Dīgha-Nikāya, die Sammlung der langen Reden

19. Die Lehrrede über den großen Govinda

So habe ich gehört.
1. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Rājagaha am Berge Gijjhakūţa. Da kam der Himmelssohn Pañcasikha in einer fortgeschrittenen Nacht, durch herrliche Farb(strahlung) den ganzen Gijjhakūţa erleuchtend zum Erhaben. Nachdem er dort den Erhabenen verehrt hatte, stand an beiseite. Beiseite stehend sagte der Himmelssohn Pañcasikha dem Erhabenen Folgendes: "Was ich, Verehrungswürdiger, von Angesicht zu Angesicht von den Göttern der drei-unddreißig hörte und aufnahm, erzähle ich jetzt dem Verehrungswürdigen, dem Erhabenen." – "Erzähle mir davon, Pañcasikha", sagte der Erhabene.

2. "Früher, Verehrungswürdiger, in früheren Tagen, am Uposathatag, am Fünfzehnten, am Ende der Regenzeit, am Vollmondtag, sind alle Götter der dreiunddreißig in der Halle 'Sudhamma' zusammengekommen, haben sich ver-sammelt. Auch eine große Gruppe von Göttlichen hat sich versammelt und hat sie umgeben. Und auch die Götter der vier Großkönige saßen in den vier Himmelsrichtungen. In östlicher Richtung saß der Großkönig Dhataraţţa mit dem Gesicht nach Westen, an der Spitze der Götter. In südlicher Richtung saß der Großkönig Virūļhaka mit dem Gesicht nach Norden, an der Spitze der Götter. In westlicher Richtung saß der Großkönig Virūpakkha mit dem Gesicht nach Osten, an der Spitze der Götter. In nördlicher Richtung saß der Großkönige Vessavaņa mit dem Gesicht nach Süden, an der Spitze der Götter. Als, Verehrungswürdiger, alle Götter der dreiunddreißig in der Halle 'Sudhamma' zusam-mengekommen waren, sich versammelt hatten, ebenso auch eine große Gruppe von Göttlichen, die sie umgab und die vier Großkönige, die in allen vier Himmelsrichtungen saßen, als sie so zusammensaßen, waren die Sitzplätze die vorher den anderen zustanden für uns freigemacht worden. Die Götter, Verehrungswürdiger, die den Reinheitswan-del des Erhabenen auf sich genommen hatten und hier im Bereich der Götter der dreiunddreißig erschienen, die übertrafen die anderen Götter im Aussehen und im Ansehen. Daher, Verehrungswürdiger, waren die Götter der dreiunddreißig erfreut, frohgestimmt, freuten sich, waren entzückt: ‚Die Schar der Göttlichen wird größer, die Schar der Asuras wird weniger.'

3. Dann, Verehrungswürdiger, als der Gott Sakka, der Herrscher der Götter wusste, dass die Götter der dreiunddrei-ßig heiter gestimmt waren, brachte er seine Freude durch diese Verse zum Ausdruck:

‚Wahrlich freuen sich, Herr, die Götter der dreiunddreißig und deren Herrscher
Verehrend den Vollendeten und die vollendete Darlegung der Lehre.
Sie betrachteten die neuen Götter mit ihrem Aussehen und Ansehen,
die, nachdem sie bei dem Wohlgegangenen den Reinheitswandel auf sich genommen hatten,
Hierher gekommen waren.

Diese übertreffen die anderen im Aussehen, Ansehen und Lebenskraft,
Die Hörer des Weisheitshöchsten, sie kamen hier derart vorzüglich an.
Dies sehend freuen sich die Götter der dreiunddreißig und ihr Herrscher,
Verehrend den Vollendeten und die vollendete Darlegung der Lehre.'

Daher, Verehrungswürdiger, waren die Götter der dreiunddreißig erfreut, frohgestimmt, freuten sich, waren ent-zückt: ‚Die Schar der Göttlichen wird größer, die Schar der Asuras wird weniger.'

4. Dann, Verehrungswürdiger, als der Gott Sakka, der Herrscher der Götter wusste, dass die völliges Zutrauen hat-ten, sprach er die Götter der dreiunddreißig an: ‚Wünscht ihr, Freunde, die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen zu hören?' – ‚Wir wünschen, Freund, die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen zu hören.' Da hat, Verehrungswürdiger, der Gott Sakka, der Herrscher der Götter der dreiunddreißig, die acht wahrheitsgemä-ßen Würdigungen des Erhabenen dargelegt.

5. ‚Was meinen die verehrungswürdigen Götter der dreiunddreißig? Wie sehr ist doch der Erhabene zum Heile vie-ler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen gewandelt. Wer zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen da ist, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

6. Gut dargelegt ist die Lehre vom Erhabenen, sichtbar, zeitlos, komm und sieh, zum Ziele führend, Weise erkennen sie für sich selbst. Wer die zum Ziele führenden Lehre darlegt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

7. 'Dies ist heilsam', so hat es der Erhabene recht erklärt, 'dies ist unheilsam', hat er recht erklärt, 'dies ist tadelns-wert, dies ist untadelig, dies ist zu tun, dies ist nicht zu tun, dies ist niedrig, dies ist erhaben, dies gleicht Schwarzem, dies gleicht Weißem' hat er recht erklärt. Wer 'dies ist heilsam, dies ist unheilsam, dies ist tadelnswert, dies ist unta-delig, dies ist zu tun, dies ist nicht zu tun, dies ist niedrig, dies ist erhaben, dies gleicht Schwarzem, dies gleicht Weißem', wer diese Dinge recht erklärt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Ver-gangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

8. Recht erklärt hat der Erhabene seinen Hörern die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt, abgestimmt ist die Vorgehensweise auf das Nibbana. Genauso, wie die Wasser der Flüsse Ganges und Yamunā zusammenkommen und zusammenfließen, genauso hat er seinen Hörern die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt, recht erklärt, die Vor-gehensweise ist abgestimmt auf das Nibbana. Wer die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt, recht erklärt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

9. Der Erhabene hat Vertraute, nämlich sich in der Vorgehensweise Schulende und solche, die die Beeinflussungen vernichtet haben, die Vollbringer. Der Erhabene hat sie nicht fortgesandt und weilt doch in der Einsamkeit. Wer sich so in die Einsamkeit begibt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

10. Reichlich wird dem Erhabenen Gabe zuteil, reichlich wird ihm Ruhm zuteil. Ich meine, wenn (andere) Fürsten dies erhalten sind sie davon eingenommen. Aber der Erhabene nimmt die Nahrung untangiert ein. Wer aber untan-giert die Nahrung zu sich nimmt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangen-heit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

11. Wie der Erhabene spricht, so handelt er, wie er handelt, so spricht er. Wer handelt wie er spricht und spricht wie er handelt und nach der Lehre lehrgemäß vorgeht, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

12. Den Zweifel und die Unsicherheit hat der Erhabene überwunden, hat seine Absichten vollendet, durch den Vor-satz und den Urreinheitswandel. Wer so den Zweifel und die Unsicherheit überwunden hat, seine Absichten vollen-det durch den Vorsatz und den Urreinheitswandel, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.'

Es hat, Verehrungswürdiger, der Gott Sakka, der Herrscher der Götter der dreiunddreißig, diese acht wahrheitsge-mäßen Würdigungen des Erhabenen dargelegt. Daher, Verehrungswürdiger, waren die Götter der dreiunddreißig erfreut, frohgestimmt, freuten sich, waren entzückt, nachdem sie die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Er-habenen gehört hatten.

13. Da haben, Verehrungswürdiger, einige Götter gesagt: 'Oh, dass doch, Freunde, vier vollkommen Erwachte in der Welt erschienen und die Lehre darlegten, wie jetzt der Erhabene, so dass es zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen sein mö-ge.' Einige Götter sagten so: 'Sei es, Freunde, um die vier vollkommen Erwachten, oh dass doch, Freunde, drei vollkommen Erwachte in der Welt erschienen und die Lehre darlegten, wie jetzt der Erhabene, so dass es zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen sein möge.' Einige Götter sagten so: 'Sei es, Freunde, um die drei vollkommen Erwachten, oh dass doch, Freunde, zwei vollkommen Erwachte in der Welt erschienen und die Lehre darlegten, wie jetzt der Erhabene, so dass es zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen sein möge.'

14. Daraufhin, Verehrungswürdiger, sagte Sakka, der Herrscher der Götter der dreiunddreißig Folgendes: 'Unmög-lich ist es, Freunde, nicht kann es sein, dass in einer Weltsphäre zwei Heilige, vollkommen Erwachte gleichzeitig erscheinen. Nicht gibt es so etwas. Oh, möge doch, Freunde, der Erhabene ohne Unwohlsein, ohne Krankheit lange Zeit leben, dass es zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen sein möge.' Dann, Verehrungswürdiger, nachdem die Götter der dreiunddreißig den Zweck bedacht und besprochen hatten, zu dem sie zusammengekommen waren und sich ver-sammelt hatten, erhielten die vier Großkönige, als sie noch auf ihren Plätzen saßen, noch nicht weggegangen waren, diesbezüglich Auftrag und Weisung. Nachdem die beauftragten Großkönige die Weisung entgegengenommen hat-ten, saßen mit klarem Denken auf ihren Sitzen.

15. Dann, Verehrungswürdiger, erschien aus der nördlichen Richtung ein großes Licht, es kam eine Helligkeit, die göttliche Pracht der Götter überstrahlend. Da sprach, Verehrungswürdiger, Sakka der Herrscher der Götter der drei-unddreißig: 'Wenn, Freunde, diese Zeichen erscheinen, wenn ein Licht erscheint, eine Helligkeit, erscheint Brahma. Das ist ein Vorzeichen des Erscheinens des Brahma, wenn Licht erscheint und Helligkeit.

Wenn diese Zeichen erscheinen, erscheint der Brahma,
dieses Zeichen ist von Brahma: Ein großes, gewaltiges Licht.'

Da blieben, Verehrungswürdiger, die Götter der dreiunddreißig auf ihren Sitzen: Lasst uns erfahren, wie sich das Licht entwickeln wird, nachdem wir es erlebt haben, werden wir gehen. Auch die vier Großkönige blieben auf ihren Sitzen: Lasst uns erfahren, wie sich das Licht entwickeln wird, nachdem wir es erlebt haben, werden wir gehen. Als sie dies gehört hatten, haben die Götter der dreiunddreißig allesamt gedacht: Lasst uns erfahren, wie sich das Licht entwickeln wird, nachdem wir es erlebt haben, werden wir gehen.

16. Dann, Verehrungswürdiger, als Brahma Sanaṃkumāra vor den Göttern der dreiunddreißig erschien, erschien er, nachdem er einen grobstofflichen Körper erschaffen hatte. Die Götter der dreiunddreißig konnten mit ihren Augen das wahre Aussehen des Brahma nicht erkennen. Als, Verehrungswürdiger, Brahma Sanaṃkumāra vor den Göttern der dreiunddreißig erschien, übertraf er die anderen Götter im Aussehen und im Ansehen. Genauso, Verehrungswür-diger, wie eine goldene Gestalt eine menschliche Gestalt übertrifft, genauso, Verehrungswürdiger, übertraf Brahma Sanaṃkumāra, als er vor den Göttern der dreiunddreißig erschien, die anderen Götter im Aussehen und im Ansehen. Als, Verehrungswürdiger, Brahma Sanaṃkumāra vor den Göttern der dreiunddreißig erschien, hat keiner aus der Gruppe der Götter ihn begrüßt, war ihm keiner entgegengekommen, hat ihm keiner einen Sitz angeboten. Alle saßen schweigend da mit zusammengelegten Händen und untergeschlagenen Beinen: Auf dem Platz des Gottes, wo der Brahma Sanaṃkumāra wünscht zu sitzen, auf dem möge er sich niedersetzen. Den Gott, auf dessen Platz sich Brah-ma Sanaṃkumāra niedersetzt, überkommt eine große Freude, ein großes Erfreut sein. Genauso, Verehrungswürdi-ger, wie wenn ein König aus der Fürstenkaste inthronisiert wird, gerade in sein Königtum eingesetzt wird, ihn eine große Freude überkommt, ein großes Erfreut sein überkommt, genauso, Verehrungswürdiger, überkommt den Gott, auf dessen Platz sich Brahma Sanaṃkumāra niedersetzt, eine große Freude, ein großes Erfreut sein.

17. Dann, Verehrungswürdiger, als Brahma Sanaṃkumāra wusste, dass die Götter der dreiunddreißig völliges Zu-trauen hatten, brachte er unsichtbar seine Freude durch diese Verse zum Ausdruck:

‚Wahrlich freuen sich, Herr, die Götter der dreiunddreißig und deren Herrscher,
Verehrend den Vollendeten und die vollendete Darlegung der Lehre,
Sie betrachteten die neuen Götter mit ihrem Aussehen und Ansehen,
Die, nachdem sie bei dem Wohlgegangenen den Reinheitswandel auf sich genommen hatten,
Hierher gekommen waren.

Die übertreffen die anderen im Aussehen, Ansehen und Lebenskraft,
Die Hörer des Weisheitshöchsten, sie kamen hier vorzüglich an.
Dies sehend freuen sich die Götter der dreiunddreißig und ihr Herrscher,
Verehrend den Vollendeten und die vollendete Darlegung der Lehre.'

18. Diese Worte, Verehrungswürdiger, hat Brahma Sanaṃkumāra ausgesprochen. Als, Verehrungswürdiger, Brah-ma Sanaṃkumāra dieses sagte, war seine Stimme versehen mit acht Eigenschaften. Sie war deutlich, verständlich, angenehm, ansprechend, klangvoll, flüssig, tief, richtig betont. Der Versammlung angemessen, Verehrungswürdiger, macht sich Brahma Sanaṃkumāra mit seiner Stimme verständlich und kein Laut ging über die Versammlung hinaus. Wer eine mit diesen acht Eigenschaften versehene Stimme hat, Verehrungswürdiger, den nennt man einen brahmi-schen Redner.

19. Dann, Verehrungswürdiger, sagten die Götter der dreiunddreißig Brahma Sanaṃkumāra Folgendes: 'Gut, Brah-ma, auch wir freuen uns genauso denkend. Darüber hinaus hat auch Sakka, der Herrscher der Götter, die acht wahr-heitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen ausgesprochen und auch wir freuen uns genauso denkend.' Dann hat, Verehrungswürdiger, Brahma Sanaṃkumāra, Sakka den Herrscher der Götter, angesprochen: 'Gut wäre es, Herr-scher der Götter, wenn auch wir die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen hören würden.' - 'So sei es, großer Brahma.' Dann hat, Verehrungswürdiger, der Gott Sakka, der Herrscher der Götter, Brahma Sanaṃkumāra die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen dargelegt.

20. ‚Was meint der Herr, der große Brahma? Wie sehr ist doch der Erhabene zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen gewandelt. Wer zum Heile vieler, zum Wohle vieler, zum Zweck der Fürsorge für die Welt, zum Nutzen, zum Heil und zum Wohl von Göttern und Menschen da ist, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Ver-gangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

21. Gut dargelegt ist die Lehre vom Erhabenen, sichtbar, zeitlos, komm und sieh, zum Ziele führend, Weise erken-nen sie für sich selbst. Wer die zum Ziele führende Lehre darlegt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

22. 'Dies ist heilsam', so hat es der Erhabene recht erklärt, 'dies ist unheilsam', hat er recht erklärt, 'dies ist tadelns-wert, dies ist untadelig, dies ist zu tun, dies ist nicht zu tun, dies ist niedrig, dies ist erhaben, dies gleicht Schwarzem, dies gleicht Weißem', hat er recht erklärt. Wer 'dies ist heilsam, dies ist unheilsam, dies ist tadelnswert, dies ist untadelig, dies ist zu tun, dies ist nicht zu tun, dies ist niedrig, dies ist erhaben, dies gleicht Schwarzem, dies gleicht Weißem', wer diese Dinge recht erklärt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Ver-gangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

23. Recht erklärt hat der Erhabene seinen Hörern die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt. Abgestimmt ist die Vorgehensweise auf das Nibbana. Genauso, wie die Wasser der Flüsse Ganges und Yamunā zusammenkommen und zusammenfließen, genauso hat er seinen Hörern die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt, recht erklärt, die Vor-gehensweise ist abgestimmt auf das Nibbana. Wer die Vorgehensweise, die zum Nibbana führt, recht erklärt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

24. Der Erhabene hat Vertraute, nämlich sich in der Vorgehensweise Schulende und solche, die die Beeinflussungen vernichtet haben, die Vollbringer. Der Erhabene hat sie nicht fortgesandt und weilt doch in der Einsamkeit. Wer sich so in die Einsamkeit begibt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

25. Reichlich wird dem Erhabenen Gabe zuteil, reichlich wird ihm Ruhm zuteil. Ich meine, wenn (andere) Fürsten dies erhalten sind sie davon eingenommen. Aber der Erhabene nimmt die Nahrung untangiert ein. Wer aber untan-giert die Nahrung zu sich nimmt, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangen-heit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

26. Wie der Erhabene spricht, so handelt er, wie er handelt, so spricht er. Wer handelt wie er spricht und spricht wie er handelt und nach der Lehre lehrgemäß vorgeht, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.

27. Den Zweifel und die Unsicherheit hat der Erhabene überwunden, hat seine Absichten vollendet, durch den Vor-satz und den Urreinheitswandel. Wer so den Zweifel und die Unsicherheit überwunden hat, seine Absichten vollen-det durch den Vorsatz und den Urreinheitswandel, einen mit dieser Eigenschaft versehenen Lehrer sehen wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Gegenwart, nur den Erhabenen.'

So hat, Verehrungswürdiger, der Gott Sakka, der Herrscher der Götter, diese acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen Brahma Sanaṃkumāra dargelegt. Da, Verehrungswürdiger, war Brahma Sanaṃkumāra erfreut, froh-gestimmt, freute sich, war entzückt, nachdem er die acht wahrheitsgemäßen Würdigungen des Erhabenen gehört hatte.

28. Dann, Verehrungswürdiger, hat Brahma Sanaṃkumāra einen grobstofflichen Körper erschaffen, nahm das Aus-sehen eines Jünglings mit fünf Haarknoten an und erschien vor den Göttern der dreiunddreißig. Nachdem er in die Luft aufgestiegen war, setzte er sich in die Mitte des Luftraumes mit untergeschlagenen Beinen, genauso, Vereh-rungswürdiger, wie wenn ein kräftiger Mann auf einem vorbereiteten Sitz oder auf ebenem Boden mit untergeschla-genen Beinen sitzen würde, genauso hat Brahma Sanaṃkumāra, nachdem er in die Luft aufgestiegen war, sich in der Mitte des Luftraumes mit untergeschlagenen Beinen niedergesetzt hatte, die Götter der dreiunddreißig angespro-chen:

29. ‚Was meint ihr Herren, ihr Götter der dreiunddreißig, für wie lange Zeit ist der Erhabene ein großer Weiser ge-wesen? In früherer Zeit, ihr Herren, gab es einen König namens Disampati. Der König Disampati hatte ein Brah-manenoberhaupt mit Namen Govinda. Der König Disampati hatte einen prinzlichen Sohn mit Namen Reņu. Das Brahmanenoberhaupt hatte einen (Sohn, einen) Jüngling mit Namen Jotipāla. Es waren der Königssohn Reņu und der Jüngling Jotipāla und weitere sechs Fürsten, alle acht zusammen, Freunde. Dann, als einige Zeit vergangen war, starb der Brahmane Govinda. Als der Brahmane Govinda gestorben war, hat der König Disampati geklagt: 'Zu der Zeit, ihr Herren, als ich dem Brahmanen Govinda alle Pflichten übertragen mit den fünf Sinnesgenüssen versehen war, darin aufgehend, damit versorgt, zu jener Zeit starb der Brahmane Govinda.' Als das gesagt wurde, sagte der Königssohn Reņu dem König Disampati Folgendes: 'Mögest du, oh König, wegen des Todes des Brahmanen Go-vinda nicht zu sehr klagen. Es gibt ja noch, oh König, den Jüngling mit Namen Jotipāla, den Sohn des Brahmanen Govinda. Noch weiser ist er, als der Berater, eine noch größere Urteilsfähigkeit hat er als der Vater. In welchen An-gelegenheiten der Vater auch beraten hat, soll jetzt der Jüngling Jotipāla beraten.' - 'Wirklich, Prinz?' - 'Wirklich, Herr König.'

30. Dann, ihr Herren, hat der König Disampati einen Menschen angesprochen: 'Komm her, mein Lieber, gehe zum Jüngling Jotipāla. Dort sage dem Jüngling Jotipāla Folgendes: 'Wohl möge es dem Jüngling Jotipāla gehen. Der König Disampati lässt dem Jüngling Jotipāla ausrichten: Der König Disampati wünscht den Jüngling Jotipāla zu sehen.' - 'So sei es, Herr König.' Nachdem jener Mensch, ihr Herren, dies dem König Disampati geantwortet hatte, ging er zum Jüngling Jotipāla. Dort sagte er dem Jüngling Jotipāla Folgendes: 'Wohl möge es dem Jüngling Jotipāla gehen. Der König Disampati lässt dem Jüngling Jotipāla ausrichten: Der König Disampati wünscht den Jüngling Jotipāla zu sehen.' - 'So sei es, mein Lieber.' Nachdem der Jüngling Jotipāla dies dem Menschen geantwortet hatte, ist er zum König Disampati gegangen. Dort grüßte er den König Disampati. Nachdem er ihn begrüßt hatte und freundliche Worte gewechselt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Dem beiseite sitzenden Jüngling Jotipāla, ihr Her-ren, sagte der König Disampati Folgendes: 'Berate mich, Jüngling Jotipāla, möge der Herr Jotipāla mich zu beraten nicht ablehnen. Ich werde dich an Stelle des Vaters einsetzen, zum Nachfolger des Govinda werde ich dich berufen.' - 'So sei es Herr', antwortete der Jüngling Jotipāla dem König Disampati.

31. Da hat, ihr Herren, der König Disampati den Jüngling Jotipāla als Nachfolger des Govinda berufen und an Stelle des Vaters eingesetzt. Der berufene Jüngling Jotipāla, eingesetzt an Stelle des Vaters, als sein Nachfolger, hat in den Angelegenheiten, in denen der Vater beraten hatte, jetzt der Jüngling Jotipāla beraten. In den Angelegenheiten in denen der Vater nicht beraten hatte, hat jetzt auch der Jüngling Jotipāla nicht beraten. Die Aufgaben, die der Vater erledigte, hat auch er erledigt. Die Aufgaben, die der Vater nicht erledigte, hat auch er nicht erledigt. Über ihn haben die Menschen Folgendes gesagt: 'Dies, ihr Herren, ist der Brahmane Govinda, dies, ihr Herren, ist der Brahmane Mahā-Govinda [1].' In dieser Weise, ihr Herren, entstand dem Jüngling Jotipāla der Name Mahā-Govinda, Mahā-Govinda.

32. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu den sechs Fürsten. Dort sagte er den sechs Fürsten Fol-gendes: 'Der König Disampati, ihr Herren, ist jetzt gealtert, ausgereift, betagt, hochbetagt, in die Jahre gekommen. Wer weiß, ihr Herren, wie lange er noch lebt? Es ist möglich, ihr Herren, dass, wenn der König stirbt, die Kurfürsten den Königsohn Reņu zum König einsetzen. Kommt, ihr Herren, geht zum Königssohn Reņu. Dort sagt ihr dem Kö-nigsohn Reņu Folgendes: 'Wir sind die Freunde des Herren Reņu, wir lieben ihn, er ist uns angenehm und zugeneigt. Was dem Herrn angenehm ist, ist uns auch angenehm, was dem Herrn unangenehm ist, ist auch uns unangenehm. Der König Disampati, Herr, ist jetzt gealtert, ausgereift, betagt, hochbetagt, in die Jahre gekommen. Wer weiß, Herr, wie lange er noch lebt? Es ist möglich, dass, wenn der König stirbt, die Kurfürsten den Königsohn Reņu zum König einsetzen. Wenn der Herr Reņu König werden sollte, möge er uns an der Herrschaft teilhaben lassen.'

33. 'So sei es, Herr.' Nachdem die sechs Fürsten dies dem Brahmanen Mahā-Govinda geantwortet hatten, gingen sie zum Königsohn Reņu. Dort sagten sie dem Königssohn Reņu Folgendes: 'Wir sind die Freunde des Herren Reņu, wir lieben ihn, er ist uns angenehm und zugeneigt. Was dem Herrn angenehm ist , ist uns auch angenehm, was dem Herrn unangenehm ist , ist auch uns unangenehm. Der König Disampati, Herr, ist jetzt gealtert, ausgereift, betagt, hochbetagt, in die Jahre gekommen. Wer weiß, Herr, wie lange er noch lebt? Es ist möglich, Herr, dass, wenn der König stirbt, die Kurfürsten den Königsohn Reņu zum König einsetzen. Wenn der Herr Reņu König werden sollte, möge er uns an der Herrschaft teilhaben lassen.' - 'Welcher andere wird wohl in meinem Königreich zu Wohl ge-langen als ihr? Wenn ich die Königswürde erlangen sollte, werde ich euch sicherlich an der Herrschaft teilhaben lassen.'

34. Dann, als einige Zeit vergangen war, starb der König Disampati. Als der König Disampati gestorben war, haben die Kurfürsten den Königssohn Reņu in die Königswürde eingesetzt. Der eingesetzte König Reņu war mit den fünf Sinnesgenüssen versehen, ging darin auf, war damit versorgt. Da ging der Brahmane Mahā-Govinda zu den sechs Fürsten. Dort sagte er den sechs Fürsten Folgendes: 'Gestorben ist der König Disampati, der eingesetzte König Reņu ist mit den fünf Sinnesgenüssen versehen, geht darin auf, ist damit versorgt. Wer kann es wissen? Die Sinnesgenüsse berauschen. Kommt, ihr Herren, geht zum König Reņu. Dort sagt dem König Reņu Folgendes: ‚Gestorben ist der König Disampati. In die Königswürde eingesetzt ist der Herr Reņu. Erinnert sich der Herr König Reņu an seine Worte?' - 'So sei es, Herr', antworteten die sechs Fürsten dem Brahmanen Mahā-Govinda. Nachdem sie dies geant-wortet hatten, gingen sie zum König Reņu. Dort sagten sie dem König Reņu Folgendes: 'Gestorben ist der König Disampati, in die Königswürde eingesetzt ist der Herr Reņu. Erinnert sich der Herr König Reņu an seine Worte?' - 'Ich erinnere mich an meine Worte. Wer ist wohl fähig diese große Erde, die nach Norden hin sich ausbreitet, nach Süden hin sich verengt, in sieben gleiche Teile zu teilen?' - 'Kein anderer, oh Herr, ist dazu fähig als der Brahmane Mahā-Govinda.'

35. Dann hat König Reņu, ihr Herren, einen gewissen Menschen angesprochen: 'Komm, mein lieber Mensch, gehe zum Brahmanen Mahā-Govinda. Dort sage dem Brahmanen Mahā-Govinda Folgendes: 'Der König Reņu, Vereh-rungswürdiger, lässt dich herbeirufen.' - 'So sei es, Herr König' antwortete, ihr Herren, jener Mensch dem König Reņu. Nachdem er das geantwortet hatte, sagte er dem Brahmanen Mahā-Govinda Folgendes: 'Der König Reņu, Verehrungswürdiger, lässt dich herbeirufen.' - 'So sei es, Herr.' Nachdem, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda dies dem Menschen geantwortet hatte, ging er zum König. Dort, nachdem er den König Reņu begrüßt hatte und höfliche Worte ausgetauscht hatte, setzte er sich beiseite nieder. Dem beiseite sitzenden Brahmanen Mahā-Govinda sagte König Reņu Folgendes: 'Komm, Herr Govinda, teile diese große Erde, die nach Norden hin sich ausbreitet, nach Süden hin sich verengt, in sieben gleiche Teile.' - 'So sei es, Herr', antwortete der Brahmane Mahā-Govinda dem König Reņu und teilte diese große Erde, die nach Norden hin sich ausbreitet, nach Süden hin sich verengt, in sieben gleiche Teile und hat alle sich (nach Süden hin) verengen lassen.

36. Dort in der Mitte war das Land von König Reņu.

Kāliņgaland mit (der Stadt) Dantapura
auch Potana in Assaka
Avantī mit Māhissati
Roruka in Sovīra
Mithilā im Videherland
Campā in Aņga
Bārāņasi in Kāsi
diese wurden von Govinda geschaffen.

Dann, ihr Herren, wurden jene sechs Fürsten durch den eigenen Vorteil erfreut, weil ihre Wünsche erfüllt waren: 'Was wir uns erwünschten, ersehnten, begehrten, erhofften, das haben wir jetzt erhalten.'

Die sieben Herrscher hießen:
Sattabhū, Brahmadatta, Vessabhū,
Bharata, Reņu und zweimal
Dhataraţţa.

Das erste Kapitel ist beendet.

37. Dann gingen jene sechs Fürsten, ihr Herren, zum Brahmanen Mahā-Govinda. Dort sagten sie dem Brahmanen Mahā-Govinda Folgendes: 'Wie der Herr Govinda der Freund des König Reņu ist, ihm lieb, angenehm und zuge-neigt ist, ist der Brahmane Govinda auch uns der Freund, ist uns lieb, angenehm, wir sind ihm zugeneigt. Weise uns ein, Herr Govinda, möge der Herr Govinda uns einzuweisen nicht ablehnen.' - 'So sei es, ihr Herren', hat der Brah-mane Mahā-Govinda, ihr Herren, den sechs Fürsten geantwortet. Dann hat, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda die sieben Könige aus der Fürstenkaste, die in ihrem jeweiligen Land eingesetzt waren, eingewiesen und er schulte noch sieben Oberbrahmanen und siebenhundert Brahmanen in den Mantras.

38. Danach, ihr Herren, ist dem Brahmanen Mahā-Govinda folgender guter Ruhmesruf vorausgeeilt: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brahmane Mahā-Govinda selbst berät sich mit Brahma, be-spricht, berät sich mit Brahma.' Da kam dem Brahmanen Mahā-Govinda folgender Gedanke: Dieser gute Ruhmes-ruf eilt mir voraus: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brahmane Mahā-Govinda selbst unterhält sich mit Brahma, bespricht, berät sich mit Brahma', aber ich sehe Brahma nicht, ich unterhalte mich mit Brahma nicht, ich bespreche mich mit Brahma nicht, ich berate mich mit Brahma nicht. Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Monate der Regenzeit zurückge-zogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilt, der sieht Brahma, unterhält, bespricht, berät sich mit Brah-ma, lass mich nun die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilen.

39. Da ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zum König Reņu. Dort sagte er dem König Reņu Folgendes: 'Dieser gute Ruhmesruf, Herr, eilt mir voraus: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brahmane Mahā-Govinda selbst unterhält sich mit Brahma, bespricht, berät sich mit Brahma', aber ich sehe Brahma nicht, ich unterhalte mich mit Brahma nicht, ich bespreche mich mit Brahma nicht, ich berate mich mit Brahma nicht. Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Mo-nate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilt, der sieht Brahma, der erörtert, bespricht, berät sich mit Brahma.' Ich wünsche, Herr, die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versen-kung des Mitempfindens zu verweilen. Keiner soll mich aufsuchen, bis auf einen der mir das Essen bringt.' - 'Was du meinst, Herr Govinda, das jetzt die rechte Zeit ist zu tun, das tue.'

40. Dann ging der Brahmane Mahā-Govinda zu den sechs Fürsten. Dort sagte er den sechs Fürsten Folgendes: 'Die-ser gute Ruhmesruf, ihr Herren, eilt mir voraus: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brahmane Mahā-Govinda selbst erörtert sich mit Brahma, bespricht, berät sich mit Brahma', aber ich sehe Brahma nicht, ich unterhalte mich mit Brahma nicht, ich bespreche mich mit Brahma nicht, ich berate mich mit Brahma nicht. Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilt, der sieht Brahma, der erörtert, bespricht, berät sich mit Brahma.' Ich wünsche, Herr, die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens zu verweilen. Keiner soll mich aufsuchen, bis auf einen der mir das Essen bringt.' - 'Was du meinst, Herr Govinda, das jetzt die rechte Zeit ist zu tun, das tue.'

41. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu den sieben Oberbrahmanen und den siebenhundert Brahmanen. Dort sagte er den sieben Oberbrahmanen und den siebenhundert Brahmanen Folgendes: 'Dieser gute Ruhmesruf, ihr Herren, eilt mir voraus: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brah-mane Mahā-Govinda selbst erörtert sich mit Brahma, bespricht, berät sich mit Brahma', aber ich sehe Brahma nicht, ich unterhalte mich mit Brahma nicht, ich bespreche mich mit Brahma nicht, ich berate mich mit Brahma nicht. Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilt, der sieht Brahma, der erörtert, bespricht, berät sich mit Brahma.' Ich wünsche, Herr, die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens zu verweilen. Keiner soll mich aufsuchen, bis auf einen der mir das Essen bringt.' - 'Was du meinst, Herr Govinda, das jetzt die rechte Zeit ist zu tun, das tue.'

42. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu seinen vierzig ebenbürtigen Frauen. Dort sagte er den vierzig ebenbürtigen Frauen Folgendes: 'Dieser gute Ruhmesruf, ihr Damen, eilt mir voraus: 'Der Brahmane Mahā-Govinda sieht Brahma mit eigenen Augen, der Brahmane Mahā-Govinda selbst erörtert sich mit Brahma, bespricht, berät sich mit Brahma', aber ich sehe Brahma nicht, ich unterhalte mich mit Brahma nicht, ich bespreche mich mit Brahma nicht, ich berate mich mit Brahma nicht. Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfin-dens verweilt, der sieht Brahma, der erörtert, bespricht, berät sich mit Brahma.' Ich wünsche, ihr Damen, die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens zu verweilen. Keiner soll mich aufsu-chen, bis auf einen der mir das Essen bringt.' - 'Was du meinst, Herr Govinda, das jetzt die rechte Zeit ist zu tun, das tue.'


43. Dann ließ, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda im östlichen Teil der Stadt eine Versammlungshalle bauen und weilte dort die vier Monate der Regenzeit in der Versenkung des Mitempfindens. Keiner sucht ihn auf, bis auf einen, der ihm das Essen brachte. Nach vier Monaten, ihr Herren, überkam den Brahmanen Mahā-Govinda Betrüb-nis und Besorgnis: Ich habe die alten und betagten Lehrer und Lehrerslehrer der Brahmanen sprechen gehört: 'Wer die vier Monate der Regenzeit zurückgezogen in der Versenkung des Mitempfindens verweilt, der sieht Brahma, der erörtert, bespricht, berät sich mit Brahma.' Nicht aber habe ich Brahma gesehen, nicht habe ich mich mit Brahma erörtert, nicht habe ich mich mit Brahma besprochen, nicht habe ich mich mit Brahma beraten.

44. Da, ihr Herren, erkannte Brahma Sanaṃkumāra in seinem Geist den Gedankengang des Brahmanen Mahā-Govinda und wie ein kräftiger Mann den gebeugten Arm streckt oder den gestreckten Arm beugt, genauso schnell verschwand Brahma Sanaṃkumāra aus der Brahmawelt und erschien vor dem Brahmanen Mahā-Govinda. Da über-kam, ihr Herren, den Brahmanen Mahā-Govinda eine große Angst, Grauen und Schauder, als er die vorher noch nie gesehene Gestalt sah. Es hat, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda den Brahma Sanaṃkumāra ängstlich, ergrif-fen, mit gesträubtem Haar mit folgendem Vers angesprochen:

‚Wer bist du, oh Herr,
mit edler Gestalt, herrlich und strahlend.
Unwissend frage ich dich,
Als was soll ich mich dir vorstellen?'

‚Als Jüngling werde ich erkannt,
bin ewig in der Brahmawelt.
Alle Götter kennen mich,
das sollst auch du Govinda.'

‚Sitz, Wasser, Fußöl und Honigtrank
reiche ich dem Brahma dar.
Jetzt frage ich den Herrn,
um Antwort bitt ich als Gegengabe.'

‚Ich nehme deine Gaben an,
Govinda, sage was du willst:
Zum Zweck des Heils in diesem Leben
und zum Wohl des nächsten Lebens.
Die Gelegenheit zu fragen ist jetzt da,
frage was immer du auch wünschst.'

45. Dann kam, ihr Herren, dem Brahmanen Mahā-Govinda folgender Gedanke: Die Gelegenheit zu fragen hat mir Brahma Sanaṃkumāra gegeben. Soll ich nun Dinge hinsichtlich dieses Lebens fragen oder Dinge hinsichtlich des nächsten Lebens? Da, ihr Herren, kam dem Brahmanen Mahā-Govinda folgender Gedanke: Ich bin kundig der Din-ge die dieses Leben betreffen. Andere befragen mich nach Dingen aus diesem Leben. So lass mich nun den Brahma Sanaṃkumāra nach Dingen hinsichtlich des nächsten Lebens fragen. Da hat der Brahmane Mahā-Govinda den Brahma Sanaṃkumāra mit folgendem Vers angesprochen:

‚Ich befrage dich, Brahma Sanaṃkumāra,
als Zweifelnder, den, der zweifelsfrei in allen Lehren.
Worauf soll er stehen, worin soll er sich schulen,
der Sterbliche, damit er die unsterbliche Brahmawelt erlangt?'

‚Wer bei den Menschen die Eigensucht aufgibt, Brahmane,
konzentriert ist und dem Mitempfinden hingegeben,
frei von üblem Geruch, fern dem Geschlechtstrieb.
Darauf soll er stehen, darin soll er sich schulen,
der Sterbliche, damit er die unsterbliche Brahmawelt erlangt.'

46. ‚'Die Eigensucht aufgibt' diese Worte des Herrn verstehe ich so: Wenn hier einer einen kleinen Besitz aufgibt oder einen großen Besitz aufgibt, einen kleinen Verwandtenkreis aufgibt oder einen großen Verwandtenkreis auf-gibt, sich die Haare und den Bart abnehmen lässt, die gelbbraune Robe anlegt und vom Haus in die Hauslosigkeit geht. So verstehe ich die Worte des Herren: 'Die Eigensucht aufgibt.' 'Sich konzentriert' diese Worte des Herrn verstehe ich so: Wenn hier einer sich zu einem abgeschiedenen Ort begibt, einer Wildnis, einer Baumwurzel, einem Berg, einer Grotte, einer Höhle, einem Friedhof, einem Wald, unter freiem Himmel, einem Strohlager. So verstehe ich die Worte des Herren: 'Sich konzentriert.' 'Dem Mitempfinden hingegeben' diese Worte des Herrn verstehe ich so: Wenn hier einer mit einer mitempfindenden Geist(eshaltung) eine Richtung eine Zeit lang durchdringt, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. Er durchdringt eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit mitempfindender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermessli-cher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung). So verstehe ich die Worte des Herren: 'Dem Mitempfin-den hingegeben.' Wenn der Herr sagt: 'Üble Gerüche' das verstehe ich nicht.

Was sind bei den Menschen üble Gerüche, Brahma?
Das weiß ich nicht, - sprich jetzt Standhafter,
mit welchen Eiterwunden übersät riecht das Volk,
dem Abgrund zugewandt, abgewandt der Brahmawelt?'

Zorn, falsche Rede, Täuschung, Betrug,
Geiz, Überheblichkeit, Neid,
Gelüste, Zweifel, auch andere verletzen,
Gier, Hass, Rausch, Verblendung,
mit diesen (Dingen) Verbundene haben üblen Geruch,
sind dem Abgrund zugewandt, abgewandt der Brahmawelt.'

‚Wenn, Herr, ich die Rede von dem üblen Geruch (richtig) verstanden habe, sind diese bei einem im Hause Leben-den nicht auszumerzen. Ich, Herr, werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' – ‚Was du denkst, Govinda, das jetzt die Zeit ist zu tun, das tue.'

47. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zum König Reņu. Dort angekommen sagte er dem König Reņu Folgendes: ‚Ein anderes Brahmanenoberhaupt, der dich in Staatsfragen einweisen wird, suche, Herr. Ich wün-sche, Herr, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche ver-stand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.


Ich spreche dich an, König Reņu, Herr dieser Erde,
Entscheide (selber) die Staatsfragen,
nicht finde ich Gefallen
am (Dasein als) Brahmanenoberhaupt.'

‚Sollte dir an Dingen mangeln, werde ich dich damit versorgen,
Wenn jemand dich verletzen wollte, werde ich ihn hindern.
Ich bin der Herr dieser Erde.
Du bist mein Vater, ich der Sohn:
Möge der Govinda uns nicht verlassen.'

‚Es mangelt mir an keinem Ding,
es gibt keinen der mich verletzt.
Nichtmenschliche Worte habe ich gehört,
daher finde ich keinen Gefallen am Hausleben.'

‚Wie sieht dieser Nichtmensch aus,
welche Worte erzählte er dir?
nach deren Hören du uns verlässt,
das Haus und alles andere.'

‚Früher, als ich vorher gefastet hatte, ich bereit zum Opfern war,
es brannte schon das Feuer, mit Kusagras angefacht,
Da erschien Brahma vor mir aus der ewigen Brahmawelt.
Er beantwortete meine Fragen. Dies gehört, finde ich keinen Gefallen am Hausleben.'

‚Das was du sagtest, Herr Govinda, das glaube ich dir.
Nachdem du nichtmenschliche Worte hörtest, wie kannst du bleiben wie bisher.
Wir werde dir folgen, sei du, Govinda, unser Meister.
Wie ein Edelstein, ein Diamant klar, makellos, schön,
so werden wir wandeln nach der Unterweisung des Govinda.

Wenn der Herr Govinda vom Haus in die Hauslosigkeit geht, werde auch ich vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

48. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu den sechs Fürsten. Dort angekommen sagte er den sechs Fürsten Folgendes: ‚Ein anderes Brahmanenoberhaupt, ihr Herren, sucht, der euch in Staatsfragen einweisen wird. Ich wünsche, ihr Herren, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslo-sigkeit gehen.' Da, ihr Herren, gingen die sechs Fürsten beiseite und haben sich beraten: 'Bekanntlich sind die Brahmanen begierig nach Reichtum, so lasst uns nun dem Brahmanen Mahā-Govinda mit Reichtum in Versuchung führen.' Sie gingen zum Brahmanen Mahā-Govinda und sagten ihm Folgendes: 'Es gibt, mein Herr, in diesen sieben Königreichen viel Wohlstand. Wie viel du, Herr, davon benötigst, soviel nimm.' - 'Nicht doch, ihr Herren, ich habe ja durch die Herren viel Wohlstand erhalten, diesen will ich aufgeben und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.'


49. Dann, ihr Herren, gingen die sechs Fürsten beiseite und haben sich beraten: 'Bekanntlich sind die Brahmanen begierig nach Frauen, so lasst uns nun dem Brahmanen Mahā-Govinda mit Frauen in Versuchung führen.' Sie gin-gen zum Brahmanen Mahā-Govinda und sagten ihm Folgendes: 'Es gibt, mein Herr, in diesen sieben Königreichen viele Frauen. Wie viel du, Herr, davon benötigst, soviel nimm.' - 'Nicht doch, ihr Herren, ich habe ja vierzig eben-bürtige Frauen, auch diese alle will ich aufgeben und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.'

50. ‚Wenn der Herr Govinda vom Haus in die Hauslosigkeit geht, werden wir auch vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

‚Wenn ihr die Sinnesgenüsse aufgebt, wo der gewöhnliche Mensch anhaftet,
Nehmt es in Angriff und bleibt dabei, versehen mit der Kraft der Geduld.
Dieser Weg ist der gerade Weg, der unübertroffene Weg.
Diese gute Lehre wird von Guten befolgt, um die Brahmawelt zu erreichen.'

51. 'Wenn das so ist, möge der Herr Govinda sieben Jahre warten, nachdem sieben Jahre vergangen sind, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.' - 'Sehr lang, ihr Herren, sind sieben Jahre. Nicht kann ich sieben Jahre auf die Herren warten. Wer weiß, ihr Herren, (wie lange) man lebt. Man muss ins Jenseits gehen, dies soll man erwägen, Heilsames soll man tun, den Reinheitswandel soll man gehen, alle Geborenen müssen sterben. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.'

52. 'Wenn das so ist, möge der Herr Govinda sechs .... fünf ... vier ... drei ... zwei ... ein Jahr warten, nachdem ein Jahr vergangen sind, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

53/54. 'Sehr lang, ihr Herren, ist ein Jahr. Nicht kann ich ein Jahr auf die Herren warten. Wer weiß, ihr Herren, (wie lange) man lebt. Man muss ins Jenseits gehen, dies soll man erwägen, Heilsames soll man tun, den Reinheitswandel soll man gehen, alle Geborenen müssen sterben. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' - 'Wenn das so ist, möge der Herr Govinda sieben ... sechs ... fünf ... vier ... drei ... zwei ... einen ... einen halben Mo-nat warten, nachdem ein halber Monat vergangen ist, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

55. 'Sehr lang, ihr Herren, ist ein halber Monat. Nicht kann ich einen halben Monat auf die Herren warten. Wer weiß, ihr Herren, (wie lange) man lebt. Man muss ins Jenseits gehen, dies soll man erwägen, Heilsames soll man tun, den Reinheitswandel soll man gehen, alle Geborenen müssen sterben. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' 'Wenn das so ist, möge der Herr Govinda sieben Tage warten, bis wir unsere Söhne und Brü-der in die Staatsfragen eingewiesen haben. Nachdem sieben Tage vergangen sind, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.' - 'Nicht lang, ihr Herren, sind sieben Tage, ich werde auf die Herren sieben Tage warten.'


56. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu den sieben Oberbrahmanen und den siebenhundert Brahmanen. Dort sagte er den sieben Oberbrahmanen und den siebenhundert Brahmanen Folgendes: ‚Einen anderen Lehrer, ihr Herren, sucht, der euch in den Mantras schulen wird. Ich wünsche, ihr Herren, vom Haus in die Hauslo-sigkeit zu gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' – ‚Möge der Herr Govinda nicht vom Haus in die Hauslosigkeit gehen, die Hauslosigkeit ist von geringem Ansehen, von geringem Gewinn. Der Brahmanenstand ist von großem Ansehen, von großem Gewinn.' – ‚Mögen die Herren so etwas nicht sagen: 'Die Hauslosigkeit ist von geringem Ansehen, von geringem Gewinn. Der Brahmanenstand ist von großem Ansehen, von großem Gewinn.' Gibt es denn jetzt, ihr Herren, einen anderen, der mehr Ansehen hat als ich, der mehr Gewinn hat als ich? Ich bin jetzt, ihr Herren, der König für die Könige, ich bin jetzt der Brahma für die Brahmanen, der Gott für die Hausleute. Ich werde, nachdem ich alles aufgegeben habe vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' – ‚Wenn der Herr Govinda vom Haus in die Hauslosigkeit geht, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

57. Dann ging, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda zu seinen vierzig ebenbürtigen Frauen. Dort sagte er den vierzig ebenbürtigen Frauen Folgendes: ‚Wer von euch wünscht, möge zu seiner eigenen Familie zurückkehren. Die anderen mögen sich einen neuen Mann suchen. Ich wünsche, ihr Lieben, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen. Wie ich die Rede vom Brahma über die üblen Gerüche verstand, sind diese bei einem im Hause Lebenden nicht auszumerzen. Ich werde vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' – ‚Nur du bist die Familie, die wir uns als Familie wünschen, nur du bist der Mann, den wir uns als Mann wünschen. Wenn der Herr Govinda vom Haus in die Hauslo-sigkeit geht, werden auch wir vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Dein Weg wird auch unser Weg sein.'

58. Dann hat, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda, nachdem sieben Tage vergangen waren, sich die Haare und den Bart abnehmen lassen, die gelbbraune Robe angelegt und ist vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Als der Brahmane Mahā-Govinda in die Hauslosigkeit ging ließen sich auch die sieben Könige aus der Fürstenkaste, die in ihrem jeweiligen Land eingesetzt waren, die sieben Oberbrahmanen und die siebenhundert Brahmanen, die vierzig ebenbürtigen Frauen und viele tausend Fürsten, viele tausend Brahmanen, viele tausend Hausleute und viele Frauen aus den Frauenhäusern die Haare und den Bart abnehmen, legten die gelbbraune Robe an und sind, dem Mahā-Govinda nachfolgend, vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Gefolgt von dieser Schar, ihr Herren, wanderte der Brahmane Mahā-Govinda in den Dörfern, Städten und Königreichen umher. In welchem Dorf oder Stadt auch im-mer, ihr Herren, der Brahmane Mahā-Govinda weilte, war er dort der König für die Könige, der Brahma für die Brahmanen, der Gott für die Hausleute. Wenn, ihr Herren, zu jener Zeit ein Mensch nieste oder stolperte, sagten sie: 'Verehrung sei dem Brahmanen Mahā-Govinda, Verehrung sei dem siebenfachen Brahmanenoberhaupt.'


59. Der Brahmane Mahā-Govinda, ihr Herren, durchdrang eine Zeit lang mit wohlwollender Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdrang er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit wohlwollender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung). Er durchdrang eine Zeit lang mit mitempfindender ... freudiger .... gleichmütiger Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdrang er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit gleichmütiger, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung) und er lehrte seinen Hörern den Weg zur Gemeinschaft mit Brahma.

60. Zu jener Zeit, ihr Herren, wurden die Hörer, die die Lehre des Brahmanen Mahā-Govinda vollkommen verstan-den hatten, nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tode, in guter Existenz, in der Brahmawelt wiedergeboren. Diejenigen, die die Lehre nicht vollkommen verstanden hatten, von denen wurden einige nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tode, in der Gemeinschaft der Götter, die Gewalt haben über das Schaffen anderer wiedergebo-ren, einige in der Gemeinschaft der schaffensfreudigen Götter, der seligen Götter, der gezügelten Götter, der Götter der dreiunddreißig, der Götter der vier Großkönige - Götter wiedergeboren. Und selbst die, die den niedrigsten Kör-per sich geschaffen hatten, die hatten noch einen himmlischen Körper geschaffen. Und allen diesen Söhnen aus guten Familien, ihr Herren, war die Hauslosigkeit nicht fruchtlos, nicht ohne Resultat geblieben, sondern brachte Frucht und Fortschritt.

61. Erinnert sich der Erhabene?" – "Ich erinnere mich, Pañcasikha. Ich war zu jener Zeit der Mahā-Govinda. Ich verkündete jenen Hörern den Weg zur Gemeinschaft mit Brahma. Aber jener Reinheitswandel, Pañcasikha, führte nicht zur Ernüchterung, nicht zur Leidenschaftslosigkeit, nicht zum Aufhören, nicht zur Ruhe, nicht zum Verständ-nis, nicht zum Erwachen, nicht zum Nibbana, sondern nur bis zur Wiedergeburt in der Brahmawelt. Aber dieser, Pañcasikha, führt zur vollkommenen Ernüchterung, zur Leidenschaftslosigkeit, zum Aufhören, zur Ruhe, zum Ver-ständnis, zum Erwachen, zum Nibbana, dieser ist eben der edle achtfache Pfad nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Tat, rechter Lebenserwerb, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung. Dieser, Pañcasikha, führt zur vollkommenen Ernüchterung, zur Leidenschaftslosigkeit, zum Aufhören, zur Ruhe, zum Verständnis, zum Erwachen, zum Nibbana.

62. Diejenigen meiner Hörer, Pañcasikha, die die Lehre vollkommen verstehen, bei denen die Beeinflussungen ver-nichtet sind, realisieren schon in diesem Leben durch unmittelbare Erkenntnis Gemüterlösung, die Weisheitserlö-sung, die ohne Beeinflussungen sind und verweilen darin. Diejenigen die die Lehre nicht vollkommen verstehen, von denen vernichten einige die fünf an niedere Welt kettenden Fesseln völlig, entstehen spontan [2] und kommen dort zum vollständigen Erlöschen, können nicht mehr von jener Welt zurückkommen. Diejenigen die die Lehre nicht vollkommen verstehen, von denen vernichten andere die drei Fesseln völlig und aufgrund des Geringwerdens von Gier, Hass und Verblendung, sind sie Einmalwiederkehrer, nachdem sie noch einmal zu dieser Welt zurückgekehrt sind, werden sie das Leiden beenden. Diejenigen die die Lehre nicht vollkommen verstehen, von denen haben ande-re die drei Fesseln völlig vernichtet, sind in den Strom Eingetretene, können nicht in der Hölle erscheinen, sind be-stimmt für das vollständige Erwachen, haben es als endgültiges Ziel. Und allen diesen Söhnen aus guten Familien war die Hauslosigkeit nicht fruchtlos, nicht ohne Resultat geblieben, sondern brachte Frucht und Fortschritt." Dieses sagte der Erhabene. Erfreut war der Göttersohn Pañcasikha über das vom Erhabenen Gesagte, beglückt und befrie-digt. Nachdem er ihn verehrt hatte, umrundete er ihn rechts, und verschwand von dort.


Die Lehrrede von Mahā-Govinda ist beendet


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[1] Der große Govinda
[2] in einem Himmel, ohne durch eine Mutter geboren zu werden.