Vinaya-Piṭaka II

CULLAVAGGA

Die kleine Gruppe aus der Sammlung der buddhistischen Ordensregel

V. Kleinere Dinge - [Pali]

Geringfügigkeiten

Körperpflege

243. Damals verweilte der Buddha, der Erhabene, in Rājagaha, und zwar am Eich­hörnchenfutterplatz im Bambushain. Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden ihre Oberschenkel, die Arme, den Brustkorb und den Rücken an einem Baum zu reiben. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, diese Sakyasöhne, beim Baden Ober­schenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Baum reiben? Wie bei Athleten und der Dorfjugend[367]!“ Die Mönche hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechsergruppe beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Baum reiben?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechser­gruppe beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Baum reiben? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch nicht den Körper an einem Baum reiben. Wer so reibt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden ihre Oberschenkel, die Arme, den Brustkorb und den Rücken an einem Pfeiler zu reiben. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, diese Sakyasöhne, beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Pfeiler reiben? Wie bei Athleten und der Dorfjugend!“ Die Mönche hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu ver­sammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechsergruppe beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Pfeiler reiben?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechsergruppe beim Baden Ober­schenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einem Pfeiler reiben? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und ange­messene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch nicht den Körper an einem Pfeiler reiben. Wer so reibt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden ihre Oberschenkel, die Arme, den Brustkorb und den Rücken an einer Mauer zu reiben. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, diese Sakyasöhne, beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einer Mauer reiben? Wie bei Athleten und der Dorfjugend!“ Die Mön­che hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dem Erha­benen berichteten sie diese Sache. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechser­gruppe beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einer Mauer reiben?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht ange­messen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechsergruppe beim Baden Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken an einer Mauer reiben? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die er­freut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch nicht den Körper an einer Mauer reiben. Wer so reibt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden ein Reibebrett[368] zu benutzen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, diese Sakyasöhne, beim Baden ein Reibebrett für Oberschenkel, Arme, Brustkorb und Rücken benutzen? Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Die Mönche hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mön­che, dass die Mönche der Sechsergruppe beim Baden ein Reibebrett benutzen?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechsergruppe beim Baden ein Reibebrett benutzen? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und ange­messene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch kein Reibebrett benutzen. Wer so badet, begeht ein Dukka­ṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden einen Rückenkratzer[369] zu benutzen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. ... – ... „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch keinen Rückenkratzer benutzen. Wer so badet, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden einen schnurartigen Kratzer[370] zu benutzen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. ... – ... „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch keinen schnurartigen Kratzer benutzen. Wer so badet, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe, sich ins Wasser zu stürzen und aneinander zu reiben[371]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. ... – ... „Ihr Mönche, man soll sich nicht ins Wasser stürzen und/oder aneinander reiben. Wer das tut, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit pflegten die Mönche der Sechsergruppe beim Baden einen Hautkratzer[372] zu benutzen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. ... – ... „Ihr Mönche, beim Baden soll ein Mönch keinen Hautkratzer benutzen. Wer so badet, begeht ein Dukkaṭa-Ver­gehen.“

244. Bei einer Gelegenheit war ein gewisser Mönch an Krätze[373] erkrankt. Ohne einen Hautkratzer fühlte er sich unwohl. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall Hautkratzer, die nicht extra dafür ange­fertigt sind[374].“

Bei einer Gelegenheit war ein gewisser Mönch altersschwach und beim Baden nicht in der Lage, den eigenen Körper einzuseifen[375]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dafür einen Stoffstreifen[376] zu nehmen.“

Bei einer Gelegenheit war ein Mönch darüber im Zweifel, ob er sich den Rücken kratzen lassen kann. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube das mit einer Hand[377] (zu tun).“

Schmuck

245. Zu jener Zeit trugen die Mönche der Sechsergruppe Ohrschmuck[378] ... – ... Ketten[379] ... – ... Halsbänder[380] ... Schmuckschnüre um die Taille[381] ... – ... Arm­reifen[382] ... – ... Armreifen am Oberarm[383] ... – ... Armbänder[384] ... – ... Finger­ringe[385]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechsergruppe solche Dinge trägt ... – ...?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechser­gruppe solche Dinge tragen ... – ...? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt keinen Ohrschmuck tragen, und/ oder Ketten, Halsbänder, Taillenzierrat, Armreifen und/oder Armbänder am Handgelenk als auch am Oberarm oder Fingerringe. Wer so etwas trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Haare

246. Zu jener Zeit trugen die Mönche der Sechsergruppe lange Haare. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt keine langen Haare tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube zwei Monate oder zwei Finger­breit[386].“

Zu jener Zeit glätteten die Mönche der Sechsergruppe ihre Haare mit einem Kamm ... – ... mit einem Kamm, der wie eine Schlangenhaube geformt ist[387], mit den Händen, die sie wie Schlangenhauben formten[388], mit einem Gel[389], mit einer Emulsion[390]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt die Haare nicht mit einem Kamm glätten ... – ... nicht mit der Hand glätten ... – ... nicht mit Gel glätten ... – ... nicht mit einer Emulsion glätten. Wer so [die Haare] glättet, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Gesicht

247. Bei einer Gelegenheit betrachteten die Mönche ein Mal im Gesicht, indem sie eine Schale Wasser als Spiegel benutzten. Die Leute wurden ärgerlich, un­ruhig und regten sich auf: ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Schale mit Wasser als Spiegel benutzen, um ein Mal im Gesicht zu betrachten. Wer [es] so betrachtet, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch am Mund eine Wunde. Er fragte die Mönche: „Was für eine Art Wunde ist das?“ Die Mönche antworteten: „So eine Wunde ist das, Bruder.“ Er glaubte ihnen [aber] nicht. Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall eine Schale Wasser als Spiegel zu benutzen, um im Gesicht Male zu betrachten.“

Bei einer Gelegenheit cremten sich die Mönche der Sechsergruppe die Gesichter ein ... – ... rieben sich die Gesichter ein ... – ... puderten sich die Gesichter ... – ... machten sich zinnoberrote[391] Zeichen[392] ins Gesicht ... – ... färbten sich die Glieder rot, färbten sich die Gesichter[393], färbten sich Gesichter als auch Gliedmaßen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: ... – ... „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ ... – ... Die Mönche hörten ... – ... Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt das Gesicht nicht eincremen ... – ... nicht einreiben ... – ... nicht pudern ... – ... nicht mit Zinnober Zeichen ins Gesicht machen ... – ... nicht die Gliedmaßen rot färben ... – ... nicht das Gesicht färben ... – ... nicht Gliedmaßen und Gesicht färben. Wer das tut, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch eine Augenkrankheit[394]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall das Gesicht mit Salbe zu behandeln.“

Benehmen

248. Bei einer Gelegenheit fand in Rājagaha ein Fest auf einem der Berggipfel[395] statt. Die Mönche der Sechsergruppe gingen zu diesem Gipfel hin, um sich das Fest anzusehen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß diese Asketen, diese Sakyasöhne, da hingehen, und Tanz, Gesang und Unterhaltung ansehen, wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht da hingehen, wo Tanz, Gesang und Unterhaltung ist und das ansehen. Wer da hingeht, begeht ein Dukka­ṭa-Vergehen.“

Singsang

249. Zu einer Zeit trugen die Mönche der Sechsergruppe die Lehre in gedehntem Singsang vor. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Gerade wie wir singen, so tragen diese Asketen, diese Sakyasöhne, die Lehre in gedehn­tem Singsang vor!“ Die Mönche hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dem Erhabenen berichteten sie diese Sache. Nachdem der Erha­bene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veran­lasst hatte, sich zu versammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechsergruppe die Lehre in gedehntem Singsang vorträgt?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Mönche der Sechsergruppe in gedehntem Singsang die Lehre vortragen? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, da sind fünf Gefahren, wenn man die Lehre in gedehntem Singsang vorträgt: er selber ist von seiner Stimme eingenommen, andere sind von seiner Stimme einge­nommen[396], die Haushälter sind erzürnt [darüber], während er nach Wohlklang[397] strebt, ist seine Konzentration unterbrochen und Leute, die dem nacheifern, ver­fallen falschen Ansichten. – Das, ihr Mönche, sind die fünf Gefahren, wenn die Lehre in gedehntem Singsang vorgetragen wird. Ihr Mönche, ihr sollt die Lehre nicht in gedehntem Singsang vortragen. Wer so singt, begeht ein Dukkaṭa-Ver­gehen.“[398]

Bei einer Gelegenheit kamen den Mönchen Zweifel bezüglich der Rezi­tationsart[399]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube zu intonieren.“[400]

Bei einer Gelegenheit trugen Mönche der Sechsergruppe Wollsachen mit der haarigen Seite nach außen[401]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde diese Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Wollsachen mit der haarigen Seite nach außen tragen. Wer sie so trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Früchte erlaubt machen

250. Zu einer Zeit waren im Park des Fürsten Seniya Bimbisāra von Magadha die Mangos reif. Fürst Seniya Bimbisāra von Magadha ließ verkünden: „Lasst die Meister Mangos genießen, so viele sie wollen.“ Die Mönche der Sechsergruppe pflückten daraufhin sogar die unreifen Mangos und verzehrten diese. Dann bekam der Fürst von Magadha, Seniya Bimbisāra, Appetit auf eine Mango. Er befahl den Leuten: „Geht, ihr Leute, in den Park und bringt mir Mangos.“ – „So sei es, Göttlicher.“ antworteten die Leute dem Fürsten von Magadha, gingen in den Park und sprachen zum Parkwächter: „Der Göttliche wünscht Mangos, guter Mann, gib uns eine Mango.“ – „Da sind keine Mangos [mehr]. Sogar die unreifen Mangos wurden von den Mönchen gepflückt und verzehrt.“ Da gingen die Leute zurück zum Fürsten von Magadha und berichteten ihm diesen Sachverhalt. „Gut genossen sind die Mangos von den Meistern, Leute, aber nichtsdestotrotz hat der Erhabene Maßhalten gepriesen.“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß diese Asketen, diese Sakyasöhne, ohne das Maß zu kennen, des Fürsten Mangos verzehren!“ Die Mönche hörten diese Leute, die ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dann berichteten sie diese Sache dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Mangos verzehren. Wer welche verzehrt, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit richtete eine gewisse Gilde eine Ordensspeisung aus. In der Suppe waren Mangoschalen. Die gewissenhaften Mönche nahmen das nicht an. [Dem Erhabenen wurde das berichtet.] „Nehmt es an, ihr Mönche, verzehrt es. Ich erlaube Mangoschalen.“

Bei einer Gelegenheit richtete eine gewisse Gilde eine Ordensspeisung aus. Da sie nicht beherrschten, wie man Mangoschalen verarbeitet, gaben sie die ganzen Mangos zum Essen. Die gewissenhaften Mönche nahmen das nicht an. [Dem Erhabenen wurde das berichtet.] „Nehmt es an, ihr Mönche, verzehrt es. Ich erlaube Früchte zu verzehren, die auf fünferlei Art für Asketen annehmbar[402] gemacht wurden: durch Feuer beschädigt[403], durch Messer beschädigt, durch den [Finger-]Nagel beschädigt, samenlose Früchte oder solche, wo die Samen entfernt wurden, als fünftes. Ihr Mönche, ich erlaube diese fünf für Asketen annehmbaren Früchte zu verzehren.“

Schutzverse

251. Da war bei einer Gelegenheit ein gewisser Mönch von einer Schlange gebissen worden und gestorben. Dem Erhabenen wurde dieser Fall berichtet. „Das, ihr Mönche, wäre nicht passiert, wenn dieser Mönch die Vier Fürsten der Schlangenfamilien mit einem wohlwollenden Geist bedacht hätte. Wenn nämlich, ihr Mönche, dieser Mönch mit einem Geist voller Freundlichkeit[404] die Vier Fürsten der Schlangenfamilien bedacht hätte, dann, ihr Mönche, wäre er nicht von der Schlange gebissen worden und [daran] gestorben. Welche vier Fürsten der Schlangenfamilien? Der Fürst der Virūpakkha Schlangenfamilie, der Fürst der Erāpatha Schlangenfamilie, der Fürst der Chabyāputta Schlangenfamilie und der Fürst der Kaṇhāgotama Schlangenfamilie.[405] Ihr Mönche, das wäre nicht passiert, wenn dieser Mönch die Vier Fürsten der Schlangenfamilien mit freundlicher Gesinnung bedacht hätte. Wenn nämlich, ihr Mönche, dieser Mönch mit einem Geist voller Freundlichkeit die Vier Fürsten der Schlangenfamilien bedacht hätte, dann, ihr Mönche, wäre er nicht von der Schlange gebissen worden und [daran] gestorben. Ich erlaube, ihr Mönche, die Vier Fürsten der Schlangenfamilien mit einem von Freundlichkeit erfüllten Geist zu durchdringen, um sich selber zu behüten, sich zu schützen, sich zu bewahren[406]. Und so, ihr Mönche, soll das getan werden[407]:

‘Zu den Virūpakkhas bin ich freundlich,

freundlich auch zu den Erāpathas;

Zu den Chabyāputtas bin ich freundlich,

freundlich auch zu den Kaṇhāgotamakas.’

‘Zu fußlosen Wesen bin ich freundlich,

freundlich auch zu Zweibeinern;

zu Vierfüßern bin ich freundlich,

freundlich auch zu Wesen mit vielen Füßen.’

‘Mögen die Fußlosen mir nicht schaden,

mögen keine Zweibeiner mir wehe tun;

mögen Vierfüßer mich nicht verletzen,

mögen Vielfüßer mir nicht weh tun.’

‘Mögen alle Wesen, alle Lebenden,

und alle Geborenen in ihrer Gesamtheit;

mögen alle Wachstum sehen,

möge niemandem Schlechtes widerfahren.’

‘Unermesslich ist der Buddha,

unermesslich seine Lehre,

unermesslich auch der Saṅgha!’

‘Begrenzt hingegen ist alles was kriecht:

Schlange, Skorpion, Hundertfuß,

Spinne, Eidechse und Ratte.’

Getan ward dies von mir zur Sicherheit,

getan von mir ward dieser Schutz,

lässt [solche] Wesen von mir weichen!’

‘Verehren tu’ ich den Erhab’nen,

verehren auch die sieben vollkommenen Buddhas.’[408]

Selbstverstümmelung

Zu dieser Zeit war ein gewisser Mönch derart von Unzufriedenheit[409] gepeinigt, dass er sich sein Geschlechtsteil[410] abschnitt. Dem Erhabenen wurde der Vorfall berichtet. „Dieser Tor! Schneidet sich [an der Wurzel] das eine Ding ab, wenn er ein anderes [an der Wurzel] abzuschneiden hat![411] Ihr Mönche, man soll sich nicht das Glied abschneiden. Wer es abschneidet, begeht ein Thullaccaya-Vergehen.“

Almosenschalen

252. Zu jener Zeit bekam ein Kaufmann in Rājagaha ein großes Stück Sandelholz, und zwar Duftsandel[412]. Da kam dem Kaufman aus Rājagaha der Gedanke: ‘Was, wenn ich aus diesem Sandelholzblock eine [Almosen-]Schale schnitzen ließe? Die Späne wären zu meinem Gebrauch und die Schale würde ich als Spende darbringen.’ Dann ließ der Kaufmann aus Rājagaha aus diesem Sandelholzblock eine Schale schnitzen, danach befestigte er eine Schnur darum, hing sie hoch an eine Bambusstange, befestigte sie an weiteren Bambusstangen und sprach dann: „Welcher Asket oder Brahmane oder Heiliger auch immer mittels übernatürlicher Fähigkeiten diese Schale herunterbekommt, dem mag sie gehören.“ Da ging Pūraṇa Kassapa zu diesem Kaufmann aus Rājagaha hin und sprach zu ihm: „Ich, Haushälter, bin ein Heiliger mit übernatürlichen Kräften, gebt mir die Schale.“ – „Wenn das so ist, o Herr, dann soll der ehrwürdige Heilige mittels seiner über­natürlichen Kräfte diese Schale herunterbekommen, dann gehört sie ihm.“ Dann gingen [nacheinander] Makkhali Gosāla ... – ... Ajita Kesakambali ... – ... Pakudha Kaccāyana ... – ... Sañcaya Belaṭṭhaputta und Nigaṇṭha Nāṭaputta[413] zu diesem Kaufmann aus Rājagaha, und bei ihm angekommen, sprachen sie [jeweils] zu ihm: „Ich, Haushälter, bin ein Heiliger mit übernatürlichen Kräften, gebt mir die Schale.“ [und jedem antwortete der Kaufmann aus Rājagaha:] „Wenn das so ist, o Herr, dann soll der ehrwürdige Heilige mittels seiner übernatürlichen Kräfte diese Schale herunterbekommen, dann gehört sie ihm.“

Damals also, nachdem der ehrwürdige Mahāmoggallāna und der ehrwür­dige Piṇḍola Bhāradvāja[414] morgens aufgestanden waren, nahmen sie ihre Roben und Almosenschalen und gingen nach Rājagaha auf Almosengang. Da nun sprach der ehrwürdige Piṇḍola Bhāradvāja zum ehrwürdigen Mahāmoggallāna: „Der ehrwürdige Mahāmoggallāna ist ein Heiliger und hat auch übernatürliche Kräfte. Geh, Bruder Moggallāna, und hol dir diese Schale. Diese Schale ist für dich.“ – „Der ehrwürdige Bhāradvāja ist [ebenfalls] ein Heiliger und hat übernatürliche Kräfte.[415] Geh du, Bruder Bhāradvāja, und hol du die Schale. Diese Schale ist für dich.“ Da nun stieg der ehrwürdige Piṇḍola Bhāradvāja von der Erde auf und nachdem er die Schale genommen hatte, umkreiste er drei Mal Rājagaha.

Zu dieser Zeit stand der Kaufmann aus Rājagaha mit Frau und Kind auf seinem Anwesen und mit ehrfürchtig aneinandergelegten Händen sprach er ehrfürchtig: „Gleich hier, o Herr, möge Meister Bhāradvāja auf mein Anwesen herabkommen.“ Da nun kam der ehrwürdige Piṇḍola Bhāradvāja auf das Anwesen des Kaufmanns herunter. Dann nahm der Kaufmann aus Rājagaha aus den Händen des ehrwürdigen Piṇḍola Bhāradvāja die Schale, füllte sie mit köstlicher fester Speise und bot sie dem ehrwürdigen Piṇḍola Bhāradvāja dar. Nachdem nun der ehrwürdige Piṇḍola Bhāradvāja diese Schale angenommen hatte, ging er zum Kloster.

Die Leute hörten: „Es wird gesagt, dass sich Meister Piṇḍola Bhāradvāja die Schale des Kaufmanns aus Rājagaha geholt hat.“ Da machten diese Leute viel Lärm und Krawall und folgten dem ehrwürdigen Piṇḍola Bhāradvāja dicht auf den Fersen. Als der Erhabene diesen großen Lärm und Krawall hörte, sprach er zum ehrwürdigen Ānanda: „Was ist das für ein großer Lärm und Krawall, Ānanda?“ – „Herr, der ehrwürdige Piṇḍola Bhāradvāja hat die Schale des Kaufmanns aus Rājagaha geholt. Als nun, Herr, die Leute hörten: ‘Es wird gesagt, dass sich Meister Piṇḍola Bhāradvāja die Schale des Kaufmanns aus Rājagaha geholt hat.’, da, o Herr, machten diese Leute großen Lärm und Krawall und folgten dem ehrwürdigen Piṇḍola Bhāradvāja dicht auf den Fersen. Daher, o Herr, [vernimmt] der Erhabene diesen großen Lärm und Krawall.“

Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er den ehrwürdigen Piṇḍola Bhāradvāja: „Ist wahr, Bhāradvāja, was man sagt, dass du die Schale des Kaufmanns aus Rājagaha geholt hast?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Buddha, der Erhabene heftig: „Das ist unpassend, Bhāradvāja, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Wie kannst du nur, Bhāradvāja, für eine alberne[416] Holzschale vor Hausleuten übernatürliche Fähigkeiten zeigen und ein Wunder vollführen! Bhāradvāja, das ist so, als würde die Dorfmutter für eine lumpige Münze[417] ihre Scham[418] zeigen. Genau so hast du, Bhāradvāja, für eine alberne Holzschale vor Hausleuten ein Wunder vollführt und übernatürliche Fähigkeiten gezeigt. Das, Bhāradvāja, ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehal­ten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt nicht vor Hausleuten Wunder und/ oder übernatürliche Kräfte zeigen. Wer solche zeigt, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, zerbrecht diese Holzschale völlig in [viele] kleine Stückchen, danach mögen Mönche sie zerstampfen und für Salbenmischun­gen[419] nehmen. Ihr Mönche, ihr sollt keine Almosenschalen aus Holz verwenden. Wer eine solche verwendet, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige [Almosen-]Schalen, die aus Gold und Silber gemacht waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine aus Gold und/ oder Silber gefertigten [Almosen-]Schalen benutzen. Wer eine solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige [Almosen-]Schalen, auch welche aus Edelstein[420], Beryllium, Kristall, Messing, Glas, Zinn, Blei und/oder Kupfer gefertigt waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabe­nen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine aus Edelstein, Berylli­um, Kristall, Messing, Glas, Zinn, Blei und/oder Kupfer gefertigten [Almosen-] Schalen benutzen. Wer eine solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube zwei [Arten von Almosen-]Schalen: aus Eisen oder aus Ton[421].“

Schalenständer

253. Zu jener Zeit waren die Unterseiten der Schalen abgerieben. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Schalenring[422].“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige Schalenständer, auch welche die aus Gold und/oder Silber gefertigt waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Schalenständer benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube zwei [Arten von Almosen-]Schalenständern: aus Zinn und aus Blei“

Die dicken[423] Ringe konnten nicht aufeinander gestapelt werden. Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, sie zu formen[424].“

Sie waren gezackt[425]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, sie wie Krokodilzähne zurechtzuschneiden[426].“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe herrliche[427] Scha­lenständer, die mit kleinen Bildern und/oder farbigen Ornamenten bemalt waren[428]. Damit gingen sie auf den Hauptstraßen in schaustellerischer Weise spa­zieren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine luxuriösen Schalenringe benutzen, oder solche, die mit Bildern und/ oder Ornamenten bemalt sind. Wer solche benutzt, der begeht ein Dukkaṭa-Ver­gehen. Ihr Mönche, ich erlaube einfache runde Schalenständer.“

Umgang mit Almosen-Schalen

254. Zu jener Zeit stellten [einzelne] Mönche ihre Schale mit [einem Rest] Wasser weg. Die Schalen sahen übel aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht mit [einem Rest] Wasser wegstellen. Wer das tut, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube, dass die Schale weggeräumt wird, nachdem sie in der Sonne getrocknet wurde.“

Bei einer Gelegenheit trockneten [einzelne] Mönche ihre Schale mit [einem Rest] Wasser in der Sonne. Die Schalen rochen übel. Dem Erhabenen wurde das berichtet „Ihr Mönche, mit [einem Rest] Wasser sollt ihr die Schale nicht in der Sonne trocknen lassen. Wer sie so trocknen lässt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube, die Schale in der Sonne zu trocknen nachdem das Wasser entleert wurde und dann wegzuräumen.“

Zu jener Zeit legten [einzelne] Mönche ihre Schale [zu lange] in die [Son­nen-]Hitze. Die Farbe der Schalen wurde unansehnlich[429]. Dem Erhabenen wurde dieser Sachverhalt berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schalen nicht [zu lange] in die [Sonnen-]Hitze legen. Wer das tut, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube, dass die Schale für eine kurze Zeit zum Trocknen in die [Sonnen-]Hitze gelegt wird.“

Zu einer Zeit wurden zahlreiche Schalen außen ohne Stütze [zum Trock­nen] hingelegt. Ein Wirbelwind wehte die Schalen herum, sodass sie zerbrachen. Dem Erhabenen wurde diese Sache berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schalen­stützen[430].“

Bei einer Gelegenheit legten [einzelne] Mönche ihre Schalen auf die Haus­bank[431]. Nachdem Schalen herunterfielen, zerbrachen sie. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schalen nicht auf der Hausbank ablegen. Wer sie da ablegt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit legten [einzelne] Mönche ihre Schalen auf den erhöhten Eingangsbereich [des Hauses][432]. Die Schalen fielen herunter und zer­brachen. Dem Erhabenen wurde das berichtet „Ihr Mönche, auf den erhöhten Eingangsbereich sollt ihr die Schale nicht ablegen. Wer sie da ablegt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit legten [einzelne] Mönche ihre Schalen umgedreht auf den Erdboden. Der Rand wurde aufgerieben. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Grasmatte.“

Die Grasmatte wurde von Termiten gefressen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Stück Stoff.“

Der Stoff wurde von Termiten gefressen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schalenständer[433].“

Vom Schalenständer heruntergefallene Schalen zerbrachen. Dem Erhabe­nen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schalenständer aus Korbge­flecht[434].“

Von diesen Korbgeflecht-Schalenständern wurde die Schale angerieben. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tasche für die Schale[435].“

Sie hatte keinen Schultergurt [zum Tragen]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schultergurt und eine Schnur zum Zubinden.“

Bei einer Gelegenheit hängten [einzelne] Mönche ihre Schale an einen Pflock in der Mauer[436]. Die herunterfallende Schale zerbrach. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht aufhängen. Wer sie aufhängt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit legten [einzelne] Mönche ihre Schale auf die Lager­statt und gedankenlos setzten sie sich auf die bedeckte Schale, sodass diese zer­brach. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht auf der Lagerstatt ablegen. Wer sie dort ablegt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit legten [einzelne] Mönche ihre Schale auf den Sitz[437] und gedankenlos setzten sie sich auf die bedeckte Schale, sodass diese zerbrach. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht auf dem Sitz ablegen. Wer sie dort ablegt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit legten [einzelne] Mönche ihre Schale auf den Schoß und gedankenlos standen sie auf. Die herunterfallende Schale zerbrach. Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht auf dem Schoß ablegen[438]. Wer sie dort ablegt, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit legten Mönche ihre Schalen unter einem Sonnen­schirm ab. Ein Wirbelwind wehte den Schirm herum und die Schalen zerbrachen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Schale nicht unter einem Sonnenschirm ablegen. Wer sie dort ablegt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

255. Bei einer Gelegenheit öffnete ein Mönch mit der Schale in der Hand eine Tür. Die Tür wirbelte herum und dabei zerbrach die Schale. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit der Schale in der Hand eine Tür öffnen. Wer so öffnet, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit gingen [einzelne] Mönche mit einem Topf, der aus einem Flaschenkürbis gefertigt war auf Almosengang. Die Leute wurden ärger­lich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit Töpfen, die aus Flaschen­kürbis gefertigt sind auf Almosengang gehen. Wer so geht, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit gingen [einzelne] Mönche mit einem Wassertopf auf Almosengang. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit einem Wassertopf auf Almosengang gehen. Wer so geht, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Damals lebte ein gewisser Mönch nur von Weggeworfenem[440]. Er benutzte einen Totenschädel als Almosenschale. Als eine gewisse Frau das sah, schrie sie vor Schreck auf: „Was für ein Schrecken für mich! Das ist ein Dämon[441]!“ Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Asket, dieser Sakyasohn, einen Totenschädel als Almosenschale benutzen! Das ist ja wie bei Dämonenanbetern[442]!“ Dem Erhabenen wurde der Vorfall berichtet. „Ihr Mön­che, ihr sollt keine Totenschädel als Almosenschale benutzen. Wer einen solchen benutzt, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ihr sollt auch nicht ausschließlich von Weggeworfenem leben. Wer so lebt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit nahmen [einzelne] Mönche Essensreste, Knochen und Spülwasser[-reste] in ihren Almosenschalen mit zurück [zur Unterkunft]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Das, woraus diese Asketen, diese Sakyasöhne, essen, das benutzen sie als Abfallpott[443].“ Dem Erhabenen wurde der Vorfall berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Essensreste oder Kno­chen oder Spülwasser[-reste] in der Almosenschale [belassen und] zurückbrin­gen[444]. Wer solches mit zurückbringt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Abfallbehälter.“

Zubehör zum Roben nähen

256. Zu jener Zeit nähten die Mönche Roben, nachdem sie das Material mit den Händen zerrissen hatten. Die Roben wurden unansehnlich. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Messerchen und ein Stück Filz[445].“

Zu dieser Zeit bekam der Orden ein Messerchen mit einem Griff. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Messerchen mit Griff.“

Bei nächster Gelegenheit benutzten die Mönche der Sechsergruppe man­nigfaltige Messerchen mit Griff, die aus Gold und/oder Silber gefertigt waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Messerchen mit Griff benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Griffe, die aus Knochen, Elfenbein, Horn, Rohr, Bambus, Holz, Gummi, Kupfer oder aus einer Frucht oder Muschel gemacht sind.“

Zu einer Zeit nähten die Mönche Roben mit einer Hahnenfeder und Bam­busfasern. Die Roben waren schlecht genäht. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Nadel.“

Die Nadel rostete[446]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Nadelbehälter[447].“

Auch im Nadelbehälter rosteten die Nadeln. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube [den Nadelbehälter] mit Hefe[448] zu füllen.“

Trotz Hefe[-füllung] rosteten die Nadeln. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube [den Nadelbehälter] mit Gerstenmehl zu füllen.“

Trotz Gerstenmehl[-füllung] rosteten die Nadeln. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Steinpuder[449].“

Trotz Steinpuder[-füllung] rosteten die Nadeln. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube [den Steinpuder] mit Bienenwachs zu mischen.“

Diese Steinpudermischung wurde bröselig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Gummi dazu zu mischen[450].“

Damals hatten die Mönche hier und da Pfosten eingegraben und nachdem sie diese miteinander verbunden hatten, nähten sie Roben[451]. Die Roben hatten ungleichmäßige Ecken[452]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Kathina-Gestell[453] und Schnüre dafür, um die hier und da befestigte Robe zu nähen.“

Sie stellten das Kathina-Gestell auf unebenem Boden aus, dabei zerbrach es. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt das Kathina-Gestell nicht auf unebenem Boden aufstellen. Wer es dort aufstellt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Sie stellten das Kathina-Gestell auf der Erde auf, dabei wurde es schmutzig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Grasmatten [darunter zu legen].“

Eine Ecke des Kathina-Gestelles ging altersbedingt kaputt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass die Ecken verstärkt gebunden werden.“

Das Kathina-Gestell war nicht groß genug[454]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass ein Stab in das Kathina-Gestell[455], dann ein Span und ein Pflock mit Strick und Faden hinein geknüpft werden, und dann die Robe genäht wird.“

Die Abstände zwischen den Nähten waren ungleichmäßig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Markierungen[456].“

Die Nähte wurden schief. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube einen falschen Faden[457].“

Bei einer Gelegenheit traten Mönche mit ungewaschenen Füßen auf das Kathina-Gestell, dadurch wurde es schmutzig. Dem Erhabenen wurde diese Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit ungewaschenen Füßen auf das Kathina-Gestell treten. Wer so darauf tritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit traten Mönche mit feuchten[458] Füßen auf das Kathi­na-Gestell, dadurch wurde es schmutzig. Dem Erhabenen wurde diese Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit feuchten Füßen auf das Kathina-Gestell treten. Wer so darauf tritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit traten Mönche mit Sandalen auf das Kathina-Gestell, dadurch wurde es schmutzig. Dem Erhabenen wurde diese Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht mit Sandalen auf das Kathina-Gestell treten. Wer so darauf tritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

257.[459] Zu jener Zeit nähten die Mönche Roben, wobei ihnen die Finger wund wurden[460]. Die Finger schmerzten. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Fingerhüte[461].“

Bei nächster Gelegenheit benutzten die Mönche der Sechsergruppe man­nigfaltige Fingerhüte die aus Gold und/oder Silber gefertigt waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde die Sache berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Fingerhüte benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Fingerhüte, die aus Knochen, Elfenbein, Horn, Rohr, Bambus, Holz, Gummi, Kupfer oder aus einer Frucht oder Muschel gemacht sind.“

Dann gingen bei Gelegenheit die Nadeln, Messerchen und Fingerhüte ver­loren. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Schäl­chen [um diese Dinge darin aufzubewahren].“

In diesem Schälchen kamen die Dinge durcheinander. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Täschchen für Fingerhüte.“

Da war kein Schultergurt dran. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schultergurt und eine Schnur zum Zubinden.“

Damals nähten die Mönche die Roben unter freiem Himmel, wo sie von Hitze und Kälte belästigt wurden. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube eine Halle oder eine Hütte für das Kathina-Gestell[462].“

Der Kathina-Saal lag tiefer [als der Platz darum], dadurch wurde er vom Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube diese Stätte höher zu machen.“

Die Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer[463].“

Der Kathina-Saal wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Ranken­werk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wand­haken anzubringen und die fünf Dinge zum Roben-anfertigen, als auch eine Stange, um Roben[-material] aufzuhängen und die Leine dazu.[464]

Bei einer Gelegenheit gingen Mönche [einfach] weg, nachdem sie Roben genäht hatten und ließen das Kathina-Gestell liegen. Da wurde es von Ratten und Termiten gefressen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass das Kathina-Gestell weggeräumt[465] wird.“

Das Kathina-Gestell zerbrach. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube das Kathina-Gestell an einer Querstange[466] aufzuhängen.“

Das Kathina-Gestell verzog[467] sich. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Stricke zum Festbinden.“

Bei einer Gelegenheit lehnten Mönche das Gestell aufgerichtet an die Wand oder an einen Pfeiler und gingen weg. Das Kathina-Gestell fiel um und zer­brach. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube es an Wand­haken zu hängen, die wie Elefanten[-stoß]zähne geformt sind[468].“

Tragetaschen

258. Als nun der Erhabene in Rājagaha so lange verweilte, wie es ihm gefiel, ging er nach Vesāli los. Zu jener Zeit nahmen [einzelne] Mönche Nadel, Messerchen und Medizin [zusammen] in ihrer Schale und gingen los. Den Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Täschchen für die Medizinen.“[469]

Da war kein Schultergurt dran. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schultergurt und eine Schnur zum Zubinden.“

Bei einer Gelegenheit hatte sich ein gewisser Mönch seine Sandalen an den Gürtel gebunden und ging dann ins Dorf auf Almosengang. Ein gewisser Laien­anhänger verehrte diesen Mönch und stieß dabei mit dem Kopf an die Sandalen.[470] Der Mönch bekam Gewissensbisse. Als nun dieser Mönch zurück ins Kloster kam, erzählte er den [anderen] Mönchen diese Sache. Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tasche für Sandalen.“

Es war kein Schultergurt daran. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Schultergurt und eine Schnur zum Zubinden.“[471]

Wasserfilter

259.[472] Bei einer Gelegenheit war unterwegs das Wasser nicht annehmbar[473], und ein Filter war nicht vorhanden. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Wasserfilter[474].“

Ein kleines Stück Stoff dafür war nicht ausreichend. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Filter in Löffelform[475].“

Auch dieses Stück Stoff war nicht ausreichend. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Filtertopf[476].“

Bei einer Gelegenheit waren zwei Mönche im Land Kosala unterwegs. Der eine Mönch hatte ein schlechtes Benehmen. Der zweite Mönch sprach nun zu diesem: „Bruder, tu das nicht, das ist nicht erlaubt.“ Daraufhin grollte ihm dieser. Dann wurde der eine Mönch vom Durst geplagt und er sprach zu dem ihm grollen­den Mönch: „Bruder, gib mir den Wasserfilter, ich möchte Wasser trinken.“ Der grollende Mönch gab ihn nicht her. So starb der Mönch von Durst geplagt.[477] Als nun der Mönch zur Wohnstätte gelangte, erzählte er den [anderen] Mönchen was passiert war. „Bruder, warum hast du ihm nicht den Wasserfilter gegeben, als er dich darum gebeten hatte?“ – „Eben darum, Brüder.“ Die Mönche, die gemäßigt waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Mönch, wenn er darum gebeten wird, nicht den Wasserfilter hergeben?“ Dann berichteten die Mönche diesen Sachverhalt dem Erhabenen.

Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er jenen Mönch: „Ist es wahr, Mönch, dass du den Wasserfilter nicht hergegeben hast, obwohl du darum gebeten wurdest?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene diesen Mönch heftig: „Das ist unpassend, du törichter Mensch, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Wie kannst du bloß, du törichter Mensch, den Wasserfilter nicht hergeben wenn du darum gebeten wurdest? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“

Nachdem dann der Erhabene diesen Mönch auf verschiedene Weise geta­delt hatte und er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, wenn ihr unterwegs seid, dann sollt ihr [anderen] nicht den Wasserfilter verweigern. Wer ihn nicht hergibt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ihr sollt nicht ohne Wasserfilter auf den Straßen unterwegs sein. Wer so unterwegs ist, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Wenn kein Filter da ist, oder kein Filtertopf, dann sollt ihr eine Ecke der Oberrobe so bestim­men: ‘Dies soll mein Wasserfilter sein, damit ich [etwas] trinken kann!’“

Nach und nach wandernd erreichte der Erhabene auf seiner Wanderung Vesāli. Dort weilte der Erhabene im Großen Park von Vesāli in der Hochdach­halle[478]. Zu jener Zeit waren die Mönche mit Bauarbeiten[479] beschäftigt. Der [Topf-]Wasserfilter reichte nicht aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Rohrfilter[480].“

Der Rohrfilter war nicht ausreichend. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Ottharaka-Filter[481].“

Zu jener Zeit wurden die Mönche von Moskitos geplagt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Moskitohütten[482].“

Badeplatz und Wandelgang

260. Zu jener Zeit gab es in Vesāli vorzügliche Speise und es wurden Speisungen nach einer Reihenfolge[483] ausgerichtet. Die Mönche, die in den Genuss dieser vorzüglichen Speisen kamen, überfüllten[484] ihren Körper und sie bekamen allerlei Krankheiten. Als nun Jīvaka Komārabhacca[485] nach Vesāli kam, weil er dort etwas zu tun hatte, da sah er die Mönche mit den überfüllten Körpern und den vielen Krankheiten. Nachdem er das gesehen hatte, ging er zum Erhabenen, dort ange­kommen, verehrte er ihn und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen: „Zur Zeit, o Herr, haben Mönche überfüllte Körper und [dadurch] allerlei Krankheiten. Gut wäre es, o Herr, würde der Erhabe­ne den Mönchen Wandelgänge[486] und Badehütten[487] erlauben. Dann würden die Mönche mit weniger Krankheiten verweilen.“ Dann hat der Erhabene den Jīvaka Komārabhacca durch eine Lehrrede veranlasst zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein und sich daran zu erfreuen. Nachdem Jīvaka Komāra­bhacca die Lehrrede des Erhabenen verstanden und aufgenommen hatte, davon motiviert war und sich daran erfreute, stand er von seinem Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umschritt ihn rechtsherum und ging weg. Als nun der Erhabene aus diesem Grund und aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube Wandelgang und Badehütte.“

Zu jener Zeit gingen die Mönche auf unebenen Wandelgängen, dadurch schmerzten ihre Füße. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube [den Weg] zu ebnen.“

Der Wandelgang lag tiefer [als der Platz darum], dadurch wurde er vom Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube diese Stätte höher zu machen.“

Die Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Stei­nen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Bei einer Gelegenheit fielen Mönche beim Gehen auf dem Wandelgang um. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Balus­trade[488].“

Damals gingen die Mönche auf Wandelgängen unter freiem Himmel, wo sie von Hitze und Kälte belästigt wurden. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Wandel-Halle[489].“

Die Meditationshalle wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Rankenwerk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wandhaken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen, als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu.“[490]

Die Badehütte lag tiefer [als der Platz darum], dadurch wurde sie vom Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube diese Stätte höher zu machen.“

Die Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Die Badehütte hatte keine Tür. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tür, [mit] Pfosten und Türsturz, mit Sockel, der Vertie­fungen hat, einen Pfosten für den Bolzen, einen ‘Affenkopf’, einen Sicherungs­stift, einen weiteren Bolzen, ein Bolzenloch, ein Loch zum Durchfädeln und ein Stück Strick dafür.“ [491]

Der Mauerfuß der Badehütte zerbröselte. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube rundum zu verkleiden[492].“

Die Badehütte hatte keinen Abzug für den Dampf. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Dampfabzug[493].“

Zu jener Zeit machten Mönche mitten in einer kleinen Badehütte ein Feuer[494], dadurch hatten sie keinen Zutritt mehr. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube in einer kleinen Badehütte an der Seite das Feuer zu machen, und in einer großen, in der Mitte.“

Das Badehüttenfeuer versengte die Gesichter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Lehm im Gesicht.“

Sie befeuchteten den Lehm in den Händen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Trog für den Lehm.“

Der Lehm [darin begann] schlecht zu riechen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube das (entsprechend) zu behandeln[495].“

Das Badehüttenfeuer versengte die Körper. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Wasser mitzunehmen.“

Sie nahmen das Wasser mit der Almosenschale und Geschirr mit hinein. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Wasser­pott[496] und einen Schöpfer[497].“

Die Badehütte hatte [nur] ein Dach aus Gras, darin kamen sie nicht zum Schwitzen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Rankenwerk zusammengebunden habt, das allseits [mit Lehm] zu beschmieren.“

Die Badehütte wurde schlammig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube für den Boden drei Arten von Fußboden: Ziegelboden, Steinboden und/oder Holzboden.“

Es war immer noch schlammig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube [den Boden] zu waschen.“

Das (Wasch-)Wasser floss nicht ab. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Wasser-Drainage.“

Zu jener Zeit saßen die Mönche in der Badehütte auf dem Boden, dadurch wurden deren Gliedmaßen zerkratzt[498]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Sitze für die Badehütte.“

Damals war die Badehütte nicht umzäunt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten Umzäunung: aus Ziegeln, aus Stei­nen und/oder aus Holz.“

Es war kein Vorraum[499] da. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Vorraum.“

Der Vorraum lag tiefer [als der Platz darum], dadurch wurde sie vom Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube diese Stätte höher zu machen.“

Die Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Der Vorraum hatte keine Tür. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tür, [mit] Pfosten und Türsturz, mit Sockel, der Ver­tiefungen hat, einen Pfosten für den Riegel, einen ‘Affenkopf’, einen Siche­rungsstift, einen weiteren Bolzen, ein Loch für den Riegel, ein Loch zum Durch­fädeln und ein Stück Strick dafür.“

Der Vorraum wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Ranken­werk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wand­haken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen[500], als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu.“

Eine Zelle[501] wurde schlammig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Kieselsteine auszustreuen.

Es waren keine verfügbar. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube Steinplatten auszulegen[502].“

Das Wasser floss nicht ab. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube eine Wasserdrainage.“

261. Zu jener Zeit grüßten Mönche, die nackt waren andere nackte [Mönche] ... – ... veranlassten, dass nackte [Mönche] [andere] nackte [Mönche] grüßten ... – ... versorgten nackt andere nackte [Mönche] ... – ... veranlassten, dass nackte [Mön­che] [andere] nackte [Mönche] versorgten ... – ... gaben nackt [anderen Mönchen], die nackt waren ... – ... nahmen nackt etwas an ... – ... speisten nackt ... – ... genossen nackt ... – ... schliefen nackt ... – ... tranken nackt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht nackt andere, die nackt sind grüßen. Wer so grüßt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“ ... – ... „Ihr Mönche, ihr sollt nicht veranlassen, dass nackte [Mönche] [andere] nackte [Mönche] grüßen ... – ... nackte [Mönche] [andere] nackte [Mönche] versorgen ... – ... veranlassen, dass nackte [Mönche] [andere] nackte [Mönche] versorgten ... – ... nackt [anderen Mönchen], die nackt sind etwas geben ... – ... nackt etwas annehmen ... – ... nackt speisen ... – ... nackt etwas genießen ... – ... nackt schlafen ... – ... nackt etwas trinken. Wer so trinkt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[503]

Zu einer Zeit legten [einzelne] Mönche ihre Roben in der Badehütte auf den Boden. Die Roben wurden schmutzig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Robenstange und Robenleine[504].“

Als es regnete, wurden die Roben nass. Dem Erhabenen wurde das berich­tet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Badehalle.“

Die Badehalle lag tiefer [als der Platz darum], dadurch wurde sie vom Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube diese Stätte höher zu machen.“

Die Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Die Badehalle wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Ranken­werk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wandhaken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen[505], als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu[506].“

Zu jener Zeit waren die Mönche im Zweifel, ob sie in der Badehütte und/ oder im Wasser einander helfen dürfen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Bedeckungen: bedeckt von der Badehütte[507], bedeckt vom Wasser[508] und bedeckt von Kleidung[509].“

Zu jener Zeit gab es kein Wasser in der Badehütte. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Brunnen[510].“

Die Brunnenwand fiel zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine [Brunnenmauer] auf drei Arten zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Der Brunnen lag tiefer als das Gelände, dadurch wurde er vom [Regen-] Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass er höher gebaut wird.“

Die [Brunnen-]Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

262. Zu jener Zeit zogen die Mönche das Wasser mit einer Liane oder mit ihrem Gürtel hoch. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube mit einem Strick das Wasser hochzuziehen.“

Die Hände schmerzten. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen langen Pfahl[511], eine Umlenkrolle[512] und/oder eine Hand­haspel[513].“

Viele Schöpfgefäße zerbrachen [dabei]. Dem Erhabenen wurde das berich­tet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Sorten [Schöpf-]Gefäße: aus Kupfer, aus Holz und aus Leder.“

Zu jener Zeit wurden Mönche beim Wasserholen von Kälte und Hitze ge­plagt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Brunnen­haus[514].“

Das Brunnenhaus wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabe­nen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Rankenwerk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wandhaken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen[515], als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu[516].“

Der Brunnen war nicht abgedeckt, mit Stroh und Staub bedeckt ver­unreinigte er. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Deckel.“

Es gab keinen Wasserbehälter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Wassertrog und Wassertopf.“

Zu jener Zeit badeten die Mönche hier und da im Kloster, dadurch wurde das Kloster schlammig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Badestelle.“[517]

Die Badestelle war [für alle] offen zugänglich. Die Mönche schämten sich zu baden. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube mit dreierlei Zaun einzuzäunen: aus Ziegeln, aus Steinen oder aus Holz.“

Die Badestelle verschlammte. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube für den Boden drei Arten von Fußboden: Ziegelboden, Stein­boden und/oder Holzboden.“

Das Wasser floss nicht ab. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Wasserdrainage.“

Zu jener Zeit bekamen die Mönche kalte Gliedmaßen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube als Badetuch[518] einen Stoffstreifen, um dem abzuhelfen.“

263. Zu jener Zeit wünschte ein gewisser Laienanhänger für den Orden einen Teich[519] anzulegen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube den Teich.“

Die Einfassung des Teiches fiel zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Erhöhung: mit Ziegeln, mit Steinen oder mit Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die erhöhte Einfas­sung][520]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Das Wasser des Teiches wurde brackig. Dem Erhabenen wurde das berich­tet. „Ihr Mönche, ich erlaube Wasserzufluss und Wasserabfluss.“

Bei einer Gelegenheit wollte ein gewisser Mönch die Badehütte des Ordens mit einem Schrägdach[521] überdachen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Schrägdach für die Badehütte.“

Andere kleine Dinge

264. Zu jener Zeit waren die Mönche der Sechsergruppe vier Monate lang von ihren Sitzunterlagen[522] abwesend. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine vier Monate lang von eurer Sitzunterlage abwesend sein. Wer so [lange] abwesend ist, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[523]

Zu jener Zeit schliefen die Mönche der Sechsergruppe auf Lagern, die mit Blumen bestreut waren. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht auf blumenbestreuten Lagern schlafen. Wer so schläft begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit nahmen die Leute Duftstoffe und [Blumen-]Girlan­den und gingen zum Kloster. Die gewissenhaften Mönche nahmen [diese Dinge] nicht an. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube die Duftstoffe zu nehmen und damit das Fünffingerzeichen an der Tür zu machen[524], die Blumen zu nehmen und im Kloster an einer Seite hinzulegen[525].“

Bei einer Gelegenheit bekam der Orden ein Stück Filz. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Filz.“ Da kam den Mönchen der Gedanke: ‘Muss Filz bestimmt[526] werden oder muss er zugewiesen[527] werden?’ Dem Erhabenen wurde die Sache vorgetragen. „Ihr Mönche, ein Stück Filz muss weder bestimmt noch zugewiesen werden.“

Zu jener Zeit saßen die Mönche der Sechsergruppe [lässig] gegen Kissen gelehnt und speisten. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht gegen Kissen gelehnt speisen. Wer so speist, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch eine Krankheit. Er war nicht in der Lage beim Essen seine Schale zu halten. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Dreifuß[528].“

Zu einer Zeit aßen die Mönche der Sechsergruppe gemeinsam von einem Teller, tranken aus einem [Trink-]Gefäß, teilten sich eine Liege, teilten sich eine Matte, teilten sich eine Decke, teilten sich eine Matte und eine Decke. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Sinneslüste genießende Laien!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht gemein­sam von einem Teller essen, oder aus einem [Trink-]Gefäß trinken, oder gemein­sam eine Liege oder eine Matte benutzen, oder unter derselben Decke liegen, oder zusammen auf derselben Matte unter einer Decke liegen. Wer gemeinsam [solche Dinge] benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Die Schale umdrehen

265. Zu jener Zeit war der Licchavi Vaḍḍha ein Freund der Mönche, die den Mönchen Mettiya und Bhummaja[529] nachfolgten. Da nun ging Vaḍḍha der Liccha­vi zu den Mönchen, die Mettiya und Bhummaja nachfolgten. Bei ihnen angekom­men sprach er zu diesen Mönchen: „Meine Verehrung, ihr Herren.“ Als er das sprach, reagierten die Mönche, die Mettiya und Bhummaja nachfolgten nicht. Ein zweites Mal sprach er: „Meine Verehrung, ihr Herren.“ Und wieder reagierten die Mönche, die Mettiya und Bhummaja nachfolgten nicht. Ein drittes Mal sprach er: „Meine Verehrung, ihr Herren.“ Und wieder reagierten die Mönche, die Mettiya und Bhummaja nachfolgten nicht. Da nun sprach er zu ihnen: „Habe ich mich gegen die Meister vergangen? Oder warum antworten die Meister mir nicht?“ – „Ist es dir, Freund Vaḍḍha, so gleichgültig, wenn wir von Dabba, dem Malliersohn beleidigt werden?“ – „Was kann ich tun, ihr Meister?“ – „Wenn du willst, Freund Vaḍḍha, dann kannst du noch heute den Erhabenen dazu bringen, dass er den ehrwürdigen Dabba, den Malliersohn, ausschließt.“ – „Was kann ich tun, ihr Meister? Wie soll ich so etwas tun können?“ – „Komm Freund Vaḍḍha, wenn du zum Erhabenen gegangen bist, dann sprich zu ihm: ‘Das, o Herr, ist unpassend und nicht in Ordnung, dass, o Herr, diese gute Stätte, wo man ohne Furcht sein sollte, die sicher sein sollte, die ohne Gefahr sein sollte, nun aber voller Furcht ist, wo man unsicher ist und wo Gefahr lauert. Wo früher Ruhe war, da ist jetzt Unruhe. Man meint, Wasser würde in Brand gesteckt sein. Vom Meister Dabba, dem Malliersohn, ist meine Frau geschändet worden.’“ – „So sei es, ihr Meister.“ antwortete der Licchavi Vaḍḍha den Mönchen, die Mettiya und Bhummaja nach­folgten, und ging zum Erhabenen. Dort angekommen verehrte er den Erhabenen und stellte sich seitwärts hin. An der Seite stehend sprach der Licchavi Vaḍḍha zum Erhabenen: „Das, o Herr, ist unpassend und nicht in Ordnung, dass, o Herr, diese gute Stätte, wo man ohne Furcht sein sollte, die sicher sein sollte, die ohne Gefahr sein sollte, nun aber voller Furcht ist, wo man unsicher ist und wo Gefahr lauert. Wo früher Ruhe war, da ist jetzt Unruhe. Man meint, Wasser würde in Brand gesteckt sein. Vom Meister Dabba, dem Malliersohn, ist meine Frau geschändet worden.“

Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er den ehrwürdigen Malliersohn Dabba: „Dabba, erinnerst du dich, das getan zu haben, was Vaḍḍha sagt?“[530] – „Wahrlich o Herr, der Erhabene kennt mich.“ Zum zweiten Mal fragte er den ehrwürdigen Malliersohn Dabba: „Dabba, erinnerst du dich, das getan zu haben, was Vaḍḍha sagt?“ – „Wahrlich o Herr, der Erhabene kennt mich.“ Zum dritten Mal fragte er den ehrwürdigen Malliersohn Dabba: „Dabba, erinnerst du dich, das getan zu haben, was Vaḍḍha sagt?“ – „Wahrlich o Herr, der Erhabene kennt mich.“ – „Dabba, auf diese Art erklärt sich keiner wie Dabba. Wenn du so etwas getan hast, dann sag, dass du es getan hast. Wenn du so etwas nicht getan hast, dann sag, dass du es nicht getan hast.“ – „O Herr, ich kann mich nicht erin­nern, dass ich, seitdem ich geboren wurde, jemals im Traum Geschlechtsverkehr ausgeübt habe – umso weniger, während ich wach war.“ Da sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Dann, ihr Mönche, soll der Orden gegenüber dem Licchavi Vaḍḍha die Schale umdrehen[531], auf dass er und der Orden nichts mehr miteinan­der zu tun haben[532].“

„Ihr Mönche, wenn ein Laienanhänger mit diesen acht Eigenschaften[533] versehen ist, soll die Schale [vor ihm] umgedreht werden: Er versucht Mönche ihre Gaben nicht erlangen zu lassen[534]; er versucht für Mönche Unheil [zu stiften]; er versucht Mönche abreisen zu lassen[535]; er beschimpft und schmäht die Mönche; er treibt Mönche auseinander[536]; vom Buddha spricht er verächtlich; von der Lehre spricht er verächtlich; vom Orden spricht er verächtlich. Ihr Mönche, ich erlaube vor einem Laienanhänger die Schale umzudrehen, der mit diesen acht Eigenschaf­ten versehen ist. Und so, ihr Mönche, soll sie umgedreht werden. Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Orden ankündigen:[537]

266. ‘Höre mich, hoher Orden! Von Vaḍḍha dem Licchavi ist der ehrwürdige Malliersohn Dabba grundlos eines Vergehens beschuldigt worden. Wenn es dem Orden recht ist, dann mag der Orden vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale um­drehen, auf dass er und der Orden nichts mehr miteinander zu tun haben.’ Das ist die Ankündigung.

‘Höre mich, hoher Orden! Der Licchavi Vaḍḍha hat den ehrwürdigen Malliersohn Dabba grundlos eines Vergehens beschuldigt. Der Orden dreht vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale um, und hat dann nichts mehr mit ihm zu schaffen. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale umgedreht wird, auf dass er und der Orden nichts mehr miteinander zu tun haben, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

‘Durch den Orden wurde vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale umgedreht und der Orden hat nichts mehr mit ihm zu tun. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“

Dann, nachdem der ehrwürdige Ānanda am [nächsten] Morgen aufstand, nahm er Roben und Almosenschale und ging zum Anwesen des Licchavi Vaḍḍha. Dort angekommen sprach er zu Vaḍḍha, dem Licchavi: „Der Orden hat vor dir, Freund Vaḍḍha, die Schale umgedreht. Der Orden hat nichts mehr mit dir zu tun.“[538]

Da dachte sich der Licchavi Vaḍḍha: ‘Der Orden, so sagt man, hat vor mir die Schale umgedreht. Man sagt auch, der Orden habe nichts mehr mit mir zu tun.’ und fiel auf der Stelle ohnmächtig um. Da nun sprachen die engen Freunde, Blutsverwandte des Licchavi Vaḍḍha zu ihm: „Genug, Freund Vaḍḍha, hör auf zu trauern, hör auf zu jammern! Wir wollen beim Erhabenen den Mönchsorden beschwichtigen.“

Da nun ging der Licchavi Vaḍḍha mit Sohn und Tochter, mit engen Freun­den und Bekannten, mit den Blutsverwandten, mit nasser Kleidung und nassem Haar[539] zum Erhabenen. Dort angekommen verneigte er sich mit dem Kopf zu Füßen des Erhabenen und sprach: „Vergangen habe ich mich, o Herr. Fehlgeleitet habe ich Tor, ich Irrer, ich Schlechter, den Meister Dabba, den Malliersohn, grund­los eines Vergehens beschuldigt. Dafür, o Herr, nehme der Erhabene mein Geständnis dieses Vergehens an, auf dass ich in Zukunft gezügelter sei.“ – „Wahr­lich Freund Vaḍḍha, du hast dich vergangen, fehlgeleitet, wie ein Tor, wie ein Irrer, wie ein Schlechter, denn du hast den Malliersohn Dabba grundlos eines Vergehens beschuldigt. Da du aber, Freund Vaḍḍha, dein Vergehen als Vergehen [ein-]gesehen hast und entsprechend der Lehre gestehst, deshalb nehmen wir dein Geständnis an. Freund Vaḍḍha, als Wachstum gilt es in der Disziplin der Edlen: wer ein Vergehen als Vergehen [ein-]gesehen hat und den Vorschriften entspre­chend gesteht, der wird in Zukunft gezügelter sein.“ Dann sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Nun denn, ihr Mönche, lasst den Orden gegenüber dem Licchavi Vaḍḍha die Schale wieder aufrichten, mag er wieder mit dem Orden etwas gemein­sam haben.“

„Ihr Mönche, wenn ein Laienanhänger mit diesen acht Eigenschaften ver­sehen ist, soll die Schale [vor ihm] wieder aufgerichtet werden: Er versucht nicht Mönche ihre Gaben nicht erlangen zu lassen; er versucht nicht für Mönche Unheil [zu stiften]; er versucht nicht Mönche abreisen zu lassen; er beschimpft und schmäht die Mönche nicht; er treibt Mönche nicht auseinander; vom Buddha spricht er nicht verächtlich; von der Lehre spricht er nicht verächtlich; vom Orden spricht er nicht verächtlich. Ihr Mönche, ich erlaube vor einem Laienanhänger die Schale wieder aufzurichten, wenn er mit diesen acht Eigenschaften versehen ist.“

„Und so, ihr Mönche, soll sie wieder aufgerichtet werden: der Licchavi Vaḍḍha soll sich zum versammelten Orden hinbegeben, und nachdem er das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat[540], sich zu Füßen der Mönche verbeugte, sich in die Hocke niedersetzte, die Hände (respektvoll) zusammenlegte, dann soll er sprechen: ‘Ihr Herren, der Orden hat vor mir die Schale umgedreht, hat mit mir nichts mehr zu tun. Ich verhalte mich [nun] korrekt, mäßigte mich und benehme mich so, um [davon] frei zu kommen. Ich bitte den Orden, dass vor mir die Schale wieder aufgerichtet wird.’ Er soll ein zweites Mal bitten. Er soll ein drittes Mal bitten. Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Orden ankündigen:

267. ‘Höre mich, hoher Orden! Der Orden hat vor Vaḍḍha dem Licchavi die Schale umgedreht, hat mit ihm nichts zu tun. Er verhält sich nun korrekt, mäßigte sich, benahm sich so, um ]davon] frei zu kommen, und bittet nun den Orden, dass die Schale wieder vor ihm aufgerichtet wird. Wenn es dem Orden recht ist, dann mag der Orden vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale wieder aufrichten und wieder etwas mit ihm gemeinsam haben.’ Das ist die Ankündigung.

‘Höre mich, hoher Orden! Der Orden hat vor Vaḍḍha dem Licchavi die Schale umgedreht, hat mit ihm nichts zu tun. Er verhält sich nun korrekt, mäßigte sich, benahm sich so, um ]davon] frei zu kommen, und bittet nun den Orden, dass die Schale wieder vor ihm aufgerichtet wird. Der Orden richtet nun die Schale vor dem Licchavi Vaḍḍha wieder auf. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass die Schale vor dem Licchavi Vaḍḍha wieder aufgerichtet wird, und der Orden wieder etwas mit ihm gemeinsam hat, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

‘Durch den Orden ist vor dem Licchavi Vaḍḍha die Schale wieder auf­gerichtet worden, der Orden hat wieder etwas mit ihm gemeinsam. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“

Glückszeichen

268. Als dann der Erhabene solange wie es ihm gefiel in Vesāli geweilt hatte, brach er zu einer Wanderung zu den Bhaggas[541] auf. Nach und nach erreichte er auf seiner Wanderung Bhaggā. Dort verweilte der Erhabene im Tierpark beim Bhesakaḷā-Hain[542] am Krokodilberg[543]. Zu jener Zeit war für Prinz Bodhi[544] erst neulich ein Palast errichtet worden, den man Kokanada[545] nannte. Bis jetzt war er weder von Asketen noch Brahmanen bewohnt worden, noch von anderen Men­schenwesen . Da nun sprach Prinz Bodhi zum Sohn der Brahmanin Sañjikā: „Du, komm her, lieber Sañcikāputta, geh zum Erhabenen und wenn du bei ihm bist, dann verneige dich in meinem Namen ehrfürchtig mit dem Kopf zu Füßen des Erhabenen. Erkundige dich, ob er gesund ist, ob er irgendwelche Schmerzen hat, ob er sich wohl fühlt, ob er bei Kräften ist, ob er angenehm verweilt und dann frage ihn: ‘Der Prinz Bodhi, o Herr, verneigt sich mit dem Kopf zu Füßen des Erhabenen und lässt fragen, ob er gesund ist, ob er irgendwelche Schmerzen hat, ob er sich wohl fühlt, ob er bei Kräften ist, ob er angenehm verweilt.’ Dann sage: ‘Annehmen, o Herr, möge der Erhabene das morgige Mahl bei Prinz Bodhi, zusammen mit dem Mönchsorden.’“ – „So sei es, mein Herr!“ antwortete der Brahmanenjüngling Sañcikāputta dem Prinzen Bodhi und ging zum Erhabenen. Bei ihm angekommen tauschte er mit dem Erhabenen freundliche Worte aus, und nachdem er sich freundlich und höflich mit ihm unterhalten hatte, setzte er sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach nun der Brahmanenjüngling Sañcikā­putta zum Erhabenen: „Der Prinz Bodhi, o Herr, verneigt sich mit dem Kopf zu Füßen des Erhabenen und lässt fragen, ob er gesund ist, ob er irgendwelche Schmerzen hat, ob er sich wohl fühlt, ob er bei Kräften ist, ob er angenehm verweilt. Er sagt: ‘Annehmen, o Herr, möge der Erhabene das morgige Mahl bei Prinz Bodhi, zusammen mit dem Mönchsorden.’“ Der Erhabene nahm schweigend an. Als Sañcikāputta, der Brahmanenjüngling erkannt hatte, dass der Erhabene angenommen hatte, stand er von seinem Sitz auf, und ging zum Prinzen Bodhi. Bei ihm angekommen sprach er: „In deinem Namen, mein Herr, habe ich das zum Erhabenen Gotama gesprochen: ‘Der Prinz Bodhi, o Herr, verneigt sich mit dem Kopf zu Füßen des Erhabenen und lässt fragen, ob er gesund ist, ob er irgend­welche Schmerzen hat, ob er sich wohl fühlt, ob er bei Kräften ist, ob er angenehm verweilt. Er sagt: ›Annehmen, o Herr, möge der Erhabene das morgige Mahl bei Prinz Bodhi, zusammen mit dem Mönchsorden.‹’ Und der Asket Gotama nahm an.“

Da nun ließ Prinz Bodhi gegen Ende der Nacht vorzügliche feste Speisen vorbereiten, danach ließ er im Kokanada-Palast weiße Tücher bis zur letzten Trep­penstufe ausbreiten und sprach dann zu Sañcikāputta, dem Brahmanenjüngling: „Du, komm her, lieber Sañcikāputta, geh zum Erhabenen, und wenn du bei ihm bist, sag dem Erhabenen, es wäre Zeit: ‘Es ist Zeit, o Herr, das Mahl ist fertig [zubereitet].’“ – „So sei es, mein Herr.“ antwortete der Brahmanenjüngling Sañ­cikāputta dem Prinzen Bodhi und ging zum Erhabenen. Dort angekommen, gab er dem Erhabenen Bescheid: „Es ist Zeit, Herr Gotama, das Mahl ist fertig [zube­reitet].“

Als nun der Erhabene sich am Morgen erhoben hatte, nahm er Roben und Almosenschale und ging zum Anwesen des Prinzen Bodhi. Zu dieser Zeit stand Prinz Bodhi vor dem Eingang des Torhauses und hielt nach dem Erhabenen Aus­schau. Dann sah Prinz Bodhi den Erhabenen von weitem herankommen. Nachdem er ihn gesehen hatte, ging er los, begrüßte und verehrte den Erhabenen und ging mit ihm zum Kokanada-Palast. An der untersten Stufe blieb der Erhabene stehen. Da sprach Prinz Bodhi zum Erhabenen: „O Herr, auf den Stoff möge der Erhabene treten, möge der Wohlgegangene auf den Stoff treten, auf dass es für mich lange Zeit zu Wohl und Glück gereichen mag!“ Der Erhabene blieb stumm. Ein zweites Mal sprach Prinz Bodhi zum Erhabenen: „O Herr, auf den Stoff möge der Erhabene treten, möge der Wohlgegangene auf den Stoff treten, auf dass es für mich lange Zeit zu Wohl und Glück gereichen mag!“ Der Erhabene blieb [immer noch] stumm. Ein drittes Mal sprach Prinz Bodhi zum Erhabenen: „O Herr, auf den Stoff möge der Erhabene treten, möge der Wohlgegangene auf den Stoff treten, auf dass es für mich lange Zeit zu Wohl und Glück gereichen mag!“ Da schaute der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an. Da sprach der ehrwürdige Ānanda zum Prinzen Bodhi: „Lass die Tücher einsammeln, Prinz. Der Erhabene will das Gewändertreten[546] nicht tun, der Vollendete hat Mitgefühl mit den Leuten, die ihm folgen.“

Als nun Prinz Bodhi die Tücher hatte einsammeln lassen, ließ er oben im Kokanada-Palast Sitze vorbereiten. Dann stieg der Erhabene zum Kokanada-Palast hoch und als er oben war, setzten er und der Mönchsorden sich auf die vorbereiteten Sitze. Nun bewirtete und bediente Prinz Bodhi eigenhändig den Mönchsorden mit dem Buddha an der Spitze mit vorzüglicher fester Speise. Als der Erhabene gegessen und die Hand von der Almosenschale zurückgezogen hatte, setzte er sich an dessen Seite nieder. Nachdem der Erhabene den an der Seite sitzenden Prinz Bodhi durch ein Lehrgespräch veranlasst hatte zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein und sich daran zu erfreuen, stand er von seinem Sitz auf und ging fort.[547] Als nun der Erhabene aus diesem Grund und aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt nicht auf Tücher treten. Wer darauf tritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit, als eine gewisse Frau eine Fehlgeburt hatte, breitete sie vor den Mönchen Tücher aus und sprach: „Tretet auf den Stoff, ihr Herren.“ Die gewissenhaften Mönche traten nicht darauf. „Tretet auf den Stoff, ihr Herren, damit es mir Segen bringe.“ Die gewissenhaften Mönche traten nicht darauf. Da wurde diese Frau unruhig, ärgerlich und regte sich auf: „Wie können bloß die Verehrten, wenn ich um diesen Segen bitte, dann nicht auf die Tücher treten!“ Die Mönche hörten, dass diese Frau unruhig, verärgert und aufgeregt war. Da nun berichteten die Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Die Hausleute, ihr Mön­che, halten Ausschau nach Glückszeichen. Ihr Mönche, ich erlaube, wenn Haus­leute um Segnungen bitten[548], dass ihr dann auf Tücher treten dürft.“

Bei einer Gelegenheit waren sich [einige] Mönche nicht sicher, ob sie mit gewaschenen [oder ungewaschenen] Füßen darauf treten können. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass ihr mit gewaschenen Füßen darauf tretet.“

Der zweite Abschnitt zum Auswendiglernen ist beendet.[549]

Töpfchen, Besen, Fußkratzer

269. Als nun der Erhabene so lange wie es ihm gefiel bei den Bhaggas geweilt hatte, brach er zu einer Wanderung nach Sāvatthi auf. Nach und nach wandernd erreichte er Sāvatthi. Dort verweilte der Erhabene im Kloster des Anāthapiṇḍika im Jetahain von Sāvatthi. Da nun nahm Visākhā Migāramātā Töpfchen[550], Fuß­kratzer[551] als auch Besen und ging damit zum Erhabenen. Bei ihm angekommen, verehrte sie ihn und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach Visākhā Migāramātā zum Erhabenen: „Von mir, o Herr, möge der Erhabene Töpfchen, Fußkratzer und Besen annehmen, auf dass mir das für lange Zeit zu Wohl und Segen gereichen möge.“ Der Erhabene nahm [nur] Töpfchen und Besen an. Fuß­kratzer nahm der Erhabene nicht an. Dann veranlasste der Erhabene die seitwärts sitzende Visākhā Migāramātā durch ein Lehrgespräch zu verstehen, es aufzuneh­men, davon motiviert zu sein und sich daran zu erfreuen. Als nun Visākhā Migāra­mātā das Lehrgespräch verstanden und es aufgenommen hatte, davon motiviert war und sich daran erfreute, stand sie vom Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umrundete ihn rechts herum und ging fort.

Als nun der Erhabene aus diesem Grund und aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube Töpfchen und Besen. Fußkratzer, ihr Mönche, sollt ihr nicht genießen[552]. Wer solche genießt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten Fußreiber[553]: eine Scherbe[554], einen Kieselstein[555], [ein Stück] Meerschaum[556].“

Fächer

Dann nahm Visākhā Migāramātā einen [einfachen][557] und einen Palmblatt-Fächer[558] und ging damit zum Erhabenen. Bei ihm angekommen, verehrte sie ihn und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach Visākhā Migāramātā zum Erhabenen: „Von mir, o Herr, möge der Erhabene den [einfachen] und den Palm­blatt-Fächer annehmen, auf dass mir das für lange Zeit zu Wohl und Segen gerei­chen möge.“ Der Erhabene nahm den [einfachen] und den Palmblatt-Fächer an. Dann veranlasste der Erhabene die seitwärts sitzende Visākhā Migāramātā durch ein Lehrgespräch zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein und sich daran zu erfreuen. Als nun Visākhā Migāramātā das Lehrgespräch verstanden und es aufgenommen hatte, davon motiviert war und sich daran erfreute, stand sie vom Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umrundete ihn rechts herum und ging fort.

Als nun der Erhabene aus diesem Grund und aus diesem Anlass eine Lehr­rede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube [ein­fache] und Palmblatt-Fächer.“

Bei einer Gelegenheit bekam der Orden Fliegenwedel[559]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Fliegenwedel.“

Sie haben einen Yak-Wedel[560] bekommen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keinen Yak-Wedel benutzen. Wer einen solchen benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, drei Arten Fächer[561]: aus Borke[562], aus Gras[563], oder aus Pfauenfedern[564].“

Sonnenschirm

270. Bei einer Gelegenheit bekam der Orden einen Sonnenschirm. Dem Erhabe­nen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube den Sonnenschirm.“

Damals liefen die Mönche der Sechsergruppe mit erhobenen Sonnen­schirmen umher. Zu dieser Zeit kam ein gewisser Laienanhänger mit etlichen Ājīvaka-Anhängern[565] in einen Garten. Da sahen die Ājīvaka-Anhänger die Mön­che der Sechsergruppe aus der Entfernung, wie sie mit erhobenen Sonnenschirmen umhergingen. Als sie das gesehen hatten, sprachen sie zu dem Laienanhänger: „Da kommen sie angelaufen, Meister, deine verehrten Herren mit erhobenen Sonnen­schirmen, gerade wie eine Gruppe Großminister.“ – „Nein, das sind keine Mön­che, das sind Wanderasketen[566].“ Da wetteten sie, ob Mönch oder nicht Mönch. Als nun der Laienanhänger näher heran kam, erkannte er sie und wurde ärgerlich, unruhig und regte sich auf: „Wie können bloß diese verehrten Herren mit erhobe­nen Sonnenschirmen umherlaufen!“ Die Mönche hörten, dass der Laienanhänger verärgert, unruhig und aufgeregt war. Da nun berichteten die Mönche dem Erhabe­nen diese Sache. „Ist es wahr, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechsergruppe mit erhobenen Sonnenschirmen umherläuft?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Menschen mit erhobe­nen Sonnenschirmen umherlaufen? Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt keine Sonnenschirme benutzen. Wer einen benutzt, der begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[567]

Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mönch krank. Dieser Mönch fühlte sich ohne Sonnenschirm unwohl. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall einen Sonnenschirm zu benutzen.“

Zu jener Zeit dachten die Mönche: ‘Für Kranke hat der Erhabene einen Sonnenschirm erlaubt, und nicht für Gesunde.’ Sie waren im Zweifel, ob im Klos­ter oder auch in der Klosterumgebung Sonnenschirme benutzt werden können. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall Sonnenschirme im Kloster und in der Klosterumgebung zu benutzen.“

Gehstock und Trageband

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch mit einem Band seine Schale an einen Stock gebunden und durchschritt zur falschen Zeit[568] bei einem gewissen Dorf das Tor. Die Leute dachten: ‘Da kommt ein Dieb, da glänzt sein Schwert!’ Sie gingen ihm nach und fielen über ihn her. Als sie ihn aber erkannt hatten, ließen sie ihn laufen. Als nun dieser Mönch ins Kloster kam, erzählte er den Mönchen diese Sache. „Aber warum hast du, Bruder, einen Tragestock benutzt?“ – „Eben darum, Brüder.“ Die Mönche, die gemäßigt waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Mönch einen Trage­stock benutzen?“ Dann berichteten die Mönche diesen Sachverhalt dem Erhabe­nen.

Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er diesen Mönch: „Ist es wahr, Mönch, dass du einen Tragestock benutzt hast?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene diesen Mönch heftig: „Das ist unpassend, du törichter Mensch, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Wie kannst du bloß, du törichter Mensch, einen Tragestock benutzen! Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“

Nachdem dann der Erhabene diesen Mönch auf verschiedene Weise geta­delt hatte, und er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt keinen Tragestock benutzen. Wer einen benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[569]

Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mönch krank und war nicht in der Lage, ohne Stock zu wandern. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, einem kranken Mönch die Gehstockerlaubnis zu geben. Und so, ihr Mön­che, soll sie gegeben werden: Der kranke Mönch soll sich zum versammelten Orden hinbegeben, und nachdem er das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat, sich zu Füßen der Mönche verbeugte, sich in die Hocke niedersetzte, die Hände (respektvoll) zusammenlegte, dann soll er sprechen: ‘Ihr Herren, ich bin krank und nicht in der Lage, ohne Stock zu wandern. Deshalb, ihr Herren, bitte ich den Orden, mir die Stockerlaubnis zu geben.’ Er soll ein zweites Mal bitten. Er soll ein drittes Mal bitten. Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Orden ankündigen:

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Stock nicht wandern. Er bittet den Orden, ihm die Stockerlaubnis zu geben. Wenn es dem Orden recht ist, dann mag der Orden dem Soundso genannten Mönch die Stockerlaubnis geben.’ Das ist die Ankündigung.

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Stock nicht wandern. Er bittet den Orden, ihm die Stockerlaubnis zu geben. Der Orden gibt nun dem Soundso genannten Mönch die Stockerlaubnis. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass die Stockerlaubnis dem Soundso genannten Mönch gegeben wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

‘Durch den Orden ist dem Soundso genannten Mönch die Stockerlaubnis gegeben worden. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“

271. Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mönch krank und war nicht in der Lage ohne Trageband seine Schale zu tragen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einem kranken Mönch, die Trageband-Erlaubnis[570] zu geben. Und so, ihr Mönche, soll sie gegeben werden: Der kranke Mönch soll sich zum versammelten Orden hinbegeben, und nachdem er das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat, sich zu Füßen der Mönche verbeugte, sich in die Hocke niedersetzte, die Hände (respektvoll) zusammenlegte, dann soll er sprechen: ‘Ihr Herren, ich bin krank und nicht in der Lage, ohne Trageband meine Schale zu tragen. Deshalb, ihr Herren, bitte ich den Orden, mir die Trageband-Erlaubnis zu geben.’ Er soll ein zweites Mal bitten. Er soll ein drittes Mal bitten. Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Orden ankündigen:

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Trageband nicht seine Schale tragen. Er bittet den Orden, ihm die Trageband-Erlaubnis zu geben. Wenn es dem Orden recht ist, dann mag der Orden dem Soundso genannten Mönch die Trageband-Erlaubnis geben.’ Das ist die Ankündigung.

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Trageband nicht seine Schale tragen. Er bittet den Orden, ihm die Trageband-Erlaubnis zu geben. Der Orden gibt nun dem Soundso genannten Mönch die Trageband-Erlaubnis. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass die Trage­band-Erlaubnis dem Soundso genannten Mönch gegeben wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

‘Durch den Orden ist dem Soundso genannten Mönch die Trageband-Erlaubnis gegeben worden. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“

272. Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mönch krank und war nicht in der Lage ohne Stock zu wandern, und auch nicht in der Lage ohne Trageband seine Schale zu tragen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einem kranken Mönch die Erlaubnis für Stock und Trageband[571] [gemeinsam] zu geben. Und so, ihr Mönche, soll sie gegeben werden: Der kranke Mönch soll sich zum versammelten Orden hinbegeben, und nachdem er das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat, sich zu Füßen der Mönche verbeugte, sich in die Hocke nieder­setzte, die Hände (respektvoll) zusammenlegte, dann soll er sprechen: ‘Ihr Herren, ich bin krank und nicht in der Lage ohne Stock zu wandern, und auch nicht in der Lage ohne Trageband meine Schale zu tragen. Deshalb, ihr Herren, bitte ich den Orden, mir die Erlaubnis für Stock und Trageband zu geben.’ Er soll ein zweites Mal bitten. Er soll ein drittes Mal bitten. Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Orden ankündigen:

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Stock nicht wandern, und ist auch nicht in der Lage ohne Trageband seine Schale zu tragen. Er bittet den Orden, ihm die Erlaubnis für Stock und Trageband zu geben. Wenn es dem Orden recht ist, dann mag der Orden dem Soundso genannten Mönch die Erlaubnis für Stock und Trageband geben.’ Das ist die Ankündigung.

‘Höre mich, hoher Orden! Der Soundso genannte Mönch ist krank und kann ohne Stock nicht wandern, und ist auch nicht in der Lage ohne Trageband seine Schale zu tragen. Er bittet den Orden, ihm die Erlaubnis für Stock und Trage­band zu geben. Der Orden gibt nun dem Soundso genannten Mönch die Erlaubnis für Stock und Trageband. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass die Erlaubnis für Stock und Trageband dem Soundso genannten Mönch gegeben wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

‘Durch den Orden ist dem Soundso genannten Mönch die Erlaubnis für Stock und Trageband gegeben worden. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“

Essen

273. Zu jener Zeit war ein gewisser Mönch ein Wiederkäuer. Er aß, indem er immer wiederholt wiederkäute. Die Mönche wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Mönch zur falschen Zeit Nahrung genießen!“[572] Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, dieser Mönch war in seiner vorigen Existenz von einer Kuh geboren worden. Ihr Mönche, ich erlaube einem Wiederkäuer, dass er wiederkäut. Ihr Mönche, aber ihr sollt nicht erneut essen, was [schon ein Mal] außerhalb des Mundes gebracht wurde. Wer so [etwas] ver­speist, der soll den Vorschriften entsprechend behandelt werden.“[573]

Bei einer Gelegenheit richtete eine gewisse Gilde eine Ordensspeisung aus. Vom gekochten Reis wurden viele Häufchen verstreut. Die Leute wurden ärger­lich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß diese Asketen, diese Sakya­söhne, wenn ihnen gekochter Reis gegeben wird, diesen nicht respektvoll anneh­men? Jeder einzelne Happen ist das Ergebnis hundertfacher Arbeit!“ Die Mönche hörten, dass diese Leute ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Da nun berich­teten die Mönche diese Sache dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ich erlaube, wenn etwas von dem, was auch immer euch gegeben wurde herunterfällt, zu verspeisen, nachdem ihr es eigenhändig aufgehoben habt.[574] Es ist für euch von den Gebern [hin-]gegeben worden, ihr Mönche.“

Nägel

274. Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch lange Fingernägel und ging so auf Almosengang. Eine gewisse Frau sah diesen Mönch und sprach zu ihm: „Komm Herr, lass uns Geschlechtsverkehr ausüben.“ – „Genug davon, Schwester! Das ist nicht erlaubt.“ – „Wenn das so ist, Herr, dass du nicht mitmachst, dann werde ich mich mit Fingernägeln an den Gliedmaßen kratzen und zornig rufen: ‘Ich bin von diesem Mönch missbraucht worden!’“ – „Untersteh dich[575], Schwes­ter!“ Da nun zerkratzte sich diese Frau mit ihren Nägeln die Glieder und rief dann zornig: „Dieser Mönch hat mich missbraucht!“ Die Leute kamen herbeigelaufen und ergriffen den Mönch. Aber dann sahen sie, dass die Nägel der Frau blutig waren und Haut daran war. Als sie das sahen sprachen sie: „Das hat die Frau selber getan, der Mönch ist unschuldig.“, und ließen den Mönch wieder frei. Als nun der Mönch zum Kloster gegangen war, berichtete er den Mönchen diesen Vorfall. „Aber Bruder, warum hast du denn auch so lange Fingernägel?“ – „Eben einfach so, Brüder.“ Die Mönche wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Mönch so lange Fingernägel haben!“ Dann berichteten die Mön­che dem Erhabenen diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt keine langen Fingernägel haben. Wer solche hat, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[576]

Zu jener Zeit nun rissen sich die Mönche mit den Nägeln die Nägel ab, kauten sie sich ab und/oder rieben sie sich an einer Mauer ab. Dadurch schmerzten deren Finger. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube das Nagelschneiden[577].“

Sie schnitten sich die Nägel ab, bis Blut kam. Dadurch schmerzten die Fin­ger. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube die Nägel bis zur Höhe[578] des Fleisches zu schneiden.“

Zu jener Zeit pflegten sich die Mönche der Sechsergruppe ihre zwanzig Nägel[579] zu machen[580]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt eure zwanzig Nägel nicht [zurecht-]machen. Wer sie [zu­recht-]macht, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube, dass der Schmutz beseitigt wird.“

Haare

275. Zu jener Zeit trugen [einige] Mönche lange Haare[581]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Sind die Mönche fähig, sich gegenseitig die Haare zu rasieren[582]?“ – „Sie sind fähig, Erhabener.“ Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, und er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube Rasierer, Wetzstein, Rasierzeugkäst­chen, Filz, [also] alle Rasierutensilien.“

Zu jener Zeit hatten sich Mönche der Sechsergruppe den Bart[583] frisiert ... – ... den Bart wachsen lassen ... – ... sich einen Kinnbart stehen lassen[584] ... – ... sich den Bart viereckig gestutzt[585] ... – ... sie hatten Bärte nur um den Mund herum[586] ... – ... hatten [den Bart] halbiert[587] ... – ... trugen einen Schnurrbart[588] ... – ...… hatten sich die Körperbehaarung in Achseln und Schambereich entfernt[589]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“[590] Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt euch nicht den Bart frisieren ... – ... keinen Bart stehen lassen ... – ... keinen Kinnbart haben ... – ... keinen viereckig gestutzten ... – ... keinen Bart nur um den Mund herum ... – ... keinen halben Bart ... – ... keinen Schnurrbart ... – ... euch nicht die Körperhaare aus Achseln und Schambereich entfernen. Wer sie entfernt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen[591].“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch eine Wunde im Intim­bereich. Die Arznei haftete dort nicht. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube im Krankheitsfall in Intimbereich und Achseln Haare zu entfernen.“

Zu jener Zeit schnitten sich die Mönche der Sechsergruppe die Haare mit der Schere[592]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt euch die Haare nicht mit einer Schere schneiden. Wer so schnei­det, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch auf dem Kopf eine Wunde und war nicht in der Lage mit dem Rasierer die Haare zu entfernen. Dem Erhabe­nen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, wenn [da] eine Krankheit entstanden ist, mit der Schere die Haare zu entfernen.“

Zu jener Zeit hatten [manche] Mönche lange Haare in der Nase. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Baumkobolde[593]!“ Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine langen Nasenhaare haben. Wer solche hat, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit entfernten die Mönche Nasenhaare mittels Salzkiesel[594] und/ oder mit Honigwachs. Dadurch schmerzte die Nase. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube die Pinzette[595].“

Zu jener Zeit pflegten sich die Mönche der Sechsergruppe die grauen [Haare] zu entfernen. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt euch die grauen [Haare] nicht entfernen. Wer sie entfernt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Ohren

276. Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch mit Ohrenschmalz die Ohren verstopft. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Ohren­reiniger[596].“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige Ohrenreiniger, auch welche aus Gold und/oder Silber. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Ohrenreiniger benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube welche die aus Knochen, Elfenbein, Horn, Rohr, Bambus, Holz, Gummi, Kupfer oder aus einer Frucht oder Muschel gemacht sind.“

Verschiedenes

277. Zu jener Zeit hatten die Mönche der Sechsergruppe eine Menge Kupfer- und Messinggegenstände angesammelt. Als das die Leute sahen, die das Kloster be­suchten, wurden sie ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß diese Asketen, diese Sakyasöhne, derart viele Kupfer- und Messingartikel ansam­meln? Das ist ja wie beim Buntmetallhändler!“ Dem Erhabenen wurde das berich­tet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht viele Kupfer- und Messingartikel ansammeln. Wer das tut, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit waren sich Mönche unsicher, ob sie für ihre Salben­dosen[597], Salbentupfer[598] und Ohrenreiniger einen Aufbewahrungsbeutel[599] haben dürfen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube für Salben­dosen, Salbentupfer und Ohrenreiniger den Aufbewahrungsbeutel.“

Bei einer Gelegenheit fläzten[600] die Mönche der Sechsergruppe auf ihren Oberroben. Die Oberroben gingen kaputt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht fläzend auf den Oberroben sitzen. Wer so sitzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit war ein gewisser Mönch krank. Ohne Bandage[601] fühlte er sich nicht wohl. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Bandagen.“ Da dachten sich die Mönche: ‘Wie sollen wir Bandagen machen?’ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Webstuhl, Weber­schiffchen, Nadel, eben alle Artikel, die man zum Weben braucht[602].“

Gürtel

278. Bei einer Gelegenheit ging ein gewisser Mönch ohne Gürtel[603] ins Dorf auf Almosengang. Auf der Hauptstraße rutschte ihm die Unterrobe herunter. Die Leute lachten laut auf und der Mönch wurde verlegen. Als dann dieser Mönch ins Kloster gegangen war, berichtete er das den Mönchen. Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ohne Gürtel sollt ihr nicht das Dorf betreten. Wer es so betritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Gürtel.“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige Gür­tel: geflochtene, gemusterte[604], gewölbte[605] und kettenartige[606]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Gürtel benutzen. Keine geflochtenen, gemusterten, gewölbten oder kettenartigen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube zwei Sorten Gürtel: den einfach gewobenen und den mit ordentlich gemachten En­den[607].“

Die Einfassung der Gürtel franste mit der Zeit aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube den Gürtel wie bei einem Tamburin zu profilieren.“

Die Enden der Gürtel fransten aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube die Enden spitz zulaufend zu flechten und zu ver­nähen.“[608]

Das gerade Ende[609] eines Gürtels franste aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube die Gürtelschnalle[610].“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige Gürtelschnallen, auch welche aus Gold und/oder Silber. Die Leute wurden ärger­lich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Gür­telschnallen benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube welche, die aus Knochen, Elfenbein, Horn, Rohr, Bambus, Holz, Gummi, Kupfer oder aus einer Frucht oder Muschel oder aus Schnur ge­macht sind.“

Bekleidung betreffend

279. Bei einer Gelegenheit ging der ehrwürdige Ānanda mit leichten Oberrobe bekleidet ins Dorf auf Almosengang. Ein Wirbelwindstoß hob seine Oberrobe hoch. Als der ehrwürdige Ānanda zum Kloster [zurück-]gegangen war, berichtete er die Sache den Mönchen. Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ich erlaube [Holz-]Blöcke und Schnur[611].“

Zu jener Zeit benutzten die Mönche der Sechsergruppe mannigfaltige Blöcke, auch welche aus Gold und/oder Silber. Die Leute wurden ärgerlich, unru­hig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine mannigfaltigen Blöcke benutzen. Wer solche benutzt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube welche, die aus Knochen, Elfenbein, Horn, Rohr, Bambus, Holz, Gummi, Kupfer oder aus einer Frucht oder Muschel oder aus Strick gemacht sind.“

Zu jener Zeit nun befestigten die Mönche die Blöcke und Schnüre an den Roben. Die Roben fransten aus. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube Futterale[612] für Blöcke und Schnüre.“

Die Futterale für die Blöcke und Schnüre wurden direkt [an der Robe] angebracht. Eine Ecke wurde enthüllt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, die Blockfutterale direkt [an der Robe] zu befestigen und die Schnurfutterale sieben bis acht Fingerbreiten vom Saum einwärts [entfernt].“

280. Zu jener Zeit trugen die Mönche der Sechsergruppe ihre Unterroben [im Stil] wie Haushälter: „Elefantenrüssel“[613], „Fischschwanz“[614], „Vierohr“[615], „Palmy­ra“[616], „Hundertranke“[617]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt die Unterroben nicht [im Stil] wie Haushälter tragen, also ‘Elefantenrüssel’, ‘Fischschwanz’, ‘Vierohr’, ‘Palmyra’, ‘Hundert­ranke’. Wer sie so trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit trugen die Mönche der Sechsergruppe Kleidung wie Haushäl­ter[618]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Kleidung wie Haushälter tragen. Wer so etwas trägt, begeht ein Dukka­ṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit hatten sich die Mönche der Sechsergruppe wie eingerollt[619] bekleidet. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie die kahl­köpfigen Diener des Fürsten!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht wie eingerollt bekleidet sein. Wer sich so bekleidet, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Lasten tragen

281. Bei einer Gelegenheit trugen die Mönche der Sechsergruppe ein beidseitiges Tragejoch[620]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie die kahlköpfigen Diener des Fürsten!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine beidseitigen Tragejoche tragen. Wer so eins trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube das einseitige Tragejoch[621], das Zweimann-Tragejoch[622], Lasten auf dem Kopf, auf den Schultern, auf der Hüfte und über dem Rücken hängend[623].“

Mundpflege

282. Zu jener Zeit kauten die Mönche kein Zahnholz[624]. Deren Mund roch übel. Dem Erhabenen wurde das berichtet.

„Fünf Gefahren, ihr Mönche, gibt es, wird kein Zahnholz gekaut. Es ist schlecht für die Augen[625], der Mund riecht übel, die Geschmacksnerven sind nicht rein, [schlechter] Speichel und Schleim gelangen an die Nahrung und machen, dass die Speisen schlecht schmecken. Das, ihr Mönche, sind die fünf Gefahren, wenn man kein Zahnholz kaut.“

„Fünf Vorteile, ihr Mönche, gibt es, wenn man Zahnholz kaut. Es ist gut für die Augen, man riecht nicht aus dem Mund, die Geschmacksnerven sind rein, wenn Speichel und Schleim an die Nahrung gelangt, dann schmecken die Speisen nicht schlecht.[626] Das, ihr Mönche, sind die fünf Vorteile, wenn man Zahnholz kaut. Ihr Mönche, ich erlaube Zahnholz [zu kauen].“

Bei einer Gelegenheit kauten die Mönche der Sechsergruppe lange Zahn­hölzer und schnippten diese dann auf die Novizen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine langen Zahnhölzer kauen. Wer solche kaut, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Zahnhölzer mit einer Länge von höchstens acht Fingerbreiten. Ihr sollt auch keine Zahnhölzer auf Novi­zen schnippen. Wer so schnippt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Bei einer Gelegenheit hatte ein gewisser Mönch ein Zahnholz gekaut, das zu kurz war, und dieses blieb ihm im Hals stecken. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine zu kurzen Zahnhölzer kauen. Wer solche kaut, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube Zahnhölzer mit eine Länge von wenigstens vier Fingerbreiten.“

Feuer

283. Zu jener Zeit zündeten die Mönche der Sechsergruppe einen Wald an. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Brandroder[627].“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht den Wald anzünden. Wer anzündet, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[628]

Bei einer Gelegenheit war eine Wohnstätte von Gras überwuchert, da der Wald verbrannte, wurde auch die Wohnstätte verbrannt. Die Mönche waren im Zweifel, ob sie ein Gegenfeuer machen sollen, um [sich] zu schützen. Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube bei einem Waldbrand, ein Gegenfeuer zu entfachen, um Schutz zu haben.“

Klettern

284. Bei einer Gelegenheit erkletterten Mönche der Sechsergruppe einen Baum und sprangen dann von Baum zu Baum. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Affen.“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt nicht auf Bäume klettern. Wer hochklettert, begeht ein Dukkaṭa-Ver­gehen.“

Bei einer Gelegenheit war ein gewisser Mönch im Land Kosala Richtung Sāvatthi unterwegs und wurde auf der Straße von einem Elefanten angegriffen. Da nun erreichte der Mönch die Wurzel eines Baumes, aber er war sich nicht sicher, ob er den Baum erklettern soll. Da aber nahm der Elefant einen anderen Weg. Als nun dieser Mönch nach Sāvatthi gegangen war, berichtete er den Mönchen den Vorfall. Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ich erlaube gegebenenfalls bis auf Manneshöhe einen Baum zu erklettern, und im Notfall, soweit wie nötig.“

Dialekt sprechen

285. Zu jener Zeit lebten zwei Mönche, die hießen Yameḷa und Ukekuṭa[629] und waren Brüder, von Geburt Brahmanen und die hatten edle Stimmen und edle Aus­sprache. Die beiden gingen zum Erhabenen, und als sie bei ihm angekommen waren, verehrten sie ihn und setzten sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend spra­chen sie zum Erhabenen: „Zur Zeit, o Herr, sind da Mönche mit verschiedenen Namen, aus verschiedenen Familien, von verschiedener Geburt, aus verschiede­nen Geschlechtern, die in die Hauslosigkeit gezogen sind. Die verderben mit ihrem Dialekt[630] die Aussprache des Buddha. Lass uns, o Herr, das Buddhawort in Metren setzen[631].“ Da tadelte der Erhabene diese Mönche heftig: „Wie könnt ihr bloß, ihr törichten Menschen, so etwas sagen: ‘Lass uns, o Herr, das Buddhawort in Metren setzen’? Das ist unpassend, ihr törichten Menschen, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun! Das ist nicht erfreu­lich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“

Nachdem dann der Erhabene diesen Mönch auf verschiedene Weise geta­delt hatte und er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ihr sollt das Buddhawort nicht in Metren setzen. Wer das tut, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.[632] Ihr Mönche, ich erlaube, das Buddhawort in der eigenen Sprache auswendig zu lernen[633].“

Studien

286. Zu jener Zeit studierten Mönche der Sechsergruppe Metaphysik[634]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Die Mönche hörten, dass diese Leute ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, wie verhält sich das: kann einer, der die Essenz der Metaphysik sieht, in dieser Lehre und Ordenssatzung zu Wachstum, Größe und Reife gelangen?“ – „Dem ist nicht so, o Herr.“ – „Oder kann einer, der die Essenz in der Lehre und Ordenssatzung sieht Metaphysik studieren?“ – „Dem ist nicht so, o Herr.“ – „Ihr Mönche, ihr sollt keine Metaphysik studieren. Wer so etwas studiert, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit lehrten Mönche der Sechsergruppe Metaphysik. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinneslüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine Metaphysik lehren. Wer so etwas lehrt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

287. Zu jener Zeit studierten Mönche der Sechsergruppe weltliche Dinge[635]. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinnes­lüste genießen!“ Die Mönche berichteten das dem Erhabenen. „Ihr Mönche, ihr sollt keine weltlichen Dinge studieren. Wer so etwas studiert, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit lehrten Mönche der Sechsergruppe weltliche Dinge. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Hausleute, die Sinnes­lüste genießen!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine weltlichen Dinge lehren. Wer solche lehrt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[636]

Niesen

288. Bei einer Gelegenheit, als der Erhabene, umgeben von einer großen  [Mönchs-]Versammlung die Lehre darlegte, musste er niesen. Die Mönche sagten: „Langes Leben, o Herr, Erhabener! Langes Leben, Wohlgegangener!“ Dadurch entstand viel Geräusch und großer Lärm und der Lehrvortrag wurde davon unter­brochen. Da nun sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Wie verhält sich das, ihr Mönche, wenn da jemand niest und zu ihm sagt man ‘Langes Leben!’, wird er deshalb leben oder sterben?“ – „Nein, das würde er nicht, o Herr.“ – „Ihr Mönche, ihr sollt nicht ‘Langes Leben!’ sagen, wenn jemand niest. Wer das sagt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Da nun, bei nächster Gelegenheit, sagten die Leute zu einem Mönch, der nieste „Langes Leben, Herr!“ Der Mönch war im Zweifel und reagierte nicht. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß dieser Asket, dieser Sakyasohn, wenn man zu ihm ‘Langes Leben, Herr!’ sagt, nicht reagieren!“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Die Haushälter, ihr Mönche, mögen Glückszeichen. Ihr Mönche, ich erlaube, wenn ein Haushälter ‘Langes Leben, Herr!’ sagt, dass man zu ihm [auch] ‘Langes Leben!’ sagt.“

Knoblauch

289. Bei einer Gelegenheit, legte der Erhabene sitzend, umgeben von einer großen [Mönchs-]Versammlung die Lehre dar. Ein gewisser Mönch hatte Knoblauch gegessen. Er dachte sich: ‘Mögen die Mönche nicht belästigt werden.’ und setzte sich an eine Seite. Dann sah der Erhabene diesen Mönch an der Seite sitzen. Als er ihn gesehen hatte, sprach er zu den Mönchen: „Warum, ihr Mönche, sitzt dieser Mönch an der Seite?“ – „Herr, dieser Mönch hat Knoblauch gegessen. Er dachte sich: ‘Mögen die Mönche nicht belästigt werden.’ und setzte sich an eine Seite.“ – „Wie verhält sich das, ihr Mönche? Sollte so etwas gegessen werden, das, wenn es gegessen wurde, dazu führt, dass einer bei einer Lehrdarlegung wie dieser außen vor bleibt?“ – „Nein, das soll nicht sein, o Herr.“ – „Ihr Mönche, ihr sollt keinen Knoblauch essen. Wer solchen isst, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“[637]

Bei einer Gelegenheit hatte der ehrwürdige Sāriputta Blähungen[638]. Da nun ging der ehrwürdige Mahāmoggallāna zum ehrwürdigen Sāriputta, dort sprach er zu ihm: „Früher, Bruder Sāriputta, als du da Blähungen hattest, wodurch ging es dir dann besser?“ – „Knoblauch nahm ich, Bruder.“ Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, wenn Krankheit aufkommt, darf Knoblauch gegessen werden.“

Toiletten

290. Zu jener Zeit pinkelten die Mönche im Kloster hierhin und dahin. Das Kloster wurde schmutzig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube an einer Seite [des Klosters] Wasser zu lassen.“ Das Kloster roch übel.[639] Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Urinkübel.“

Das Wasserlassen in der Hocke war schmerzhaft.[640] Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube den Urinschuh[641].“

Das Urinal war offen zugänglich. Die Mönche schämten sich, dort zu urinieren. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein offen zugängliches [Urinal] auf dreierlei Art zu umzäunen: mit Ziegeln, mit Steinen und/oder mit Holz.“

Die offenen Urintöpfe[642] stanken. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Deckel.“

291. Zu jener Zeit entleerten die Mönche hier und da im Kloster Kot. Das Kloster wurde verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube an einer Seite [des Klosters] zu defäkieren.“

Das Kloster roch übel. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Jauchegrube.“

Der Grubenrand fiel zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Einfassung: mit Ziegeln, mit Steinen oder mit Holz.“

Die Grube lag tiefer als das Gelände, dadurch wurde sie vom [Regen-] Wasser überflutet. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass sie höher gebaut wird.“

Die [Gruben-]Plattform brach zusammen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Plattform zu errichten: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Dann waren sie unsicher beim Hinaufsteigen [auf die Plattform]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten von Treppen: aus Ziegeln, aus Steinen und aus Holz.“

Als sie hinaufstiegen, fielen einige herunter. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Geländer.“

Als sie innen hockend[643] defäkierten, fielen einige [Mönche] um. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem [etwas über der Grube] ausgebreitet wurde, mittig ein Loch zu machen und dann zu defä­kieren.“[644]

Das Defäkieren in der Hocke war schmerzhaft. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube den Kotschuh[645].“

Dann wurde draußen uriniert[646]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Urintrog.“

Es gab kein Holz zum Abkratzen[647]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube das Abkratzholz.“

Es gab kein Behältnis für das Abkratzholz[648]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Behälter für das Abkratzholz.“

Die Jauchegrube stank. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Abdeckung.“

Unter freiem Himmel wurden sie beim Entleeren von Hitze und Kälte belästigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Kothütte.“

Die Kothütte hatte keine Tür. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tür, [mit] Pfosten und Türsturz, mit Sockel, der Vertie­fungen hat, einen Pfosten für den Riegel, einen ‘Affenkopf’, einen Sicherungsstift, einen weiteren Bolzen, ein Loch für den Riegel, ein Loch zum Durchfädeln und ein Stück Strick dafür.“

Die Kothütte wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Ranken­werk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wand­haken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen[649], als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu.“

292. Bei einer Gelegenheit fiel ein gewisser altersschwacher Mönch, nachdem er sich entleert hatte, beim Aufstehen um. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Stütze[650].“

Die Kothütte war nicht eingezäunt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube auf dreierlei Art zu umzäunen: mit Ziegeln, mit Steinen und/oder mit Holz.“

Es gab keinen Vorraum. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube einen Vorraum.“[651]

Der Vorraum hatte keine Tür. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Tür, [mit] Pfosten und Türsturz, mit Sockel, der Vertie­fungen hat, einen Pfosten für den Riegel, einen ‘Affenkopf’, einen Sicherungsstift, einen weiteren Bolzen, ein Loch für den Riegel, ein Loch zum Durchfädeln und ein Stück Strick dafür.“

Der Vorraum wurde von Stroh und Staub verunreinigt. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube, nachdem ihr Flecht- oder Ranken­werk zusammengebunden habt und das allseits [mit Lehm] beschmiert habt, dann mit weißer Farbe oder schwarzer Farbe oder mit Ocker gemalert habt, dann Wand­haken anzubringen und die fünf Dinge zum Robenanfertigen[652], als auch eine Stange, um Roben aufzuhängen und die Leine dazu.“

Eine Zelle[653] wurde schlammig. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube Kieselsteine auszustreuen.“

Es waren keine verfügbar. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube Steinplatten auszulegen.“

Das Wasser floss nicht ab. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube eine Wasserdrainage.“

Es gab keinen Spülkrug[654]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube den Spülkrug.“

Es gab keine Spülschale[655]. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mön­che, ich erlaube die Spülschale.“

Es war schmerzhaft, in der Hocke[656] zu spülen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube ein Bidet[657].“

Das Bidet war offen zugänglich, und die Mönche schämten sich beim Spülen. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten Einzäunung: aus Ziegeln, aus Steinen und/oder aus Holz.“

Der Spülkrug war nicht abgedeckt, Stroh und Staub ließen ihn schmutz­bedeckt sein. Dem Erhabenen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Deckel.“

Schlechtes Benehmen

293. Zu jener Zeit hatten die Mönche der Sechsergruppe solcherart schlechtes Verhalten: sie pflanzten Zierpflanzen oder ließen sie anpflanzen; sie gossen diese oder ließen sie gießen; sie pflückten diese oder ließen sie pflücken; sie fädelten [die Blüten] auf oder ließen sie auffädeln; sie machten Girlanden mit den Stängeln auf einer Seite oder ließen sie machen; sie machten Girlanden mit den Stängeln auf beiden Seiten oder ließen sie machen; sie machten rispenartige [Blüten-] Gestecke oder ließen sie machen; sie machten [Blüten-]Kränze oder ließen sie machen; sie machten [aus den Blüten]Stirnkränze oder ließen sie machen; sie machten [aus den Blüten]Zierrat für die Ohren oder ließen es machen; sie machten [aus den Blüten] eine Art Brustplatte oder ließen sie machen. Zu Frauen aus guter Familie oder zu Töchtern aus guter Familie oder zu Mädchen aus guter Familie oder zu Schwiegertöchtern aus guter Familie oder zu Sklavinnen von vornehmen Häusern sandten oder ließen sie senden: Girlanden mit den Stängeln auf einer Seite, Girlanden mit den Stängeln auf beiden Seiten, rispenartige [Blüten-] Gestecke, [Blüten-]Kränze, [Blüten-]Stirnkränze, [Blüten-]Zierrat für die Ohren oder auch eine Art [Blüten-]Brustplatte. Mit den Frauen aus guter Familie oder den Töchtern aus guter Familie oder den Mädchen aus guter Familie oder den Schwiegertöchtern aus guter Familie oder den Sklavinnen aus vornehmen Häusern aßen sie gemeinsam von einem Teller, tranken sie aus einem [Trink-]Gefäß, saßen sie auf einem Sitz, teilten sie sich eine Liege, teilten sie sich eine Matte, teilten sie sich eine Decke, teilten sie sich eine Matte und eine Decke. Sie aßen zur falschen Zeit, tranken Berauschendes, trugen Schmuck, verwendeten Duftstoffe und Kos­metika, tanzten, sangen, spielten Instrumente; sie tanzten wenn getanzt wurde, sie tanzten wenn gesungen wurde, sie tanzten wenn Instrumente gespielt wurden, sie tanzten wenn es Tanz gab; sie sangen wenn getanzt wurde, sie sangen wenn gesungen wurde, sie sangen wenn Instrumente gespielt wurden, sie sangen zum Tanz; wenn Instrumente gespielt wurden tanzten sie, wenn Instrumente gespielt wurden sangen sie, wenn Instrumente gespielt wurden spielten sie Instrumente, wenn Instrumente gespielt wurden spielten sie zum Tanz auf; zum Tanz tanzten sie, zum Tanz sangen sie, zum Tanz spielten sie Instrumente, wenn es Tanz gab kamen sie zum Tanz; sie spielten Brettspiele mit acht [mal acht] oder zehn [mal zehn] Feldern, imaginäre Spiele, sie spielten Einkreisen, Spiele, bei denen man etwas von einem Haufen nehmen muss ohne dass der Rest sich bewegt, Würfel­spiele, sie spielten Stockschleudern, Halmeziehen, sie spielten Ballspiele, sie spielten auf der Blattflöte, sie spielten mit einem [Spielzeug-]Pflug, sie vergnügten sich mit Purzelbaumschlagen, sie spielten mit einer [Spielzeug-]Windmühle, sie spielten aus Blättern gefertigte Spiele, sie spielten mit [Spielzeug-]Wagen, mit [Spielzeug-]Bogen, sie vergnügten sich mit Raten, was mit dem Finger auf den Rücken geschrieben wurde, sie vergnügten sich mit Gedankenlesen, und andere Leute nachäffen; sie übten sich im Elefantenumgang, im Umgang mit Pferden, im Umgang mit Wagen, im Umgang mit dem Bogen, im Umgang mit dem Schwert; sie rannten vor Elefanten, vor Pferden, vor Wagen; sie rannten vorwärtsstürmend; sie pfiffen auf den Fingern, sie schnippten mit den Fingern, sie machten Fäuste, sie kämpften mit den Fäusten; sie breiteten ihre Roben aus wie zu einer Bühne und sagten zu einem Tanzmädchen: „Los Schwester, tanz!“; sie applaudierten; und hatten vielerlei [solch] schlechten Verhaltens.[658] Dem Erhabenen wurde das berichtet. ... – ... „Ihr Mönche, ihr sollt nicht solcherart schlechtes Benehmen haben. Wer sich so benimmt, soll nach den Vorschriften behandelt werden.“[659]

Gegenstände aus Kupfer, Holz und Ton

Bei jener Gelegenheit, als der ehrwürdige Uruvelakassapa in die Hauslosig­keit hinauszog[660], kamen dem Orden viele Gegenstände aus Kupfer, Holz und Ton zu[661]. Da dachten sich die Mönche: ‘Welche Kupfergegenstände hat nun der Erha­bene erlaubt und welche hat er nicht erlaubt? Welche Holzgegenstände hat er erlaubt und welche hat er nicht erlaubt? Welche Tongegenstände hat er erlaubt und welche hat er nicht erlaubt?’ Dem Erhabenen wurde das berichtet. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mön­che, ich erlaube alle Kupfergegenstände außer es sind Waffen[662]; alle Holzgegen­stände außer Sofa, Liegestuhl[663], Almosenschale[664], Schuhe[665]; alle Tongegen­stände außer Fußkratzer[666], große Behälter[667].“

Der fünfte Abschnitt, der von den kleineren Dingen [handelt], ist beendet.[668]

Zusammenfassung

An Baum und Pfeilern, auch an Mauern,

Reibepfosten, Rückenkratzer;

ins Wasser stürzen, Kratzer, Krätze auch,

Alter und mit einer Hand.

Ohrschmuck auch und Kette,

ein Halsband auch ist nicht zu tragen;

Gürtelzierde, Armreif, Armband,

am Handgelenk und Ringe auch am Finger.

Lange Haare und diverse Kämme,

mit Gel und Emulsion;

die Schale Wasser, um ein Mal zu spiegeln,

sich salben, schminken, pudern.

Die Glieder färben,

Mund bemalen, beides auch;

Augenschmerz und Bergspitze,

gedehnt, der Singsang, draußen.

Mango, Mangoschalen,

Schlange, abgeschnitten, Sandelholz;

mannigfaltig, Schalenständer,

aus Gold, zu dick, gezackt.

Verziert, übel anzuseh’n und stinkend,

Hitze, zerbrochen wegen Hausbank[-sturz];

Eingangsbereich, Matte, Tuchstück,

Halterung, aus Korbware auch.

Mit Schultergurt die Tragetasche,

zum Zubinden die Schnur;

Mauerhaken, Sitz und Lagerstatt,

im Schoß, der Schirm, und aufmachen.

Kürbis, Topf und Totenschädel,

Essensreste, Abfallpott;

zerreißen, Griff aus Gold gemacht,

Feder, Borke, und Behältnis.

Hefe, Gerstenmehl und Steinpuder,

Bienenwachs und Gummimischung;

ungerade, gebunden, uneben,

auf der Erde, kaputt, auch unzureichend.

Markieren, falsche Fäden auch,

mit ungewasch’nen draufgetreten;

Der Finger wegen, Fingerhüte,

Gefäß, dann Tasche mit dem Trageband.

Im Freien, zu tief gelegen dann der Platz,

Plattform, dann verunsichert;

Als Stroh und Staub hineinfielen,

erst Flecht- und Rankenwerk [befestigt],

dann beiderseits [mit Lehm] beschmiert,

dann weiße, schwarze Farbe auch,

mit Ocker auch rundum gestrichen,

und Haken für erforderliche Dinge.

Robenstange, dazu die Leine,

erlaubt sind sie vom Regelgeber;

verlassen habend, weggegangen,

zerbrach das Kathinagestell.

Eingewickelt an der Wand,

in die Schale getan, dann losgegangen;

Tragetasche mit Bindeschnur,

Sandalen angebunden habend.

Die Sandalentragetasche auch,

mit Schultergurt und Bindeschnur;

Nicht annehmbar das Wasser unterwegs,

ein Tuchstück dann als Wasserfilter.

Der Topffilter, dann zwei Mönche,

Vesāli erreicht der Weise;

Rohr- und Kastenfilter dann,

als Wasserfilter er erlaubte.

Mückenplage, reichlich Speise,

dann viele krank und Jīvaka;

Wandelgang und Badehütte,

uneben und zu tief gelegen.

Drei Arten Mauern, unsicher sein,

Treppe, Geländer, Balustrade auch;

im Freien, Stroh und Staub,

erst Flecht- und Rankenwerk [befestigt],

dann beiderseits [mit Lehm] beschmiert,

dann weiße, schwarze Farbe auch,

mit Ocker auch rundum gestrichen,

und Haken für erforderliche Dinge.

Bambusstange, Robenleine,

dann diese Stätte höher machen;

Plattform, Treppe, Balustrade,

die Tür, der Pfosten und auch Türsturz.

Sockel auch und Türaufhängung,

Riegel auch und Affenkopf;

Stift und Bolzen, Riegelloch,

Zuziehloch und Strick dafür.

Öffnung machen, Dampfabzug,

mittig [Feuer], Lehmgesicht;

ein Trog, der stinkt und sich verbrennen,

Wasserstelle, Schöpfgefäß.

Nicht schwitzend, schlammig dann,

erst schrubben, dann Dränage bau’n;

Sitze, Vorhaus bauen,

Kiesel, Steine und Dränage.

Nackte, Boden, und es regnet,

dreierlei als Einzäunung;

Brunnen, Einsturz und zu tief gelegen,

Mit Gürtel und Lianen.

Haspel, Hebearm und Umlenkrolle,

viele Schöpfer geh’n zu Bruch;

Kupfer-, Holz- und Ledereimer,

die Halle, Stroh und dann der Deckel.

Der Trog, die Badestelle, öffentlich,

[das Wasser] schlammig, dann mit Dränage;

kalte Glieder, Badeteich,

[das Wasser] brackig, Schrägdach drüber.

Vier Monate, und schliefen da,

das Filzstück nicht bestimmt sein muss;

angelehnt beim Sitzen, Dreifußschalenständer,

aus einem speisen und sich teilen.

Vaḍḍha, Bodhi, nicht betreten,

Töpfchen, Kratzer, Besen auch;

Scherbe und zerbroch’ner Stein,

Meerschaum auch als Fußkratzer.

Verschied’ne Fächer einer aus Palmyra,

Fliegenwedel gleicht dem Hoheitszeichen;

Sonnenschirm, unwohl und im Kloster,

die drei zum Tragen, bewilligt.

Wiederkäuer, Nägel, lang [der Bart],

sie schnitten ab, die Finger schmerzten;

bis auf’s Blut, bis in Höhe,

[alle] zwanzig, lange Haare.

Rasierer, Wetzstein und Behältnis,

Filzstück, dann Rasierbedarf;

der Bart getrimmt, lang wachsen lassen,

Ziegenbart, Vier-Ecken-Form.

Rund um den Mund, nur die Hälfte war rasiert,

Backenbart, Haarentfernung im Intimbereich;

Im Krankheitsfall mit Schere,

lang, mit Ätzstein[, Wachs entfernt].

Graue, verstopft, verschiedene,

Kupferzeug, Salbendose, Salbentupfer;

sich fläzend, die Bandage,

Webstuhl, Fäden, Aufbewahrungstasche.

Geflochtene, gewobene,

wie Tamburin, gleich einer Kette;

ganz einfacher, ordentlich gemachter,

ausgefranst, Tamburinprofil;

das Ende vernäht und spitz zulaufend,

ein gerades Ende franste aus.

Holzblöcke, verschiedenste,

im Futteral, einwärts [zu befestigen];

Wie Haushälter: „Elefantenrüssel-“,

„Fischschwanz-“ und „Vier-Ecken“-Art.

„Palmwedel“, „Hundertranke“,

wie Haushälter-Oberkleidung tragen;

eingerollt, Beidseits-Tragejoch,

Zahnholz, hingeschnippt.

In der Kehle steckend, Brandroder,

Gegenfeuer, der Baum, der Elefant;

Yameḷa [und Ukekula], Metaphysik,

studierten sie und lehrten sie.

Tierweltweisheit lernen,

niesen, Segnung, und gegessen habend;

Blähungen, unschön anzusehen,

übelriechend, Schmerzen, Schuh.

Sich schämend, offen, übelriechend,

hierhin, dahin machten sie;

übelriechend, Grube, einfallend,

zu tief gelegen, Plattform bau’n.

Treppe mit Geländer, im Hocken,

Schmerzen, Schuh;

draußen, Trog und Kratzholz,

der Topf dafür und unbedeckt.

Mit einer Tür die Kothütte,

mit Pfosten als auch Sturz;

Sockel, Türaufhängung,

Riegel auch und Affenkopf.

Stift und Bolzen, Riegelloch,

mit ausgeschnitt’nem Zuziehloch

ein Strick [dafür], beiderseits [mit Lehm] beschmiert,

dann weiße, schwarze Farbe auch,[669]

nachdem das Flecht- und Rankenwerk [befestigt],

Haken und die fünf Erforderlichen;

Robenstange und die Leine,

Altersschwacher, Einzäunung.

Der Vorraum wie bereits beschrieben,

Kieselsteine, Steinplatten;

nicht abfließend, [dann] die Dränage,

Spülwassertopf und -schüsselchen.

Schmerzhaft, schämen, der Deckel,

sich schlecht benehmen;

Kupferdinge sind erlaubt,

nachdem die Waffen ausgeschlossen.

Außer Sofa Liegesessel,

Holzschale und Holzpantine;

alle holzgemachten Dinge,

erlaubt der Große Weise.

Fußkratzer und großen Topf [aus Ton],

ausgesondert sind vom Vollendeten;

alle ander’n tönern Dinge,

erlaubte er aus Mitgefühl.

All die Beschreibungen der Dinge,

die zusammen hier in dieser Fassung sind;

machen im Vergleich zur vorigen,

zum Wissenden auf diese Weise.

Dieser Dinge hundertzehn,

der kleiner’n Dinge in der Ordenssatzung;

gerade weil basierend auf der Guten Lehre,

sind Hilfe für die sich gut Benehmenden.

Ein Wohlgeübter, gezügelter im Regelwerk,

ist guten Geistes, wohlgewandt;

bringt Licht, ist standfest,

verehrungswert, hat viel gelernt.

Der Abschnitt von den kleineren Dingen ist beendet.


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[367] gāma-moddavā (oddavā)  jemand, der sich der Körperverschönerung hingibt (Bodybuilder). PTSD: „Einseifer“.

[368] aṭṭāne (singh/thai: aṭṭhāne) Möglicherweise ist das aber auch die hölzerne Einfassung der Badestelle.

[369] gandhabba-hatthakena  Rückenkratzer in Form einer Hand.

      Rückenkratzer

Moderner Rückenkratzer.

[370] kuruvindakasuttiyā  Ein Rückenkratzer, bei dem die eigentlichen „Kratzer“ auf einer oder mehrere Schnüre gefädelt sind, wie bei beim abgebildeten Massageroller.

      Massage-Roller

Rückenmassage-Roller.

[371] viggayha (parikammaṃ kārāpenti)  von vigāhati  in ... tauchen, stürzen, hinein­gehen, hineinsteigen.

[372] mallakena  ein extra zu diesem Zweck angefertigter Hautkratzer bzw. Schaber. Entweder wie eine dicke Platte oder wie ein Maiskolben geformt.

       Ton-Kratzer

        Tönerne Kratzer (Grabungsfund in Kumrahar).

[373] kacchurogābādho  wtl: „Juck-Schmerz-Krankheit“.

[374] a-kata-mallaka  wtl: „nicht [extra] angefertigter [Haut]Kratzer“, d.h. irgend etwas, das als Hautkratzer dienen kann, wie z.B. ein Stöckchen.

[375] ugghaṃseti  wtl: „einreiben“. Weil man sich beim Baden nämlich mit der dafür extra angemischten „Seife“ einreibt. Siehe auch → Mvg 65 und 67.

[376] ukkāsikā  WPD: „Frotteetuch“; Cone: „ein Stück Tuch“. Sich gegenseitig ein­reiben/einseifen, wie in → Mvg 65 und 67 beschrieben, wäre etwas einfacher.

[377] puthupāṇika  Das heißt, dass ein zweiter Anwesender den Rücken einseifen/ „reiben“ darf, sofern er dazu nur eine Hand nimmt.

[378] vallika  Ohrgehänge. Das Tragen von Schmuck ist für Nonnen ein Pācittiya-Vergehen (= Bhī-Pāc 87).

      Vallika

       Moderner Ohrschmuck (Vallika).

[379] pāmaṅga  WPD: „Gürtel“; IBH; „Kette“; PTSD: „Band oder Kette“. Das Tra­gen eines Schmuckgürtels ist für Nonnen ein Pācittiya-Vergehen (= Bhī-Pāc 86).

[380] kaṇṭhasuttaka  IBH: „Schmuckschnur/-band um die Kehle mit Perlen“; PTSD: „Schmuckband um den Nacken mit Perlen“; Childers: „Halskette“.

[381] kaṭisuttaka  PTSD: „1. eine Schnur um die Taille, um das Schamtuch zu fixieren; 2. verziertes Hüftband, Gürtel“.

[382] ovaṭṭika  Cone: „vielleicht auch ein Arm- bzw. Fußband; ein Hüfttuch, eine Falte des Stoffes um die Hüfte (um darin [kleine] Gegenstände zu tragen)“; PTSD: „Gürtel, Hüftband, Armreif“.

[383] kāyura  Ein Armreif oberhalb des Ellbogens, zwischen Bi- und Trizeps zu tra­gen.

[384] hatthābharaṇa  Ein Armband am Handgelenk.

[385] aṅgulimuddika  Auch „Siegelring“.

[386] Das bedeutet, dass entweder alle zwei Monate der Kopf zu rasieren ist oder sobald die Haare zwei Fingerbreit (5 cm!) lang geworden sind. Aber es bedeu­tet nicht, dass die Haare nach oder alle zwei Monate auf 5 cm Länge zu kürzen sind. Siehe auch → Cvg 275.

[387] phaṇaka  Laut Kommentar aus Ebenholz. Also ein Holz-„Kamm“, wie er auch heutzutage Verwendung findet. Es gab zu dieser Zeit auch Kämme aus Elfen­bein.

Kamm

Antiker Kamm (singhalesische Arbeit, National-Museum Kandy).

       

[388] hattha-phaṇaka  Das heißt, sie „kämmten“ sich mit der Hand bzw. den Fingern.

[389] sittha-telaka  Ein Gemisch aus Wachs und Öl.

[390] udaka-telaka  Ein Gemisch aus Wasser und Öl.

[391] manosilikāya  PTSD: „roter Arsen“; Childers: „Zinnober“.

[392] lañcheti  „markieren, siegeln“. D.h. Schmuckapplikationen z.B. ein „Schön­heitsfleck“, aber auch der aus dem Hinduismus bekannte Markierungspunkt auf der Stirn (bindu) bzw. die verschiedensten Sektenzeichen zählen darunter. Zur Hochzeit werden oft die Hände bemalt (mendi), aber auch der Scheitel gefärbt.

[393] D.h. sie schminkten bzw. bemalten sich.

[394] cakkhurogābādho  wtl: „Augen-Schmerz-Krankheit“. Passender wäre mukha­rogābādha.

[395] Rājagaha war/ist bekannt als „Hochburg“ der Jain. Auf jedem der bedeuten­deren Gipfel stand bzw. steht ein Tempel der Jain.

[396] sārajjati  d.h. er oder andere finden Gefallen an seiner Stimme, statt am Dhamma.

[397] sarakutti  „Intonation, Melodie“.

[398] Diese Anweisung findet man auch in AN V,209.

[399] sarabhaññe  Betonung, Intonierung.

[400] Dabei ist allerdings der vorige Absatz zu beachten.

[401] bāhiralomiṃ  Eine Seite ist rau, „haarig“.

[402] kappiya  Dazu siehe nächste Anmerkung.

[403] aggi-paricitaṃ  „verletzt“; „überwunden, überwältigt“. (Das Überwältigen ist als animistisches Ritual zu verstehen, der zur „Austreibung“ des Geistes dienen soll, der in einer Pflanze wohnt.) Dazu hier als Zitat die Erklärung des Ehrw. Ñāṇādassana aus dessen Übersetzung des Pātimokkha:

            Da Früchte, Samen usw., durch fünf Zulassungen für Einsiedler (samaṇa­kappa) benutzt werden können, sollen sie „überwältigt“ werden (parijitā): 1) durch Feuer, 2) mit einem scharfen Instrument, oder 3) mit dem Fingernagel. Deswegen nimmt [B] gewöhnlicherweise ein Messer, macht eine schneidende Bewegung über die entsprechende Frucht und sagt dabei dreimal: „Es ist zulässig.“ (kappiyaṃ).

            Um diesen Punkt besser verstehen zu können, sei hier folgendes erwähnt: In Indien genießt der Einsiedler (samaṇa) höchste Verehrung. Daher erwartet die Gesellschaft von ihm ein höheres ethisches Verhalten. Dass er nicht direkt oder indirekt tötet, versteht sich fast von selbst. Da pflanzliches Leben von animistisch veranlagten Menschen genauso betrachtet wird wie tierisches, nämlich beseelt, muss er bezüglich keimfähiger Pflanzen, Samen usw., die er für innerliche oder äußerliche Anwendung an sich nimmt, besondere Vorsicht anwenden, um nicht des „Tötens“ bezichtigt zu werden, denn: „Die Menschen, o Mönche, haben die Wahrnehmung der Seele [Anima] (jīva-saññino) in einem Baum / / und ... in Gras.“ (→ Pāc 34 und Mvg 278).

            Dieser animistische Glaube war weit verbreitet und ist es auch teilweise heute noch, weshalb der Buddha seine Schüler anwies, darauf Rücksicht zu nehmen. Er, der nicht animistisch war, erließ jedoch diese Regel, damit sie harmonisch mit ihren Mitmenschen zusammenleben. Es geht daher mehr um die symbolische Förmlichkeit des Rituals zur „Entschärfung“ des pflanzlichen Lebens, als um eine tatsächliche Zerstörung durch Feuer usw. Diese Förm­lichkeit jedoch nicht zu befolgen, bedeutet ein Pācittiya-Vergehen (Pāc 35).

[404] mettā  Aus einem Aufsatz des Übersetzers (gerafft): „Das Wort Mettā wird zumeist mit ‘liebende Güte’ übersetzt. Aber dem ist eben nicht so. Mettā be­deutet nichts anderes als Freundlichkeit. Ganz simpel, ganz nüchtern. So ergibt es auch am meisten Sinn. ... – ... Das einfache Wort Freundlichkeit (bzw. Wohlwollen) geht viel weiter, deckt ein breiteres Spektrum ab, und zwar OHNE Raum für abartige Ideen zu geben. ... – ... Mettā, da steckt das Wort Freude drin. Und Freude ist definitiv eines der Sieben Dinge, die zur Erleuch­tung führen (bojjhaṅga).“ Das sog. „Mettā-Sutta“ findet man in → Sn I. 8.

[405] Diese Namen stammen aus der uralten Mythologie, sind also keine Klassifi­zierung nach wissenschaftlichem Standard. Man kann also nicht im Falle einer Begegnung mit einer bestimmten Schlange sagen, zu welcher der vier Familien diese gehört.

[406] Das ist ein Wortspiel mit atta-gutti – atta-rakkha – atta-paritta. Wobei Paritta  (Schutzverse) besondere Beachtung verdienen, aber hier nicht der Platz dafür ist.

            Vergleiche dazu auch Desaka-Sutta: „Mönche, jemand, der sich selbst be­schützt, beschützt auch andere und wer andere beschützt, beschützt sich selbst. Wie aber beschützt man sich selbst, indem man andere beschützt? Durch regel­mäßig praktizierte Meditation. Und wie beschützt der, der andere beschützt, sich selbst? Durch Geduld, Friedfertigkeit, Liebe und Fürsorge.“ (→ SN V,47,19)

[407] kātabbaṃ  treffender wäre sarabhaññaṃ  „soll rezitiert werden“.

[408] Bei D/O und IBH ist eine Zeile Text eingefügt: „Ihr Mönche, ich erlaube Blut zu lassen.“ Da aber hier kein Zusammenhang zu erkennen ist, wurde diese Zeile, die ohnehin nicht in CSTP steht, weggelassen. Zum Aderlass siehe → Mvg 267.

[409] anabhiratiyā  auch „Missvergnügen, Reizlosigkeit“. Das bedeutet, er war derart von (seiner) Sinnlichkeit angewidert bzw. unzufrieden mit seinem Fortschritt bei deren Überwindung, dass er sich verstümmelte.

[410] aṅgajātaṃ  wtl: „Zeugungsglied“. Er hat sich „nur“ den Penis abgeschnitten. Hätte er sich kastriert (D/O), wäre er als Eunuch automatisch aus dem Orden ausgeschlossen worden.

[411] Damit sind die zugrundeliegenden Einflüsse (āsavā) Gier, Hass und Verblen­dung gemeint.

[412] candana  Santalum album  (weißer) Sandel.

[413] Das sind die sechs „Häretiker“, die zu Buddhas Zeiten ihre (Irr-)Lehren verbreiteten (→ DPPN 1 „Brahmajāla-Sutta“).

[414] Piṇḍola Bhāradvāja („Almosengänger Doppelschwer“): Ein recht gieriger ehe­maliger Veda-Lehrer. Im Kommentar zum Udāna wird gesagt, dass er so ge­nannt wurde, weil er in den Orden eintrat aufgrund seiner Vorliebe für das Essen (piṇḍaṃ ulamānop ariyesamāno pabbajito ti, piṇḍolo.). Auf ihn bezieht sich auch die in → Cvg 255 erwähnte Almosenschale, die aus einem (Fla-schen-)kürbis gefertigt war.

[415] arahā  Ein Heiliger ist definitiv nicht in der Lage, bewusst ein Vergehen zu begehen. Demnach war Piṇḍola ein „Ersttäter“, und als solcher geht er straffrei aus der Angelegenheit hervor. Er wird zwar zurechtgewiesen, aber nicht mit „Moghapurisa“ betitelt.

[416] chava  „gemein, verächtlich“; „lächerlich“; „erbärmlich, elend“.

[417] māsaka  gab es in verschiedener Ausführung: in Silber, Kupfer und Holz.

[418] kopina  „Genitalien“ und/oder „Lendentuch“.

[419] añjanu-papisanaṃ  Salbe mit zerstampftem weißen Sandel wird in → Mvg 265 erlaubt.

[420] maṇimayo  „Juwel“. Hier ist „mit Edelsteinen verziert“ gemeint. Einen so großen Edelstein, dass man eine Almosenschale daraus fertigen könnte, gab es nicht. Und wenn es einen solchen gegeben hätte, würde sich dieser im Besitz des regierenden Fürsten befinden, denn nur er hat das Recht, ein Juwel mit solch einem immensen Wert zu besitzen.

[421] mattika „tönern, irden“. Also aus Ton getöpfert (und wahrscheinlich auch gebrannt) – Keramik sozusagen.

      Ton-Schale

       Almosen-Schale aus Ton.

[422] pattamaṇḍala  Also einen ringförmigen Ständer für die Almosenschale.

      Schalenständer-Blech

       Einfacher Schalenständer aus Blech.

[423] bahala  „dicht, fest, stark, dick“.

[424] likhati  Laut Kommentar ist hier gemeint, dass sie durch Bearbeitung mit verschiedenen Werkzeugen geformt werden.

[425] valī  Durch schlechte Bearbeitung sahen sie ausgefranst aus bzw. man riss sich die Finger an den scharfen Kanten auf.

[426] makaradantakaṃ chindituṃ  IBH: „Schwertfischzähne zu schneiden.“; D/O: „Krokodilzähne in kleine Stücke zu spalten (und damit auszubessern)“. Gemeint sein könnte, in diese Ringe zahnförmige Stifte/ Zacken einzufügen, um die Schalen darauf sicher stehen zu lassen.

[427] citrāni  „wunderbar“; IBH: „geschnitzt“; D/O: „bemalt mit Linien“.

[428] rūpakākiṇṇāni bhittikammakatāni  D/O: „gemalte Figuren oder mit Farbfeldern bemalt“.

[429] Sicherlich sind hier die Keramik-Schalen gemeint, denn diese hatten/haben keine Glasur. Bei allen Schalen (Außenfarbe schwarz!) besteht die Gefahr, dass sie so heiß werden, dass man sie nicht mehr berühren kann bzw. dass man sie fallen lässt.

[430] atta-dhāraka  Wohl eine Art Brett mit Reling versehen oder ein Holzgestell, wo man die Schalen im Außenbereich ablegen kann, dass sie darauf hält bzw. gehalten wird (dhāraka).

[431] miḍḍhanta  Das ist die fest an der Hauswand befindliche Bank im Eingangs­bereich.

      Eingangsbereich

             Eingangsbereich eines Hauses. Die Hausbank (middhanta)ist im Hintergrund zu erkennen.

[432] paribhaṇḍante  Besser gesagt, an die Kante davon. Das ist eine Art Terrasse im Eingangsbereich, etwa eine Handbreit hoch, um diverse Kriechtiere fernzu­halten, die von einer niedrigen Mauer umschlossen, aber noch mit vom Haus überdacht ist. Bei Lehmhäusern (im ländlichen Bereich] ist diese zumeist glatt mit Kuhdung bestrichen.

[433] pattamāḷaka  Laut Kommentar aus Ziegel oder Holz.

[434] pattakuṇḍolika  Heutzutage unterscheidet man nicht mehr zwischen Schalen­ständern für innen und außen.

bowlstand-sl

Made in Sri Lanka.

bowlstand-th

Made in Thailand.

[435] Das bedeutet, dass man ursprünglich die Schale samt Ständer zusammen trans­portierte, wodurch die Schale berieben wurde.

Tragetasche

1. Tragetasche;

2. Schultergurt;

3. Zubindeschnur;

4. Ständer (mit Schnur am Tragegurt befestigt)

[436] bhittikhilepi nāgadanta  wtl: „Mauerpflock, wie ein Elefanten[-stoß-]zahn“.

[437] pīṭha  „Stuhl, Bank, Sessel, Sitz“.

[438] Gemeint ist „ablagern“. Um die Schale abzutrocknen, soll sie sehr wohl auf dem Schoß gehalten werden (aber nicht im Stehen).

[439] Ganz sicher gilt das auch für das Schließen einer Tür. Demnach muss im Falle einer geschlossenen Tür: erst die Schale (sicher!) abgestellt, dann die Tür ge­öffnet, dann die Schale geholt und nach Passieren der Tür wiederum (sicher!) abgestellt, dann zurück zur Tür gegangen und diese geschlossen werden.

[440] sabba-paṃsukūlika  Er bezog also alle vier Grunderfordernisse vom Abfall(-haufen).

[441] pisāca  „Schreckgestalt, Geist, Gespenst“.

[442] pisācillikā  PTSD: „Baumkobold“.

[443] paṭiggaha  Da diese hier erlaubt werden, erhebt sich die Frage, ob die Mönche einen solchen mit sich zu führen haben.

[444] Das bedeutet nichts anderes, als dass die Schalen nach dem Mahl auszuwaschen und zu trocknen sind.

[445] namataka  Um damit die Schneide zu bedecken.

[446] kaṇṇakita  IBH: „auf irgendeine Art schmutzig, wahrscheinlich rostig, stumpf oder fleckig“.

[447] sūci-nāḷika  Es wird absichtlich mit „-behälter“ übersetzt, weil „-kästchen“ schon ein zu spezieller Begriff ist, der die verschiedenen Arten, wie ande­renorts beschrieben (→ Pāc 86), nicht mit einschließen würde.

      Nadelbehälter

       Nadelbehälter aus einem Stück Knochen.

In Bhu-Nis 86 steht: „Welcher Mönch auch immer sich ein aus Knochen, Elfenbein oder Horn bestehendes Nadelkästchen anfertigen lässt, muss es zerbrechen und für <die Anfertigung> sühnen.“

[448] kiṇṇa  Laut Kommentar ist das kiṇṇa-cuṇṇa, also Hefe-Pulver.

[449] saritaka  PTSD ergänzt: āsāna-cuṇṇa , was ebenfalls Stein-Puder bedeutet.

[450] saritaka-sipāṭika  I.: Da PTSD, IBH und D/O mit „Art Gummi“ übersetzen, wird dem gefolgt. Es wird sich dann aber eher um den Saft des Gummibaumes handeln. II.: Möglich wäre auch, dass hier ein Behältnis (sipāṭika) gemeint ist, das aus Stein geschnitten wurde (→ khura-sipāṭikā  in Mvg 303).

[451] Über die allerersten „Techniken“, um Roben anzufertigen ist kaum etwas erhalten. Jede Übersetzung wird demzufolge ein Stück weit Spekulation bein­halten. Hier könnte gemeint sein, dass die zusammengesammelten „Fetzen“ (paṃsukūla) an den Verbindungsstricken zwischen den unregelmäßig in die Erde gerammten Pfosten befestigt wurden, um eine gewisse Fläche zu erhalten.

[452] vikaṇṇa  Vergleiche dazu auch → Mvg 359.

[453] kathina  Was genau das ist, wie es aussieht, ist nicht exakt zu erfahren. Laut Kommentar(-en) handelt es sich wohl um eine Art Rahmen. Aufgrund dieser „Technik“ hat sich der Begriff erhalten und wird für den Abschluss bzw. die Abschlusszeremonie der Regenzeit verwendet.

[454] na-(p)pahoti  Der Kommentar sagt: „Das Gestell war entsprechend der Größe eines hochgewachsenen Mönches angefertigt, aber als die Robe dann herge­stellt war, reichte sie nicht einmal für einen kleinwüchsigen Mönch.“

[455] daṇḍa-kathina  Laut Kommentar ist damit gemeint, dass ein anderes Gestell entsprechend der Größe eines gewissen Mönches in die Mitte des Kathina-Gestelles gebunden wird. Laut PTSD ist damit gemeint, dass das Robenmate­rial (zu Kathina gegeben) an einem Stock gemessen würde. Vermutlich sind die aufgeführten Teile (vidalaka, salāka, vinandhanarajju, vinandhana­suttaka) dazu da, um als eine Art Adapter das vorhandene Gestell zu vergrö­ßern.

[456] kaḷimbhaka  Als das „rechte“ Maß für diese Markierung diente das Blatt der Talipot-Palme.

[457] moghasuttaka  Das ist kein Heftfaden, sondern ein Faden, der möglichst andersfarbig in groben Stichen aber gespannt (also gerade) da entlang geführt wird, wo genäht werden soll. Zu „Heftfaden“ siehe Mvg 345, wo die einzelnen Teile der Robe als auch die Machart beschrieben werden.

[458] allehi  also mit frisch gewaschenen Füßen.

[459] Weil es dem Sinn entspricht, wurde die Paragrafen-Nummer vom nächsten Absatz hierher versetzt.

[460] paṭiggaṇhanti  „empfangen“ d.h. sie stachen sich mit den Nadeln in die Finger, die dadurch „Wunden empfingen“.

[461] paṭiggaha  wtl: „Empfänger“ – eben jener Nadelstiche.

[462] Das heißt, dass man die Roben mithilfe des Kathina-Gestelles in der Halle bzw. Hütte anfertigen möge.

[463] ālambana-bāha  Im Mahāsudassana-Sutta (DN 17) ist eine Treppe beschrieben. Jede Stufe hat einen Pfosten (thambhā), Streben (sūkiya) und einen Handlauf (uṇhīsa) mit oder ohne figürlichem Zierrat am unteren Ende.

[464] ogumphetvā ullittāvalittaṃ kātum – setavaṇṇaṃ kāḷavaṇṇaṃ gerukapari­kammaṃ mālākammaṃ latākammaṃ makaradantakaṃ pañcapaṭikaṃ cīvara­vaṃsaṃ cīvararajjuka  Da bereits ein Dach auf Pfeilern vorhanden ist, wurden wahrscheinlich vorgefertigte Matten aus Flechtwerk dazwischen verschnürt, diese dann mit Lehm verputzt, dann wurde gemalert: die Wände weiß, der Sockel ockerfarbig und der Boden schwarz. Die Haken an der Wand waren dazu da, um mit Strick waagerecht eine Bambusstange aufzuhängen, die als Roben(-material)-Ablage diente.

    IBH: „... ich erlaube, nachdem ihr (am Dach) verschnürt habt, innen und außen Beschmierung aufzutragen, das zu weißen, schwarz zu färben, roten Kalk, Kranzwerk, Rankenwerk, Schwertfischzähne, die fünf (Stücke zum) Kleidungentwerfen, einen Bambus zum Aufhängen von Robenmaterial, eine Schnur zum Aufhängen von Robenmaterial.“

    D/O: „... zuerst (Wände und Dach mit Schichten) überdecken, dann diese innen und außen zu verputzen. (... Gebrauch von) Weißmacher, Schwärzen und Rotfärben, sowie Flechtwerk und Rankenwerk, auch Knochenhaken und Regale, und Bambusse um Roben daran zu hängen als auch Leinen um Roben daran zu hängen.“

[465] saṅgharita  „einsammeln“. IBH und D/O: „zusammenfalten“. Dieses Gestell war aber keine faltbare Konstruktion, wie aus den Worten „zusammenbinden“ und „verschnüren“ ersichtlich.

[466] goghaṃsikā  Der Kommentar sagt: „Nachdem ein Bambusstange oder ein Stock von einem Baum innen angebracht wurde, es (das Gestell) damit zusam­menzufalten.“ Gemeint sein dürfte, dass das Gestell so wie es war – mit oder ohne daran verschnürtem Material – an einer querhängenden Bambusstange aufgehangen wird, sodass Ratten und Ameisen nicht so leicht herankommen können.

[467] vivaṭhiyati  „auswickeln, enthüllen“. Hier wohl im Sinne von „sich verdrehen“.

[468] nāgadanta  Also nicht die „kleinen“ Wandhaken, die „Krokodilzähnen“ glei­chen, sondern richtig große, weit aus der Wand ragende Haken.

[469] Bemerkenswert, dass für das Nähzeug kein separates Täschchen erlaubt wird. Nadelbehälter und Messerchen (mit dem Filzstück über der Klinge) „klappern“ also weiterhin in den Schalen derer, die diese erlaubten Dinge mit sich führen.

[470] Der Kopf gilt als das Höchste und die Füße als das Niedrigste. Da die Füße ständig in Berührung mit Schmutz sind, gelten sie gemeinhin als besonders unrein und die Berührung damit macht unrein. Der Mönch hatte also Gewis­sensbisse, weil der Laienanhänger ihm Ehre erweist, aber dabei durch das Anstoßen unrein geworden sein könnte.

[471] Somit haben die Mönche nun fünf Taschen an der Schulter hängen: 1. für die Almosenschale; 2. für Fingerhüte; 3. für die „Pfeifen“ (Rauchröhrchen); 4. für die Medizinen; 4. für die Sandalen. Dass der Transportbeutel für die Medizinen nicht schon in Mvg erlaubt wurde, wie die Rauchröhrchen, ist ebenfalls bemerkenswert.

[472] Dieser Absatz wurde dem Inhalt entsprechend zum nächsten Paragrafen ver­schoben.

[473] akappiyaṃ  „nicht erlaubt“. Weil wahrscheinlich kleine (sichtbare) Lebewesen darin waren.

[474] Das ist ein Stück Stoff, das auch heutzutage noch in vielen Klöstern Verwen­dung findet, wo es z.B. an den Wasserhähnen befestigt ist.

     Seihfilter

      Seih-Filter, wie er zur Grundausstattung eines Mönches gehört.

[475] kaṭacchu-parissāvana  Ein beutelförmiges Stück Stoff, das durch ein Gestell offen gehalten wird, ähnlich einem Teenetz.

[476] dhammakaraṇa (dhammakaraka)  IBH und D/O: „Regulierungs-Wassertopf“. Es handelt sich hier um einen Topf mit gutem Fassungsvermögen, über den ein größeres Stück Tuch (Seih-Tuch) gespannt ist.

[477] Dass dieser Mönch lieber selber starb, als im Wasser lebende Tierchen zu verschlucken (dadurch zu töten), lässt darauf schließen, dass er die Ermahnung des Meisters wortwörtlich nahm: „Auch um des Lebens willen schreckt er vor dem kleinsten Vergehen zurück.“ Allerdings hätte er ein x-beliebiges anderes Stück Tuch benutzen können, so z.B. das in Mvg 355 bereits erlaubte Mund- bzw. „Taschen“tuch (mukha-puñcanacoḷa).

[478] kūṭāgāra-sāla  „Obergeschoss-Halle“ also ein wenigstens zweistöckiges Gebäude. In Vesāli gab es laut B.C. Law viele hohe Häuser, was auf den Reich­tum der Einwohner schließen lässt. IBH: „Halle der gegabelten Pfeiler“.

[479] navakamma  kann sowohl „neu-bauen“ als auch „erneuern (renovieren)“ be­deuten.

[480] daṇḍaparissāvana  Vermutlich eine Art großer Kasten, auf dem ein Tuch ange­bracht ist. Das Wasser wird permanent durch ein Rohr herangeführt und läuft mittig durch das Tuch geseiht in den Kasten.

[481] Laut Kommentar ist das ebenfalls ein Kastenfilter, zu dem vier Rohre Wasser herbeiführen, und so groß, dass man das gefilterte Wasser sogar mit einem Schöpfeimer entnehmen kann.

[482] makasa-kuṭika  Laut Kommentar ist das eine Art Zelt aus Robenmaterial. Die erfinderischen Thais haben einen großen Schirm genommen, der in aufge­spanntem Zustand entweder aufgehangen oder aufgestellt wird, und von dem rundum das Moskito-Netz herabhängt.

[483] Es gab eine gewisse Zahl von Einladungen zu Speisungen, sodass der Reihe nach verschiedene Mönche sowohl einzeln als auch in kleineren oder größeren Gruppen in den Genuss einer Speisung kommen konnten. Es gab auch „Gut­scheine“ für Einladungen, die nach einer Art Lotterie vergeben wurden. Siehe auch → Pāc 31, 32, 33, 34 und 46.

[484] abhisanna-kāya.  abhisanna  steht für ein Ungleichgewicht im Stoffwechsel. Die indische Medizin nennt Galle (pitta), Wind (vāta) und Schleim (semha), die im Gleichgewicht sein sollen. (Zusatz: Auch heutzutage ist oft zu beobach­ten, dass in Klöstern, wo regelmäßig Speise geliefert wird, viele Mönche krank sind, weil sie zu viel bzw. zu ungesund essen. Das liegt aber nicht nur an den Mönchen, sondern an dem, was ihnen die Laienanhänger anbieten. Gemüse sind oft mit viel Kokosfett versetzt, dazu kommen viele Süßigkeiten. Hingegen gibt es selten frisches, d.h. rohes Gemüse. Zusätzlich ist der Fakt des Bewe­gungsmangels zu erwähnen.)

[485] Der „Leibarzt“ des Buddha. Zu ihm siehe → Mvg 326ff.

[486] caṅkamana  Steht üblicherweise für „Geh-Meditationsweg“ und sollte hier auch auf beide Arten verstanden werden: ein extra angelegter Weg zur Geh-Meditation und/oder als Wandelgang, um den Körper zu bewegen.

[487] jantāghara  Ein Raum, in dem Wasser für Dampfbäder erhitzt werden kann – eine Art Sauna.

[488] vedika  Also eine Art starkes Geländer, und so konstruiert wie bereits an der Treppe.

[489] caṅkamana-sāla  Einfacher gesagt: eine Meditationshalle.

      Cankama-Halle

      Halle mit Geländer (Sārnāth).

[490] Das ist eine wörtliche Wiederholung wie beim Saal für das Kathina-Gestell. Wozu die „fünf Dinge zum Robenentwerfen“ in der Meditationshalle gut sein sollen, bleibt offen. Gut möglich, dass es eine so genannte „Mehrzweckhalle“ sein darf.

[491] udukkhalika  Das sind die verlängerten Teile [1], die in die Vertiefungen [2] (uttarapāsaka) passen, worin sich die Tür dreht. Die obere Vertiefung ist so tief, dass man die Tür aus der unteren herausheben kann und somit das Türblatt bei Bedarf entfernen kann. Der Pfosten für den Riegel (aggaḷavaṭṭi) soll laut Kommentar genauso groß sein wie der Türpfosten selber, hat aber drei oder vier Löcher, um den Riegel (Bolzen) aufzunehmen. Als „Affenkopf“ (kapi­sīsaka) wird laut Kommentar das eckige Ende des Riegels bezeichnet, aber es wird die Haltevorrichtung des Riegels selber sein, denn die zwei Aufnahmen für den Riegel sehen wie abstehende Ohren aus. Mit Stift (sūcika) ist der Griff des Riegels gemeint, und der hält ihn auch in dieser Vorrichtung. Der andere „Bolzen“ (ghaṭika) dient wahrscheinlich als Sicherung, dass die Tür nicht ausgehoben werden kann. Das Türblatt hatte zwei Löcher: eines, um den Riegel von außen bedienen zu können (tāḷacchidda. D/O und IBH übersetzen „Schlüsselloch“) und ein weiteres [3] (āviñchanachidda), um eine Schnur [4] (āviñchanarajju) durchzufädeln, die eine Schlaufe oder Knoten hatte, um als Griff zum Zuziehen zu dienen. Es gab (und gibt) auch Türen, die haben ein Loch, um sie mit dem Finger zuzuziehen, dann ist die (Zieh-)Schnur natürlich überflüssig.

Türblatt

Türblatt-2

Alte Türkonstruktion in Embekke, Sri Lanka. Der Türsturz (1) mit Aufnahme des Pfostens (2) an dem das Türblatt (3) befestigt ist. Scharniere gab es noch nicht. Rechts das Türblatt mit dem Loch und der Zuziehschnur.

[492] maṇḍalikaṃ kātu  Damit ist gemeint, dass die Wände bis zu einer bestimmten Höhe mit Ziegeln verkleidet werden – also eine Art Fliesen.

[493] dhūmanetta  Laut Kommentar ist das ein Loch gewesen. Sicherlich an der dazu geeigneten Stelle.

[494] Um das Wasser für das Dampfbad zu erhitzen.

[495] vāsetuṃ  d.h. man kann dem Lehm etwas Duftstoff beimengen.

[496] udaka-ṭṭhāna  wtl: „Wasserstelle“.

[497] udaka-sarāvaka  „Wasser-Schüssel[-chen]“; IBH und D/O: „Untertasse“.

[498] gattāni kaṇḍūvanti  „Hautirritationen“. IBH und D/O: „needles and pins“ (Kribbeln).

[499] koṭṭhaka  Ein fensterloser Raum, entweder über einem Torweg oder als Vor­ratskammer (Dutt: „Rumpelkammer“) genutzt. Hier zum Aus- bzw. Ankleiden und um die Roben während des Badens trocken aufzubewahren.

[500] Siehe Anmerkung zu → Cvg 260, Abs. 9.

[501] pariveṇa  Hier dürfte ein kleiner Raum gemeint sein, der sich an die Badehütte anschließt, in dem man sich abkühlen und ankleiden kann. Zu beachten ist hier, dass dem Buddha nicht berichtet wurde, dass ein solcher Raum fehlt und er die Erlaubnis zur Errichtung bzw. zum Anbau gibt.

[502] padara-silaṃ nikkhipituṃ  Pflastern.

[503] Zum Thema Nacktheit siehe auch → Mvg 118, 349f und 370. Bemerkenswert, dass nackt baden nicht mit aufgeführt ist. Aber auch dass gewisse Service­leistungen im Badehaus, wie in → Mvg 66f beschrieben, nun rundweg abge­lehnt werden. Das bedeutet, dass nackt baden ebenfalls untersagt ist, man hat also eine der Roben anzuhaben – praktischerweise die Unterrobe (Nonnen: Badegewand).

[504] Das wurde bereits in → Cvg 260 erlaubt. Hier könnten „Wäschestange und         -leine“ im Außenbereich gemeint sein, wie aus dem nächsten Absatz zu schlie­ßen.

[505] Siehe Anmerkung zu → Cvg 260, Abs. 9.

[506] Das ist wieder eine der stereotypen Wiederholungen.

[507] jantāghara-paṭicchādi  d.h. wenn man in der Badehütte ist, kann man einander helfen, aber sich nicht grüßen, Gaben annehmen usw.

[508] udaka-paṭicchādi  d.h. wenn man im Wasser ist, kann man einander helfen, aber sich nicht grüßen, Gaben annehmen usw.

[509] vattha-paṭicchādi  d.h. wenn man bekleidet ist, kann man alle Arten Hilfe/ Dienstleistung dem anderen leisten.

[510] udapāna  Es ist nicht anzunehmen, dass dieser Brunnen in der Hütte (respektive Badehalle) zu bauen sei, sondern in der Nähe der Hütte, wie aus den folgenden, zum Teil nur stereotyp wiederholten Absätzen ersichtlich ist.

[511] tulaṃ  Das ist ein recht langer Pfahl, der in einer senkrecht aufgestellten Ast­gabel liegt. Auf der einen Seite hängt das Schöpfgefäß an einem Seil und auf der anderen Seite ist ein Stein als Gegengewicht angebracht. Diese Vorrich­tung funktioniert also nach dem Hebelprinzip.

[512] karakaṭakaṃ  Laut Kommentar ist das etwas, was an einem Ochsen befestigt werden kann oder per Hand gezogen wird. Vermutlich handelt es sich um eine Art einfache Umlenkrolle, die an einem quer über dem Brunnenschacht liegen­den Balken befestigt ist, und wo das Seil zum Aufholen entweder per Hand oder eben von einem Ochsen gezogen wird.

[513] cakkavaṭṭaka  Das dürfte die geläufigste Art sein, Wasser hochzufördern: Mit einem drehbaren Balken, der über dem Brunnenschacht gelagert ist, wird das Seil, an dem das Schöpfgefäß hängt, aufgerollt.

[514] udapāna-sāla  „Brunnen-Halle“. Entweder war der Brunnen doch nicht so nahe an der Badehütte bzw. -saal, oder um das Baden ganz allgemein zu verein­fachen, wurde erlaubt, ein „Brunnenhaus“ zu errichten.

[515] Siehe Anmerkung zu → Cvg 260, Abs. 9.

[516] Das ist wieder eine der stereotypen Wiederholungen.

[517] candanika  „Tümpel, Grube“, also einen „Pool“. Vermutlich um sich nach dem Schwitzbad abzuspülen, wird eine Badestelle erlaubt. Üblich war, dass man sich mit Wasser übergießt, daher entstand der Schlamm.

[518] udakapuñchani  wtl: „Wassertuch“, ein Handtuch sozusagen, um damit das Wasser vom Körper, und somit das Kältegefühl zu beseitigen.

[519] pokkhara  Hier mit „Badegelegenheit“ zu übersetzen. Öffentliche Bäder (pokkharaṇī) waren oft mit erotischen Motiven (paṭibhāṇacitta) ausgestattet.

[520] Da es sich wieder um stereotype Wiederholung handelt, wird der Sinn unklar. Gemeint ist sicherlich, dass 1. der Teich mit einer Art Mauer einzufassen sei; 2. dass in den Teich eine Treppe führen soll; 3. die mit einem Geländer ver­sehen ist.

[521] nillekha  Laut Kommentar soll das ein Dach sein, das durch Zusammenführen von sich kreuzenden Bögen entsteht. IBH verweist hier auf das „runde Haus“ (aḍḍhayoga), siehe → Cvg 294. Hier ist vermutlich erlaubt, dass man auf der Badehütte ein anderes, wohl „besseres“ Dach errichtet.

[522] Dazu siehe → Mvg 353 und vergleiche → Nis 2.

[523] Zu diesem Absatz wurde, weil es dem Sinn entspricht, die Paragrafen-Nummer versetzt.

[524] pañcaṅgulika  PTSD: „Das magische Zeichen der ausgespreizten Hand. Es dient vermutlich dem magischen Schutz (gegen das böse Auge).

[525] ekamantaṃ nikkhipituṃ  Damals gab es (noch) nicht die Altäre für Opfergaben.

[526] adhiṭṭhātabbāni  „gewidmet, bestimmt“, d.h. als persönlicher Besitz zum momentanen Gebrauch.

[527] vikapetabbāni  „übereignen, abtreten, (überlassen)“, d.h. geteilte bzw. vorrätig gehaltene Besitztümer.

[528] maḷorika  Ein Schalenständer, der aus Stäben gemacht wird. Wahrscheinlich ein Provisorium. Bemerkenswert, dass diese Art von Schalenständer nicht schon in Cvg 253 mit erwähnt/erlaubt wurde.

[529] Bhūmaja. Hier wurde die Schreibweise wie in Cvg 192 angeglichen.

[530] Nachdem Dabba der Status eines Unschuldigen gegeben wurde (→ Cvg 193), hätte der Buddha die Anschuldigung ganz einfach abblocken können. Vermut­lich ist diese Erzählung synthetisch, d.h. nur dazu da, um ein Verfahren und die Beilegung aufzuzeigen.

[531] pattaṃ nikkujjanā  Das bedeutet, dass keinem Mönch erlaubt ist, irgendetwas von Vaḍḍha anzunehmen, er also kein Verdienst mehr erwerben kann. Das ist die einzige Art Strafe der Mönche gegenüber den Laienanhängern.

[532] a-sambhogaṃ saṅghena karotu  „Nicht gemeinsam mit dem Orden speisen.“ wurde hier dem Sinn nach übersetzt.

[533] Vergleiche hierzu → Mvg 107 und 108.

[534] alābhāya  d.h. er enthält den Bhikkhus das denen oder für sie Bestimmte vor.

[535] anāvāsāya  d.h. er benimmt sich derart schlecht, dass die Mönche den Aufent­haltsort verlassen, wo sich dieser Laienanhänger aufhält.

[536] bhedeti  d.h. er bringt Mönche gegeneinander auf bzw. er sät Zwietracht.

[537] Die Anwesenheit (sammukha) des beschuldigten Laienanhängers ist im Gegen­satz zu Ordensinternen Streitfällen nicht erforderlich. Er wird allerdings von einem Mönch informiert.

[538] Dadurch ist nun das Anwesen des Vaḍḍha zur „unerlaubten Stätte“ (a-gocara) geworden.

[539] Das war das Zeichen großer Trauer bzw. Reue. Vergleichbar mit dem härenen Büßergewand im mittelalterlichen Europa.

[540] ekaṃsaṃ uttarāsaṅgaṃ karitvā  Das beweist eindeutig, dass auch die Laien damals Tücher als Kleidung hatten, nur eben in anderen Farben bzw. anderer Machart.

[541] Bhaggā  Das ist der Name eines Landstriches zwischen Vesāli und Sāvatthi, als auch deren Bewohner. Diese Erzählung erscheint fast gleichlautend in MN 85.

[542] bhesakaḷā-vana  Der Hain bekam seinen Namen, weil eine Dämonin (Yakkhinī) dort hauste, die Bhesa-kaḷā hieß, was soviel wie „Die Furchterregende mit hervorstehenden Zähnen“ bedeutet. Yakkhas werden meist so dargestellt:

      Yakkhini

        Yakkhinī-Darstellung.

[543] susumāra-giri  Die Stadt hieß nach dem Berg, der die Form einer Krokodilnase hat. DPPN sagt, dass die Stadt so genannt wurde, weil bei deren Errichtung ein Krokodil im nahegelegenen See Geräusche machte.

[544] Bodhi-rāja-kumāra  war der Sohn des (Groß-)Fürsten Udena von Kosambi, d.h. die Bhaggier gehörten zu Kosambi und Prinz Bodhi war als Regent dort ein­gesetzt.

[545] kokanada rote Wasserlilie (nymphaea rubra). Der Palast wurde so genannt, weil er wie jene Lotos-Art aussah, also kunstvoll ausgeführt und aus rotem Stein. Der Architekt musste gewärtig sein, dass er verstümmelt wird, damit er keinen zweiten derart schönen Palast errichten kann.

[546] celapaṭikaṃ  Es galt als ein glückbringendes Zeichen, wenn ein Mönch auf ein ausgebreitetes Tuch tritt. Man glaubte, das bringe Kindersegen. Prinz Bodhi war wahrscheinlich frisch verheiratet, hatte nun einen neuen Palast und wollte nun seine Familie gründen. Aber der Buddha wusste, dass Prinz Bodhi keine Kinder haben würde, weil er in einer früheren Existenz, als er auf einer Insel lebte, Vögel kochte und aß. Deshalb vermied er diesen Aberglauben, um auch seine Mönche nicht in Misskredit zu bringen, wenn der erhoffte/geglaubte Kindersegen ausbleibt.

[547] In MN 85 wird eine recht ausführliche Schilderung des Weges zum Erwachen des Buddha gegeben inclusive von Zeitangaben für jene, welche die „Fünf rechten Kämpfe“ betätigen, um das Ziel zu erlangen.

[548] Dann ist es nämlich kein Omen und wenn der erhoffte Nachwuchs ausbleibt, kann gesagt werden, dass man ja gebeten wurde, auf das Tuch zu treten.

[549] paṭhamabhāṇavāro niṭṭhito, also das Ende des ersten Kapitels / der Beginn des zweiten, fehlt bei allen zugänglich gewesenen Ausgaben. Anzumerken ist auch, dass bis hierher im Cvg kein einziger Abschnitt als bhāṇavāro, d.h. zum Auswendiglernen bezeichnet wurde.

[550] ghaṭaka  Ein kleiner Topf, Krug oder Behälter.

[551] kataka  Das ist ein aus Ton gemachter, also extra angefertigter (und daher nicht erlaubter) Hautkratzer.

       Kataka

        Die tönernen Kratzer hatten ungefähr die Größe eines Maiskolbens

[552] na paribhuñjitabbaṃ  Weil es eine Wohltat ist, die Hornhaut an den Füßen abzuschrubben? Oder weil diese (extra angefertigten) Hautkratzer ein Luxus­artikel waren?

[553] pāda-ghaṃsani.

[554] sakkhara  WPD: „Kieselstein, Kies“; IBH: „Stein“; D/O: „Sandstein“. Eine Scherbe ergibt Sinn, denn mit der relativ scharfen und etwas gezackten Bruchkante lässt sich (nach dem Baden) Hornhaut recht gut entfernen.

[555] kathala  In den Wörterbüchern steht dazu „Kiesel“. Ein gewöhnlicher (großer) Kiesel eignet sich aufgrund seiner glatten Oberfläche nicht als Hautkratzer. Hier ist ein gebrochener (Kiesel-)Stein gemeint, dessen raue Bruchfläche sich als Reibefläche gut eignet.

[556] samudda-pheṇaka.

[557] vidhūpana  WPD: vidhūpeti  „Räuchern“. Vielleicht ist das auch ein Räu­chergefäß, wie es allgemein zum Gebrauch bekannt ist. Da aber die meisten Übersetzungen das Wort mit „Fächer“ wiedergeben, wurde hier gefolgt.

[558] tālavaṇṭa  Das ist der am häufigsten zu sehende, aus Naturmaterial hergestellte Fächer. IBH übersetzt „Palmwedel“, D/O: „Blumenständer“.

      talavanta

 Fächer aus dem Blatt der Palmyra-Palme (Sri Lanka).

[559] makasa-bījanī  Mücken- bzw. Stechfliegen-Wedel, ähnlich den Staubwedeln aus etwa 20-25 cm langen Pflanzenfasern mit einem Holzgriff bzw. wie ein Chowdry, nur mit anderen Materialien.

     Fliegenwedel

        Fliegenwedel. Ausstellungsstück im „Museum of World Buddhism“, Kandy.

[560] cāmari-bījanī  Ein Wedel, der aus (weißen) Yak-Haaren gefertigt ist, ist ein überaus luxuriöser Gegenstand, der üblicherweise als Zeichen der höchsten Würde nur dem Fürsten zugestanden wird. Für diesen Gegenstand wird am Hof sogar ein extra Aufwärter angestellt.

       chowdry

        Chowdry. Ausstellungsstück im „Museum of World Buddhism“, Kandy.

[561] bījanī  Eigentlich „Wedel“, da die Materialien angeführt sind, war klar, dass Fächer gemeint sind.

[562] vākamayaṃ  Aus der Borke einer Art Birke gefertigt.

[563] usīramayaṃ  Aus Urai-Gras (Andropogon muricatus) gefertigt.

[564] morapiñchamayaṃ  aus den Schwanzfedern des Pfaus gefertigt.

             Feder-Fächer

Pfauenfeder-Fächer. Ausstellungsstück im „Museum of World Buddhism“, Kandy.

[565] ājīvaka  Anhänger einer deterministischen bzw. fatalistischen Lehre, die vor­wiegend nackt gehen. Siehe auch → Anmerkungen zu „Digambara“ in Mvg 11, 118 und 290.

[566] paribbājakā  Die übliche Bezeichnung für alle Arten Asketen. Demnach gab es optisch mitunter nur geringe Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppie­rungen. Wenn buddhistische Mönche kritisiert werden, wird das Wort „An­dersgläubige“ (titthiya) verwendet.

[567] Gut möglich, dass sich das Verbot auf eine bestimmte Art Sonnenschirm be­zieht. Womöglich auf einen, der von einer weiteren Person getragen wird, wie es bei Prozessionen als besondere Ehrerbietung getan wird. Sonnenschirme zum Selbertragen sind allgemein gebräuchlich. Differenzen gibt es in der Art des Schirmes als auch beim verwendenden Material. Das kann Stoff, Papier oder auch Palmblatt sein.

[568] vikāla  Das ist Pāc 37.

[569] Das Pācittiya-Vergehen findet hingegen keine Erwähnung.

[570] sikkāsammuti  Dabei wurde in → Cvg 254 bereits eine Tragetasche für die Schale erlaubt. Gemeint sein dürfte hier eine Art Band, um die Schale an einen Tragestock zu befestigen. Laut DEBMT handelt es sich um ein Netz.

[571] daṇḍasikkāsammuti  Sicherlich ist hier nicht die Erlaubnis gemeint, dass die Schale an einem Stock über der Schulter getragen werden darf, wie man es von Wanderern kennt. Vergleiche dazu auch Cvg 281.

[572] Da er nach Mittag noch wiederkäute, sah es aus, als würde er essen, was Pāc 37 wäre.

[573] Sekhiya 31 wäre die einzige, dazu klar formulierte Vorschrift. Ein Verstoß gegen die Übungsregeln gilt als Dukkaṭa-Vergehen (→ Bhikkhu-Vibhaṅga VII).

[574] Hier erhebt sich einmal mehr die Frage, ob eine Erlaubnis auch eine Anweisung (Vorschrift) ist. Wenn beim Annehmen bzw. Verzehren der Speise etwas ver­streut wird, soll es dann oder kann es eigenhändig aufgehoben und verzehrt werden? Ob die Missachtung dieser „Vorschrift“ ein Vergehen darstellt, ist ebenfalls offen. Das Verstreuen von Reis beim Essen hingegen gilt als Verstoß gegen Sekhiya 48.

[575] pajānāhi  „verstehen, erkennen, wissen. IBH: „Du verstehst das.“; D/O: „Mach das mit dir selber aus.“

[576] Das gilt auch für einen einzelnen Fingernagel! Gerne wird aus fragwürdigem Grund der Nagel des (linken) kleinen Fingers lang gelassen.

[577] nakha-chedana  Das heißt es wurde erlaubt, sich die Nägel zu schneiden. Würde nakha-chedanaka  stehen, wäre es die Erlaubnis für Nagelschneider (Schere, „Knipser“).

[578] maṃsa-pamāṇa  „bis sie mit dem Fleisch übereinstimmen“, also bis auf die Fingerspitze.

[579] vīsatimaṭṭha  Also Finger- und Fußnägel.

[580] kārāpenti  „machen“ hier im Sinne von Maniküre und Pediküre. IBH und D/O: „polieren“. Dazu zählt auch, dass man einzelne oder mehrere Fingernägel, meist am Kleinfinger, lang wachsen lässt und das als eine Art Erkennungszei­chen nutzt.

[581] Das ist insofern bemerkenswert, da ja in → Cvg 246 die Länge der Haare bzw. das Zeitintervall festgelegt wurde.

[582] oropeti  „herunternehmen, wegnehmen, abnehmen“ – also rasieren. Wenn man einem den Bart abnimmt ist das eben nur ein anderer Ausdruck für rasieren. Somit erfährt die Vorschrift aus Cvg 246 eine bedeutsame Erweiterung: Kahlköpfigkeit (Glatze).

[583] Weil ja Kopfhaar geschnitten werden soll – und Barthaar nicht extra erwähnt wurde. Das passiert, wenn man Vorschriften nur dem Buchstaben nach „befolgt“ – Da der Bart sich am Kopf befindet, war klar, dass auch dieser zu rasieren sei.

[584] golomika  „gruppenbildend, als Schwarm auftretend“. Also ließen sie ein Büschel Haare am Kinn stehen. So erklärt es auch der Kommentar: „Sie haben ihn am Kinn lang werden lassen, das nannten sie arrangiert wie ein Ziegenbart, eḷaka-massuka.“

[585] caturassaka  bzw. zu vier Spitzen gezwirbelt.

[586] parimukha  wtl: „um den Mund herum“. Da dieser Abschnitt von Bärten han­delt, kann es nicht richtig sein, was der Kommentar dazu meint: „Das war ein Wachsen, ein Zusammenkommen, eine Ansammlung (deshalb ein Schneiden), saṃharaṇa, in Haarreihen auf der Brust.“

[587] aḍḍha-dukaṃ  wtl: „halbe Zweiheit“. Auch hier kann dem Kommentar nicht gefolgt werden, der da sagt: „ein Arrangement [von Haaren] in Linien auf dem Bauch“. Vermutlich haben sie sich den Bart, bzw. das Gesicht zur Hälfte rasiert. Übrigens ist das Rasieren eine Hälfte des Kopfes ein Kennzeichen für Sklaven.

[588] dāṭhika  Kann auch Backenbart bedeuten.

[589] sambādhe  WPD: „Enge, Gedränge“ → „Körperenge“, also die Stellen, wo die Gliedmaßen enger am Körper sind.

[590] Das ist insofern verwunderlich, da die Mönche ja keine Nacktgänger waren, wie haben da die Hausleute „in Linien arrangierte Haare auf Brust bzw. Bauch“ (laut Kommentar) als auch rasierte Geschlechtsteile sehen können?

[591] Für Nonnen ist das ein Pāc 2.

[592] kattarika  D/O: „Messer“.

[593] pisācillika  Das ist die zweite Bedeutung statt „Teufelsanbeter“.

[594] [loṇa]sakkharikāya  Salz-Kiesel, vermutlich Lapis infernalis „Höllenstein“, Silbernitrat. Vergleiche dazu auch → Mvg 267. IBH: „Stück Kristall“. D/O folgt dem Kommentar mit „Scherbe (die als Lanzette benutzt wird)“.

[595] saṇḍāsa  Die Pinzette ist eine uralte Erfindung und fand auch in der Heilpraxis der Barbiere bzw. (Wander-)Chirurgen Verwendung.

      Pinzette

       Antike Pinzette.

[596] kaṇṇa-mala-haraṇi  wtl: „Ohren-Schmutz-Entferner“.

      Ohrreiniger

       Antikes Ohrenreiniger-Set.

[597] añjani  erlaubt in → Mvg 265.

[598] añjanisalāka  erlaubt in → Mvg 265.

[599] bandhana-matta  Ein Aufbewahrungsbehälter mit Trageband, in dem alle „Kosmetikartikel“ zusammen aufbewahrt als auch transportiert werden kön­nen. Das wäre dann Tragebeutel Nummer fünf nach Cvg 258.

[600] pallatthikāya nisīdanti  Eine lässige Sitzposition „mit umfassten Knien sitzen“, wie in Sekhiya 26. IBH und D/O: „lümmeln“.

[601] āyoga  „Verband, Stützbandage“. D/O: „(Kunst-)Handwerk“ – hier ist wohl eine Art Orthese gemeint.

[602] tantakaṃ, vemakaṃ vaṭṭaṃ, salākaṃ, sabbaṃ tantabhaṇḍaka  Damit war keine solche hoch entwickelte Apparatur wie sonst üblich erlaubt.

       Webstuhl

        So ähnlich dürfte dieser „Webstuhl“ ausgesehen haben.

[603] kāyabandhana  wtl: „Körperband“, d.h. „Leibriemen“.

[604] deḍḍubhakaṃ  Art Wasserschlange. Wahrscheinlich ist der Gürtel mit einem Muster gewoben, das diesem Tier ähnelt.

[605] murajaṃ  Das Profil des Gürtels glich dem eines Tamburins.

[606] maddavīṇaṃ  Laut Kommentar, der das Wort mit āmaṅgasanthānaṃ  erklärt. Dazu siehe → Cvg 245.

[607] aṭṭikaṃ  und sūkarantaka. Das sind der einfache (gesäumte) Stoffstreifen und ein Gurt, dessen Enden besonders gewebt sind.

[608] Das ist die heutzutage gebräuchliche Art von Gürtel.

       Gürtel

        Gewebter Gürtel mit „steilem“ spitz zulaufendem Ende.

[609] pavananto  „steil, abfallend“.

[610] vidha  Da IBH und D/O „Buckle“ übersetzen, und sich nichts genaueres dazu herausfinden ließ, wurde dem gefolgt.

[611] gaṇṭhikaṃ pāsaka  Gut möglich, dass hier eine Schnur (pāsa) gemeint ist, auf der kleine Gewichte (gaṇṭhika) wie Perlen aufgereiht werden, ähnlich der Blei­schnur für Gardinen.

[612] gaṇṭhika-phalakaṃ pāsaka-phalaka  Damit sind Tuchstreifen zur Verstärkung gemeint.

[613] hatthisoṇḍaka  d.i. einfach die offenen Kanten leicht schräg miteinander zusam­mengerollt, sodass eine Rolle entsteht, die nach oben hin dicker wird.

[614] macchavāḷaka  d.i. zwei Ecken hängen vorn oder hinten leicht versetzt nach unten. Oder die Enden der Robe werden vorn so zusammen gerafft/ gefaltet, dass es wie ein Fischschwanz aussieht (siehe Bild in Anmerkung 34).

[615] catukaṇṇaka  d.i. die einfachste Art, denn hier wird die Unterrobe mit ver­setzten Ecken umgelegt, dann der Gürtel angelegt und was oben übersteht, wird einfach über den Gürtel nach unten umgeschlagen, sodass nun alle vier Ecken zu sehen sind.

[616] tālavaṇṭaka  d.i. wenn die Unterrobe wie ein Faltenrock gelegt wird.

[617] satavalika  d.i. wenn die Unterrobe aussieht wie „Dschungeldickicht“, also geknittert, zerknüllt.

[618] pārutaṃ pārupati  Sie trugen ihre Oberroben im Stil wie Hausleute ist hier sicherlich gemeint, denn dieser Absatz dürfte die Ergänzung zum vorigen sein.

[619] saṃ-velliyaṃ  „zusammengerollt“ (vella = Locke). Das bedeutet, sie haben sich mit ihren Roben einge­rollt, sich mit Roben eingewickelt.

[620] ubhatokāja  Das Joch liegt quer auf dem Nacken oder längs über einer Schulter und beidseits (ubho) sind die Lasten befestigt.

[621] ekatokāja  d.h. der Träger hat das Joch wie einen Tragestock über der Schulter liegen und die Last ist an einem Ende (ekato) befestigt. Das ist letztendlich das, was in → Cvg 270 zu Ärger geführt hat.

[622] antarākāja  d.h. an beiden Enden der Tragestange (antarā) sind die Träger und die Last ist mittig befestigt.

[623] olambaka  d.h. wie eine Art Rucksack bzw. umhängend.

[624] dantakaṭṭha  Das ist ein 10 bis 20cm langes Stück Zweig meist vom Karañja-Baum (pongamia pinnata  „Pongam Öl-Baum“) oder vom Neem-Baum (Aza­dirachta indica), das tatsächlich an einem Ende gekaut wird. Dadurch zerfasert das Holz, reinigt die Zahnzwischenräume und die medizinisch wirksamen Bestandteile werden freigesetzt. Mitunter sind diese Hölzchen auch präpariert, d.h. das eine Ende ist bereits etwa 1 cm aufgefasert und das andere Ende ange­spitzt wie ein Zahnstocher. Dazu ausführlicher bei payer.de.

      Zahnholz

       Zahnhölzer.

[625] a-cakkhussaṃ  Inwiefern sich Zahnholzkauen auf die Augen auswirkt, dürfte bislang unerforscht sein. Gut möglich, dass gemeint ist, dass unsaubere Zähne übel aussehen. Dass sich der Zustand der Zähne auf den übrigen Körper aus­wirkt, ist hingegen wissenschaftlich nachgewiesen.

[626] pittaṃ semhaṃ bhattaṃ na pariyonandhati  Das zeigt, wie wenig man damals von der Substanz „Speichel“ wusste. Beim Essen wird Speichel der Nahrung beigemischt. Er enthält Verdauungsenzyme und macht, dass man die Speise schlucken kann. Wer also zu schnell isst bzw. nicht kaut (denn durch die Muskelkontraktion werden die Speicheldrüsen auch stimuliert), der darf mit Verdauungsstörungen rechnen.

[627] dava-ḍāhakāti  wtl: „Feuer-Brenner, Feuer-Vernichter“, d.h. sie sahen aus wie die Bauern, die zur Ackerlandgewinnung den Wald (brand-)roden. D/O: „Holzkohlen-Brenner“ (Köhler).

[628] Heutzutage ist das nicht bloß eine Art von schlechtem Benehmen (du-kaṭa), sondern fällt wie Diebstahl ins Gewicht, da Wald Grundbesitz ist und einen gewissen Wert hat.

[629] Yameḷukekutā, yameḷutekulā (singh), meṭṭhakokuṭṭhā (thai).  IBH, D/O und DPPN trennen in Yameḷu und Tekula.

[630] sakāya niruttiyā  Laut Kommentar bedeutet das: „die gebräuchliche Magadha-Art des Sprechens in Übereinstimmung mit dem Erwachten“ wird verdorben (dūseti). Hier findet sich eine der überaus seltenen Belege dafür, dass der Buddha nicht „Pāli“, sondern eben Magadhī gesprochen hat.

[631] chandaso āropemā  D/O: „Wir denken, dass in diesen Worten ein Hinweis auf das frühe Sanskrit liegt. Und das besonders aus vier Gründen: erstens, wurde das notwendig als Gegenstück zu ‘deren eigenem Dialekt’; zweitens, der Ge­brauch des Wortes chandasi  in Pāṇini [Grammatiker], wo es immer genau ‘im Veda-Dialekt’ bedeutet; drittens, wäre es anderenfalls schwierig, ‘von Geburt Brahmanen’ zu verstehen; und viertens, stimmt das überein mit der traditio­nellen Interpretation, wie diese Textstelle von den Mönchen tradiert wird. Buddhaghosa sagt: ‘wir geben (āropema) eine Art der Aussprache überein­stimmend zum ehrenwerten Dialekt (sakkaṭa bhāsa), gleich dem Veda.’ Sakkaṭa  ist sicherlich Saṃskṛīta.“

[632] Interessanterweise gibt es sogar ein Buch über die Metrik des Pāli (Warder: „Pāḷi-Metre“).

[633] ariyāpuṇituṃ  „auswendiglernen, gründlich beherrschen, meistern“. Das Aus­wendiglernen ist die übliche Art der Übertragung vom Lehrer zum Schüler. Daher auch die Einteilung vieler Textabschnitte des Pāli-Kanon in „Abschnitte zum Auswendiglernen“ (bhāṇavāro). Auf diese Textstelle hier wird auch ver­wiesen, wenn es um die Frage geht, ob/wann die Lehre in einem anderen Land „angekommen“ ist.

[634] lokāyata  Zweig der Brahmanen Wissenschaft, vermutlich Metaphysik, daher auch so übersetzt. Der Kommentar sagt: „Das bedeutet alles ist abgelehnt, alles ist nicht abgelehnt; das ist die Überlieferung anderer Sekten, verbunden mit Dingen, die unbegründet ausgesprochen werden, und von denen, die sagen, dass durch diese oder jene Methode eine Krähe weiß ist und ein Kranich schwarz.“ Nach diesem Kommentar handelt es sich also um die Lehre des Argumentierens. Man lernt, wie man den anderen „totredet“, ihn mundtot macht. Daher auch der Hinweis darauf, dass jemand, der die Essenz der Lehre verstanden hat, nicht in der Lage sei, so zu argumentieren bzw. so etwas zu lernen. – eben weil er verstanden hat, (rechte) Erkenntnis besitzt.

[635] tiracchāna-vijja  wtl: „Tierwelt-Weisheit“. Darunter fallen diese Gesprächs-Themen: über Fürsten, über Diebe, Großminister, die Armee, Unglücke, Krie­ge, Speisen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumenkränze, Düfte, Verwandte, Fahrzeuge, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Heldensagen, Klatsch und Brunnengeschwätz über Ahnen und Oberflächliches, Spekulationen über den Ursprung der Welt und des Meeres, sowie über Wiedergeburt in dieser und jener Existenzform.

[636] Für Nonnen ist das ein Pāc 49 (lernen) + 50 (lehren).

[637] Für Nonnen ist das ein Pāc 1.

[638] udara-vāta-ābādha  wtl: „Bauch-Wind-Krankheit“. Das muss nicht zwangs­läufig Blähung sein. Störungen des Wind-Elementes im Bauchraum sind bei Menschen, die nur ein Mal am Tag essen, nicht ungewöhnlich. Siehe auch → Mvg 273, wo das bei einem gewissen Mönch mit gesalzenem Haferschleim kuriert wurde. In → Mvg 274 beim Buddha zuerst mit „Dreierlei Schärfe“, dann mit Sesam, Reis und Mungbohnen-Suppe.

[639] D/O übersetzt nur bis hierher und schreibt: „Der Rest dieses Kapitels ist kaum zu übersetzen. ...“

[640] Weil man die Höhe des Urintopfes beachten muss, man hockte also nur halb, halb stand man. Selbiges Problem auch bei der Defäkation und beim Abspülen in den nächsten Paragrafen.

[641] passāva-pāduka  In Mvg 251 mit „Toilettenschuhe“ übersetzt, weil es dort passend erschien. Aber aus dem hiesigen Text ist ersichtlich, dass mit Sicher­heit keine Schuhe als solche gemeint sein können, sondern eine Art Urinal, das aussieht wie ein Schuh, oder wie hier im Bild, wo die Stellplätze für die „Schuhe“ zu sehen sind. Wenn man dieses Bild betrachtet, dann wird einem auch klar, warum dreierlei „Schuhe“ dauerhaft und nicht übertragbar sind – weil sie gemeißelt sind (→ Mvg 251 Ende).

       Urinal

        Antikes Urinal im Kelaniya-Tempel.

[642] Die Urintöpfe gab es demnach neben den Urinalen weiterhin. Das Urinal wurde mit Wasser gespült. Dafür gab es einen extra Topf, der vor dem Urinieren gefüllt wurde und danach vollständig geleert bereit stand.

[643] ante nisinnā  → Sekhiya 73 besagt, man soll sich nicht im Stehen entleeren. Hier steht nun „sitzen“, aber es ist noch gar keine Sitzgelegenheit errichtet, demnach wurde mit „hocken“ übersetzt.

[644] Gut möglich, dass das eine Art Trockenklosett („Donnerbalken“) gewesen ist, nur ebenerdig.

[645] vacca-pāduka  Das Pendant zum Urinal also. Der einzige Unterschied dürfte die Größe der Abflussöffnung sein.

[646] Weil dieser Ort hier nicht zum Urinieren gedacht ist, daher auch der Extra-Behälter.

[647] avalekhanakaṭṭha  Wahrscheinlich als eine Art Toiletten-„Bürste“ für den Trog. Der After wurde mittels Wasser im bereitstehenden Behälter und mit der linken Hand abgewaschen. Daher gilt die linke Hand als die unreine und eine Berührung mit der linken Hand als unrein machend.

[648] Wie aus → Cvg 373c ersichtlich, war es wohl eine (Un-)Sitte, das Kratzholz in die Grube zu werfen.

[649] Siehe → Anmerkung zu Cvg 260, Abs. 9.

[650] olambaka  sich auf etwas zu stützen. IBH: „Sitz mit Stützen“ (Armlehnen).

[651] In der Thai- und Khmer-Version des Textes folgt hier nun nach dem selben Schema wie beim Schwitzhüttenvorraum: dass der Vorraum zu tief gelegen sei, dass die daraufhin erlaubte Plattform zusammenbricht, dass man auf die daraufhin aus Ziegeln/Steinen/Holz errichtete Plattform schlecht hinaufkönne, dass daraufhin eine Treppe erlaubt wird, dass dann Mönche davon herunter­fallen und daraufhin Geländer erlaubt werden.

[652] Siehe → Anmerkung zu Cvg 260, Abs. 9.

[653] pariveṇa  Wenn es sich hier nicht [wieder] um eine der stereotypen Wieder­holungen handelt, dann könnte damit ein kleiner Raum gemeint sein, der sich an die Toilette anschließt, in dem man sich die Hände waschen und (korrekt) ankleiden kann.

[654] ācamana-kumbhi  Ein Behälter für das Spülwasser. In Mvg X ist die unvoll­ständige Entleerung dieses Gefäßes Grund für einen ausgedehnten Streit, der fast zur Ordensspaltung führte. Siehe dazu auch → Ja 428.

[655] ācamanasarāvaka  Damit wurde das Wasser aus dem Spülwasserbehälter ent­nommen.

[656] Wie → Anmerkung zu Cvg 290.

[657] ācamana-pāduka  wtl: „Spülschuh“. Eine der drei Sorten Schuhe wie in Mvg 251 genannt.

[658] Das ist eine exakte Wiederholung der 82 Arten schlechten Benehmens, wie in Cvg 21.

[659] Laut Kommentar sollen sie für ein Pācittiya-Vergehen entsprechend eines Pācittiya und für ein Dukkaṭa-Vergehen entsprechend eines Dukkaṭa behandelt werden.

[660] pabbajite  Hier ist gemeint, als er in den Buddhaorden eintrat. Siehe → Mvg 51 bzw. ab 37-51.

[661] Das widerspricht Mvg 51-53, denn da steht: „... warfen die Flechtenasketen das gesamte [abgeschnittene] Haar, die Flechten und körbeweise Feueropferuten­silien ins Wasser“.

[662] paharaṇi  wtl: „Schläger“. Also alles, womit man zuschlagen, also verletzen bzw. sogar töten kann.

[663] pallaṅka  „Couch, Diwan, Sofa“. Da aber schon āsandi  „Sofa“ bzw. „Sessel“ bedeutet, muss hier ein anderes, besonders luxuriösen Möbelstück gemeint sein, vermutlich der überaus komfortable Liegestuhl, bei dem man die Beine auf die ausklappbaren Armlehnenverlängerungen hochlegen kann, die sich kreuzen (pallaṅka).

[664] dārupatta  Siehe → Cvg 252.

[665] dārupāduka  Siehe → Mvg 250.

[666] kataka  Siehe → Cvg 269.

[667] kumbha-kārika  Das bezieht sich auf → Mvg 204, wo Mönche in einem solchen Behälter, einem sehr großen Tontopf, die Regenzeit verbringen wollten.

[668] Sämtliche Zwischenüberschriften sind vom Übersetzer zur besseren Übersicht eingefügt worden. Des weiteren ist anzumerken, dass sich inmitten dieses Abschnittes dutiyabhāṇavāro niṭṭhitaṃ  findet, was überhaupt keinen Sinn ergibt, denn es gibt weder ein Ende eines ersten Abschnittes zum Auswendig­lernen (paṭhamaṃ bhāṇavāro niṭṭhitaṃ), noch ein Ende eines dritten solchen Abschnittes (tatiyaṃ bhāṇavāro niṭṭhitaṃ). Siehe → Anmerkung 538.

[669] Dieser und der nächste Vers sind anders als jene, die sich auf die Badehütte beziehen. Im nächsten Vers ist „Ocker“ weggelassen worden, um Platz zu haben für „Altersschwacher, Einzäunung“. Würde ersterer Vers wie üblich lauten, wäre die Zeile mit „Ocker“ auch problemlos einzufügen. „Korrekt“ müsste also da stehen:

      Stift und Bolzen, Riegelloch,

      Zuziehloch und Strick dafür.

      Erst Flecht- und Rankenwerk [befestigt],

      dann beiderseits [mit Lehm] beschmiert,

      dann weiße, schwarze Farbe auch,

      mit Ocker auch rundum gestrichen,

      und Haken für erforderliche Dinge,

      auch Bambusstange, Robenleine.

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