Dīgha-Nikāya, die Sammlung der langen Reden

26. Die Löwenruf-Lehrrede über einen Weltherrscher

So habe ich gehört.

1. Zu jener Zeit weilte der Erhabene in Magadha in (der Stadt) Mātulā. Dort sprach der Erhabene die Mönche an: "Ihr Mönche." Die Mönche antworteten dem Erhabenen: "Verehrungswürdiger." Der Erhabene sagte Folgendes: "Lebt, ihr Mönche, euch selbst ein Licht [1] schaffend, zur Selbstzuflucht, keine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht. Wie lebt, ihr Mönche, ein Mönch selbst ein Licht schaffend, zur Selbstzuflucht, keine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht?

Da, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. So lebt, ihr Mönche, ein Mönch selbst ein Licht schaffend, zur Selbstzuflucht, eine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht.

Weilt, ihr Mönche, im angemessenen, im eigentlichen väterlichen Gebiet. Wenn ihr, ihr Mönche, so im angemessenen, im eigentlichen väterlichen Gebiet weilt, hat Māra keine Gelegenheit (zur Versuchung), hat Māra keine Chance euch zu erkennen. Heilsamen Dingen nachfolgend, ihr Mönche, wird solch Positives mehr.

2. Es gab in früherer Zeit, ihr Mönche, einen König mit Namen Daḷhanemi, ein Weltherrscher, ein gerechter, Wahrheits-König, bis zur Grenze der vier Ozeane, ein Sieger, ein Festiger der Landesteile, versehen mit den sieben Juwelen. Für ihn gab es diese sieben Juwelen: das Radjuwel, das Elefantenjuwel, das Pferdejuwel, das Edelsteinjuwel, das Frauenjuwel, das Hausherrenjuwel, das Beraterjuwel als siebtes. Er hatte mehr als tausend Söhne, mutig, mit heldenhafter Gestalt, Verteidiger gegen die gegnerischen Heere. Er beherrschte diese, vom Ozean begrenzte, ohne Stock und ohne Waffen gewonnene Erde.

3. Da hat, ihr Mönche, der König Daḷhanemi, nachdem viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende vergangen waren, einen gewissen Mann angesprochen: ‚Wenn du siehst, lieber Mann, dass das himmlische Radjuwel [2] vom Platz abgerückt ist, sich entfernt hat, dann sag mir Bescheid.' ‚So sei es, Hoheit, antwortete, ihr Mönche, jener Mann dem König Daḷhanemi. Dann sah, ihr Mönche, jener Mann, nachdem viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende vergangen waren, dass das himmlische Radjuwel vom Platz abgerückt war, sich entfernt hatte. Dies gesehen, ging er zum König Daḷhanemi. Dort sagte er dem König Daḷhanemi Folgendes: ‚Oh Herr, weiß eure Hoheit, dass euer himmlisches Radjuwel abgerückt ist, sich entfernt hat?' Dann hat der König Daḷhanemi seinen ältesten Sohn, den Prinzen, nachdem er ihn hatte rufen lassen, angesprochen: ‚Das himmlische Radjuwel, mein Prinzensohn, ist leider abgerückt, hat sich entfernt. Gehört habe ich so: ‚Der König, dessen himmlisches Radjuwel abrückt, sich entfernt, hat nicht mehr lange zu leben.' Ich habe das menschliche Glück genossen, es ist jetzt die Zeit himmlische Genüsse aufzusuchen. Komm, mein Prinzensohn, und beherrsche die von den Ozeanen umgrenzte Erde. Ich werde, nachdem ich mir Haar und Bart geschoren habe, die gelbbraune Robe angelegt habe, vom Haus in die Hauslosigkeit fortgehen.'

Dann hat, ihr Mönche, der König Daḷhanemi, nachdem er seinen ältesten Sohn, den Prinzen, gut mit der Königsmacht betraut hatte, sich Haar und Bart geschoren, die gelbbraune Robe angelegt und ging vom Haus in die Hauslosigkeit fort. Sieben Tage nach seinem Gang in die Hauslosigkeit, ihr Mönche, war dem Königsseher [3] das himmlische Radjuwel entschwunden.

4. Dann, ihr Mönche, kam ein gewisser Mann zum gekrönten König [4] aus der Fürstenkaste. Dort sagte er dem gekrönten König aus der Fürstenkaste Folgendes: 'Weiß eure Hoheit, dass das himmlische Radjuwel entschwunden ist?' Da wurde, ihr Mönche, der gekrönte König aus der Fürstenkaste, weil das himmlische Radjuwel entschwunden war, unerfreut und tat das auch kund. Er ging zum Königsseher und sagte dem Königsseher Folgendes: 'Weiß eure Hoheit, dass das himmlische Radjuwel entschwunden ist?' Daraufhin, ihr Mönche, sagte der Königsseher dem gekrönten König aus der Fürstenkaste Folgendes: ‚Mögest du nicht, Sohn, unerfreut sein und das kundtun. Das himmlische Radjuwel, Sohn, ist kein väterliches Erbe. Komm, mein Sohn, erfülle die edlen Weltherrscherpflichten. Es wird dir, wenn du die edlen Weltherrscherpflichten erfüllst, an einem Uposatha Tag, am fünfzehnten [5], wenn du völlig gereinigt, als Befolger der Uposatha-Übungen auf dem oberen Palast stehst, das himmlische Radjuwel erscheinen, mit tausend Speichen, Felge, Nabe, vollständig von allen Seiten.

5. "Von welcher Art, Hoheit, sind diese edlen Weltherrscherpflichten?" "Derartig, Sohn: nur gestützt auf das Recht, das Recht achtend, das Recht würdigend, das Recht schätzend, das Recht ehrend, das Recht respektierend, dem Recht als Fahne (nachfolgend), das Recht als Banner (vorantragend), das Recht als Oberherrscher nehmend, gib durch das Recht Schutz, Sicherheit und Geborgenheit allen Bewohnern des Landes, den Kriegern, den Fürsten, den Regierungsbediensteten, den Brahmanen, den Hausleuten, den Städtern, den Landleuten, den Asketen und Brahmanen, den Landtieren und Vögeln. Mögen in deinem Königreich, Sohn, keine Übeltäter sein. Sollten, Sohn, in deinem Königreich Arme sein, lasse unter ihnen Geld verteilen. Sollte es, Sohn, in deinem Königreich Asketen und Brahmanen geben, die ohne Rausch und Lässigkeit leben, die Geduld und Sanftmut besitzen, die selber ihr Selbst beruhigen, die selber ihr Selbst beschwichtigen, die selber ihr Selbst zum verlöschen bringen, jene suche auf und befrage von Zeit zu Zeit: ‚Was, Verehrungswürdiger, ist heilsam, was ist unheilsam, was ist falsch, was ist richtig, wem soll man sich widmen, wem nicht, was machend führt zu Unheil und Leiden für lange Zeit, was machend führt für lange Zeit zum Heil und Wohl? – Dem von ihnen Gesagten folgend, gib das Unheilsame auf, nimm das Heilsame an und übernehme es. Dieses sind, Sohn, die edlen Weltherrscherpflichten."

"Ja, Hoheit", antwortete der gekrönte König aus der Fürstenkaste dem Königseher und folgte den edlen Weltherrscherpflichten nach. Als er so den edlen Weltherrscherpflichten nachfolgte, erschien ihm an einem Uposatha Tag, am fünfzehnten, als er völlig gereinigt, als Befolger der Uposatha-Übungen auf dem oberen Palast stand, das himmlische Radjuwel, mit tausend Speichen, Felge, Nabe, vollständig von allen Seiten. Dies gesehen, kam dem gekrönten König aus der Fürstenkaste folgender Gedanke: Gehört habe ich Folgendes: ‚Derjenige König, dem an einem Uposatha Tag, am fünfzehnten, wenn er völlig gereinigt, als Befolger der Uposatha-Übungen auf dem oberen Palast steht, das himmlische Radjuwel, mit tausend Speichen, Felge, Nabe, vollständig von allen Seiten erscheint, der ist ein Weltherrscher König.' Mag ich jetzt ein Weltherrscher König sein?

6. Dann ist, ihr Mönche, der gekrönte König aus der Fürstenkaste vom Sitz aufgestanden. Nachdem er eine Schulter mit seinem Schultertuch bedeckt hatte, nahm er mit der linken Hand eine Kanne, mit der rechten Hand hat er das Rad-Juwel mit Wasser geweiht: 'Rolle, verehrtes Rad-Juwel, siege, verehrtes Rad-Juwel.' Da rollte, ihr Mönche, das Rad in die östliche Richtung und es folgte ihm der Weltherrscher König mit seinem viergliedrigen Heer. Wo, ihr Mönche, das Rad-Juwel stehen blieb, dort hat der Weltherrscher König mit seinem viergliedrigen Heer ein Lager errichtet. Die gegnerischen Könige der östlichen Richtung, ihr Mönche, kamen zum Weltherrscher König und sagten Folgendes: 'Komme, Großkönig, sei willkommen, Großkönig, wir sind die Deinen, befehle uns, Großkönig.' Der Weltherrscher König sagte Folgendes: 'Lebewesen sollen nicht getötet werden, Nichtgegebenes soll man nicht nehmen, in der Geschlechtlichkeit soll man sich nicht falsch verhalten, falsche Rede soll man nicht führen, Alkohol soll man nicht trinken, genießen soll man auf richtige Weise.' Die gegnerischen Könige, ihr Mönche, die in der östlichen Richtung wohnten, wurden die Gefolgsleute des Weltherrscher Königs.

7. Dann ist, Ānanda, das Rad-Juwel im östlichen Ozean untergetaucht, wieder aufgetaucht und rollte in die südliche Richtung .... Dann ist, Ānanda, das Rad-Juwel im südlichen Ozean untergetaucht, wieder aufgetaucht und rollte in die westliche Richtung .... Dann ist, Ānanda, das Rad-Juwel im westlichen Ozean untergetaucht, wieder aufgetaucht und rollte in die nördliche Richtung und es folgte ihm der Weltherrscher König mit dem viergliedrigen Heer. Wo, ihr Mönche, das Rad-Juwel stehen blieb, dort hat der Weltherrscher König mit seinem viergliedrigen Heer ein Lager errichtet. Die gegnerischen Könige der nördlichen Richtung, ihr Mönche, kamen zum Weltherrscher König und sagten Folgendes: 'Komme, Großkönig, sei willkommen, Großkönig, wir sind die Deinen, befehle uns, Großkönig.' Der Weltherrscher König sagte Folgendes: 'Lebewesen sollen nicht getötet werden, Nichtgegebenes soll man nicht nehmen, in der Geschlechtlichkeit soll man sich nicht falsch verhalten, falsche Rede soll man nicht führen, Alkohol soll man nicht trinken, genießen soll man auf richtige Weise.' Die gegnerischen Könige, ihr Mönche, die in der nördlichen Richtung wohnten, wurden seine Gefolgsleute.

Dann ist das Rad-Juwel, nachdem es die vom Ozean umgebene Erde besiegt hatte, wieder zum Königsitz zurückgerollt und stand am Tor zum Palastzentrum, dort wo Recht gesprochen wurde, schien die Augen zu blenden, das Palastzentrum des Weltherrscher Königs schmückend.

8. Auch der zweite Weltherrscherkönig, ihr Mönche, .... der siebte Weltherrscherkönig, ihr Mönche, hat, nachdem viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende vergangen waren, einen gewissen Mann angesprochen: ‚Wenn du siehst, lieber Mann, dass das himmlische Radjuwel vom Platz abgerückt ist, sich entfernt hat, dann sag mir Bescheid.' ‚So sei es, Hoheit, antwortete, ihr Mönche, jener Mann dem Weltherrscher König. Dann sah, ihr Mönche, jener Mann, nachdem viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende vergangen waren, dass das himmlische Radjuwel vom Platz abgerückt war, sich entfernt hatte. Dies gesehen, ging er zum Weltherrscher König, dort sagte er dem Weltherrscher König Folgendes: ‚Oh Herr, weiß eure Hoheit, dass euer himmlisches Radjuwel abgerückt ist, sich entfernt hat?' Dann hat der Weltherrscher König seinen ältesten Sohn, den Prinzen, nachdem er ihn hatte rufen lassen, angesprochen: ‚Das himmlische Radjuwel, mein Prinzensohn, ist leider abgerückt, hat sich entfernt. Gehört habe ich so: ‚Der König, dessen himmlisches Radjuwel abrückt, sich entfernt, hat nicht mehr lange zu leben.' Ich habe das menschliche Glück genossen, es ist jetzt die Zeit himmlische Genüsse aufzusuchen. Komm, mein Prinzensohn, und beherrsche die von den Ozeanen umgrenzte Erde. Ich werde, nachdem ich mir Haar und Bart geschoren habe, die gelbbraune Robe angelegt habe, vom Haus in die Hauslosigkeit fortgehen.'

Dann hat, ihr Mönche, der Weltherrscher König, nachdem er seinen ältesten Sohn, den Prinzen, gut mit der Königsmacht betraut hatte, sich Haar und Bart geschoren, die gelbbraune Robe angelegt und ist vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Sieben Tage nach seinem Gang in die Hauslosigkeit, ihr Mönche, war dem Königsseher das himmlische Radjuwel entschwunden.

9. Dann, ihr Mönche, kam ein gewisser Mann zum gekrönten König aus der Fürstenkaste. Der sagte dem gekrönten König aus der Fürstenkaste Folgendes: 'Weiß eure Hoheit, dass das himmlische Radjuwel entschwunden ist?' Da wurde, ihr Mönche, der gekrönte König aus der Fürstenkaste, weil das himmlische Radjuwel entschwunden war, unerfreut und tat das auch kund. Aber nicht ging er zum Königsseher, fragte nicht nach den edlen Weltherrscher Pflichten. Er beherrschte das Königreich nach eigenem Gutdünken. Als er nach eigenem Gutdünken das Königreich beherrschte, blühten seine Königreiche nicht auf, wie bei den vorherigen Königen, die den edlen Weltherrschpflichten folgten.

Dann sind, ihr Mönche, die Minister, Bürgermeister, Finanzberater, Kriegselefantenführer, Torwärter und Religionsführer, zusammengekommen und zum gekrönten König aus der Fürstenkaste gegangen. Sie sagten ihm Folgendes: ‚Da ihr, Hoheit, nach eigenem Gutdünken das Königreich beherrscht, blühen eure Königreiche nicht auf, wie bei den vorherigen Königen, die den edlen Weltherrschpflichten folgten. Es gibt, Hoheit, in eurem Königreich Minister, Bürgermeister, Finanzberater, Kriegselefantenführer, Torwärter und Religionsführer. Wir und auch andere bewahren die edlen Weltherrscher Pflichten. Gut wäre es, Hoheit, wenn ihr nach den edlen Weltherrscher Pflichten fragen würdet. Wenn ihr so fragen würdet, werden wir antworten.

10. Da versammelte, ihr Mönche, der gekrönte König aus der Fürstenkaste die Minister, Bürgermeister, Finanzberater, Kriegselefantenführer, Torwärter und Religionsführer und fragte nach den edlen Weltherrscher Pflichten. Als nach jenen edlen Weltherrscher Pflichten gefragt wurde, antworteten sie. Daraufhin gab er durch das Recht Schutz, Sicherheit und Geborgenheit, aber er ließ unter den Armen kein Geld verteilen. Da er unter den Armen kein Geld verteilen ließ nahm die Armut zu. Als die Armut zunahm, hat ein gewisser Mensch Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird. Dieser Mensch wurde gefangen genommen und vor den gekrönten König aus der Fürstenkaste gebracht: ‚Dieser Mann, Hoheit, hat Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird.' Daraufhin sagte der gekrönte König aus der Fürstenkaste diesem Mann Folgendes: ‚Ist es wahr, wie man sagt, Bürschchen, dass du Nichtgegebenes anderen genommen hast, was Diebstahl genannt wird?' ‚Das ist wahr, Hoheit.' ‚Aus welchem Grund?' ‚Nicht, Hoheit, kann ich so leben.' Dann ließ der gekrönte König aus der Fürstenkaste dem Mann Geld zuteilen: ‚Durch dieses Geld, Bürschchen, lebe selber und nähre Vater und Mutter, nähre Kinder und Ehefrau, investiere in deinen Lebenserwerb, spende Gaben, lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende an Asketen und Brahmanen.' ‚Ja, Hoheit', ihr Mönche, antwortete jener Mann dem gekrönten König aus der Fürstenkaste.

11. Auch ein anderer Mensch, ihr Mönche, hatte Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird. Dieser Mensch wurde gefangen genommen, und vor den gekrönten König aus der Fürstenkaste gebracht: ‚Dieser Mann, Hoheit, hat Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird.' Daraufhin sagte der gekrönte König aus der Fürstenkaste diesem Mann Folgendes: ‚Ist es wahr, wie man sagt, Bürschchen, dass du Nichtgegebenes anderen genommen hast, was Diebstahl genannt wird?' ‚Das ist wahr, Hoheit.' ‚Aus welchem Grund?' ‚Nicht, Hoheit, kann ich so leben.' Dann ließ der gekrönte König aus der Fürstenkaste dem Mann Geld zuteilen: ‚Durch dieses Geld, Bürschchen, lebe selber und nähre Vater und Mutter, nähre Kinder und Ehefrau, investiere in deinen Lebenserwerb, spende Gaben, lohnbringende, himmlisches Wohl als Resultat habende, himmelwärts führende an Asketen und Brahmanen.' ‚Ja, Hoheit', ihr Mönche, antwortete jener Mann dem gekrönten König aus der Fürstenkaste.

12. Es hörten, ihr Mönche, die Menschen: Die Nichtgegebenes anderen nehmen, was Diebstahl genannt wird, denen gibt der König Geld. Als sie dies hörten kam ihnen folgender Gedanke: So lasst uns nun auch von anderen Nichtgegebenes nehmen, was man Diebstahl nennt. Dann, ihr Mönche, hat ein gewisser Mann von anderen Nichtgegebenes genommen, was man Diebstahl nennt. Dieser Mensch wurde gefangen genommen und vor den gekrönten König aus der Fürstenkaste gebracht: ‚Dieser Mann, Hoheit, hat Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird.' Daraufhin sagte der gekrönte König aus der Fürstenkaste diesem Mann Folgendes: ‚Ist es wahr, wie man sagt, Bürschchen, dass du Nichtgegebenes anderen genommen hast, was Diebstahl genannt wird?' ‚Das ist wahr, Hoheit.' ‚Aus welchem Grund?' ‚Nicht, Hoheit, kann ich so leben.' Da kam dem gekrönten König aus der Fürstenkaste folgender Gedanke: Wenn ich denen, die Nichtgegebenes anderen nehmen, was Diebstahl genannt wird, Geld zuteile, wird das Nehmen von Nichtgegebenem mehr. So lasst mich nun, diesen Mann in Zukunft vollkommen auslöschen, an der Wurzel abschneiden, (ihn) enthaupten.

Da, ihr Mönche, befahl der gekrönte König aus der Fürstenkaste seinen Leuten: ‚Also, ihr Leute, fesselt diesen Mann mit einem starken Seil fest die Hände auf dem Rücken, schert ihm das Kopfhaar, führt ihn unter rauem Trommelklang, von Straße zu Straße, von Kreuzung zu Kreuzung zum südlichen Tor hinaus. In südlicher Richtung von der Stadt, löscht diesen Mann in Zukunft vollkommen aus, schneidet ihn an der Wurzel ab, enthauptet (diesen Mann).'

‚So sei es, Hoheit.' Nachdem die Leute, ihr Mönche, dies dem gekrönten König aus der Fürstenkaste geantwortet hatten, fesselten sie diesen Mann mit einem starken Seil fest die Hände auf dem Rücken, scherten ihm das Kopfhaar, führten ihn unter rauem Trommelklang, von Straße zu Straße, von Kreuzung zu Kreuzung zum südlichen Tor hinaus. In südlicher Richtung von der Stadt, löschten sie diesen Mann in Zukunft vollkommen aus, schnitten ihn an der Wurzel ab, enthaupteten (diesen Mann).'

13. Es hörten, ihr Mönche, die Menschen: ‚Wer auch immer Nichtgegebenes von anderen nimmt, was man Diebstahl nennt, die werden vom König, in Zukunft vollkommen ausgelöscht, an der Wurzel abgeschnitten, die werden enthauptet. Als sie dies hörten kam ihnen folgender Gedanke: So lasst uns nun auch scharfe Waffen herstellen, nachdem wir scharfe Waffen hergestellt haben, werden wir Nichtgegebenes von anderen nehmen, was man Diebstahl nennt, werden wir die (Eigentümer) in Zukunft vollkommen auslöschen, an der Wurzel abschneiden, sie enthaupten.

Dann stellten sie scharfe Waffen her. Nachdem sie scharfe Waffen hergestellt hatten, kamen sie in die Dörfer um dies zu tun, kamen sie in die Kleinstädte um dies zu tun, kamen sie in die Städte um dies zu tun, kamen sie zu den Marktplätzen an den Straßenkreuzungen um dies zu tun. Sie haben Nichtgegebenes von anderen genommen, was man Diebstahl nennt, die (Eigentümer) in Zukunft vollkommen ausgelöscht, an der Wurzel abgeschnitten, sie enthauptet.

14. So, ihr Mönche, weil der Reichtum nicht verteilt wurde, hat sich die Armut vermehrt, als sich die Armut vermehrt hatte, hat sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt, als sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt hatte, hat sich das (benutzen) von Waffen vermehrt, als sich das (benutzen) von Waffen vermehrt hatte, hat sich das Töten von Lebewesen vermehrt, als sich das Töten von Lebewesen vermehrt hatte, [hat sich das Führen von falschen Reden vermehrt, als sich das Führen von falschen Reden vermehrt hatte] [6], hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die achtzigtausend Jahre lebten, Kinder, die vierzigtausend Jahre lebten.

Ein gewisser Mensch, ihr Mönche, von jenen vierzigtausend Jahre Lebenden hat von anderen Nichtgegebenes genommen was Diebstahl genannt wird. Dieser Mensch wurde gefangen genommen und vor den gekrönten König aus der Fürstenkaste gebracht: ‚Dieser Mann, Hoheit, hat Nichtgegebenes anderen genommen, was Diebstahl genannt wird.' Daraufhin sagte der gekrönte König aus der Fürstenkaste diesem Mann Folgendes: ‚Ist es wahr, wie man sagt, Bürschchen, dass du Nichtgegebenes anderen genommen hast, was Diebstahl genannt wird?' ‚Nein, Hoheit', so sprechend sagte er eine bewusste Lüge.

15. So, ihr Mönche, weil der Reichtum nicht verteilt wurde, hat sich die Armut vermehrt, als sich die Armut vermehrt hatte, hat sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt, als sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt hatte, hat sich das (benutzen) von Waffen vermehrt, als sich das (benutzen) von Waffen vermehrt hatte, hat sich das Töten von Lebewesen vermehrt, als sich das Töten von Lebewesen vermehrt hatte, hat sich das Lügen vermehrt, als sich das Lügen vermehrt hatte, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die vierzigtausend Jahre lebten, Kinder, die zwanzigtausend Jahre lebten.

Ein gewisser Mensch, ihr Mönche, von jenen zwanzigtausend Jahre Lebenden hat von anderen Nichtgegebenes genommen, was Diebstahl genannt wird. Ein gewisser Mann hat über diesen Menschen dem gekrönten König aus der Fürstenkaste erzählt: ‚Der so und so genannte Mann, Hoheit, hat Nichtgegebenes von anderen genommen, was man Diebstahl nennt.' So entstand Hintertragen.

16. So, ihr Mönche, weil der Reichtum nicht verteilt wurde, hat sich die Armut vermehrt, als sich die Armut vermehrt hatte, hat sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt, als sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt hatte, hat sich das (benutzen) von Waffen vermehrt, als sich das (benutzen) von Waffen vermehrt hatte, hat sich das Töten von Lebewesen vermehrt, als sich das Töten von Lebewesen vermehrt hatte, hat sich das Lügen vermehrt, als sich das Lügen vermehrt hatte, hat sich das Hintertragen vermehrt, als sich das Hintertragen vermehrt hatte, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die zwanzigtausend Jahre lebten, Kinder, die zehntausend Jahre lebten. Von jenen zehntausend Jahre Lebenden, ihr Mönche, waren manche schön, manche hässlich. Die Hässlichen hatten Begierde nach den Schönen und vergingen sich an den Frauen anderer.

17. So, ihr Mönche, weil der Reichtum nicht verteilt wurde, hat sich die Armut vermehrt, als sich die Armut vermehrt hatte, hat sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt, als sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt hatte, hat sich das (benutzen) von Waffen vermehrt, als sich das (benutzen) von Waffen vermehrt hatte, hat sich das Töten von Lebewesen vermehrt, als sich das Töten von Lebewesen vermehrt hatte, hat sich das Lügen vermehrt, als sich das Lügen vermehrt hatte, hat sich das Hintertragen vermehrt, als sich das Hintertragen vermehrt hatte, hat sich das falsche Verhalten in der Geschlechtlichkeit vermehrt. Als sich das falsche Verhalten in der Geschlechtlichkeit vermehrt hatte, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die zehntausend Jahre lebten Kinder die fünftausend Jahre lebten.

Bei den fünftausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, haben sich zwei Dinge vermehrt: Barsche Worte und Plappern und Plaudern. Als diese zwei Dinge sich vermehrt hatten, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die fünftausend Jahre lebten, Kinder, die zweitausendfünfhundert Jahre oder zweitausend Jahre lebten.

Bei den zweitausendfünfhundert Jahren lebenden Menschen, ihr Mönche, vermehrte sich die Begierde und der Hass. Als Begierde und Hass sich vermehrt hatten, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die zweitausendfünfhundert Jahre lebten, Kinder, die tausend Jahre lebten.

Bei den tausend Jahren lebenden Menschen, ihr Mönche, vermehrte sich die falsche Ansicht. Als sich falsche Ansicht vermehrt hatte, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die tausend Jahre lebten, Kinder, die fünfhundert Jahre lebten.

Bei den fünfhundert Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, vermehrten sich drei Dinge: unheilvolle leidenschaftliche Zuneigung, Gier auf fremden Besitz, falsche Neigung [7]. Als sich drei Dinge vermehrt hatten, hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die fünfhundert Jahre lebten, Kinder, die zweihundertfünfzig oder zweihundert Jahre lebten.

Bei den zweihundertfünfzig Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, haben sich folgende Dinge vermehrt: Respektlosigkeit gegen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen sowie die Familienältesten nicht zu ehren.

18. So, ihr Mönche, weil der Reichtum nicht verteilt wurde, hat sich die Armut vermehrt, als sich die Armut vermehrt hatte, hat sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt, als sich das Nehmen von Nichtgegebenem vermehrt hatte, hat sich das (benutzen) von Waffen vermehrt, als sich das (benutzen) von Waffen vermehrt hatte, hat sich das Töten von Lebewesen vermehrt, als sich das Töten von Lebewesen vermehrt hatte, hat sich das Lügen vermehrt, als sich das Lügen vermehrt hatte, hat sich das Hintertragen vermehrt, als sich das Hintertragen vermehrt hatte, hat sich das falsche Verhalten in der Geschlechtlichkeit vermehrt. Als sich das falsche Verhalten in der Geschlechtlichkeit vermehrt hatte, haben sich zwei Dinge vermehrt, barsche Worte und Plappern und Plaudern. Als sich barsche Worte und Plappern und Plaudern vermehrt hatten, haben sich Begierde und Hass vermehrt. Als sich Begierde und Hass vermehrt hatten, hat sich falsche Ansicht vermehrt. Als sich falsche Ansicht vermehrt hatte, haben sich drei Dinge vermehrt: unheilvolle leidenschaftliche Zuneigung, Gier auf fremden Besitz, falsche Neigung. Als sich diese drei Dinge vermehrt hatten, haben sich folgende Dinge vermehrt: Respektlosigkeit gegen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen sowie die Familienältesten nicht zu ehren. Als sich diese Dinge vermehrt hatten hat sich die Lebenszeit der Wesen verkürzt, die Wohlgestalt abgenommen. Als sich die Lebenszeit verkürzt hatte, die Wohlgestalt abgenommen hatte, hatten die Menschen, die zweihundertfünfzig Jahre lebten, Kinder, die hundert Jahre lebten.

19. Es wird eine Zeit kommen, ihr Mönche, das Menschen Kinder haben, die zehn Jahre leben. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen sind die Mädchen mit fünf Jahren bereit für den Ehemann. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen gehen folgende Geschmacksgenüsse verloren: Rahm, Butter, Öl, Honig, Rohzucker, Salz. Bei den zehn Jahren lebenden Menschen, ihr Mönche, wird "kudrūsaka" Getreide [8a] das beste Essen sein. Gleichwie etwa, ihr Mönche, jetzt "sāli" Reis mit gekochtem Fleisch das beste Essen ist, genauso, ihr Mönche, wird bei den zehn Jahre lebenden Menschen "kudrūsaka" Getreide das beste Essen sein. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, werden die zehn heilsamen karmischen Wirkweisen [8] komplett verschwinden. Die zehn unheilsamen Wirkweisen werden im höchsten Maße auftreten. Die zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, kennen nicht einmal das Wort "heilsam" geschweige denn, einen heilsam Handelnden. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, werden die, die respektlos gegen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen sind sowie die Familienältesten nicht ehren, als würdig erachtet, verehrt und gelobt werden. Gleichwie etwa, ihr Mönche, jetzt die, die respektvoll gegen Mutter, Vater, Asketen und Brahmanen sind und die Familienältesten ehren als würdig erachtet werden verehrt und gelobt werden, genauso ihr Mönche, werden bei den zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, die, die respektlos gegen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen sind sowie die Familienältesten nicht ehren, als würdig erachtet, verehrt und gelobt werden.

20. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird es keine Anerkennung von Mutter, Mutterschwester, Tante, Frau des Lehrers, Frau des Ausbilders geben. Die Menschen werden sich durcheinander mischen, wie Ziegen, Schafe, Hühner, Schweine, Hunde und Schakale. Bei diesen zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, ist gegenseitig eine schlimme Feindseligkeit aufgekommen, schlimmes Übelwollen, schlimme Ärger-Denkweisen, schlimme Mörder-Gemüter. Bei der Mutter über ihren Sohn, beim Sohn über seine Mutter, beim Vater über den Sohn, beim Sohn über den Vater, beim Bruder über den Bruder, beim Bruder über die Schwester, bei der Schwester über den Bruder, ist eine schlimme Feindseligkeit aufgekommen, schlimmes Übelwollen, schlimme Ärger-Denkweisen, schlimme Mörder-Gemüter. Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Wilderer ein Wild sieht, eine schlimme Feindseligkeit aufkommt, schlimmes Übelwollen, schlimme Ärger-Denkweisen, ein schlimmes Mörder-Gemüt. Genauso, ihr Mönche, ist bei diesen zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, gegenseitig eine schlimme Feindseligkeit aufgekommen, schlimmes Übelwollen, schlimme Ärger-Denkweisen, schlimme Mörder-Gemüter. Bei der Mutter über ihren Sohn, beim Sohn über seine Mutter, beim Vater über den Sohn, beim Sohn über den Vater, beim Bruder über den Bruder, beim Bruder über die Schwester, bei der Schwester über den Bruder, ist eine schlimme Feindseligkeit aufgekommen, schlimmes Übelwollen, schlimme Ärger-Denkweisen, schlimme Mörder-Gemüter.

21. Bei den zehn Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird sieben Tage das Waffenzeitalter hervortreten. Es wird aufkommen, dass sie sich gegenseitig wie Tiere betrachten, in ihren Händen werden scharfe Waffen sein, mit diesen scharfen Waffen werden sie sich gegenseitig vom Leben trennen, denkend: ‚Dies ist ein Tier, dies ist ein Tier.' Danach, ihr Mönche, werden einige der Menschen denken: ‚Mögen wir niemanden (töten), möge niemand uns (töten), besser wäre es wenn wir zu einer Lichtung, zu einem Hain, zu einem Wald, zu einem schwer zugänglichen Flussufer, zu einem Tal hingehen und dort von wilden Wurzeln und Früchten leben. Sie gehen zu einer Lichtung, zu einem Hain, zu einem Wald, zu einem schwer zugänglichen Flussufer, zu einem Tal und leben dort sieben Tage von wilden Wurzeln und Früchten. Als sieben Tage vergangen waren, kamen sie von der Lichtung, dem Hain, dem Wald, dem schwer zugänglichen Flussufer, dem Tal zurück und umarmten einander, priesen und jubelten gemeinsam: ‚Ein Glück, dass du noch lebst, lieber Mensch, ein Glück, dass du noch lebst, lieber Mensch.' Dann, ihr Mönche, kam diesen Menschen folgender Gedanke: ‚Da wir unheilsame Dinge gemacht haben, haben wir einen großen Verwandtenkreis verloren, so lasst uns nun heilsame Dinge tun. Welche heilsamen Dinge? So lasst uns nun das Töten aufgeben, dieses heilsame Ding auf uns genommen habend werden wir so fortleben. So werden sie das Töten aufgeben, und werden, dieses heilsame Ding auf sich genommen habend, fortleben. Weil sie dieses heilsame Ding auf sich nehmen werden, wird sich die Lebenszeit der Wesen verlängern, die Wohlgestalt zunehmen. Wenn sich die Lebenszeit verlängert, die Wohlgestalt zunimmt, werden die Menschen, die zehn Jahre leben, Kinder haben, die zwanzig Jahre leben.

22. Dann kommt, ihr Mönche, jenen Menschen folgender Gedanke: ‚Da wir heilsame Dinge angenommen haben, verlängert sich die Lebenszeit, nimmt die Wohlgestalt zu. So lasst uns nun noch mehr heilsame Dinge tun. So lasst uns nun das Nehmen von Nichtgegebenem aufgeben, das falsche Verhalten in der Geschlechtlichkeit aufgeben, das Lügen aufgeben, das Hintertragen aufgeben, barsche Worte aufgeben, Plappern und Plaudern aufgeben, Begierde und Hass aufgeben, falsche Ansicht aufgeben, drei Dinge aufgeben: Unheilvolle leidenschaftliche Zuneigung, Gier auf fremden Besitz, falsche Neigung. Lasst uns nun Respekt gegen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen erweisen, sowie die Familienältesten ehren und werden diese heilsame Dinge auf uns genommen habend fortleben.

Sie erweisen Mutter, Vater, Asketen, und Brahmanen Respekt und ehren die Familienältesten. Weil sie diese heilsamen Dinge auf sich nehmen werden, wird sich die Lebenszeit der Wesen verlängern, die Wohlgestalt zunehmen. Wenn sich die Lebenszeit verlängert, die Wohlgestalt zunimmt, werden die Menschen, die zwanzig Jahre leben, Kinder haben, die vierzig Jahre leben. Die Menschen, die vierzig Jahre leben, werden Kinder haben, die achtzig Jahre leben. Die Menschen, die achtzig Jahre leben, werden Kinder haben, die einhundertsechzig Jahre leben. Die Menschen, die einhundertsechzig Jahre leben, werden Kinder haben, die dreihundertzwanzig Jahre leben. Die Menschen, die dreihundertzwanzig Jahre leben, werden Kinder haben, die sechshundertvierzig Jahre leben. Die Menschen, die sechshundertvierzig Jahre leben, werden Kinder haben, die zweitausend Jahre leben. Die Menschen, die zweitausend Jahre leben, werden Kinder haben, die viertausend Jahre leben. Die Menschen, die viertausend Jahre leben, werden Kinder haben, die achttausend Jahre leben. Die Menschen, die achttausend Jahre leben, werden Kinder haben, die zwanzigtausend Jahre leben. Die Menschen, die vierzigtausend Jahre leben, werden Kinder haben, die achtzigtausend Jahre leben.

23. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen sind die Mädchen mit fünfhundert Jahren bereit für den Ehemann. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, gibt es drei Beschwerden: Ersehnen, Hunger, Altern. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird diese Jambudīpa [9] reich und zufrieden sein. Die Orte, Kleinstädte und Stadtteile werden dicht bebaut sein. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird dieses Jambudīpa mit Menschen dicht bevölkert sein, wie die Avīci-(Hölle) [10], wie ein Dickicht von großem oder kleinem Bambus. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird dieses Benares ein Königreich sein mit Namen Ketumatī, wird reich und zufrieden sein, volkreich, belebt, wohlgenährt sein. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, werden in diesem Jambudīpa vierundachtzigtausend Städte sein, mit Ketumatī als Königshauptstadt.

24. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird ein Weltherrscher-König im Königreich Ketumatī geboren mit Namen Saṃkha, bis an die Grenze der vier Himmelsrichtungen wird er ein Siegreicher sein. Er sichert und festigt die Teile des Landes und ist versehen mit den sieben Juwelen. Diese sieben Juwelen gibt es für ihn: das Radjuwel, das Elefantenjuwel, das Pferdejuwel, das Edelsteinjuwel, das Frauenjuwel, das Hausherrenjuwel, das Beraterjuwel als siebtes. Er hat über tausend Söhne, heroisch, mit heldenhafter Gestalt, Besieger fremder Heere. Er beherrscht diese Erde bis zum Meer ohne Stock und ohne Waffen nur mit Gerechtigkeit.

25. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird in dieser Welt der Erhabene mit Namen Metteyya geboren, der Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Wohlgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Genauso wie ich, in dieser Zeit in der Welt geboren, der Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Wohlgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwach-te, der Erhabene bin.

Er verkündet (die Wahrheit über) die Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit, nachdem er sie durch tiefe Erkenntnis selbst durchschaut hat, genauso wie ich jetzt (die Wahrheit über) die Welt verkünde, mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Mensch-heit und Gottheit, nachdem ich sie durch tiefe Erkenntnis selbst durchschaut habe. Er legt die Lehre dar, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue, predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheitswandel, genauso wie ich jetzt die Lehre darlege, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue, den vollständigen, völlig geläuterten Reinheitswandel predige. Er wird viele hunderttausend Mönche als Gefolge haben, genauso wie ich jetzt viele hundert Mönche als Gefolge habe.

26. Dann, ihr Mönche, wird der König mit Namen Saṃkha, den vom König Mahā-Panāda errichteten Palast wieder aufrichten, dort wohnen und ihn dann weggeben und verschenken. Er wird an die Asketen und Brahmanen, die Armen, Mittellosen und Bettler Gaben geben. Bei Metteyya, dem Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten, wird er vom Haus in die Hauslosigkeit gehen, nachdem er den Bart abnehmen ließ und die gelbbraune Robe anlegte. Wenn er so in die Hauslosigkeit gegangen ist, hat er allein, abgeschieden, nicht nachlässig, eifrig, energisch verweilt. Nach nicht langer Zeit wird er, zu welchem Zweck Söhne aus guten Familien in richtiger Weise vom Haus in die Hauslosigkeit ziehen, das Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels in diesem Leben selbst erkannt und verwirklicht haben.

27. Lebt, ihr Mönche, euch selbst ein Licht schaffend, zur Selbstzuflucht, keine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht. Wie lebt, ihr Mönche, ein Mönch, selbst ein Licht schaffend, zur Selbstzuflucht, keine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht?

Da, ihr Mönche, weilt der Mönch beim Körper, den Körper betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei der Gemütsverfassung, die Gemütsverfassung betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt, weilt bei den Lehrgliedern, die Lehrglieder betrachtend, eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt. So lebt, ihr Mönche, ein Mönch, selbst ein Licht schaffend, zur Selbstzuflucht, keine andere Zuflucht, die Lehre als Licht, die Lehre als Zuflucht, keine andere Zuflucht.

28. Weilt, ihr Mönche, im angemessenen, im eigentlichen väterlichen Gebiet. Wenn ihr, ihr Mönche, so im angemessenen, im eigentlichen väterlichen Gebiet weilt, wird eure Lebensdauer zunehmen, eure Wohlgestalt aufblühen, sich euer Wohl vermehren, euer Vermögen zunehmen, sich eure Kraft verstärken. Wodurch wird, ihr Mönche, die Lebensdauer des Mönches (zunehmen)? Da, ihr Mönche, kultiviert ein Mönch die Basis der Wunderkraft, die versehen ist mit Aktivitäten, Anstrengung und Konzentration des Willens; die Basis der Wunderkraft, die versehen ist mit Aktivitäten, Anstrengung und Konzentration des Gemüts; die Basis der Wunderkraft, die versehen ist mit Aktivitäten, Anstrengung und Konzentration der Tatkraft; die Basis für Wunderkraft, die versehen ist mit Aktivitäten, Anstrengung und Konzentration der Forschung. Jener kann durch die Kultivierung und Vermehrung der vier Basen der Wunderkraft ein Weltzeitalter oder mehr als ein Weltzeitalter leben. Dadurch wird, ihr Mönche, die Lebensdauer des Mönches (zunehmen), so sage ich.

Wodurch wird, ihr Mönche, die Wohlgestalt des Mönches (aufblühen)? Da ist, ihr Mönche, ein Mönch sittenrein; er verweilt gezügelt gemäß der Ordensregeln. Versehen mit gutem Wandel und Betragen, sieht er Gefahr in den kleinsten Fehlern, hat die Vervollkommnung in den Übungsregeln auf sich genommen. Dadurch wird, ihr Mönche, die Wohlgestalt des Mönches (aufblühen).

Wodurch wird, ihr Mönche, sich das Wohl des Mönches (vermehren)? Da, ihr Mönche, abgeschieden von sinnlichem Begehren, abgeschieden von unheilsamen Dingen, erreicht er die mit Denken und Überlegen versehene erste Vertiefung, die Freude und das Wohl der Abgeschiedenheit und verweilt in ihr. Nachdem er Denken und Überlegen beruhigt hat, erreicht er die Innere Klarheit, die Konzentration des Geistes [11], die von Denken und Überlegen freie zweite Vertiefung, die Freude und das Wohl der Sammlung und verweilt in ihr. Nachdem die Freude verflogen ist, verweilt er gleichmütig, achtsam und klarbewusst, er empfindet körperliches Wohl. Von dem sagen die Heiligen: ‚Der ist gleichmütig, achtsam, im Wohl weilend', so erreicht er die dritte Vertiefung und verweilt in ihr. Nachdem Wohl und Leid fallengelassen wurden, nachdem frühere geistige Freuden und Leiden untergegangen sind, erreicht er die Leid- und Wohllose vierte Vertiefung, die völlige Reinheit des Gleichmuts und der Achtsamkeit und verweilt in ihr. Dadurch wird, ihr Mönche, sich das Wohl des Mönches (vermehren).

Wodurch wird, ihr Mönche, das Vermögen des Mönches (zunehmen)? Da, ihr Mönche, durchdringt der Mönch eine Zeit lang mit wohlwollender Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdringt er eine Zeit lang in allem sich selbst sehend [12], die ganze Welt mit wohlwollender, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freier Geist(eshaltung). Da, Brüder, durchdringt der Mönch eine Zeit lang mit mitempfindender ... freudiger ... gleichmütiger Geist(eshaltung) eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, die dritte, die vierte, dann nach oben und unten den ganzen Horizont, überall. So durchdringt er eine Zeit lang, in allem sich selbst sehend, die ganze Welt mit gleichmütiger, unbeschränkter, unbegrenzter, unermesslicher, hassloser, von Feindseligkeit freien Geist(eshaltung). Dadurch wird, ihr Mönche, das Vermögen des Mönches (zunehmen).

Wodurch wird, ihr Mönche, sich die Kraft des Mönches (verstärken)? Da hat, ihr Mönche, ein Mönch die Beeinflussungen vernichtet, hat die beeinflussungsfreie Geisteserlösung, Weisheitserlösung schon in diesem Leben durch eigene Wissenskraft verwirklicht und verweilt darin. Dadurch wird, ihr Mönche, sich die Kraft des Mönches (verstärken).

Nicht sehe ich, ihr Mönche, eine andere einzigartige Kraft, die so schwer zu bezwingen ist, wie, ihr Mönche, die Kraft von Māra. Aber durch diese heilsamen Dinge, ihr Mönche, wird das Positive mehr. So sprach der Erhabene, erfreut und befriedigt waren die Mönche von der Rede des Erhabenen.

 

Die Löwenruf-Lehrrede über einen Weltherrscher ist beendet.


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[1] auch: Insel im Sinne von: Zuflucht
[2] das himmlische Radjuwel wurde als im Himmelsraum über dem König stehend gedacht.
[3] Der Königseher ist Daḷhanemi nachdem er in die Hauslosigkeit ging
[4] Der Sohn des Königs Daḷhanemi
[5] uposatha ist der Voll- Halb- und Neumondtag, durch "am fünfzehnten" wird impliziert das ist der Vollmondtag
[6] der Teil in den eckigen Klammern erscheint nur in einigen Ausgaben.
[7] micchā-dhammo – kann auch falsche Anschauung/Lehre heißen.
[8a] Ein Armenessen – Sāli Reis = roter Reis
[8] die zehn Tatengänge: drei körperliche, vier sprachliche, drei gedankliche
[9] Rosenapfelkontinent – Umschreibung für den indischen Subkontinent
[10] Die Avīci-Hölle ist immer dicht bevölkert, da so viele Wesen schlechtes tun. Hier ist es nur ein Beispiel für eine hohe Bevölkerungsdichte.
[11] Pāli: ceto
[12] sabbattatya kann zweifach interpretiert werden: in allem sich selbst sehend, oder als ein Synonym für "überall"