DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit war der Erhabene von Rājagaham nach Nālandā die Landstraße entlang gewandert, mit einer großen Schar Mönche zusammen, mit fünfhundert Mönchen. Aber auch Suppiyo der Pilger war von Rājagaham nach Nālandā die Landstraße entlang gewandert, mit seinem Lehrknaben Brahmadatto, einem jungen Priester.
Da hatte denn Suppiyo der Pilger, auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hatte, über die Satzung günstig gesprochen hatte, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hatte. So waren also diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche.
Es nahm nun der Erhabene im Mangohaine, in der Königshalle, für eine Nacht Aufenthalt, gemeinsam mit der Schar der Mönche. Aber auch Suppiyo der Pilger nahm im Mangohage, in der Königshalle, für eine Nacht Aufenthalt, mit seinem Lehrknaben Brahmadatto, dem jungen Priester. Wiederum begann da Suppiyo der Pilger auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig zu sprechen, über die Satzung ungünstig zu sprechen, über die Jüngerschaft ungünstig zu sprechen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig sprach, über die Satzung günstig sprach, über die Jüngerschaft günstig sprach. So blieben denn diese beiden, der Meister und der Schüler, einer dem anderen gegenüber gerade bei der Behauptung des Gegenteils stehen.
Da kam nun bei gar vielen der Mönche, gegen Morgen, vor Sonnenaufgang, als sie sich erhoben, im Säulenhofe Platz genommen, sich versammelt hatten, nachdenklich diese Rede auf:
"Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich ist es, ihr Brüder, wie da von ihm dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, der Wesen verschiedenartige Zuneigung so deutlich vorhergesehn wurde. Denn dieser Pilger Suppiyo hat auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hat, über die Satzung günstig gesprochen hat, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hat. So sind denn diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche."
Aber der Erhabene hatte da jener Mönche nachdenkliche Rede vernommen und begab sich nach dem Säulenhofe hin und nahm, dort angelangt, auf dem dargebotenen Sitze Platz. Hierauf nun wandte sich der Erhabene also an die Mönche:
"Zu welchem Gespräch, ihr Mönche, seid ihr jetzt hier zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?"
Auf diese Worte gaben die Mönche dem Erhabenen also Bescheid:
"Es war uns da, o Herr, gegen Morgen, vor Sonnenaufgang, als wir uns erhoben, im Säulenhofe Platz genommen, uns versammelt hatten, nachdenklich diese Rede aufgekommen: "Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich ist es ihr Brüder, wie da von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, der Wesen verschiedenartige Zuneigung so deutlich vorhergesehen wurde. Denn dieser Pilger Suppiyo hat auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hat, über die Satzung günstig gesprochen hat, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hat. So sind denn diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche. Das war, o Herr, das Gespräch, das wir unterbrachen, als der Erhabene ankam."
"Mögen auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so braucht ihr darum nicht betroffen, nicht missvergnügt, im Geiste nicht verstimmt zu werden. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet, so würdet ihr dabei nur verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet: könnt ihr da wohl der anderen rechte Rede und schlechte Rede beurteilen?"
"Gewiss nicht, o Herr!"
"Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was unwahr ist als unwahr zu vergegenwärtigen: Das eben ist also unwahr, das eben ist also unrichtig, dergleichen kennt man nicht bei uns, und kann es bei uns auch nicht finden."
"Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so braucht ihr darum nicht erfreut, nicht frohgemut, im Geiste nicht aufgetrieben zu werden.
"Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erfreut, frohgemut, aufgetrieben würdet, so würdet ihr nur dabei verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was wahr ist als wahr einzugestehen: Das eben ist also wahr, das eben ist also richtig, dergleichen kennt man bei uns, und kann es bei uns auch finden."
"Geringwertig aber ist es, ihr Mönche, minderwertig, tugendwertig, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag [1]. Was ist es aber, ihr Mönche, das geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag?
(1) "Lebendiges umzubringen hat er verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern, dem Asketen Gotamo: ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid" So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(2) "Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern, der Asket Gotamo: Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch gesinnt, reingewordenen Herzens verweilt er." So etwa schon, ihr Mönche mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(3) "Die Unkeuschheit hat er verworfen, keusch lebt er, der Asket Gotamo: fern zieht er hin, entraten der Paarung, dem gemeinen Gesetze." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(4) "Lüge hat er verworfen, von Lüge hält er sich fern, der Asket Gotamo: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt. " So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. (Die klar bewußte falsche Aussage, Lüge, wird im 25. Itivuttakam als der erste Schritt zu allen Übeltaten angegeben.)
(5) "Das Ausrichten hat er verworfen, vom Ausrichten hält er sich fern, der Asket Gotamo: was er hier gehört hat erzählt er dort nicht wieder um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat erzählt er hier nicht wieder um diese zu entzweien; so einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht fördernde Worte spricht er." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(6) "Barsche Worte hat er verworfen, von barschen Worten hält er sich fern, der Asket Gotamo: Worte, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltuend, liebreich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(7) "Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und Plaudern hält er sich fern, der Asket Gotamo: zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(8) "Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht, der Asket Gotamo [3]. Einmal des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern, fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen. Von Tanz, Gesang, Spiel, Schaustellungen hält er sich fern [4]. Kränze, Wohlgerüche, Salben, Schmuck, Zierrat, Putz weist er ab. Hohe, prächtige Lagerstätten verschmäht er. Gold und Silber nimmt er nicht an. Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er nicht an. Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und Dienerinnen nimmt er nicht an. Ziegen und Schafe nimmt er nicht an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an. Haus und Feld nimmt er nicht an. Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht. Von Kauf und Verkauf hält er sich fern. Von falschem Maß und Gewicht hält er sich fern. Von den schiefen Wegen der Bestechung, Täuschung, Niedertracht hält er sich fern. Von Raufereien, Schlägereien, Händel, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er sich fern." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(9) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, sich mit einer derartigen Anlage von Sämereien und Pflanzungen eifrig befassen, daß sie da Wurzeln absenken, Zweige einsetzen, Reiser aufpfropfen, Knospen vorpelzen, fünftens auch Samen aussäen, und dergleichen mehr: eine derartige Anlage von Sämereien und Pflanzungen hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(10) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige Verwaltung der Vorräte eifrig betreiben, und zwar der Vorräte an Speise und Trank, an Kleidern und Wagen, an Lagerstellen, an Salben und Balsam, der Vorräte an Genußmitteln, und dergleichen mehr: eine derartige Verwaltung von Vorräten hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(11) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige Schaustellung eifrig beobachten, und zwar Tanz, Gesang, Spiel, Bühne, Vortrag, Beifall, Bardenlied, Paukenschall, Stegreifrede [5], Fiedel, Flöte, Trommel, den Elefantenkampf, Roßekampf, Büffelkampf, Stierkampf, den Bock- und Widderkampf, den Hahnenkampf, den Kampf mit Peitschen, Kampf mit Stöcken, den Faustkampf und Ringkampf, den Aufmarsch, den Kriegsbann, die Feldmacht, die Heerschau, und dergleichen mehr: eine derartige Schaustellung hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(12) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Gegenstände der Unterhaltung und Zerstreuung eifrig aufsuchen, und zwar das Achterbrettt, das Zehnerbrett, das Wurf- und Schlagspiel, das Setzen, Rücken, Stoßen, Antupfen, Würfeln, Blasen, Gleiten, Hüpfen, Springen und Schleudern, das Wagenspiel und Bogenspiel, das Silbenstechen, Gedankenerraten, Einandernachahmen, und dergleichen mehr: derartige Gegenstände der Unterhaltung und Zerstreuung hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(13) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige hohe, prächtige Lagerstätte zu benutzen pflegen, und zwar Lehnstuhl, Bett, Wolltuch, bunt, weiß, rosa, Kissen, gestickt, flockig, gefranst, gesteppt, Seide, Teppiche, Elefantenplachen [6], Pferdedecken, Wagendecken, Ziegenfelle, Antilopenfelle als beste Unterlage, oben mit einem Überzug, an beiden Enden rot aufgepolstert, und dergleichen mehr: eine derartige hohe, prächtige Lagerstätte hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(14) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Dinge um sich auszuschmücken und aufzuputzen gern gebrauchen, und zwar Einreiben und Abreiben, Bäder, Waschungen, Spiegel, Salbe, Wohlgerüche, Zahnpulver, Lippenwachs, Armbänder, Stirnreifen, Stöcke, Rohre, Degen, Dolche, Schirme, bunte Sandalen, Helme, Edelsteine, Fächer, weiße Gewänder mit langer Borte, und dergleichen mehr: derartige Dinge um sich auszuschmücken und aufzuputzen hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(15) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige gemeine Rede gern führen, und zwar über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine [7], über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Rede hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(16) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige streitbare Gespräche gern aufführen, und zwar behaupten: 'Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung: ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du diese Lehre und Ordnung verstehen? Auf falscher Fährte bist du: ich bin auf rechter Fährte. Mir ist's gelungen: dir mißlungen. Was vorher zu sagen war hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen war hast du vorher gesagt. Deine Behauptung [8] ist umgestürzt, dein Wort dir entwunden worden: gebändigt bist du, gib deine Rede verloren, oder widersteh 'wenn du kannst', und dergleichen, mehr: derartige streitbare Gespräche hat er verschmäht, der Asket Gotamo [9]." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(17) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Botschaften, Sendungen, Aufträge auszuführen pflegen, und zwar von Königen, königlichen Würdenträgern, Kriegern, Priestern, Hausvätern, jungen Leuten: 'Da komm her und gehe dorthin, nimm das und gib es dort ab', und dergleichen mehr: derartige Botschaften, Sendungen, Aufträge auszuführen hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(18) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, Späher und Verräter sind, Bezichtiger und Auskundschafter, Vorteil um Vorteil zu erwuchern trachten, und dergleichen mehr: derartige Späher- und Verräterdienste hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(19) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise (micchājīvena) ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der Sterngesichte, Vorzeichen, Warnungen, der Träume, der Körpermale, der Maulwurflöcher [10], der Feueropfer, Löffelopfer, der Hülsenopfer, der Korn- und Reisopfer, der Milch- und Ölopfer, der Speichel- und Blutopfer, durch Besprechen der Leibesglieder, Besprechen von Haus und Feld, durch Wurzelsegen und Kräutersegen und Erdesegen, durch Beschwörung von Schlangen, Giften, Skorpionen, sie deuten den Lauf der Mäuse, den Flug der Vögel, die Krähen und ihr Krächzen, raten wie man vor Pfeilen sich freien, wie man wilde Tiere bannen kann, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(20) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der glücklichen Zeichen an Edelsteinen, an Stöcken, an Kleidern, an Schwertern, Pfeilen, Bogen, Wurfscheiben, an Weibern und Männern, an Knaben und Mädchen, an Knechten und Mägden, an Elefanten und Rossen, an Büffeln und Stieren und Kühen, an Ziegen und Schafen, an Hühnern und Wachteln, an Eidechsen, Katzen, Schildkröten, wilden Tieren, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(21) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar ankünden: 'Es werden die Könige geneinander ziehn', 'Es werden die Könige nicht geneinander ziehn', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt aufeinander stoßen', 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt auseinander ziehn'; 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt aufeinander stoßen', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt auseinander ziehn'; 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt den Sieg ausmachen', 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen'; 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt den Sieg ausmachen', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen', 'So wird der eine einen Sieg erkämpfen, der andere eine Niederlage erleiden', und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo. 'So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(22) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar angeben: 'Eine Mondesfinsternis wird eintreten, eine Sonnenfinsternis wird eintreten, eine Planetenbedeckung wird stattfinden; Mond und Sonne werden einander näher sein, Mond und Sonne werden einander ferner sein, Planeten werden einander näher sein, Planeten werden einander ferner sein; Sternschnuppen werden niedergehen, es wird ein Wetterleuchten geben, ein Erdbeben wird kommen, Donnerschläge werden rollen; der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten wird bewölkt, wird klar sein; eine solche Vorbedeutung hat die Mondesfinsternis, eine solche die Sonnenfinsternis, eine solche die Planetenbedeckung; eine solche Vorbedeutung hat die Mond- und Sonnennähe, eine solche die Mond- und Sonnenferne, eine solche die Planetennähe, eine solche die Planetenferne; eine solche Vorbedeutung hat der Sternschnuppenfall, eine solche das Wetterleuchten, eine solche das Erdbeben, eine solche das Donnerrollen; eine solche Vorbedeutung hat der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten bei bewölktem Himmel, bei klarem Himmel', und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo. 'So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(23) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar vorhersagen: 'Wir werden eine gute Regenzeit haben', 'Wir werden eine schlechte Regenzeit haben', 'Es wird eine gute Ernte geben', 'Es wird eine schlechte Ernte geben', 'Der Friede wird erhalten bleiben', 'Ein Krieg wird ausbrechen', 'Eine Seuche wird kommen', 'Die Gesundheit wird andauern'; sie versehn Dienste als Schreiber, Rechner, Verwalter, betreiben Dichtkunst und Weltweisheit, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(24) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar beistehen bei Heirat und Verheiratung, Bündnis und Fehde, Leihen und Verleihen, Wünschen und Verwünschen; sie vereiteln Empfängnis, lähmen die Zunge, sperren die Kinnbacken; sie beflüstern die Hände, flüstern ins Ohr; sie erforschen einen Spiegel [11], befragen eine Schlafseherin, erkunden Orakel; sie dienen der Sonne, dienen dem Großen [12], huldigen der Flamme, preisen die Glücksgöttin, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
(25) "Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar Sühnungen vornehmen, Gebete murmeln, die Speise besprechen [13], die Erde besprechen, Regen erflehn, die Saaten segnen, das Haus einweihen, die Mauern besprengen; sie lassen Spülungen, Waschungen, Opfer vollbringen; geben Mittel zum Speien und Entleeren nach oben und nach unten und durch den Rachen; sie ölen die Ohren, säubern die Augen, reinigen die Nase; sie salben und bestreichen, behandeln mit Sonde und Messer, helfen bei der Geburt, verordnen Wurzeln und Kräuter, verabreichen Arzneien, und dergleichen mehr [14]: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
"Das aber ist es, ihr Mönche, was geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag."
"Es gibt, ihr Mönche, eben andere Dinge, tiefe, schwer zu entdeckende, schwer zu gewahrende, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
Was sind das aber, ihr Mönche, für Dinge, tiefe, schwer zu entdeckende, schwer zu gewahrende, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag?
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die der Vergangenheit anhängen, der Vergangenheit nachsinnen, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren [15] ausbringen, nach achtzehn Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und hängen der Vergangenheit an, sinnen der Vergangenheit nach und bringen über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren aus, nach achtzehn Urständen?
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Ewigkeit behaupten, die Seele und Welt als ewig auslegen, nach vier Urständen. [Es sei hier gesagt, daß es eine Seele (ein Wesen) im herkömmlichen Sinn in der Lehre Buddhas nicht gibt]. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach vier Urständen?
Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an viele hunderttausend Leben mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe [17].'
"Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Priester und Asketen gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.
Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während zehn Weltenentstehungen - Weltenvergehungen mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.
"Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.
Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen mich erinnert habe. Daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.
"Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.
Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.
"Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.
"Danach [18], ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach den vier Urständen. Den wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: 'Solche Ansichten, also angenommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen [19], lassen eine solche Zukunft erwarten.' Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt, findet er Einkehr eben in sich, und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete.
"Das sind ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, die Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit, legen Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich aus, nach vier Urständen?
Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
Das ist der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stürzen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
"Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit, legen Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich aus, nach den vier Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester, teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behauptet, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegt, ein jeder solcher tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus, nach vier Urständen?
Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.
"Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.
"Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.
"Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen. [27]
"Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: Solche Ansichten, also angenommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen, lassen eine solche Zukunft erwarten. Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt findet er Einkehr eben in sich: und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete.
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die sind Verwickler der Nabelschnur [28]. Um dies oder das mit einer Frage angegangen verwickeln sie da die Worte, verwickeln die Nabelschnur, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die als Verwickler der Nabelschnur, während sie um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte verwickeln, die Nabelschnur verwickeln, nach vier Urständen?
"Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen als Verwickler der Nabelschnur, während sie um dies oder das mit einer Frage angegangen die Worte verwickeln, die Nabelschnur verwickeln.
"Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen als Verwickler der Nabelschnur, während sie um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte verwickeln, die Nabelschnur verwickeln.
"Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen als Verwickler der Nabelschnur, während sie um dies oder das mit einer Frage angegangen die Worte verwickeln, die Nabelschnur verwickeln.
"Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen als Verwickler der Nabelschnur, während sie um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte verwickeln, die Nabelschnur verwickeln.
"Danach, ihr Mönche, sind jene Asketen und Priester Verwickler der Nabelschnur und verwickeln da, um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte, verwickeln die Nabelschnur, nach den vier Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Verwickler der Nabelschnur ist, um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte verwickelt, die Nabelschnur verwickelt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge [32], legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach zwei Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, - nach zwei Urständen ?
"Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnen, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegen.
Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnen, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegen.
"Danach, ihr Mönche, bezeichnen jene Asketen und Priester das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach den zwei Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnet, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen zwei Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Danach, ihr Mönche, bringen jene Asketen und Priester, die der Vergangenheit anhängen, der Vergangenheit nachsinnen, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren aus, nach achtzehn Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt, der Vergangenheit nachsinnt, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen achtzehn Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die der Zukunft anhängen, der Zukunft nachsinnen, über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringen, nach vierundvierzig Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und hängen der Zukunft an, sinnen der Zukunft nach und bringen über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren aus, nach vierundvierzig Urständen?
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die preisen das Oben-Anschlagen (*3) [35], behaupten Bewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als bewußt aus, nach sechzehn Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und preisen das Oben-Anschlagen, behaupten Bewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als bewußt aus, nach sechzehn Urständen?
so legen sie es aus.
"Danach, ihr Mönche, preisen jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen, behaupten Bewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als bewußt aus, nach den sechzehn Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester das Oben-Anschlagen preist, Bewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als bewußt auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen sechzehn Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
(*3) oben Anschlagen = 'uddham aghatanam' ist eine Redewendung und bedeutet so viel wie sexuelle Energie in geistige Energie umwandeln, die im Sex gebundene Energie nach oben in den Kopf zu bringen.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die preisen das Oben-Anschlagen, behaupten Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als unbewußt aus, nach acht Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und preisen das Oben-Anschlagen, behaupten Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als unbewußt aus, nach acht Urständen?
so legen sie es aus.
"Danach, ihr Mönche, preisen jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen, behaupten Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als unbewußt aus, nach den acht Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester das Oben-Anschlagen preist, Unbewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als unbewußt auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen acht Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die preisen das Oben-Anschlagen, behaupten weder Bewußtheit noch Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als weder bewußt noch unbewußt aus, nach acht Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und preisen das Oben-Anschlagen, behaupten weder Bewußtheit noch Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als weder bewußt noch unbewußt aus, nach acht Urständen?
"Danach, ihr Mönche, preisen jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen, behaupten weder Bewußtheit noch Unbewußtheit, legen die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als weder bewußt noch unbewußt aus, nach den acht Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester das Oben-Anschlagen preist, weder Bewußtheit noch Unbewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als weder bewußt noch unbewußt auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen acht Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem. [36]
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zugewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Zerstörung behaupten, des lebendigen Wesens [37] Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung ankünden, nach sieben Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Zerstörung, künden des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung an, nach sieben Urständen?
"Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Zerstörung, künden des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung an, nach den sieben Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Zerstörung behauptet, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung ankündet, ein jeder solche tut es nach eben diesen sieben Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer
zugewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die
der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen
lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil
richtig fällen mag.
"Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Wohlbefinden bei Lebzeiten behaupten des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten ankünden, nach fünf Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Wohlbefinden bei Lebzeiten, künden des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an, nach fünf Urständen?
"Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Wohlbefinden bei Lebzeiten, künden des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an, nach den fünf Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Wohlbefinden bei Lebzeiten behauptet, des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten ankündet, ein jeder solche tut es nach eben diesen fünf Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
"Danach, ihr Mönche, hängen jene Asketen und Priester der Zukunft an, sinnen der Zukunft nach, bringen über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren aus, nach den vierundvierzig Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Zukunft anhängt, der Zukunft nachsinnt, über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vierundvierzig Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Danach, ihr Mönche, hängen jene Asketen und Priester der Vergangenheit an und hängen der Zukunft an, hängen der Vergangenheit und der Zukunft an, sinnen der Vergangenheit und der Zukunft nach, bringen über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren aus, nach den zweiundsechzig Urständen [44]. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt, der Zukunft anhängt, der Vergangenheit oder der Zukunft anhängt, der Vergangenheit oder der Zukunft nachsinnt, über Vergangenheit oder Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen zweiundsechzig Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behauptet, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich ausgelegt, nach vier Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Endlichkeit und Unendlichkeit behauptet, die Welt als endlich und als unendlich ausgelegt nach vier Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester als Verwickler der Nabelschnur, um dies oder das mit einer Frage angegangen, die Worte verwickelt, die Nabelschnur verwickelt, nach vier Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnet, Seele und Welt als dem Denken entsprossen ausgelegt, nach zwei Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, dem durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester, der Vergangenheit anhänglich, der Vergangenheit nachgesonnen, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach achtzehn Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen gepriesen, Bewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als bewußt ausgelegt, nach sechzehn Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen gepriesen, Unbewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als unbewußt ausgelegt, nach acht Urständen, war es gleichwohl jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester das Oben-Anschlagen gepriesen, weder Bewußtheit noch Unbewußtheit behauptet, die Seele, nachdem sie oben angeschlagen hat, als weder bewußt noch unbewußt ausgelegt, nach acht Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Zerstörung behauptet, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung angekündet, nach sieben Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Wohlbefinden bei Lebzeiten behauptet, des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten angekündet, nach fünf Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester, der Zukunft anhänglich, der Zukunft nachgesonnen, über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach vierundvierzig Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jenen Asketen und Priester, der Vergangenheit anhänglich und der Zukunft anhänglich, der Vergangenheit und der Zukunft anhänglich, der Vergangenheit und der Zukunft nachgesonnen, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen, war es gleichwohl von jenen ehrsamen Asketen und Priestern ohne Verständnis, ohne Einblick wahrgenommen, den durstverleiteten, eben in Aufregung und Unschlüßigkeit.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen, war es gleichwohl sinnlich begründet (abhängig von Berührung, ohne Berührung ist eine Empfindung nicht möglich).
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester dies und das und dergleichen mehr behauptet, mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen, war es gleichwohl (abhängig von Berührung) sinnlich begründet.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen, werden sie freilich anders als sinnlich wahrzunehmen (Berühren) unmöglich imstande sein.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester dies und das und dergleichen mehr behauptet, mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen, werden sie freilich anders als sinnlich wahrzunehmen unmöglich imstande sein.
"Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen; haben da jene Asketen und Priester dies und das und dergleichen mehr behauptet, mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen: so haben alle diese auf die sechs Sinnesgebiete [45] (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Ertasten, Denken) gestützt und gegründet wahrgenommen.
Aus ihrem Wahrnehmen entsteht Dürsten, aus Dürsten entsteht Anhangen, aus Anhangen entsteht Werden, aus Werden entsteht Gebären, aus Gebären geht Altern und Sterben, Schmerz und Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung hervor.
"Sobald aber, ihr Mönche, ein Mönch der sechs Sinnesgebiete Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich versteht, versteht er eben was über alle diese hinausreicht.
"Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft nachsinnt, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche ist eben durch einen dieser zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.
"Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein geschickter Fischer oder Fischerknabe mit einem feinmaschigen [46] Netz einen Teich von geringer Tiefe abzöge und sich nun sagte: Was da irgend in diesem Wasserbett an gröberen Tieren ist, alles das kommt ja ins Netz; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor,: ebenso nun auch, ihr Mönche, ist ein jeder von den Asketen oder Priestern, die der Vergangenheit anhängen und der Zukunft anhängen, der Vergangenheit und der Zukunft anhängen, der Vergangenheit und der Zukunft nachsinnen, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringen, eben durch einen jener zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.
"Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. [47]
Nach dieser Rede wandte sich der ehrwürdige Ānando also an den Erhabenen: "Erstaunlich, o Herr, außerordentlich, o Herr! Welchen Namen, o Herr, soll diese Darstellung führen?
"Wohlan denn, Ānando, so bewahre diese Darstellung unter dem Namen Netz der Dinge, oder bewahre sie als das Netz der Lehre, oder bewahre sie als das Priesternetz, oder bewahre sie als das Netz der Ansichten oder bewahre sie als den Unvergleichlichen Siegeskampf.
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.
Während aber diese Darlegung stattgefunden hatte, war ein Beben durch das tausendfache Weltall gegangen. [48]
Note: diese hier vorgebrachten zweiundsechzig Urstände scheinen die Grundlagen all der verschiedenen Ansichten und Lehren über die Welt zusammenzufassen; die Satzung Buddhas kann endlich als die dreiundsechzigste und letzte gezählt werden.
[2] Obzwar in finsterer Öde kreisend ohne Tag und Nacht, wunschglühend, hält dieses allmählich sinkende Wesen sich für den Vater von allem usw., nach der nicht- und vorbuddhistischen "Rksamhita X,129", doch ist ein solches dafürhalten eben nur ein Wahn, eine mangelhafte Erinnerung, offenbar auch eine himmlische Gedächtnisschwäche. Denn der liebe Brahmā wird in M.49 von dem Asket Gotama heimgesucht und freundlich belehrt, daß es noch drei feinere Arten des Daseins gebe, wohin sein Kennen und Sehn nicht reicht: "Es gibt, Brahmā, eine leuchtende Art des Daseins, aus dieser verschieden bist du hier erschienen, wo dir im Laufe deines ungemein langen Verweilens die Erinnerung daran entschwunden ist; (Lebensalter verschiedener Götter siehe Anguttara Nikaya A.III.71; A.IV.123; A.VIII.44) daher kennst du und siehst sie nicht, die ich kenne und sehe. Und es gibt, Brahmā, eine strahlende Art des Daseins, und es gibt, Brahmā, eine gewaltige Art des Daseins: die kennst du nicht und siehst sie nicht, die ich kenne und sehe. Und somit bin ich dir, Brahmā, nicht nur gleich an Erkenntnis, geschweige daß ich unter dir stände, sondern bin dir weit überlegen."