In Sāvatthī lebte ein Hausner, der verarmte. Seine Frau starb, seine einzige
Tochter brachte er bei einem Freund als Dienstmädchen unter. Er selber lieh sich
Geld, kaufte Waren für 100 Kahāpana und schloß sich einer Karawane von
Kaufleuten an, um Handel in der Ferne zu treiben. In kurzer Zeit gelang es ihm,
nicht nur sein Kapital zurück zu erlangen, sondern noch einen Überschuß von 500
Kahāpanas zu erzielen. So kehrte er mit anderen Kaufleuten wieder nach Sāvatthī
zurück. Unterwegs wurden sie von Räubern überfallen. Die anderen Kaufleute
flohen sofort in alle Winde. Er warf sein Geld in ein Gebüsch und versteckte
sich. Die Räuber fanden ihn aber und brachten ihn um. Er wurde dann als Peta
wiedergeboren, und zwar am Ort des Überfalls.
Als die Tochter vom Tod ihres Vaters hörte, spendete sie dem Buddha Reisgrütze
in einem Bronzetopf, ein Tuch und schöne Mangos. Sie bat ihn, er möge dies so
annehmen, als habe ihr Vater es gespendet. Das tat der Buddha auch. Durch diese
Widmung erlangte der Peta ein schönes Vimāna und beendete sein normales Peta-Dasein
damit. Als die Kaufleute später ihre Reise wiederholten, lagerten sie am
gleichen Ort, sahen den Peta und befragten ihn:
Dann gab der Peta den Händlern das in den Busch geworfene Geld und sprach:
"Behaltet für euch die Hälfte, die andere übergebt meiner Tochter als mein wohl
verdientes Geld. Sie möge davon glücklich leben. "Die Händler taten dieses. Die
Tochter aber bezahlte mit 100 Kahāpanas die Schulden ihres Vaters und übergab
400 Kahāpanas ihrem Dienstherrn. Er gab es ihr wieder zurück und gestattete, daß
sie seinen Sohn heiratete. Bald gebar sie einen Sohn und sang ihm folgendes
Lied:
Bemerkungen:
Der Kaufmann war ein normaler Mensch, d.h. jemand, der sein Verdienst aufzehrte, ohne für die Zukunft zu sorgen. Daher kam er in die normale Gespensterwelt. Da er nur Geld im Sinne hatte, nichts Höheres, so konnte er keine guten Werke aufweisen und wurde ein Hungergespenst. Erst als seine Tochter ihm ihre Gabe an den Buddha widmete, wurde er ein glückliches Gespenst mit einem schönen Vimāna. Dort wirkte er aber nun selber auch Gutes und half seiner Tochter aus dem Jenseits, wie geschildert, zu ihrem Glück.
In der Ausgabe der PTS von 1888 und dem Kommentar von 1980 steht noch ein Vers, und zwar wörtlich genau derselbe wie in Ud II,8 und J 100. Nach dem Kommentar soll ihn der Buddha gesprochen haben, als er der Tochter magisch erschien. Auch Gehmann bringt den Vers, sieht sich aber gezwungen, denn Sinn dreifach zu verändern, um ihn passend zu machen. Erstens korrigiert er pamattam (Lässigkeit) in samattam (the right). Dann macht er aus ativattati (überwältigt, verführt) einen positiven Sinn (overcomes), und drittens macht er aus dem Akkusativ (pammattam) den gleichlautenden Nominativ:
"The right overcomes the unpleasant by what seemeth pleasant,
the unloved by what seemeth loved, the ill by what seemeth happy."
Aus Ud II,8 ergibt sich aber der genau umgekehrte Sinn: