterne gehen ihren normalen Weg, die Sterne gehen von ihrem normalen Weg ab, Meteore werden fallen, ein Feuer wird am Himmel sein, ein Erdbeben wird sein, ein Donner wird sein, Sonne Mond und Sterne steigen auf, steigen ab, bekommen Flecken, werden rein. Die Mondfinsternis hat diese Folge, die Sonnenfinsternis hat diese Folge, die Reinheit von Sonne Mond und Sternen hat diese Folge. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(60.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Prophezeiungen: 'Genug Regen wird fallen, nicht genug Regen wird fallen, genug Speise wird da sein, nicht genug Speise wird da sein, Sicherheit wird sein, Gefahr wird sein, Krankheit wird sein, Gesundheit wird sein - Rechnen, Zählen, Addieren, Dichtung, Naturwissenschaft. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(61.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - (wie die Bestimmung des Zeitpunktes etc.) zur Einholung der Braut, zur Verheiratung, zur Aussöhnung, zum Streit, zur Schuldeintreibung, zur Geldanlage, zum Glückbringen, zum Unglückbringen, zur Schwangerschaftsverhinderung, zum Lähmen der Zunge, zum Lähmen der Kiefer, zum Besprechen der Hände (damit sie gelähmt werden), zum Besprechen der Ohren, zum Spiegelorakel, zum Mädchenorakel, zum Götterorakel, zum Sonnendienst, zur Verehrung des Höchsten Wesens, zum Feuerspeien, zur Anrufung der Glücksgöttin. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(62.) Mögen da einige ehrsame Asketen und Brahmanen das aus Vertrauen gegebene Essen gegessen habend, sich mit solchen niedrigen Künsten beschäftigend ein falsches Leben führen - wie Götterbesänftigung, ein Gelübde ablegen, ein großes Besänftigungsritual, Hervorrufung von Potenz, Hervorrufung von Impotenz, Bestimmung von Bauvorschriften, Hauseinweihung durch Opferspenden, rituelle Mundspülung, rituelles Baden anderer, opfern für andere, Erbrechen und Abführen lassen, Entschlackung des oberen Teils, Entschlackung des unteren Teils, Entschlackung des Kopfes, Ölung der Ohren, Behandlung der Augen, Verabreichung von Medizin durch die Nase, Anwendung von Augensalbe, Anwendung von Salbe, Praktizieren als Augen-, Ohren- und Nasenarzt, Praktizieren als Chirurg, als Kinderarzt, Verordnung von Wurzelarzneien, gegebene Kräutermedizin anwenden. Er hält sich fern vom Beschäftigen mit solchen niedrigen Künsten. Das ist seine Sittlichkeit.
(63.) Wenn, Ambaṭṭha, der Mönch so mit der Sittlichkeit versehen ist, kann er von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Genauso, Ambaṭṭha, wie ein Fürst, dessen Haupt gesalbt ist und dessen Feinde niedergeworfen sind, von nirgendwo her Gefahr sieht, was seine Feinde angeht, genauso, Ambaṭṭha, kann der Mönch, der so mit der Sittlichkeit versehen ist, von nirgendwo her Gefahr sehen, was seine Sittlichkeit angeht. Dieser, mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, erfährt im Inneren ein makelloses Wohl. So, Ambaṭṭha, ist ein Mönch mit Sittlichkeit versehen.
(64.) Wie, oh Ambaṭṭha, wacht der Mönch über die Sinneseingänge? Hat da, Ambaṭṭha, ein Mönch mit dem Auge Sichtbares gesehen, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Auges, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Auges. Hat da, Ambaṭṭha, ein Mönch mit dem Ohr Hörbares gehört, mit der Nase Riechbares gerochen, mit der Zunge Schmeckbares geschmeckt, mit dem Körper Fühlbares gefühlt, mit dem Geist Denkbares gedacht, nicht hält er das gesamte Objekt, noch hält er dessen Einzelheiten fest, weil in den, der mit nichtbewachter Sinnesfunktion des Auges verweilt, Begierde, Abneigung, also üble, unheilsame Dinge einfließen würden. Darum bemüht er sich um die Zügelung, schützt die Sinnesfunktion des Geistes, erlangt die Zügelung der Sinnesfunktion des Geistes. Mit dieser edlen Sinneszügelung versehen empfindet er im Inneren ein reines Glück. So, Ambaṭṭha, wacht der Mönch über die Sinneseingänge.
(65.) Wie, oh Ambaṭṭha, ist der Mönch achtsam und klarbewusst? Da ist, Ambaṭṭha, der Mönch klarbewusst, wenn er nach vorne geht, wenn er zurückgeht, klarbewusst beim Hinblicken und Wegblicken, klarbewusst beim Beugen und Strecken, klarbewusst beim Tragen des Schultertuchs, der Almosenschale und der Robe, klarbewusst beim Essen, Trinken, Kauen, Schlucken, klarbewusst beim Ausscheiden von Urin und Kot, klarbewusst beim Gehen, Stehen, Sitzen, (Ein)schlafen, Wachen, Sprechen und Schweigen. So, Ambaṭṭha, ist der Mönch achtsam und klarbewusst.
(66.) Wie, oh Ambaṭṭha, ist der Mönch zufrieden? Da ist, Ambaṭṭha, der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. Genauso, Ambaṭṭha, wie ein Vogel, wo auch immer er hinfliegt, er nur mit der Last seiner Federn hinfliegt, genauso, Ambaṭṭha, ist der Mönch zufrieden mit dem Gewand, das den Körper schützt, mit der Almosenspeise, die den Leib erhält; wo auch immer er hingeht, nimmt er alles mit. So, Ambaṭṭha, ist der Mönch zufrieden.
(67.) Mit dieser edlen Sittlichkeit versehen, mit dieser edlen Sinneszügelung versehen, mit dieser edlen Achtsamkeit und Klarbewusstheit versehen, mit dieser edlen Zufriedenheit versehen, begibt er sich zu einem abgeschiedenen Ort, einem Wald, einem Fuß eines Baumes, einem Berg, einer Grotte, einer Höhle, einem Friedhof, einem Wald, unter freiem Himmel, einem Strohlager. Nachdem er nach dem Essen auf einen weiteren Almosengang verzichtet, setzt er sich im Lotussitz nieder, den Körper gerade aufgerichtet, hält er die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig.
(68.) Die Gier nach der Welt aufgegeben, verweilt er mit einem begierdefreien Geist, er reinigt das Gemüt von Begierde. Übelwollen und Hass aufgegeben, verweilt er mit einem von Übelwollen freiem Geist. Für alle Lebewesen und Kreaturen Heil und Fürsorge empfindend, reinigt er das Gemüt von Übelwollen und Hass. Trägheit und Mattigkeit aufgegeben, verweilt er mit einem von Trägheit und Mattigkeit freien Geist, hat die Vorstellung von Licht, achtsam und klarbewusst reinigt er das Gemüt von Trägheit und Mattigkeit. Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, verweilt er ohne Aufregung und Gewissensunruhe, innerlich mit ruhigem Gemüt, reinigt er das Gemüt von Aufregung und Gewissensunruhe. Den Zweifel aufgegeben, verweilt er mit überwundenem Zweifel, in heilsamen Dingen keine Unsicherheit habend, reinigt er das Gemüt von Zweifel.
(69.) Wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch Schulden gemacht hätte um, sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften, dem würden die Geschäfte gedeihen, so dass er die alten Schulden tilgen könnte und darüber hinaus noch ein Rest übrigbleiben würde, um die Familie zu ernähren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich habe vorher Schulden gemacht, um sie einzusetzen in verschiedenen Geschäften. Mir sind die Geschäfte gediehen, so dass ich die alten Schulden tilgen konnte und mir darüber hinaus noch ein Rest übriggeblieben ist, um die Familie zu ernähren.' Jener erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.
(70.) Wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch krank wäre, leidend, schwerkrank wäre, das Essen bekäme ihm nicht, und sein Körper hätte keine Kraft mehr. Der würde nach einer gewissen Zeit von der Krankheit geheilt, das Essen bekäme ihm wieder, und sein Körper hätte wieder Kraft. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war krank, leidend, schwerkrank. Das Essen bekam mir nicht, und mein Körper hatte keine Kraft mehr. Nach einer gewissen Zeit wurde ich von der Krankheit geheilt, das Essen bekam mir wieder, und mein Körper hatte wieder Kraft.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.
(71.) Wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch im Gefängnis eingeschlossen wäre. Der würde nach einer gewissen Zeit im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ginge ihm verloren. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war im Gefängnis eingeschlossen. Nach einer gewissen Zeit wurde ich im guten Zustand und ohne Schaden aus der Gefangenschaft befreit, und kein bisschen Besitz ging mir verloren.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.
(72.) Wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch ein Diener wäre, unselbständig, von anderen abhängig, könnte nicht gehen, wohin er will. Der würde nach einer gewissen Zeit aus der Dienerschaft entlassen, wäre selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, könnte gehen wohin er wollte. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich war ein Diener, unselbständig, von anderen abhängig, konnte nicht gehen wohin ich wollte. Nach einer gewissen Zeit wurde ich aus der Dienerschaft entlassen, war selbständig, von niemandem abhängig, ein freier Mann, konnte gehen wohin ich wollte.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.
(73.) Wie, Ambaṭṭha, wenn sich ein reicher, besitzender Mensch auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begibt, wo Speise schwer zu erlangen ist. Der hat nach einer gewissen Zeit das unwegsame Gebiet verlassen, und kommt wohlbehalten am Dorfrand an, ist gesichert und ohne Gefahr. Dem käme folgender Gedanke: 'Ich bin ein reicher, besitzender Mensch und hatte mich auf eine Reise durch ein unwegsames, gefahrvolles Gebiet begeben, wo Speise schwer zu erlangen ist. Jetzt habe ich das unwegsame Gebiet verlassen und bin wohlbehalten am Dorfrand angekommen, bin gesichert und ohne Gefahr.' Er erfährt aus diesem Grunde eine Frohgestimmtheit, erlangt Erfreutsein.
(74.) Ebenso, Ambaṭṭha, stellt der Mönch bei sich, die noch nicht aufgegebenen fünf Hemmungen als Schulden, als Krankheit, als Gefängnis, als Dienerschaft, als ein unwegsames Gebiet fest. Genauso wie Schuldenfreiheit, Gesundheit, Gefängnisbefreiung, ein freier Mann zu sein, ein sicheres Gebiet, Ambaṭṭha, so ist es, wenn ein Mönch bei sich feststellt: 'Diese fünf Hemmungen sind beseitigt.'
(75.) Wenn er feststellt, dass diese fünf Hemmungen bei ihm beseitigt sind, entsteht eine Frohgestimmtheit, bei dem Frohgestimmten entsteht Freude, mit freudigem Denken wird der Körper gestillt, wenn der Körper gestillt ist empfindet er Wohl, dem Wohl Empfindenden sammelt sich das Gemüt. Abgeschieden von sinnlichem Begehren, abgeschieden von unheilsamen Dingen, erreicht er die mit Denken und Überlegen versehene erste Vertiefung, die Freude und das Wohl der Abgeschiedenheit und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit.
(76.) Genauso, Ambaṭṭha, wie wenn ein geschickter Bader oder der Schüler eines Baders in einem Metallbehälter Seifenpulver ausstreut und es mit Wasser immer wieder beträufelnd, anfeuchten und kneten würde, so dass die ganze Seifenmasse durchfeuchtet, mit Feuchtigkeit völlig gesättigt, innen und außen vollgesogen ist und nichts heraustropft. Genauso, Ambaṭṭha, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Abgeschiedenheit.
(77.) Nachdem wiederum der Mönch, Ambaṭṭha, das Denken und Überlegen beruhigt hat, erreicht er die innere Klarheit, die Konzentration des Geistes, die von Denken und Überlegen freie zweite Vertiefung, die Freude und das Wohl der Sammlung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung.
(78.) Genauso, Ambaṭṭha, wie ein Teich, der von einer Quelle in ihm selbst gespeist wird, der aus der östlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, der aus der westlichen, nördlichen, südlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat und auch kein Regen von Zeit zu Zeit herkommen würde. So dass das kühle Quellwasser den ganzen Teich mit kühlem Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdringt, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Teiches von dem kühlen Wasser nicht berührt ist. Genauso, Ambaṭṭha, füllt der Mönch diesen Körper mit der Freude und dem Wohl der Sammlung, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von der Freude und dem Wohl der Sammlung.
(79.) Nachdem dann, Ambaṭṭha, die Freude verblasst ist, verweilt er gleichmütig, achtsam und klarbewusst; er empfindet körperliches Wohl. Von dem sagen die Heiligen: 'Der ist gleichmütig, achtsam, im Wohl weilend', so erreicht er die dritte Vertiefung und verweilt in ihr. Er füllt diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist.
(80.) Genauso, Ambaṭṭha, wie in einem Teich mit blauem Lotus, mit rotem Lotus, mit weißem Lotus, einige des blauen, roten oder weißen Lotus, die im Wasser entstanden und gewachsen sind, nicht über das Wasser herauskommen, ausschließlich im Wasser existieren, von der Spitze bis zu den Wurzeln mit dem kühlen Wasser durchtränkt, erfüllt und durchdrungen sind, so dass nicht der kleinste Teil der blauen, roten weißen Lotus nicht berührt ist von dem kühlen Wasser. Genauso, Ambaṭṭha, füllt jener Mönch diesen Körper mit dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist, durchtränkt, erfüllt und durchdringt ihn damit, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem Wohl der Sammlung, das jenseits der Freude ist.
(81.) Nachdem wiederum, Ambaṭṭha, Wohl und Leid fallengelassen wurden, nachdem frühere geistige Freuden und Leiden untergegangen sind, erreicht der Mönch die Leid- und Wohllose vierte Vertiefung, die völlige Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit und verweilt in ihr. Er verbleibt dort und erfüllt diesen Körper mit dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt, so dass nicht der kleinste Teil des Körpers nicht berührt ist von dem völlig reinen, völlig geläuterten Gemüt.
(82.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch sitzen würde, der von Kopf bis Fuß mit einem weißen Gewand bedeckt wäre, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht bedeckt wäre von dem weißen Gewand. Genauso, Ambaṭṭha, sitzt jener Mönch, diesen Körper mit dem vollkommen reinen, makellosen Geist erfüllend, so dass nicht der kleinste Teil des ganzen Körpers nicht berührt ist von dem vollkommen reinen, makellosen Geist.
(83.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.'
(84.) Genauso wie, Ambaṭṭha, ein Beryll, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ein Faden gezogen ist, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber. Wenn ein sehender Mensch eben diesen Stein in die Hand nehmen und überlegen würde: ‚Dies ist ein Veļuriya-Edelstein, schön, vorzüglich, achteckig, vollkommen bearbeitet, rein, völlig klar, makellos, formvollendet, durch den ist ein Faden gezogen, ein blauer, ein gelber, ein roter, ein weißer, ein blassgelber.' Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die höchste Erkenntnis. Er erkennt so: ‚Dies ist mein Körper, sichtbar, gebildet aus den vier Elementen, von Mutter und Vater gezeugt, aufgebaut aus Reis- und Getreidebrei, der ist vergänglich, gebrechlich, anfällig, zerbrechlich, zerfallend, aber doch befindet sich mein Bewusstsein darin, ist daran gebunden.'
(85.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Er erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen.
(86.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch einen Halm aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist der Halm, dies ist die Scheide, eines ist der Halm, eines ist die Scheide, ich habe den Halm aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch ein Schwert aus der Scheide ziehen würde und denkt: 'Dies ist das Schwert, dies ist die Scheide, eines ist das Schwert, eines ist die Scheide, ich habe das Schwert aus der Scheide gezogen.' Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch eine Schlange aus der alten Haut ziehen würde und denkt: 'Dies ist die Schlange, dies ist die alte Haut, eines ist die Schlange, eines ist die alte Haut. Ich habe die Schlange aus der alten Haut gezogen.' Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Erschaffung eines geistgestalteten Körpers. Jener erschafft aus diesem Körper einen anderen, sichtbar, geistgestaltet, mit allen Gliedern, fähig zu allen Wahrnehmungen.
(87.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten: Einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper.
(88.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein geschickter Töpfer oder Töpfergeselle gut bearbeiteten Ton nehmen würde. Was für eine Art von Gefäßen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein geschickter Elfenbeinschnitzer oder Elfenbeinschnitzergeselle gut bearbeitetes Elfenbein nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein geschickter Goldschmied oder Goldschmiedegeselle gut bearbeitetes Gold nehmen würde. Was für eine Art von Dingen auch immer er wünscht herzustellen, die würde er machen und herstellen. Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten. Er erfährt verschiedene übernatürliche Fähigkeiten - einer gewesen vervielfältigt er sich, vielfältig gewesen, wird er einer. Er kann sichtbar oder unsichtbar werden, ohne behindert zu werden durch kleine und große Mauern, durch Berge gehen, wie in einem freien Raum, aus der Erde auftauchen und in sie hineintauchen, wie in Wasser, auf dem Wasser gehen ohne einzusinken, wie auf der Erde, im freien Raum im Lotossitz schweben, wie ein Vogel. Sogar diesen Mond und diese Sonne, die große Fähigkeiten und große Macht besitzen, berührt und betastet er mit der Hand, selbst bis zur Brahmawelt kommt er mit seinem Körper.
(89.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das himmlische Gehör. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen.
(90.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mensch sich auf einen weiten Weg begeben würde und er hörte Trommeltöne, er hörte Mutinga-Trommeltöne, er hörte Töne eines Muschelhorns, eines Tamburins, eines Gongs. Da würde ihm einfallen: ‚Ein Trommelton, ein Mutinga-Trommelton, ein Muschelhorn, ein Tamburin, ein Gong.' Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert ein Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das himmlische Gehör. Er hört mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, übermenschlichen, beide Töne, die himmlischen und die menschlichen, die fernen und die nahen.
(91.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Erkennen des Geistes der Anderen. Er erkennt bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt.
(92.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn eine Frau, ein Mann, ein Kind oder ein junger Mann, der sich schmückt, im Spiegel oder im völlig reinen, makellosen, sauberen Wasser in einer Schale das Abbild seines Gesichts betrachten würde und würde ein beschmutztes als beschmutzt erkennen und ein unbeschmutztes als unbeschmutzt erkennen, ebenso, Ambaṭṭha, erkennt der Mönch bei den anderen Wesen und den anderen Personen durch den Geist völlig deren Geist: Er erkennt das leidenschaftliche Gemüt als leidenschaftliches Gemüt, das leidenschaftslose Gemüt als leidenschaftsloses Gemüt, das hassende Gemüt als hassendes Gemüt, das hasslose, das mit Verblendung behaftete, das ohne Verblendung seiende, das konzentrierte, das zerstreute, das weite, das enge, das übertreffliche, das unübertreffliche, das gesammelte, das ungesammelte, das befreite, das unbefreite Gemüt als unbefreites Gemüt.
(93.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.
(94.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Mann von seinem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf zu einem anderen Dorf gehen würde, von jenem Dorf wieder zu seinem Dorf kommen würde. Ihm käme folgender Gedanke: 'Ich bin von meinem Dorf zu einem anderen Dorf gegangen, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf ging ich zu einem anderen Dorf, dort habe ich so gestanden, so gesessen, so gesprochen, so geschwiegen. Von jenem Dorf kam ich wieder zu meinem Dorf. Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Welt-vergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder.' So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.
(95.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Er sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wieder-erscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.
(96.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein mit Augen versehener Mann an einer Kreuzung auf einer Burg stehen würde und Menschen sehen würde, die ins Haus gehen oder aus dem Haus kommen, die auf Straßen und Wegen gehen, die inmitten der Kreuzung sitzen. Dem käme folgender Gedanke: ‚Diese Menschen gehen in das Haus, kommen aus dem Haus, gehen auf den Straßen und Wegen, sitzen inmitten der Kreuzung.' Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Jener sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel.' In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.
(97.) Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beein-flussungen. Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beeinflussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem.
(98.) Genauso wie, Ambaṭṭha, wenn ein Teich im Tal zwischen Bergen steht, sauber, geklärt, klar. Dahinein würde vom Ufer aus ein mit Augen versehener Mann schauen und Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme sehen. Dem käme folgender Gedanke: 'Dies ist ein Teich, sauber, geklärt, klar. Darin sind diese Muscheln, Kieselsteine, stehende oder sich bewegende Fischschwärme.' Genauso, Ambaṭṭha, lenkt und steuert der Mönch mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, sein Gemüt auf das Wissen von der Vernichtung der Beeinflussungen. Er weiß, der Wirklichkeit gemäß: 'Dies ist das Leiden, dies ist die Entstehung des Leidens, dies ist die Aufhebung des Leidens, dies ist der Weg zur Aufhebung des Leidens.' Er weiß der Wirklichkeit gemäß: 'Dies sind die Beeinflussungen, dies ist die Entstehung der Beeinflussungen, dies ist die Aufhebung der Beeinflussungen, dies ist der Weg zur Aufhebung der Beeinflussungen.' Wenn er so erkennt, so sieht, wird sein Gemüt befreit von den Beeinflussungen der Sinnesgenüsse, von den Beeinflussungen des Werdens, von den Beeinflussungen der Unwissenheit. Bei dem Befreiten entsteht das Wissen: 'Befreit.' Die Geburt ist eliminiert, der Reinheitswandel ist vollzogen, getan ist, was zu tun war, nichts ist mehr nach diesem.
Dieser Mönch, Ambaṭṭha, heißt der mit Wissen Versehene, heißt auch der mit Handeln Versehene, heißt auch der mit Wissen und Handeln Versehene. Von diesem Wissen und Handeln, Ambaṭṭha, gibt es kein höheres, kein vorzüglicheres Wissen und Handeln.
3. Für dieses unübertreffliche Wissen und Handeln, Ambaṭṭha, gibt es vier Tore des Verlustes. Welche vier? Es gibt, Ambaṭṭha, einige Asketen und Brahmanen, die verstehen dieses unübertroffene Wissen und Handeln nicht, sie nehmen die Bedarfsgegenstände der Asketen mit in den Wald: 'Ich werde nur von herabgefallenen Früchten leben.' Sie widmen sich ausschließlich diesem Wissen und Handeln. Dies, Ambaṭṭha, ist das erste Tor zum Verlust des unübertrefflichen Wissen und Handelns.
Außerdem, Ambaṭṭha, gibt es einige Asketen und Brahmanen, die verstehen dieses unübertroffene Wissen und Handeln und das Leben von herabgefallenen Früchten nicht. Sie nehmen eine Hacke und gehen in den Wald, um nur von den Zweigen und Wurzeln zu leben. Sie widmen sich ausschließlich diesem Wissen und Handeln. Dies, Ambaṭṭha, ist das zweite Tor zum Verlust des unübertrefflichen Wissen und Handels.
Außerdem, Ambaṭṭha, gibt es einige Asketen und Brahmanen, die verstehen dieses unübertroffene Wissen und Handeln und das Leben von herabgefallenen Früchten, von Zweigen und Wurzeln, nicht. Am Rande des Dorfes oder am Rande der Kleinstadt bauen sie Feuerhäuser und verbringen die Zeit mit der Feuerverehrung. Sie widmen sich ausschließlich diesem Wissen und Handeln. Dies, Ambaṭṭha, ist das dritte Tor zum Verlust des unübertrefflichen Wissen und Handels.
Außerdem, Ambaṭṭha, gibt es einige Asketen und Brahmanen, die verstehen dieses unübertroffene Wissen und Handeln und das Leben von herabgefallenen Früchten, von Zweigen und Wurzeln, von der Feuerverehrung, nicht. An der Kreuzung zweier Straßen bauen sie ein Haus mit vier Türen und verbringen die Zeit indem sie sagen: 'Wer auch immer aus den vier Himmelsrichtungen kommen wird, sei es ein Asket oder ein Brahmane, den werden wir nach unseren Fähigkeiten und Kräften unterstützen. Sie widmen sich ausschließlich diesem Wissen und Handeln. Dies, Ambaṭṭha, ist das vierte Tor zum Verlust des unübertrefflichen Wissen und Handels.
4. "Was meinst du, Ambaṭṭha, folgst du und dein Lehrer diesem unübertrefflichen Wissen und Handeln nach?" – "Nein, Herr Gotama, das ist nicht so. Wer bin ich und mein Lehrer, Herr Gotama, und was ist das unübertreffliche Wissen und Handeln. Weit weg bin ich und mein Lehrer, Herr Gotama, von diesem unübertrefflichen Wissen und Handeln." – "Was meinst du, Ambaṭṭha, verstehst du dieses unübertroffene Wissen und Handeln? Nimmst du die Bedarfgegenstände der Asketen mit in den Wald: 'Ich werde nur von herabgefallenen Früchten leben?'" – "Nicht tue ich dies, Herr Gotama." – "Was meinst du, Ambaṭṭha, verstehst du dieses unübertroffene Wissen und Handeln? Das Leben von herabgefallenen Früchten? Nimmst du eine Hacke und gehst in den Wald, um nur von den Zweigen und Wurzeln zu leben?" – "Nicht tue ich dies, Herr Gotama." – "Was meinst du, Ambaṭṭha, verstehst du dieses unübertroffene Wissen und Handeln? Das Leben von herabgefallenen Früchten? Das Leben von Zweigen und Wurzeln? Baust du am Rande des Dorfes ein Feuerhaus und verbringst die Zeit mit der Verehrung des Feuers?" – "Nicht tue ich dies, Herr Gotama." – "Was meinst du, Ambaṭṭha, verstehst du dieses unübertroffene Wissen und Handeln? Das Leben von herabgefallenen Früchten? Das Leben von Zweigen und Wurzeln? Verbringst du die Zeit mit der Verehrung des Feuers? Baust du an der Kreuzung zweier Straßen ein Haus mit vier Türen und verbringst die Zeit indem du sagst: "Wer auch immer aus den vier Himmelsrichtungen kommen wird, sei es ein Asket oder ein Brahmane, den werde ich nach meinen Fähigkeiten und Kräften unterstützen?" – "Nicht tue ich dies, Herr Gotama."
5. "So fehlt dir und deinem Lehrer, Ambaṭṭha, dieses unübertreffliche Wissen und Handeln. Die vier Tore des Verlustes von diesem unübertrefflichen Wissen und Handeln, auch diese weißt du nicht. Gesagt wurde dieses, Ambaṭṭha, von dem Brahmanen, deinem Lehrer Pokkharasāti: 'Wer sind die Kahlköpfigen, die minderen Asketen, die Untergeordneten, die Trüben, die Minderwertigen und was sind die Gespräche der Brahmanen, die die drei Wissen haben.' So geht ihm selbst etwas verloren indem er (diesem unübertrefflichen Wissen und Handeln) nicht nachfolgt. Sieh, Ambaṭṭha, wie dein Lehrer, der Brahmane Pokkharasāti, fehlgegangen ist.
6. Der Brahmane Pokkharasāti genießt die vom König gegebenen Geschenke. Der König von Kosala, Pasenadi, gibt ihm aber kein Treffen von Angesicht zu Angesicht. Wenn er mit ihm spricht, spricht er durch einen Vorhang mit ihm. Wenn aber, Ambaṭṭha, er eine reine Spende übergeben würde, warum würde der König von Kosala, Pasenadi, sie nicht von Angesicht zu Angesicht übergeben? Sieh, Ambaṭṭha, wie dein Lehrer, der Brahmane Pokkharasāti, fehlgegangen ist.
7. Was meinst du, Ambaṭṭha? Wenn der König von Kosala, Pasenadi, auf dem Nacken des Elefanten, auf dem Rücken des Pferdes, auf dem Wagen, zusammen mit den Heerführern und dem Hofstaat sitzen würde und mit ihnen über verschiedene Angelegenheiten sprechen würde. Dann ginge er von dort fort und würde sich irgendwo beiseite hinsetzen und ein sudda oder ein Diener der suddas würde kommen. Der, wenn er dort steht (wo vorher der König saß), spricht dieselbe Rede wie der König: 'So sagte der König von Kosala, Pasenadi.' Spricht er dann Worte eines Königs, hört der die Gespräche des Königs, ist jener jetzt ein König oder ein Königsminister?" - So ist es nicht, Freund Gotama."
8. "Genauso bist du, Ambaṭṭha: Diejenigen, die die Vorgänger der Brahmanen waren, als das sind: Aţţhaka, Vāmaka, Vāmadeva, Vessāmitta, Yamataggi, Aňgirasa, Bhāradvāja, Vāseţţha, Kassapa, Bhagu, die Seher, die Verfasser der Mantras, die Bewahrer der Mantras, die sie gesungen, vorgetragen, zusammengestellt haben, denen haben die jetzigen Brahmanen diese alten Mantras nachgesungen, nachgesprochen, das Gesagte nachgesagt, das Gelehrte nachgelehrt: Diese Mantras lerne ich mit meinem Lehrer von jenen.' Nicht ist es möglich, dass du davon ein Seher wirst oder die Stufe eines Sehers erreichst.
9. Was denkst du, Ambaṭṭha, hast du von den alten und betagten Lehrern und Lehrerslehrern der Brahmanen gehört? Diejenigen, die die Vorgänger der Brahmanen waren, als das sind: Aţţhaka, Vāmaka, Vāmadeva, Vessāmitta, Yamataggi, Aňgirasa, Bhāradvāja, Vāseţţha, Kassapa, Bhagu, die Seher, die Verfasser der Mantras, die Bewahrer der Mantras, die sie gesungen, vorgetragen, zusammengestellt haben, denen die jetzigen Brahmanen diese alten Mantras nachgesungen, nachgesprochen, das Gesagte nachgesagt, das Gelehrte nachgelehrt haben. Sind diese gut gebadet, gut gesalbt gewesen, haben sie Haar und Bart gepflegt, Blumengirlanden und Schmuckstücke angelegt, sich weiß bekleidet, waren sie versehen mit den fünf Sinnesgenüssen und gingen darin auf, wie du jetzt mit deinem Lehrer?" – "So ist es nicht, Freund Gotama."
10. "Haben sie ausgelesenen [8] gekochten Reis mit verschiedenen Soßen, mit verschiedenen Beilagen genossen, so wie du jetzt mit deinem Lehrer?"- "So ist es nicht, Freund Gotama." – "Haben sie sich mit Frauen umgeben, die nur leicht bekleidet waren [9], so wie du jetzt mit deinem Lehrer?"- "So ist es nicht, Freund Gotama." – "Fuhren sie mit Stutengespannen deren Schweif geflochten oder zusammengebunden waren umher, sie mit langen Stöcken antreibend, so wie du jetzt mit deinem Lehrer?"- "So ist es nicht, Freund Gotama." – "Haben sie die Städte beim Bau hoher Stadtmauern und tiefer Gräben unterstützt und ließen sie sich von lange Schwerter tragenden Männern schützen so wie du jetzt mit deinem Lehrer?"- "So ist es nicht, Freund Gotama." - So bist du, Ambaṭṭha kein Seher noch hat dein Lehrer die Stufe eines Sehers erreicht. Wenn jemand, Ambaṭṭha, Zweifel und Verwirrung hat, soll er mich fragen, ich werde sie mit einer Erklärung beseitigen."
11. Da ging der Erhabene aus der Behausung und begann draußen auf und ab zu gehen. Auch der Jüngling Ambaṭṭha ging aus der Behausung und begann draußen auf und ab zu gehen. Der Jüngling Ambaṭṭha ist dem Erhabenen beim Auf- und Abgehen nachgefolgt und hat nach den zweiunddreißig Merkmalen eines 'Großen Menschen' gesucht. Es sah der Jüngling Ambaṭṭha am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale mit Ausnahme von zweien. In Bezug auf diese zwei Merkmale eines 'Großen Menschen': der Penis ist in einer Hülle versteckt [10] und die Zunge ist außerordentlich groß, zweifelte er, war ungewiss, ohne Zutrauen und ohne Klarheit.
12. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Es sah an mir der Jüngling Ambaṭṭha die zweiunddreißig Merkmale des 'Großen Menschen' mit Ausnahme von zweien. In Bezug auf diese zwei Merkmale eines 'Großen Menschen': der Penis ist in einer Hülle versteckt und die Zunge ist außerordentlich groß, zweifelte er, ist ungewiss, ohne Zutrauen und ohne Klarheit. Da hat der Erhabene eine derartige übernatürliche Wunderkraft erzeugt, dass der Jüngling Ambaṭṭha den Penis in der Hülle versteckt sah. Dann hat der Erhabene die Zunge herausgestreckt und beide Ohrenöffnungen und beide Nasenöffnungen berührt und beleckt und mit der Zunge die ganze Stirn bedeckt. Da kam dem Jüngling Ambaṭṭha folgender Gedanke: Versehen ist der Asket Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen eines 'Großen Menschen' vollständig, nicht unvollständig. Dem Erhabenen sagte er Folgendes: "Ich möchte jetzt gehen, Freund Gotama, viele Pflichten, viele Aufgaben habe ich noch zu erledigen." – "Was du meinst, dass jetzt die rechte Zeit ist zu tun, das tue." Dann bestieg der Jüngling Ambaṭṭha seinen Wagen mit dem Stutengespann und fuhr fort.
13. Zu jener Zeit saß der Brahmane Pokkharasāti, nachdem er aus Ukkaţţhā gekommen war, mit einer großen Anzahl von Brahmanen in seinem eigenen Klosterhain und wartete auf den Jüngling Ambaṭṭha. Es begab sich der Jüngling Ambaṭṭha zu dem Klosterhain. Soweit für den Wagen der Boden befahrbar war, fuhr er, dann stieg er vom Wagen herab und ging zu Fuß zum Brahmanen Pokkharasāti. Dort, nachdem er den Brahmanen Pokkharasāti verehrt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Dem beiseite sitzenden Jüngling Ambaṭṭha sagte der Brahmane Pokkharasāti Folgendes:
14. "Wie war das, mein lieber Ambaṭṭha, sahst du den würdigen Gotama?" – "Wir sahen, Herr, den würdigen Gotama." – "Wie ist das, mein lieber Ambaṭṭha, ist der würdige Gotama wirklich so, wie der ihm vorauseilende Ruhm, oder nicht? Ist der Herr Gotama genau so, oder ist er anders?" – "Genauso, Herr, ist der würdige Gotama wie der ihm vorauseilende Ruhm, nicht anders. Genauso, Herr, ist der würdige Gotama, nicht anders. Versehen, Herr, ist der würdige Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen eines 'Großen Menschen' und zwar vollständig, nicht unvollständig." – "Fand da, mein lieber Ambaṭṭha, irgendein Gespräch mit dem Asketen Gotama statt?" – "Da fand, Herr, ein Gespräch mit dem Asketen Gotama statt." – "Welches Gespräch, mein lieber Ambaṭṭha, fand mit dem Asketen Gotama statt?" Dann hat der Jüngling Ambaṭṭha das gesamte Gespräch mit dem Erhabenen dem Brahmanen Pokkharasāti erzählt.
15. Nachdem das gesagt war, hat der Brahmane Pokkharasāti dem Jüngling Ambaṭṭha Folgendes gesagt: "Was bist du nur für ein winziger Gelehrter, ein winziger Wissenschaftler, ein winziger Kundiger der drei Veden. Wenn ein Mensch, so sagt man, mein lieber Herr, sich in dieser Weise verhält, dann wird er, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle erscheinen. Weil du, Ambaṭṭha, den Herrn Gotama in dieser Weise verletzend angesprochen hast, hat der würdige Gotama uns mit einem offenen Wort antworten müssen. Was bist du nur für ein winziger Gelehrter, ein winziger Wissenschaftler, ein winziger Kundiger der drei Veden. Wenn ein Mensch, so sagt man, mein lieber Herr, sich in dieser Weise verhält, dann wird er, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle erscheinen." Verärgert und unerfreut hat er den Jüngling Ambaṭṭha mit einem Fußtritt fortgejagt, und er wünschte sofort zum Erhabenen zu gehen um ihn zu sehen.
16. Dann sagten die Brahmanen dem Brahmanen Pokkharasāti Folgendes: "Es ist zu spät, Herr, um heute zum Erhabenen zu gehen, um ihn zu sehen. Morgen kann man zum würdigen Gotama gehen um ihn zu sehen. Aber es ließ der Brahmane Pokkharasāti in seinem Anwesen vorzügliche feste und weiche Speisen vorbereiten, in einen Wagen einladen und bei Fackellicht ging er von Ukkaţţhā fort bis zum Wäldchen von Icchānaŋkala. Soweit für den Wagen der Boden befahrbar war, fuhr er, dann stieg er vom Wagen herab und ging zu Fuß zum Erhabenen. Dort, nachdem er mit dem Erhabenen Grüße und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte der Brahmane Pokkharasāti dem Erhabenen Folgendes:
17. "Ist unser Schüler, der Jüngling Ambaṭṭha, Freund Gotama, jetzt schon hierher gekommen?" – "Hierher gekommen, Brahmane, ist einer deiner Schüler, der Jüngling Ambaṭṭha." – "Fand da, Freund Gotama, mit dem Jüngling Ambaṭṭha ein Gespräch statt?" – "Da fand, Brahmane, ein Gespräch mit dem Jüngling Ambaṭṭha statt." – "Welches Gespräch, Freund Gotama, fand mit dem Jüngling Ambaṭṭha statt?" Da hat der Erhabene das gesamte Gespräch mit dem Jüngling Ambaṭṭha dem Brahmanen Pokkharasāti erzählt. Nachdem das gesagt war, sagte der Brahmane Pokkharasāti dem Erhabenen Folgendes: "Ein Tor, Freund Gotama, ist der Jüngling Ambaṭṭha. Verzeihen möge der Freund Gotama dem Jüngling Ambaṭṭha." – "Wohlergehen, Brahmane, möge es dem Jüngling Ambaṭṭha."
18. Es hat der Brahmane Pokkharasāti am Körper des Erhabenen nach den zweiunddreißig Merkmalen eines 'Großen Menschen' gesucht. Dann sah der Brahmane Pokkharasāti am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale mit Ausnahme von zweien. In Bezug auf diese zwei Merkmale eines 'Großen Menschen', der Penis ist in einer Hülle versteckt und die Zunge ist außerordentlich groß, zweifelte er, war ungewiss, ohne Zutrauen und ohne Klarheit.
19. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Es sah an mir der Brahmane Pokkharasāti die zweiunddreißig Merkmale des 'Großen Menschen' mit Ausnahme von zweien. In Bezug auf diese zwei Merkmale eines 'Großen Menschen', der Penis ist in einer Hülle versteckt und die Zunge ist außerordentlich groß, zweifelte er, ist ungewiss, ohne Zutrauen und ohne Klarheit. Da hat der Erhabene eine solche übernatürliche Wunderkraft erzeugt, dass der Brahmane Pokkharasāti den Penis in der Hülle versteckt sah, und es hat der Erhabene die Zunge herausgestreckt und beide Ohrenöffnungen und beide Nasenöffnungen berührt und beleckt und mit der Zunge die ganze Stirn bedeckt. Da kam dem Brahmanen Pokkharasāti folgender Gedanke: Versehen ist der Asket Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen eines 'Großen Menschen', vollständig, nicht unvollständig. Dem Erhabenen sagte er Folgendes: "Annehmen möge der erhabene Gotama für heute das Essen zusammen mit der Mönchsgemeinde." Durch Schweigen nahm der Erhabene an.
20. Dann hat der Brahmane Pokkharasāti, nachdem er wusste, dass der Erhabene angenommen hatte, dem Erhabe-nen die Zeit angekündigt: "Zeit ist es, Verehrungswürdiger, das Essen ist bereitet." Nachdem der Erhabene vormittags die Kleidung geordnet hatte, Robe und Almosenschale genommen hatte, ging er zum Heim des Brahmanen Pokkharasāti, zusammen mit der Mönchsgemeinde. Dort setzte er sich auf den vorbereiteten Sitz. Es hat der Brahmane Pokkharasāti den Erhabenen, die Jünglinge und die Mönchsgemeinde eigenhändig mit vorzüglicher fester und weicher Speise versorgt. Dann hat der Brahmane Pokkharasāti, nachdem der Erhabene gegessen hatte und die Hand von der Almosenschale zurückgezogen hatte, einen niedrigen Sitz genommen und sich beiseite gesetzt.
21. Dem beiseite sitzenden Brahmanen Pokkharasāti gab der Erhabene eine einführende Rede in folgender Weise: Er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend, die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wusste, dass der Brahmane Pokkharasāti im Gemüt zugänglich, sanft, frei von Hindernissen, froh, hell war, da hat er dies verkündet, nämlich die zusammengefasste Lehre der Buddhas: Vom Leid, seiner Entstehung, seiner Überwindung, den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging dem Brahmanen Pokkharasāti dort auf dem Sitz das reine klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als eine Eigenschaft das Vergehen.
22. Dann, nachdem er die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewissheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht zur Lehre aus eigener Kraft erlangt hatte, sagte er Folgendes: "Sehr, sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umge-drehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit, wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkündet. Ich, Erhabener, nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre und zur Mönchsgemeinde. Der Erhabene möge mich als Laienanhänger annehmen, der von heute an für das ganze Leben seine Zuflucht genommen hat. Wie der Herr Gotama die anderen Laienanhänger-Familien in Ukkatta besucht, so möge er auch die Familie Pokkharasāti besuchen, damit die Jünglinge und jungen Mädchen den Herrn Gotama verehren, sich vom Sitz erheben, Sitzplatz und Wasser darreichen und das Gemüt erheitern können, damit es für sie lange Zeit zum Heil und Wohl ist." – "Gut gesprochen hat der Brahmane."
Die Lehrrede an Ambaṭṭha, die dritte.
[1] Die Kaste der Bürger umfasste Bauern, Handwerker und Kaufleute.
[2] Die Übersetzung mit Sklavin ist sehr stark, eine Übersetzung mit Dienerin wäre zu schwach. Der Palibegriff befindet sich irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Begriffen.
[3] fähig in Pali: sakya, daher der Name der sakyas ' die Fähigen, das ist des Buddhas Sippe.
[4] Dunkel in Pali: Kaņha ist die Sippe des Ambaṭṭha, Kaņh~yana ' von Dunklen stammend.
[5] die Veden
[6] d.h. wird er als gleichberechtigt anerkannt.
[7] im Pali stehen Frau bzw. Mann.
[8] d. h. von schlechten Körnern befreiter Reis
[9] Wörtlich: Die die Kleidung auf einer Seite der Hüften zusammengebunden hatten.
[10] Gemeint ist wahrscheinlich, dass keine Erektionen mehr eintreten können.