Dīgha-Nikāya, die Sammlung der langen Reden

27. Die Lehrrede vom Wissen der Vorzeit

So habe ich gehört.

1. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Sāvatthi, im Pubba-Hain, in Mutter Migāras Klosterparkgebäude. Zu jener Zeit hatten Vāseṭṭha und Bhāradvāja bei den Mönchen ihre Probezeit und wünschten von den Mönchen die Vollordination. Da hat sich der Erhabene am Nachmittag aus der Zurückgezogenheit herausbegeben, war aus dem Klosterparkgebäude herausgetreten und ging im Schatten des Gebäudes unter freiem Himmel auf und ab.

2. Da sah Vāseṭṭha dass sich der Erhabene am Nachmittag aus der Zurückgezogenheit herausbegeben hatte, aus dem Klosterparkgebäude herausgetreten war und im Schatten des Gebäudes unter freiem Himmel auf und abging. Dies gesehen sprach er Bhāradvāja an: "Jetzt, Bruder Bhāradvāja, hat sich der Erhabene am Nachmittag aus der Zurückgezogenheit herausbegeben, ist aus dem Klosterparkgebäude herausgetreten und geht im Schatten des Gebäudes unter freiem Himmel auf und ab. Komm, Bruder Bhāradvāja, gehen wir zum Erhabenen. Gut wäre es, wenn wir vom Erhabenen ein Lehrgespräch zu hören bekämen." "So sei es, Bruder" antwortete Bhāradvāja Vāseṭṭha. So gingen Bhāradvāja und Vāseṭṭha zum Erhabenen. Dort, nachdem sie den Erhabenen verehrt hatten, folgten sie ihm beim Auf- und Abgehen nach.

3. Es sprach der Erhabene Vāseṭṭha an: "Ihr seid, Vāseṭṭha, als Brahmanen geboren, gehört zur Brahmanen Kaste, seid von der Brahmanen-Kaste vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Vāseṭṭha, beleidigen euch die Brahmanen nicht und setzen euch herab?" "Gewiss, Verehrungswürdiger, beleidigen uns die Brahmanen und setzen uns herab, mit alltäglicher Herabsetzung, in großem Maße und nicht zu knapp." "In welcher Weise, Vāseṭṭha, beleidigen euch die Brahmanen und setzten euch herab, mit alltäglicher Herabsetzung, in großem Maße und nicht zu kapp?" "Die Brahmanen, Verehrungswürdiger, sagen so: ‚Die Brahmanen nur sind höchste Kaste, niedriger sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind die helle Kaste, dunkel sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind rein, nicht die Nicht-Brahmanen. Die Brahmanen sind die Söhne Brahmas, aus seinem Schoße, geboren aus seinem Mund, in Brahma geboren, von Brahma gezeugt, Brahmas Erben. Ihr habt die höchste Kaste aufgegeben, seid in eine niedrige Kaste übergetreten, zu den kahlköpfigen Asketen, den Bauerntölpeln, den Dunklen, den aus (Brahmas) Füßen Geborenen. Das ist nicht gut für euch, das ist nicht angemessen für euch, dass ihr die höchste Kaste aufgegeben habt und in eine niedrige Kaste übergetreten seid, zu den kahlköpfigen Asketen, den Bauertölpeln, den Dunklen, den aus (Brahmas) Füßen [1] geborenen.' In dieser Weise, Verehrungswürdiger, beleidigen uns die Brahmanen und setzten uns herab, mit alltäglicher Herabsetzung, in großem Maße und nicht zu kapp."

4. "Definitiv, weil sie die Urzeit nicht kennen, Vāseṭṭha, sprechen die Brahmanen so zu euch: ‚Die Brahmanen nur sind höchste Kaste, niedriger sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind die helle Kaste, dunkel sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind rein, nicht die Nicht-Brahmanen. Die Brahmanen sind die Söhne Brahmas, aus seinem Schoße, geboren aus seinem Mund, in Brahma geboren, von Brahma gezeugt, Brahmas Erben. Ihr habt die höchste Kaste aufgegeben, seid in eine niedrige Kaste übertreten, zu den kahlköpfigen Asketen, den Bauerntölpeln, den Dunklen, den aus (Brahmas) Füßen geborenen.' Es ist offensichtlich, Vāseṭṭha, dass unter den Brahmanen die Brahmanenfrauen fruchtbar sind, schwanger werden, gebären und stillen und trotzdem sagen die Brahmanen, die selber aus dem Mutterschoß kamen: ‚Die Brahmanen nur sind höchste Kaste, niedriger sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind die helle Kaste, dunkel sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind rein, nicht die Nicht-Brahmanen. Die Brahmanen sind die Söhne Brahmas, aus seinem Schoße, geboren aus seinem Mund, in Brahma geboren, von Brahma gezeugt, Brahmas Erben.' Damit haben sie Brahma fälschlich beschuldigt, gelogen und viel Unheilsames hervorgebracht.

5. Vāseṭṭha, es gibt vier Kasten: die Fürsten, die Brahmanen , die Bürger [2], die Diener. Auch einige der Fürsten, Vāseṭṭha, töten Lebewesen, nehmen Nichtgegebenes, verhalten sich falsch in der Geschlechtlichkeit, führen falsche Reden, hintertragen, gebrauchen grobe und barsche Worte, plappern und plaudern, sind gierumsponnen, mit hassvollem Gemüt, haben falsche Ansichten. Es erscheinen auch bei den Fürsten, Vāseṭṭha, einige dieser unheilsamen und unheilsam genannten Dinge, dieser unrechten und unrecht genannten Dinge, dieser nicht zu tuenden und nicht zu tun genannten Dinge, dieser nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, dieser dunklen und dunkle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen getadelt werden.

Auch einige der Brahmanen, Vāseṭṭha, töten Lebewesen, nehmen Nichtgegebenes, verhalten sich falsch in der Geschlechtlichkeit, führen falsche Reden, hintertragen, gebrauchen grobe und barsche Worte, plappern und plaudern, sind gierumsponnen, mit hassvollem Gemüt, haben falsche Ansichten. Es erscheinen auch bei den Brahmanen, Vāseṭṭha, einige dieser unheilsamen und unheilsam genannten Dinge, dieser unrechten und unrecht genannten Dinge, dieser nicht zu tuenden und nicht zu tun genannten Dinge, dieser nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, dieser dunklen und dunkle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen getadelt werden.

Auch einige der Bürger, Vāseṭṭha, töten Lebewesen, nehmen Nichtgegebenes, verhalten sich falsch in der Geschlechtlichkeit, führen falsche Reden, intertragen, gebrauchen grobe und barsche Worte, plappern und plaudern, sind gierumsponnen, mit hassvollem Gemüt, haben falsche Ansichten. Es erscheinen auch bei den Bürgern, Vāseṭṭha, einige dieser unheilsamen und unheilsam genannten Dinge, dieser unrechten und unrecht genannten Dinge, dieser nicht zu tuenden und nicht zu tun genannten Dinge, dieser nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, dieser dunklen und dunkle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen getadelt werden.

Auch einige der Diener, Vāseṭṭha, töten Lebewesen, nehmen Nichtgegebenes, verhalten sich falsch in der Geschlechtlichkeit, führen falsche Reden, hintertragen, gebrauchen grobe und barsche Worte, plappern und plaudern, sind gierumsponnen, mit hassvollem Gemüt, haben falsche Ansichten. Es erscheinen auch bei den Dienern, Vāseṭṭha, einige dieser unheilsamen und unheilsam genannten Dinge, dieser unrechten und unrecht genannten Dinge, dieser nicht zu tuenden und nicht zu tun genannten Dinge, dieser nicht zum Edlen führenden und nicht zum Edlen führend genannten Dinge, dieser dunklen und dunkle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen getadelt werden.

6. Aber auch einige der Fürsten, Vāseṭṭha, enthalten sich davon Lebewesen zu töten, Nichtgegebenes zu nehmen, sich falsch in der Geschlechtlichkeit zu verhalten, falsche Reden zu führen, zu hintertragen, grobe und barsche Worte zu gebrauchen, zu plappern und plaudern, sind nicht gierumsponnen, mit hasslosem Gemüt, haben richtige Ansichten. So erscheinen auch bei den Fürsten, Vāseṭṭha, einige dieser heilsamen und heilsam genannten Dinge, dieser rechten und recht genannten Dinge, dieser zu tuenden und zu tun genannten Dinge, dieser zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, dieser hellen und helle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen gepriesen werden.

Aber auch einige der Brahmanen, Vāseṭṭha, enthalten sich davon Lebewesen zu töten, Nichtgegebenes zu nehmen, sich falsch in der Geschlechtlichkeit zu verhalten, falsche Reden zu führen, zu hintertragen, grobe und barsche Worte zu gebrauchen, zu plappern und plaudern, sind nicht gierumsponnen, mit hasslosem Gemüt, haben richtige Ansichten. So erscheinen auch bei den Brahmanen, Vāseṭṭha, einige dieser heilsamen und heilsam genannten Dinge, dieser rechten und recht genannten Dinge, dieser zu tuenden und zu tun genannten Dinge, dieser zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, dieser hellen und helle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen gepriesen werden.

Aber auch einige der Bürger, Vāseṭṭha, enthalten sich davon Lebewesen zu töten, Nichtgegebenes zu nehmen, sich falsch in der Geschlechtlichkeit zu verhalten, falsche Reden zu führen, zu hintertragen, grobe und barsche Worte zu gebrauchen, zu plappern und plaudern, sind nicht gierumsponnen, mit hasslosem Gemüt, haben richtige Ansichten. So erscheinen auch bei den Bürgern, Vāseṭṭha, einige dieser heilsamen und heilsam genannten Dinge, dieser rechten und recht genannten Dinge, dieser zu tuenden und zu tun genannten Dinge, dieser zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, dieser hellen und helle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen gepriesen werden.

Aber auch einige der Diener, Vāseṭṭha, enthalten sich davon Lebewesen zu töten, Nichtgegebenes zu nehmen, sich falsch in der Geschlechtlichkeit zu verhalten, falsche Reden zu führen, zu hintertragen, grobe und barsche Worte zu gebrauchen, zu plappern und plaudern, sind nicht gierumsponnen, mit hasslosem Gemüt, haben richtige Ansichten. So erscheinen auch bei den Dienern, Vāseṭṭha, einige dieser heilsamen und heilsam genannten Dinge, dieser rechten und recht genannten Dinge, dieser zu tuenden und zu tun genannten Dinge, dieser zum Edlen führenden und zum Edlen führend genannten Dinge, dieser hellen und helle Ernte schaffenden Dinge, die von Weisen gepriesen werden.

7. Von diesen vier Kasten, Vāseṭṭha, die durcheinander gemischt sind, mit dunklen und hellen Dingen, von Weisen getadelten und gepriesenen Dingen, von denen sagen die Brahmanen: ‚Die Brahmanen nur sind höchste Kaste, niedriger sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind die helle Kaste, dunkel sind die anderen Kasten. Die Brahmanen nur sind rein, nicht die Nicht-Brahmanen. Die Brahmanen sind die Söhne Brahmas, aus seinem Schoße, geboren aus seinem Mund, in Brahma geboren, von Brahma gezeugt, Brahmas Erben.' - dem stimmen die Weisen nicht zu. Aus welchem Grund? Wenn von diesen vier Kasten, Vāseṭṭha, einer als Mönch ein Heiliger wird, der die Beeinflussungen zerstört hat, (den Reinheitswandel) gelebt hat, das zu Tuende getan hat, die Last abgelegt hat, das gute Ziel erreicht hat, die Fesseln des Werdens völlig zerstört hat, der befreit ist durch völliges Verständnis, der wird der Höchste genannt, was dem Gesetz [3] entspricht nicht ungesetzlich ist. Das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

8. Es kann auch, Vāseṭṭha, auf folgende Weise verstanden werden, dass das Gesetz als höchstes über den Wesen steht, in dieser Welt und darüber hinaus: Der König Pasenadi Kosala, weiß, Vāseṭṭha: ‚Der Asket Gotama, der unübertroffene, ist aus dem Sakya-Geschlecht in die Hauslosigkeit gegangen.' - Ansonsten sind die Sakyas, Vāseṭṭha, die Gefolgsleute des Königs Pasenadi, dem König Pasenadi, Vāseṭṭha, erweisen die Sakyas beständig Verehrung, erheben sich vom Sitz, legen die Hände vor ihm zusammen, erweisen ihm die angemessene Ehre. Alles was, Vāseṭṭha, die Sakyas dem König Pasenadi Kosala erweisen: Beständige Verehrung, sich vom Sitz erheben, die Hände vor ihm zusammenlegen, ihm die angemessene Ehre erweisen, das erweist der König Pasenadi Kosala dem Vollendeten: Beständige Verehrung, sich vom Sitz erheben, die Hände vor ihm zusammenlegen, ihm die angemessene Ehre erweisen, - etwa weil er wohlgeboren ist? Etwa weil (er weiß): ‚Der Asket Gotama ist ja wohlgeboren, ich bin von niedrigerer Geburt, kraftvoll ist der Asket Gotama, schwach bin ich, wohlgefällig ist der Asket Gotama, unschön bin ich, mächtig ist der Asket Gotama, unbedeutend bin ich.'? Denn das Gesetz achtend, das Gesetz würdigend, das Gesetz schätzend, das Gesetz ehrend, das Gesetz respektierend, erweist der König Pasenadi Kosala dem Vollendeten beständige Verehrung, erhebt sich vom Sitz, legt die Hände vor ihm zusammen, erweist ihm die angemessene Ehre. Dadurch, Vāseṭṭha, sollte man wissen, dass das Gesetz als höchstes über den Wesen steht, in dieser Welt und darüber hinaus.

9. Ihr seid ja, Vāseṭṭha, von verschiedener Geburt, von verschiedenen Familiennamen, von verschiedenen Sippen, von verschiedenen Stämmen vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Wenn gefragt wird ‚Wer seid ihr?' antwortet ihr: ‚Wir sind die Asketen des Sakya-Sohnes.' Bei wem auch immer, Vāseṭṭha, Vertrauen in den Vollendeten Eingang gefunden hat, Wurzeln geschlagen hat, fest gegründet ist, felsenfest geworden ist, ein Vertrauen, das nicht von Asketen, Brahmanen, Göttern, Māras, Brahmas oder sonst jemanden in der Welt fortgenommen werden kann, der kann wahrhaft von sich sagen: ‚Ich bin der Sohn des Erhabenen, aus seinem Schoß, geboren aus seinem Mund, in der Lehre geboren, von der Lehre gezeugt, Erbe der Lehre [4].' Aus welchem Grund? Der Vollendete, Vāseṭṭha, hat ja folgende Bezeichnungen: ‚Lehr-Verkörperung, Brahma-Verkörperung, Lehr-Wesen, Brahma-Wesen.'

10. Nach langen Zeiten, Vāseṭṭha, kommt eine Zeit wo sich diese Welt zusammenballen wird. Wenn sich die Welt zusammenballt, wird die Mehrzahl der Wesen zu Ābhassara-Göttern [5]. Sie leben dort geistförmig, ernähren sich von Freude, selbststrahlend, wandeln im Himmelsraum, leben in Reinheit und bestehen eine sehr lange Zeit. Nach langen Zeiten, Vāseṭṭha, kommt eine Zeit wo sich diese Welt entfalten wird. Wenn sich die Welt entfaltet, wird die Mehrzahl der Wesen, von der Ābhassara-Welt abgeschieden hier erscheinen. Sie leben hier geistförmig, ernähren sich von Freude, selbststrahlend, wandeln im Himmelsraum, leben in Reinheit, und bestehen eine sehr lange Zeit.

11. Zu jener Zeit, Vāseṭṭha, gab es nur Flüssigkeit, nur Finsternis und Dunkelheit. Kein Mond, keine Sonne schien. Keine Sterne und keine Sternbilder, es gab keine Nacht, keinen Tag, keinen Monat, keinen Halbmonat, keine Jahreszeiten, keine Jahre, keine Frauen, keine Männer. Alle Wesen wurden eben nur ‚Wesen' genannt. Für diese Wesen, Vāseṭṭha, hat sich nach langer Zeit irgendwann einmal gut schmeckendes Festes auf der Flüssigkeit ausgebreitet. Genauso wie, bei erhitzter Milch, wenn sie abkühlt, sich eine Haut bildet, ebenso war dies (gut schmeckende Feste) entstanden. Es war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Die Farbe war wie reine Butter, wie geklärte Butter, der Geschmack war wie reiner Honig.

12. Dann hat, Vāseṭṭha, ein gewisses Wesen, gierig geworden, mit dem Finger das gut schmeckende Feste probiert: ‚Ach, was ist dies hier?.' Als es das gut schmeckende Feste mit dem Finger probiert hatte, gefiel es ihm und Gier kam auf. Und auch andere Wesen, Vāseṭṭha, dem nachfolgend probierten mit dem Finger das gut schmeckende Feste. Als sie das gut schmeckende Feste probiert hatten, gefiel es ihnen und Gier kam auf. Dann haben, Vāseṭṭha, die Wesen das gut schmeckende Feste mit den Händen in (großen) Brocken gegessen. Als, Vāseṭṭha, die Wesen das gut schmeckende Feste mit den Händen in (großen) Brocken gegessen hatten, entschwand die Selbststrahlung der Wesen. Als die Selbststrahlung entschwand, erschienen Mond und Sonne. Als Mond und Sonne erschienen, erschienen die Sterne und die Sternbilder. Als die Sterne und die Sternbilder erschienen, wurden die Nacht und der Tag sichtbar. Als die Nacht und der Tag sichtbar wurden, gab es Monat und Halbmonat. Als es Monat und Halbmonat gab, gab es Jahreszeiten und Jahre. Soweit wurde diese Welt vielfältig.

13. Dann, Vāseṭṭha, haben die Wesen das gut schmeckende Feste genießend, es essend, es zu sich nehmend, lange Zeit gelebt. Als, Vāseṭṭha, die Wesen das gut schmeckende Feste genießend, es essend, es zu sich nehmend, lange Zeit lebten, kam Grobstoffliches in den Körper und unterschiedliches Aussehen auf. Einige Wesen waren schön, einige unschön. Die schönen Wesen überhoben sich über die unschönen Wesen: ‚Wir sind schöner als diese, diese sind unschöner als wir.' Weil sie sich wegen ihrer Schönheit über die anderen erhoben, verschwand das gut schmeckende Feste. Als das gut schmeckende Feste verschwand, versammelten sie sich und jammerten: ‚Oha, das Wohlschmeckende, oha, das Wohlschmeckende (ist fort).' Auch jetzt noch sagen die Menschen, wenn sie etwas gut Schmeckendes bekommen: ‚Oha, das Wohlschmeckende, oha, das Wohlschmeckende.' So wiederholen sie diese alten Worte aus der Vorzeit, ohne ihren Sinn zu verstehen.

14. Dann, Vāseṭṭha, als diesen Wesen das gut schmeckende Feste verschwunden war, erschien ein Erdpilz. Gleichwie ein riesiger Hutpilz, so erschien er. Er war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Die Farbe war wie reine Butter, wie geklärte Butter, der Geschmack war wie reiner Honig. Dann, Vāseṭṭha, haben die Wesen angefangen den Erdpilz zu essen und ihn genießend, ihn essend, ihn zu sich nehmend, lange Zeit gelebt. Als, Vāseṭṭha, die Wesen den Erdpilz genießend, ihn essend, ihn zu sich nehmend, lange Zeit lebten, kam Grobstofflicheres in den Körper und unterschiedliches Aussehen auf. Einige Wesen waren schön, einige unschön. Die schönen Wesen überhoben sich über die unschönen Wesen: ‚Wir sind schöner als diese, diese sind unschöner als wir.' Weil sie sich wegen ihrer Schönheit über die anderen erhoben, verschwand der Erdpilz. Als der Erdpilz verschwunden war, erschien eine Schlingpflanze. Gleichwie Wasserspinat [6] so erschien sie. Sie war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Die Farbe war wie reine Butter, wie geklärte Butter, der Geschmack war wie reiner Honig.

15. Dann, Vāseṭṭha, haben die Wesen angefangen die Schlingpflanze zu essen und sie genießend, sie essend, sie zu sich nehmend, lange Zeit gelebt. Als, Vāseṭṭha, die Wesen die Schlingpflanze genießend, sie essend, sie zu sich nehmend, lange Zeit lebten, kam Grobstofflicheres in den Körper und unterschiedliches Aussehen auf. Einige Wesen waren schön, einige unschön. Die schönen Wesen überhoben sich über die unschönen Wesen: ‚Wir sind schöner als diese, diese sind unschöner als wir.' Weil sie sich wegen ihrer Schönheit über die anderen erhoben, verschwand die Schlingpflanze. Als die Schlingpflanze verschwunden war, versammelten sie sich und jammerten: ‚Wir hatten sie, aber jetzt ist unsere Schlingpflanze fort.' Auch jetzt noch sagen die Menschen, wenn sie etwas Leidvolles empfinden: ‚Wir hatten es, aber jetzt ist es fort.' So wiederholen sie diese alten Worte aus der Vorzeit, ohne ihren Sinn zu verstehen.

16. Dann, Vāseṭṭha, als diesen Wesen die Schlingpflanze verschwunden war, erschien von selbst wachsender und reifender Reis, ohne Staub, ohne Hülse, wohlriechend, vollkörnig. Was abends zum Abendessen geerntet wurde, war am nächsten Tag neu gereift und nachgewachsen. Was morgens zum Frühstück geerntet wurde, war am Abend neu gereift und nachgewachsen, keine Abnahme war zu merken. Dann, Vāseṭṭha, haben die Wesen den von selbst wachsenden und reifenden Reis genießend, ihn essend, ihn zu sich nehmend, lange Zeit gelebt. Als, Vāseṭṭha, die Wesen den von selbst wachsenden und reifenden Reis genießend, ihn essend, ihn zu sich nehmend, lange Zeit lebten, kam Grobstofflicheres in den Körper, und unterschiedliches Aussehen auf. Es erschien bei den Frauen das weibliche Geschlecht, bei den Männern das männliche Geschlecht. Die Frau betrachtete lange Zeit den Mann, der Mann betrachtete lange Zeit die Frau. Als sie sich lange Zeit gegenseitig betrachtet hatten, entstand Erregung und brennende Sehnsucht erfüllte die Köper. Durch die brennende Sehnsucht ergaben sie sich dem Geschlechtsverkehr. Wenn zu jener Zeit, Vāseṭṭha, die Wesen sahen, dass Geschlechtsverkehr ausgeübt wurde, haben manche sie mit Erde beworfen, manche mit Asche beworfen, manche mit Mist beworfen: Verschwindet ihr Unreinen, verschwindet ihr Unreinen. Wie kann man derartiges mit anderen tun? Auch jetzt noch bewerfen manche Menschen in einigen Landesteilen, die Frau, wenn sie heimgebracht wird, manchmal mit Erde, manchmal mit Asche, manchmal mit Mist. So wiederholen sie diese alten Bräuche aus der Vorzeit, ohne ihren Sinn zu verstehen.

17. Zu jener Zeit, Vāseṭṭha, wurde, was heute Recht genannt wird, Unrecht genannt. Zu jener Zeit Vāseṭṭha, durften diejenigen Wesen, die Geschlechtsverkehr ausübten, für einen oder zwei Monte nicht in die Dörfer und Städte kommen. Weil, Vāseṭṭha, die Wesen zu jener Zeit diese unwürdige Tat ausgeübt haben, begannen die Wesen Häuser zu bauen, um diese unwürdige Tat zu verbergen. Dann kam, Vāseṭṭha, einem träge veranlagten Wesen folgender Gedanke: Ach, warum plage ich mich am Abend zum Abendessen und am Morgen zum Frühstück den Reis zu holen? Gut wäre es, wenn ich nur einmal Reis hole zum Abendessen und zum Frühstück zusammen. Dann holte, Vāseṭṭha, dieser Mensch nur einmal Reis zum Abendessen und zum Frühstück zusammen. Da kam, Vāseṭṭha, ein anderer Mensch zu diesem Wesen und sagte Folgendes: ‚Komm, lieber Mensch, lass uns Reis holen gehen.' ‚Nicht nötig, lieber Mensch, ich habe bereits Reis geholt zum Abendessen und zum Frühstück zusammen.' Da, Vāseṭṭha, hat der andere Mensch dem nachfolgend auf einmal für zwei Tage Reis geholt: So ist es auch gut mein Lieber. Dann kam, Vāseṭṭha, ein anderer Mensch zu diesem Wesen und sagte Folgendes: ‚Komm, lieber Mensch, lass uns Reis holen gehen.' ‚Nicht nötig, lieber Mensch, ich habe bereits Reis geholt für zwei Tage auf einmal.' Dann, Vāseṭṭha, hat der andere Mensch dem nachfolgend auf einmal für vier Tage Reis geholt: ‚So ist es auch gut mein Lieber.' Dann kam, Vāseṭṭha, ein anderer Mensch zu diesem Wesen und sagte Folgendes: ‚Komm, lieber Mensch, lass uns Reis holen gehen.' ‚Nicht nötig, lieber Mensch, ich habe bereits Reis geholt für vier Tage auf einmal.' Dann, Vāseṭṭha, hat der andere Mensch dem nachfolgend auf einmal für acht Tage Reis geholt: So ist es auch gut mein Lieber. Ab der Zeit, Vāseṭṭha, da die Wesen den Reis bevorrateten und verwandten, umschloss ein Häutchen den Reis, umschloss eine Hülse den Reis, das Abgeerntete wuchs nicht neu nach, eine Abnahme war sichtbar, spärlich wuchs der Reis.

18. Dann, Vāseṭṭa, versammelten sich die Wesen und jammerten: ‚Üble Dinge sind bei den Wesen entstanden, wir waren einst geistförmig, ernährten uns von Freude, selbststrahlend, wandelten im Himmelsraum, lebten in Reinheit, und bestanden eine sehr lange Zeit. Für uns Derartige, hat sich irgendwann, nach langer Zeit einmal gut schmeckendes Festes auf der Flüssigkeit ausgebreitet. Es war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Wir haben angefangen das gut schmeckende Feste mit den Händen in (großen) Brocken zu essen. Als wir angefangen hatten, das gut schmeckende Feste mit den Händen in (großen) Brocken zu essen, entschwand unsere Selbststrahlung. Als die Selbststrahlung entschwand, erschienen Mond und Sonne. Als Mond und Sonne erschienen, erschienen die Sterne und die Sternbilder. Als die Sterne und die Sternbilder erschienen, wurden die Nacht und der Tag sichtbar. Als die Nacht und der Tag sichtbar wurden, gab es Monat und Halbmonat. Als es Monat und Halbmonat gab, gab es Jahreszeiten und Jahre.

Wir haben das gut schmeckende Feste genossen, gegessen, es zu uns genommen, lange Zeit gelebt. Als üble und unheilsame Dinge erschienen, entschwand uns das gut schmeckende Feste. Als das gut schmeckende Fest entschwand, erschien der Erdpilz. Er war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Wir haben angefangen den Erdpilz zu essen und ihn genießend, ihn essend, ihn zu uns nehmend, lange Zeit gelebt. Als üble und unheilsame Dinge erschienen, entschwand uns der Erdpilz. Als der Erdpilz entschwand, erschien die Schlingpflanze. Sie war versehen mit schöner Farbe, schönem Geruch und schönem Geschmack. Wir haben angefangen die Schlingpflanze zu essen und sie genießend, sie essend, sie zu uns nehmend, lange Zeit gelebt. Als üble und unheilsame Dinge erschienen, entschwand uns die Schlingpflanze. Als die Schlingpflanze entschwand, erschien von selbst wachsender und reifender Reis, ohne Staub, ohne Hülse, rein, vollkörnig. Was abends zum Abendessen geerntet wurde, war am nächsten Tag neu gereift und nachgewachsen. Was morgens zum Frühstück geerntet wurde, war am Abend neu gereift und nachgewachsen, keine Abnahme war zu merken. Wir haben angefangen den von selbst wachsenden und reifenden Reis zu essen und ihn genießend, ihn essend, ihn zu uns nehmend, lange Zeit gelebt. Als üble und unheilsame Dinge erschienen, umschloss ein Häutchen den Reis, umschloss eine Hülse den Reis, das Abgeerntete wuchs nicht neu nach, eine Abnahme war sichtbar, spärlich wuchs der Reis. ‚So lass uns nun die Reis(felder) aufteilen und Grenzen ziehen.' Dann, Vāseṭṭha, haben die Wesen die Reis(felder) aufgeteilt und Grenzen gezogen.

19. Dann hat, Vāseṭṭha, ein gewisses, gierig gewordenes Wesen, den eigenen Anteil schonend, von einem anderen Anteil nicht Gegebenes genommen und gegessen. Die Wesen haben es festgehalten und gesagt: ‚Oh Wesen, Unheilsames hast du getan, weil du, den eigenen Anteil schonend, von einem anderen Anteil nicht Gegebenes genommen und gegessen hast. Liebes Wesen, mache so etwas nicht noch einmal.' ‚So sei es' antwortete, Vāseṭṭha, das Wesen den anderen Wesen. Zum zweiten, zum dritten Mal, Vāseṭṭha, hat das Wesen den eigenen Anteil schonend, von einem anderen Anteil nicht Gegebenes genommen und gegessen. Die Wesen haben es festgehalten und gesagt: ‚Oh Wesen, Unheilsames hast du getan, weil du den eigenen Anteil schonend, von einem anderen Anteil nicht Gegebenes genommen und gegessen hast. Liebes Wesen mache so etwas nicht noch einmal.' Einige haben mit der Faust geschlagen, einige mit Steinen geworfen, einige mit einem Stock geschlagen. Von da an, Vāseṭṭha, gab es Nehmen von nicht Gegebenem, Tadel, falsche Rede, Ergreifen von Stöcken.

20. Dann, Vāseṭṭha, versammelten sich die Wesen und jammerten: ‚Üble Dinge sind bei den Wesen entstanden, nämlich Nehmen von nicht Gegebenem, Tadel, falsche Rede, Ergreifen von Stöcken, so lasst uns nun ein Wesen erwählen, das den zu Tadelnden in rechter Weise tadelt, den zu Bestrafenden in rechter Weise bestraft, den Auszuschließenden in rechter Weise ausschließt. Dem werden wir einen Teil des Reises abgeben.' Dann haben, Vāseṭṭha, die Wesen ein Wesen von ihnen ausgewählt, das ansehnlicher, stattlicher, angenehmer und einflussreicher war, sind zu ihm gegangen und sagten Folgendes: ‚Komm, liebes Wesen, tadle den zu Tadelnden in rechter Weise, bestrafe den zu Bestrafenden in rechter Weise, schließe den Auszuschließenden in rechter Weise aus. Wir werden dir einen Teil des Reises abgeben.' ‚So sei es' antwortete, Vāseṭṭha, das Wesen den anderen Wesen und tadelte den zu Tadelnden in rechter Weise, bestrafte den zu Bestrafenden in rechter Weise, schloss den Auszuschließenden in rechter Weise aus. Die anderen gaben ihm einen Teil des Reises ab.

21. Weil, Vāseṭṭha, er von einer großen Menge erwählt, ist als erster Begriff ‚Erwählter, Erwählter' geprägt worden. Weil, Vāseṭṭha, er Herr der Felder, ist als zweiter Begriff ‚Fürst, Fürst' geprägt worden. Weil, Vāseṭṭha, er andere mit Gerechtigkeit erfreute, ist als dritter Begriff ‚König, König' geprägt worden. So, Vāseṭṭha, entstanden die Begriffe für das Fürstentum in der alten Vorzeit. Unter gleichen Wesen, nicht unter ungleichen, unter gleichrangigen Wesen, nicht unter ungleichrangigen, durch Gesetzmäßigkeit nicht durch Ungesetzmäßigkeit. Denn das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

22. Dann kam, Vaseṭṭha, einigen dieser Wesen folgender Gedanke: Üble Dinge sind bei den Wesen entstanden, nämlich Nehmen von nicht Gegebenem, Tadel, falsche Rede, Ergreifen von Stöcken, Ausschließen. So lasst uns nun von unheilsamen Dingen fernhalten. Sie hielten sich von üblen unheilsamen Dingen fern. ‚Von üblen unheilsamen Dingen sich fernhaltend' wurden sie Brahmanen genannt. Jene bauten in den Wäldern Hütten aus Laub, meditierten dort in den Laubhütten, (lebten) ohne Feuer, ohne Rauch, ohne Stößel (zum Mehlmahlen). Abends zum Abendessen und morgens zum Frühstück gingen sie in die Dörfer, Kleinstädte und Königstädte, um Essen zu erbetteln. Nachdem sie Essen erhalten hatten, gingen sie wieder in die Wälder zu den Laubhütten und meditierten dort. Als die Wesen jene sahen, sagten sie Folgendes: ‚Oh Herr, diese Wesen bauten in den Wäldern Hütten aus Laub, meditierten dort in den Laubhütten, (lebten) ohne Feuer, ohne Rauch, ohne Stößel (zum Mehlmahlen). Abends zum Abendessen und morgens zum Frühstück gingen sie in die Dörfer, Kleinstädte und Königstädte, um Essen zu erbetteln. Nachdem sie Essen erhalten hatten, gingen sie wieder in die Wälder zu den Laubhütten und meditierten dort. Weil sie meditieren, Vāseṭṭha ist der zweite Begriff entstanden: ‚Meditierende, Meditierende.'

23. Von diesen Wesen, Vāseṭṭha, waren einige Wesen in den Wäldern, in den Laubhütten nicht imstande zu meditieren. Sie gingen in die Dörfer und Kleinstädte und lebten dort Schriften verfassend. Als die Wesen jene sahen sagten sie Folgendes: ‚Oh Herr, diese Wesen in den Wäldern, in den Laubhütten waren nicht imstande zu meditieren. Sie gingen in die Dörfer und Kleinstädte und lebten dort Schriften verfassend. Jetzt meditieren sie nicht. Weil sie nicht meditieren, Vāseṭṭha, ist der dritte Begriff entstanden: ‚Nichtmeditierende, Nichtmeditierende [7]. 'Was damals, Vāseṭṭha, als gering bezeichnet wurde, wird heute als das Beste bezeichnet. So, Vāseṭṭha, entstanden die Begriffe für das Brahmanentum in der alten Vorzeit. Unter gleichen Wesen, nicht unter ungleichen, unter gleichrangigen Wesen, nicht unter ungleichrangigen, durch Gesetzmäßigkeit, nicht durch Ungesetzmäßigkeit. Denn das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

24. Von diesen Wesen, Vāseṭṭha, haben einige Wesen Geschlechtsverkehr ausgeübt und bürgerliche Berufe betrieben. Weil, Vāseṭṭha, sie Geschlechtsverkehrt ausübten und bürgerliche Berufe betrieben wurden sie ‚Bürger, Bürger' genannt. So, Vāseṭṭha, entstanden die Begriffe für das Bürgertum in der alten Vorzeit. Unter diesen gleichen Wesen, nicht unter ungleichen, unter gleichrangigen Wesen, nicht unter ungleichrangigen, was dem Gesetz entspricht, nicht ungesetzlich ist.. Das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

25. Die Wesen, die übrig geblieben waren, betrieben rohe und grobe Tätigkeiten. Weil, Vāseṭṭha, sie rohe und grobe Tätigkeiten betrieben wurden sie ‚Niedrige, Niedrige' genannt. So, Vāseṭṭha, entstanden die Begriffe für das Niedrige in der alten Vorzeit. Unter gleichen Wesen, nicht unter ungleichen, unter gleichrangigen Wesen, nicht unter ungleichrangigen, was dem Gesetz entspricht, nicht ungesetzlich ist.. Denn das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

26. Es gab eine Zeit, Vāseṭṭha, dass ein Fürst seinen eigenen Stand tadelnd, vom Haus in die Hauslosigkeit zog: Ich will ein Asket werden. Dass ein Brahmane seinen eigenen Stand tadelnd, vom Haus in die Hauslosigkeit zog: Ich will ein Asket werden. Dass ein Bürger, seinen eigenen Stand tadelnd vom Haus in die Hauslosigkeit zog: Ich will ein Asket werden. Dass ein Niedriger seinen eigenen Stand tadelnd, vom Haus in die Hauslosigkeit zog: Ich will ein Asket werden. Dadurch, Vāseṭṭha, erschien aus den vier Ständen der Stand des Asketen. Unter gleichen Wesen, nicht unter ungleichen, unter gleichrangigen Wesen, nicht unter ungleichrangigen, durch Gesetzmäßigkeit, nicht durch Ungesetzmäßigkeit. Denn das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

27. Wenn, Vāseṭṭha, ein Fürst in Werken, Worten und Gedanken falsch wirkt, falsche Ansichten hat, wird er durch die falschen Ansichten, nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tod, im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle erscheinen. Wenn, Vāseṭṭha, ein Brahmane, ein Bürger, ein Niedriger, ein Asket in Werken, Worten und Gedanken falsch wirkt, falsche Ansichten hat, wird er durch die falschen Ansichten, nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tod, im Unglück, in schlechter Existenz, im Abgrund, in der Hölle erscheinen.

28. Wenn, Vāseṭṭha, ein Fürst in Werken, Worten und Gedanken gut wirkt, rechte Ansichten hat, wird er durch die rechten Ansichten, nach dem Zerbrechen der Körpers, nach dem Tod, in guter Existenz in himmlischer Welt erscheinen. Wenn, Vāseṭṭha, ein Brahmane, ein Bürger, ein Niedriger, ein Asket in Werken, Worten und Gedanken gut wirkt, rechte Ansichten hat, wird er durch die rechten Ansichten, nach dem Zerbrechen der Körpers, nach dem Tod, in guter Existenz in himmlischer Welt erscheinen.

29. Wenn, Vāseṭṭha, ein Fürst in Werken, Worten und Gedanken sowohl falsch als auch gut wirkt, falsche und rechte Ansichten hat, wird er durch die falschen und rechten Ansichten, nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tod, Wohl und Wehe empfinden. Wenn, Vāseṭṭha, ein Brahmane, ein Bürger, ein Niedriger, ein Asket in Werken, Worten und Gedanken sowohl falsch als auch gut wirkt, falsche und rechte Ansichten hat, wird er durch die falschen und rechten Ansichten, nach dem Zerbrechen des Körpers, nach dem Tod, Wohl und Wehe empfinden.

30. Wenn, Vāseṭṭha, ein Fürst in Werken, Worten und Gedanken gezügelt ist, die sieben Erwachungs-Gruppen [8] kultiviert hat, kann er noch in diesem Leben erlöschen. Wenn, Vāseṭṭha, ein Brahmane, ein Bürger, ein Niedriger, ein Asket in Werken, Worten und Gedanken gezügelt ist, die sieben Erwachungs-Gruppen kultiviert hat, kann er noch in diesem Leben erlöschen.

31. Ein Mönch aus diesen vier Kasten, Vāseṭṭha, der ein Heiliger ist, die Beeinflussungen zerstört hat, (den Reinheitswandel) gelebt, das zu Tuende getan, die Last abgelegt, das gute Ziel erreicht, die Fesseln des Werdens völlig zerstört hat, der befreit ist durch völliges Verständnis, der wird der Höchste genannt, was dem Gesetz entspricht. Das Gesetz steht als höchstes über den Wesen, in dieser Welt und darüber hinaus.

32. Brahma Sanaṃkumāra sprach folgenden Vers:

Unter allen Menschenkasten
Sind die Fürsten ja die höchsten.
Dem Wissen und Wandel eigen,
Der ist Höchster bei Gott und Mensch.

Dieser Vers von Brahma Sanaṃkumāra ist gut rezitiert, nicht schlecht rezitiert, ist gut gesprochen, nicht schlecht gesprochen, ist zweckmäßig, nicht unzweckmäßig, dem stimme ich zu. Auch ich, Vāseṭṭha, sage:

Unter allen Menschenkasten
Sind die Fürsten ja die höchsten.
Dem Wissen und Wandel eigen,
Der ist Höchster bei Gott und Mensch.

So sprach der Erhabene, erfreut und befriedigt waren Vāseṭṭha und Bhāradvāja von der Rede des Erhabenen.

Die Lehrrede vom Wissen von der Vorzeit ist beendet.


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[1] Das ist die niedrigste Kaste
[2] Die Kaste der Bürger umfasste Bauern, Handwerker und Kaufleute.
[3] dhamma
[4] Der Erwachte benutzt hier die gleichen Worte wie in Absatz 3 über Brahma.
[5] Götter der Brahmawelt, "die Strahlenden."
[6] Kalambukā wuchert im Wasser ist auch heute noch ein gebräuchliches Gemüse.
[7] eigentlich: Lernende (sie befassen sich mit religiösen Schriften)
[8] bodhi-pakkhiya-dhamma – siehe die 37 zur Erwachung führenden Dinge, die in 7 Themen geordnet sind.