Ein Licchavier Prinz aus Vesāli. Er war einmal ein Mitglied des Ordens und persönlicher Aufwärter des Buddha (anibaddhaupatthāka), später aber fand er Gefallen an den Ansichten von Korakkhattiya und wurde dessen Anhänger. Er ging herum und schwärzte die Lehre Buddhas an indem er sagte, Buddha hätte nichts Übermenschliches an sich, er würde sich nicht von den anderen Predigern unterscheiden die eine Befreiungslehre verkünden, dass seine Lehre nicht zur Vernichtung des Leidens führe, etc. Sāriputta, auf seiner Almosenrunde in Vesāli, hörte davon und berichtete es Buddha, der daraufhin eine ausführliche Rede hielt, die in dem Mahāsīhanāda Sutta (Buddha war zu dem Zeitpunkt achtzig Jahre alt) und in dem Lomahamsa Jātaka überliefert sind.
Das Ereignis geschildert im Sunakkhatta Sutta (M.105) fand offensichtlich vor Sunakkhattas Eintritt in den Orden statt, wogegen das Pātika Sutta (D.24) seine Unzufriedenheit im Orden wiedergibt.
Seine Unzufriedenheit war, dass Buddha ihm keine überirdische Machtbezeugungen gezeigt hatte, und auch nicht den Anfang aller Dinge. Buddha erinnerte ihn daran, dass er niemals solche Dinge versprochen, und dass Sunakkhatta einmal sehr intensiv Buddha und seine Lehre gepriesen habe. Buddha warnte ihn, dass die Leute sagen werden, er sei aus dem Orden ausgetreten, weil die Disziplin für ihn zu schwierig war. Buddha erklärte ihm, dass er, anhand Voraussagen über verschiedene Asketen, wie z.B. Korakkhattiya, Kandaramasaka, Pātikaputta (Details siehe D.24), doch überirdische Machtbezeugungen gezeigt hatte. Dennoch war Sunakkhatta nicht überzeugt.
Sunakkhatta verließ den Orden und trat nie wieder ein. Wahrscheinlich war er mehrere Jahre ein Ordensmitglied, denn wir finden in der Mahāli Sutta (D.6) den Licchavier Otthaddha über Sunakkhatta zu reden, er wäre drei Jahre nach seiner Ordination zu ihm gekommen mit der Behauptung, er könne göttliche Formen sehen aber nicht hören. Buddhaghosa erklärt (DA.i.311), er konnte das göttliche Gehör nicht erreichen, weil er in einem früheren Leben das Trommelfell eines Mönches verletzt hatte. Das Sutta (D.6) gibt als Grund an, er hätte nur einseitige Konzentration entwickelt.
Sunakkhatta wird als Kānāritha in dem Bhūridatta Jātaka identifiziert. Jat.543.