1. So habe ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Rājagaha im Gebirge Gijjhakuta [1]. Zu jener Zeit weilte der Wandermönch Nigrodha im Wandermönch-Hain bei Udumbarikā mit einer großen Gruppe von etwa dreitausend Wandermönchen. Da kam der Hausherr Sandhāna früh am Vormittag von Rājagaha her, um den Erhabenen zu sehen. Es kam dem Hausherrn Sandhāna folgender Gedanke: Zu früh ist es, den Erhabenen zu sehen, zurückgezogen weilt der Erhabene und auch die Mönche weilen zurückgezogen den Geist kultivierend, so lass mich nun zum Wandermönch-Hain bei Udumbarikā, zum Wandermönch Nigrodha gehen. Dann ging der Hausherr Sandhāna zum Wandermönch-Hain bei Udumbarikā, zum Wandermönch Nigrodha.
2. Zu jener Zeit saß der Wandermönch Nigrodha zusammen mit einer großen Gruppe Wandermönche, die mit großem Lärm, großem und lautem Getöse derartig niedrige Gespräche führten, wie über Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen.
3. Es sah der Wandermönch Nigrodha den Hausherren Sandhāna von Ferne kommen. Dies gesehen beruhigte er die Gruppe: Wenig laut seid, ihr Herren, mögen die Herren keinen Lärm machen, hier kommt der Hausherr Sandhāna, ein Schüler des Asketen Gotama. Von den Schülern des Asketen Gotama, den weiß bekleideten Laienanhängern, die in Rājagaha leben, ist der Hausherr Sandhāna einer. Wenig Lärm liebend sind diese Ehrsamen, geschult wenig zu lärmen, preisen die Stille. Es wäre sehr gut, wenn er sich entscheiden würde herzukommen, weil die Gruppe mit wenig Lärm verweilt. Daraufhin schwiegen die Wandermönche.
4. Dann kam der Hausherr Sandhāna zum Wandermönch Nigrodha. Dort nachdem er erfreut freundliche Worte mit dem Wandermönch Nigrodha gewechselt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte der Hausherr Sandhāna dem Wandermönch Nigrodha Folgendes: "Einerseits weilen die Andersfährtigen versammelten und zusammengekommenen Herren Wandermönche, mit großem Lärm, großem und lautem Getöse derartig niedrige Gespräche führend - wie über Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen. Andererseits weilt der Erhabene, im Wald, im einsamen Forst, im abgelegenen Quartier, mit wenig Geräusch, wenig Lärm, fern von Menschen, vor den Menschen verborgen, geeignet zur Zurückgezogenheit."
5. Daraufhin sagte der Wandermönch Nigrodha dem Hausherren Sandhāna Folgendes: "Das mag sein, Hausherr, weißt du mit wem der Asket Gotama spricht? Mit wem er Diskussionen führt? Mit wem er zu Weisheit und Klarheit kommt? In leerer Hütte ist die Weisheit des Asketen Gotama verschwunden. Der Asket Gotama wandert ohne eine Gefolgschaft. Nicht geeignet ist er für ein Gespräch, geht dem abseitigen Ende entgegen. Gleichwie etwa eine einäugige Kuh nur an der Grenze geht und dem abseitigen Ende entgegengeht, genauso ist in leerer Hütte die Weisheit des Asketen Gotama verschwunden, wandert der Asket Gotama ohne eine Gefolgschaft, ist nicht geeignet für ein Gespräch, geht dem abseitigen Ende entgegen. Falls, Hausherr, der Asket Gotama zu dieser Gruppe kommen würde, würden wir ihn durch eine Frage entmutigen und wie einen leeren Topf umkippen."
6. Es hörte der Erhabene mit dem himmlischen Gehör, dem reinen, dem übermenschlichen, den Hausherrn Sandhāna mit dem Wandermönch Nigrodha dieses Gespräch führen. Da ist der Erhabene vom Gijjhakūṭa Gebirge herabgestiegen und am Ufer des Sumāgadhī zum Mora-Nivāpa [2] gekommen, dort am Ufer des Sumāgadhī am Mora-Nivāpa ist der Erhabene im Himmelsraum auf- und abgegangen. Es sah der Wandermönch Nigrodha am Ufer des Sumāgadhī am Mora-Nivāpa den Erhabenen im Himmelsraum auf- und abgehen, dies gesehen beruhigte er seine Gruppe: Wenig laut seid, ihr Herren, mögen die Herren keinen Lärm machen, dieser Asket Gotama geht im Himmelsraum auf und ab am Ufer des Sumāgadhī am Mora-Nivāpa. Wenig Lärm liebt dieser Ehrwürdige, preist die Stille. Es wäre sehr gut, wenn er sich entscheiden würde herzukommen, weil die Gruppe mit wenig Lärm verweilt. Wenn dieser Asket Gotama zu dieser Gruppe käme, stellen wir folgende Frage: "Wie ist, Verehrungswürdiger, die Lehre des Erhabenen, mit dem der Erhabene die Nachfolger belehrt, wodurch die Nachfolger vom Erhabenen belehrt und ermutigt geworden selbst den ursprünglichen Reinheitswandel [3] erkennen?" Daraufhin schwiegen die Wandermönche.
7. Es kam der Erhabene zum Wandermönch Nigrodha. Dann sagte der Wandermönch Nigrodha dem Erhabenen Folgendes: "Kommen möge, Verehrungswürdiger, der Erhabene, willkommen, Verehrungswürdiger, sei der Erhabene, nach langer Zeit, Verehrungswürdiger, hat der Erhabene die Reise auf sich genommen, um hierher zu kommen, sitzen möge der Verehrungswürdige, der Erhabene, der Sitz ist vorbereitet." Der Erhabene setzte sich auf den vorbereiteten Sitz. Auch der Wandermönch Nigrodha nahm einen anderen niedrigen Sitz und setzte sich beiseite nieder. Dem beiseite sitzenden Wandermönch Nigrodha sagte der Erhabene Folgendes: "Welches Gespräch, Nigrodha, habt ihr gerade geführt? Bei welchem Gespräch habe ich euch unterbrochen?" Daraufhin sagte der Wandermönch Nigrodha Folgendes: "Hier haben wir gesehen, Verehrungswürdiger, wie der Erhabene im Himmelsraum auf- und abging, dies gesehen sagten wir: ‚Wenn dieser Asket Gotama zu dieser Gruppe käme, stellen wir folgende Frage: Wie ist, Verehrungswürdiger, die Lehre des Erhabenen, mit dem der Erhabene die Nachfolger belehrt, wodurch die Nachfolger vom Erhabenen belehrt, und ermutigt geworden selbst den ursprünglichen Reinheitswandel erkennen?' Bei diesem Gespräch hat uns der Erhabene unterbrochen und dann kam der Erhabene hierher."
"Schwer zu verstehen, Nigrodha, ist für dich als anders Ansichtiger, anders Gläubiger, anderes Mögender, anderen Anweisungen, anderen Lehrern Folgender, womit ich meine Nachfolger belehre, wodurch die Nachfolger von mir belehrt, und ermutigt geworden selbst den ursprünglichen Reinheitswandel erkennen. Jetzt, Nigrodha, lasse mich eine Frage über deine eigene Lehre, der hohen Abkehr [4] beantworten: Wie ist eine hohe Abkehr vollkommen, wie ist sie nicht vollkommen?" Daraufhin machten die Wandermönche großen Lärm, lautes Getöse: ‚Ein Wunder, ein Mirakel ist das, die große Fähigkeit, die große Macht, da der Erhabene die eigene Lehre lässt und die fremde Lehre vorträgt.'
8. Dann beruhigte der Wandermönch Nigrodha die Wandermönche und sagte dem Erhabenen Folgendes: "Wir weilen, Verehrungswürdiger die hohe Abkehr als Lehre, die hohe Abkehr als Essenz, die hohe Abkehr als festen Halt nehmend: Wie ist eine hohe Abkehr vollkommen, wie ist sie unvollkommen?"
"Da ist, Nigrodha, einer Büßer, unbekleidet, setzt sich über Anstandsregeln hinweg, leckt sich die Hände (nach dem Essen) ab, er beachtet nicht: ‚komm, Ehrwürdiger,' er beachtet nicht: ‚bleibe, Ehrwürdiger,' Er akzeptiert nicht: Gebrachtes Essen, für ihn zubereitetes Essen, eine Einladung, nichts aus einem Topf, nichts aus einem Kessel [5], nichts von innerhalb der Schwelle, nichts durch ein Gitter, nichts aus einem Mörser, nichts von einem, wenn zwei essen, nichts von einer Schwangeren, nichts von einer Säugenden, nichts von einer die zu einem Mann gegangen ist, nichts von gemeinschaftlich Eingesammeltem (bei Lebensmittelknappheit), nicht wo ein Hund hinkommt, nicht wo Fliegenschwärme sind, kein Fisch, kein Fleisch, keinen Alkohol, keinen Spiritus, kein gegorenes Getreide, er geht nur zu einem Haus, nimmt nur eine handvoll Essen oder geht nur zu zwei Häusern, nimmt zwei handvoll Essen, oder geht nur zu sieben Häusern, nimmt sieben handvoll Essen, er lebt nur von einem Spender, lebt nur von zwei Spendern, lebt nur von sieben Spendern, er isst nur einmal am Tag, jeden zweiten Tag, jeden siebten Tag, folgt dieser Reihe von Speiseübungen bis zu einem halben Monat nach.
Da isst einer nur grüne Pflanzen oder isst nur Hirse oder isst nur wilden Reis oder isst nur Reis oder isst nur Wasserpflanzen oder isst nur Reisstaub oder isst nur Reisschaum oder isst nur Sesammehl oder isst nur Gras oder isst nur Kuhmist oder isst nur Wurzeln und Früchte des Waldes und abgefallene Früchte.
Er trägt Kleidung aus Hanf, trägt mit Hanf durchwobene Kleidung, trägt Kleidung von einer Leiche, trägt Kleidung vom Abfallhaufen, trägt Kleidung aus Bast, trägt Felle von schwarzen Antilopen, trägt netzartig geflochtene Steifen aus Fell, trägt ein Gewand aus Kusa-Gras, trägt ein Gewand aus Bast, ein Gewand aus Holzscheiben, Kleidung aus Menschenhaar, Kleidung aus Tierhaar, trägt nur einen Eulenflügel. Er reißt sich Kopf- und Barthaare aus, folgt dem Kopf- und Barthaare ausreißen ständig nach, er steht nur, verschmäht das Sitzen, er sitzt in der Hocke, folgt dem Sitzen in der Hocke ständig nach, er ist ein Dornenlieger, schläft auf einem Dornenbett, er schläft auf einem Holzbrett, er schläft auf der bloßen Erde, schläft immer nur auf einer Seite, trägt Staub und Schmutz, lebt unter freiem Himmel, legt sich auf jeden angebotenen Platz, er isst die (vier) unreinen Dinge [6] folgt dem Essen der (vier) unreinen Dinge ständig nach. Er trinkt nur kaltes Wasser folgt dem Trinken von kaltem Wasser ständig nach, taucht bis zum Abend gewohnheitsmäßig dreimal in das Wasser. Was meinst Du, Nigrodha? Ist die hohe Abkehr so vollkommen oder unvollkommen?"
"Natürlich, Verehrungswürdiger, so ist die hohe Abkehr vollkommen, nicht unvollkommen." "Ich aber, Nigrodha, sage auch von einer so vollkommenen hohen Abkehr, dass sie noch verschiedene Befleckungen hat."
9. "Doch aus welchem Grund, Verehrungswürdiger, sagt der Erhabene, dass eine so vollkommene hohe Abkehr noch verschiedene Befleckungen hat?" "Da hat, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen, jener von dieser Askese betört, hält sie für vollkommen. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket, der eine Askese auf sich genommen hat und von jener Askese erfreut, er sie für vollkommen hält.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, jener wertet sich selber auf und wertet die anderen ab. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket, der eine Askese auf sich genommen ha, sich selber aufwertet und die anderen abwertet.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, von dieser Askese ist er berauscht, fahrlässig, wird nachlässig. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket, der eine Askese auf sich genommen hat, davon berauscht, betört nachlässig wird.
10. Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wird er erfreut, hält sie für vollkommen. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket durch Gewinn, Ehre und Ruhm erfreut, sie für vollkommen hält.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wertet er sich selber auf, die anderen wertet er ab. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket durch Gewinn, Ehre und Ruhm sich selber aufwertet und die anderen abwertet.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wird er berauscht, betört, wird nachlässig. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket durch Gewinn, Ehre und Ruhm berauscht, betört und nachlässig wird.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese wird er wählerisch beim Essen: ‚dies mag ich, dies mag ich nicht,' So wirft er hoffend [7] fort, was er nicht mag, was er mag isst er gefesselt, betört, unfrei, ohne das Elend zu sehen, ohne die Weisheit des Loslassens. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket wählerisch wird beim Essen: ‚dies mag ich, dies mag ich nicht'. So wirft er hoffend fort, was ihm nicht gefällt, was er mag isst er gefesselt, betört, unfrei, ohne das Elend zu sehen, ohne die Weisheit des Loslassens.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, hoffend auf Gewinn Ehre und Ruhm: ‚Es werden mich die Könige, Königsminister, Fürsten, Brahmanen, Hausherren und Andersgläubige ehren'. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket eine Askese auf sich nimmt hoffend auf Gewinn, Ehre und Ruhm: ‚Es werden mich die Könige, Königsminister, Fürsten, Brahmanen, Hausherren und Andersgläubige ehren.'
11. Außerdem, Nigrodha, setzt ein Asket andere Asketen und Brahmanen herab: ‚Wie leben diese mit vielen Dingen und verspeisen alles wie: Wurzeln, Stängel, Früchte, Blätter, Samen als fünftes, ‚stürmisch zwischen den Zähnen zermahlt', wie die Asketen sagen. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket andere Asketen und Brahmanen herabsetzt: ‚Wie leben diese mit vielen Dingen und verspeisen alles wie: Wurzeln, Stängel, Früchte, Blätter, Samen als fünftes, ‚stürmisch zwischen den Zähnen zermahlt', wie die Asketen sagen.
Außerdem, Nigrodha, ein Asket sieht, wie andere Asketen und Brahmanen von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt werden. Dies gesehen denkt er Folgendes: ‚Diese üppig Lebenden werden von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt, aber mich, den Asketen, der rau lebt, den achten, würdigen, schätzen, ehren Familien nicht. Durch die Familien entstehen in ihm Neid und Geiz. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket sieht, wie andere Asketen und Brahmanen von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt werden. Dies gesehen denkt er Folgendes: ‚Diese üppig Lebenden werden von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt, aber mich, den Asketen, der rau lebt, den achten, würdigen, schätzen, ehren Familien nicht. Durch die Familien entstehen in ihm Neid und Geiz.
Außerdem, Nigrodha, setzt sich ein Asket in die Öffentlichkeit [8]. Das, Nigrodha, ist eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket sich in die Öffentlichkeit setzt.
Außerdem, Nigrodha, geht ein Asket zu den Familien und weist selbst auf sein Asketentum: ‚So ist meine Askese, so ist meine Askese'. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket zu den Familien geht und selbst auf sein Asketentum weist: ‚So ist meine Askese, so ist meine Askese.
Außerdem, Nigrodha, ersehnt ein Asket irgendetwas im Verborgenen. Wenn gefragt wird: ‚Möchtest Du das?' sagt er obwohl er es nicht möchte: ‚Ich möchte es', sagt er obwohl er es möchte: ‚Ich möchte es nicht'. So wird er bewusst ein Lügner. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket irgendetwas im Verborgenen ersehnt. Wenn gefragt wird: ‚Möchtest Du das?' sagt er obwohl er es nicht möchte: ‚Ich möchte es', sagt er obwohl er es möchte: ‚Ich möchte es nicht'. So wird er bewusst ein Lügner.
12. Außerdem, Nigrodha, wenn der Vollendete, oder ein Schüler des Vollendeten die Lehre verkündet, und dem zuzustimmen ist, stimmt er nicht zu. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket, wenn der Vollendete, oder ein Schüler des Vollendeten die Lehre verkündet, und dem zuzustimmen ist, nicht zustimmt.,
Außerdem, Nigrodha, ist ein Asket zornig und fortwährend feindselig. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket zornig und fortwährend feindselig ist.
Außerdem, Nigrodha, ist ein Asket heuchlerisch und prahlsüchtig, neidisch und geizig, tückisch und betrügerisch, engstirnig und überheblich, übelwollend und von Übelwollen beherrscht, er hat falsche Ansichten und ist versehen mit extremen Ansichten, er hängt sich an die äußere Welt, klammert sich an sie und lässt sie nicht mehr los. Dies ist, Nigrodha, eine Befleckung des Asketentums, dass ein Asket heuchlerisch und prahlsüchtig, neidisch und geizig, tückisch und betrügerisch, engstirnig und überheblich, übelwollend und von Übelwollen beherrscht ist, falsche Ansichten hat und versehen mit extremen Ansichten ist, sich an die äußere Welt hängt, sich an sie klammert und sie nicht mehr loslässt.
Was denkst Du, Nigrodha, ist diese hohe Abkehr versehen mit Befleckungen oder ohne Befleckungen?" "Selbstverständlich, Verehrungswürdiger, ist diese hohe Abkehr versehen mit Befleckungen, nicht ohne Befleckungen. Es gibt die Möglichkeit, Verehrungswürdiger, dass ein Asket mit allen Befleckungen versehen ist, oder viele auch nur mit einigen."
13. "Da hat, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen. Von dieser Askese wird er nicht betört, hält sie nicht für vollkommen. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er nicht davon betört wird und sie nicht für vollkommen hält, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, jener wertet sich nicht selber auf und wertet die anderen nicht ab. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er sich selber nicht aufwertet und die anderen nicht abwertet, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, von dieser Askese ist er nicht berauscht, nicht fahrlässig, wird nicht nachlässig. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er ist nicht berauscht, nicht fahrlässig, wird nicht nachlässig, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wird er nicht erfreut, hält sie nicht für vollkommen. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er erhält durch diese Askese Gewinn, Ehre und Ruhm und durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wird er nicht erfreut, hält sich nicht für vollkommen, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wertet er sich selber nicht auf, die anderen wertet er nicht ab. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er erhält durch diese Askese Gewinn, Ehre und Ruhm und durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wertet er sich selber nicht auf, wertet die anderen nicht ab, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese erhält er Gewinn, Ehre, Ruhm. Durch diesen Gewinn, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, nicht betört, wird nicht nachlässig.
Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er erhält durch diese Askese Gewinn, Ehre, Ruhm, durch dieses Gewinn, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, nicht betört, wird nicht nachlässig, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen. Durch diese Askese wird er nicht wählerisch beim Essen: ‚dies mag ich, dies mag ich nicht,' So wirft er nicht hoffend fort, was er nicht mag, was er mag isst er ungefesselt, unbetört, frei, das Elend sehend, mit der Weisheit des Loslassens. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er wird nicht wählerisch beim Essen: ‚dies mag ich, dies mag ich nicht,' So wirft er nicht hoffend fort, was er nicht mag, was er mag isst er ungefesselt, unbetört, frei, das Elend sehend, mit der Weisheit des Loslassens, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, da hat ein Asket eine Askese auf sich genommen, nicht hoffend auf Gewinn, Ehre und Ruhm: ‚Es werden mich die Könige, Königsminister, Fürsten, Brahmanen, Hausherren und Andersgläubige ehren'. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er hofft nicht auf Gewinn, Ehre und Ruhm: ‚Es werden mich die Könige, Königsminister, Fürsten, Brahmanen, Hausherren und Andersgläubige ehren', ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
14. Außerdem, Nigrodha, setzt ein Asket andere Asketen und Brahmanen nicht herab: ‚Wie leben diese mit vielen Dingen und verspeisen alles wie: Wurzeln, Stängel, Früchte, Blätter, Samen als fünftes, ‚stürmisch zwischen den Zähnen zermahlt', wie die Asketen sagen. Wenn, Nigrodha ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er andere Asketen und Brahmanen nicht herabsetzt: ‚Wie leben diese mit vielen Dingen und verspeisen alles wie: Wurzeln, Stängel, Früchte, Blätter, Samen als fünftes, ‚stürmisch zwischen den Zähnen zermahlt', wie die Asketen sagen, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, ein Asket sieht, wie andere Asketen und Brahmanen von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt werden. Dies gesehen denkt er nicht Folgendes: ‚Diese üppig Lebenden werden von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt, aber mich, den Asketen, der rau lebt, den achten, würdigen, schätzen, ehren Familien nicht. Durch die Familien entstehen in ihm nicht Neid und Geiz. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er sieht, wie andere Asketen und Brahmanen von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt werden. Dies gesehen denkt er nicht Folgendes: ‚Diese üppig Lebenden werden von Familien geachtet, gewürdigt, geschätzt, geehrt, aber mich, den Asketen, der rau lebt, den achten, würdigen, schätzen, ehren Familien nicht, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner. Durch die Familien entstehen in ihm nicht Neid und Geiz.
Außerdem, Nigrodha, sitzt ein Asket nicht in der Öffentlichkeit. Wenn, Nigrodha ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er nicht in der Öffentlichkeit sitzt, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, geht ein Asket zu den Familien aber er weist nicht selbst auf sein Asketentum: ‚So ist meine Askese, so ist meine Askese'. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er zu den Familien geht, aber nicht selbst auf sein Asketentum weist: ‚So ist meine Askese, so ist meine Askese, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, nicht ersehnt ein Asket irgendetwas im Verborgenen. Wenn gefragt wird: ‚Möchtest Du das?' sagt er nicht, obwohl er es nicht möchte: ‚Ich möchte es', sagt er nicht, obwohl er es möchte: ‚Ich möchte es nicht'. So wird er bewusst kein Lügner. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er nicht irgendetwas im Verborgenen ersehnt. Wenn gefragt wird: ‚Möchtest Du das?' sagt er nicht, obwohl er es nicht möchte: ‚Ich möchte es', sagt er nicht obwohl er es möchte: ‚Ich möchte es nicht'. So wird er bewusst kein Lügner, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
15. Außerdem, Nigrodha, wenn der Vollendete oder ein Schüler des Vollendeten die Lehre verkünden und dem zuzustimmen ist, stimmt er zu. Wenn,, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er, wenn der Vollendete oder ein Schüler des Vollendeten die Lehre verkünden und dem zuzustimmen ist, zustimmt, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, ist ein Asket nicht zornig und nicht fortwährend feindselig. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er nicht zornig und nicht fortwährend feindselig ist, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Außerdem, Nigrodha, ist ein Asket nicht heuchlerisch und prahlsüchtig, nicht neidisch und geizig, nicht tückisch und betrügerisch, nicht engstirnig und überheblich, nicht übelwollend und von Übelwollen beherrscht, er hat keine falsche Ansichten und ist nicht versehen mit extremen Ansichten, er hängt sich nicht an die äußere Welt und klammert sich nicht an sie, lässt sie los. Wenn, Nigrodha, ein Asket eine Askese auf sich genommen hat, und er nicht heuchlerisch und prahlsüchtig, nicht neidisch und geizig, nicht tückisch und betrügerisch, nicht engstirnig und überheblich, nicht übelwollend und von Übelwollen beherrscht ist, er hat keine falsche Ansichten und ist nicht versehen mit extremen Ansichten, er hängt sich nicht an die äußere Welt und klammert sich nicht an sie, lässt sie los, ist er in diesem Fall ein völlig Reiner.
Was denkst Du, Nigrodha, wenn es so ist, ist diese hohe Abkehr rein oder unrein?" "Selbstverständlich, Verehrungswürdiger, ist diese hohe Abkehr rein, nicht ist sie unrein, ist höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken." "Nicht, Nigrodha, ist insofern diese hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken, sondern erlangt ist nur die Rinde."
16. "Inwiefern, Verehrungswürdiger, ist die hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken. Gut wäre es, Verehrungswürdiger, wenn der Erhabene mir höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken darlegen würde." "Da, Nigrodha, ist ein Asket in den vier Zügelungen gezügelt. Wie ist, Nigrodha, der Asket in den vier Zügelungen gezügelt? Da, Nigrodha, tötet ein Asket nichts Lebendes, lässt nichts Lebendes töten, stimmt dem Töten nicht zu; nimmt nicht Ungegebenes, lässt nichts Ungegebenes nehmen, stimmt dem Nehmen von Ungegebenem nicht zu; spricht keine Lügen, lässt nicht Lügen sprechen, stimmt dem Sprechen von Lügen nicht zu; nicht hegt er Hoffnung [9], nicht lässt er Hoffnung hegen, nicht stimmt er dem Hoffnung hegen zu. So ist, Nigrodha, der Asket in den vier Zügelungen gezügelt. Wenn, Nigrodha, der Asket in diesen vier Zügelungen gezügelt ist, ist das wahre Askese, dann geht er vorwärts nicht zum Niedrigen zurück. Er begibt sich zu einem abgeschiedenen Ort, einem Wald, einem Fuß eines Baumes, einem Berg, einer Grotte, einer Höhle, einem Friedhof, einem Wald, unter freien Himmel, einem Strohlager. Nachdem er nach dem Essen auf einen weiteren Almosengang verzichtet [10], setzt er sich im Lotussitz nieder, den Körper gerade aufgerichtet, hält er die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig. Die Gier nach der Welt aufgegeben, verweilt er mit einem begierdefreien Geist, er reinigt das Gemüt von Begierde. Übelwollen und Hass aufgegeben, verweilt er mit einem von Übelwollen freien Geist. Für alle Lebewesen und Kreaturen Heil und Fürsorge empfindend, reinigt er das Gemüt von Übelwollen und Hass. Trägheit und Mattigkeit aufgegeben, verweilt er mit einem von Trägheit und Mattigkeit freien Geist, hat die Vorstellung von Licht [11], achtsam und klarbewusst reinigt er das Gemüt von Trägheit und Mattigkeit. Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, verweilt er ohne Aufregung und Gewissensunruhe, innerlich mit ruhigem Gemüt, reinigt er das Gemüt von Aufregung und Gewissensunruhe. Den Zweifel aufgegeben, verweilt er mit überwundenem Zweifel, in heilsamen Dingen keine Unsicherheit habend, reinigt er das Gemüt von Zweifel.
17. Er hat die fünf Hemmungen aufgegeben, die Befleckungen des Gemüts, die die Weisheit überwältigen. Er weilt mit wohlwollender Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdringt er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit wohlwollender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung).
Ebenso weilt er, Nigrodha, mit mitempfindender ... freudiger .... gleichmütiger Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdringt er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit mitempfindender ... freudiger ... gleichmütiger, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung).
Was denkst Du, Nigrodha, wenn es so ist, ist diese hohe Abkehr rein oder unrein?" "Selbstverständlich, Verehrungswürdiger, ist diese hohe Abkehr rein, nicht ist sie unrein, ist höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken." "Nicht, Nigrodha, ist insofern diese hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken, sondern erlangt ist nur der Bast."
18. "Inwiefern, Verehrungswürdiger, ist die hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken. Gut wäre es, Verehrungswürdiger, wenn der Erhabene mir höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken darlegen würde." "Da, Nigrodha, ist ein Asket in den vier Zügelungen gezügelt ..... hat die fünf Hemmungen aufgegeben ..... weilt mit wohlwollender ...mitempfindender ..... freudiger ..... gleichmütiger ..... Geist(eshaltung) .... So durchdringt er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit wohlwollender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung).
Jener, mit einem gesammelten Gemüt, das vollkommen rein, makellos, unbeschmutzt, fleckenlos, geschmeidig, tauglich, fest, unerschütterlich ist, lenkt und steuert sein Gemüt auf die Betrachtung der früheren Existenzen. Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen, wie etwa an eine Geburt, an zwei Geburten, an drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert, tausend, hunderttausend, an ein Weltvergehen und ein Weltentstehen, an viele Weltvergehen und Weltentstehen: 'Dort war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben erschien ich da wieder. Auch da war ich, mit diesem Namen, mit diesem Familiennamen, in dieser Kaste, davon lebte ich, erfuhr dieses Wohl, dieses Leid, dies war mein Lebensende. So gestorben, erschien ich da wieder'. So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzelheiten.
Was denkst Du, Nigrodha, wenn es so ist, ist diese hohe Abkehr rein oder unrein?" "Selbstverständlich, Verehrungswürdiger, ist diese hohe Abkehr rein, nicht ist sie unrein, ist höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken." "Nicht, Nigrodha, ist insofern diese hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken, sondern erlangt ist nur das Holz."
19. "Inwiefern, Verehrungswürdiger, ist die hohe Abkehr höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken. Gut wäre es, Verehrungswürdiger, wenn der Erhabene mir höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken darlegen würde." "Hier, Nigrodha, ist ein Asket in den vier Zügelungen gezügelt ..... hat die fünf Hemmungen aufgegeben ..... weilt mit wohlwollender ...mitempfindender ..... freudiger ..... gleichmütiger ..... Geist(eshaltung) .... So durchdringt er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit wohlwollender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung) .... Er erinnert sich an die verschiedenen früheren Existenzen ..... So erinnert er sich an verschiedene frühere Existenzen mit allen Umständen und Einzel-heiten.
Er sieht und erkennt mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Kamma wiedererschienene: 'Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem schlechten körperlichen Verhalten, mit einem schlechten sprachlichen Verhalten, mit einem schlechten gedanklichen Verhalten, tadeln die Heiligen, haben falsche Ansichten, folgen durch falsche Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle. Diese liebenswerten Wesen sind versehen mit einem guten körperlichen Verhalten, mit einem guten sprachlichen Verhalten, mit einem guten gedanklichen Verhalten, tadeln nicht die Heiligen, haben rechte Ansichten, folgen durch rechte Ansichten bedingten Verhaltensweisen. Sie erscheinen, wenn der Körper zerbricht, nach dem Tode in einer guten Existenz, im Himmel'. In dieser Weise sieht und erkennt er mit dem himmlischen, reinen, übermenschlichen Auge die Wesen, wie sie sterben und wiedererscheinen, geringe und vorzügliche, schöne und hässliche, glückliche und unglückliche, je nach ihrem Karma wiedererschienene.
Was denkst Du, Nigrodha, wenn es so ist, ist diese hohe Abkehr rein oder unrein?" "Selbstverständlich, Verehrungswürdiger, ist diese hohe Abkehr rein, nicht ist sie unrein, ist höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken." "Demzufolge ist, Nigrodha, die hohe Abkehr rein nicht unrein, ist höchstes Erwirken, kostbarstes Erwirken. Daher, Nigrodha, wie du mich fragtest: ‚Wie ist, Verehrungswürdiger, die Lehre des Erhabenen, mit dem der Erhabene die Nachfolger belehrt, wodurch die Nachfolger vom Erhabenen belehrt, und ermutigt geworden, selbst den ursprünglichen Reinheitswandel erkennen?' So ist, Nigrodha, dieser Sachverhalt [12] höher und vorzüglicher (als alles vorher gesagte) mit dem ich die Nachfolger belehre, wodurch die Nachfolger, von mir belehrt und ermutigt, selbst den ursprünglichen Reinheitswandel erkennen."
Als dies gesagt wurde, machten die Wandermönche großen Lärm, großes und lautes Getöse: "Jetzt sind wir und der Lehrer verloren, denn wir kannten bisher nichts so Hohes."
20. Als der Hausherr Sandhāna wusste: bereit sind die andersfährtigen Wandermönche den Darlegungen des Erhabenen zuzuhören, ihm Gehör zu schenken, das Gemüt zur Weisheit zu wenden, sagte er dem Wandermönch Nigrodha Folgendes: "Das, Verehrungswürdiger Nigrodha, was du mir sagtest: 'Das mag sein, Hausherr, weißt du mit wem der Asket Gotama spricht? Mit wem er Diskussionen führt? Mit wem er zu Weisheit und Klarheit kommt? In leerer Hütte ist die Weisheit des Asketen Gotama verschwunden. Der Asket Gotama wandert ohne eine Gefolgschaft. Nicht geeignet ist er für ein Gespräch. Geht dem abseitigen Ende entgegen. Gleichwie etwa eine einäugige Kuh nur an der Grenze geht und dem abseitigen Ende entgegengeht, genauso ist in leerer Hütte die Weisheit des Asketen Gotama verschwunden, wandert der Asket Gotama ohne eine Gefolgschaft, ist nicht geeignet für ein Gespräch geht dem abseitigen Ende entgegen. Falls, Hausherr, der Asket Gotama zu dieser Gruppe kommen würde, würden wir ihn durch eine Frage entmutigen und wie einen leeren Topf umkippen'. Aber, Verehrungswürdiger, der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte ist hierhergekommen, mache ihn doch gefolgschaftslos, mache ihn doch wie eine einäugige Kuh, die nur an der Grenze geht, entmutige ihn doch durch nur eine Frage und kippe ihn um, wie einen leeren Topf." Als das gesagt wurde, saß der Wandermönch Nigrodha schweigend, verwirrt, mit hängenden Schultern, gesenktem Gesicht, grübelnd und verständnislos.
21. Als der Erhabene merkte, dass der Wandermönch Nigrodha schweigend, verwirrt, mit hängenden Schultern, gesenktem Gesicht, grübelnd und verständnislos war, sagte er dem Wandermönch Nigrodha Folgendes: "Ist es wahr, Nigrodha, dass du so etwas sagtest?" "Wahr, Verehrungswürdiger, ist es, dass ich solches sagte, wie ein Tor, wie ein Verblendeter, wie ein Untüchtiger."
"Was denkst du, Nigrodha? Was hörtest du die Wandermönche, die altehrwürdigen, bejahrten, die Lehrer und Lehrerslehrer sagen: ‚Die da in den vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, haben diese Erhabenen sich (mit anderen) versammelt und zusammengekommen, mit großem Lärm, großem und lautem Getöse geweilt, wie du jetzt mit den Lehrern - verschiedenartige niedrige Gespräche führend wie über: Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen; oder weilten die Erhabenen, im Wald, im einsamen Forst, im abgelegenen Quartier, mit wenig Geräusch, wenig Lärm, fern von Menschen, vor den Menschen verborgen, geeignet zur Zurückgezogenheit, so wie ich jetzt?"
"Gehört habe ich, Verehrungswürdiger, dass die Wandermönche, die altehrwürdigen, bejahrten, die Lehrer und Lehrerslehrer sagen: ‚Die da in den vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, diese Erhabenen weilten nicht (mit anderen) versammelt und zusammengekommen, mit großem Lärm, großem und lautem Getöse, wie ich jetzt mit den Lehrern - verschiedenartige niedrige Gespräche führend wie über: Könige, Räuber, Großminister, Heere, Gespenster, Kriege, Essen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumengirlanden, Wohlgerüche, Verwandte, Wagen, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Männer, Alkohol, Straßen, Wasserstellen, Vorfahren, Verschiedenes, Weltgeschichte, Meeresgeschichten, so ist es gewesen, so ist es nicht gewesen; sondern es weilten die Erhabenen, im Wald, im einsamen Forst, im abgelegenen Quartier, mit wenig Geräusch, wenig Lärm, fern von Menschen, vor den Menschen verborgen, geeignet zur Zurückgezogenheit, so wie der Erhabene jetzt."
"Erkanntest du nicht, Nigrodha, da du weise, achtsam und ausgereift bist: ‚Erwacht ist der Erhabene, lehrt die Lehre zur Erwachung, (selbst)bezähmt ist der Erhabene, lehrt die Lehre zur (Selbst)bezähmung, still geworden ist der Erhabene, lehrt die Lehre zum Stillwerden, hinübergelangt ist der Erhabene, lehrt die Lehre zum Hinübergelangen, völlig erloschen ist der Erhabene, lehrt die Lehre zum völligen Erlöschen'."
22. Daraufhin sagte der Wandermönch Nigrodha dem Erhabenen Folgendes: "Einen Fehler habe ich begangen, wie ein Tor, wie ein Verblendeter, wie ein Untüchtiger, dass ich so über den Erhabenen sprach. Der Erhabene möge meinen Fehler als Fehler akzeptieren, den ich in Zukunft nicht mehr begehen werde." "In der Tat, Nigrodha, einen Fehler hast du begangen, wie ein Tor, wie ein Verblendeter, wie ein Untüchtiger, dass du so über mich sprachst. Aber wenn du, Nigrodha, den Fehler als Fehler siehst und in richtiger Weise wieder gut machst, dann akzeptiere ich das. Ein Fortschritt ist es, Nigrodha, in der Zucht der Edlen, wenn man seinen Fehler als Fehler sieht und in richtiger Weise wieder gut macht. Jetzt, Nigrodha, sage ich: ‚Willkommen, sei mir ein weiser Mann, nicht heuchlerisch, nicht prahlsüchtig, aufrichtig. Den unterweise ich, verkünde ihm die Lehre. Dieser Unterweisung nachfolgend wird er in sieben Jahren, zu welchem Zweck Söhne aus guten Familien in richtiger Weise vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen, das Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels in diesem Leben selbst erkennen und verwirklichen. So verweilte er: 'Vernichtet ist die Geburt, vollbracht der Reinheitswandel, das zu Tuende getan, nichts ist mehr nach diesem' so weiß er. Lass, Nigrodha, die sieben Jahre .... in sechs .... in fünf ... in vier .... in drei ... in zwei ... Dieser Unterweisung nachfolgend wird er in einem Jahr, zu welchem Zweck Söhne aus guten Familien in richtiger Weise vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen, das Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels in diesem Leben selbst erkennen und verwirklichen. So verweilte er: 'Ver-nichtet ist die Geburt, vollbracht der Reinheitswandel, das zu Tuende getan, nichts ist mehr nach diesem' so weiß er. Lass, Nigrodha, das eine Jahr ... in sieben Monaten ... in sechs ... in fünf ... in vier .... in drei ... in zwei ... in einem ... in einem halben ... Lass, Nigrodha, den halben Monat ... Dieser Unterweisung nachfolgend wird er in sieben Tagen, zu welchem Zweck Söhne aus guten Familien in richtiger Weise vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen, das Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels in diesem Leben selbst erkennen und verwirklichen. So verweilte er: 'Vernichtet ist die Geburt, vollbracht der Reinheitswandel, das zu Tuende getan, nichts ist mehr nach diesem' so weiß er.
23. Es könnte sein, Nigrodha, dass du denkst, der Asket Gotama spricht so, um uns zu (seinen) Schülern machen zu wollen, aber so, Nigrodha, solltest du das nicht sehen. Wer auch jetzt dein Lehrer ist, möge dein Lehrer bleiben. Es könnte sein, Nigrodha, dass du denkst, der Asket Gotama spricht so, um uns von unserer Lehre abzubringen, aber so, Nigrodha, solltest du das nicht sehen. Was auch jetzt deine Lehre ist, möge deine Lehre bleiben. Es könnte sein, Nigrodha, dass du denkst, der Asket Gotama spricht so, um uns von unserem Lebenswandel [13] abzubringen, aber so, Nigrodha, solltest du das nicht sehen. Was auch jetzt dein Lebenswandel ist, möge dein Lebenswandel bleiben. Es könnte sein, Nigrodha, dass du denkst, der Asket Gotama spricht so, weil der Asket Gotama uns einsetzen möchte in Dinge, die nach unserer Ansicht und der unserer Lehrer unheilsam sind und von uns unheilsam genannt werden. Aber so Nigrodha, solltest du das nicht sehen, was auch immer die unheilsamen Dinge für euch und eure Lehrer sind und von euch unheilsam genannt werden, bleiben unheilsam. Es könnte sein, Nigrodha, dass du denkst, der Asket Gotama spricht so, weil der Asket Gotama uns abscheiden möchte von Dingen, die für uns und unsere Lehrer heilsam sind und von uns heilsam genannt werden. Aber so, Nigrodha, solltest du das nicht sehen. Was auch immer die heilsamen Dinge für euch und eure Lehrer sind und von euch heilsam genannt werden, bleiben heilsam.
Aber so spreche ich nicht, Nigrodha, um euch zu (meinen) Schülern machen zu wollen, um euch von eurer Lehre abzubringen, um euch von eurem Lebenswandel abzubringen, um euch in Dinge einzusetzen, die für euch und eure Lehrer unheilsam sind und von euch unheilsam genannt werden, um euch von Dingen abzuscheiden, die für euch und eure Lehrer heilsam sind und von euch heilsam genannt werden.
Es gibt, Nigrodha, unheilsame Dinge, nicht aufgegebene, befleckende, zum Wiederdasein führende, schmerzliche, mit leidvollem Resultat, zukünftig zu Geburt, Alter und Tod führende. Um diese aufzugeben verkünde ich die Lehre, dieser nachfolgend, können von euch die befleckenden Dinge aufgegeben werden, die reinigenden Dinge vermehrt werden und ihr verweilt schon in diesem Leben die Vollständigkeit und Fülle der Weisheit selbst erkannt und verwirklicht habend."
24. Als dies gesagt wurde, blieben die Wandermönche schweigend, verwirrt, mit hängenden Schultern, gesenktem Gesicht, grübelnd und verständnislos, als seien sie im Geiste von Māra beherrscht. Da dachte der Erhabene Folgendes: ‚Alle diese törichten Menschen, sind vom Bösen ergriffen, daher kommt nicht einer zu folgender Anschauung: ‚So wollen wir wenigstens zur Probe dem Reinheitswandel des Asketen Gotama folgen, was liegt schon an sieben Tagen?' Da hat der Erhabene im Wandermönch-Hain der Udumbarikā den Löwenruf erschallen lassen und, nachdem er in den Himmel aufgestiegen war, kam er zum Gebirge Gijjhakuta zurück. Der Hausherr Sandhāna ging zu jener Zeit nach Rājagaha.
Lehrrede vom Löwenruf in Udumbarika, die zweite.
[1] Geiergipfel
[2] Futterplatz der Pfauen
[3] brahmacariyā - den Reinheitswandel der Erwachten
[4] Nigrodha scheint eine Lehre des strengen Asketentums zu vertreten um unheilsame Dinge zu überwinden.
[5] das Wort kalopi ist noch nicht genau zu übersetzen
[6] die vier unreinen Dinge sind: Kuhmist, Kuhurin, Asche, Schlamm
[7] dass noch besseres Essen kommt
[8] um sich von den Leuten verehren zu lassen.
[9] nach den Sinnesgenüssen
[10] Man könnte auch übersetzen: Nachdem jener, nach dem Essen, vom Almosengang zurückgekommen ist.
[11] Um Müdigkeit zu überwinden, soll der Mönch sich Helligkeit vorstellen
[12] Also der zweite Weisheitsdurchbruch
[13] von seinem Asketentum