Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung
17. (II,7) Vanapattha Sutta, Waldeinsamkeit - (Pali
Version)
DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene
bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der
Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Erlauchter!" antworteten da jene Mönche
dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
"Die Arten der Waldeinsamkeit will ich euch Mönchen
erklären; höret es und achtet wohl auf meine Rede."
"Ja, o Herr!"! antworteten da jene Mönche dem Erhabenen
aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
- "Da lebt, ihr Mönche, ein Mönch in einer
Waldeinsamkeit: und während er in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er keine, das zerstreute Gemüt sammelt sich nicht,
der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte unvergleichliche
Sicherheit erreicht er nicht, und was ein Asket zur Fristung des Lebens
braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer
Krankheit, das fließt ihm kümmerlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also
erwägen: 'Ich lebe da in dieser Waldeinsamkeit: und während ich in dieser
Waldeinsamkeit, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das zerstreute
Gemüt sammelt sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht, und was ein Asket zur Fristung
des Lebens braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall
einer Krankheit, das fließt mir kümmerlich zu.' Dieser Mönch, ihr Mönche, soll
bei Tag oder bei Nacht diese Waldeinsamkeit verlassen, nicht bleiben.
- "Da lebt nun, ihr Mönche, der Mönch in einer anderen
Waldeinsamkeit: und während er in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er keine, das zerstreute Gemüt sammelt sich nicht,
der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte unvergleichliche
Sicherheit erreicht er nicht, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens
braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer
Krankheit, das fließt ihm reichlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also
erwägen: 'Ich lebe da in dieser Waldeinsamkeit: und während ich in dieser
Waldeinsamkeit, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das zerstreute
Gemüt sammelt sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht, was aber ein Asket zur
Fristung des Lebens braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für
den Fall einer Krankheit, das fließt mir reichlich zu; aber ich bin ja nicht
der Kleidung halber aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert, nicht der
Nahrung, nicht der Lagerstatt, nicht der Arzneien halber bin ich aus dem Hause
in die Hauslosigkeit gewandert. Doch während ich da in dieser Waldeinsamkeit,
noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das zerstreute Gemüt sammelt
sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht.' Dieser Mönch, ihr Mönche,
soll dann nach einiger Zeit diese Waldeinsamkeit verlassen, nicht bleiben.
- "Da lebt, ihr Mönche, ein Mönch in einer
Waldeinsamkeit: und während er in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreicht er, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt ihm
kümmerlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also erwägen: 'Ich lebe da in
dieser Waldeinsamkeit: und während ich in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebe, gewinne ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreiche ich, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt mir
kümmerlich zu; aber ich bin ja nicht der Kleidung halber aus dem Hause in die
Hauslosigkeit gewandert, nicht der Nahrung, nicht der Lagerstatt, nicht der
Arzneien halber bin ich aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert. Doch
während ich da in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne
ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der unversiegte Wahn versiegt, die
unerreichte unvergleichliche Sicherheit erreiche ich.' Dieser Mönch, ihr
Mönche, soll dann eine Zeitlang in dieser Waldeinsamkeit bleiben, nicht
fortgehen.
- "Da lebt nun, ihr Mönche, ein Mönch in einer anderen
Waldeinsamkeit: und während er in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreicht er, und was ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt ihm
reichlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also erwägen: 'Ich lebe da in
dieser Waldeinsamkeit: und während ich in dieser Waldeinsamkeit, noch ohne
Achtsamkeit, lebe, gewinne ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreiche ich, und was ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt mir
reichlich zu.' Dieser Mönch, ihr Mönche, soll dann zeitlebens in dieser
Waldeinsamkeit bleiben, nicht fortgehen.
- "Da lebt, ihr Mönche, ein Mönch in der Umgebung
eines Dorfes oder einer Burg oder einer Stadt, in diesem oder in jenem Lande,
in Gesellschaft dieser oder jener Person: und während er in solcher
Gesellschaft, noch ohne Achtsamkeit, lebt, gewinnt er keine, das zerstreute
Gemüt sammelt sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreicht er nicht, und was ein Asket zur Fristung
des Lebens braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall
einer Krankheit, das fließt ihm kümmerlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll
also erwägen: 'Ich lebe da in Gesellschaft dieser Person: und während ich in
solcher Gesellschaft, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das
zerstreute Gemüt sammelt sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die
unerreichte unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht, und was ein Asket
zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien
für den Fall einer Krankheit, das fließt mir kümmerlich zu.' Dieser Mönch, ihr
Mönche, soll bei Tag oder bei Nacht jene Person ohne Abschied verlassen, nicht
bleiben.
- "Da lebt nun, ihr Mönche, der Mönch in Gesellschaft
einer anderen Person: und während er in dieser Gesellschaft, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er keine, das zerstreute Gemüt sammelt sich nicht,
der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte unvergleichliche
Sicherheit erreicht er nicht, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens
braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer
Krankheit, das fließt ihm reichlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also
erwägen: 'Ich lebe da in Gesellschaft dieser Person: und während ich in dieser
Gesellschaft, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das zerstreute
Gemüt sammelt sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht, was aber ein Asket zur
Fristung des Lebens braucht, an Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für
den Fall einer Krankheit, das fließt mir reichlich zu; aber ich bin ja nicht
der Kleidung halber aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert, nicht der
Nahrung, nicht der Lagerstatt, nicht der Arzneien halber bin ich aus dem Hause
in die Hauslosigkeit gewandert. Doch während ich da in dieser Gesellschaft,
noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne ich keine, das zerstreute Gemüt sammelt
sich nicht, der unversiegte Wahn versiegt nicht, die unerreichte
unvergleichliche Sicherheit erreiche ich nicht.' Dieser Mönch, ihr Mönche,
soll dann nach einiger Zeit jene Person ohne Abschied verlassen, nicht
bleiben.
- "Da lebt, ihr Mönche, ein Mönch in Gesellschaft
dieser oder jener Person: und während er in solcher Gesellschaft, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreicht er, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt ihm
kümmerlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also erwägen: 'Ich lebe da in
Gesellschaft dieser Person: und während ich in solcher Gesellschaft, noch ohne
Achtsamkeit, lebe, gewinne ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreiche ich, was aber ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fliegt mir
kümmerlich zu; aber ich bin ja nicht der Kleidung halber aus dem Hause in die
Hauslosigkeit gewandert, nicht der Nahrung, nicht der Lagerstatt, nicht der
Arzneien halber bin ich aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert. Doch
während ich da in solcher Gesellschaft, noch ohne Achtsamkeit, lebe, gewinne
ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der unversiegte Wahn versiegt, die
unerreichte unvergleichliche Sicherheit erreiche ich.' Dieser Mönch, ihr
Mönche, soll dann eine Zeitlang bei jener Person bleiben, nicht fortgehen.
- "Da lebt nun, ihr Mönche, ein Mönch in Gesellschaft
einer anderen Person: und während er in dieser Gesellschaft, noch ohne
Achtsamkeit, lebt, gewinnt er sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreicht er, und was ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt ihm
reichlich zu. Dieser Mönch, ihr Mönche, soll also erwägen: 'Ich lebe da in
Gesellschaft dieser Person: und während ich in dieser Gesellschaft, noch ohne
Achtsamkeit, lebe, gewinne ich sie, das zerstreute Gemüt sammelt sich, der
unversiegte Wahn versiegt, die unerreichte unvergleichliche Sicherheit
erreiche ich, und was ein Asket zur Fristung des Lebens braucht, an Kleidung,
Nahrung, Lagerstatt und Arzneien für den Fall einer Krankheit, das fließt mir
reichlich zu.' Dieser Mönch, ihr Mönche, soll dann zeitlebens bei jener Person
bleiben und nicht fortgehen, wenn er nicht fortgejagt wird."
"Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene
Mönche über das Wort des Erhabenen.